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{"created":"2022-01-31T13:57:45.099004+00:00","id":"lit18774","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Winterstein, E.","role":"author"},{"name":"L. Stegmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 58: 527-528","fulltext":[{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"Ober einen eigenartigen phosphorhaltigen Bestandteil\nder Bl\u00e4tter von Ricinus.\nVI. Mitteilung.\nUber Phosphatide.\nVon\nE. Winterstein und L. Stegmann.\n(Ans dem agrikultur-chemischen Laboratorium des Polytechnikums in Z\u00fcrich.) (Der Redaktion zugegangen am 11. Januar 1909.)\nEs ist uns trotz vieler Versuche bis jetzt noch nicht gelungen, aus gr\u00fcnen Pflanzenteilen ein Phosphatid herzustellen, welches in seiner Zusammensetzung mit dem \u00ab eigentlichen Lecithin\u00bb, wenigstens in bezug auf den Phosphor- und Stickstoffgehalt ann\u00e4hernd \u00fcbereinstimmt, trotzdem manche Bl\u00e4tter sehr viel in \u00c4ther oder Alkohol l\u00f6sliche organische Phosphorverbindungen enthalten. Im nachstehenden m\u00f6chten wir eine von uns bei Untersuchung gr\u00fcner Ricinuspflanzen gemachte Beobachtung \u00fcber eine phosphorhaltige Substanz mitteilen. Diese Substanz enth\u00e4lt neben Calcium viel Phosphor. Stern und Thierfelder haben bei Untersuchung der Phosphatide des Eigelbs auch die Beobachtung gemacht, da\u00df manche Phosphatide Calcium einschlie\u00dfen. Es ist allerdings stets zu ber\u00fccksichtigen, da\u00df die Phosphatide anorganische Verbindungen sehr stark adsorbieren, aber Stern und Thierfelder gelangen auf Grund ihrer Analysenergebnisse doch zu dem Schlu\u00df, da\u00df das Calcium in ihren Pr\u00e4paraten nicht auf adsorbiertes Calciumphosphat allein zur\u00fcckgef\u00fchrt werden kann. Im Hinblick auf diese Bemerkung der genannten Autoren m\u00f6chten wir jetzt schon unsere Beobachtung mitteilen.\nWir gelangten zu dem eigent\u00fcmlichen Pr\u00e4parat in folgender Weise. 4 kg junger, getrockneter und dann fein pulverisierter Ricinuspflanzen, welche einen Feuchtigkeitsgehalt von ca. 10\u00b0/o","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fc28 E. Winterstein und E. Stegmann, \u00dcber Phosphatide. VI.\nbesa\u00dfen, wurden in einem Th\u00f6rnersehen Extraktionsapparat portionenweise je 2\u20143 Tage mit \u00c4ther bei 30\u2014350 extrahiert. Die \u00e4therischen Extrakte wurden nach l\u00e4ngerem Stehen vom Ausgeschiedenen durch Filtration getrennt, der \u00c4ther abdestilliert, wobei ein gr\u00fcner, halbfester R\u00fcckstand verblieb. Dieser R\u00fcckstand wurde mit Alkohol ausgekocht, nach dem Erkalten wurde die Fl\u00fcssigkeit vom Ungel\u00f6sten getrennt. Der nun verbliebene nahezu feste R\u00fcckstand l\u00f6ste sich im \u00c4ther vollst\u00e4ndig auf, aus der \u00e4therischen L\u00f6sung schied sich auf Zusatz von Alkohol eine klebrige und eine nahezu wei\u00dfe pulverige Masse aus, welche einigerma\u00dfen mechanisch getrennt werden konnte. Der klebrige R\u00fcckstand wurde wieder in warmem \u00c4ther gel\u00f6st und abermals mit Alkohol gef\u00e4llt, die F\u00e4llung mit absolutem Alkohol gewaschen, sodann mit absolutem Alkohol ausgekocht, im Exsikkator getrocknet. Man erh\u00e4lt so eine schwach gelbgr\u00fcnlich gef\u00e4rbte Masse, welche einen Phosphorgehalt von 5,27 o/0 und einen Calciumoxydgehalt von 6,74 \u00b0/o besitzt.\n0,5383 g Trockensubstanz gaben 0,1020 g Mg2P207 und 0,0363 g CaO.\nDie Substanz l\u00f6st sich nach dem Trocknen im Exsikkator beinahe gar nicht mehr im \u00c4ther auf. Sie liefert beim Kochen mit S\u00e4uren keinen Zucker. Kocht man sie l\u00e4ngere Zeit mit 6 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure, so scheidet sich eine \u00f6lige Masse aus, welche nach dem Erkalten fest wird; diese nach Fetts\u00e4uren riechende Masse l\u00f6st sich im \u00c4ther nun leicht auf.","page":528}],"identifier":"lit18774","issued":"1908-09","language":"de","pages":"527-528","startpages":"527","title":"\u00dcber einen eigenartigen phosphorhaltigen Bestandteil des Bl\u00e4tter von Ricinus. VI. Mitteilung: \u00dcber Phosphatide","type":"Journal Article","volume":"58"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:57:45.099010+00:00"}