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{"created":"2022-01-31T13:56:09.202113+00:00","id":"lit18767","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Gawinski, Witold","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 58: 454-468","fulltext":[{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"Quantitative Untersuchungen \u00fcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn von gesunden Menschen sowie in einigen\nKrankheitsf\u00e4llen.1)\nVon\nWitold Gawinski.\n(Vorgelegt der Akademie der Wissenschaften in Krakau.)\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t Lwow [Lemberg].)\n(Der Redaktion zugegangen am 7. Januai* 1909.)\nNachdem im normalen Harn von Menschen und Tieren mit den S\u00e4uren der Oxyproteins\u00e4urenreihe, welche wir der K\u00fcrze halber Proteins\u00e4uren nennen werden, von Bondzynski in Gemeinschaft mit Gottlieb, Panek und Dombrowski2) eine neue Gruppe von Verbindungen gefunden worden war, welche im Unterschied vom Harnstoff als prim\u00e4re von den Prozessen der Spaltung und Oxydation direkt sich ableitende Stoffwechselprodukte zu betrachten waren, wurde ein neuer Weg zur Erforschung des tierischen Stoffwechsels er\u00f6ffnet.\n*) Die wichtigsten Ergebnisse wurden vorgetragen in der Sitzung der physiologischen Sektion der X. Versammlung von polnischen \u00c4rzten und Naturforschern in Lemberg am 23. Juli 1907. [Vide: Sprawozdanie z posiedzeh w sekc. X. Zj. lek. i przyr. pol. (Bericht X, Versammlung von poln. \u00c4rzt. u. Naturf.), S. 100.]\n2) St. Bondzynski und R. Gottlieb, \u00ab\u00dcber einen bisher unbekannten normalen Harnbestandteil, die Oxyproteins\u00e4ure\u00bb, Zentralbl. f\u00fcr die med. Wiss., Bd. XXXIII, S. 557 (1897), und Przeglad lekarski (Krakau), Nr. 3 (1898).\nSt. Bondzynski und K. Panek, \u00ab\u00dcber die Alloxyproteins\u00e4ure, einen normalen Harnbestandteil\u00bb, Rozpr. Akad. Umiej. (Krakow), 1902; Bulletin de l\u2019Acad\u00e9mie des Sciences de Gracovie, Octobre 1902, und Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XXXV, S. 2959 (1903).\nSt. Bondzynski, St. Dombrowski und K. Panek, \u00ab\u00dcber die Gruppe von im normalen Menschenharn enthaltenen Stickstoff- und schwefelhaltigen organischen S\u00e4uren\u00bb, Rozpr. Akad. Umiej. (Krakow), Bd. XLV, Ser. B, S. 429 (1905); Bulletin de l\u2019Acad\u00e9mie des Sciences de Cracovie, Juillet 1905, und Diese Zeitschrift, Bd. XLVI, S. 83 (1905).","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn.\n455\nWenn an die Erforschung der Ausscheidung von Harns\u00e4ure, welche ja ein Produkt des Umsatzes von Nucleins\u00e4uren, also blo\u00df eines Teils des Molek\u00fcls eines Proteinstoffes, n\u00e4mlich einer darin enthaltenen prosthetischen Gruppe, bildet, so viel Erwartungen gekn\u00fcpft und teilweise auch verwirklicht wurden, so bot es noch mehr Interesse, die Verh\u00e4ltnisse der Ausscheidung von Proteins\u00e4uren kennen zu lernen. Es lag n\u00e4mlich nahe zu denken, was bereits im Jahre 1897 von Bondzynski1) als Vermutung ausgesprochen wurde, da\u00df in der Ausscheidung eben dieser Stickstoff- und schwefelhaltigen, schwer dialysierbaren, hochmolekularen und dem Molek\u00fcl eines Eiwei\u00dfstoffes so nahestehenden K\u00f6rper, die unzweifelhaft bestehende gro\u00dfe Labilit\u00e4t der Stoffwechselvorg\u00e4nge und insbesondere des Eiwei\u00dfstoffwechsels und damit auch gleichzeitig die verschiedenartigen Einfl\u00fcsse physiologischer und pathologischer Natur, welchen der Eiwei\u00dfumsatz unterworfen ist und welche bisher der Beobachtung sich entzogen, eher einen Ausdruck finden werden, als in der Ausscheidung von einfachen krystallinischen Stoffwechselprodukten.\nEine solche Untersuchung mu\u00dfte mit der Ausarbeitung einer Methode der quantitativen Bestimmung von Proteins\u00e4uren im Harn beginnen.\nObgleich die Grundlage einer solchen Methode bereits in den Eigenschaften dieser Verbindungen, welche auch zu ihrer Darstellung aus dem Harn gef\u00fchrt hatten, gegeben war, so nahm doch ihre Begr\u00fcndung bis zur endg\u00fcltigen Feststellung ihres Verlaufes ziemlich viel Zeit und M\u00fche in Anspruch.2)\nAls Grundlage der quantitativen Bestimmung von Proteins\u00e4uren wurde n\u00e4mlich die vollkommene Unl\u00f6slichkeit der Baryum-\n9 St. Bondzynski, Przeglad lekarski (Krakau), 1898, Nr. 3.\n2) Die vorliegenden Untersuchungen unternahm ich auf Anregung meines wissenschaftlichen Leiters, des Herrn Prof. Dr. Bondzynski, dem ich auch viele Ratschl\u00e4ge bei der Ausf\u00fchrung dieser Arbeit verdanke. Meine Aufgabe wurde auch dadurch erleichtert, da\u00df mir von seinem Assistenten Herrn Priv.-Doz. Dr. Dombrowski, welcher die Untersuchungen \u00fcber die quantitative Bestimmung von Proteins\u00e4uren im Ham in unserem Laboratorium begann, die durch ihn erlangten Ergebnisse mitgeteilt wurden.\n31*","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nWitold Gawinski,\nsalze dieser S\u00e4uren in absolutem Alkohol angenommen. Bevor aber zur Darstellung der Proteins\u00e4uren aus dem Harn als Baryum-salze geschritten werden konnte, mu\u00dfte der Harn konzentriert werden. Ein Teil (gew\u00f6hnlich 1 1) des in 48 resp. 72 Stunden abgesonderten Harnes wurde zu dem Zweck, n\u00e4mlich nach leichtem Ans\u00e4uern mit Essigs\u00e4ure \u2014 um einer etwaigen Umwandlung des im absoluten Alkohol leicht l\u00f6slichen Kreatinins in das darin schwer l\u00f6sliche Kreatin entgegenzuwirken \u2014 in einem von St. Dombrowski konstruierten Vakuumapparate, welcher in unserem Laboratorium im Gebrauch ist, bei 550 G. bis zur Konsistenz eines d\u00fcnnen Sirups eingeengt. Da die Proteins\u00e4uren im Harn wohl zum gr\u00f6\u00dferen Teil als Alkalisalze enthalten waren, so war die n\u00e4chste Aufgabe, die an diese S\u00e4uren gebundenen Alkalimetalle aus der L\u00f6sung zu entfernen, um die S\u00e4uren in Freiheit zu setzen. Dies geschah durch Zusatz von verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure zu dem d\u00fcnnen Harn sirup bis zum Erscheinen eines Farbenumschlags an mit Kongorot gef\u00e4rbten Papierstreifen1) und F\u00e4llen der als Sulfate gebundenen Alkalimetalle mit konzentriertem Alkohol (zwei- bis dreifachem Volumen). Von Alkalisulfaten wurde auf dem Saugtrichter abfiltriert und der krystallinische Niederschlag noch mit 75\u00b0/oigem Alkohol nachgewaschen. Die alkoholische Fl\u00fcssigkeit, welche freie Proteins\u00e4uren enthielt, wurde mit dem zwei- bis dreifachen Volumen destillierten Wassers verd\u00fcnnt und mit Baryumhydrat bis zum geringen \u00dcberschu\u00df versetzt. Es entstand ein Niederschlag, welcher schwefelsaures, phosphorsaures und harnsaures Baryum enthielt. Im Filtrate von diesem Niederschlag befanden sich die Proteins\u00e4uren als Baryumsalze. \u2014 Nach dem Entfernen des Baryt\u00fcberschusses aus der alkalischen Fl\u00fcssigkeit mittels Durchleiten von Kohlens\u00e4ure, wurde das F\u00fctrat in vacuo bis zur Konsistenz eines dicken Sirups eingeengt und der Letztere behufs Ausziehen des Harnstoffs mit einer Alkohol\u00e4thermischung (2 Volumen 96\u00b0/oiger Alkohol : 1 Volumen \u00c4ther) \u00fcbergossen. Es blieb ein in \u00c4theralkohol unl\u00f6slicher, schmieriger, dunkel gef\u00e4rbter R\u00fcckstand zur\u00fcck.\n*) Wenn es sich traf, da\u00df ich einen unerw\u00fcnschten \u00dcberschu\u00df von S\u00e4ure gab, neutralisierte ich ihn mittels essigsaurem Baryum oder Natrium.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn.\n457\nNach 24 st\u00fcndigem Stehen wurde die \u00e4theralkoholische Fl\u00fcssigkeit durch ein kleines Filter dekantiert, der im Kolben zur\u00fcckgebliebene sowie eventuell der auf dem Filter aufgefangene, schmierige, in Alkohol\u00e4ther unl\u00f6sliche Niederschlag in kleiner Menge lauen Wassers gel\u00f6st und die L\u00f6sung nach Zusatz von gegl\u00fchtem Seesand in Hofmeis ter sehen Schalen in Portionen zu etwa 10 ccm bis zur Trockene eingedampft; nach der Zer-reibung im M\u00f6rser wurde der Seesand samt dem zerriebenen Glas in eine Filtrierpapierd\u00fcte gesch\u00fcttelt und im Soxhletschen Apparate 3\u20145 Stunden mit absolutem Alkohol ausgezogen. Nach der Unterbrechung der Extraktion wurde der Inhalt der D\u00fcte sorgf\u00e4ltig mit lauem Wasser ausgelaugt, die erhaltene L\u00f6sung filtriert und auf ein bestimmtes Volumen (100 ccm) gebracht.\nDie so dargestellte Fl\u00fcssigkeit, welche die ganze Menge von Proteins\u00e4uren des Harns enthielt und die wir deshalb der K\u00fcrze halber \u00abBaryumsirup\u00bb nennen wollen, war vom Harnstoff wie auch von Hippurs\u00e4ure ganz frei und gab keine Reaktion auf Kreatinin weder direkt noch nach Aufkochen mit Salzs\u00e4ure (Kreatin). Um sich zu \u00fcberzeugen, ob der oben genannte Baryumsirup keine anderen zu dieser Gruppe nicht geh\u00f6renden Verbindungen enthielt, f\u00e4llte ich eine kleine Portion desselben (10 ccm = 100 ccm Harn) mit Phosphorwolframs\u00e4ure, um in dem Niederschlage den Stickstoffgehalt zu bestimmen. Diese Untersuchungen zeigten, da\u00df der Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlag des aus 100 ccm Typhusharn erhaltenen Baryumsirups 0,00952 g Stickstoff enthielt, da\u00df auf diesen Niederschlag also 10,028 \u00b0/o des Gesamtstickstoffgehaltes des Baryumsirups, welcher 0,09547 g N betrug, fielen.\nWenn wir in Betracht nehmen, da\u00df in dem durch die Phosphorwolframs\u00e4ure erzeugten Niederschlage wahrscheinlich die ganze Stickstoffmenge von Urochrom, welches mit diesem Reagens gef\u00e4llt wird, und welche nach den Untersuchungen Dombrowskis1) durchschnittlich auf 0,00982 g pro 100 ccm Typhusharn zu sch\u00e4tzen ist, sich fand \u2014 ferner, da\u00df bei der\ni) St. Dombrowski, \u00ab\u00dcber die Ausscheidung von Urochrom im Harn von gesundem Menschen sowie in einigen Krankheitsf\u00e4llen\u00bb, Diese Zeitschrift, Bd. LIV, S. 390 (1908).","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nWitold Gawinski,\nF\u00e4llung mit Phosphorwolframs\u00e4ure, die in stark saurer Reaktion (10\u00b0/o H2S04) vor sich geht, eine Zersetzung unserer Verbindungen und Abspaltung einer kleinen Menge von Ammoniak statt-finden konnte \u2014 so gelangen wir zu der Annahme, da\u00df die geringe Menge Stickstoff, welche im Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlage gefunden wurde, eben auf diese Umst\u00e4nde zur\u00fcckzuf\u00fchren ist und da\u00df der Baryumsirup auch von diesen \u00fcbrigens noch wenig bekannten Harnbestandteilen wohl meistens basischer Natur, welche durch Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt werden, g\u00e4nzlich befreit wurde. Da\u00df dieser Sirup wirklich keine stickstoffhaltigen, mit absolutem Alkohol extrahierbaren Bestandteile enthielt, konnte man auch aus der nahen \u00dcbereinstimmung des Stickstoffgehaltes der Baryumsirupe nach 3- und 5 st\u00e4ndigem Ausziehen schlie\u00dfen (Tabelle I).\nTabelle I.\nHarn- m Y\tN des aus 100 ccm Harn erhaltenen Baryumsirups in g\t\tN des aus dem Tagesquantum Harn erhaltenen Baryumsirups in g\t\nNummer\tExtraktion\tExtraktion\tExtraktion\tExtraktion\n\t3 Stunden\t5 Stunden\t3 Stunden\t5 Stunden\n1.\t0,10515\t0,090032\t0,9885\t0,84631\n\t0,10545\t0,081256\t0,9913\t0,76381\n2.\t0,088209\t0,14947 0,14685\t0,77403\tim Mittel 1,137\n\t\t0,09242\t\t\nAls nun feststand, da\u00df der Baryumsirup au\u00dfer den Proteins\u00e4uren keine oder fast keine anderen normalen Harnbestandteile enthielt, in dem beobachtet wurde, da\u00df alle darin enthaltenen stickstoffhaltigen K\u00f6rper bei neutraler Reaktion mit Quecksilberacetat vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt werden k\u00f6nnen, er\u00fcbrigte nur, um den Stickstoff der Proteins\u00e4uren eines Harns zu ermitteln, den Stickstoffgehalt in diesem Baryumsirup zu bestimmen.\nAn der Hand dieser Methode wurden 8 normale Harne untersucht, von denen 6 nach gemischter Kost entnommen","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Ham.\n459\nworden waren, einer von einer Person geliefert wurde, welche fast die ganze Eiwei\u00dfmenge im Fleisch zu sich nahm, und endlich einer von derselben Person abgegeben wurde, nachdem ihr das Eiwei\u00df beinahe ausschlie\u00dflich in der Milch beigebracht wurde.\nDie Fleischkost bestand aus 700 g Fleisch pro Tag. Diese Di\u00e4t wurde nicht nur in dem Tage, in welchem der Harn entnommen war, sondern auch 3 Tage vor der Harnuntersuchung eingehalten. Au\u00dfer Fleisch bekam diese Versuchsperson einige 100 g Kartoffeln pro Tag und zwei Glas gezuckerten Tees.\nDie Milchkost, die auch durch 4 Tage fortgesetzt wurde, bestand aus dem oben erw\u00e4hnten Kartoffelquantum und 2lk 1 Milch. Der Harn wurde jedoch in diesem Falle zur Untersuchung nicht in 24, wie das bei Fleischkost geschah, sondern in den letzten 48 der Milchdi\u00e4t entnommen.\nAu\u00dfer dem Stickstoff der Proteins\u00e4uren wurde auch der Gesamtstickstoff des Harns ermittelt. Wie das aus der Tabelle II, welche die Resultate dieser Bestimmungen enth\u00e4lt, ersichtlich ist, betrug der Stickstoff von Proteins\u00e4uren \u00abProteinstickstoff\u00bb im nach gemischter Kost erhaltenen Harn 4,5\u20146,8\u00b0/o des Gesamtstickstoffs.\nDie Fleischkost, deren eingenommene Eiwei\u00dfmenge nur ein wenig gr\u00f6\u00dfer als die der gemischten Kost war, blieb gegen jede Erwartung im Vergleich zur gemischten Di\u00e4t ohne Einflu\u00df auf das Verh\u00e4ltnis des Protein Stickstoffs zum Gesamtstickstoff im Harn. Dieser Umstand verdient desto gr\u00f6\u00dfere Beachtung, da nach den Angaben Dombrowskis1) die Ausscheidung von Urochrom im Harn im hohen Ma\u00dfe dem Einflu\u00df der Fleischdi\u00e4t unterlegen ist, sie f\u00fchrt n\u00e4mlich zu einer deutlichen Steigerung der Urochromausscheidung. Von der ganzen Proteins\u00e4urengruppe ist Urochrom diejenige Verbindung, welche in verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dferer Menge bei der Zersetzung des Fleischproteins als bei der von Proteinstoffen anderer Abstammung\ni) J. Browinski und St. Dombrowski, \u00abSur une m\u00e9thode de dosage de la mati\u00e8re colorante fondamentale des urines\u00bb, Journal de physiol, et de pathol. g\u00e9n\u00e9ral, Nr. 5, Septembre 1908, und Bulletin international de l\u2019Acad\u00e9mie des Sciences de Cracovie, Mars 1908 ; Rozpr. Akad. Umiej. (Krakow), 1908, Bd. XLVIII, Ser. B.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\tWitold Gawinski,\nCD\nw E3\nO\nCD CD\nCD CD\n20\n& & \u00c6\nCD CD\nTabelle II.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn. 461\nentsteht. Wenn jedoch der Einflu\u00df der Fleischkost auf die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren in unserer Untersuchung im Vergleich mit den Verh\u00e4ltnissen bei gemischter Kost nicht deutlich zutage trat \u2014 so d\u00fcrfen wir nicht vergessen, da\u00df man unter der gemischten Di\u00e4t bei Personen der besser situierten Klassen eine beinahe vollkommene Fleischkost, deren Eiwei\u00dfmenge wenigstens zur H\u00e4lfte und oft zu 2/s dem Fleische angeh\u00f6rt, versteht.\nEinen durchaus abweichenden Einflu\u00df auf die Ausscheidung von Proteinstickstoff im Harn hatte die Milchkost. Der in Prozenten des Gesamtstickstoffs berechnete Proteinstickstoff des bei der Milchdi\u00e4t abgesonderten Harns (2,9) wurde beinahe um die H\u00e4lfte geringer gefunden, als nach einer gemischten Nahrung (5,1). Dies f\u00e4llt besonders in die Augen, wenn wir die Ergebnisse der Untersuchungen der Harne Nr. 8 und Nr. 6 vergleichen, welche von derselben Versuchsperson entnommen waren, deren Eiwei\u00dfumsatz in beiden F\u00e4llen gleich war und \u00fcbereinstimmig in der Stickstoffausscheidung von ca. 14 g per Tag seinen Ausdruck fand.\nWie die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren ist auch jene von Urochrom nach Milchkost herabgesetzt gefunden worden.1)\nAn dieser Erscheinung hat, au\u00dfer den zwischen verschie-denenProteinstoffen bestehenden Unterschieden in der chemischen Struktur, sowie demzufolge auch in ihrer Spaltungs- und Oxydationsf\u00e4higkeit, gewi\u00df auch der Unterschied im Schwefelgehalte zwischen dem Fleischeiwei\u00dfes und dem Caseins Anteil.\nNachdem nun die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren in verschiedenen Verh\u00e4ltnissen der Ern\u00e4hrung bei gesunden Personen ermittelt worden war, wurde der Harn in einigen Krankheitsf\u00e4llen einer Untersuchung in derselben Richtung unterworfen. Es gelang mir n\u00e4mlich, den Harn von 6 Typhuskranken, sowie auch von einer gelbs\u00fcchtigen, an Schrumpf leber (cirrhosis hepatis) erkrankten Person zu untersuchen. Die Erforschung der Stoffwechselverh\u00e4ltnisse in der uns interessierenden Richtung wurde bei Typhus abdominalis deshalb zun\u00e4chst ins Auge gefa\u00dft, weil\nl) J. Browinski und St. Dombrowski, 1. c.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\tWitold Gawinski,\nPatho- logische Harne\t\t\t\t\t\t\t\t\tTabelle III.\nProtein-N in Pro- zenten des Gesamt-N\t! Protein-N \u00a7\t\tGesamt-N g\t\tHarnmenge pro Tag ccm\tArt und Menge des Harns ccm\t\tHarnnummer\t\n\tpro Tag\to \u00a9\tpro Tag\t\u00a9 \u00a9-\t\t\t\t\t\n9,48\t| 0,89744\t0,09547\t9,4601\t1,00638\tco O\tCasus gravis . (strenge Zuckerdi\u00e4t) 2820 in 3 Tagen abgesondert\tHarn von Typhuskranken\t\t\n7,52\t1,3001\to OO OS\t17,273\t1,96841\t877,5\tEnde der II. Woche (Diazoreakt.) 1755 in 2 Tagen abgesondert\t\tto\t\n10,08\t1,1706\t\u00a9 V# O ^3 oo CD\t11,670\ti 0,47249\tCO <1 \u00a9\t2470 in 1 Tag abgesond.\t\t05\t\n14,69\t1,4453\t0,0727\t9,8363\t\u00a9 CO <3 00\t1988\tTr\u00fcbe, sauer (Bakterien) 2485 in 30 Stunden abgesondert\t\t\t\n2,4\to vp tO oo\t0,01259\t5,0937\t0,51977\t980\tEnde der III. Woche (Diazoreakt.) 1960 in 2 Tagen abgesondert\t\t\t\n05 Ol CD\t0,34156\t0,0530\t9,49879\tV# \u00a7 00\tos to VP On\t(Diazo- reaktion) 1285 in 2 Tagen abgesond.\t\tOS\t\n8,65\t0,34071\t\u00a9 VP O OO o <3\t3,93885\t0,97882\t402,5\tReicher Niederschlag (Urate) 1610 in 4 Tagen abgesondert\tIkterischer Harn\t<1\t","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"463\n\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn.\nich erwartet habe, da\u00df in dieser akuten Infektionskrankheit, welche oft einen protrahierten Verlauf hat und deren Bild von Erscheinungen der Intoxikation beherrscht wird, auch St\u00f6rungen der Oxydation des im starken Zerfall begriffenen Eiwei\u00dfes wenigstens zeitweise sich einstellen m\u00fcssen und da\u00df dieselben in vermehrter Ausscheidung von Proteins\u00e4uren sich kundgeben werden ; schlie\u00dflich auch deshalb, weil bei dieser Krankheit eine st\u00e4rkere Zunahme der Ausscheidung von Harnfarbstoff konstatiert wurde.1)\nAlle Harne der Typhuskranken waren in schweren F\u00e4llen von Typhus abdominalis entnommen (Tabelle III).\nWie das aus vorstehender Tabelle III ersichtlich ist. erwiesen sich die Vermutungen als zutreffend. In allen F\u00e4llen von Typhus abdominalis mit Ausnahme der F\u00e4lle Nr. 5 und 6 ist die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn bedeutend gesteigert. Die Menge des Proteinstickstoffs erreichte in manchenF\u00e4llen 14,69\u00b0/o des Gesamtstickstoffs des Harns, d. h. sie war manchmal mehr als um das Doppelte gr\u00f6\u00dfer gegen\u00fcber der im normalen Harn nach einer gemischten Kost gefundenen Menge. Wenn jedoch diese Zunahme nicht in allen F\u00e4llen von Typhus abdominalis ausnahmslos nachgewiesen worden ist, so l\u00e4\u00dft dieses sich dadurch erkl\u00e4ren, da\u00df die genannte Krankheit selten regelm\u00e4\u00dfig nach demselben Typus verl\u00e4uft, da\u00df sie im Gegenteil sowohl in ihrem H\u00f6hestadium wie in der Zeit des Absinkens des Fiebers h\u00e4ufig ihre Intensit\u00e4t wechselt, und da\u00df infolgedessen leicht nach einer Reihe von Tagen mit gesteigerter ein Tag mit herabgesetzter Ausscheidung von Proteins\u00e4uren sich finden konnte, als Folge einer etwa pl\u00f6tzlich eingetretenen Steigerung der Oxydationskr\u00e4fte der Gewebe.\nEine Zunahme der Menge von Proteins\u00e4uren erwartete ich auch im ikterischen Harn, welcher von einer, infolge einer Lebererkrankung (cirrhosis hepatis), an Gelbsucht leidenden Person stammte. Dies konnte man n\u00e4mlich erwarten zufolge der Beobachtung, da\u00df in Krankheiten der Leber der sogenannte neutrale Schwefel in gr\u00f6\u00dferer Menge im Harn ausgeschieden wird.2)\n*) St. Dombrowki, 1. c.\nJ. Browinski und St. Dombrowski, 1. c.\n2) Neubauer und Vogel, \u00abAnl. z. quai. u. quant. Analyse des","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nWitold Gawihski,\nIch fand auch wirklich im ikterischen Harne die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren, im Vergleich mit den Verh\u00e4ltnissen im normalen Harne, bedeutend gesteigert. Diese Beobachtung gab mir Anla\u00df zur Untersuchung der Frage, wie verh\u00e4lt sich die Ausscheidung des neutralen Schwefels zu der der Proteins\u00e4uren im Harn.\nBondzy\u00fcski und Panek1) nahmen n\u00e4mlich an, auf Grund einer ann\u00e4hernden Sch\u00e4tzung der Menge der Proteins\u00e4uren aus der Ausbeute an diesen S\u00e4uren bei ihrer Darstellung aus dem Harn, da\u00df durch die Entdeckung der Proteins\u00e4uren im Harn die Natur des sogenannten neutralen Schwefels aufgekl\u00e4rt w\u00e4re, weil fast die ganze Menge des neutralen Schwefels aus dem Schwefel der Proteins\u00e4uren besteht. Es blieb also diese Annahme mit Hilfe der quantitativen Methode zu pr\u00fcfen. Zu diesem Zwecke ermittelte ich in den Harnen, welche in der Tafel II mit den Zahlen 5, 6, 7 und 8 verzeichnet, und bei verschiedener Di\u00e4t entleert, zur Bestimmung des Stickstoffs von Proteins\u00e4uren dienten, sowohl den Gehalt an neutralem Schwefel wie auch den Schwefel der Proteins\u00e4uren. Der neutrale Schwefel wurde n\u00e4mlich aus der Differenz zwischen dem Gesamtschwefel des Harns, welcher nach der Methode von Modrakow^ski2) bestimmt wurde, und der in der Form von Schwefels\u00e4ure enthaltenen Schwefelmenge berechnet ; der den Proteins\u00e4uren zugeh\u00f6rige Schwefel ergab sich aus der Bestimmung des Gesamt-sclrwefels und zwar ebenfalls nach der soeben erw\u00e4hnten Methode in den bereits bekannten Baryumsirupen. Au\u00dfer dem Gesamtschwefel wurde jedoch noch die in diesen Baryumsirupen etwa enthaltene \u00c4therschwefels\u00e4ure ermittelt und zwar um inbetreff etwaiger Fragen, ob in den Baryumsirup nicht etwa Baryumsalz von \u00c4therschwefels\u00e4ure geriet, Klarheit zu erlangen. Um eine \u00dcbersicht \u00fcber die Resultate dieser Schwefelbestimmungen zu erleichtern, habe ich dieselben in einer besonderen Tabelle (IV) zusammengestellt.\nHarns\u00bb, S. 18 (1898); v. Noorden, \u00abHandbuch der Pathol, des Stoffwechsels\u00bb, Bd. I, S. 787 (1906).\n*) St. Bondzy\u00fcski und K. Panek, 1. c.\n*) G. Modrakowski, \u00ab\u00dcber die Schwefelbestimmung im Ham mittels Natriumperoxyd\u00bb, Diese Zeitschrift, Bd. XXXVIII, S. 562 (1903).","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Normale Harne (vide: Tabelle II)\n\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn.\n465\n<\u00fc ZU p\n\u00f6 P","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nWitold Gawinski,\nAus dem Vergleich der Tabelle IV mit der Tabelle II ersehen wir, da\u00df sowohl die absolute Tagesmenge des neutralen Schwefels wie die des Proteins\u00e4urestickstoffs im Harn am gr\u00f6\u00dften nach der Fleischkost, etwas kleiner nach der gemischten Nahrung, am kleinsten jedoch, und zwar sehr klein, nach Milchkost ist, da\u00df also die Ausscheidung des neutralen Schwefels parallel zu der des Proteinstickstoffs verl\u00e4uft. Da\u00df die Menge des neutralen Schwefels wirklich als Ma\u00df der Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn gelten kann, davon \u00fcberzeugt uns die beinahe genaue \u00dcbereinstimmung der Zahlen, welche das Tagesquantum des neutralen Schwefels vorstellen, mit den auf den Schwefel des Baryumsirups, d. i. den Schwefel der Proteins\u00e4uren sich beziehenden Zahlen. Da\u00df der Schwefel des Baryumsirups wirklich als Schwefel der Proteins\u00e4uren zu betrachten ist, erhellt daraus, da\u00df, wie eigens zu der Aufkl\u00e4rung dieser Frage unternommene Untersuchungen ergeben hatten, die ganze im Baryum-sirup enthaltene Schwefelmenge, nach der F\u00e4llung desselben mit Quecksilberacetat, in dem Quecksilberniederschlage sich wieder finden l\u00e4\u00dft. In drei von den vier untersuchten Harnen betrug der Schwefel der Proteins\u00e4uren durchschnittlich 91,3 \u00b0/o des\nneutralen Schwefels.1)\n\u2022 \u00bb\nDie Atherschwefels\u00e4ure fand ich im Baryumsirup nur in unbedeutender Menge.\nDiese v\u00f6llige \u00dcbereinstimmung des neutralen Schwefels mit dem Schwefel der Proteins\u00e4uren erweckte den Gedanken, da\u00df aus dem Gehalte des neutralen Schwefels auf die Verh\u00e4ltnisse der Ausscheidung von Proteins\u00e4uren vielleicht ein Schlu\u00df zu ziehen w\u00e4re und da\u00df also schleehtwegs die zeitraubenden Bestimmungen des Proteinstickstoffs durch die Ermittelung dieses Schwefels im Harn ersetzt werden k\u00f6nnten, indem aus der\n*) Nur in einem Falle l\u00e4\u00dft sich ein ziemlich bedeutender Unterschied zwischen dem neutralen Schwefel und dem Schwefel der Proteins\u00e4uren bemerken. Diese zuf\u00e4llige Divergenz der bez\u00fcglichen Zahlen erkl\u00e4rt sich jedoch damit, da\u00df in diesem Falle der Harn vor der Behandlung mit der \u00c4theralkoholmischung nicht geh\u00f6rig eingeengt war, und da\u00df deswegen ein Teil der Baryumsalze der Proteins\u00e4uren, zum Nachteil der genauen Bestimmung, in diesem L\u00f6sungsmittel sich aufgel\u00f6st hatte.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn.\n467\nMenge dieses Schwefels die den Proteins\u00e4uren zukommende Stickstoffmenge wenigstens ann\u00e4hernd sich berechnen lie\u00dfe. Dies k\u00f6nnte selbstverst\u00e4ndlich nur dann geschehen, wenn zwischen dem Proteins\u00e4urenstickstoff eines Harns und seinem Gehalt an neutralem Schwefel ein konstantes Verh\u00e4ltnis best\u00e4nde. Um zu erfahren, ob dem so sei, habe ich das in Rede stehende Verh\u00e4ltnis f\u00fcr die vier in den beiden Richtungen untersuchten Harne berechnet. Dieses Verh\u00e4ltnis war in der Tat f\u00fcr die sowohl nach der gemischten Nahrung wie nach der Fleischkost abgesonderten Harne ziemlich konstant und betrag 5\t/. F\u00fcr\nden nach Milchkost abgesonderten Harn erwies sich dasselbe\naber fast um das Doppelte gr\u00f6\u00dfer.\nDie Mengenverh\u00e4ltnisse der Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn wurden Gegenstand einer eingehenden Untersuchung von Wilhelm Ginsberg. Die betreffende Abhandlung ist in Hofmeisters Beitr\u00e4gen z. ehern. Phys. u. Path. (Bd. X, S. 411) im Herbst des Jahres 1907, d. i. einige Monate sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlicht worden, nachdem ich in der Sitzung der physiologischen Sektion der Versammlung (X.) von polnischen \u00c4rzten und Naturforschern in Lemberg am 23. Juli 1907 \u00fcber die wichtigsten Ergebnisse meiner Untersuchungen Mitteilung gemacht hatte (s. S. 454).\nGinsberg verwendete zur quantitativen Bestimmung von Proteins\u00e4uren im Harn die Methode, welche Bondzynski, Dombrowski und Panek1) zur Darstellung der Proteins\u00e4uren benutzt hatten. Ich habe ebenfalls meine Methode der quantitativen Bestimmung dieser Verbindungen auf die bekannte Methode ihrer Darstellung gegr\u00fcndet. Ich mu\u00df hier aber hervorheben, da\u00df ich den Harnsirup nicht unmittelbar, sondern erst nach Umwandlung der darin in der Form von Alkalisalzen enthaltenen Proteins\u00e4uren in ihre Baryumsalze, mit Alkohol\u00e4ther ausgezogen habe und dies in der Absicht, den Verlust an Proteins\u00e4uren, deren Alkalisalze viel leichter als die Baryumsalze in Alkohol l\u00f6slich sind, m\u00f6glichst gering zu machen. Dieser Umstand wurde von Ginsberg nicht inBetracht gezogen. Ferner","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468 Witold Gawinski, \u00dcber Proteins\u00e4uren im Harn,\nbabe ich mich nicht mit dem Extrahieren des Harnsirups mit Alkohol\u00e4ther begn\u00fcgt, wie das Ginsberg getan hat, sondern ich habe die Baryumsalze, wie ich das oben geschildert habe, nach dem Vermengen mit Seesand noch mit absolutem Alkohol ausgezogen, um die Verunreinigung des Baryumsirups mit den in Alkohol l\u00f6slichen Verbindungen, insbesondere mit hippursaurem Baryum und mit Kreatinin vollst\u00e4ndig zu vermeiden, sowie auch, um, wenn nicht g\u00e4nzlich, doch wenigstens bis auf Spuren diesen Sirup von Kreatin zu befreien. Ich habe mich n\u00e4mlich davon \u00fcberzeugt, da\u00df ein unter Behandlung mit Baryumhydrat nach dem Ausziehen mit Alkohol\u00e4ther gewonnener Harnsirup, welcher bei direkter Untersuchung nur eine \u00e4u\u00dferst schwache Reaktion auf Kreatinin aufwies, nach dem Abdampfen mit Salzs\u00e4ure eine sehr intensive Reaktion nach Weyl gab, also eine ziemlich bedeutende Menge von Kreatin enthielt.\nDie Zahlen, die Ginsberg bei der Untersuchung der normalen Harne f\u00fcr den Stickstoff von Proteins\u00e4uren gefunden hatte, stehen denen, die ich bei meinen Untersuchungen erhielt, zwar nahe, zeigen jedoch st\u00e4rkere individuelle Schwankungen, welche gewi\u00df auf den Einflu\u00df jener Faktoren, welche Ginsberg bei der Ausarbeitung seiner Methode au\u00dfer acht lie\u00df, zur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Demselben Umstand ist es gewi\u00df auch zuzuschreiben, da\u00df dieser Autor keine merklichen \u00c4nderungen in der Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn in Krankheitsf\u00e4llen beobachtet hatte.","page":468}],"identifier":"lit18767","issued":"1908-09","language":"de","pages":"454-468","startpages":"454","title":"Quantitative Untersuchungen \u00fcber die Ausscheidung von Proteins\u00e4uren im Harn von gesunden Menschen sowie in einigen Krankheitsf\u00e4llen","type":"Journal Article","volume":"58"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:56:09.202119+00:00"}