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{"created":"2022-01-31T13:57:54.299308+00:00","id":"lit18793","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 59: 122-124","fulltext":[{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Assimilationsvorg\u00e4nge.\nVon\nHans Killer.\nl\u00bb\u00ab-i i;\u00bb*ilaklioii /u^fi\u00ee\u00efujgen am .Y I i-t'iuar\nV\"i kurzer Zeit ist K. Baut*,l * *) ausgehend von Messungen \u00fcber die photoehemische Reduktion <los Ferrioxalates, zu dem Schlu\u00df gelangt, da\u00df Oxals\u00e4ure die erste regelm\u00e4\u00dfige Diirchgangsstufe bei der Kohlens\u00e4ureassimilation darstellt. Kr nimmt damit eine bereits von Liebig vertretene Hypothese wieder auf. nach weh-lmr den gew\u00f6hnlichen Pflanzensamen diese Rolle zukommt\nhie Ergebnisse von Hain s Potentialmessungen sind an sieb gewi\u00df sehr bemerkenswert: anderseits mu\u00df aber betont werden, da\u00df die biologischen Tatsachen, web he Haur anfulirt. keine St\u00fctze f\u00fcr seine Auffassung liefern. W\u00e4hrend man n\u00e4mlich \u00fcber ein eventuelles intermedi\u00e4res Auftreten von Oxals\u00e4ure bei der Kohlens\u00e4urereduktion in gr\u00fcnen Meso* phvleii nur schwer biologische Anhaltspunkte gewinnen kann, gibt es bekanntlich einen Pllanzentypus. wo organische S\u00e4uren in betr\u00e4chtlicher Menge Vorkommen und wo ihr Erscheinen sowie ihr Verschwinden sich gut verfolgen l\u00e4\u00dft, n\u00e4mlich die Fettptlanzen, besonders die (\u00e4assulaeeen Miese Kamille wird auch von Haur als Beispiel erw\u00e4hnt.\nNun liegen gerade \u00fcber die t\u00e4glichen Schwankungen des S\u00e4uregehaltes. sowie \u00fcber dessen Heeintlussung durch \u00e4u\u00dfere Faktoren wie Licht, W\u00e4rme und Zusammensetzung der Atmosph\u00e4re, ausf\u00fchrliche biologische Inlersuchungen von Mayer.-) Kraus,*) de Vries.4) Warburg.') Aubert \"i u a. vor. auf welche in bezug auf Einzelheiten verwiesen sei. Allgemein hat sich dabei herausgestellt, wie schon Heyne 1819 entdeckt, hatte, da\u00df die Acidit\u00e4t der Succulenten am Tageslicht allm\u00e4hlich verschwindet und gegen Abend V\u00f6llig aufgehoben werden kann, nachts aber\n1 Zeitsehr. f. physikalische Lheinie Bd. LXlll. S. 088 (1908).\n\u2019 Landw. Versuchsstationen Bd. XVIII, S. 110 (1875): Bd. XXI > 227 i 1878) ; Bd XXX 8. 217 (1881).\nStoffwechsel hei den Frassulaceen 1880\n\u20191 Bot. Ztg. 1881.\nFilters, hot. Inst. T\u00fcbingen. Bd. 11. S. 75 1880.\nF r. Bd LX II. S 071 1891,.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Assimilationsvurg\u00e4nge.\t12^\nwiederkehrt. Eine S\u00e4urebildung tritt nur nach vorhergehender Belichtung ein : weilt die Pflanze in kohlens\u00e4urefreier Luft, so wird weniger S\u00e4ure gebildet, als in kohlens\u00e4urehaltiger Atmosph\u00e4re. Diese Befunde darf man aber keineswegs so deuten, als entst\u00e4nden die Pilanzens\u00e4uren selbst im Lieh! aus Kohlens\u00e4ure, vielmehr, handelt es sich offenbar um eine Nach Wirkung, und der bestehende Zusammenhang mit den Assimilationsbe-dingungen. Lieht und Kohlens\u00e4ure, ist nur ein mittejbarer; es laid sieh ungezwungen erkl\u00e4ren, wenn man daran festh\u00e4lt, da\u00df die bei der Kohlen-s\u00e4ureassimilation zun\u00e4chst entstehenden Kohlehydrate Material zur Bilanzen-s\u00e4urebildung sind.\nNun ist die vorherrschende Pllanzens\u00e4ure bei den (irassulaeeen bekannt lieh Apfels\u00e4ure, hei anderen Fetlptianz.en kann jedoch Oxals\u00e4ure vorwalten (Mesembryanthemum) und das Auftreten dieser S\u00e4uren ist nach allem, was man wei\u00df, ein vollst\u00e4ndig analoges. F\u00fcr \u00c4pfels\u00e4ure l\u00e4\u00dft sich unter keinen Umst\u00e4nden Kohlens\u00e4ure als direkte Muttersubstanz denken und schon dadurch wird auch f\u00fcr die Oxals\u00e4ure der Bilanzen dieser Ursprung wertig wahrscheinlieh.\nVielmehr spricht alles daf\u00fcr, da\u00df \u00ablit* Pilanzens\u00e4uren Zwischenprodukt\u00ab* bei der Atmung sind und zwar bei der Veratmung von Kohle-h\\draten iZuck<*rt. Bei den Succulenhm bildet di\u00ab* Atmung zusammen mit der K\u00abdih*iis\u00e4ureassimilation gewisserma\u00dfen einen Kreisproze\u00df, indem organische S\u00e4uren, aus Zucker durch unvollst\u00e4ndige Oxydation hervor-gegangen ihrerseits, besonders kr\u00e4ftig am Lieht, unter Bildung von Kohlendioxyd zerfallen. ')\nleb habe dann lerner mit einigen Worten auf die Ansicht Baurs zur\u00fcckzukommen, es sei die Bildung von Formaldehyd bei der Assimilation in neuerer Z\u00ab*il fast zur Gewi\u00dfheit geworden, weil der Nachweis von Formaldehyd in lebenden Bl\u00e4ttern gegl\u00fcckt sei und Usher, und Priestley diesen Stoff durch Vermittlung von Gbloropliyllauszug aus Kohlens\u00e4ure im Lieht erhalten haben sollt\u00ab;n.\nWas das Vorkommen des Formaldehyds in lebenden Bl\u00e4ttern betrifft, so kann nach den einander widersprechenden Angaben verschiedener Forscher*) jedenfalls noch nicht von einem endg\u00fcltigen Nachweis dieses Stoffes als allgemeiner Pflanzenbestandteil gesprochen werden Anderseits scheint es Herrn Baut- entgangen zu sein, da\u00df die von ihm zitierten Schl\u00fcsse Ushers und Priestleys bereits untl, wie ich glaube, in einwandfreier Weise durch A. Ewart ') widerlegt worden siml. Aus eigener Erfahrung kann ich die Ergebnisse von A. Ewart vollst\u00e4ndig best\u00e4tigen.\n'> Nach E. Gerbers Untersuchungen (Arm. sc. nat. bot. IV. 1897) ist es wahrscheinlich, da\u00df bei diesem Zerfall neben Kohlens\u00e4ure Zucker gebildet wfrd, wie dies in reifenden Fr\u00fcchten sicher der Fall ist.\n*) Vgl. z. B. Bokorny, Pfl\u00fcgers Arch., Bd. GXXV lffOHi\n\u2018) Proc. Roy. So\u00ab B., B\u00abU UXXX. S 30 (1908).","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124 Hans Euler., Zur Kenntnis der Assimilationsvorg\u00e4nge\nBei den Versuchen, welche ich ?.. T bereits im Sommer 1904 angestellt habe. deren Ver\u00f6ffentlichung aber wegen der ausschlie\u00dflich negativen Art der Resultate unterblieben ist. habe ich mit wechselnden Kohlens\u00e4uredrucken und nicht nur mit Ghlorophyll\u00f6sungen. sondern, um m\u00f6glichst deutliche Pr\u00fcfungen auf Formaldehyd anstellen zu k\u00f6nnen, auch mit verd\u00fcnnten L\u00f6sungen anderer lluorescierender Stoffe, wie Fluorescein und r.hininsulfat gearbeitet. In keinem Fall hat sich Formaldehyd nach-weisen lassen und die \u00bbMengen Kohlens\u00e4ure, welche m\u00f6glicherweise durch Reduktion verschwunden waren, fielen selbst nach 80st\u00fcndiger, intensiver Bestrahlung durch direktes Sonnenlicht in das Bereich der Versuchsfelder und betrugen jedenfalls wonigor als *./*\u00b0/*\u00bb der belichteten Gasmasse\nSchlie\u00dflich noch eine tats\u00e4chliche Richtigstellung.\nNach den Versuchen von A. Rach1 galt die k\u00fcnstliche plioto-eheiiusche Reduktion der Kohlens\u00e4ure einige Zeit lang als gelungen. Vor einigen .Iahten halte ich indessen gezeigt. -) da\u00df die von Rach beobachteten photochemisehen Krsclieinungen an Lranylsalzl\u00f6sungen nichts mit einer Reduktion von Kohlens\u00e4ure zu tun haben: dieselben treten n\u00e4mlich in ganz \u00e4hnlicher Weise auch in Wasserstoff- und in Stickstoffatmosph\u00e4re auf. Meine Resultate wurden seitdem mehrfach best\u00e4tigt, zuerst von A. Rach seihst. '1 *) dann von Polacci4) und Usher und Priestlev. \\i\n'Gelegentlich seiner Untersuchung \u00fcber die photochemische Reduktion des Ferrioxalates li\u00e2t nun K. Raur gefunden, da\u00df aus der Badischen Franyll\u00f6sung Wasserstoff im Licht entwickelt wird. Kr \u00e4u\u00dfert hierzu, da\u00df dieser Refund im Gegensatz zu meinen Angaben stehe, indem ich das aus dem llranylsalz abgeschiedene (las f\u00fcr Sauerstoff gehalten haben soll <i. ( S. \u00ab89).\nBie letztere Behauptung Raurs ist unrichtig. Ich habe mich \u00fcberhaupt nie \u00fcber die Natur dieses Gases ge\u00e4u\u00dfert. Nachdem n\u00e4mlich durch meine erw\u00e4hnte Versuche gezeigt worden war. da\u00df das von Radi angegebene Verfahren nicht zum Nachweis einer k\u00fcnstlichen Reduktion von Kohlens\u00e4ure geeignet ist, bestand l\u00fcr mich kein weiterer direkter Anla\u00df, auf die chemischen Umsetzungen n\u00e4her oinz\u00fcgehon. welche Uranylsalze im Lichte erleiden.\n1 (. r. Rd. UXVI. S. 114.). 1889 11893): Arch, scient, nat. Gen\u00e8ve. Bd IX. Nr A. S 401 (1898'.\n\u00f6 Rer. d. d. ehern. Ges.. Rd. XXXVII, >8411 il90i\u00bb: Ark. t Komi. Rd I. S. 929 -1904).\n') Rer. d. d. ehern. Ges., Rd. XXXIX, S. I\u00ab72 (190\u00ab).\n4) Proc Roy. Soc. R . Rd. LXXVIII. S. 818 190\u00ab)","page":124}],"identifier":"lit18793","issued":"1909","language":"de","pages":"122-124","startpages":"122","title":"Zur Kenntnis der Assimilationsvorg\u00e4nge","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:57:54.299313+00:00"}