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{"created":"2022-01-31T15:45:54.628472+00:00","id":"lit18824","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Capezzuoli, Cesare","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 60: 10-14","fulltext":[{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die eisenhaltigen K\u00f6rper der Milz.\nVon\nhr. Cesare (ftpezzuoli ans Florenz.\n(Au* >!\u2022 r . hcnii-, lirn ;\\|.t\u00ab i!uiijr des |iathol\u00f6#i>cl).*n Instituts der Universit\u00e4t zu Berlin.)\n\u00ab l>*\u2022 r JBe<laktion zu^e^:nuren am 2. April l*.MU\nIn d(*n \u00e4lteren Lehrb\u00fcchern der physiologischen Chemie wird als f\u00fcr dit* Milz charakteristisch ein eisenhaltiges Albu-minat angef\u00fchrt. So hei\u00dft es in dem Lehrbuche v. Gorup-Besanez, 3. Aullage ClS7 i), S. 721 :\nDen.stark eisenhaltigen Eiwei\u00dfk\u00f6rper erh\u00e4lt man aus dem Filtrate vom Albuminkoagulum des Milzextraktes durch. F\u00e4llung mil Essigs\u00e4ure : es entsteht dadurch ein in \u00fcberseh\u00fcs-siger Essigs\u00e4ure wenig l\u00f6slicher Niederschlag, der hei gelindem Erw\u00e4rmern der Fl\u00fcssigkeit sieh als eine k\u00f6rnig-tlockige Masse l asch abscheidet. Beim Trocknen hackt er leimartig zusammen. Fr enth\u00e4lt den eisenhaltigen Eiwei\u00dfstoff (das Eisen wahrscheinlich als phosphorsaures), au\u00dferdem aber noch Cholesterin und (\u2018in halhlestes Fett, die beide durch Behandlung des Niederschlages mit \u00c4ther ausgezogen werden k\u00f6nnen. \u00bb\nEtwas abweichend lautet die Angabe von Hammarsten m der b. Auflage (H107) seines Lehrbuches, \u00ff. 273.\n'Als spezifische Milzbestandteile betrachtet man jedoch auch seit alters her eisenhaltige Albuminate und besonders einev.in. der .Siedehitze nicht gerinnende, von Essigs\u00e4ure f\u00e4llbare Proteinsubstanz, welche heim Ein\u00e4schern viel Phosphors\u00e4ure und Eisenoxyd liefert. >\nI>a man die Milz als St\u00e4tte der Bildung von Leukocyten au\u00dferdem sic f\u00fcr hervorragend an dem Stoffwechsel de> Mutes beteiligt halt. \u2014 sei es. da\u00df in ihr rote Blutk\u00f6rperchen\nzugrunde ......., wie man meistens annimmt, sei es, da\u00df sie in ihr\ngebildet werden \u2014. so haben diese Angaben besonderes Interesse.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"11\ni.'ber die eisenhaltigen K\u00f6rper tier Milz.\n1 . \u2022\nSeitdem Hammarsten1 * 3 4 5) gefunden hat, dalPdas Nucleo-proteid der Leber eisenhaltig ist und diese Angaben durch \u2019 Untersuchungen von Beccari, *) Sc affid i, \u00bb\u00a3 E. 'S a 1 ko w s k i *) best\u00e4tigt und erweitert worden $ind, und in der Milz ein Nuclein b\u00e9zw. Nucleoproteid aufgefundeii ist (A. Koss'el, \u2019) F. Blumenthal,lag die Vermutung nahe, da\u00df jenes eisenhaltige Albu-minat nichts anderes sei. als ein Nucleoproteid. Herr Prof. E, Salkowski stellte mir die Aufgabe, diese Frage zu untersuchen. Gleichzeitig sollte aber untersucht werdeft, inwieweit andere K\u00f6rper an dem Eisengehalt der Milz beteiligt sind.\nEs sind 3 Versuchsreihen ausgef\u00fchrt worden und zwar ausschlie\u00dflich an Rindermilz. Da eine Entfernung des Blutes aus der Milz bei ihrem anatomischen Bau nicht z.u erreichen ist, ohne sie vollst\u00e4ndig zu zerkleinern und gr\u00fcndlich mit Wasser zu extrahieren, und zu bef\u00fcrchten war,da\u00df bei diesem , Verfahren etwa vorhandene charakteristische Bestandteile ganz oder teilweise verloren gehen, so wurde auf die /Beseitigung des Blutes ganz verzichtet.\t\\ .\nI m den Gang der Untersuchung darzutun, sei hier die Verarbeitung der ersten Milz angegeben. Die beiden anderen Versuche sind genau nach demselben Schema angestellt.0\n620 g Milzbrei wurden mit 2 1 destilliertem Wasser ausgekocht, filtriert und mit hei\u00dfem Wasser nachgewaschen. Das nicht v\u00f6llig klare Filtrat wurde nach dem Erkalten noch einmal filtriert, dann vorsichtig mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert, so lange noch ein Niederschlag entstand (es waren etwa 10 ccm \u00dfOd.ige Essigs\u00e4ure erforderlich), dieser abfiltriert und ausgewaschen, dann durch Behandlung mit Alkohol und \u00c4ther entfeltet und entw\u00e4ssert. Das so erhaltene Pr\u00e4parat stellte ein gelbliches, staubiges Pulver dar im Gewicht von 2,375 g nach anhaltendem Trocknen bei 110\u00b0. Es erwies sich nach dem Schmelzen mit Sal-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XIX, S. 19.\n'0 Malys Jahrb. f. 1902. Bd. XXII. $; \\\\)\\.\n3).Diese Zeitschrift, Bd. LIV, S. U8.\n4i Diese Zeitschrift. Bd. LVIII, S. 282.\t.\n5) Diese Zeitschrift, Bd. VII. S. 0.\n0 Berliner klin. Wochenschrift, 1807. Nr,. 12.\n\\) 1 her eine kleine Abweichung siehe weiter unten.","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nCesare Capezzuoli.\npctormiselnin^ phosphorhaltig und eisenhaltig und gab schwache Oreinreaktion. Zur Pr\u00fcfung auf seinen Gehalt an Purinbasen wurden o,2 g mit einem Cemisch von 2 Volumen Wasser und 1 Volumen Salzs\u00e4ure von 1,12t D 10 bis 15 Minuten lang im Kolbelien aul dem Drahtnetz erhitzt, nach dem Erkalten mit Ammoniak stark alkalisiert, noch etwas Magnesiamischung hin-zugesetzt, zur Abscheidung von Ammonmagnesiumphosphat einige Zeit stehen gelassen (ziemlich starke Ausscheidung), liltriert. s- mit Silbernitrat l\u00f6sung versetzt, ausgeschiedenes Chlorsilber durch erneuten Ammoniakzusatz in L\u00f6sung gebracht, der llockige Niederschlag abliltriert, ausgewaschen, mit Il2S zersetzt, l\u00e4ngere Zeit auf dem Wasserbad erhitzt, liltriert, das ganz klare Filtrat eingedampft Der H\u00fcckstand gab beim Eindampfen mit Satpeter-s\u00e4m e und Befeuchten des U\u00fcckstandes mit Natronlauge Xanthinreaktion. Nach dem Verhalten der Silberverbindung zu Salpeters\u00e4ure und dem mikroskopischen Aussehen der salpetersauren Silberverbindung scheint es sich um Hypoxanthin zu handeln..\n1 Zur Bestimmungdes Phosphors wurden 0,322 g mit ca.\n12 g Salpetermischung geschmolzen, die L\u00f6sung der Schmelze in der \u00fcblichen Weise nach dein Erhitzen mit Salpeters\u00e4ure mit Molybd\u00e4nl\u00f6sung gef\u00e4llt usw. Erhalten 0,0284 Mg.,P\u201e()7 - 2,i\u00f6\u00b0/o P.\n2. Zur Bestimmung des Eisens wurden 0,400 g gleichfalls mit S\u00e4lpelermischuhg geschmolzen, die Schmelze in Wasser gel\u00f6st, liltriert, ausgewaschen. Das gesamte Eisen findet sich im R\u00fcckstand, Dasselbe wurde nach dem Filtrieren und Auswaschen in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, liltriert, nachgewaschen. \"Das Filtrat unter Zusatz von etwas Salpeters\u00e4ure stark eingedampft, wieder verd\u00fcnnt, etwas Natriumphosphatl\u00f6sung hinzugesetzt und das Eisen durch reichlichen Zusatz von Ammoniumacetatl\u00f6sung als Ferriphosphat ausgef\u00e4lk. Dasselbe vlurde mit verd\u00fcnnter Ammonacetatl\u00f6sung bis zum Verschwinden des Chlornatriums ausgewaschen, getrocknet, im Porzellantiegel gegl\u00fcht und gewogen.l) Erhalten 0.01G0FeP0s = 1,48 \u00b0/o Fe=0,035 im ganzen\n1 In ilon anderen Versuchen ist etwas abweichend verfahren, insofern P und Fe in derselben Quantit\u00e4t bestimmt ist (um mit einer Schmelzung auszukommen). P im Filtrat, Fe im R\u00fcckstand. Spuren von Phosphors\u00e4ure k\u00f6nnen sich sich so allerdings der Bestimmung entziehen.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"I ber die eisenhaltigen K\u00f6rper \u2019der Milz.\t13\n3. Filtrat und Waschw\u00e4sser von Xueleoproteid wurden eingedampft und ein ali<|uoU*r Teil mit Salpetormischung geschmolzen. Ks wurden erhalten 0,022 FeDD, == 0,0081 Fe.\nDer beim Auskoclien der Milz gebliebene R\u00fcckstand wurde nochmals mit Wasser (ca. 1 1) ausgekocht und ebenso verfahren. Ks wurde erhalten 0.997 trockenes Nucleoproteid.\n1.\t0.3980 g gaben 0,0450 Mg2l,./')7 == 3.2\".\u00ab. V1 > und 0,0044 Fel*01 = 0,41 \u00b0/o Fe = 0.0041 Fe im ganzen.\n2.\tIm Filtrat vom Nucleoproteid war eine Spur von Eisen nach dem Schmelzen nachweisbar. Diese Werte, sywie die in den beiden anderen Versuchen erhaltenen sind Inder nachr stehenden Tabelle enthaltet.\nEr-\tPhos-\t\t; '\tEisen im. Nurleoproteid\nhaltenes Xucleo- proteid in g\tphor- gehalt\tEisengehalt\t\t\n\tin %\tin \u00b0/o\tin g\t\u00fcberhaupt\nI. 2.375\t2.40\t1.48\t0.0351\t| 0.0391 aus Milz 1 (020 g).\n11. 0.007\t, nil?)\t0,41\t0.0041\ti\t.\n1. 1,700\u00ab) : 1 '\tL 2 32\t2,00\t, t10353 \u25a0\t| 0,03*0 aus Milz .II CU) g).\nII. 0.050\t2,42\t0,42\t0,0027 d\tV\t1\nT. 0.002\t2.08\t1.50\tti 0,0207\t| 0,03\u00ab\u00bb aus Milz III (OOO g). -\nII. 0.864\t2,58\t0.07\t\u25a0}j 0;iH>72\t1 \" \u2019\nEisengehalt der w\u00e4sserigen Filtrate von den Nucleopro-teiden in Grammen :\nErstes Filtrat Milz 1\t-0,0081\n:\u00bb II\t0.0128\nIII\t\u2022\t0.0108\tI\nZweites Filtrat\tZusammen\nSpur\t\u2022 \u2018 0,0081\n0.0128\n0.0010 0.0121\nSetzt man die in deri w\u00e4sserigen Auszug \u00fcberhaupt \u00fcbergehende Ouantit\u00fct Eisen % 100, so findet sich davon im,Nuc-\nleoproteid ;\tMilz I 80,2\u00b0/\u00ab,\n'\t11 74,8 \u00b0;o\t\u2019\t;\n?111 78,3\")\nalso ziemlich nahe ancinandejrliegende Werte.\n'j Dieser Wort weicht Von allen anderen stark ah. ist deshalb wohl zweifelhaft.\t,\t'\t'\u2022\t,\n2 Etwas Verlust.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"1 \u00bb\tC\u00bb*s;ir<- Capezzuoli,. Iber die eisenhaltigen K\u00f6rper der Milz\nlier Eisengehalt des mit \\\\ asser ersch\u00f6pften R\u00fcckstandes ist nur hei Mil/ 1 und III bestimmt (die Bestimmung f\u00fcr II ein* verloren\u00bb. L)je erhaltenen Zahlen sind total verschieden.\nKs wurden gefunden in\nMilz I 0.00(57 g 111 0.277 \u00bb\nDiese enormen Unterschiede linden schwerlich durch den ver.-i hiedenen Hlutgelmlt ihre Erkl\u00e4rung, es ist vielmehr wahr-seheinlieh, dal! der hohe Kisengehalt hei 111 darauf beruht, dali diese Milz die bekannten von Nasse entdeckten Ausscheidungen von Uisenoxvdhydrat (H\u00e4mosiderin) enthalten haben mag. Berechnungen dar\u00fcber, wie viel vonv Gesamteisengehalt der Milz in den w\u00e4sserigen Auszug \u00fcbergeht, h\u00e4tten unter diesen Umst\u00e4nden keinen Wert.\nZusammenfassung.\n1.\tDie Milz des Rindes enth\u00e4lt wie die Leber ein eisenhaltiges Nucleoproteid, dessen P-C\u00eeehalt (mit einer Ausnahme) zwischen 2,H2\u00b0/o und 2,08 \u00b0/o gefunden wurde. Dasselbe geht nur schwierig in siedendes Wasser \u00fcber.\n2.\tDer Eisengehalt der ersten durch Auskochen erhaltenen Nuc looprot ei de ist h\u00f6her wie der bei der zweiten Auskochung erhaltenen. Der Kisengehalt der ersten betrug 1,48 \u2014 2,00\u00b0/\u00ab, der zweiten 0,41 \u2014 0,97 \u00b0/o.\n.\u2018L In den Filtraten von den Nueleoproteiden ist noch etwas Eisen enthalten: und zwar in den Nueleoproteiden sind 75\u201480\u00b0 des gesamten durch Wasser extrahierbaren Eisens enthalten, in den Filtraten 25\t20\u00b0 o.\n\u00bb. Der Eisengehalt des ausgekochten R\u00fcckstandes scheint grolion Schwankungen zu unterliegen.","page":14}],"identifier":"lit18824","issued":"1909","language":"de","pages":"10-14","startpages":"10","title":"\u00dcber die eisenhaltigen K\u00f6rper der Milz","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:45:54.628478+00:00"}