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{"created":"2022-01-31T13:53:13.756797+00:00","id":"lit18828","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Gudzent, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 60: 38-68","fulltext":[{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"Physikalisch-chemische Untersuchungen \u00fcber das Verhalten\nder harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\nVon\nDr. med. F. Gudzent.\nMit zwei Kurvenzeichnungen.\n(Aus der I. med. Universit\u00e4tsklinik Berlin (Charit\u00e9). Direktor: Geheimrat Prof. Dr. His.)\n(Der Redaktion zugegangen am 26. M\u00e4rz 1909.)\nIn meiner in dieser Zeitschrift, Bd. LVI, Heft 2, S. 150 ff., ver\u00f6ffentlichten Arbeit \u00fcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen war u. a. festgestellt worden, \u00abda\u00df die L\u00f6slichkeit des prim\u00e4ren Ammonium-, Natrium- und Kaliumurats nach Erreichung des S\u00e4ttigungspunktes allm\u00e4hlich wieder abnimmt und die Geschwindigkeit dieser Abnahme immer geringer wird, je l\u00e4nger das Urat mit seinem L\u00f6sungsmittel, Wasser, in Ber\u00fchrung bleibt, ferner, da\u00df die Tendenz zur L\u00f6slichkeitsabnahme beim Kalium- und Natriumurat gleich gro\u00df, beim Ammonium-urat aber vier- bis f\u00fcnfmal gr\u00f6\u00dfer gefunden wurde und die \u00c4nderung der L\u00f6sungstemperatur von 18\u00b0 auf 37\u00b0 auf diese Tendenzen keinen Einflu\u00df hatte\u00bb.\n\u00dcber die Ursachen der L\u00f6slichkeitsabnahme konnte in der damaligen Arbeit kein Aufschlu\u00df gegeben werden.\nIch setzte die Untersuchungen fort, da diese Erscheinung vielleicht f\u00fcr das Verhalten der Salze im Organismus von Bedeutung sein k\u00f6nnte.\nDie L\u00f6slichkeitswerte der untersuchten harnsauren Salze waren in der Weise ermittelt worden, da\u00df eine gewogene Menge Substanz mit einer bestimmten Menge Wasser bei konstanter Temperatur eine bestimmte Zeit gesch\u00fcttelt, die L\u00f6sung filtriert und der R\u00fcckstand gewogen wurde.1)\nDadurch, da\u00df die Sch\u00fctteldauer in systematischer Weise zwischen 15 Minuten und 8 Tagen variiert wurde, wurde die\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 157.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der hamsauren Salze in L\u00f6sungen. 39\nerw\u00e4hnte Erscheinung der L\u00f6slichkeitsabnahme der Urate aufgedeckt.\nNach einer Sch\u00fctteldauer von etwa 140 Stunden wird bei 18\u00b0 die Grenze der L\u00f6slichkeitsabnahme erreicht. Dar\u00fcber hinaus bleiben die Werte f\u00fcr die L\u00f6slichkeit konstant. Durch irgend eine Umwandlung aus einem unbest\u00e4ndigen K\u00f6rper mu\u00dfte sich also ein best\u00e4ndiger gebildet haben. Der Verlauf der Kurve, die f\u00fcr die L\u00f6slichkeitsabnahme des Ammoniumurats mit befriedigender Genauigkeit hatte konstruiert werden k\u00f6nnen (diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 162), spricht ebenfalls f\u00fcr eine derartige Umwandlung.\nDie Entscheidung konnte dadurch getroffen werden, da\u00df der nach 140 Stunden Sch\u00fctteldauer im Sch\u00fcttelkolben vorhandene K\u00f6rper durch Abfiltrieren gewonnen, getrocknet und auf seine L\u00f6slichkeit von neuem gepr\u00fcft wurde. Es war, falls eine Umwandlung vorlag, zu erwarten, da\u00df dieser K\u00f6rper nach S\u00e4ttigung, d. h. nach 1U Stunde Sch\u00fctteldauer, denselben niedrigen L\u00f6slichkeitswert aufweisen w\u00fcrde, den er vorher nach 140 Stunden Sch\u00fctteldauer erreicht hatte, und da\u00df dieser Wert sich nicht mehr \u00e4nderte.\nVersuch.\nI.\ta) Ammoniumurat Nr. 44 zeigte nach 8 t\u00e4giger Sch\u00fctteldauer eine L\u00f6slichkeit von 1:1863 ;\nb) Der ungel\u00f6ste R\u00fcckstand hatte nach 1U Stunde Sch\u00fctteldauer eine L\u00f6slichkeit von 1 :1830.\nII.\ta) Ammoniumurat Nr. 45 zeigte nach 8 t\u00e4giger Sch\u00fctteldauer eine L\u00f6slichkeit von 1:1831 ;\nb) Der R\u00fcckstand dieses Versuchs wurde 10 Stunden gesch\u00fcttelt; er hatte eine L\u00f6slichkeit von 1:1829.\nIII.\ta) Natriumurat Nr. 6 zeigte nach 8 t\u00e4giger Sch\u00fctteldauer eine L\u00f6slichkeit von 1: 699 ;\nb) Der R\u00fcckstand dieses Versuchs hatte nach Stunde Sch\u00fctteldauer eine L\u00f6slichkeit von 1:705.\nDie Versuche beweisen, da\u00df in der Tat eine Umwandlung vorliegt und sich aus einem unbest\u00e4ndigen leichter l\u00f6s-","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nF. Gudzent,\nlichen K\u00f6rper a ein best\u00e4ndiger schwerer l\u00f6slicher K\u00f6rper b bildet.\nVon einem genauen Studium der Umwandlung und des K\u00f6rpers b, insbesondere seiner chemischen Zusammensetzung, war eine Aufkl\u00e4rung des ganzen Vorganges zu erwarten.\n\\\nMethodik.\nDa die anfangs erw\u00e4hnte Methode des R\u00fcckw\u00e4gens der ungel\u00f6sten Substanz die Untersuchungen sehr m\u00fchsam und zeitraubend gestaltete, bediente ich mich f\u00fcr einen gro\u00dfen Teil der weiteren Untersuchungen mit ausgezeichnetem Erfolge der von F. Kohlrausch angegebenen Wechselstrommethode zur Messung der elektrischen Leitf\u00e4higkeit von Elektrolyten in der von W. Ostwald-Luther1) beschriebenen Form.\nDas eine der Widerstandsgef\u00e4\u00dfe (Widerstandsgef\u00e4\u00df I) entsprach in Gestalt und Ausf\u00fchrung genau der Figur 17, S. 402 des unten zitierten Handbuchs, im wesentlichen also dem von Arrhenius angegebenen. Das Platinieren der Elektroden erfolgte nach Lummer und Kurlbaum.\nEin zweites Widerstandsgef\u00e4\u00df (Widerstandsgef\u00e4\u00df II) war genau dem ersten nachgebildet, nur mit dem Unterschiede, da\u00df der Hartgummideckel durch einen genau eingeschliffenen Glasdeckel mit eingeschliffenem Thermometer ersetzt wurde und die Elektroden unplatiniert waren.\nDie L\u00f6sungen wurden in einem besonderen Gef\u00e4\u00df durch Rotation einer w\u00e4sserigen Aufschwemmung von Urat unter genau denselben Vorsichtsma\u00dfregeln wie bei den L\u00f6slichkeitsversuchen2) hergestellt und die L\u00f6sung, nachdem die gr\u00f6\u00dften aufgeschwemmten Partikelchen sich abgesetzt hatten, mittels eines Hebers in das Widerstandsgef\u00e4\u00df \u00fcbergef\u00fchrt. Ein Filtrieren der L\u00f6sungen konnte unterbleiben, weil durch Versuche gefunden wurde, da\u00df die nach dem Absetzen in der L\u00f6sung noch suspendierten Partikelchen keinen merklichen Einflu\u00df auf die Leitf\u00e4higkeit aus\u00fcbten. Der reziproke Wert des gefundenen Wider-\n\u2018) Ostwald-Luther, Hand-u. Hilfsbuch zur Ausf\u00fchrung physico-chemischer Messungen. Leipzig 1902, S. 395 ff.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 157.\n/","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n41\nStandes ist die spezifische Leitf\u00e4higkeit des untersuchten Elektrolyten.\nF\u00fcr die in bezug auf die spezifische Leitf\u00e4higkeit des Wassers anzubringenden Korrekturen wurde der Wert ben\u00fctzt, welchen das direkt aus dem Vorratsgef\u00e4\u00df1) entnommene Wasser\nbei 18\u00b0 0,9 bis 1,0 X10-6 besa\u00df:\tbei g70 big 3Q y 1Q_6\nAls Einheit ist das Leitverm\u00f6gen eines K\u00f6rpers angenommen, von dem eine S\u00e4ule von 1 cm L\u00e4nge und 1 qcm Querschnitt den Widerstand 1 Ohm besitzt.\nDa die Harns\u00e4ure nach fr\u00fcheren Versuchen von His und Paul2) durch die mit Platinschwarz \u00fcberzogenen Elektroden schon nach kurzer Zeit in sehr st\u00f6render Weise zersetzt werden sollte, war noch zu pr\u00fcfen, ob auch die harnsauren Salze in \u00e4hnlicher Weise von den Elektroden beeinflu\u00dft w\u00fcrden. Konzentrations\u00e4nderungen der L\u00f6sung, die ja nach der erw\u00e4hnten Beobachtung3) h\u00e4tten auftreten k\u00f6nnen, wurden dadurch vermieden, da\u00df die Messungen an dem um 1k seines Volumens verd\u00fcnnten Filtrat der ges\u00e4ttigten L\u00f6sung ausgef\u00fchrt wurden. Der Einflu\u00df der Kohlens\u00e4ure der Luft, welcher in so wenig konzentrierten L\u00f6sungen sehr bedeutend sein kann, wurde beim Widerstandsgef\u00e4\u00df I durch Ankitten des Hartgummideckels ausgeschaltet. (Widerstandsgef\u00e4\u00df II besa\u00df einen eingeschlif-\n$*\u2022\nfenen Glasdeckel).\nVon dem K\u00f6rper b wurde auch das Verhalten einer Aufschwemmung gepr\u00fcft, da hier ja eine Konzentrations\u00e4nderung nicht mehr eintritt (s Tab. auf folgender Seite).\nNatrium- und Kaliumurat zeigt genau dasselbe Verhalten.\nDie Messungen f\u00fchren also zu dem Resultat, da\u00df die harnsauren Salze weder von den platinierten noch den unpla-tinierten Elektroden in irgend einer Weise in den bis zu 8 Tagen sich ausdehnenden Beobachtungszeiten beeinflu\u00dft werden.\n*) Diese Zeitschrift, S. 158.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XXXI, 1900.\n3) Seite 38.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\nF. Gudzent,\nVersuch.\nWiderstandsgef\u00e4\u00df I (Platinierte Elektroden)\t\t\tWiderstandsgef\u00e4\u00df II (Unplatinierte Elektroden)\t\t\t\nAmmo- niumurat\tZeit des Verweilens im Widerstandsgef\u00e4\u00df\tSpezi- fische Leitf\u00e4hig- keit\tZeit des Verweilens im Widerstandsgef\u00e4\u00df\tSpezi- fische Leitf\u00e4hig- keit\t\tBemerkungen\n45 a\t15 Min. 8 Tage\t0,000287 0,000287\t15 Min. 8 Tage\t0,000287 0,000287\t\u2019S J\tFiltrat einer L\u00f6sung des un-\u00bb stabilen K\u00f6rpers a, um etwa Vs ver-d\u00fcnnt\n45b\t15 Min.\t0,000371\t15 Min.\t0,000371\t1\t|\tFiltrat einer \\\tL\u00f6suung des stabilen K\u00f6rpers b\n-\t8 Tage\t0,000371\t8 Tage\t0,000371\t)\t\n\t15 Min. 8 Tage\t0,000371 0,000371\t15 Min. 8 Tage\t0,000371 0,000371\tj\t| Aufschwemmung \\ des stabilen 1\tK\u00f6rpers b\nVergleichende L\u00f6slichkeits- bezw. Leitf\u00e4higkeitsversuche\nund Umwandlungsbeobachtungen.\nEs wurden nun zun\u00e4chst eine ganze Reihe von Pr\u00e4paraten von einem jeden der drei Urate hergestellt1) und diese systematisch in bezug auf ihre spezifische Leitf\u00e4higkeit und gleichzeitig auf ihre L\u00f6slichkeit durchgepr\u00fcft.\nSchon bei meiner ersten Arbeit \u00fcber die L\u00f6slichkeit der Urate war mir aufgefallen, da\u00df die einzelnen frisch hergestellten Pr\u00e4parate in ihren L\u00f6slichkeitswerten trotz gleicher Untersuchungsbedingungen Differenzen zeigten. Da diese aber immer so klein waren, da\u00df sie innerhalb der Fehlergrenzen lagen, konnten Schl\u00fcsse irgend welcher Art nicht aus ihnen gezogen werden.\nDieses Mal variierte ich aus gewissen Gr\u00fcnden das Herstellungsverfahren bei den einzelnen Pr\u00e4paraten und fand nun, da\u00df die Differenzen zwischen den L\u00f6slichkeitswerten beim Am-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 155.\ni","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"43\n\u00dcber das Verhalten der hamsauren Salze in L\u00f6sungen.\nmoniumurat bis zu 23\u00b0/o, bei den beiden anderen Uraten bis zu 10\u00b0/o betragen konnten.\nFrisch hergestelltes Urat\tNr.\tL\u00f6slichkeit des frisch hergestellten Pr\u00e4parates nach S\u00e4ttigung\tDie L\u00f6slichkeit ist gr\u00f6\u00dfer als die des stabilen K\u00f6rpers um0/\u00ab\tBemerkungen\t\nAmmonium-\t44\t1:1238\t30\t37\u00b0\tUntersuchungs-\nurat\t45\t1:1507\t18,5\t37\u00b0\ttemperatur \u00bb\n\t46\t1:1624\t12\t37\u00b0\t\n\t47\t1:1440\t22\t37\u00b0\t\n\t48a\t1:1660\t10\t37\u00bb\t\u00bb\n\t48b\t1:1476\t20\t37\u00b0\ty>\n\t49\t1:1697\t7\t37\u00b0\t\u00bb\nNatriumurat\t4\t1:649\t8,5\t37\u00b0\t\u00bb\n\t6\t1:673\t5\t37\u00b0\t\u00bb\n\t7\t1:653\t8\t37\u00ab\t\u00bb\n-\t12\t1:610\t14\t37\u00bb\t\u00bb\n\t16\t1:617\t13\t37\u00ab\t\u00bb\nKaliumurat\t21\t1:591\t17,5\t18\u00b0\t\u00bb\n\t23\t1:362\t10\t37\u00b0\t\u00bb\n\t24\t1:374\t7,5\t37\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\nDiese Erscheinung f\u00fchrte mich zu der Vorstellung, da\u00df die Urate sich schon bei der Herstellung mehr oder weniger umwandeln und vor allem, da\u00df auch das Natrium- und Kaliumurat bei ihrer Bildung eine L\u00f6slichkeit haben m\u00fcssen, die nicht nur 7\u00b0/o oder 8\u00b0/o, sondern gleich dem des Ammoniumurats, also mindestens 31\u00b0/o gr\u00f6\u00dfer ist als die des stabilen K\u00f6rpers b.\nDer Beweis f\u00fcr die Richtigkeit dieser Vorstellung lie\u00df sich unschwer erbringen.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nE. Gudzent,\nTheoretisch ist ja zu verlangen, da\u00df bei dem unstabilen K\u00f6rper a in dem Augenblick seiner Bildung in w\u00e4sseriger L\u00f6sung auch die Umwandlung beginnt. Demnach ist zu folgern, da\u00df Urate, welche langsamer aus \u00fcbers\u00e4ttigten L\u00f6sungen auskrystal-lisieren, sich auch dementsprechend weiter umwandeln m\u00fcssen. Die gleiche Erscheinung mu\u00df sich ferner bei den Pr\u00e4paraten finden, die nicht gleich nach dem Auskrystallisieren aus der Mutterlauge entfernt werden.\nIn der Tat haben das Natrium- und Kaliumurat. die Tendenz, l\u00e4nger in \u00fcbers\u00e4ttigter L\u00f6sung zu verharren wie das Ammoniumurat; w\u00e4hrend dieses meistens schon nach einer Viertelstunde krystallisiert, brauchen die beiden anderen Urate hierzu fast immer 4 Stunden und mehr. Damit ist schon die Erscheinung, da\u00df die L\u00f6slichkeit der frisch hergestellten Natrium- und Kaliumurate nie so hohe L\u00f6slichkeitswerte, ausgedr\u00fcckt durch die Anzahl der Prozente, um die sie gr\u00f6\u00dfer als die ihres stabilen K\u00f6rpers b ist, ergeben hat als das Ammoniumurat, hinreichend erkl\u00e4rt.\nZudem gelang es mir bei beiden Uraten einmal durch schnelle Abk\u00fchlung, das andere Mal durch Zusatz von viel Alkohol zu der L\u00f6sung, schon nach einer Stunde ein krystal-linisches Produkt zum Ausfallen zu bringen, das 13\u00b0/o und 14\u00b0/o l\u00f6slicher war, also einen noch um 6\u00b0/o bzw. 7\u00b0/o h\u00f6heren L\u00f6slichkeitswert aufwies als die anderen Pr\u00e4parate. Die \u00fcbrigen in dieser Richtung angestellten Versuche scheiterten an der Tendenz dieser Urate, amorph oder nur teilweise krystallinisch auszufallen.\nDie andere Folgerung, da\u00df die hergestellten Pr\u00e4parate auch in der Mutterlauge je nach der Zeit ihres Verweilens in derselben sich mehr oder weniger weiter umwandeln m\u00fcssen, lie\u00df sich ausgezeichnet experimentell beweisen.\nVon einem Ammoniumurat wurde eine halbe Stunde nach dem Beginn des Auskrystallisierens ein Teil der Substanz entfernt.\nDie L\u00f6slichkeit dieses Teiles war 1: 1476.\nDer andere Teil blieb noch 24 Stunden stehn. Seine L\u00f6slichkeit betrug nun noch 1: 1640.\nDa die L\u00f6slichkeit des stabilen K\u00f6rpers b 1: 1848 be-","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n45\ntr\u00e4gt, hatte die L\u00f6slichkeit w\u00e4hrend des Verweilens des K\u00f6rpers in der Mutterlauge um 10\u00b0/o abgenommen.\nBei einem Natriumurat war die L\u00f6slichkeit des 1h Stunde nach dem Auskrystallisieren entfernten K\u00f6rpers 1:610.\nDer andere Teil, der noch 24 Stunden in der Mutterlauge verblieb, hatte nur noch eine L\u00f6slichkeit von 1: 630.\nDa die L\u00f6slichkeit des stabilen K\u00f6rpers b 1: 710 betr\u00e4gt, hatte die L\u00f6slichkeit um U\u00b0/o abgenommen.\nIst hiermit die ge\u00e4u\u00dferte Anschauung, da\u00df bei der Herstellung der Urate mehr oder weniger umgewandelte K\u00f6rper gewonnen werden, hinreichend bewiesen, so fehlt doch noch experimentell darzutun, da\u00df der unstabile K\u00f6rper bei allen drei Uraten um genau denselben prozentischen Wert l\u00f6slicher ist als der stabile und da\u00df die Umwandlung nach derselben Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit erfolgt.\nBeide Fragen m\u00fcssen sich aus exakten Beobachtungen der Umwandlungsvorg\u00e4nge beantworten lassen.\n* Es wurde zu diesem Zwecke folgende Versuchsreihe angestellt.\nEtwa 0,5 g Urat wurde mit 160 bis 170 ccm Wasser unter Beobachtung der mehrfach beschriebenen Vorsichtsma\u00dfregeln im Thermostaten bei der entsprechenden Temperatur gesch\u00fcttelt und in bestimmten Zeitr\u00e4umen dann die Konzentration der L\u00f6sung ermittelt.\nAls Urate wurden gew\u00e4hlt:\nF\u00fcr 18\u00b0\n1.\tAmmoniumurat Nr. 42 (um 31\u00b0/o l\u00f6slicher als sein stabiler K\u00f6rper).\n2.\tNatriumurat Nr. 3 (um 8\u00b0 / o l\u00f6slicher als sein stabiler K\u00f6rper).\nF\u00fcr 37\u00b0\n1.\tAmmoniumurat Nr. 48 (um 20\u00b0/\u00ab l\u00f6slicher als sein stabiler K\u00f6rper).\n2.\tNatriumurat Nr. 11 (um 7,5 \u00b0/o l\u00f6slicher als sein stabiler K\u00f6rper).\n3.\tNatriumurat Nr. 12 (um 9\u00b0/o l\u00f6slicher als sein stabiler K\u00f6rper).\nBei allen Uraten handelt es sich bereits um solche K\u00f6rper,","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nF. Gudzent,\n/'\ndie mehr oder weniger umgewandelt sind. F\u00fcr das Experiment ist es bedeutungslos, da zur Beurteilung des ganzen Vorgangs, wie das sp\u00e4ter ersichtlich werden wird, nur sehr wenige Beobachtungen in irgend einem Teil des Umwandlungsverlaufs notwendig sind. Es ergaben sich folgende Werte :\n18\u00b0\t\t\t\t37\u00b0\t\t\t\nUrat\tRotations-\tIn 11 sind\tDie Konzentration ist gr\u00f6\u00dfer\tUrat\tRotations-\tIn 11 sind\tDie Konzentration ist gr\u00f6\u00dfer\n\t\t\tals die des\t\t\t\tals die des\n\tdauer\tgel\u00f6st\tstabilen\t\tdauer\tgelost\tstabilen\n\t\t\tK\u00f6rpers\t\t\tg\tK\u00f6rpers\n\t\tg\tum %\t\t\t\tum %\nAm-\t15 Min.\t0,441\t31\tAm-\t15 Min.\t0,675\t20\nmonium-\t3 Std.\t0,422\t28\tmonium-\t7 Std.\t0,604\t10,5\nurat Nr. 42\t6 \u00bb\t0,380\t20\turat Nr. 48\t23 \u00bb 46 \u00bb\t0,581\t7 2,25\n\t24 \u00bb\t0,348\t12,5\t\t\t0,553\t\n\t48 \u00bb\t0,324\t6\t\t\t\t\n\t72\t\u00bb 140 \u00bb\t0,316 0,306\t4 0,5\tNa- trium- urat\t*/4\t\u00bb 22 \u00bb\t1,523 1,446\t7.5 2.5\n\t\t\t\tNr. 11\t45 \u00bb\t1,430\t1,5\nNa-\t45 Min.\t0,855\t8\t\u2022\t\t\t\ntrium-\t24 Std.\t0,828\t5\tdesgl.\ty 4\t\u00bb\t1,549\t9\nurat\t48 \u00bb\t0,810\t3\tNr. 12\t6 >\t1,508\t6,5\nNr. 3\t\t\t\t\t\t\t\u2713\n\t140 \u00bb\t0,790\t0,5\t\t16 \u00bb\t1,470\t4,25\nDie gefundenen Werte sind in das nebenstehende Koordinatensystem so eingetragen, da\u00df auf die Abszisse die Rotationsdauer, ausgedr\u00fcckt in Stunden, auf die Ordinate die Konzentration, ausgedr\u00fcckt durch die Anzahl der Prozente, um die sie gr\u00f6\u00dfer als der stabile K\u00f6rper b ist, wenn der Wert der gr\u00f6\u00dften L\u00f6slichkeit gleich 100 gesetzt wird, zu liegen kommt. Die Kurven des Natriumurats sind gestrichelt. Um identische Teile der Kurve vergleichen zu","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"47\n\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\nk\u00f6nnen, mu\u00dfte selbstverst\u00e4ndlich als Anfangswert f\u00fcr die Abtragung der Rotationsdauer jener Punkt im System gew\u00e4hlt werden, der der gefundenen Anfangskonzentration des untersuchten Urats entspricht.\nWie ein Blick auf die Kurven zeigt, sind sie in ihren identischen Teilen f\u00fcr die beiden untersuchten Urate \u00fcbereinstimmend und demnach auch \u00fcbereinstimmend in ihrem ganzen Verlauf. Die L\u00f6slichkeit aller drei unstabilen Urate ist demnach quantitativ nach Verlauf gleicher Zeiten, ausgedr\u00fcckt durch die Anzahl der Prozente, um die sie im gegebenen Zeitmoment gr\u00f6\u00dfer als die des stabilen K\u00f6rpers ist, genau die gleiche.. Sie mu\u00df also auch die gleiche sein in dem Zeitpunkt, wo die Umwandlung beginnt, d. h. wo das Urat chemisch gebildet wird. Durch Extrapolation erh\u00e4lt man sowohl f\u00fcr 18\u00b0 wie f\u00fcr 37\u00b0 ann\u00e4hernd denselben Wert von 33\u00b0/o.\nWie in dem Teil \u00fcber die \u00abTheorie der Umwandlung\u00bb\n\u2022 \u2022\ngezeigt wird, l\u00e4\u00dft sich dieser Wert in ausgezeichneter \u00dcbereinstimmung auch auf mathematischem Wege erbringen.\nEs ist somit bewiesen, da\u00df alle drei Urate sich von einem unstabilen K\u00f6rper a zu einem stabilen K\u00f6rper b nach derselben Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit umwrandeln und dabei in der L\u00f6slichkeit um etwa 33\u00b0/o abnehmen.\nDie durch Herstellung aus Harns\u00e4ure und Base gewonnenen Pr\u00e4parate sind mehr oder weniger Mischprodukte von a und b.\nDaraus erkl\u00e4ren sich in einfacher Weise die in der Literatur so verschiedenartig lautenden Angaben \u00fcber die L\u00f6slichkeit der harnsauren Salze. Die Untersucher hatten immer mehr oder weniger umgewandelte K\u00f6rper in den H\u00e4nden.\nNatur des umgewandelten K\u00f6rpers.\nIn zweiter Linie f\u00fchrte die in systematischer Weise durchgef\u00fchrte Pr\u00fcfung der spezifischen Leitf\u00e4higkeit neben der Bestimmung der L\u00f6slichkeit zur Aufkl\u00e4rung der Natur des durch die Umwandlung entstandenen stabilen K\u00f6rpers b.\nEs konnte n\u00e4mlich festgestellt werden, da\u00df die spezifische Leitf\u00e4higkeit ges\u00e4ttigter L\u00f6sungen der verschiedenen frisch","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nF. Gudzent,\nhergestellten Pr\u00e4parate um genau so'viel gr\u00f6\u00dfer wie die des stabilen K\u00f6rpers b war, als deren L\u00f6slichkeit die des stabilen K\u00f6rpers b \u00fcbertraf, d. h. also, die spezifische Leitf\u00e4higkeit ist stets der Konzentration der verschiedenen Pr\u00e4parate ein und desselben Urats proportional.\nUrat\tNr.\tL\u00f6slichkeit des frisch hergestellten Pr\u00e4parats nach S\u00e4ttigung\tDie L\u00f6slichkeit ist gr\u00f6\u00dfer als die des stabilen K\u00f6rpers um %\tSpezifische Leitf\u00e4higkeit des frisch hergestellten Pr\u00e4parats nach S\u00e4ttigung\tDie spezifische Leitf\u00e4higkeit ist gr\u00f6\u00dfer als die des stabilen K\u00f6rpers um %\tUnter- suehungs- tempe- ratur\nAmmonium-\t44\t1:2300\t30\t0,0001875\t30,5\t18\u00b0\nurat\t45\t1:2680\t18,5\t0,000160\t18,5\t18\u00bb\n\t44\t1:1283\t30\t0,000530\t30\t37\u00b0\n\t45\t1:1507\t18,5\t0,000455\t18,5\t37\u00bb\n\t46\t1:1624\t12\t0,0004215\t12\t37\u00bb\n\t47\t1:1440\t22\t0,000476\t22\t37\u00bb\n\t49\t1:1715\t7\t0,000402\t7\t37\u00bb\nNatriumurat\t4\t1:649\t8,5\t0,000706\t8,5\t37\u00bb\n\t6\t1:673\t5\t0,000677\t4,5\t37\u00bb\n\t7\t1:653\t8\t0,000711\t8,5\t37\u00bb\n\t12\t1:610\t\u2014\t0,000752\t14\t37\u00bb\n\t16\t1:617\t\u2014\t0,000744\t13\t37\u00bb <\nKaliumurat\t21\t1:591\t17,5\t0,000655\t17,5\t18\u00b0\n\t23\t1:362\t10\t0,001625\t10\t37\u00b0\n\t24\t1:374\t7,5\t0,00158\t7,5\t37\u00b0\nDiese Erkenntnis gestattete zun\u00e4chst f\u00fcr das Studium der Umwandlung, an Stelle der umst\u00e4ndlichen Methode des R\u00fcckw\u00e4gens der ungel\u00f6sten Substanz die genau, schnell und einfach durchzuf\u00fchrende Bestimmung der Leitf\u00e4higkeit der ges\u00e4ttigten L\u00f6sung zu setzen, denn die Leitf\u00e4higkeit mu\u00df ja bei der Umwandlung in genau demselben Ma\u00dfe als die L\u00f6slichkeit abnehmen.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Uber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n49\nF\u00fcr das Verst\u00e4ndnis der Natur des umgewandelten K\u00f6rpers ergibt sich aber aus dieser Tatsache die wichtige Folgerung, da\u00df das Urat bei der Umwandlung in seiner chemischen Zusammensetzung keinerlei Ver\u00e4nderung erleidet. Die spezifische Leitf\u00e4higkeit h\u00e4ngt ja von zwei Komponenten ab, einerseits von der Konzentration der Ionen, anderseits von deren Beweglichkeit ; da aber die spezifische Leitf\u00e4higkeit nur immer um so viel sich \u00e4ndert als die Konzentration, m\u00fcssen die Beweglichkeiten der Ionen und somit diese selbst in allen F\u00e4llen immer dieselben bleiben. Haben sich also die Ionen nicht ge\u00e4ndert, dann mu\u00df die chemische Analyse des stabilen K\u00f6rpers eine genaue \u00dcbereinstimmung mit der des unstabilen K\u00f6rpers angeben, was in der Tat der Fall ist.\nEs wurden gefunden:\n\tbeim unstabilen K\u00f6rper a\tbeim stabilen K\u00f6rper b\nAmmoniumurat\t\t\nHarns\u00e4uregehalt (berechnet)\t90,89 \u00b0/o 91,30 \u00b0/o\t91,00 >\nNatriumurat (berechnet) a\t80,77 \u00b0/o 80,77 \u00b0/o\t80,76 >\nW* Kaliumurat (berechnet)\t80,50 \u00b0/o 81,55 >\t81,00'o/o\nAls Nebenkontrolle wurde beim Ammoniumurat noch der Stickstoffgehalt nach Kjeldahl bestimmt. Die gefundenen Werte stimmten \u00fcberall mit dem berechneten Wert von 37,8 \u00b0/o gut \u00fcberein.\nHat auch in chemischer und elektrochemischer Beziehung ein Unterschied zwischen den K\u00f6rpern a und b nicht festgestellt werden k\u00f6nnen, so war doch daran zu denken, da\u00df sie m\u00f6glicherweise andere Krystallformen aufwiesen.\nGenaue krystallographische Untersuchungen, die ich im mineralogischen Institut der technischen Hochschule-Charlotten-burg mit g\u00fctiger Hilfe von Herrn Dr. Tannh\u00e4user vorge-\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LX.\n4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\nF. Gudzent,\nnommen habe, ergaben zwar die f\u00fcr etwaige Unterscheidungen interessante Tatsache, da\u00df das krystallwasserhaltige Natrium-urat wohl dem monoklinen System (es l\u00f6scht das polarisierte Licht in einem bestimmten Winkel aus), das Ammoniumurat wohl dem rhombischen System angeh\u00f6rt (es l\u00f6scht das polarisierte Licht orientiert aus), lie\u00dfen aber zwischen den K\u00f6rpern a und b keinen Unterschied erkennen. Beide K\u00f6rper m\u00fcssen demnach auch isomorph sein.\nDurch die vorstehenden Untersuchungen hat also festgestellt werden k\u00f6nnen, da\u00df zwischen den beiden K\u00f6rpern a und b in chemischer und elektrochemischer Beziehung sowie in der Kryst allform \u00dcbereinstimmung besteht; ein Unterschied ergibt sich einzig und allein in ihrer L\u00f6slichkeit, indem die des K\u00f6rpers a um etwa 33 \u00b0/o gr\u00f6\u00dfer ist als die des K\u00f6rpers b.\nDiese Tatsachen weisen mit zwingender Notwendigkeit darauf hin, da\u00df bei der Umwandlung von Urat a zu Urat b nur Vorg\u00e4nge physikalisch-chemischer Natur, und zwar solche konstitutioneller Art statthaben k\u00f6nnen ; von diesen kann entweder\n1.\teine Aufspaltung der Molek\u00fcle eines polymeren Urats oder\n2.\teine Umlagerung in ein isomeres Urat in Frage kommen.\nIn dem ersten Falle kann deswegen nur an eine Dissoziation, nicht an eine Assoziation der Molek\u00fcle gedacht werden, weil, wenn \u00fcberhaupt, nur dieser Vorgang wegen der so \u00fcberaus starken Dissoziationskraft des L\u00f6sungsmittels Wasser m\u00f6glich w\u00e4re. Aber diese M\u00f6glichkeit mu\u00df abgelehnt werden, weil sich dann ein Widerspruch ergeben w\u00fcrde mit den Vorstellungen von L\u00f6slichkeit und Oberfl\u00e4chenspannung. Die L\u00f6slichkeit ist aufz\u00fcfassen als eine Funktion der Oberfl\u00e4chenenergie, wird also mit deren Abnehmen ebenfalls abnehmen. In dem vorliegenden Fall w\u00fcrde aber die Oberfl\u00e4che und mit ihr die Oberfl\u00e4chenenergie mit dem Aufspalten der Molek\u00fcle zunehmen, und demgem\u00e4\u00df nicht eine Verringerung, sondern gerade eine Vergr\u00f6\u00dferung der L\u00f6slichkeit bedingen m\u00fcssen. Zudem h\u00e4tte der Unterschied in der Gr\u00f6\u00dfe des Molek\u00fcls auch durch einen Unterschied in der Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen zum Ausdruck kommen m\u00fcssen. Da\u00df aber die W\u00e4nde-","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der hamsauren Salze in L\u00f6sungen. 51\nrungsgeschwindigkeit keinerlei \u00c4nderung erf\u00e4hrt, hat erwiesen werden k\u00f6nnen.\nDagegen wird die aus den Untersuchungen geschlossene Isomerie der Urate a und b durch die von E. Fischer angenommene Tautomerie der Harns\u00e4ure geradezu eine notwendige Forderung.\nNach den Untersuchungen von E. Fischer1) lassen sich f\u00fcr die Harns\u00e4ure folgende zwei tautomere Formen aufstellen.\nH\u2014N\u2014C=0\nI I\n0=C C\u2014NH.\nI II >c=o\nH\u2014N\u2014C\u2014Nfr (Lactamform)\nund\nN=C\u2014OH\nI\tI\nHO\u2014G C\u2014NH.\nII\tII >C-OH N\u2014C-NH^\n(Lactimform)\nNach den von Wislicenus2) in seinem Vortrag \u00fcber Tautomerie gemachten Ausf\u00fchrungen mu\u00df man auf Grund der Arbeiten von E. Fischer1) \u00fcber die sogenannte nasse Methylierung der Harns\u00e4ure annehmen, da\u00df die Harns\u00e4ure keine Hydroxylgruppen enth\u00e4lt und demnach die Lactamform pr\u00e4sentiert.\nIn dem Teil des zitierten Vortrages von Wislicenus \u00fcber Metallverbindungen wird dann weiterhin folgendes ausgef\u00fchrt:\n\u00abNachdem erkannt worden ist, da\u00df die Metalle die denkbar gr\u00f6\u00dfte F\u00e4higkeit zum Platzwechsel haben, darf man annehmen, da\u00df sie sich an jene Stellen begeben, wo sie die gr\u00f6\u00dfte \u00abAnziehung\u00bb erfahren, wohin sie die gr\u00f6\u00dfte Affinit\u00e4t treibt. Dies werden immer die elektronegativsten Elemente sein, also in erster Linie der Schwefel oder der Sauerstoff und hierauf der Stickstoff.\u00bb\nAuf Grund dieser Anschauungen kann man sich nun sehr wohl vorstellen, da\u00df das Metall, entsprechend der Lactamform der Harns\u00e4ure, wo der zu ersetzende Wasserstoff am Stickstoff gebunden ist, zun\u00e4chst an N sich anlagert. Da nun aber gem\u00e4\u00df der m\u00f6glichen Lactimform der Harns\u00e4ure, wo Wasser-\n4) E. Fischer, Synthesen in der Puringruppe. Ber. d. Deutsch, chem. Gesellsch., Bd. XXXII, S. 435 (1899).\n*) Wislicenus, \u00dcber Tautomerie, Sammlung chem. und chem.-technischer Vortr\u00e4ge, Bd. II, 6. u. 7. Heft, 1897.\n4*","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\nF. Gudzent,\nStoff an Sauerstoff gebunden ist, dem Metall ein st\u00e4rkeres elektronegatives Atom als N, n\u00e4mlich 0, zur Anlagerung sich bietet, wird das Metall, dem ausge\u00fcbten Zwange folgend, sich in dieser Richtung umlagern:\nLactamurat \u2014> Lactimurat (unbest\u00e4ndig) (best\u00e4ndig)\nSo w\u00fcrde ein gutes Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die Ursache der Reaktion gegeben sein.\nTheorie des Umlagerungsvorganges.\nDie ganzen Umlagerungsvorg\u00e4nge sind nun in einem heterogenen System, in dem im wesentlichen zwei Phasen, eine feste, der Bodenk\u00f6rper, und eine fl\u00fcssige, die L\u00f6sung, zu unterscheiden sind, beobochtet worden.\nBei den eigent\u00fcmlichen Erscheinungen dieser Umlagerung ist die Frage berechtigt, wie sich diese beiden Phasen zueinander verhalten und in welcher von ihnen sich wohl der Vorgang abspielt.\nIn dem Ausnahmefall, wo es sich um eine einzige Phase, die fl\u00fcssige, handelt, n\u00e4mlich bei der in einer fr\u00fcheren Arbeit1) beschriebenen Herstellung der Urate, hat gezeigt werden k\u00f6nnen, ' da\u00df auch hier eine Umlagerung stattfindet und diese verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schnell erfolgt. Es besteht also kein Zweifel, da\u00df hier die Umlagerung in der fl\u00fcssigen Phase vor sich geht.\nF\u00fcr ein heterogenes System, wo neben der L\u00f6sung noch Bodenk\u00f6rper vorhanden ist, bedarf diese Erkenntnis aber der Erweiterung, wenn man eine ausreichende Erkl\u00e4rung der hier beobachteten Tatsachen geben will.\n, Die eine dieser Tatsachen ist die, da\u00df die beobachtete Kurve (Seite 46), die ein Abbild des Vorganges in der fl\u00fcssigen Phase gibt, offensichtlich einen logarithmischen Zeitverlauf hat, die andere Tatsache, da\u00df der Bodenk\u00f6rper genau in demselben Verh\u00e4ltnis an der Umwandlung teilnimmt, wie der in L\u00f6sung befindliche Anteil. Wird der Versuch, durch den die Umwandlung beobachtet werden soll, zu einer bestimmten Zeit, z. B.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 155.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"53\n\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\ndann, wenn die Umwandlung soweit vor sich gegangen ist, da\u00df die L\u00f6slichkeit nur noch um beispielsweise 5\u00b0/o gr\u00f6\u00dfer ist als die des stabilen K\u00f6rpers, unterbrochen, und nun der Bodenk\u00f6rper entfernt, getrocknet und erneut auf seine L\u00f6slichkeit gepr\u00fcft, so zeigt sich, da\u00df seine L\u00f6slichkeit nunmehr auch nur um genau 5\u00b0/o gr\u00f6\u00dfer ist als die des stabilen K\u00f6rpers. Es seien die diesbez\u00fcglichen Daten hier zusammengestellt :\n\tDie L\u00f6slichkeit nach der Herstellung ist gr\u00f6\u00dfer als die des stabilen K\u00f6rpers um \u00b0/o\tDer Versuch wird unterbrochen, als die L\u00f6slichkeit nur noch gr\u00f6\u00dfer ist als die des stabilen K\u00f6rpers um \u00b0/o\t\tDie Bestimmung des entsprechenden Wertes f\u00fcr den Bodenk\u00f6rper ergibt \u00b0/o\nAmmoniumurat\t30\ta)\t10\t10\nNr. 44\t\tb)\t0\t0\nNatriumurat Nr. 6\t5\ta)\t2\t2\n\t\tb)\t0\t0\nKaliumurat Nr. 24\t8\ta)\t5\tN 5\n\t\tb)\t0\t0\nDiese Beobachtung konnte immer wieder ausnahmslos best\u00e4tigt werden. Man kann also sagen, da\u00df parallel dem Umwandlungsvorgang in der fl\u00fcssigen Phase sich ein \u00e4hnlicher Vorgang in der festen Phase vollzieht.\nEine naheliegende Vorstellung w\u00e4re dann die, da\u00df sich zun\u00e4chst unbest\u00e4ndiges Urat l\u00f6st, dann in das best\u00e4ndige Urat umwandelt und dieses bei \u00dcberschreitung seines L\u00f6sungsgleichgewichts ausf\u00e4llt. Eine genauere Analyse dieser Vorstellung wird aber zeigen, da\u00df sie falsch ist.\nEs sei A die Masse des festen Lactamurats (unbest\u00e4ndige Form), B die des Lactimurats (best\u00e4ndige Form), a0 und b0 die entsprechende Konzentration in der L\u00f6sung und L\u00f6sungs- und Krystallisationsgeschwindigkeit gro\u00df gegen den Vorgang der Umwandlung.\nDann wird sich sehr rasch a0 in sein L\u00f6sungsgleichgewicht einstellen und sich langsam nach b0 umwandeln ; hierbei w\u00e4chst","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"54\nF. Gudzent,\n\u2713\ndie Gesamtkonzentration in der L\u00f6sung auf (a0 \u2014 a') -f- (b0 \u2014 b') wobei a' und b' diejenige Konzentration bedeuten soll, um die a0 und b0 infolge gegenseitiger R\u00fcckdr\u00e4ngung der Dissoziation verkleinert wird. In dem Moment, wo b0 sein L\u00f6sungsgleichgewicht \u00fcberschreitet, wird festes Lactimurat ausfallen; dieser Vorgang geht so fort, bis alles feste Lactimurat gel\u00f6st ist. W\u00e4hrend der ganzen Zeit hleibt die Gesamtkonzentration der L\u00f6sung konstant. Ist das Lactamurat vollst\u00e4ndig gel\u00f6st, dann wird a0 infolge weiterer Umwandlung immer kleiner werden,\na\nbis sich ein Gleichgewicht r-1 einstellt, wo a sehr klein ist. Die\nD0\nGesamtkonzentration hat aber in dieser letzten Phase des Vorgangs wieder abnehmen m\u00fcssen.\nWenn man nun diesen Vorgang in der L\u00f6sung mi\u00dft, wie es ja geschehen ist, ergibt sich folgende Kurve:\n\u2014 OCoitMntuUion/\nMan sieht sofort, wie durchaus andersartig diese Kurve im Vergleich zu der beobachteten ist (Seite 46).\nEine \u00e4hnliche Kurve ergibt sich, wenn man an Diffusions-oder Krystallisationsvorg\u00e4nge denken w\u00fcrde.\nDer festgestellte Parallelismus zwischen der fl\u00fcssigen und festen Phase bei der Umwandlung deutet vielmehr darauf hin, da\u00df eine Analogie des Verhaltens der Isomeren in beiden Phasen bestehen mu\u00df. Diese Analogie w\u00e4re so zu denken, da\u00df die beiden Isomeren in der festen Phase als sogenannte feste L\u00f6sungen ineinander gel\u00f6st sind, wobei eines der Isomeren das L\u00f6sungsmittel des andern w\u00e4re, und sich in der gleichen Weise umwandele wie in der fl\u00fcssigen Phase.\nMit Hilfe dieser Vorstellung kann man dann folgende","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen. 55\nTheorie des Umwandlungsvorganges aufstellen, die, wie es auch auf mathematischem Wege gezeigt werden soll, den beobachteten Tatsachen durchaus gerecht wird.\n\u00abDer Vorgang der Umwandlung eines Isomeren in das andere vollzieht sich in der fl\u00fcssigen Phase; parallel dieser Reaktion, jedoch von der in der fl\u00fcssigen Phase verursacht und abh\u00e4ngig, verl\u00e4uft infolge der festen L\u00f6sung eines Isomeren in dem anderen ein analoger Vorgang in der festen Phase und zwar so, da\u00df sich das Gleichgewicht mit den entsprechenden Isomeren in der fl\u00fcssigen Phase jederzeit rasch herstellt, was in Anbetracht des heftigen Sch\u00fctteins im Thermostaten und der an sich hohen Versuchstemperaturen vorausgesetzt werden darf.\u00bb\nMathematische Durchf\u00fchrung der Theorie.\nDie Konzentrationen in fester und fl\u00fcssiger Phase seien nach dem Vorbilde von Dolezalek1) in Molenbr\u00fcchen gemessen. Unter Molenbruch versteht man die Anzahl der Molek\u00fcle des gel\u00f6sten Stoffes, dividiert durch die gesamte Molek\u00fclzahl. Die in Molenbr\u00fcchen gemessenen Konzentrationen seien\nin fl\u00fcssiger Phase a und b,\n\u00bb\tfester\t\u00bb\ta\tund\t\u00df.\nWenn A und B die in Grammolek\u00fclen ausgedr\u00fcckten Massen in fester Phase bezeichnen, dann ist nach der obigen Definition des Molenbruchs\n__\tA\tp\t_ B\na\u2014\tA\t+ B\u2019P\t\u2014\tA +\tB\u2018\nNach der entwickelten Anschauung stellt sich zwischen fester und fl\u00fcssiger Phase sehr rasch (in Ann\u00e4herung \u00abmomentan\u00bb) ein Verteilungsgleichgewicht ein.\nNach dem Verteilungssatz m\u00fcssen dann die Konzentrationen\ndie beiden Bedingungen\na\tj\tb\n\u2014 = Ta und j \u2014 Tb\nerf\u00fcllen, worin Ta und Tb Konstanten, n\u00e4mlich die Verteilungs-\n*\nkoeffizienten sind.\n*) Dolezalek, Zur Theorie der lin\u00e4ren Gemische und konzentrierten L\u00f6sungen. Zeitschr. f. physik. Chemie, Bd. LXIV, S. 6.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"56\tF. Gudzent,\nF\u00fcr die Umlagerungsgeschwindigkeit gilt die Gleichung:\ndA Tri\n-----Ti- = Vka.\ndt\nHierin bedeutet dA die in der kleinen Zeit dt umgesetzte Menge, k die Reaktionskonstante, V das Fl\u00fcssigkeitsvolumen.\nDie umgesetzte Menge dA wird dazu gebraucht, um einesteils die Konzentration in fl\u00fcssiger Phase um da zu erh\u00f6hen, gr\u00f6\u00dftenteils aber wird sie ausfallen und die Masse A in fester Phase um dA vergr\u00f6\u00dfern, also:\ndA \u2014\u25a0 dA \u2014|\u2014 da.\nDa da klein gegen dA ist, k\u00f6nnen wir zur Vereinfachung der Rechnung da vernachl\u00e4ssigen und\n\"dA = dA\nsetzen.\nDr\u00fccken wir endlich noch a mit Hilfe der das Verteilungsgleichgewicht beschreibenden Formel durch die Konzentrationen in fester Phase aus, so erhalten wir eine Gleichung f\u00fcr die Reaktionsgeschwindigkeit, die nur noch die Konzentrationen resp. Massen in fester Phase enth\u00e4lt:\ndA\nVkTaa = VkTi\ndt *\t----TX\u2018,a A -f B\nDa auch die in der L\u00f6sung enthaltene Masse der Modifikation B gegen die in fester Phase vorhandene zu vernachl\u00e4ssigen ist, k\u00f6nnen wir setzen:\nB = A0 \u2014 A, worin A0 die Anfangsmenge bedeutet.\nDie Gleichung f\u00fcr die Umlagerungsgeschwindigkeit erh\u00e4lt dann schlie\u00dflich folgende Form:\ndA xx,\tA\tVkya\ndt\nwenn\nVkTi\n: VkTa T + \u00c4T\nc gesetzt wird.\nAo\nA\ncA\nDie Integration dieser Gleichung ergibt dann:\ndA\ndt\n= ct = d log A\nund nach Einf\u00fchrung der Integrationskonstanten C\nct = C -f- log A.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n57\nDie Integrationskonstante sei aus der Anfangsbedingung bestimmt :\nZur Zeit t = 0 ist A = A0; dann ist\nC = \u2014 log A0 und infolgedessen die Schlu\u00dfgleichung.\nct = \u2014 log\nDiskussion der Gleichung.\n1.\tDiese Formel bringt zun\u00e4chst zum Ausdruck, da\u00df der Umlagerungsverlauf, graphisch dargestellt, eine Kurve mit loga-rithmischem Zeitverlauf ergeben mu\u00df; sie besagt weiter, da\u00df es sich bei der Umlagerung um eine unimolekulare Reaktion handelt. In beiden F\u00e4llen besteht \u00dcbereinstimmung mit der Beobachtung.\n2.\tIn dem Ausdruck\nc= ^\nAo\nsind J und A0 Gr\u00f6\u00dfen, die \u00c4nderungen erfahren k\u00f6nnen ; ihre \u00c4nderung bedingt dann aber auch, wie aus der allgemeinen Formel ersichtlich, eine entsprechende Ver\u00e4nderung der Zeit t; wird V klein oder A0 gro\u00df gew\u00e4hlt, dann mu\u00df auch t gro\u00df werden und umgekehrt.\nIn den Hauptversuchen zur Beobachtung der Umwandlung wrar nun das Verh\u00e4ltnis\nY ,\t.\t160 ccm\n_ etwa wie\t,\nwo M die Masse des festen Bodenk\u00f6rpers bedeutet, der immer in einer Menge von etwa 0,5 g zugesetzt wurde.\nDie Zeit zur Umsetzung von 1h A0 z. B. war dann bei 37\u00b0 etwa 6 Stunden.\nZum Vergleich w\u00e4hlte ich nun das Verh\u00e4ltnis\nV\nAo\nso, da\u00df ich zu der gleichen Menge L\u00f6sungswasser nur etwa 0,2 g Urat nahm.\nDie Zeit zur entsprechenden Umsetzung betrug hier nur etwa 2\u20143 Stunden.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\nF. Gudzent,\nL\u00e4\u00dft man nun A0 ganz klein, V sehr gro\u00df werden, dann mu\u00df t schlie\u00dflich einen sehr kleinen Wert annehmen und in nahezu homogener L\u00f6sung sehr klein werden. Diese Bedingung ist ann\u00e4hernd erf\u00fcllt bei der Bildung der Urate. Daher erkl\u00e4rt sich ausgezeichnet die Erscheinung, da\u00df es mir nie gelang, reines Lactamurat, also noch nicht umgewandeltes Urat zu erhalten.\nAnderseits mu\u00df, wenn A0 sehr gro\u00df und V sehr klein wird, der Wert t schlie\u00dflich sehr gro\u00df werden, so da\u00df, wenn nur festes Urat vorhanden ist, eine Umwandlung praktisch nicht nachweisbar sein wird; eine solche mu\u00df aber in l\u00e4ngeren Zeitr\u00e4umen merklich vor sich gehen, wenn die Pr\u00e4parate in nicht ganz trockenem Zustande aufbewahrt werden.\nAuch diese Folgerung vermochte ich experimentell zu beweisen :\nUngetrocknete Natriumpr\u00e4parate hatten eine spezifische Leitf\u00e4higkeit K :\n! Bei der Herstellung \u2022\t[ Nach 2 l/g Monaten\tUmwandlung\nNr. 12\u00ab K = 0,000752\tK = 0,000715\t5 \u00b0/o\n\u00bb 16\u00ab K = 0,000744\tK = 0,000713\t4 o/o\nBei den vollst\u00e4ndig trockenen Pr\u00e4paraten konnte in diesen Zeitr\u00e4umen eine Umwandlung nicht konstatiert werden.\nA\n3. Es ist, wie gezeigt, ct = \u2014 log\nAus den Beobachtungen kann nun der Wert c, die Geschwindigkeitskonstante und der Wert A0, die Anfangskonzentration des unstabilen Urats oder dessen L\u00f6slichkeit, die schon vorher durch Extrapolation ann\u00e4hernd bestimmt ist, berechnet werden.\nWir folgern :\n\u2014log Ax -f- log Aq = ctt \u2014log A2 -f log A0 = ct2.","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"59\n\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\nDann erhalten wir durch Subtraktion die Gleichungen: 1\t___ __ log A2 \u2014 log A,\nll l2\n2.\tlog A0 = ctj -f- log Aj und\n3.\tf\u00fcr A = e log Ao + ct = A0 e ct.\nDas ergibt:\nF\u00fcr 18\u00b0 c = 0,0164, A0 = 33,4\u00b0/o F\u00fcr 37\u00b0 c* = 0,0328, A0 = 33,9\u00b0/o\nct _ 0,0328 _ 0 c \u2014 0,0164 \u2014\nUmlagerung\n(studiert am Ammoniumurat).\n1 . o QO\t\t\t37\u00b0\t\t\nt\tA\t\tt\tA\t\nZeit\tBeobachtet\tBerechnet\tZeit\tBeobachtet\tBerechnet\n(Stunden)\to/o\t0/0\t(Stunden)\t0/0\t\u00b0/0\n0\t\u2014\t33,4\t0\t\u2014\t33,9\n2\t31\t31\t7\t20\t20\n5\t28\t27,7\t15\t10,5\t10,9\n8\t20 (?)\t24,3\t24\t7\t6\n26\t12,5\t12,5\t46\t2,2\t14\n50\t6\t6\t\t\t\n74\t4\t2\t\t\t\n142\t0,75\t0,20\t\t\t\nDie Geschwindigkeit c der Umlagerung ist demnach beim \u00dcbergang von 180 auf 37 0 um genau das Doppelte gewachsen, was nach der Beobachtung ungef\u00e4hr zu erwarten war. Die L\u00f6slichkeit aller drei Lactamurate (unbest\u00e4ndige Form) ist bei 180 um 33,4 \u00b0/o, bei 370 um 33,9 \u00b0/o gr\u00f6\u00dfer als die der Lactim-urate. Durch Extrapolation waren etwa 33 \u00b0/o gefunden worden. Da\u00df diese Werte f\u00fcr 180 und 370 fast genau \u00fcbereinstimmen, erlaubt den Schlu\u00df, da\u00df die Reaktion\nLactamurat \u2014> Lactimurat\nschon bei gew\u00f6hnlicher Temperatur fast vollst\u00e4ndig erfolgen mu\u00df.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\nF. Gudzent,\nDie beobachteten Werte der Umlagerung stehen in ausgezeichneter \u00dcbereinstimmung mit den berechneten.\nDie entwickelte Theorie \u00fcber den Umlagerungsmechanismus stimmt also in allen F\u00e4llen mit der Beobachtung \u00fcberein.\nDie wichtigsten Konstanten der Lactimurate\n(best\u00e4ndige Form).\nAls Konstanten von erheblichem Interesse kommen in Frage : L\u00f6slichkeit, spezifische Leitf\u00e4higkeit, Dissoziationsgrad, molekulare Leitf\u00e4higkeit und Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen bei 37\u00b0 und 18\u00b0.\nDie zu den Untersuchungen notwendige gr\u00f6\u00dfere Menge des Lactimurats stellte ich mir in der Weise her, da\u00df ich ein frisch hergestelltes Urat solange in Ber\u00fchrung mit L\u00f6sungswasser in einem Sch\u00fcttelkolben im Thermostaten rotieren lie\u00df, bis die spezifische Leitf\u00e4higkeit konstante Werte ergab. (Eine Herstellung in der Weise, da\u00df das frisch hergestellte Pr\u00e4parat in viel siedendem Wasser zur L\u00f6sung gebracht und die L\u00f6sung nun etwa eine Stunde kochend erhalten wurde, wobei ja eine sehr viel schnellere Umlagerung erfolgt, f\u00fchrte nicht zum Ziel, weil dann das Urat, auch bei ganz allm\u00e4hlicher Abk\u00fchlung, nicht mehr krystallinisch, sondern immer wieder amorph ausfiel.)\nDas so gewonnene Urat wurde dann mit Alkohol und \u00c4ther gewaschen und vorsichtig bei 60\u00b0 bis zur Gewichtskonstanz getrocknet.\nL\u00f6slichkeit und spezifische Leitf\u00e4higkeit bei 37\u00b0.\nDie Bestimmung der L\u00f6slichkeit und spezifischen Leitf\u00e4higkeit erfolgte nach den bereits beschriebenen Methoden.1) Es ergeben sich folgende Werte (s. nachfolgende Tab.):\nDie bei dieser Gelegenheit vorgenommene Pr\u00fcfung der Lactimurate auf den Krystallwassergehalt2) ergab, da\u00df auch das umgewandelte Ammonium- und Kaliumurat wasserfrei, das Na-triumurat mit einem Molek\u00fcl Wasser krystallisiert.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, Heft 2, S. 157, und diese Arbeit, S. 40.\n2) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, Heft 2. S. 156.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n61\nLactimurat\nL\u00f6slich-\nkeits-\nver-\nh\u00e4ltnis\nIn 11 L\u00f6sung sind enthalten\n1 Mol l\u00f6st sich in Liter\nSpez. Leitf\u00e4higkeit\nK\nBemerkungen\nPrim. Amm onium-urat\nPrim. Natriumurat\nPrim. Kaliumurat\n1:1863 1:1830 1:1831 1:1821\n1:1848\n1:699 1:705 1: 715 1:730\n1:710\n1:402\n1:403\n1:400\n1:405\n1:402\n0,5401\n0,5401\n1,4085\n1,4085\n>2,4844\n342\n342\n148\n148\n83\n83\n0,0003709\n0,0003709\n0,000648\n0,000648\n0,001462\n0.001462\nMittelwert aus vielen Messungen, die alle sehr nahe beieinander lagen.\nDesgl,\nDesgl.\n2,4844\nDissoziationsgradund molekulare Leitf\u00e4higkeit bei 37\u00b0.\nDer Dissoziationsgrad a, d. h. der in Ionen zerfallene Bruchteil eines gel\u00f6sten Elektrolyten, ergibt sich aus dem Verh\u00e4ltnis der molekularen Leitf\u00e4higkeit pv bei der gegebenen Verd\u00fcnnung v zu dem Grenzwert |u oo bei unendlicher Verd\u00fcnnung, also\nP V\na\np 00\nUnter molekularer Leitf\u00e4higkeit wird die Leitf\u00e4higkeit verstanden, welche ein Mol des Elektrolyten hat, wenn man diese Menge zwischen zwei um 1 ccm entfernte Elektroden bringt. Ist also k die spezifische Leitf\u00e4higkeit und v das in Litern ausgedr\u00fcckte Molekularvolumen, so ist p = k . 1000 v.\nF\u00fcr die Bestimmung des Dissoziationsgrades a =\nwar also nur notwendig, den Wert pc\u00a9 zu messen, da der Wert f\u00fcr pv aus der bereits bekannten spezifischen Leitf\u00e4higkeit und der molekularen Konzentration sich ohne weiteres ergibt.","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nF. Gudzent,\nDie Messung von poo erfolgte in der Weise, da\u00df nach dem von Ostwald-Luther1) angegebenen Verfahren genaue Verd\u00fcnnungen der L\u00f6sungen hergestellt und deren spezifische Leitf\u00e4higkeit ermittelt wurde.\nDer Verlauf der Messung wurde durch Darstellung von Kurven kontrolliert. (Eintragung der gefundenen Werte in ein Koordinatensystem, so da\u00df auf die Abszisse die Konzentration der L\u00f6sung auf der Ordinate die spezifische Leitf\u00e4higkeit zu liegen kam.)\nDie gefundenen Werte f\u00fcr a stimmen sehr gut \u00fcberein mit Werten, die man nach der von Kohlrausch2) aufgestellten Tabelle f\u00fcr das molekulare Leitverm\u00f6gen verd\u00fcnnter Chlorkaliuml\u00f6sungen bei 180 berechnen kann. Daraus folgt, da\u00df der Dissoziationsgrad der Urate, wie im allgemeinen bei Salzen, durch die Temperatursteigerung auf 370 keine \u00c4nderung erfahren hat.\nEs wurden gefunden:\nLactimurat\tKonzen- tration der L\u00f6sung 7v\tMolekulare Leitf\u00e4hig- keit M=K. 10000\tDissoziation s-grad a\t\tDisso-zia-tions-grad a nach Kohlrausch berechnet\tBemerkungen\nPrim. Ammoniumurat\tY342\t127.2 /\t)\t\t\t\n\tV\u00ab 84 Y1368\t128,0 180,5\t1\t>0,966\t0,960\t\nPrim. Natriumurat\til2052 7l48 Y\u00bb 96 Y 692\t131.5 96.0 98.0 101.6\t. > ]\t>0,933\t0,940\tVon hier an wird die Kurve parallel zur Abszisse; der Wert Yv also nahezu oo\n\tY^ 184\t103,0\t>\t\t\tDesgl.\nPrim. Kaliumurat\tY$3\t121,5\t>\t\t\t\n\tYl66 Ys82\t125,5 128,0\t!\t>0,925\t0,929\t\n\tY\u00f630\t131,0\tJ\t1\t\tDesgl.\n\u00bb) Ostwald-Luther, Physikochemische Messungen 1902, S. 418. *) Wied. Annal., Bd. XXVI, S. 161 (1885).","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Ober das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n63\nWanderungsgeschwindigkeit der beiden Ionen\nder Urate bei 37\u00b0.\nDie Summe der Wanderungsgeschwindigkeiten des Harn-s\u00e4ureanions u[C5H3N403\u2014] und des Harns\u00e4urekations v[Na+, K+ und NH4+] ist gleich dem molekularen Leitungsverm\u00f6gen in unendlicher Verd\u00fcnnung:\t= u -f- v\nDieser Wert ist nach der vorseitigen Tabelle bereits bekannt. Wir k\u00f6nnen aus ihm u berechnen, wenn wir v kennen :\nU = JLt CO \u2014 v.\nDer Wert von v ist nun allerdings nur f\u00fcr 18\u00b0 bezw. 25\u00b0 bekannt. Es l\u00e4\u00dft sich aber mit hinreichender Genauigkeit durch Extrapolation nach der von Kohlrausch1) aufgestellten Formel:\nKt = KJ1 + a(t - 18) + \u00df(t \u2014 18)2], wo K die gesuchte Wanderungsgeschwindigkeit bei der Temperatur t, und a und \u00df einen Temperaturkoeffizienten bedeutet, ermitteln. Danach ist\nV\ta\t\u00df\t^18\tK37 (neu)\tu[C5H5N408-] (neu)\nnh4+\t0,0223\t0,000079\t64,2\t93,5\t131,5 \u2014 93,5 = 38,0\nNa +\t0,0245\t0,000116\t43,5\t65,5\t103,0 \u2014 65,5 = 37,5\nK+ \u00ab*\u2022\t0,0220\t0,000075\t64,5\t93,2\t131,0 \u2014 93,2 = 37,8 Im Mittel . . . 37,77 Abgerundet . . 38,0\nWie die letzte Spalte zeigt, befinden sich die aus jedem der drei Urate ermittelten Werte f\u00fcr u in ausgezeichneter \u00dcbereinstimmung.\nKonstanten des Lactimurats bei 18\u00b0.\nF\u00fcr 18\u00b0 sind bereits die Wanderungsgeschwindigkeiten der Ionen der Urate bekannt. Der Dissoziationsgrad a konnte aus der Tabelle von Kohlrausch, nachdem die bei 37\u00b0 gemessenen Werte in so ausgezeichneter \u00dcbereinstimmung mit den berechneten Werten gefunden wurden, einfach entnommen\n*) Ber. Berlin. Akad. 1901, S. 1026.","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nF. Gudzent,\nwerden. So verblieb nur noch die Feststellung der L\u00f6slichkeit und spezifischen Leitf\u00e4higkeit, welche in der bereits beschriebenen Weise erfolgte.\nVon Interesse ist es, da\u00df auch hier der eine dieser Werte durch Berechnung zu finden ist, sobald man den anderen kennt, nach der Formel:\nk = (u -f- v) \u2022 1000 rj ;\nwo k die spezifische Leitf\u00e4higkeit bei vollst\u00e4ndiger Dissoziation und Fehlen von Hydrolyse, rj die molekulare Konzentration, ausgedr\u00fcckt durch die Grammolek\u00fcle Salz im Liter, u -f- v die Wanderungsgeschwindigkeiten der beiden Ionen bedeutet. Da aber weder vollst\u00e4ndige Dissozitation bei den Uraten vorhanden ist, noch die Hydrolyse fehlt, bedarf diese Formel einer entsprechenden Korrektion. F\u00fcr die Hydrolyse ergibt sich ein wegen seiner Kleinheit zu vernachl\u00e4ssigender Wert, so da\u00df nur die Dissoziation ber\u00fccksichtigt zu werden braucht.\nEs wird dann\nk = (u \u2014{\u2014 v) \u2022 1000 \u2022 r\\ \u2022 a.\nBerechnung und Experiment stehen in ausgezeichneter \u00dcbereinstimmung. In dieser Tatsache liegt gleichzeitig die Gew\u00e4hr f\u00fcr die Richtigkeit aller \u00fcbrigen Werte:\nLactimurat\tL\u00f6s- lich- keits- ver- h\u00e4ltnis\tIn 1 1 L\u00f6sung sind enthalten\t1 Mol l\u00f6st sich in Liter\tDissozia- tionsgrad (Kohl- rausch berechnet)\tK be- rechnet\tK ge- funden\tBemer- kungen\nPrim. Am-moniumurat\t1:3290\t0,30395\t609\t0,965\t0,000134\t0,000130\t\nPrim. Natriumurat\t1:1270\t0,7874\t264\t0,956\t0,000230\t0,000225\t\nPrim. Kaliumurat\t1:716\t1,3967\t148\t0,948\t0,000545\t0,000540\t\u2022\nHydrolyse der Lactimurate bei 18\u00b0.\nNach der in der fr\u00fcheren Arbeit1) gegebenen Ableitung sind folgende Werte berechnet:\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, S. 165 ff.","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der hamsauren Salze in L\u00f6sungen. 65\ni/us (0,0067) -norm. Ka-Urat Coh = 5,35 X IO-7\nlhei (0,0038) -norm. Na-Urat Coh = 5,02 X IO-7\n1/69o (0,0016) -norm. NHt-Urat Coh = 0,27 X IO-7\nCHarns\u00e4ure 25 X 10\u20147\nLactamurat und Produkte, die beide Isomeren enthalten.\n(Unbest\u00e4ndige Form.)\nF\u00fcr das unbest\u00e4ndige Lactamurat lassen sich entsprechend der Natur dieses K\u00f6rpers Konstanten nicht angeben. Es wird vor dem Einsetzen der Umlagerung L\u00f6slichkeits- und Leitf\u00e4higkeitswerte haben, die bei 18\u00b0 um33,4\u00b0/o, bei 37\u00b0 um 33,9 \u00b0/o gr\u00f6\u00dfer sein werden, als die des best\u00e4ndigen Lactimurats.\nInfolge Einsetzens der Umlagerung entstehen Produkte, die beide Isomeren enthalten. Ihre L\u00f6slichkeit und spezifische Leitf\u00e4higkeit kann je nach dem Ma\u00df der Umlagerung alle Werte haben, die zwischen jenen f\u00fcr das Lactam- und jenen f\u00fcr das Lac-timurat liegen, also innerhalb 33,4 #/o bezw. 33,9\u00b0/\u00ab schwanken.\nBei den Untersuchungen und dem Arbeiten mit harnsauren Salzen hat man in der Regel mit diesen mehr oder weniger umgelagerten Uraten zu tun. Es hat sich herausgestellt, da\u00df bei der Beobachtung des von mir angegebenen Herstellungsverfahrens x) Produkte erhalten werden, die ziemlich nahe aneinanderliegende L\u00f6slichkeits- bezw. Leitf\u00e4higkeitswerte geben und den in dieser Zeitschrift, Bd. LVI, Heft 2 ver\u00f6ffentlichten Zahlen entsprechen. Da diese Zahlen f\u00fcr den praktischen Gebrauch von gro\u00dfem Interesse sind, werden sie am Schlu\u00df in der Zusammenstellung noch einmal aufgef\u00fchrt.\nZusammenfassung.\n1. Die Harns\u00e4ure bildet zwei Reihen prim\u00e4rer Salze, welche sich einzig und allein durch ihre L\u00f6slichkeit unterscheiden. Die erste Reihe (a-Salze) geht vom Moment ihrer Entstehung in w\u00e4sseriger L\u00f6sung \u00fcber in die zweite Reihe (b-Salze), so da\u00df die Salze der a-Reihe nicht rein gewonnen werden k\u00f6nnen.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVI, Heft 2, S. 155.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LX.\t5","page":65},{"file":"p0066_0067.txt","language":"de","ocr_de":"66\nF. Gudzent,\n\tL\u00f6slich- keits- verh\u00e4ltnis\tIn 11 L\u00f6sung sind enthalten\t1 Mol l\u00f6st sich in Liter\tSpe- zifische Leit- f\u00e4higkeit\tDis- sozia- tions- grad\t. > Mole kulai Leit f\u00e4hi| keij\n00 o\ti\t1\ti\ti\t1 I \u25a0:\u00a7 Lactamu: $\t\nPrim, harns. Kalium . . .\t1:477\t2,097\t99\t0,000811\t\t\t$\n\u00bb\t\u00bb\tNatrium . .\t1:846\t1,182\t176\t0,000338\t\u2014\t4\n\u00bb\t\u00bb\tAmmonium . 87\u00b0\t1:2191\t0,456\t406\t0,000195\tberechi\tiet\nPrim, harns. Kalium . . .\t1:266\t3,7585\t55\t0,002217\t\u2014\t\u2014,\n\u00bb\t\u00bb\tNatrium . .\t1:469\t2,130\t98\t0,000980\t\t .\tI 1#\n\u00bb\t\u00bb\tAmmonium . 18\u00b0\t1:1225\t0,817\t226\t0,000561\tj Lac\t\t1 \u2018i timui\nPrim, harns. Kalium . . .\t1:716\t1,3967\t148\t0,000540\t0,948\t84,\n\u00bb\t\u00bb\tNatrium . .\t1:1270\t0,7874\t264\t0,000225\t0,956\t63,\n\u00bb\t\u00bb\tAmmonium . 37\u00b0\t1:3290\t0,3039\t609\t0,000130\t0,965\t\u00c0 i :<\nPrim, harns. Kalium . . .\t1:402\t2,4844\t83\t0,001462\t0,925\t131, J\n\u00bb\t\u00bb\tNatrium . .\t1:710\t1,4085\t148\t0,000648\t0,933\t103,\n\u00bb\t\u00bb\tAmmonium.\t1:1848\t0,5401\t342\t0,0003709\t0,966\t131,\nMischprodukte beider Isomeren, wie sie bei der Darstell 18\u00b0 1\t\t\t\t\t\t\nPrim, harns. Kalium .\t.\t1:653\t1,5313\t135\t\u2014\t\u2014\t3\n\u00bb\t\u00bb\tNatrium . .\t1:1201\t0,8328\t250\t\u2014\t\u2022\u2014\t..\t\u2014i\n\u00bb\t\u00bb\tAmmonium . 37\u00b0\t1:2415\t0,4141\t447\t\t,\ti .\t*\nPrim, harns. Kalium . . .\t1:370\t2,7002\t76\t\u2014\t\u2022. \u2014\t\u2014\u25a0\n\u00bb\t\u00bb\tNatrium . .\t1:665\t1,5043\t138\t\u2014\t\u2014\t\u2014-\n\u00bb\t>\tAmmonium\t1:1352 \u2022# i\t*\t.\t.\t\u2019 , j ;\t0,7413\t250\t\u2014\t\u2014\t\u2014\u2019\n\u00dcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen.\n67\nWanderungsgeschwindigkeit des\t\tMitt- lerer Wert f\u00fcr das Anion\tDer S\u00e4ttigungspunkt wird erreicht in Min.\tIn 1 1 einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung ist\tEs sind hydro- lysiert \u00b0/o\tDie Reaktion ist demnach\nKations\tAnions\t\t\t\t\t\n\ti i\ti i\ti\ti\ti\t\t\t\n(unbest\u00e4ndig).\t\t\t\t\t.\t-\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t120\tCoh\t=\tX10-7\t0,0064\tSchwach alkalisch.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t45\t= 4,9 X10-7\t0,0009\tDesgl.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t15\t= 0,27 X 10-7\t0,15\tSchwach sauer.\n\t\t\t\t^Harns\u00e4ure === 37,8 X 10\t7\t\t\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t)\t\u2014\t,\t\tSchwach alkalisch.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\tr 15\t\u2014\t\u2014\tDesgl.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t)\t\u2014\t!\t\tSchwach sauer.\n(best\u00e4ndig).\t\t\t\t\u2022\t\t\n63,8\t20,*3\t\t120\tCoh\t= 5,35X10-7\t0,0079\tSchwach alkalisch.\n43,3\t20,3\tr\u2018\t45\t= 4,02x10-7\t0,001\tDesgl.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t15\t= 0,27X10-7\t0,15\tSchwach sauer.\n\t\t\t\t(^Harns\u00e4ure \u201c 25 X 10 - 7\t\t\n93,2\t37,8\t)\t\t\u2014\t\u2014\tSchwach alkalisch.\n65,5\t37,5\t| 38,0\t15\t\u2014\t\u2014\tDesgl.\n93,5\t38,0\tJ\t\t\u2014\t\u2014\tSchwach sauer.\ngew\u00f6hnlich erhalten wurden.\t\t\t\t(Diese Zeitschrift, Bd. LVI,\tHeft 2,\tS. 176.)\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t120\tCoh\t= \u00f6,6 X IO-7\t0,0076\tSchwach alkalisch.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t45\t= 4,12X10-7\t0,001\tDesgl.\n\u2014-\t\u2014\t\u2014\t15\t= 0,27X IO-7\t0,15\tSchwach sauer.\n\t\t\t\tCHarns\u00e4ure \u201d 34 X 10 7\t\t\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t)\t\u2014\t\u2014\tSchwach alkalisch.\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t> 15\t\u2014\t\u2014\tDesgl.\n~\t\u2014\t\u2014\tJ\t\u2014\t\u2014\tSchwach sauer.\n5*","page":0}],"identifier":"lit18828","issued":"1909","language":"de","pages":"38-68","startpages":"38","title":"Physikalisch-chemische Untersuchungen \u00fcber das Verhalten der harnsauren Salze in L\u00f6sungen","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:53:13.756802+00:00"}