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{"created":"2022-01-31T13:59:02.003915+00:00","id":"lit18794","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Herzog, R. O.","role":"author"},{"name":"A. Polotzky","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 59: 125-128","fulltext":[{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Citronens\u00e4ureg\u00e4rung.\nVon\nK. 0. Herzog und A. Polotzky.\nAns1 ihm\nCb niis. her. Institut der Technischen Huchs, hide zu Karlsruhe.) (l)cr Redaktion zupcgangen am 25., Feliniur utO'.O)\nT)io k\u00fcrzlich erschienene Dissertation Bildung von ( '.itronen-siiure durch Citromyces- von II. W\u00fcstenfelcU) veranlalit uns. einiges zu demselben Thema .mitzuteilen, da wir uns nach l\u00e4ngerer Besch\u00e4ftigung damit das Recht der weiteren Untersuchung wahren wollen.\nZum Unterschied von W\u00fcstenfeld haben wir nur mit selbst isolierten Pilzen gearbeitet, die zum Teil an Wirksamkeit den besten von ihm verwandten mindestens ebenb\u00fcrtig waren.\nVorausgeschickt sei ferner, da\u00df wir inf 'einigen Punkten v\u00fcllig zu den gleichen Ergebnissen wie W\u00fcstenfeld gelangt sind. Hier seien ohne weiteren Beleg angef\u00fchrt: die Erfahrung, da\u00df die Produktion an Citronens\u00e4ure nicht im Verh\u00e4ltnis zur Bildung des Mycels oder der Sporen steht, da\u00df die Ausbeute an Citronens\u00e4ure mit der Form der Kulturgef\u00e4\u00dfe zusammenh\u00e4ngt, ferner das zweifelhafte Resultat, das auch uns mit Aceton behandelte Pilze bei G\u00e4rversuchen ergaben.\nZun\u00e4chst wurde die Brauchbarkeit verschiedener N\u00e4hrl\u00f6sungen, Pflanzenextrakte und k\u00fcnstlicher Gemische, wie auch fester N\u00e4hrb\u00f6den untersucht. Dabei ergab sich, wie schon Maze und Perrier2) gefunden haben, eine Abh\u00e4ngigkeit der Citronens\u00e4urebildung vom Stickstoffgehalt; ferner schien uns mitunter eine Beziehung zur Konzentration an Phosphors\u00e4ure vorzuliegen. Doch kommen bei diesen Fragen verschiedene Verh\u00e4ltnisse in Betracht, wie die Natur der Stickstoffquelle.\n') Ina\u00fcgural-Diss.. Herlin liM)H (Tag der Promotion : 12. August)\n\u201c' Ann. de linst. Pasteur. Hd. Will. 1\u2018tOl.\nHoj.pe-Seyler s Zeitschrift f. physio], Chemie. I.1X.\tU","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"120\nII. 0 Herzog und A. Polotzky,\nVor allein ist aber offenbar die Gesamtzusammensetzung des N\u00e4hrmodiums auf die Wirkung einzelner Faktoren derselben von HinflulV: nur so lassen sich viel Unregelm\u00e4\u00dfigkeiten in der Wirkung gerade* der Phosphors\u00e4ure erkl\u00e4ren. Da die Aufhellung dieser Krn\u00e4hrungsfragen noch nicht abgeschlossen ist, sei hier auch auf die Wiedergabe der zugeh\u00f6rigen Versuche verzichtet.\nDagegen m\u00f6ge eine Versuchsreihe \u00fcber den leicht zu \u00fcbersehenden Einflu\u00df der Konzentration des G\u00e4rsubstrates auf die Citronens\u00e4urebildung mitgeteilt sein:\nDcxtrosegehalt der\t5\u00b0V\t10 0 ,\t20\u00b0;\u201e\t30 %\nN\u00e4hrl\u00f6sung\ta\tb\ta\tb\ta\tb\ta\tb\nln 8 Wochen gebildete C.itroncits\u00e4ure in Prozent\t:l 22.3 28,1\t18,6 22,0\t10,8 12,0\t9.0\t7.2\nder Dextrose\t'\t\t\t\n(Der Versuch ist wie alle hier mitgeteilten in saurer L\u00f6sung und ohne Zusatz eines Neutralisationsmittels f\u00fcr die gebildete S\u00e4ure durchgef\u00fchrt : a und b bezeichnen zwei verschiedene Kulturen.) Das Maximum liegt also zwischen 5\u201410\" .> Dextrose.\nBesonders haben wir uns mit der Frage nach dem Einflu\u00df der Konstitution des G\u00e4rsubstrates auf die Bildung der Citronen-s\u00e4ure besch\u00e4ftigt.\n\u00df io sen;\niSubstratkonzentration: 5 \" o. Analyse 5 Wochen nach der Impfung.)\n\t1. : \u2022\t: Maltose\tRohrzucker\tMilchzucker\n(iebildete Citronensiiure\ta\t14.3\t23.8\twenig\nin ' \u2022 des Zuckers\tb\t56.0\t36.9\t*\nP e n t o s e n :\niSubstratkonzentration: 5\u00b0o. Analyse 6 Wochen nach der Impfung.)\n\tArabinose\tXylose\n(iebildete C.itronens\u00e4ure in \u2019 * des Zuckers\tt !\t11,1","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Uber ( '.itronens\u00e4ureg\u00e4ruhg.\n127\nHexosen und den Kohlehydraten verwandte Stoffe:\nKonzentration\t0%. Analyse\t9 Woei\then hac\tb der\tImpfung i\n\tHex- L\u00e4vu-\t\u2022 Galak\t- Man-\t.Man-\tEry- Gly-\n\ttrose lose\ttose\tnose\tnit\ttlnit cerm\nGeb. Zitronens\u00e4ure\ta . 21,3\t13.2\t/. /\t' 12.*;\t2.8\t0\t29. \u00ce\nin 0 des Substrats\tb 23.0\t\u2014\t8,5\t19,1\t3 t)\t0 21.1\nKs zeigt sieh also wie ganz allgemein eine deutliche Abh\u00e4ngigkeit von der Konfiguration des Substrates. Auffallend ist die schlechte Angreifbarkeit des Milchzuckers (Fehlen von Laktase) und der Galaktose. Audi die Widerstandsf\u00e4higkeit von Mannit und Erythrit ist im Verh\u00e4ltnis zur ausgezeichneten Ausn\u00fctzbarkeit des Glycerins bemerkenswert.\nMaze und Perrier haben auch im \u00c4thylalkohol ein\u00ab* brauchbare Quelle der Citronens\u00e4urebildung gefunden. Mit unseren Kulturen wurde zwar gutes Wachstum, aber keim\u00bb merkbare S\u00e4urebildung beobachtet. Versuche mit verwandten Stoffen iGehalt 1 \u2014 2\u00b0/Vi ergaben dasselbe negative Resultat. Gelegentlich wurde das Auftreten von geringen S\u00e4uremengen, doch nicht ihre Natur festgestellt.\nSubstanz\tWachstum\tAussehen der Kultur\t\nMethylalkohol\t1 ! *\t\tgr\u00fcn\n\u00c4thylalkohol\t+.++.\t\t*\nPropylalkohol\t?\t\u00bb\tt rt t\t\tbraun\nIsobutylalkohol\t+ +\tMyt\tel ohne Sporen\nAmylalkohol\t0\t\t\u2014\nAllylalkohol\t0\t\t\u2014.\nBenzylalkohol\t0\t\t\n\u00c4thylglykol.\t\u00bb\t1\tf \u2022 t ' ; * t\t\tgr\u00fcn\nPropylenglykol\t~T ~T it:\t\t\u00bb\nDuleit\t|\t1 ZT T\" \u201cP i\t\tgraugr\u00fcn\nInulin\t1 ! TtT\t\t. >\nAceton\tt i\tMyc\tel wenig Sporen\nAcetophenori\tSpuren\t\t\u25a0\t\u2022 \u25a0 ; v.,\nEndlich wurden auch die Am mo n sa l z e einer sehr gro\u00dfen Zahl von S\u00e4uren untersucht, die nicht besonders angef\u00fchrt werden sollen, da sieh durchwegs in bezug auf die-' Citronens\u00e4urebildung wieder ein negatives Resultat, ergab, nur malein-","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nHerzog und Polotzky, Cher Citronens\u00e4ureg\u00e4rung.\n>aures Ammon bewirkte unerwarteterweise eine recht erhebliche Produktion einer S\u00e4ure, deren Natur bisher noch nicht lestgestollt wurde,\nDie au\u00dferordentlich merkw\u00fcrdige Synthese der Gitronen-s\u00fcurc z. P, ath Stoffen wie Glycerin, wie sie durch die Pilze bewirkt wird, bedarf einer weiteren eingehenden Untersuchung, \u00fcber deren Krgebnisse wir hoffentlich in (dniger Zeit berichten k\u00f6nnen. Die Wirkungsweise der Pilze l\u00e4\u00dft sich bisher nicht \u00fcbersehen, nur soviel ist gewi\u00df, da\u00df die Bildung der Citronen-s\u00e4ure aus einem noch unbekannten Zwischenprodukt ein Glied aus einer ganzen Gei he von Folgereaktionen darstellt, die sich bei fier Umwandlung gewisser Stoffe wie z. B. Glycerin oder Dextrose in den Pilzen abspielen. Ob jenes Zwischenprodukt als ein Assimilationsprodukt anzusprechen ist, wie sich das Maze und Perrier und wohl auch W\u00fcstenfeld vorstellen, Dt zum Teil Frage der Definition des Begriffes Assimilation. Krwicsen w\u00e4re dieselbe, wenn sich zeigen lie\u00dfe, da\u00df die direkte Gitronens\u00e4urebildung eine Dissimilation bedeutet, die der Pilz in bestimmten Lebensumst\u00e4nden vollzieht.","page":128}],"identifier":"lit18794","issued":"1909","language":"de","pages":"125-128","startpages":"125","title":"\u00dcber Citronens\u00e4ureg\u00e4rung","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:59:02.003921+00:00"}