The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Über die Bildung von Milchsäure in den Muskeln bei der Autolyse

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T15:29:38.782243+00:00","id":"lit18825","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Frew, R. S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 60: 15-19","fulltext":[{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure in den Muskeln bei der Autolyse.' <\nVon\nDr. R. S. Frew aus Kdinburg.-\n(Aus'der chemischen Abteilung \u00eeles i.a\u00dciolo*risch*H\u00bb Instituts \u00abCr TiiiyoiMtUt /u'M -rlin.* (I)er Deduktion zugepaiigen am y. April t\u00ffoy. >\nEs ist bekannt, da\u00df der Muskel bei seiner T\u00e4tigkeit Milchs\u00e4ure bildet, anderseits, aber wird auch meistens, angenommen, da\u00df bei der Ausbildung der Totenstarre . Milchs\u00e4ure entsteht. Die paradoxe Erscheinung, da\u00df der Muskel einerseits beider*\u2019 T\u00e4tigkeit, anderseits beim Absterben Milchs\u00e4ure bildet, hat E. Salkowski dadurch zu erkl\u00e4ren gesucht, da\u00df er annimmt, cs handele sich bei der Bildung von Milchs\u00e4ure beim Absterben um ein \u00dcberjebungsph\u00e4nomen : in leiden F\u00e4llen sei die Miloli-s\u00e4urebildung als Lebens\u00e4u\u00dferung des ITotopl\u00e4smas aufzufassen. Diese Ansicht st\u00fctzt sich darauf, da\u00df E. Salkowski2 j in frischen Hundemuskeln keine Milchs\u00e4ure fand und ebensowenig eine Bildung derselben bei der antiseptischen Autolyse feststellen konnte. Zu einer sehr \u00e4hnlichen Ansicht gelangte auch \u00c2. He ff ter3) bei seinen Untersuchungen: er fand allerdings in Muskeln stets Milchs\u00e4ure, aber keine Zunahme derselben bei der Totenstarre, weder der freien, noch der (sc. an Alkali) gebundenen.\nAuch H. Schwiening4) fand in frischen Hunde- und Kaninchenmuskeln Milchs\u00e4ure, aber ihre Quantit\u00e4t; nahm bei der antiseptischen Autolyse nicht zu.\nVor kurzem haben nun Inouye und Kendo 5} diese Frage aufs neue aufgenommeh und bei der antiseptischen Autolvse \u2014 z. T. sehr erhebliche \u2014 Milchs\u00e4urebildung festgestellt, anderseits aber auch konstatiert, da\u00df die Milchs\u00e4ure bei l\u00e4ngerer Digestion wieder abnimmt, der Muskel also auch ein rnilch-\n') Die Drucklegung ist durch uuftere Verh\u00e4ltnisse verz\u00f6gert worden.\n*) Zeitschrift f. klin.- Med.. IM. XVII. Suppl,-Hand. \u00df \u00df\u00df.\n3j Arch. f. experim. Pathol, u. Phannakol., \u00dfd. XXXI. S 2hl.\n4j Virchows Arch., Hd. CXXXVI. S. F)0.\t'\n\u00fc) Diese Zeitschrift. Hd. LIV. S. 4SI.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"^urozorst\u00f6rendes Ferment enth\u00e4lt. Die Milchs\u00e4ure erwies\n*\u00bbw-oit darauf untersucht wurde, als Fleischmilschs\u00e4ure.\nAuf Veranlassung vom Prof. E. Salkowski habe ich diese frage einer Nachuntersuchung unterzogen. Der Gang der rntersuehung war im allgemeinen folgender.\nKaninchen, die Irisch eingekauft resp. gut gen\u00e4hrt waren, wurden durch Durchschneidung der Carotis get\u00f6tet, m\u00f6glichst selmcll enth\u00e4utet und die Muskulatur, soweit dies ohne wesentlichen Zeitverlust ging, entnommen, gehackt, vopdem Drei 3 gleiche Portionen abgewogen. Die eine Portion A wurde gleich auf Milchs\u00e4ure verarbeitet, D und C in Glasst\u00f6pselliaschon gebracht und mit dem Zehnfachen ges\u00e4ttigten Chloroformwassers \u00fcbergossen, gut durohgesoh\u00fcttelt, dann in den auf 40\u00b0 stehenden Thermostaten gebracht, in diesem verblieb B 72 Stunden, C l\u00f68 Stunden. Alsdann wurden die Mischungen aufgekocht, durch Leinwand kotiert und mit der Presse abgepre\u00dft, der Pre\u00dfr\u00fcckstand nochmals gekocht und ebenso behandelt. Die gesammelten Ausz\u00fcge, wurden filtriert, nachgewaschen, dann auf etwa 200 cm eingedampft, mit Schwefels\u00e4ure stark anges\u00e4uert und im Zel-maqowitzschen Extraktionsapparat 12 Stunden hindurch mit \u00c4ther extrahiert, die \u00c4therausz\u00fcge sorgf\u00e4ltig abgetrennt, auf ein kleines Volumen abdestilliert, schlie\u00dflich der freiwilligen \\ erdunstuiig \u00fcberlassen. Der R\u00fcckstand wurde unter Wasser-zusatz zur Abscheidung etwa vorhandener Schwefels\u00e4ure, Bernsteins\u00e4ure und Fetts\u00e4uren mit einer Messerspitze Bleicarbonat gekocht bezw. auf dom Wasserbad eingedampft, nach dem Erkalten und einigem Stehenlassen (zur sicheren Abscheidung etwaiger Bernsteins\u00e4ure) mit Wasser versetzt, filtriert, das Filtrat mit Schwefelwasserstoff entbleit, das Filtrat vom Schwefelblei von S< hwefelwasserstolf befreit, mit Zinkcarbonat gekocht, filtriert, eingedampft lind der Krystallisation \u00fcberlassen. Wenn dieselbe z\u00f6gerte wurde etwas Alkohol hinzugesetzt. Die noch etwas feuchte Krystallmasse wurde auf Filtrierpapier gebracht, dann altgenommen und bis zur Gewichtskonstanz an der Luft stehen gelassen. Die Zahlenangaben beziehen sich auf die so ge-, trocknete Substanz.\nLs braucht kaum bemerkt zu werden, da\u00df dieses Vor-","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Iber Bildung-von Milchs\u00e4ure in den Muskeln. ...bet 'der Afelyse,- 17\nlahren kein quantitatives im eigentlichen Wortsinn genannt werden kann, jedoch ist es zur Feststellung1 grober'Unterschiede ausreichend. Wenn die erhaltene Quantit\u00e4t Zinksalz ausreichend erschien, wurde eine Krystallwasserbestimmung ausgef\u00fchrt, um zu entscheiden, oh es sich uni eine Fleischiniichs\u00e4ure handele oder um ein Gemisch dieser mit G\u00e4rungsmilchs\u00e4ure. Dies geschah mit R\u00fccksicht aut die Angaben von Magniis-Levv1 > \u00fcber die gleichzeitige Bildung von inaktiver Milchs\u00e4ure bei der Autolyse der Leber, namentlich der antiseptischen\nFine Abweichung von diesem Verfahren fand nur in der 2. Versuchsreihe bez\u00fcglich der antiseptischen Fl\u00fcssigkeit statt:\nDie Resultate der 5 ersten Versuche sind in der nachstehenden Tabelle enthalten.. Dabei bedeutet A: sofort untersucht. B: nach 72 st\u00fcndiger, C: nach 108 st\u00fcndiger Digestion bei 40\u00b0 C. untersucht. Im Versuch IV, der bei extrem hoher Au\u00dfentemperatur angestellt ist, war der Thermostat auf 42\u201443\u00b0 gestiegen.\nTabelle1 I.\n: Nr. des Ver- suches\tAngewendete Quantit\u00e4t Muskel-' Substanz in g je\tErhaltenes Zinklartat in Grammen\t\tErhaltenes Zinklactai pro Mille\t\t\n\t\tA\tB f \u2022 .\tnach Irisch -0 r.*\t, /2 Stund.\t! c nach 108 Stund.\tA frisch\tB\u25a0\u25a0 ' nach 72 Stund.\tC nach 108 Stund.\nI\t200\t. 0,512 o.oao\t! Spur\t\t. 0.10\tSpur\nII\t115\t0.002 verl\u00f6ren\t| \u00bb\t6417 :\t\u2022 \u2022\t\nIII\t200\t6.5872) 0,002\t\t2,i;h5\t. 6.810\t1 \u2022\nIV\t250\t0.215\t0.71153)\t0,500 q.\t1,0801\t2.840 \u2022\t1 \u25a0 r . 2.201\nV\t210\tSpur\t0\t; verl\u00f6ren\t\t_\tI \u25a0 \t\n\t\tMittel.\t\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t1.501\t\u2022 0.82!)\t1 0.501\nVon dieser Versuchsreihe sind verwendbar: 5 Versuche\nvon A. 4 Versuche von R und 4 Versuche von G. .\nDanach war nur in einem Versuch eine Bildung von Milch-\nx) Hofmeisters Beitr\u00e4ge. Bd. II. S. 272.\n0.587\tg verl\u00f6ren\thei\t110\u00b0\t0.008\tg\tILO\t-= 12.C,U0\tr\n:i) 0,7115\t*\t;\t11*)\u00b0\t0,0! 125\t.\t|=' la.jL,\n4) o.500\t110\u00b0\t0.()71\t*\t|==-13.1 ) %\n; \u2018 \u2022\nHoppo-Seylcr s Zeitschrift f. phykiol. Chemie. LX\t\u25a0\t2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"t*\tR. S. Frew,\nstur*' bei der Autodigestion nachweisbar. In dieser lag die Temperatur des Thermostaten erheblich \u00fcber K\u00f6rpertemperatur, indessen \u00e4ndert dieses nichts an der Tatsache, dal\u00bb eine augenscheinlich fermentative Bildung, von Milchs\u00e4ure stattgefunden hat. In al|err anderem Versuchen ist die Quantit\u00e4t der Milchs\u00e4ure nach kurzer Autolyse erheblich geringer als im frischen Muskel. Bei langdauernder Autolyse ist in 3 Versuchern die Milchs\u00e4ure bis auf Spuren verschwunden, nur in IV nicht, jedoch auch in diesem Fall geringer, als in B in \u00dcbereinstimmung mit den Angaben von Inouye und Rondo \u00fcber die Abnahme der Milchs\u00e4ure bei fortgesetzter Digestion.\nInouye und Rondo haben nun nur 2 Versuche unter Verwendung von Chloroformwasser in der 10 fachen Menge mit Kaninchenmuskeln angestellt, in zwei anderen Versuchen id die Versuehsanordnung eine andere. Sie wendeten nicht r.hloroldrmwasser an, sondern es wurde die \u00abgewogene Masse mit dem doppelten Volumen Wasser versetzt und unter Zusatz von Toluol und Chloroform in den Brutschrank gestellt*.\nDementsprechend wurde in den 3 folgenden Versuchen das gehackte Muskelfleisch mit der doppelten Quantit\u00e4t (d. h. auf 100 g 200 ccm) Chloroformwasser versetzt und 5 ccm Toluol hinzugesetzt.\nTabelle II\nNr (1rs Ver- suches\tQuantit\u00e4t lU\\S Fleisches he g je\tKr h altenes Zmk laotat in Grammen\t\tErhaltenes Zinklactat in pro Mille\t\n\t\tA\tR\tG\tA\tR\tG\nVI\t4<H> .\tSpur 0.25X5 *) | \u25a0\t0.594\t! Spur\t0,(534 i ;\ti\t1.485\nVII\t27.*)\t> ; 0,2080*) : 1 .\t.0,867*)\t| 0.718 .\t3.513\nVitt\t330\tverloren 0,500 4)\t0,300*)\t-\t! 1.721\t0,909\n\t\tMittel . .\t... *\t\u2014\t1.052\t1.849\n\t11 0.253*5 r\tverloren 0.0320 g H,0 ==\t\t12.86%\t\n\t* O.gOSU >\t\u00bb\t0.0256 *\t> =\t12.27\u00b0 o\t\n\t! 0 8079 >\t0.132 \u00bb\t?\t152\u00b0 o\t\n\t4 0.509 ,\t0.090\t>\ts. =a \u25a0 ;\t15,81%\t\n\t*v o.x\u00bbof\t\u00bb\t0.0450 \u00bb\t\t<\t\u2014;\t14,98\u00b0 o\t","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"I ber Bildung von Milchs\u00e4ure 'intden Muske\n\u25a0n\nn bei der Aut\u00f6lvse'. 19\nIn allen diesen Versuchen zeigten die Mischungen nach den Digestionen starken fauligen Geruch und die Quantit\u00e4t des Muskelbreies hatte mehr abgenommen wie in den fr\u00fcheren. Ks ist daher zweifelhaft, ob man diese Versuche \u00fcberhaupt galten lassen soll. Ob in den entsprechenden Versuchen von Iriouve und Kondo nicht auch F\u00e4ulnis eingetreten ist, ist nicht erw\u00e4hnt. Nach den hiesigen Erfahrungen erscheint es ausgeschlossen, i da\u00df sich bei einem so engen Verh\u00e4ltnis zwischen Organ und antiseptisch\u2019er Fl\u00fcssigkeit F\u00e4ulnis mit Sicherheit verh\u00fcten l\u00e4\u00dft. L\u00e4\u00dft man diesen Versuch \u00fcberhaupt zu, so w\u00fcrde daraus folgen, da\u00df in einem Fall die fortgesetzte Digestion eine Abnahme der Milchs\u00e4ure ergab, in zwei anderen im Gegenteil eine Zunahme.\nZusammenfassung. ..\n1. In lebensfrischen ?\u00e4ure vorhanden\nKaninchenmuskeln ist bald Milch--4 F\u00e4lle), bald nicht (3 F\u00e2ll\u00e9).\n2.\tBei kurzdauernder Digestion von Kanmchenmuskeln mit dem 10 fachen Chloroformwasser konnte nur in einem Fall eine Milchs\u00e4urebildung, konstatiert werden, in 3 anderen F\u00e4llen war das Fiesultat entsprechend den fr\u00fcheren Angaben von E. S-\u00e4lkowski und Schwiening f\u00fcr Hunde- uiid Kaninchenmuskeln negativ. |\n3.\tEntsprechend den Angaben von Inouye und Kondo\nkonnte in mehreren Versuchen eine Abnahme der Milchs\u00e4ure bei l\u00e4ngerer Digestion festgestellt werden, soda\u00df an der Existenz eines milchs\u00e4urezerst\u00f6renden Agens wohl nicht zu zweifeln ist. Nach den Versuchen der genannten Autoren mu\u00df man annehmen, da\u00df dasselbe fermentativer Natur ist.\t;\n4.\t- Nach dem Krystallwassergehalt der erhaltenen Zinksalze zu urteilen, i|st die bei der Autolyse der Muskeln gebildete Milchs\u00e4ure Rechtsmilchs\u00e4ure (Inouye und Kondo und ein\nin den mit F\u00e4ulnii komplizierten Versuchen\neigener Versuch),\nwurde dagegen mehrfach ein Gemisch erhalten.\n","page":19}],"identifier":"lit18825","issued":"1909","language":"de","pages":"15-19","startpages":"15","title":"\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure in den Muskeln bei der Autolyse","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:29:38.782248+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit18825
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo