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{"created":"2022-01-31T15:50:38.955697+00:00","id":"lit18780","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 59: 19-21","fulltext":[{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Bindung des Eisens im Nucleoproteid der Leber.\nVon\nE. Salkowski.\n'\u25a0Aus dtr vhemigehen Abteilung de\u00ab pathologischen Instituts der Universit\u00e4t zu Berlin ) (Der Redaktion zugegangen am lti. Januar 1909.)\nAus den zahlreichen Bestimmungen des Eisengehaltes im Nucleoproteid der Leber, die von Beccari, Scaffidi und mir1) gemacht sind, geht hervor, da\u00df der Eisengehalt desselben in Widerspruch mit den Angaben Schmiedebergs f\u00fcr das Nucleoproteid aus Schweinsleber kein auch nur ann\u00e4hernd konstanter ist, sondern in au\u00dferordentlich weiten Grenzen schwankt: von o.lHo/o in Kaninchenleber resp. 0,54 \u00b0/o in Schweinsleber (Scaf-1 idi) bis 4,09 in einer Analyse von mir, bis 6\u00b0/o nach Schmiede-l>erg. Diese gro\u00dfen Schwankungen lassen es ausgeschlossen erscheinen, da\u00df in dem durch Auskochen der Leber und F\u00e4llung des Auszuges mit Essigs\u00e4ure oder Weins\u00e4ure erhaltenen Nucleoproteid eine einheitliche Substanz vorliegt.\t>\nIch habe nun gefunden, da\u00df das Eisen im Nucleoproteid \u00e4u\u00dferst locker gebunden ist.\nWenn man das aus Schweinsleber erhaltenen relativ eisenreiche Nucleoproteid (im wesentlichen das in meiner vorigen Mitteilung erw\u00e4hnte Pr\u00e4parat IV mit 4,09 \u00ae/0 Fe mit kleiner Beimischung der eisen\u00e4rmeren Pr\u00e4parate II und III) unter allm\u00e4hlichem tropfenweisen Zusatz von m\u00f6glichst wenig Natriumcarbonatl\u00f6sung in der Reibschale mit Wasser verreibt, so erh\u00e4lt man eine gelbr\u00f6tliche L\u00f6sung; erhitzt man diese, ev. durch Hltrieren vollends gekl\u00e4rte L\u00f6sung bis zum wallenden Sieden, so scheidet sich sofort2) der gesamte Eisengehalt in Form r\u00f6tlicher Flocken von dem Aussehen von Eisenoxydhydrat ab.\nV Biese Zeitschrift, Bd. LVIII, Heft 4. Daselbst die Literaturangaben.\ns) Vorausgesetzt, da\u00df die L\u00f6sung nicht gar zu verd\u00fcnnt ist; bei nner L\u00f6sung von 1 \u00b0/oo bedarf es etwas l\u00e4ngeren \u00cbrhitzens, ev. auch Zusatzes noch einiger Tropfen Natriumcarbonatl\u00f6sung.\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"Filtriert man und s\u00e4uert das alkalische, schwach gelbliche Filtrat vorsichtig mit Salzs\u00e4ure an. so scheidet sich ein wei\u00dfer Niederschlag ab. Dieser Niederschlag ist unver\u00e4ndertes Nuelcoproteid: er enth\u00e4lt Phosphor, gibt die Orcinreaktion und spaltet beim Erhitzen mit S\u00e4ure Purinbasen ab. Er ist vollst\u00e4ndig eisenfrei : beim Schmelzen desselben mit Salpetermischung und Aufl\u00f6sen der Schmelze in Wasser bleibt keine Spur von Eisenoxyd zur\u00fcck.\nDas Eisen ist also so locker gebunden, da\u00df es sich schon bei der Einwirkung ganz schwacher Natriumcarbonatl\u00f6sung in der Siedehitze vollst\u00e4ndig abspaltet.\nDem entspricht nun auch das Verhalten des Pr\u00e4parates zu Eisenreagenzien.\n(ibergie\u00dft man eine kleine (vorher mit Wasser ange-feuohtetejOuantit\u00fct des Pr\u00e4parates im Uhrgl\u00e4schen mit Schwefelammonium, so f\u00e4rbt es sich sofort schwarz. L\u00f6st man etwas desselben in Salzs\u00e4ure unter Erw\u00e4rmen, verd\u00fcnnt die L\u00f6sung und setzt Ferrocyankaliuml\u00f6sung hinzu, so erh\u00e4lt man sofort eine starke Borlinerblaureaktion. Dennoch l\u00e4\u00dft sich eine gewisse Maskierung des Eisens in d\u00fcnneren L\u00f6sungen in \u00dcbereinstimmung mit den Angaben von Schmiedeberg nicht verkennen.\nEine L\u00f6sung von 0,1 : 100, die ungel\u00e4hr 1 mg Eisen in 100 com enth\u00e4lt, f\u00e4rbt sich auf Schwefelammonzusatz zuerst gr\u00fcn, erst allm\u00e4hlich schwarz, w\u00e4hrend eine L\u00f6sung von Eisen-ehlorid, die ungef\u00e4hr i mg Eisen auf 100 enth\u00e4lt, sofort geschw\u00e4rzt wird. Auch eine L\u00f6sung, die au\u00dferdem 0,1 g AIbumo.se ont h\u00e4lt, verh\u00e4lt sich ebenso. Das abweichende Verhalten der Nucleoproteidl\u00f6sung erkl\u00e4rt sich also nicht etwa durch die Gegenwart einer Proteinsubstanz \u00fcberhaupt, welche einen verz\u00f6gernden Einflu\u00df auf den Eintritt der Reaktion aus\u00fcben k\u00f6nnte.\nIst nun der bei der Einwirkung von Natriumcarbonat in der Hitze erhaltene Niederschlag in der Tat Eisenoxydhvdrat, wie es den Anschein hat? Enth\u00e4lt er vielleicht Phosphors\u00e4ure oder besteht er aus einersehr eisenreichen, organischen Substanz?\nZur Beantwortung dieser Fragen wurde der Niederschlag anhaltend mit Wasser gewaschen, dann durch Aufgie\u00dfen von verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure auf das Filter gel\u00f6st, das Filtrat wurde","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"21\n\u00dcber die Bindung des Eisens im Nuclcoproteid der Leber.\nreichlich mit Natriumacetat versetzt: eine Ausscheidung von Ferriphosphat trat nicht ein.\nAnderseits wurde ein feuchter Niederschlag durch Aufgie\u00dfen von Salpeters\u00e4ure gel\u00f6st: die L\u00f6sung gab mit Molybd\u00e4nl\u00f6sung eine ganz schwache Phosphors\u00e4urereaktion : das Eisenoxyd enth\u00e4lt also Spuren von Phosphors\u00e4ure, Das ist kein Widerspruch zu dem oben angegebenen Verhalten der salzsauren L\u00f6sung zu Natriumacetat : die Molybd\u00e4nreaktion auf Phosphors\u00e4ure ist eben viel feiner.\nOrganische Substanz konnte durch Erhitzen des unter m\u00f6glichster Vermeidung von Papierfasern zur Trockene gebrachten Niederschlages auf einem Platindeckel nicht nachgewiesen werden, zur bestimmten Entscheidung geh\u00f6rt jedoch eine gr\u00f6\u00dfere Quantit\u00e4t des Niederschlages, die mir im Augenblick nicht zur Verf\u00fcgung steht.\nDie Frage, wie es kommt, da\u00df der Eisengehalt so au\u00dferordentlich wechselt, ist damit freilich nicht gel\u00f6st; vorl\u00e4ufig mu\u00df man sich mit der Annahme begn\u00fcgen, da\u00df dem Nucleo-proteid wechselnde Mengen einer sehr eisenreichen Verbindung beigemischt sind. Welcher Natur sind diese eisenreichen Verbindungen und warum wechselt ihre Quantit\u00e4t? Diese Fragen sind vorl\u00e4ufig nicht zu beantworten. Einen gewissen Anhalt zur Beantwortung des zweiten Teils der Frage geben die Versuche von Scaffidi,1) durch welche derselbe nachgewiesen hat, da\u00df das Nucleoproteid aus Kaninchenleber reicher an Eisen ist. wenn man den Eisengehalt der Leber durch Verbitterung von paranueleinsaurem Eisen k\u00fcnstlich erh\u00f6ht hat. \u2014 Die Untersuchung wird fortgesetzt.\n') Diese Zeitschrift. Bd. LIV. S. '\u00bb48.","page":21}],"identifier":"lit18780","issued":"1909","language":"de","pages":"19-21","startpages":"19","title":"\u00dcber die Bindung des Eisens im Nucleoproteid der Leber","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:50:38.955703+00:00"}