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{"created":"2022-01-31T13:59:04.147261+00:00","id":"lit18782","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Markus Guggenheim","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 59: 29-31","fulltext":[{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zum Nachweis des Glykokolls.\nVon\nEmil Abderhalden und Markus Guggenheim.\n(Aus dem physiologischen Institut der tier\u00e4rztlichen Hochschule. Merlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 21. Januar tttoy.)\nVor kurzem hat L. Hirschstein1) die Mitteilung gemacht, dal) nach mehrt\u00e4gigem Stehen einer L\u00f6sung von Glykokoll in 1\u2014\u00e4\u00b0/oiger Kalilauge mit Hilfe von \u00df-Naphthalinsulfochlorid kein Glykokoll mehr nachweisbar sei. Ja, .es soll sogar eine ganz kurzdauernde Alkaliwirkung gen\u00fcgen, um das Glykokoll dem Nachweis zu entziehen. Es wurde z. B. eine frisch bereitete 1 \u00b0/o ige GlykokoH\u00f6sung durch Zusatz von Kalilauge auf einen Gehalt von 5,00 \u00ae/o, 2,50 ' o und 1.25 \u00b0/o Alkali gebracht und dann sofort mit \u00df-Naphthalinsulfochlorid gesch\u00fcttelt. Ilirsch-st(\u2018in erhielt nur au\u00dferordentlich geringe Ausbeuten an \u00df-Naph-thalinsulfoglycin (0.1016 gI), Diese Versuche beweisen nach Hirsehstein mit aller Deutlichkeit, da\u00df bei st\u00e4rkerer Alkalikonzentration das Glykokoll entweder zerst\u00f6rt oder zum mindesten dem Nachweis mit \u00df-Naphthalinsulfochlorid entzogen wird.\nDiese Angaben von Hirschstein sind so auffallend, da\u00df eine Nachpr\u00fcfung durchaus erforderlich war, stehen doch eine ganze Anzahl von Beobachtungen in direktem Widerspruch mit seinen Befunden, .ja der Nachweis von Aminos\u00e4uren mit Hilfe von \u00df-Naphthalinsulfochlorid und anderen \u00e4hnlichen Verbindungen ist zum Teil in Frage gestellt.\nWir stellten zun\u00e4chst fest, da\u00df man ganz reines Glykokoll seihst mit 83\u00b0 oigem Alkali kochen kann, ohne da\u00df Ammoniak\n*) L- Hirschstein. Weitere Ergebnisse \u00fcb\u00e9r dje Entstehung von Glykokoll aus Harns\u00e4ure. Archiv f. experim Pathol, u. Pharmakologie. Kd. LIX. S. 401. 1\u00abK)S.","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"Kmi 1 Abderhalden und Markus Guggenheim.\nm\nentweicht. Auch bei l\u00e4ngerem Stehen von Glykokoll in 1 bis 1 oiger L\u00f6sung im Brutraume (1\u20148 Tage) lie\u00df sich keine Entwicklung von Ammoniak nachweisen. Jedenfalls war nach dieser Richtung eine Ver\u00e4nderung des Glykokolls unter dem Einflu\u00df \\ <\u00bbn Alkali nicht nachzuweisen. Wir haben dann weiterhin Glykokoll mit Alkali l\u00e4ngere Zeit bei 37\u00b0 stehen gelassen, und es dann m\u00f6glichst quantitativ wiedergewonnen. Wir isolierten es in einer Versuchsreihe als Esterchlorhydrat und in einer zweiten Versuchsreihe w\u00e4hlten wir, soweit es nach den kurzen Angaben von Hirschstein m\u00f6glich war, genau die gleichen Versuchsbedingungen und die gleiche Isolierungsmethode, wie Hirsch-stein. Endlich haben wir das Glykokoll auch noch als Pikrat isoliert. Als Beleg seien die ersten beiden Versuchsreihen angef\u00fchrt. Sie ergeben das eindeutige Resultat, da\u00df das Glykokoll durch Einwirkung von f>\u00b0/oigem Alkali sich dem Nachweis durch \u00df-Naphthalinsulfochlorid nicht entzieht, und da\u00df irgend eine Ver\u00e4nderung der genannten Aminos\u00e4ure unter den von Hirschstein angegebenen Versuchsbedingungen nicht nachweisbar ist. Es ist uns nicht verst\u00e4ndlich, weshalb Hirsch st ein die Isolierung des Glykokolls mit Hilfe von \u00df-Naphthalinsulfochlorid nicht gelang.\n1.\tVersuchsreihe.\nFolgende L\u00f6sungen wurden 9 Tage lang bei 37\u00b0 stehen gelassen :\nI.\t25 g KOH, 5 g Glykokoll und 500 ccm Wasser = 5\u00b0, \u00ab i ge KOH-L\u00f6sung und 10 / o i g e Glvkokoll\u00f6sung.\nII.\t5g KOH und 5 g Glykokoll in 500ccm Wasser = 1 \u00b0/oige Kali- und l'Voige Glvkokoll\u00f6sung.\nIII.\t5 g Glykokoll und 5 g KOH in 100 ccm Wasser ~ 5\"/oige Glykokoll- und 5\u00b0/oige KOH-L\u00f6sung.\nIV.\t5 g Glykokoll, 5 g NaOH und 500 ccm Wasser \u2014 1ft oige Glykokoll- und 1 \u00b0/oige Natriumhydroxydl\u00f6sung..\nIsoliert wurden statt der berechneten 9,3 g Glykollesterchlorhydrat :\nI. 8,9 g, II. 9,05 g. III. 9,15 g, IV. 8,7 g.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zum Nachweis \u00eeles \u00fclykokolls.\tHl\n2. Versuchsreihe.\n1.\tEine L\u00f6sung von 5 g Glykokoll in 100 ccm 50/oiger K\u00dcH-L\u00f6sung wurde 5 Tage bei 87\u00b0 stehen gelassen, dann so viel Salzs\u00e4ure zugegeben, da\u00df die L\u00f6sung noch ein \u00c4quivalent Alkali enthielt, und mit 30 g \u00df-Naphthalinsulfochlorid in \u00e4therischer L\u00f6sung 5 Stunden lang gesch\u00fcttelt. W\u00e4hrend des Sch\u00fctteins wurden noch weitere 2 \u00c4quivalente normaler Natriumhydroxydl\u00f6sung zugef\u00fcgt. Die \u00e4therische Schicht wurde abgehoben und die w\u00e4sserige L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert. Das \u00df-Naphthalinsulfoglycin schied sich sofort als dichter kry-stallinischer, wei\u00dfer Niederschlag ab. Die Ausbeute betrug 16 g (berechnet 17,66 g). F. vor dem Umkrystallisieren 158\u00b0. Das umkrvstallisierte Produkt wog 15 g. F. 156 \u00b0 (korr.).\n2.\tAus einer analog behandelten L\u00f6sung von 2,5 g Glykokoll in 300 ccm l\u00b0/oigerNaOH lie\u00dfen sich 8,8 g (berechnet 8,83 g) isolieren. F. 153\u00b0. Das umkrystallisierte Produkt wog 8.0 g. F. 156\u00b0 (korr.j.\nDie aus beiden Versuchen gewonnenen Pr\u00e4parate zeigten alle Eigenschaften des \u00df-Naphthalinsulfo-glyeins. Die Analyse ergab 5,33 \u00b0/o resp. 5,35 \u00b0/o N (berechnet 5,28 \u00b0/o N).","page":31}],"identifier":"lit18782","issued":"1909","language":"de","pages":"29-31","startpages":"29","title":"Beitrag zum Nachweis des Glykokolls","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:59:04.147266+00:00"}