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{"created":"2022-01-31T13:44:53.221112+00:00","id":"lit18795","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Slavu","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 59: 129-137","fulltext":[{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Studien \u00fcber das physiologische Verhalten von I-, d- und dl-Suprarenin.\nIII. Mitteilung.\nVoi)\nEmil Abderhalden und Slavu iKukaiv.il).\n\u2022 Ali? <l\u00bb.*ni pliysiolo\u00ffisi Im;\u00bb hi.>tilut.* ,i.-r IkT\u00fcrzUi. h.-u Hoclist liulo. |5 rli:t ,\n(l)'T llo-luktio\u00bb zugegaiige\u00bb am ri. M\u00e4rz l'juy.i\nIn den beiden fr\u00fcheren Mitteilungen *) ist nachgewicsen worden, da\u00df das in der Natur nicht vorkonnnende d-Suprarenin sich in seiner Wirkung auf den Blutdruck scharf von tier 1-Form unterscheidet, und da\u00df ferner d-Suprarenin' in Dosen, die bei Anwendung von 1-Suprarenin Glukosurie hervorrufen, keine Zuckerausscheidung bewirkt. Fernen* lie\u00df sieh ein deutlicher Unterschied beim Aultr\u00e4ufeln von 1- und d-Suprarenin auf Froschaugen feststellen. W\u00e4hrend ersteres eine st\u00e4rkt' Erweiterung der Fupille hervorruft, ist dies bei Anwendung von d-Suprarenin in viel beschr\u00e4nkterem Ma\u00dfe der Fall. Alle diese Beobachtungen deuten darauf hin, da\u00df die Wirkung des Suprarenins von dessen Konfiguration abh\u00e4ngig ist, wenigstens ist kaum anzunehmen, da\u00df physikalische Unterschiede \u2014- verschiedene L\u00f6slichkeit, verschiedene Dilfusionsgeschwindigkeit ausschlaggebend sind. Die Versuche mit dl-Suprarenin gaben eine volle Best\u00e4tigung der mit den einzelnen Komponenten gemachten Erfahrungen. Wir haben nun auch das Verhalten der Pigmentzellen der Haut des Frosches2) gegen\u00fcber 1-, d- und dl-Suprarenin\n\u2018) Emil Abderhalden und Franz M\u00fcller. Cher das. Verhalten des Blutdruckes nach intraven\u00f6ser Einf\u00fchrung von 1-. d- und dl-Suprarenin Diese Zeitschrift, Kd. LYJ1I. S. Di2. 1908. - Emil Abderhalden und Friedrich Thies. Weitere Studien \u00fcber das physiologische Verhalten von 1-. d- und dl-Suprarenin. II. Mitt. Diese Zeitschrift, Kd BIX. S. 22. 1000.\n\u00d6 Y-l. hierzu Salomon Liehen, I her die Wirkung von Extrakten chromaffinen Gewebes (Adrenalin) auf die Pigmentzellen. Zentralblatt f Physiol., Kd. XX. S. 108. 1008.","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Slavu.\n130\ngepr\u00fcft und gefunden, da\u00df auch liier ein deutlicher Unterschied m der Wirkung der d- und 1-Komponente besteht. Eine ausgesprochene Kontraktion der Pigmentzellen lie\u00df sich nur bei Anwendung von 1- und von dl-Suprarenin feststellen. Am sch\u00e4rfsten kommt der Unterschied im physiologischen Verhalten von d- und 1-Suprarenin in den folgenden Versuchen zum Ausdruck. Injiziert man einer Maus von ca. 10\u201415 g Gewicht o.l mg 1-Suprarenin subkutan, dann treten ausnahmslos schwere Erscheinungen auf. Die Wirkung ist eine ziemlich akute. Meist treten zun\u00e4chst Krampferscheinungen auf. Bald zeigt sich Parese der hinteren Extremit\u00e4ten. H\u00e4ufig tritt nach wenigen Minuten der Tod rin, jedoch beobachtet man in vielen F\u00e4llen das Eintreten eines chronischen Stadiums. Die Tiere liegen stundenlang in tiefem Sopor. Fast ausnahmslos sterben schlie\u00dflich die Tiere. Der ganze Zustand der Tiere l\u00e4\u00dft sich am besten durch Bestimmung der K\u00f6rpertemperatur verfolgen. Sie sinkt rasch ab und zwar bis auf 20\u00b0 und sogar noch tiefer, ohne da\u00df dit; Tiere unmittelbar sterben. Bei Anwendung von dl-Suprarenin beobachtet man ganz \u00e4hnliche Erscheinungen und zwar entsprechend der Menge der angewandten 1-Komponente. Das d-Suprarenin zeigt wenigstens quantitativ ein ganz anderes Verhalten als das 1-Suprarenin. Es f\u00fchrt erst in gr\u00f6\u00dferen Dosen z B. 0,5 g) zum Tode. In Dosen, die bei Anwendung von 1-Suprarenin rasch und sicher zum Tode f\u00fchren, bewirkt d-Suprarenin ein nur geringes Absinken der K\u00f6rpertemperatur. Stets erholen sich die Versuchstiere wieder. Aus der gro\u00dfen Zahl von Versuchen seien einige als Belege mitgeteilt.\nEine weibliche, 11,7 g schwere Maus erh\u00e4lt 0,0001 g 1-Suprarenin subkutan. *) Die K\u00f6rpertemperatur betr\u00e4gt beim Beginn des Versuches 37,5 \u00b0. Nach 23 Minuten ist sie auf 2s nach 53 Minuten auf 22\u00b0 gefallen. Sie bleibt w\u00e4hrend weiterer 150 Minuten auf 22\u00b0 stehen. Das Tier stirbt nach dieser Zeit. Bemerkt sei, da\u00df die K\u00f6rpertemperatur bei allen Versuchen im Bektum gemessen wurde.\nEin m\u00e4nnliches Tier von 10,7 g Gewicht erh\u00e4lt 0,0001 g\n\u2018 Hei allen Versuchen wurde das Suprarenin in \u2019/* ccm Fl\u00fcssigkeit Utc< hncto Menge Salzs\u00e4urei gel\u00f6st injiziert.","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Eber das physiologische Verhalten von 1*. d- und dl-Suprarenin. III. 131\nd-Suprarenin. Die K\u00f6rpertemperatur betr\u00e4gt beim Beginn des Versuches 37,3\", nach 23 Minuten 37\u00b0, nach 5'\u00bb Minuten 37\u00b0, nach 71 Minuten 3H,8\u00b0, nach 159 Minuten 3H.8\" und nach 2()0 Minuten 37\u00b0. Das Tier erholt sich vollst\u00e4ndig.\nEine weitere, weibliche, 13,2 g schwere Maus erh\u00e4lt n,005 g d-Suprarenin. Die K\u00f6rpertemperatur betr\u00e4gt beim Beginn des Versuches 37,1\u00b0, nach 38 Minuten 37\u00b0, nach 73 Minuten 3H,8 \", nach 103 Minuten 35\u00b0. nach 128 Minuten 35\u00b0 und nach 218 Minuten ist sie wieder auf 370 gestiegen. Das Tier erholt sich.\nEine weibliche, 17.2 g schwere Maus erh\u00e4lt 0,01 g d-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 38.1\u00b0, nach 15 Minuten 3H,5\u00b0, nach 70 Minuten 31,5\u00b0, nach 100 Minuten 31\u00b0, nach 125 Minuten 31\u00b0, nach 215 Minuten 37\". Das Tier erholt sich.\nWeibliche Maus. K\u00f6rpergewicht 11,2 g. Injiziert 0,0001 g dl-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 37\u00b0, nach 20 Minuten 30\u00b0, nach 35 Minuten 20\u00b0, nach 50 Minuten 20\u00b0, nach 80 Minuten 25\u00b0, nach 175 Minuten 25\u00b0, nach 180 Minuten 29\u00b0 und nach 210 Minuten 35\u00b0. Das Tier erholt sich.\nM\u00e4nnliche Maus. K\u00f6rpergewicht 11,0 g. Injiziert 0,0002 g dl-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 37,2\u00b0, nach 18 Minuten 28\u00b0, nach 33 Minuten 20\u00b0, nach 11 Minuten 21\u00b0, nach 70 Minuten 23\u00b0. Das Tier stirbt.\nM\u00e4nnliche Maus. K\u00f6rpergewicht 13,5 g. Injiziert 0,0001 g 1-Suprarenin (aus Nebennieren dargestellt\u00bb. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 33\u00b0, nach 20 Minuten 31\". Das Tier stirbt nach ca. 25 Minuten.\nWeibliche Maus. K\u00f6rpergewicht 13,Hg. Injiziert 0,0001 g 1-Suprarenin (durch Spaltung von synthetischem dl-Suprarenin erhalten\u00bb. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 38\", nach 18 Minuten 31\u00b0. Das Tier stirbt nach ca. 25 Minuten.\nWeibliche Maus. K\u00f6rpergewicht 12.3 g. Injiziert 0,0001 g d-S'tprarenin. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 38\u00b0, nach 18 Minuten 37.5\", nach 28 Minuten 37,3\", nach 85 Minuten 37\u00b0, nach 120 Minuten 37\", nach 215 Minuten","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"*\u2022'-\tK mil Abderhalden und Sla vu.\nnach Hin Minuten 80,5\u00b0, nach 860 Minuten 870 und nach 890 Minuten 37\u00b0. Das Tier erholt sich.\nWeibliche Maus. K\u00f6rpergewicht 12,0 g. Injiziert 0,0001 g dl-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches .17.o\u00fc, nach 11 Minuten 82\u00b0, nach 48 Minuten 25\u00b0, nach 88 Minuten 20,50. Nach 208 Minuten stirbt das Tier.\nWeibliche Maus. K\u00f6rpergewicht 10,9 g. Injiziert 0,0002 g dl-Suprar\u00e9nin. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches *\u00bb7.o\u00b0, nach 15 Minuten 80\u00b0, nach 37 Minuten stirbt das Tier.\nAllo Versuche, die wir ausgef\u00fchrt haben, ergaben das schon erw\u00e4hnte eindeutige Resultat, da\u00df das d-Suprarenin in Dosen, die bei Verwendung von 1-Suprarenin unter starker Herabsetzung der K\u00f6rpertemperatur rasch zum Tode f\u00fchren, nur eine geringe Senkung der K\u00f6rpertemperatur verursacht und erst bei Anwendung recht gro\u00dfer Dosen zum Tode f\u00fchrt.\nOie Versuche mit dl-Suprarenin stehen in Einklang mit den genannten Beobachtungen, nur schien uns zun\u00e4chst die Wirkung der 1-Komponente in etwas abgeschw\u00e4chtem Grade\nzum Ausdruck zu kommen, wenn sie in der Bacemform. d. h. gleichzeitig mit d-Suprarenin zusammen verabreicht wurde. Es schien, als ob das d-Suprarenin die Wirkung des 1-Suprarenins abschw\u00e4chen w\u00fcrde. Auf Grund dieser Erfahrungen injizierten wir M\u00e4usen zun\u00e4chst 0,0001 g 1-Suprarenin und nach 5 Minuten 0,0001 g d-Suprarenin und auch umgekehrt die d-Komponente zuerst. Gleichzeitig erhielten andere Versuchstiere 0,0001 g 1-Suprarenin. Die Resultate waren schwankend. Bald schien die vorhergehende Injektion von d-Suprarenin einen gewissen Schutz gegen die 1-Komponente zu bilden, bald nicht. Wir haben diese Frage; weiter verfolgt und, wie bereits erw\u00e4hnt, gefunden, da\u00df die M\u00e4use gegen 1-Suprarenin zwar in einer Beziehung stets ganz gleich reagieren \u2014 starkes Absinken der K\u00f6rpertemperatur und fast stets eintretender Tod nach Einspritzung von 0,0001 g 1-Suprarenin \u2014 jedoch insofern (\u2018inen gro\u00dfen Unterschied zeigen, als bald rasch der Tod eintritt, bald erst nach mehreren Stunden. Die M\u00e4use 'k\u00f6nnen viele Stunden lang bei einer K\u00f6rpertemperatur von ca. 20\u00b0 am Leben bleiben. Diese Unterschiede k\u00f6nnen einmal auf der verschieden raschen Resorption des I-Suprarenins je","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Iber das physiologische Verhallen von I-. d- und dl-Supritrenin. Ill 133\nnach der Iujektionsstolle beruhen. Es ist jedoch auch denkbar, da\u00df im Organismus selbst vorhandene Bedingungen ausschlaggebend sind. Wir dachten zun\u00e4chst an die M\u00f6glichkeit der Abh\u00e4ngigkeit der akuten und chronischen Wirkung des l-Suprarenins vom Kohlenhydratgehalt der Versuchstiere. Wir haben M\u00e4use 48 Stunden vor dem Versuche ausschlie\u00dflich mit Kohlenhydraten und andere mit Eiwei\u00df gef\u00fcttert. Die Resultate wechselten\nEndlich haben wir Versuche \u00fcber die (\u00eeewohnung von Mauken an 1-Suprarenin gemacht, und zwar begannen wir mit Dosen von 0,00001 g 1-Suprarenin. Es gelang, eine gewisse Resistenz gegen 0,0001 g 1-Suprarenin zu erzeugen. Der Erfolg war jedoch unsicher. Offenbar folgten sich die Injektionen der einzelnen Dosen zu rasch (jeden lag). Aulfallenderweise gl\u00fcckte es mit Hilfe von d-Suprarenin, eine bedeutende Resistenz gegen 1-Suprarenin herbeizuf\u00fchren, wie die folgenden Versuche beweisen. Zwei M\u00e4use erhielten am ersten Tage 0.\u00ab>1>1 8 d-Suprarenin, am zweiten Tage 0,0002 g, am dritten 0.0003 g, am vierten 0.0005 g, am f\u00fcnften 0,001 g, am sechsten 0,002 g, am achten 0,003 g, am neunten 0.003 g und am zehnten 0,0i)lg. Die so .vorbereiteten Tiere dienten zu den folgenden Versuchen.\nMaus 1. K\u00f6rpergewicht 12,K g. Geschlecht </. K\u00f6rpertemperatur heim Beginn des Versuches 37\u201d. Injiziert 0.0001 g I-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur nach 20Minuten ill.2\u00b0, nach Ho Minuten 33.5\u00b0, nach 00 Minuten 36,5\u00b0, nach !I0 Minuten 37 nach 150 Minuten 37.il nach 200 Minuten-37,3\u00b0. Das Versuchstier ist w\u00e4hrend des ganzen Versuches munter und fri\u00dft.\nKontrolltier 1. K\u00f6rpergewicht 13g. Geschlecht J. K\u00f6rpertemperatur beim Beginn des Versuches 37,H Injiziert 0,0001 g I-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur nach 20 Minuten 23.2'. nach 35 Minuten 2i.5\u00b0, nach 00 Minuten 20,2\u201d. nach tto Minuten 20\u201d. Das Tier stirbt.\nKontrolltier 2. K\u00f6rpergewicht 12.5 g. Geschlecht K\u00f6rpertemperatur 37\u00b0. Injiziert 0.0001 g I-Suprarenin K\u00f6rpertemperatur nach 17 Minuten 30\u00b0, nach 35 Minuten 2s.t\\ nach 50 Minuten 2U\u00b0, nach 77 Minuten 22\u00b0. nach 150 Minuten 2o1y nach HG Minuten 20\". Das Tier stirbt.","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"K mil Abderhalden und Slavu,\nDie* Maus 1 erh\u00e4lt sofort im Anschlu\u00df an den obigen Versuch O.OOiD2 g I-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur hei Beginn \u00ables Versuches 37,3\u00bb, nach 10 Minuten 33,5\u00b0, nach 25 Minuter .'15,5 \", nach 15 Minuten 33\u00b0, nach 70 Minuten .'4.5 \u00bb. Das Tier erholt sich rasch.\nKon troll tier: K\u00f6rpergewicht 11,5 g. Geschlecht J. K\u00f6rpertemperatur 38,1\u00bb. Injiziert 0,0002 g I-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur nach 13 Minuten 30\", nach 28 Minuten 26\u00ab, nach 18 Minuten 23\u00bb, nach 88 Minuten 22\u00b0. Das Tier stirbt.\nMaus 2 (mit (I-Suprarenin vorbehandelt, wie Maus 1). K\u00f6rpergewicht 1.0,5 g. Geschlecht <f. K\u00f6rpertemperatur 38\", Injiziert (\u00bb,0002 g I-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur nach 15 Minuten 31\", nach 20 Minuten 28,5\", nach 40 Minuten 26,5\u00bb, nach 75 Minuten 20.5\". Das Versuchstier erholt sich vollst\u00e4ndig.\nBeide M\u00e4use waren nach zwei Tagen noch vollst\u00e4ndig munter. Sic wurden dann zu anderen Versuchen verwendet. Die eine erhielt 0,0003 g I-Suprarenin, sie starb wenige Minuten nach der Injektion, w\u00e4hrend die andere, bei der eine gr\u00f6\u00dfere Resistenz gegen Blaus\u00e4ure festgestellt worden war, auch gegen die erw\u00e4hnte Dosis von 1-Suprarenin noch recht resistent war.\nNoch deutlicher kommt die gr\u00f6\u00dfere Widerstandsf\u00e4higkeit der mil \u00abI-Suprarenin vorbehandelten M\u00e4use gegen 1-Suprarenin bei den folgenden Versuchen zum Ausdruck:\nDrei M\u00e4use (Maus 1, 2 und 3) erhielten am ersten Tage je o.ool g d-Suprarenin, am zweiten 0,002 g, am dritten 0.003 g, am vierten 0.001 g und am f\u00fcnften Tage 0.005 g.\nMaus 1. Weiblich. K\u00f6rpergewicht9,5g. K\u00f6rpertemperatur hei Beginn des Versuches 36,5\u00bb. 0,0002 g 1-Suprarenin subkutan injiziert. K\u00f6rpertemperatur nach 20 Minuten 32\u00b0, nach 57 Minuten 33\", nach 87 Minuten 35,3\", nach 117 Minuten 36,1\", nach 140 Minuten 36,4\". Das Tier erholt sich vollst\u00e4ndig und erh\u00e4lt nunmehr 0,0006 g 1-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 36,6\", nach 20 Minuten 20\", nach 15 Minuten 28\u00bb, nach 106 Minulen 25\", nach 140 Minuten 25\u00bb, nach .160 Minuten 25\u00bb und nach 180 Minuten 25,7\u00bb. Am folgenden Tage ist das Versuchstier ganz munter.","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"i ber das 'physiologische Verhalten von 1-. <1- und ill-Snprarenin. III. 135\nKontrollmaus (nicht vorbehandelt). M\u00e4nnlich. K\u00f6rpergewicht 11 g. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 38\u00b0. 0,0002 mg 1-Suprarenin subkutan. K\u00f6rpertemperatur nach 2o Minuten 28,5\u00b0, nach 52 Minuten 21 \u00b0, nach 80 Minuten 23\u00b0. nach 110 Minuten 22\u00b0, nach 170 Minuten stirbt das Tier.\nMaus 2- Geschlecht d\\ K\u00f6rpergewicht 10,5 g. Kr h\u00e4lt 0,0004 g 1-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 36,b\u00b0, nach l\u00f6 Minuten 31,0\u00b0, nach 4b Minuten 28,5\u00b0, nach 7b Minuten 2QU, nach lob Minuten 25,5\u00b0, nach 13() Minuten 2b\u00b0, nach lbO Minuten 2b,4\u00b0. Das Versuchstier erholt sich.\nMaus 3. Geschlecht d\\ K\u00f6rpergewicht 9g. Erh\u00e4lt 0,0005 g 1-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 3b,8\u00b0, nach 20 Minuten 29\u00b0, nach 50 Minuten 27\u00b0, nach 80 Minuten 25\u00b0, nach 100 Minuten 24\u00b0, nach 160 Minuten 25\u00b0, nach 170 Minuten 25,5\u00b0. Das Tier erholt sich.\nMaus 4. M\u00e4nnlich. K\u00f6rpergewicht 10,45 g. Erh\u00e4lt 0,0008 g 1-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 35,5\u00b0, nach 20 Minuten 30\u00b0, nach 50 Minuten 27\u00b0. nach 75 Minuten 24\u00b0, nach 140 Minuten stirbt das Tier.\nBei einem weiteren Versuche erhielten drei M\u00e4use (A, B und C) am ersten Tage 0.001 g d-Suprarenin, am zweiten 0,002 g. am dritten 0,003 g, am vierten 0,004 g und am f\u00fcnften 0,005 g.\nMaus A.\tGeschlecht\t.\tK\u00f6rpergewicht\t9,5 g.\tErh\u00e4lt\n0,0006 g 1-Suprarenin subkutan. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 37\u00b0, nach 20 Minuten 33,2\u00b0, nach 40 Minuten 34,2\u00b0, nach 80 Minuten 35\u00b0, nach 120 Minuten 3b,1\u00b0, nach 150 Minuten 37\u00b0. Das Tier bleibt ganz munter.\nMaus B.\tGeschlecht\t.\tK\u00f6rpergewicht\t11,0 g.\tErh\u00e4lt\n0,0008 g 1-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 37,5\u00b0, nach 20 Minuten 35\u00b0, nach 42 Minuten 34,4\u00b0, nach 80 Minuten 35\u00b0, nach 120 Minuten 35,5V nach 150 Minuten 37,1\u00b0. Das Tier erholt sich vollst\u00e4ndig.\nMaus C.\tGeschlecht\t.\tK\u00f6rpergewicht\t17,5 g.\tErh\u00e4lt\n0,0011 g 1-Suprarenin. K\u00f6rpertemperatur bei Beginn des Versuches 37,8\u00b0, nach 20 Minuten 34,1\u00b0, nach 40 Minuten 34,8\u00b0, nach 80 Minuten 35,5\u00b0, nach 120 Minuten 3b,4\u00b0, nach 150 Minuten 37,5\u00b0. Das Tier erholt sich vollst\u00e4ndig.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nK mil Abderhalden und SI a vu.\nKont roll tier (nicht vorbehandelt). Geschlecht K\u00f6rpergewicht 11,0 \". Erh\u00e4lt 0,0006 g 1-Suprarenin. K\u00f6rper-temperatur beim Beginne des Versuches 37,5\u00b0. Nach 3 Minuten ist das Tier gestorben.\nKs ist fraglich, wie diese Beobachtungen zu erkl\u00e4ren sind. Aulfallend ist. da\u00df es gelingt, durch Einf\u00fchrung des an und f\u00fcr sich wenig giftigen d-Suprarenins eine bedeutende Resistenz gegen die 1-Komponente zu erzeugen. Es w\u00e4re verfr\u00fcht, eine gewisse Analogie mit den Erfahrungen, die mit den sogenannten toxoiden Substanzen gemacht worden sind, anzudeuten. M\u00f6glich ist es, dal\u00bb das d-Suprarenin ganz allm\u00e4hlich in die 1-Komponente \u00fcbergef\u00fchrt wird. Schlie\u00dflich mu\u00df vor allen Dingen an die M\u00f6glichkeit gedacht werden, da\u00df der relative Schutz gegen das 1-Suprarenin auf vermehrter Bildung von Stoffen beruht, die seine W irkung aufheben. Es w\u00e4re z B. an das Cholin zu denken, das nach den Angaben von Eohmann1) in mancher Beziehung dem Suprarenin antagonistisch wirken soll. Modrakowski'-) hat allerdings dieser Auffassung widersprochen. Vorl\u00e4ufige Versuche nach dieser Richtung haben keine Entscheidung gebracht, ln manchen F\u00e4llen gelang es, durch Injektion von Cholin einen gewissen Schutz gegen die Wirkung des 1-Suprarenins zu erzeugen, ln anderen F\u00e4llen war ein Einflu\u00df nicht bemerkbar. Es w\u00e4re auch denkbar, da\u00df der verschiedene Gehalt der einzelnen Tiere an Cholin die Ersuche des oben erw\u00e4hnten verschiedenen Verhallens gegen 1-Suprarenin ist. Die weitere Verfolgung der gewonnenen Resultate wird uns vielleicht in den Stand setzen, die Beziehungen des Cholins zum Suprarenin genauer aufzukl\u00e4ren. Es liegt auch die M\u00f6glichkeit vor, da\u00df durch die Injektionen von d-Suprarenin der Organismus bef\u00e4higt wird, sich des 1-Suprarenins auf irgend eine Art rascher zu entledigen.\nlt A. Lolniiann. Cholin, die den Blutdruck erniedrigende Substanz der Nebenniere. Pfl\u00fcgers Archiv. Bd. CXVBI, S. 215. 1907. Eber die \\crtcilung des blutdruckherabsetzenden Cholins in der Nebenniere. Zen-tralbl. f. Physiol.. Bd. XXI, Nr. 5. 1907. \u00dcber die antagonistische Wirkling der in den Nebennieren enthaltenen Substanzen Suprarenin und Oudin. Pfl\u00fcgers Archiv, ltd. CXXII. S. 203. 11HK\n*Hl\u00e9org Modrakowski. Cher die physiologische Wirkung des Cholins. Pfl\u00fcgers Archiv. Bd. CXXIV, S. (501. 190S,","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das physiologische Verhalten von 1-, d- und dl-Suprarvnin. 111. I\u00dfT\nHervorgehoben sei noch ganz besonders, da\u00df wir hei all diesen Versuchen nur Suprareninl\u00f6sungen verwendet haben, die unmittelbar vor der Ausf\u00fchrung der Versuche zur Anwendung gelangten. Die L\u00f6sungen ver\u00e4ndern sich offenbar rasch. Sie f\u00e4rben sich auch bald rot am Lichte.\nZum Schlu\u00df sei als feststehendes Resultat noch einmal hervorgehoben, da\u00df das d-Suprarenin in Dosen, die bei Verwendung von 1-Suprarenin, nachdem die K\u00f6rpertemperatur sehr tief gesunken ist, rasch und sicher zum Tode f\u00fchren, nur eine geringe Senkung der K\u00f6rpertemperatur bewirkt. Die Versuchstiere erholen sich selbst nach recht gro\u00dfen Dosen von d-Suprarenin stets vollkommen. Die Pigmentzellen der Haut des Frosches kontrahieren sich nach Injektion von 1-Suprarenin in den Lymphsack. Dieser Erfolg ist viel weniger ausgesprochen, wenn d-Suprarenin injiziert wird. Die \u00fcbrigen oben mitgeteilten Beobachtungen werden weiter verfolgt und gestatten zurzeit noch keine bestimmten Schl\u00fcsse.","page":137}],"identifier":"lit18795","issued":"1909","language":"de","pages":"129-137","startpages":"129","title":"Weitere Studie \u00fcber das physiologische Verhalten von l-, d- und dl-Suprarenin. III. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:44:53.221118+00:00"}