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{"created":"2022-01-31T13:57:14.471904+00:00","id":"lit18764","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Willst\u00e4tter, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 58: 438-439","fulltext":[{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Calcium- und Magnesiumgehait einiger Pfianzensamen.\nVon\nRichard .Willst\u00e4tter.\n(Der Redaktion zugegangen am 5. Januar 1909.)\nIm letzten Heft dieser Zeitschrift zeigen E. Schulze und Ch. Godet1) an Hand der Aschenanalysen von sieben Dico-tyledonensamen und einem Gymnospermensamen, da\u00df die ent-sch\u00e4lten Pflanzensamen durchgehends mehr, in einigen F\u00e4llen sogar weit mehr Magnesium als Calcium, enthalten. Schulze und Godet erw\u00e4hnen, der Wert der meisten Samenanalysen werde dadurch beeintr\u00e4chtigt, da\u00df man fast ohne Ausnahme die Asche von unentsch\u00e4lten Samen analysiert habe. \u00abDie Asche der Samenschalen weicht von derjenigen des zugeh\u00f6rigen Kerns in bezug auf die Zusammensetzung in der Regel sehr stark ab ; die Analyse der Asche eines unentsch\u00e4lten Samens gibt also keinen sicheren Aufschlu\u00df dar\u00fcber, welcher Mineralstoffe das aus dem Samen entstehende Keimpfl\u00e4nzchen in der ersten Periode seiner Entwicklung bedarf. \u00bb Dabei wird die Annahme gemacht, \u00abda\u00df die Bestandteile der Samenschale sich an der Ern\u00e4hrung des Keimpfl\u00e4nzchens nicht beteiligen und da\u00df alle Stoffe, deren das Keimpfl\u00e4nzchen in der ersten Entwicklungsperiode bedarf, im Kern der Samen abgelagert sind.\u00bb\nF\u00fcr die von Schulze und Godet behandelte Frage m\u00f6gen auch die Aschenanalysen der Cerealiensamen von Interesse sein. Beim Mahlen werden Schalen, Kleberschicht und Keim der Getreidek\u00f6rner mehr oder weniger vollst\u00e4ndig abgetrennt. Und da die Mehle die wichtigsten entsch\u00e4lten Pflanzensamen sind, fehlt es hier nicht an guten Aschenanalysen.\nDie folgende Tabelle verzeichnet den Kalk- und Magnesiagehalt der Aschen von sechs Gramineenmehlen und anhangsweise von einem Dicotyledonenmehl (von Buchweizen, der zu den Polygonaceen geh\u00f6rt). In die Zusammenstellung wird vom Weizen in erster Linie eine gr\u00f6bere Mehlsorte aufgenommen, die ungef\u00e4hr die mittlere Zusammensetzung des entsch\u00e4lten\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVIII, S. 156 (1908).","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Calcium- und Magnesiumgehalt einiger Pflanzensamen. 439\nSamens ausdr\u00fccken wird. Aus einer bei Liebig ausgef\u00fchrten Untersuchung von 0. Dempwolfl 2) ist es bekannt, da\u00df in den feinsten Auszugsmehlen von Weizen etwas mehr Calcium als Magnesium enthalten ist, da\u00df aber in den gr\u00f6beren Mehlen, welche den \u00fcberwiegenden Teil des Getreidekornes repr\u00e4sentieren, das Calcium hinter dem Magnesium stark zur\u00fccktritt.\n\t100 Teile der Asche enthielten Teile\t\tAsche in der Trocken-\tAutor\n\tMgO\tCaO\tsubstanz\t\nWeizen, gr\u00f6beres Mehl .\t11,22\t6,32\t0,84\tK\u00f6nig,8)Bd.Il, S.830.\nWeizen. Mehl nach Aussonderung v. 13\u00b0/o Kleie\t12,43\t5,09\t1,03\tDempwolf,l.c.,S.350.\n(Weizenkleie\t\t16,95\t2,97\t5,50\tK\u00f6nig, Bd. II, S. 830.)\nRoggenmehl\t\t7,99\t1,02\t1,97\tv. Bibra,3) S. 299.\n(Roggenkleie\t\t15.82 /\t3,47\t8,22\tIbidem.)\nGerstenmehl\t\t13,50\t2.80 \u00e9\t2.33 J\tv. Bibra, S. 316.\n(Gerstenkleie\t\t14,05\t3,09\t2,53\tIbidem.)\nHafergr\u00fctze\t\t11,40\t6,91\t2,00\tC. Schierholtz.4)\nMaismehl\t\t14,90\t6,32\t0,68\tJ. Stepf.5)\nReis. Mehl von entsch\u00e4ltem J\t11,20\t3,24\t0,39\tK\u00f6nig, Bd. II, S. 838.\nBuchweizengries ....\t12,89\t2,30\t0,72\tv. Bibra, S. 365.\nAus den angef\u00fchrten Analysen ergibt sich, da\u00df in den Samen der Getreidearten, \u00fcbrigens im Mehl und in der Kleie, der Gehalt an Magnesia, deren die Pflanze zur Bildung des Chlorophylls bedarf, durchwegs den Kalkgehalt erheblich \u00fcbertrifft.\n1)\tAnn. d. Chem., Bd. CXLIX, S. 343 (1869).\n2)\tChemie der menschlichen Nahrungs- und Genu\u00dfmittel, IV. AufL, Berlin 1903 und 1904.\n\u00ab) Die Getreidearten und das Brot, N\u00fcrnberg 1860.\n4)\tZeitsehr. Nahrungsm.-Unters., Bd. VI, S. 258 (1892). Die angef\u00fchrten Werte beziehen sich auf eine Hafergr\u00fctze von C. H. Knorr, die Analysen verschiedener Haferpr\u00e4parate differieren stark. Aus dem n\u00e4mlichen Grund, der die Weglassung von feinem Weizenmehl veranla\u00dft, unterlasse ich es, die Aschenanalyse von Hafermehl (K\u00f6nig, Bd. II, S. 834) hier anzuf\u00fchren.\n5)\tJourn. prakt. Chem., Bd. LXXVI, S. 96 (1859).\n30*","page":439}],"identifier":"lit18764","issued":"1908-09","language":"de","pages":"438-439","startpages":"438","title":"\u00dcber den Calcium- und Magnesiumgehalt einiger Pflanzensamen","type":"Journal Article","volume":"58"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:57:14.471910+00:00"}