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{"created":"2022-01-31T14:10:16.122344+00:00","id":"lit18802","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Vahlen, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 59: 194-222","fulltext":[{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung bisher unbekannter Bestandteile des Pankreas auf den Zuckerabbau.\nI. Mitteilung.\nVon\nE. Vaille\u00bb.\n(Aus .lern pharmakologischen Institut zu Halle a. S.>\n(Der Uedaktion zugegangen am io. M\u00e4rz ti*09\u2019.)\nInnerhalb des tierischen Stoffwechsels kommt den katalytischen Erscheinungen eine gro\u00dfe Bedeutung zu. Nachdem man zuerst und schon seit langem die fermentativen Prozesse bei der Verdauung kennen gelernt und auf das eingehendst^ studiert hat. sind in neuerer Zeit gerade jene Enzyme in den Vordergrund des Interesses ger\u00fcckt, die nicht mit irgend welchen Sekreten ausgeschieden werden. Derartiger intracellul\u00e4rer Fermente sind allein in der Leber fast ein Dutzend nachgewiesen worden : ein proteolytisches, ein Nucleine spaltendes Ferment, ein Ferment, das den fast gebundenen Stickstoff der Aminos\u00e4uren in Ammoniak \u00fcberf\u00fchrt, ferner diastatische, invertierende und oxydierende Fermente. Es liegt kaum ein Grund vor, daran zu zweifeln, da\u00df diese Fermente nur an dem Orte ihrer Entstehung, eben dort, wo man sie aufgefunden hat, ihre spezifische Wirksamkeit entfalten, nicht etwa erst \u00fcber weite Strecken auf einen fernen Schauplatz geleitet werden. Zwischen diesen beiden Klassen von Stoffen, den einen, sozusagen bodenst\u00e4ndigen Enzymen und jenen, die mit den Sekreten nach au\u00dfen wandern m\u00fcssen, in der Mitte stehend wird eine dritte Art erzeugt, die von ihrer Geburtsst\u00e4tte aus in den Kreislauf geworfen, an den verschie-","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau I. 195\ndensten Punkten des Organismus in die Ereignisse des Stoffwechsels regulierend eingreift. Eine solche Substanz wird vom Pankreas geliefert.\nAus der grundlegenden Arbeit von v. Me ring und Minkowski1) und aus dem umfangreichen Material von experimentellen Beobachtungen, das Minkowski-} zutage gef\u00f6rdert hat, durfte man die Schl\u00fcsse ziehen:\n1. Da\u00df das Pankreas auf den Kohlenhydratstoffwechsel in spezifischer Weise ein wirkt.\n-\u2022 Da\u00df diese Einwirkung erfolgt durch eine Substanz, die im 1 ankreas entsteht und von da aus in den Kreislauf gelangt.\nDas Bestreben, diesen Pankreasbestandteil aufzulinden, mu\u00df mit der freilich ganz willk\u00fcrlichen Voraussetzung beginnen, da\u00df dieser Sto\u00df auch noch im toten Organe enthalten sei. Es war ja m\u00f6glich, und die vielen vergeblichen Bem\u00fchungen, die in den zwanzig Jahren seit Entdeckung des Pankreasdiabetes aufgewandt sein m\u00f6gen und die ich selbst an diesen Gegenstand vergeudet habe, konnten diese Vermutung nur rechtfertigen, da\u00df dieser Stoff nur w\u00e4hrend des Lebens gebildet und so deni jedesmaligen Bedarf genau angepa\u00dft wurde. Es ist mir aber schlie\u00dflich doch noch gelungen, einen Stoff von charakteristischer V irkung aus dem Pankreas herauszul\u00f6sen.\nDen zum Ziel f\u00fchrenden Untersuchungen lag folgender Gedankengang zugrunde. Zun\u00e4chst wurde als feststehend angenommen, da\u00df die Zuckerausscheidung im Diabetes nicht beruht auf einer Beeintr\u00e4chtigung des Oxydationsverm\u00f6gens. Die F\u00e4higkeit, Oxydationen auszuf\u00fchren, ist weder beim p\u00e4nkreasberaubten Hund noch beim schwer Diabetischen wahrnehmbar gest\u00f6rt \u00bbj Wenn also trotzdem der Diabetische weniger Zucker zersetzt\n\\) V. Mering und Minkowski, Diabetes mellitus nach Pan-\u2022leasexstirpation. Arch, f, exp. Path. u. Pharmak. Rd XXVI (1889). 8. 871.\nI Minkowski, Untersuchungen \u00fcber den Diabetes mellitus nach hxsbrpat,on des Pankreas. Arch, f. exp. Path. u. Pharmak. Bd XXXI 118Ho), S. 85.\n> Cf. Naunyn. der Diabetes mellitus 2 Auflage 190#\u00bb. S. 115.","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"als der Gesunde, so kann dies doch nur daran liegen, dal) der oxydativen Zerst\u00f6rung des Zuckers eine oder mehrere Spaltungen vorhergehen m\u00fcssen und da\u00df diese im diabetischen Organismus eingeschr\u00e4nkt sind oder in abnormer Weise verlaufen. Welches ist nun diese intermedi\u00e4re ZuckerspaltungV Man kann dar\u00fcber irgend etwas Bestimmtes nicht aussagen. Es blieb also nichts weiter \u00fcbrig, als Pankreasbestandteile auf Zuckerl\u00f6sungen ein-wriiken zu lassen und abzuvvarten, ob \u00fcberhaupt irgend eine Zersetzung des Zuckers sich nachweisen lie\u00dfe. Alle Versuche dieser Art haben \u00fcberzeugende Ergebnisse f\u00fcr eine spezifische, nur dem Pankreas zukommende Wirkung nicht gehabt. Entweder verliefen sie ganz ohne Erfolg, oder soweit ein solcher wahrnehmbar war, vermischte er sich sogleich mit der allgemeinen Erscheinung der gl y k o 1 y ti sch en Ph\u00e4nomene und war somit ohne weiteres jeder besonderen, nur f\u00fcr das Pankreas g\u00fcltigen Bedeutung entkleidet.\nNun gibt es noch eine andere M\u00f6glichkeit f\u00fcr die Wirkung des fraglichen Pankreasstoffes,, die die F\u00e4higkeit, Zucker zu zersetzen, nicht erheischt. Es kann die Wirkung eines Katalysators durch einen anderen Sto\u00df beschleunigt oder verz\u00f6gert w'erden. Ein klassisches Beispiel f\u00fcr Substanzen, die katalytische Prozesse der allerverschiedensten Art verz\u00f6gern, ist die Blaus\u00e4ure. Im entgegengesetzten Sinne wirksam erwiesen sich gewisse Metallsalze,1) namentlich Ferro- und Manganosalze Nachdem vor langer Zeit Sch\u00f6nbein gezeigt hatte, da\u00df minimale Spuren eines Ferrosalzes die oxydierende Wirkung des \\\\ asserstotfsuperoxydes beschleunigen, fand sp\u00e4ter Lothar Meyer, da\u00df die Oxydation des Schwefeldioxydes durch Luftsauersto\u00df durch die Gegenwart vieler Metallsalze (Mangan, Kupfer, Eisen. Kobalt. Nickel. Zink, Cadmium und Magnesium) beschleunigt wird, ln neuester Zeit konnte man auch f\u00fcr oxydierende En-zyme eine Beschleunigung ihrer Wirkung durch Mangan- und Eisensalze beobachten. Besonders eingehend ist dies von Bertrand f\u00fcr die Oxydase des Lackbaums gezeigt worden. Ebenso\n'' ti Modi and er. \u00dcber langsame Verbrennung. Stuttgart 1899. s m u f.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I. 197\nhat Spitzer1) die Bedeutung des Eisens f\u00fcr gewisse tierische Oxydasen naehgewiesen. Ich dachte also, da\u00df der bekannte Pankreasbestandteil der Art sei. da\u00df er zwar selbst Zucker mclit zersetze, wohl aber imstande sei, eine katalytische Zersetzung des Zuckers erheblich zu beschleunigen. Es schien mir dann ferner m\u00f6glich, da\u00df dieser Stoff eine so strenge Spezi-lizit\u00e4t nicht zu besitzen brauche, wie sie den Enzymen so allgemein zukommt. Alle Enzyme sind in hervorragendem Malte durch die Eigenschaft ausgezeichnet, jedes f\u00fcr sich nur ganz bestimmte Zersetzungen auszuf\u00fchren. Es ist dies der Hauptgrund gewesen, der es vielen so schwer gemacht hat. in der \\\\ irkung der anorganischen Katalysatoren einen den enzymatischen Spaltungen analogen Vorgang zu erblicken, ln wie au\u00dferordentlich engen Grenzen sich diese Spezilizit\u00e4t der Enzyme mitunter bewegt, haben besonders die Studien Emil Fischers2) gelehrt. E. t isolier hat Glykoside verschiedener stereoisomerer Konfiguration dargestellt und gefunden, da\u00df die einen nur von dem Emulsin, die anderen nur von den Enzymen des Hefe-infuses gespalten werden.\n\\\\ enn nun der gesuchte Pankreasstoff zwar nur katalytische Zuckerzersetzungen zu beschleunigen imstande w\u00e4re, \u00fcber in dieser Hinsicht nicht an die engsten Grenzen gebunden sein mochte, so lag es nahe, als Pr\u00fcfstein seiner Wirksamkeit eine Zuckerzersetzung zu benutzen, die durch die Leichtigkeit, mit der man den Proze\u00df messend verfolgen kann, besondere Vorz\u00fcge besitzt. Eine solche ist die alkoholische G\u00e4rung, die durch die Menge der entwickelten Kohlens\u00e4ure auff\u00e4llige Unterschiede in der Geschwindigkeit des Prozesses leicht wahrzunehmen gebattet.\nSo gelangte ich dazu, aus Pankreas einen Stoff zu isolieren. der selbst Zucker (unter Entwicklung von Kohlens\u00e4ure)\n\u2018> W. Spitzer. Die Bedeutung gewisser Nucleoproteide f\u00fcr die oxydative Leistung der Zelle. Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. LXV1I (1897;, S. 615\n21 E. Fischer. Einflu\u00df der Konfiguration auf die Wirkung der enzyme. Ber. d. Deutsch, chem. Ges.. Bd XXVII (1894>, S. 29H5 und\nG/9 \u2014 Ibid.. Bd. XXVIII (1895), S. 1429. \u2014 Diese Zeitschrift, Bd XXVI 1898/91 S. 60.","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"E. V ah len,\n4-\n198\nzu zerlegen nicht imstande ist, wohl aber die Alkoholg\u00e4rung in erheblichem Grade beschleunigt. Ich habe dar\u00fcber in einer vorl\u00e4ufigen Mitteilung berichtet. \u00bb) Meine weiteren Untersuchungen wurden erheblich verz\u00f6gert durch den Umstand, da\u00df diese Wirksamkeit nicht nur gro\u00dfe Differenzen aufwies, sondern gelegentlich auch ganz ausblieb. Es wurde schlie\u00dflich eine befriedigende Erkl\u00e4rung f\u00fcr die widerspruchsvollen Beobachtungen gefunden. Die von mir zuerst gepr\u00fcften Pankreaspr\u00e4parate stellten n\u00e4mlich ein Gemenge zweier Stoffe von entgegengesetzter Wirkung dar, der eine beschleunigt die alkoholische G\u00e4rung, der andere verz\u00f6gert sie. Analogien f\u00fcr solche antagonistisch wirkende Stoffe besitzen wir bereits in den Fermenten und Antifermenten, die man selbst wieder verglichen hat mit den l\u2019oxinen und Antitoxinen. Die Trennung dieser beiden entgegengesetzt wirkenden Pankreasbestandteile hat viel M\u00fche und Zeit beansprucht, ich glaube aber jetzt zu einem vollkommen klaren Resultat gekommen zu sein. Gleichwohl soll aus mehreren Gr\u00fcnden von der Darstellung und den Eigenschaften der Substanzen hier noch nicht die Rede sein. Es wird dies sp\u00e4ter in einer zweiten Mitteilung geschehen. In der vorliegenden Abhandlung soll nur die Wirkung dieser Substanzen beschrieben werden.\nUm die Wirkung meiner Pankreaspr\u00e4parate auf die alkoholische G\u00e4rung festzustellen, wurden folgende Versuche angestellt. Eine Traubenzuckerl\u00f6sung wurde mit einer abgewogenen Menge Hefe zu einem gleichm\u00e4\u00dfigen Brei verr\u00fchrt und dieser dann durch ein luch gepre\u00dft, um mit Sicherheit auszuschlie\u00dfen, da\u00df in der Fl\u00fcssigkeit noch gr\u00f6\u00dfere Kl\u00fcmpchen herumschw\u00e4mmen. Mit der kolierten Zuckerhefemischung wurden zwei je etwa 54 ccm fassende, an einem Ende geschlossene R\u00f6hren gef\u00fcllt, deren eine das zu untersuchende Pankreaspr\u00e4parat in gel\u00f6ster Form enthielt. Durch Umschwenken wurde f\u00fcr eine gleichm\u00e4\u00dfige Verteilung in der Zuckerhefemischung gesorgt. Dann drehte ich\n*). E. Vahlen, Pankreas und intermedi\u00e4rer Stoffwechsel. Zentral-Mall f Physiologie. Bd. XXII (1908), Nr. 7","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I. 15t\u00ab\nbeide R\u00f6hren rasch hintereinander um. Als Versehlu\u00dffl\u00fcssigkeit diente W asser. Beide R\u00f6hren an ein und demselben Stativ befestigt, befanden sich w\u00e4hrend der Beobachtung in einem Thermostaten. Von Zeit zu Zeit wurden die in beiden R\u00f6hren ent-wickelten Volumina von Kohlens\u00e4ure gemessen.'Dabei bediente ich mich einfach eines Zentimeterma\u00dfstabes, mit dem die H\u00f6he der Gasvolumina gemessen wurde. Anfangs bediente ich mich dieses Verfahrens, weil die gerade zur Verf\u00fcgung stehenden Rohren eine Teilung in Kubikzentimeter nicht aufwiesen, behielt es dann aber auch sp\u00e4ter bei. da ich zur Beobachtung in meinen Thermostaten von oben hineinsehen mu\u00dfte, wodurch das genaue Ablesen der auf dem Glase angebrachten Ziffern viel unbequemer und zeitraubender war als das Hantieren mit dem Malistab, \u00fcbrigens betrug der Durchmesser der R\u00f6hren ungef\u00e4hr 1 cm. Nat\u00fcrlich wei\u00df ich, da\u00df meine Versuchsanordnung, auch abgesehen von der Messung, so genau nicht war, wie es zur Ermittelung strenger Gesetzm\u00e4\u00dfigkeiten des Reaktionsverlaufes w\u00fcnschenswert gewesen w\u00e4re. Dazu h\u00e4tte man sich der von anderen Autoren1) angewandten Methoden bedienen m\u00fcssen. Aber mir handelte es sieh nur darum, das Ph\u00e4nomen in seinen Grundz\u00fcgen zu erfassen. An den im einzelnen angef\u00fchrten Versuchen wird man erkennen, das die Werte, um die es sich hier handelt, von einer Gr\u00f6\u00dfenordnung sind, da\u00df dagegen die Mangel der gesamten Anordnung nicht ins Gewicht fallen. Die hier wiedergegebenen Experimente stellen nur Beispiele dar. Im ganzen sind au\u00dferordentlich viel mehr Einzelbeobachtungen, die aber nicht alle genau protokolliert worden sind, von grunds\u00e4tzlich gleichem Ergebnis ausgef\u00fchrt worden ; denn sie dienten mir nicht nur zur Auffindung der beiden PankreasstolTe. sondern sie waren auch das einzige Reagens, mit dem ich die Fortschritte meiner Reinigungsmethoden sowie die wechselnde Sicherheit. mit der es gelang, beide entgegengesetzt wirkende Stoffe voneinander zu trennen, pr\u00fcfen konnte.\n\u2018j R. 0. Herzog, \u00dcber alkoholische G\u00e4rung. Diese Zeitschrift, Bei. XXXVII (1902 3). S. 149, und Hans Kuler. Chemische Dynamik der zellfreien G\u00e4rung. Ibid.. Bd. XLIV (1905t. S. 53.","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nE. Valilen.\nSerie A.\nBeschleunigung der alkoholischen 6\u00e4rung.\nVersuch Nr. 1.\nK) g Traubenzucker. UH) corn Wasser fund zwar stets Trinkwasser . \u2014 HO g Hefe \u2014 0,05 g Pankreasstoff. \u2014 Temperatur 87\u00b0. C.\n\tZeit\tR\u00f6hre' mit Pankreas-\t\tR\u00f6hre ohne Pank\n\t\tsubstanz\t\tSubstanz\n5\tUhr 35 Min\t\tBeginn\tdes Versuches\n5\t.\t14\t\u00bb\t1.2 ccm\tCO,\t0.4 ccm CO,\n5\t\u00bb\t45.5\t2.0\t-,\t0.5\t\u00bb.\n5\t\u00bb 47\t>\t3.0\t>\t\t0.5\n5\t* 48\t5.0\t\t0.5\t\u00bb\n5\t* 40\t8.0\t\t0,0 \u00bb\n5\t50.5\t12,8 *\t\t0.8\n5\t52\t10.0 \u00bb\t*\t1.0\n5\t\u00bb 54\t24.0\t\u00bb\t2,0 \u00bb\n5\t\t\u2022 ' 28.5\t/\u2022\t5.5\n5\t. 58\t35.0\t\t10.5\no\t1\t38.5\ti\t15.0\nVersuch Nr. 2.\n10 g Traubenzucker. 100 ccm Wasser. \u201430 g Hefe. \u2014 0.05 g Pankreassubstanz. \u2014 Temperatur 40\u00b0 C.\nZeit\tRohre mit Pankreas-\t\t\tR\u00f6hre ohne Panki\t\nsubstanz\t\t\tSubstanz\t\n4 Dir 35 Min.\t\tBeginn\tdes Versuches\t\n2.5\tccrti\tCO,\t0,5\tccm CO,\n4.0\t\u00bb.\u25a0\t\t0.5\t\u00bb\n9.5\tp\t\u00bb\t0.6\t\u00bb\n11.5\t\tp\t0.7\t\n15.5\t\tp\t1.0\tp\t*\n20.0\t.\t>\t1.5\tP\n25.0\t\t>\t2.0\t\n30.0\ti\tV\t3.5\t*\n5 ITlir -\t33.0\t\u00bb\t:\t5,0\tp\t\u00bb\n30.0\t\t>\t8.0\t>\n38.0\t\u00bb\t\t9,0\t>\n39.5\t*\t*\t10.5\t","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I 201\nVersuch Nr. 3.\n\u2022\" * Traubenzucker. - 100 ccm Wasser. 30 g Hefe. - 0.05 g Pankreas-substanz. \u2014 Temperatur 41 \u00b0. C.\nZeil\tR\u00f6hre mit Pankreas- R\u00f6hre ohne Pankreas-\nsubstanz\tsubsfanz\n0 Ihr 50 Min.\tBeginn des Versuches\n10 .\t\u2014\t2r5 ccm CO,\t0.5 ccm\tCO.\n10\t2\t4,0\t0.5\t>\t\n10\t3\tr\t5,6\t0,3\t\u00bb\t\u00bb\n10\t5\tV)\t0.8-\t\n10\tt;\t10,5\t\u00bb\t0.9\t\n10\t9\t13.0\t\u00bb\t1.0 ,\t\n10\t10\t15,0 -\t1,5\t\n10 .\t. is \u00bb\t18,3\t\u00bb\t2,8 .\t\n10\t15 >\t21.0\t4.5\t.\t\u00bb\n\t\tVersuch Nr. 4.\t\t\nl'l g Traubenzucker. - 100 ccm Wasser. - 30 g Hefe. - 0.05 g Pankreas-subslanz. \u2014 Temperatur 30\" C.\n\tZeit\tR\u00f6hre mit Pankreas-\tR\u00f6hre ohne Pankreas-\n12\t\tsubstanz\tsubstanz\n\tUhr 4 Min.\tBeginn des Versuches\t\n12\t11 \u00bb\t1.5 ccm CO,\t1.0 ccm CO.\n12\t12\t3.0\t1.5\t\u00bb\n12\t13\t4.0\t2.0 - .\n12\t> 14,5 \u00bb\t6,5\t3.4\n12\t16\t11.7\t-\t6,3\t\u00bb\t\u00bb\n12\t17\t\u00bb\t18.0 >\t12,0\n\t\tVersuch Nr.\t5.\nii Traubenzucker.\t\t\u2014 100 ccm Wasser. \u2014\t30 g Hefe. \u2014 0.05 g Pankreas\n\t\tSubstanz. \u2014 Temperatur 34\u00b0 C.\t\n\tZeit\tR\u00f6hre mit Pankreas-\tR\u00f6hre ohne Pankreas-\nnicht notiert\t\tsubstanz\tsubstanz\n\t\t8.0 ccm CO,\t1,5 ccm CO,\n\t\t10.0\te\t2.0 .","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nK. VaMen.\n10 g Traubenzucker Zeit\nnicht notiert\nSerie B.\nVerlangsamung der alkoholischen G\u00e4rung.\nVersuch Nr. 7.\n10 g Traubenzucker. \u2014 100 ccm Wasser. \u201430 g Hefe. \u2014 0.025 g Pankreassubstanz. \u2014 Temperatur 40\u00b0 C.\n\tZeit\tR\u00f6hre mit Pankreas-\t\tR\u00f6hre ohne <Pankreas-\t\n\t\tsubstanz\t\tsubstanz\t\n4 Uhr 20 Min.\t\t\tBeginn des Versuches\t\t\n4\t\u00bb 35\t*\t1.3 ccm\tCO*\t1.5\tccm CU*\n4\t37\t1,8\t\t2,5\t\u00bb 1\n4\t\u00bb 39\t2,3\t*\t\u00bb\t3,8\t! i\t\u2022*\n4\t\u00bb 41\t\u00bb\t3,3\t\u00bb\t\t0,0\t\u00bb \u00bb\n4\t\u00bb 42\t\u00bb\tM \u2022\tV::; :\t7.3\t\u00bb *\n4\t\u00bb 43\t*\t5.2\t\u00bb\tX\t8.9\t>\n\t\tVersuch Nr.\t\t8.\t\ng Traubenzucker.\t\t\u2014 100 ccm Wasser. \u2014\t\t30 g Hefe. \u2014 0.05 g Pankreas\t\n\t\tsubstanz. \u2014\tTemperatur 40\u00b0 C.\t\t\n\tZeit\tR\u00f6hre mit Pankreas-\t\tR\u00f6hre ohne Pankreas-\t\n\t\tsubstanz\t\tsubstanz\t\n11\tUhr 47 Min.\t\tBeginn des Versuches\t\t\n11\t\u00bb 58\t0.5 ccm CO*\t\t1,0\tccm CO*\n12\t\u00bb 1 \u00bb\t0,5\t*\t\u00bb\t2,0\t\u00bb\n12\t\u00bb i \u00bb\t0.7\t*\ti\t7,0\t* >\n12\t\u00bb\t7\t\u2022\t1,0 \u00bb\t\u00bb\t15,0\t\u00bb >\n12\t\u00bb 10\t1.0 *\t>\t20,0\t>\n12\t\u00bb\t15\t\u00bb\t3.5\t\u00bb\t*\t35.0\t> \u00bb\n12\t\u00bb\t19\t\u00bb\t7.0\t\u00bb\t>\t41.0\t> >\nVersuch Nr. 6.\n\u2014 100 ccm Wasser. \u2014 30 g Hefe. \u2014 0,05 g Pankreassubstanz. Temperatur 40\u00b0 C.\nR\u00f6hre mit Pankreas-\tR\u00f6hre ohne Pankreas-\nsubstanz\tsubstanz\n7,5 ccm CO*\t2,5 ccm CO*\n12,0 - \u00bb\t3,0\n18,0 \u00bb \u00bb\t4,0\t\u2022\t,\n25,0\t\u00bb\t\u00bb\t7,5 \u2022 \u00bb\t.\n31,0\t\u00bb\t\u00bb\t14,0\t*\t.\n43.0\t*\t\u00bb\t22.0","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Cber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I 203\nVersuch Nr. 9.\n10 g Traubenzucker. \u2014 100 ccm Wasser. \u2014 30 g Hefe. \u2014 0.05 g Pankreassubstanz. \u2014 Temperatur IO* 0.\nZeit\tRohre mit Pankreas- R\u00f6hre'ohne Pankreassubstanz\tSubstanz\n10 Uhr\t55\tMin.\t\t\tBeginn des Versuches\t\t\n11 \u00bb\t5\t\t\t\tEinige Blasen\t\t\n11 \u00bb\t10\t*\t0,8\tccm\tCO,\t1,3\tccm\tCO\n11 \u00bb\t12\t\u00bb\t1,0\t*\t4,0\t>\t\u00bb\n11 \u00bb\t13\tl\t1,0\t\u00bb\t\u00bb 6,0\t\t\n11 >\t14\t>\t2.0\ta\t\u00bb\t8,3\t\u00bb\t\u00bb\n11 \u00bb\t15\t>\t4,0\t*\t* \t\t\u00bb\t\u00bb\n11\tl\u00df\t\u00bb\t5.0\t\u00bb\t\u00bb\t14,0\t\u00bb\t\u00bb\n11\t17\t>\t8.0\t>\t\u00bb\t19,6\t\u00bb\t\u00bb\n11 \u00bb\t23\t>\t22,0\t\u00bb\t*\t34,0\t\u00bb\t\u00bb\nVersuch Nr. 10.\n10 g Traubenzucker. \u2014 100 ccm Wasser. \u2014 30 g Hefe. \u2014 0,05 g Pankreassubstanz. \u2014 Temperatur 36\u00b0 C.\nZeit\tR\u00f6hre mit Pankreas- R\u00fchre ohne Pankreassubstanz\tSubstanz\n11 11\tUhr 21 Min. \u00bb 31\t\u00bb\t\t0,4\tccm\tBeginn des Versuches CO,\t2.\u00ab ccm CO.\t\n11\t> 33\t\u00bb\t0,5\tr>\t\u00bb\t4,0\t\u00bb\t>\n11\t\u00bb 35\t>\t1.0\t\u00bb\t\u2022 *\t8,5\t\u00bb\t\u00bb\n11\t\u00bb 37\t\t2.0\t\u00bb\t\u00bb\t14,0\t\u00bb\t\u00bb\n11\t\u00bb 38\t\t4,0\t*\t\u00bb\t18,0 * \u00bb\n11\t39\t\u00bb\t6.5\t\u00bb\t\u00bb\t24,0\t\u00bb\t.\n11\t10\t*\t11.5\t\u00bb\t>\t30,0\t\u00bb\t\u00bb\n11\t\u00bb 42\t\u00bb\t21.0\t\u00bb\t\t39,6\t*\t\u00bb\nWas ein fl\u00fcchtiger Blick auf die dargebotenen Zahlen in \u00fcberzeugender Weise lehrt, ist die Tatsache, da\u00df meine Substanzen in einer Konzentration von 0,05 : 54 =. 0,9 : 1000 in enormer Weise die alkoholische G\u00e4rung zu beeinflussen verm\u00f6gen. Es ist nicht zu verwundern, da\u00df die beschleunigende W irkung besonders deutlich bei Hefen, deren G\u00e4rkraft aus irgend Einern Grunde geschw\u00e4cht sein mag und umgekehrt, die verlangsamende Wirkung gerade bei Hefen von starker G\u00e4rkraft am auffallendsten in die Erscheinung tritt. Die rasche Abnahme fler Wirkung im Verh\u00e4ltnis zu den kolossalen Anfangswerten","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"m\nE. Vahlen.\nkann verschiedene' Ursachen haben. Auf einige in Betracht kommende M\u00f6glichkeiten mag hier kurz hingewiesen werden. Es w\u00e4re denkbar, da\u00df der entstandene Alkohol und die von der liefe stets gebildete S\u00e4ure die Wirkung der Pankreasstoffe beeintr\u00e4chtigte. Nach einigen Versuchen scheint es mir zweifellos, da\u00df die Wirkung meiner Pankreasstoffe durch Alkali gesteigert wird. Ferner ist es nicht ausgeschlossen, da\u00df die \u00fcbrigen Enzyme oder sonstige Bestandteile der Hefe einen sch\u00e4digenden Einflu\u00df aus\u00fcben. Die genauere Pr\u00fcfung dieser Fragen wurde vorderhand aufgehoben. Nur ein Punkt von prinzipieller Bedeutung soll sogleich seine Erledigung finden.\nMan kann aus den beschriebenen G\u00e4rungsversuchen allein nicht entscheiden, ob die beiden Pankreasstoffe unmittelbar auf den katalytischen Vorgang der G\u00e4rung oder vielmehr auf die lebenden Zellen reizend oder l\u00e4hmend einwirken und dadurch indirekt die G\u00e4rung beeinflussen. Das gro\u00dfe biologische Interesse, das an diesen beiden Stoffen haftet, wird dadurch ebensowenig ber\u00fchrt wie die Folgerungen f\u00fcr ihre Bedeutung im tierischen Haushalt: Daf\u00fcr ist es vollkommen gleichg\u00fcltig, ob sie die alkoholische G\u00e4rung auf die eine oder die andere Weise beschleunigen bezvv. verz\u00f6gern. Nachdem es aber durch Buchners Entdeckung gelungen ist, die G\u00e4rung vom Lebensproze\u00df zu trennen, ist der Weg gewiesen, auf dem eine experimentelle Entscheidung herbeigef\u00fchrt werden kann. Hefepre\u00df-saft stand mir zwar nicht zur Verf\u00fcgung. Durch ein Verfahren von Albert, Buchner und Kapp1) ist es m\u00f6glich, Hefe abzut\u00f6ten, ohne da\u00df sie ihr G\u00e4rverm\u00f6gen dadurch verliert. Ein solches Dauerhefepr\u00e4parat wird von Anton Schroder in M\u00fcnchen unter dem Namen Zymin in den Handel gebracht. Es findet therapeutische Verwendung. Dieses Zymin ist auch von R. 0. Herzog2) ben\u00fctzt worden, um den Reaktionsverlauf der alkoholischen G\u00e4rung zu studieren. Ich habe nun einige Versuche mit diesem Zymin ausgef\u00fchrt, welche die Einwirkung\n*) H. Albert. E. B\u00fcchner und R. Rapp, Herstellung von Dauerliefe mittels Aceton. Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XXXV 11902). S. 237b\n* R. 0. Herzog, liber alkoholische G\u00e4rung. Diese Zeitschrift. Bd XXXVII (1902 3). S. 149","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"i ber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. 1.\t205\nmeines beschleunigenden Pankreaskatalysators zeigen. Es wurde hierbei die gebildete Kohlens\u00e4ure durch Gewichtsverlust ermittelt. Die Versuche wurden in den von Buchner bei seinen Studien \u00fcber Zymaseg\u00e4rung verwendeten Me iss Ischen [G\u00e4rk\u00f6lbchen angestellt. Diese bestehen aus einem Erlenmeyer-Kolben mit einem Aufsatz enthaltend 1\u20142 ccm konzentrierte Schwefels\u00e4ure zum Trocknen der entweichenden Kohlens\u00e4ure.\nVersuch Nr. 10.\n10 g Traubenzucker in ca. 90 ccm Wasser gel\u00f6st, dazu \u00e0 g Zymin, ordentlich gesch\u00fcttelt, durch ein Tuch geprellt und die Kolatur auf 100 ccm gebracht. Dann je ein K\u00f6lbchen mit 50 ccm dieser Mischung beschickt. In eines kommt noch 0,05 g des beschleunigenden Pankreaspr\u00e4parates. Von dem Zusatz eines Antiseptikums konnte abgesehen werden; denn es ist wiederholt bewiesen worden, da\u00df das Zymin sterilisierende Wirkung besitzt, worauf, zum Teil doch wenigstens, seine therapeutische Verwendung beruht. Herzog<) best\u00e4tigte dies und nahm deshalb bei seinen tagelangen Versuchen mit Z \\ m i n von dem fermentsch\u00e4digenden Zusatz eines Antiseptikums Abstand. Beide K\u00f6lbchen blieben gleich lange in einem Thermostaten bei 19\u00b0.\nNach 11 Stunden waren indem K\u00f6lbchen mit dem Pankreaspr\u00e4parat 0,25 g Kohlens\u00e4ure gebildet, in dem anderen 0,12 g.\nVersuch Nr. 11.\nAnordnung des Versuchs wie vorher. Temperatur 20\u00b0.\nNach 24 Stunden war im Pankreask\u00f6lbchen gebildet o,96 g Kohlens\u00e4ure, in dem anderen 0,57 g\nVersuch Nr. 12.\nAnordnung des Versuchs wie vorher. Temperatur 26\u00b0.\nNach 14 Stunden waren im Pankreask\u00f6lbchen gebildet. o.2i g Kohlens\u00e4ure, in dem anderen 0,15 g.\nAus meinen Versuchen mit Zy m in geht mit \u00fcberzeugender Deutlichkeit hervor, da\u00df mein Pankreasstoff den katalytischen Vorgang der alkoholischen G\u00e4rung beschleunigte. Damit ist\nl) 1. c. S. 152.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. L1X.\tH","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"E. Valilen,\n20b\nfrciln h nicht vollkommen ausgeschlossen, da\u00df er auch au\u00dferdem in eigent\u00fcmlicher Weise au( die lebende Hefezelle einwirkte.\nDa\u00df Stolle von so deutlichem Einflu\u00df au( die alkoholische Dariing, zumal sie aus einem Organe stammen, von dem man schon seit langem eine besondere Beziehung zum Kohlehydrat-Stoffwechsel annehmen mu\u00df, auch innerhalb des tierischen Haushaltes (une Wirkung auf die intermedi\u00e4re Zuckerzersetzung aus\u00fcben werden, ist nicht etwa nur eine vage Vermutung, sondern geradezu ein wissenschaftliches Postulat. Man darf nicht nur erwarten, man mu\u00df es fordern, da\u00df der die alkoholische D\u00e4rung beschleunigende,Pankreasbestandteil auch die Zuekorzerselzung im Tierleibe beschleunige. Selbst wenn die ersten Versuche an Tieren und Beobachtungen am Menschen einr solche \\\\ irkung nicht in \u00fcberzeugender Weise erkennen lassen sollten, so d\u00fcrfte man gleichwohl nicht m\u00fcde werden, nach solchen Bedingungen des Versuchs und der klinischen Beobachtung; zu suchen, in denen diese logisch zu fordernde W irkung zu deutlicher Wahrnehmung kommt.\nEs lag nahe, die Entscheidung sogleich durch Experimentieren\nam pankreaslosen Hunde herbeizuf\u00fchren. Doch haben verschiedene Beist\u00e4nde mich veranla\u00dft, zu Beginn meiner Untersuchungen davon Abstand zu nehmen. Gleichwohl habe ich sp\u00e4ter an einem Hunde experimentiert, den ich durch Ausrottung des Pankreas in den Zustand des schweren Diabetes versetzt hatte. Das Tier ging in 13 Tagen an den bekannten Erscheinungen zugrunde. Die subcutane Injektion eines die\nalkoholische G\u00e4rung beschleunigenden Pankreaspr\u00e4parates ergab ein befriedigendes Resultat bez\u00fcglich der Herabsetzung der ausgeschiedenen Zuckermenge nicht. Ich halte aber dieses negative' Ergebnis noch nicht f\u00fcr geeignet, ein entscheidendes Urteil daran zu kn\u00fcpfen, und habe die Hoffnung durchaus nicht auf-gegeben. bei weiteren Versuchen zu gl\u00fccklicheren Resultaten zu gelangen. Das negative Ergebnis dieses einen Versuchkonnte mehrere Gr\u00fcnde haben. Damals, als ich ihn anstellte: war noch nicht der mir jetzt ollen stehende Weg gefunden, der zu einer ann\u00e4hernd sicheren Reindarstellung und nament-","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Cher dit* Einwirkung des Pankreas auf den ZuVkerahhau. I 207\nlieh zu einer befriedigenden Trennung des positiven und negativen Katalysators voneinander gef\u00fchrt hat. Das angewandte Pr\u00e4parat war noch nicht so frei von Heimengungen. wie das mir jetzt zur Verf\u00fcgung stehende und stellte ganz gewili noch ein Gemenge von beiden entgegengesetzt wirkenden Pankreasbestandteilen dar. Kerner bietet die Unregelm\u00e4\u00dfigkeit in der Zuckerausseheidung pankreasloser Hunde gro\u00dfe Schwierigkeiten f\u00fcr die Entscheidung der Frage, ob eine Substanz diese Zucker-ausscheidung herabsetzt oder nicht. Wie man aus Minkowskis Arbeit M ersieht, schwankt die Zuckerausscheidung auch bei gleichbleibender Nahrung innerhalb weiter Grenzen. Die /. |{. in der Tabelle IV verzeichneten t\u00e4glichen Zuckerausscheidungen ( ines pankreasberaubten Hundes bei einer Tagesration von \u2019)'i( 1 \u00a3 Fleisch betrug im Minimum 2\u00dcS) g im Maximum bl.2 g Zucker. Unter diesen Umst\u00e4nden k\u00f6nnte eine deutliche Wirkung meines Pankreaskatalysators nur dann sogleich erkannt werden, wenn die Ziiokerausseheidung fast vollkommen unterdr\u00fcckt wurde. Darf man aber eine solche Wirkung \u00fcberhaupt ei warten y Es ist zu bedenken, da\u00df die Bedingungen, \u2018fiter denen mein Steif im Experiment an den-Ort seiner Wirksamkeit gelangt, von den nat\u00fcrlichen mehr oder weniger weit abweichen werden. Ferner aber ist im Pankreasdiabetes, und das gilt nat\u00fcrlich auch f\u00fcr die schweren Diabetesformen des Menschen, nicht nur die Zuckerzersetzung gest\u00f6rt, herabgesetzt, bez\u00fcglich aufgehoben, sondern es i.-t auch die* Zuckerbildung laus Eiwei\u00df) in abnormer Weise gesteigert Es ist aber nicht notwendig, da\u00df der Stoff, der auf die Zuokerzersetzung beschleunigend wirkt, .auf den entgegengesetzten Vorgang der Zuckerbildung iaus Eiwei\u00df) hemmend wirken sollte. Ferner wird cs f\u00fcr die Beschleunigung der Zuckerzersetzung durch meinen Pankreasbestandteil einen maximalen Wert geben, \u00fcber den hinaus eine Steigerung nicht m\u00f6glich ist. Der \u00fcber diese Grenze hinaus durch anomale Vorg\u00e4nge gebildete Zucker mu\u00df dann immer noch unzersetzt bleiben.\nW ie in meiner vorl\u00e4ufigen Mitteilung bereits ausgesagt.\ni ;\u2022\nI i. C. >. 112.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"2< >8\nE Vuhlen\nhabe ich mich zur Feststellung der Einwirkung meines positiven Katalysators auf die animale Zuckerzersetzung der Phloridziutiere bedient. Bei dem Streben nach einer experimentell leicht zu verfolgenden Glykosurie blieb ich bei der Phloridzinglvkosurie stehen. Ich hatte zuerst daran gedacht, Tiere zu benutzen, bei denen nach Hofmeisters Methode die Assimilationsgrenze f\u00fcr Zucker ermittelt war. dann diese durch gesteigerte Zufuhr von Zucker zu \u00fcberschreiten, um zu sehen, ob mein Pankreasbestandteil die Assimilationsgrenze hinaufzusetzen imstande w\u00e4re. Allein ich nahm davon Abstand, denn das ganze Verfahren erwies sich als zu umst\u00e4ndlich und unsicher. Dann hielt ich es \u00fcberhaupt f\u00fcr fraglich, ob das normale, maximale Zuckerzersetzungsverm\u00f6gen eines Tieres noch einer deutlichen Steigerung f\u00e4hig sei.\nt)ie meisten experimentellen Glykosurien sind in der Konstanz der Zuckerausseheidung sehr unsicher und f\u00fchren meistens noch andere Komplikationen mit sich, wodurch sie f\u00fcr ein vergleichendes Studium der Zuekerausscheidung wenig geeignet sind. In dieser Hinsicht bietet die Phloridzinglykosurie grolie Vorz\u00fcge. Man kann mit dem Phloridzin, ohne andere starke Giftwirkimgen hervorzubringen. eine sehr starke Zuekerausscheidung erzwingen, die \u00fcberdies bei sonst gleichen Bedingungen sich in leidlich vergleichbaren Grenzen h\u00e4lt.\nAuf der anderen Seite nimmt die Phloridzinglykosurie einen besonderen Platz eiii. Sie ist wohl die einzige, f\u00fcr die mit voller Sicherheit eine Herabsetzung des Blutzuckergehaltes ermittelt ist. Nun sind aber die pathologischen Glykosurien. die verschiedenen Diabetesformen des Menschen und der Diabetes des pankreasberaubten Tieres durch eine mitunter sehi-erhebliche Erh\u00f6hungdes Blutzuckergehaltes charakterisiert. Schon\nder Entdecker der Phloridzinglykosurie v. Mering hat darauf hingewiesen und deshalb dem Phloridzin eine spezifische Wirkung auf die Nieren zugeschrieben. Er meinte, da\u00df die sekretorische Funktion der Nieren eine solche Ver\u00e4nderung erf\u00fchre, das dadurch dem Blute mehr Zucker entzogen w\u00fcrde. Diese Anschauung hat dann sp\u00e4ter von Minkowski und von Zuntz eine besonders scharfe experimentelle Begr\u00fcndung erfahren.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I. 2<M\nMinkowski1) hebt als \u00fcberzeugende Beweisst\u00fccke folgende experimentelle Erfahrungen hervor.\n1.\tEs trat nach Phloridzin auch bei solchem Tieren Glyko-surie aut. bei denen dies nach Pankreasexstirpation nicht der Fall ist,, z. B. bei V\u00f6geln.\n2.\tBei pankreaslosen Hunden kann durch Phloridzin die Zuckerausscheidung noch gesteigert werden.\n\u2022>. Beim pankreaslosen Hund wurde durch Exstirpation beider Nieren der an sich schon erh\u00f6hte Blutzuckergehalt erheblich gesteigert, beim Phloridzintier stieg er nach dieser Operation kaum bis zur Norm oder nur ganz wenig dar\u00fcber.\nWeiterhin hat in einleuchtender Art Ziintz-) die spezi-lisclie W irkung des Phloridzins auf die Nieren durch folgende Versuchsanordnung demonstriert. Es wurde an Hunden aus beiden Nieren durch Ureterenkan\u00fclen der Harn aufgefangen und festgestellt, da\u00df er zuckerfrei war. Darauf wurde in die Arterie der einen Niere eine Phloridzinl\u00f6sung injiziert. Der Harn dieser Niere erwies sich 1\u20142 Minuten nach der Phloridzininjektion betr\u00e4chtlich zuckerhaltig, der gleichzeitig entnommene Harn der anderen Niere war zuckerfrei. Erst einige Minuten sp\u00e4ter wurde auch dieser Harn zuckerhaltig. Aber noch geraume Frist zeigte der Harn der injizierten Niere einen h\u00f6heren Zuckergehalt als der der anderen. Es konnte etwa eine halbe Stunde verstreichen,\nehe der Harn beider Nieren auf gleich hohen Zuckergehalt angelangt war.\nEs mu\u00df demnach als in durchay\u00f6e exakter Wreise erwiesen bezeichnet werden, da\u00df das Phloridzin die sekretorische T\u00e4tigkeit der Nieren so beeinflu\u00dft, da\u00df sie sozusagen f\u00fcr Zucker leichter durchl\u00e4ssig werden als in der Norm. Aber folgt aus den angef\u00fchrten Beweisst\u00fccken, da\u00dfnun auch der gesamte Betrag des nach Phloridzinvergiftung im Harn erscheinenden Zuckers dieser einen Wirkung seinen Ursprung verdanke? Das oben beschriebene Experiment von Zuntz kann hierf\u00fcr gar nicht in Betracht kommen. Eher noch jene Minkowskischen Versuche, in denen\nO 1. c. S. 148.\n*) X Zuntz, Zur Kenntnis des Phloridzindiabetes. Archiv fur Physiologie (1895), S. 570.","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"K. Va h len.\n2.1 il\nn;n li N\u00fcomiexstirpation in der. Pliloridzinglykosurie der Zucker-ireliult des Blutes mir unerheblich stieg. Immerhin handelte es h um eine sehr eingreifende Operation, die die Tiere nicht lange \u00fcberlebten.\n/.nutz schlo\u00df aus seinen Kxperimenten. da\u00df unter der Einwirkung des Phloridzins die Anziehung der Nierencpithelien f\u00fcr den Zucker erh\u00f6ht sei. so da\u00df selbst bei subnormalem Zuckergehalt des Blutes noch gro\u00dfe Mengen von Glukose in den Harn gelangen. Die so erzeugte Glykosurie m\u00fc\u00dfte aber sehr bald ihr Kode linden, wenn sie nur aus dem normalen Zuckergehalte des Mutes sch\u00f6pfen wollte. Hei einem Hunde von \u00c00 Kilo Gewicht enthalten die ca. 2 Kilo Blut etwa \u00df g Glukose. Der Harn liefert aber unter Hinwirkung des Phloridzin- selbst das Doppelte in jeder Stunde und dabei bleibt noch der Zuckergehalt des Blutes auf wenigstens 0,07%. stehen. Hs mu\u00df also f\u00fcr die Ausf\u00fchrung durch, die Nieren dem Blute ein steter Ersatz aus den Vorr\u00e4ten des K\u00f6rpers an Kohlehydraten oder durch Neubildung solcher geliefert werden. Zuntz schlie\u00dft nun: Der Phloridzindiabetes beweist also, nachdem er als bedingt durch ver\u00e4nderte Nierenfunktion erkannt ist, da\u00df in unserem Organismus Regulationsmechanismen bestehen, welche den Bestand an Zucker in \u00e4hnlicher Weise regulieren, wie das Atemzentrum den Gehalt an Kohlens\u00e4ure reguliert.\nIch k\u00f6nnte mich nur schwer entschlie\u00dfen, diese Abfassung Ihr richtig zu halten. Die noch unbekannten Faktoren, die mannigfach ineinander greifen und Zuckerbildung und Zuckerzersetzung regeln, sollten von irgend einem Zustand der Nierencpithelien abh\u00e4ngen? Und wenn schon ein solcher Zusammenhang besteht, so ist doch kaum zu glauben, da\u00df dieser Eintlu\u00df von seiten der Nieren ein so m\u00e4chtiger sei, da\u00df eine Ver\u00e4nderung in der sekretorische)! T\u00e4tigkeit jenen gesamten R\u00e9gul\u00e2t ionsineehanismus zum kompletten Zusammenbruch bringen k\u00f6nnte. Das w\u00e4re kaum eine n\u00fctzliche und w\u00fcnschenswerte Regulation.\nFolgende Deduktionen scheinen mir einleuchtender zu sein, l-i durch Phloridzin die Durchl\u00e4ssigkeit der Nieren f\u00fcr Zucker gesteigert, so mu\u00df der Blutzuckergehalt sinken. Es mu\u00df sich aber","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ce her die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I 211\nschlie\u00dflich ein Gleichgewichtszustand herstellen zwischen Hint-Zuckergehalt und jener gesteigerten Sekretionst\u00e4tigkeit. Das hei\u00dft also doch, wenn einmal durch Phloridzin jene Verringerung des Blutzuckergehaltes auf 0.07\" e erreicht ist. so darf die weitere Zufuhr von Phloridzin die Zuckerausscheidung mit dem Harn nicht steigern. Das geschieht aber in Wirklichkeit. Kerner wenn die gesamte Zuckerausscheidung lediglich auf der -pezili sehen Wirkung des Phloridzins auf die Nieren beruht, so darf eine Steigerung der geringsten Dosis dieses Glykosides, die eine Zuckerausscheidung bewirkt, welche die Gesamtmenge des zur Vertilgung stehenden Blutzuckers schon \u00dcbertrittt. eine Steigerung der Zuckerausscheidung nicht bewirken. Das geflucht aber.\nhs scheint mir also kaum m\u00f6glich, die profuse Zuckerausscheidung nach Phloridzin lediglich durch die Nierenwirkung zu erkl\u00e4ren, Ist es nicht viel einfacher, anzunehmen, da\u00df das Phloridzin abgesehen von seiner spezifischen Wirkung auf die Nieren auch noch in selbst\u00e4ndiger \\\\ eise aut die Prozesse* der Zuckerbildung und ZuckerZersetzung einwirke ? In diesem Sinne ist auch bereits von anderen Autorenl) die Phloridzinglykosurie dazu ben\u00fctzt worden, um die Wirkung von Substanzen zu studieren. von denen ein Einflu\u00df auf die Zuckerzersetzung im tierischen Organismus zu erwarten stand.\nIch habe also auch zur Pr\u00fcfung meines positiven Pankreaskatalysators Phloridzintiere ben\u00fctzt, und zwar Kaninchen. Die Substanz wurde subcutan injiziert. Doch ist auf die Dosen der verwandten Pankreaspr\u00e4parate kein besonderer Werl zu legen, da sie, wie oben beim Pankreasversuch schon gesagt, noch nicht den Grad von Reinheit besa\u00dfen wie die sp\u00e4ter gewonnenen. Man darf daraus schlie\u00dfen, da\u00df die beobachtete Verringerung der Zuckerausscheidung bei meinen Phloridzinkaninchen in sp\u00e4teren Versuchen mit reineren Pr\u00e4paraten noch \u00fcbertrolfen werden wird.\nW'l. E Coolen. Etude de 1 action des medicaments' r\u00e9put\u00e9s antiduibetiques sur la glyx osurie phlorizhjue : Archives internat, des Pharmacodynamie. Bd. il (1806), S. 2:>:>. und II. Hildebrandt. I ber eine Wirkung des Piperazins und seinen Einflu\u00df auf experimentellen Diabetes ; P'-rl. klin. Woeliensclir.. ISO\u00bb. Xr. 0.","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nE. Valilen.\nVersuch Nr. 13.\nKaninchen von 2850 g bekommt t\u00e4glich die gleiche abgewogene Futtermenge. Die Kation war jeden Tag aufgezehrt. Der 24 st\u00e4ndige Harn wurde gesammelt und zwar ann\u00e4hernd zur selben Zeit des Morgens, der in der Blase verbliebene Rest durch Auspressen entleert. Das Phloridzin in Soda gel\u00f6st und subkutan injiziert. Der Zucker wurde in einer Portion des gleichm\u00e4\u00dfig gemischten und verd\u00fcnnten Harnes in bekannter Weise1 ) mit Fehlingscher L\u00f6sung titriert. In den Uringl\u00e4sern befand sich stets etwas Thymol.\n1.\tTag: Harn zuckerfrei: 170g Mohrr\u00fcben, 10 g Hafer, o,5 g Phloridzin.\n2.\tlag: 70 ccm Harn, 20ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 2,5 ccm Harn. Fr enth\u00e4lt = 4,0\u00b0/o = 2,8 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n\u2022L Tag: 62 ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 2,2 ccm Harn = 4,5 \u00b0/<> = 2,8 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n1. Tag: 54 ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 1.5 ccm Harn = 6,7 \".o \u2014 3,6 g Zucker.\nFutter wie tags vorher 0,5 g Phloridzin. 0,3 g Pankreaspr\u00e4parat.\n;>. Tag: 70 ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 3 ccm Harn = 3.3 \u00ab/o = 2,3 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin. 0,3 g Pankreas-pr\u00fcparat.\n6- Tag: 75 ccm Harn. 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 3,8 ccm Harn = 2,6 \u00b0/o \u2014 1,95 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0.5 g Phloridzin, 0,3 g Pankreaspr\u00e4parat.\n7. Tag: 179 ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 8 ccm Harn \u2014 1.25 \u00b0/o = 2,21g Zucker\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n'i Iloppe-Sey lers Handbuch der physiologisch- und pathologischchemischen Analyse. Bearbeitet von Thierfelder. 7. Auflage. S. MH","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die Einwirkung des Pankreas auf den Zurkerabbaii. 1.\t213\n8- Tag: 1HI ccm Harn. 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 4 ccm Harn \u2014 2,5\u00b0/o = KO g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n\u2022h Tag. l-i-O ccm Harn, 20 ccm 4 e hl in-g'scher L\u00f6sung verbrauchen 4,6 ccm Harn = 2.2 V o = 0,1 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n10 Tag: 172 ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen K8 ccm Harn = 2,1 o/o = 3.6 g Zucker.\nZur leichteren \u00dcbersicht sind die Ergebnisse dieses Versuches in folgender Tabelle verzeichnet. Dk\\ injizierten Dosen von Phloridzin und Pankreaspr\u00e4parat sind den Tagen zugeschrieben, an denen Harn, der unter ihrer Wirkung sezerniert war, gesammelt und untersucht worden war.\nTabelle I.\n! | Tag j i\tDosis von Phloridzin 1\tDosis vom Pankreas- * Pr\u00e4parat\t\tGesamtmenge des Zuckers in Grammen\tProzent Zucker\n. i J.\t\u2022 9\t\u25a0\t0\t1 0 \u00ab\t0\n2.\t0.5\t\t0\t2.8\t4.0\n3.\tq,;>\t\t0\t| 2,8\t1.5\n4. \u2022 \u25a0 \u2022 !\to,>\t\u25a0\t0\t3.0 \u2022\t0.7\n5.\t0.5\t\t0.3\t2.3 \u2022\t3.3\n().\t0.5\t\t0,3\t1.95\t2.0\n7.\t0.5\t\t0,3\t2.21 1\t1.25\ns.\t0,5\t\t0\t\u25a0t.o\t2.5\ni\u00bb.\t0.5\t\t0\t3 1\t2.2\n10.\t0.5 i\t'\t;\t\t0\ti 3.0\t2.1\nNimmt man die Summen der einzelnen Perioden von p* drei Tagen, so findet man f\u00fcr die\n1.\tPeriode: 9,2 g Zucker\n2.\tPeriode : 6,49 *\n3.\tPeriode: ln.7","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"F. Y a Iden.\nLM i\nHcr Kntersehied ist unzweideutig. In der 2. Periode, \u00fcber de -icli die Wirksamkeit des Pankreaspr\u00e4parates erstreckt, i.-t erheblich viel weniger Zucker ausgeschieden worden, als in den beiden anderen. Hemerkenswert ist, wie an jedem ersten lag der neuen Periode gegen den vorhergehenden Tag der l\u2019nterse.hied in der Zuckerausscheidung besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Am letzten Tage der 1. Periode wurden .\u2018Mi g au.'geschieden, am folgenden l ag. dem ersten unter der Einwirkung des Pankreaspr\u00e4parates, nur 2.3 g. Noch deutlicher i't der I bergang von der 2. zur 3. Periode gekennzeichnet. Am letzten Tage, der unter der Einwirkung des Pankreas-pr\u00e4parates steht, wird 2,1 g Zucker ausgeschieden. Am darauffolgenden Tage schnellt der Wert sogleich in die H\u00f6he, es erscheinen 1.0 g Zucker im Harn.\nKerner ist zu bemerken, dal) in den ersten drei Tagen der Phloridzinwirkung der Prozentgehalt des Harns an Zucker H*hr viel h\u00f6her als an den \u00fcbrigen Tagen ist. Ein deutlicher Kntersehied zwischen der 2. und 3. Periode bestellt in dieser Hinsicht nicht im Durchschnitt 2.38 bezw. 2,261, trotzdem die absoluten Mengen so grolle Verschiedenheiten aufweisen, i\u00f6.5 bezw. HM) g.)\nVersuch Nr. 1 i.\nKaninchen von 2240 g.\nt. Tag : Harn zuckerfrei: 50 g Mohrr\u00fcben. 20 g Hafer, o.f) g Phloridzin. 0.3 g Pankreaspr\u00e4parat.\n2.\tTag : 7o ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 1.5 ccm Harn =\u00b1 2,2\" \u00ab\u00bb \u2014 1.5 1 g Zucker.\nKutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin, 0,3 g Pankreaspr\u00e4parat.\n3.\tlag: so ccm Harn. 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 2.3 ccm Harn \u2014 4,0\u00b0/o \u2014 3.2 g Zucker.\nKutter wie tags vorher. 0.5 g Phloridzin, 0,3 g Pankreas-pr\u00e4parat.\n4.\tTag: 73 ccm Harn, 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung ver'brauchen 2.8 ccm Harn = 3,0 \" <\u00bb = 2.7 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"I Lut die Kinwii kuiijr\t'des Pankreas auf\tden Zm kmalTau.\tI. 215\n;).\tlag:\t82 ccm\tHarn.\t2o ccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2,2 ccm Harn \u2014 1.5 ',, \u2014 2.7 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.'\no.\tTag:\tHM) ccm\tHarn,\t20 ccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2,2 ccm Harn ^ 4,5\u00ab'\u00ab \u2014 1.77 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0.5 g Phloridzin..\n/.\tlag:\tN.) ccm\tHarn,\t20 ccin\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2.2 ccm Harn = 1,5%, = 2.8 g Zucker.\nDie Ergebnisse dieses Versuches sind in derselben Weise wie bei dem vorhergehenden Versuch in eine Tabelle eingetragen.\nTabelle II.\n1 Tag ! i\t\\ \u2022 Dus is VOM Phloridzin -y;\tDosis vom PankrCas-prii parat\tO\u00e7saintmeng\u00e9 des Zuckers in 0 rammen\t/lickt in Prozci\n1.\t0\t0\t0\t0\n2\t0.5\t0.2\t1.51\t2.2\n\u2022 >.\to.5\t0.2\t2.2\t1.0\n1.\t< 1.5\t0,2\t\u25a0\t> \u25a0\ti 2.7\t\n5.\t\u00bb 1.5\t0\t2. t\t1.5\n\u2666i.\t0.5\t0\t4.77\t1.5\n\u00bb .\t0.5\t0\t2.82\t1,5\nDie Gesamtmenge des Zuckers bei gleichzeitiger Wirkung von Phloridzin und Pankreaspr\u00e4parat betr\u00e4gt 7.44 g, in der 2. Periode ohne Pankreaspr\u00e4parat 12.2 g. Der Prozentgehalt an Zucker im Harn betrug in der 1. Periode durchschnittlich T2. in der zweiten 4.5.\nVersuch Nr. 15\nKaninchen von 222o g.\n1.\tTag: Harn zuckerfrei: 50 g Mohrr\u00fcben, 20 g Hafer, l,<:) g Phloridzin, o,2 g Pankreaspr\u00e4parat.\n2.\tlag: 7.) ccm Harn. 20 ccm Fehlingscher L\u00f6sung verbrauchen 5 ccm Harn == 2,o\u00b0/o = 1.5 g Zucker.","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"K Vah Ion.\n2 Hi\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin, 0,3 g Pankreas-pr\u00fcparat.\n3. Tag:\t83\tccm\tHarn.\t20\tccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 3.1 ccm Harn \u2014 2,90/o = 2,4 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin, 0.3 g Pankreaspr\u00e4parat.\n4 Tag:\t7t\tccm\tHarn.\t20\tccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2.0 ccm Harn = 3,4 \u00b0/o = 2,4 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0.5 g Phloridzin.\n5. Tag:\t75\tccm\tHarn,\t20\tccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2,5 ccm Harn \u2014 4,0% \u2014 3.0 g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n0. Tag:\t90\tccm\tHarn,\t20\tccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2,0 ccm Harn \u20143,8 \u00b0/o \u2014 3,t> g Zucker.\nFutter wie tags vorher. 0,5 g Phloridzin.\n7. Tag:\t90\tccm\tHarn,\t20\tccm\tFehlingscher\tL\u00f6sung\nverbrauchen 2.0 ccm Harn = 3,8% == 3,4 g Zucker.\nDie Ergebnisse dieses Versuches sind in folgende Tabelle -eingetragen.\nTabelle 111.\ntag\tDosis von Phloridzin\tDosis vom Pankroas- praparat\t(lesamtmenge des Zuckers in Grammen\tZucker ; in Prozent\u00bb'\n1\t0\t1 0\t0\t0\n2\t0.0 - ;\tI\t0.3\t1.5\t2.0\n3\to.r,\t0.3\t2.4\t2.0\n4.\t0.5\t0.3\t2. \u2022\t3,4\nfr.\t0.5\t0\t3.0\t4.0\n\t( 1.5\t0\t3 fl\t3.8\n4 \u2022\t0.5\t0\t3.4\t3.8\nDie Summe der in der 1. Periode ausgeschiedenen Zuckermengen betr\u00fcgt 0.3 g. die der 2. Periode 10,0 g. Die Prozente Zucker betragen f\u00fcr die t. Periode im Durchschnitt 2.77. f\u00fcr die 2. 3,87.","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Cher die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau. I. 217\nDas Gesamtresultat meiner Versuche an Phloridzintieren darf wohl ohne Zaudern in dem Urteil zusammengefa\u00dft werden, da\u00df mein PankreasstofT die Zuckerausscheidung 'merklich herabgesetzt hat. Eine solche Wirkung durch einen'beliebigen Stoff konnte verschiedenen Ursachen zugesehrieben werden, die noch zu diskutieren w\u00e4ren. Da\u00df sie aber durch meine Substanz, die eine Zuckerzersetzung au\u00dferhalb des tierischen Organismus zu beschleunigen imstande ist, anders als durch eine \u00e4hnliche Wirkung auf die animale Zuckerzersetzung in Kraft tritt, das w\u00e4re doch eine sehr gezwungene Annahme.\nIch habe ferner einige Versuche an Kaninchen mit Adrena-iinglykosurie ausgef\u00fchrt. Diese (ilykosurie ist zuerst von Blum1) und dann von Zuelzer,2) Metzger,3) Heiter und Wakemann4) und anderen Autoren studiert worden. Auf die divergierenden Meinungen \u00fcber das Zustandekommen dieser Glyko-surie liegt f\u00fcr mich kein Grund vor, hier n\u00e4her einzugehen. Blum glaubte pathologische Ver\u00e4nderungen in der Leber als Ursache betrachten zu d\u00fcrfen, Herter und Wakemann wollten die Erscheinung von einer direkten Wirkung auf das Pankreas ableiten. In der Adrenalinglykosurie ist der Zuckergehalt des Blutes erh\u00f6ht.\nZu meinen Versuchen bediente ich mich der Solutio Ad-renalini hydrochlorici (Takamine) von Parke, Davis und Co. London. Diese hat die Zusammensetzung\nAdrenalini hydrochlorici\t0,1\nNatr. chlorati\t0,7\nChloretoni\t0,5\nA<juae dest.\t100.0.\nE. Blum, \u00cfJber Nebennierendiabetes; Deutsches Archiv f\u00fcr kirn. Medizin, 1001, Bd. LXXI, und Weitere Mitteilungen zum Nebennierendiabetes, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. XC (1002), S. fil7.\n2l Zuelzer, Zur Frage des Nebennierendiabetes, Bert, klin. Wochen-srhrift. 1001. Nr. 4H.\n'i Metzger, Zur Lehre vom Nebennierendiabetes. M\u00fcnch, nied, Wochenschr., 1002. Nr. 12.\ni C. A. Herter und .1. Wakemann. Cher Adrenalinglycos\u00fcrie. Virchows Archiv. Bd. CLXIX (1001). S. 170.","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"K. Val.ten.\n21S\nl)i<* A non 1m u ig dor Versuche\u00bb war dieselbe wie in den mit Phloridzin. Nur wurde der Zucker im Harn nicht durch ritrierung, sondern durch Zirkumpolarisation ermittelt.\nVersuch Nr. Ui.\nKaninchen von 2.\u2018>\u00f6( ) g.\n1.\tTag: Harn zuckerfrei. 50 g Mohrr\u00fcben, 20 g Hafer, 1 ccm Adrenalini\u00f6sung (\u2014 0,001 Adrenalin) subcutan.\n2.\tTag: so ccm Harn mit = 0,8 g ./= 1,0% Zucker. Kutter wie tags vorher. 1 ccm Adrenalinl\u00f6sung subcutan,\n0,2 g Pankreaspr\u00e4parat subcutan.\nTag: 18 ccm Harn mit 0,6% = 0,144 g Zucker. Putter wie tags vorher, 1 ccm Adrenalinl\u00f6sung.\n\u00bb Tag : 85 ccm Harn mit 0.8 % \u2014 0,68 g Zucker.\nVersuch Nr. 17.\nKaninchen von 2405 g.\n1.\tTag: Harn zuckerfrei. f>0 g Mohrr\u00fcben. 20 g Hafer, 1 ccm Adrenalini\u00f6sung subcutan.\n2.\tTag: 15 ccm Harn mit 1,2% = 0,5t g Zucker.\nPutter wie tags verlier. 1 ccm Adrenalinl\u00f6sung, 0.2 g Pankreaspr\u00e4parat subcutan.\n\u25a0> l ag: io ccm Harn mit 0,1% = 0,05 g Zucker. Putter wie tags vorher. 1 ccm Adrenalinl\u00f6sung subcutan. i Tag: 200 ccm Harn mit 0,1'*,'\u00bb \u2014 0.8 g Zucker.\nVersuch Nr. 18.\nZwei Kaninclien : A. 2000 g, H. 1750 g.\n1.\tTag:/Der Harn beider Tiere zuckerfrei. Jedes Tier bekommt als Putter 50 g Mohrr\u00fcben und 20 g Hafer. Jede> 1 ccm Adrenalini\u00f6sung subcutan.\n2.\t'lag: A. 120 ccm Harn mit 1,2%\t1,11 g Zucker.\nH. 170 ccm Harn mit 1,2% = 2,15 g Zucker.\nPutter wie tags vorher. Jedes Tier 1 ccm Adrenalini\u00f6sung subcutan, H. aul\u00eeerdem 0.6 Pankreaspr\u00e4parat subcutan.\n5. Tag: A. PJ ccm Harn mit 1.0-%\t0.40 g Zucker","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"i'be. \u00ablit* Kinwirkung \u00abl\u00ab*s Pankreas auf dm Ziick\u00ab*ral)l\u00bbau. I -l'd\nIL TOccm Harn. Kr zeigt gar koine Kechtsdrehung, sondern 0.2 \u2019 ; Linksdrehung Kr reduziert auch nicht Fehlingsche L\u00f6sung\nTabelle IV.\nKaninchen\t2. Tag [ nur\t\t:l. T\u00abig Adrenalin und\t\t1 i\tTag ii r\n\tAdr\u00ab\tmatin\tl\u2019ankreaspr\u00fcparat\t\tAdr\u00ab\t\u2018Halm\nV'-rsurti-\tZurkor\tZucker\tZu\u00ab krr\tZucker\tZucker\tZucker\nNr.\tin g\tm .1\tin s\tin 0.1\tin g\tin ! \u00bb\nhi\to.s\t1\to.l ii\to.a\tO.l iS\to.s\n17\tO.fvf\t1.2\t1M \u00bbf>\to.l\to.s\ti \u00bb. 1\nISA\ttu\t1.2\ti k o i ii Pankrea>|*r;i|i i n.\u00bba\tio\t\t\u2022\t\nIst!\t2.1 \u00e2\t1.2\t0\t0\t\t\nln all(*n Adrenalinversuchen sieht man die Zuekeraussehei-dung durch meine Fankreassubstanz herabgesetzt werden. Krei-ii(,b kann der Zuckergehalt des Harnes auch bei gleichbleibender Adrenalindosis zur\u00fcckgehen, 'wie di(\u2018s deutlich im Versuch 18 A zu erkennen ist. Hier sank -der Zuckergehalt von 1,11 aut'0. Ht g Die M\u00f6glichkeit so starken Absinkens der ausgeschiedenen Zuckermenge last aut ein Drittel) bei success!ver Injektion gleicher Adrenalindosen ist bei weiteren Versuchen dieser Art im Auge zu behalten.\nDer Gedankengang, der zur Auffindung der in dieser Abhandlung beschriebenen Krscheinungen gef\u00fchrt hat. liegt abseits von einem Gebiet, das mannigfach umstrittene Tatsachen und Meinungen umschlicht, dem der Glykolyse. Darunter verstand man zuerst das allm\u00e4hliche Verschwinden des Zuckers im Hint, das dem Kreislauf des lebenden Tieres entzogen war. .Manche Autoren waren anf\u00e4nglich der Meinung. daPr.es sich dabei um die. J\u00e4tigkeit von Mikroorganismen handelte. In vielen Kinzel-lallen der Untersuchung ist dies gewitl der Fall gewesen. Aber heute darf die Kxistonz glykolytisehcr Knzyme im Hint und ( hgans\u00e4ften als erwiesen gelten. W ie aber die Ghkolvsc. die","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nK. V ah len.\nWirkung fier wahrscheinlich doch von einander verschiedenen giykoly tischen Enzyme, verl\u00e4uft, welche Art von Zuckerzer-setzung dabei in betracht kommt, das ist in keinem einzigen Kalle in klarer Weise ermittelt. Ob die glykolytischen Prozesse auf Spaltungendes Zuckers (und welchen?) oder auf Oxydationen beruhen, ist nicht entschieden. Meistens hat man die glykoly-t ischen Enzyme als besondere Gruppe der oxydierenden iOxv-dasen) angesehen, deren spezifische Wirkungen selbst noch in mehr als einer Hinsicht der Aufkl\u00e4rung bed\u00fcrfen. ,\nNun hat zuerst L\u00e9 pine1) die innere Sekretion des Pankreas, seine Funktion im intermedi\u00e4ren Zuckerstoffwechsel in Zusammenhang mit dem glykolytischen Enzym des Blutes gebracht. Le pine glaubte gefunden zu haben, da\u00df die glykolv-dsehe Kraft im Blute pankreasberaubter Hunde herabgesetzt sei. und schlo\u00df daraus, da\u00df das glykolytische Enzym des Blutes im Pankreas gebildet wurde. Diese Anschauung darf als widerlegt bezeichnet werden. 2)\nDann haben fast gleichzeitig die r\u00e4tselhafte Funktion des Pankreas mit den Erscheinungen der Glykolyse in Beziehung gesetzt Babel Hirsch *) und Cohnheim.4) Die erstere beschrieb Beobachtungen, wonach die bei der Autolyse der Leber statt findende Glykolyse durch gleichzeitigen Zusatz von Pankreasbestandteilen beschleunigt wurde. Cohnheim suchte das Gleiche f\u00fcr das glykolytische Ferment des Muskels zu beweisen. Auch, diese Angaben von Habel Hirsch und Cohnheim haben den sorgf\u00e4ltigen Nachpr\u00fcfungen von Claus und Embden5) nicht standgehalten.\nh V\u00abfl. Naunyn. Per Diabetes inelitus. 2. Aullage (ltKHIi, S 111 und II.').\n* Vgl. Minkowsk, 1. c. S 175.\n3i Kabel Hirsch. Ein Beitrag zur Glykolyse. Inaug.-Dissertation Straf'bmg 1903. \u2014 Eber glykolitische Wirkung der Leber, Hofmeisters Beitr\u00e4ge. Bd. IV (1!H)4). S 535.\n4i 0. C.ohnheim. Die Kohlehydratverbrennung in den Muskeln und dire Beeintlul'ung durch das Pankreas. 1 Diese Zeitschrift. Bd. XXXIX. (1003. S, 33b; II. Ibid., Bd. XLII (1904, S. 401 ; III. Ibid.. Bd. XLII1 (1904 5,. S. 547; IV. Bd. XLVIl (190b). S. 253.\n, B \u00ee ch a r d Glaus und Gustav Embden, Pankreas und Glykolyse. Hofmeisters Beitr\u00e4ge. Bd. VI fl905i, S. 214 und 313.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"Iber die Einwirkung des Pankreas auf den Zuckerabbau l 221\nEin besonderes Interesse beansprucht die Angabe Stok-lasas,1 *) da\u00df in den Pre\u00dfs\u00e4ften von Pankreas, Leber, Muskeln und Lungen ein Enzym enthalten sei, das Zucker unter Bildung von Alkohol und Kohlens\u00e4ure zerlege. Zwar haben eine Leihe von Autoren-) die Versuche Stoklasas nicht best\u00e4tigen k\u00f6nnen. Anderseits hat Feinschmidt3) in \u00e4hnlichen Versuchen die Bildung von Alkohol nachgewiesen. Die Menge des Alkohols war aber so gering und befand sich nicht in der Von der Theorie geforderten Proportion zu der gleichzeitig gebildeten Kohlens\u00e4ure, da\u00df Feinschmidt selbst darin eine \u00dcbereinstimmung mit Stoklasa nicht erblicken wollte. Mir scheint es aber doch richtiger, anzunehmen, da\u00df wenn \u00fcberhaupt (mit sicherem Ausschlu\u00df von Mikroorganismen) Alkohol entstanden ist, dieses Ergebnis den Resultaten Stoklasas sich merklich n\u00e4hert. Nach Lage der Dinge d\u00fcrfte es am angemessensten sein, ein endg\u00fcltiges Urteil \u00fcber die Angaben Stoklasas vorl\u00e4ufig in der Schwebe zu lassen.\nIch selbst habe die alkoholische G\u00e4rung lediglich als Reagens zur Auffindung meiner Pankreasstoffe ben\u00fctzt, war aber nicht der Meinung, da\u00df in ihr ein normaler Vorgang der intermedi\u00e4ren Zuckerzersetzung im Tierleib erblickt werden m\u00fc\u00dfte Sie diente mir sozusagen nur als Paradigma einer leicht zu\nl) Julius Stoklasa, \u00dcber die anaerobe Atmung der Tierorgane und \u00fcber die Isolierung eines G\u00e4rungsenzyms. Zontralbl. f. Physiologie. IM XVI i I1K>31. S. <)52 und 712. und \u00dfd. XVII 1901), S. Ki\u00f6. - Alkoholische G\u00e4rung im Tierorganismus und die Isolierung g\u00e4rungserregender Enzyme aus Tiergeweben, Pfiigers Archiv, \u00dfd. CI (1901\u00bb. S. dH \u2014 .1, Stoklasa und F. Czerny. Isolierung des die anaerobe Atmung der Zelle der h\u00f6her organisierten Pflanzen und Tiere bewirkenden Knzvms, lier, d. Deutsch ebene Ges., \u00dfd. XXXVI (1903). S. 022. - J. Stoklasa. Die glykolyt.schen Enzyme im tierischen Gewebe. Deutsche ined. Wochenschr.. 1901, S. 19H.\n\u00f6 Julius Arnheim und Adolf Rosenbaum. Ein Beitrag zur fram* der Zuckerzerst\u00f6rung im Tierk\u00f6rper durch Fermentwirkung Glykolyse). Diese Zeitschrift, \u00dfd. XL (19031). S. 220. \u2014 Georg Eands-herg. i her den Alkoholgehalt tierischer Organe. Ibid., \u00dfd XL! (190U > oOo. Ferner franz\u00f6sische Autoren: Maze. Maze et Perrier. Portier. Annales de l'Institut Pasteur, \u00dfd. XVIII (1904,.\nJ Feinschmidt, Cher das zuckerzerst\u00f6rende Ferment in den Organen. Hofmeisters Beitr. \u00dfd. IV 1901,. S. 511\nHoppe-SeylerV Zeitschrift f. physiol. Chemie. LIX.\t|f,","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014-- I . \\ a h I en. Du* Einwirkungdes Pankreas auf den Zurkerabbau. I.\nbewerkstelligenden Form der Zuckerspaltung, deren Energie si< h rasch \u00fcberblicken lieb. Die Wirkung meiner Pankreasbestandteile auf andere Zuckerzersetzungen ist noch nicht gepr\u00fcft worden. Sollte sich im Verlauf fortgesetzter Studien zeigen, dab meine beiden Pankreaskatalysatoren (was ich selbst nicht vermuten m\u00f6chte) die alkoholische G\u00e4rung ausschlie\u00dflich oder im Vergleich zu anderen Erscheinungen der Zuckerzersetzung in bevorzugtem Ma\u00dfe beeinflussen, so wird mau darin eine Aufforderungerblicken m\u00fcssen, die AngabenS to kl as as mit gr\u00f6berem Vertrauen auf ihre Richtigkeit zu beurteilen, als dies bisher geschehen ist.","page":222}],"identifier":"lit18802","issued":"1909","language":"de","pages":"194-222","startpages":"194","title":"\u00dcber die Einwirkung bisher unbekannter Bestandteile des Pankreas auf den Zuckerabbau. I. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"59"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:16.122349+00:00"}