Open Access
{"created":"2022-01-31T13:50:41.766805+00:00","id":"lit18831","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hedin, S. G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 60: 85-104","fulltext":[{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hemmung der Labwirk\u00fcng.\nI.\tMitteilung.\nVon\t\u2022\nS. G. Hedin.\n(Der Redaktion ztigegaugen am 13. April itmy.i\nGelegentlich fr\u00fcherer Untersuchungen \u00fcber die antitryp-tische Wirkung von nativem Serumalbumih habe ich gefunden:1)\n1.\tDie Hemmung der Trypsinwirkung beruht in ausgesprochener Weise auf der Reihenfolge, in welcher die drei auf einander einwirkenden Substanzen vermischt' werden. Wenn das Knzym und der Hemmungsk\u00f6rper zun\u00e4chst vermischt werden und das Substrat nachher zugegeben wird, ist die Hemmung gr\u00f6\u00dfer, als wenn Substrat und Hemmungsk\u00f6rper vermischt und das Knzym dann zugesetzt wird.\n2.\tDie Hemmung wachst bis zu einer gewissen Grenze mit der Zeit, w\u00e4hrend welcher Knzym Antik\u00f6rper vor dem Zugeben des Substrats auf bewahrt werden.\n3.\tDie so getundene obere Grenze der Hemmung steigt mit der Temperatur, bei welcher die Mischung Knzym -f- Hemmungsk\u00f6rper gehalten wird, bevor das Substrat zugesetzt wird.\n4.\tDie maximale Hemmung ist unabh\u00e4ngig von der Menge Wasser, welche w\u00e4hrend des Aufbewahrens der Knzym-Anti-k\u00f6rpermischung zugegen ist, wenn nur daf\u00fcr Sorge getragen wird, da\u00df nach dem Zugeben des Substrats die Wassermenge in allen Proben die gleiche bleibt. -)\n5.\tWenn das native Serumalbumin mit 0,2\u00b0/oiger Kssig-s\u00e4ure einige Stunden bei 37\u00b0 gehalten wird, verliert es zum gr\u00f6\u00dften Teil sein Verm\u00f6gen, in neutraler L\u00f6sung das Trypsin zu neutralisieren, ln gr\u00f6\u00dferen Mengen zugegeben vermag es noch eine gewisse Hemmung auszu\u00fcben; aber dieselbe ist nun-\n*) Journ. of physiol., Bd. XXXII, S. MO, lOOf\u00bb.\n*\u00bb Bio-chcmieal Journ.. Bd. I. S. 474. liKlf\u00bb.\nHoppe-S\u00e9yler\u2019s Zeitschrift I. physiol. Chemie. .LX.\t7","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"S. G. Il\u00e8din.\nnadir von der Reihenfolge, in welcher c^ie Agenzien vermischt werden, unabh\u00e4ngig.1 j\nG. Wird eine Mischung von Enzym und Hemmungsk\u00f6rper so lange auf bewahrt, da\u00df die maximale Hemmung erreicht ist, und dann wie eben angegeben mit Essigs\u00e4ure behandelt, so wird das Enzym nicht wieder in wirksamer Form erhalten.2)\nRiese Ergebnisse werden am einfachsten durch die Annahme erkl\u00e4rt\u00bb da\u00df das Enzym in irreversibler oder nur schwer reversibler Weise am Hemmungsk\u00f6rper verfestigt wird, welche Verfestigung eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt und in ausgiebigerer W eise erfolgt je h\u00f6her die Temperatur ist. Da auch das Substrat vor seiner Zersetzung mit dem Enzym sieh verbindet. wird die am Hemmungsk\u00f6rper verfestigte Enzymmenge geringer in Gegenwart von dem Substrat als ohne dasselbe. Das Verm\u00f6gen, das Enzym an sich zu verfestigen, verliert das native Serumalbumin unter Behandlung mit Essigs\u00e4ure. Trotzdem wird das einmal am Hemmungsk\u00f6rper verfestigte Enzym nicht bei Behandlung mit Essigs\u00e4ure .wieder frei.\nDeshalb k\u00f6nnte es vielleicht auch in Frage gestellt werden, ob nicht dasJ:T|zym unter der Einwirkung des Hemmungsk\u00f6rpers einfach zerlegt werde. Meine Versuche mit Trypsin geben keine direkte Antwort auf diese Frage; nur scheint es mir deswegen nicht um eine Abt\u00f6tung sielt zu handeln, weil die neutralisierte Enzymmenge in jedem Fall (\u2018inen maximalen Betrag erreicht, welcher erst heim Zugel/en von mehr Hemmungsk\u00f6rper wieder airsteigt. Das Verm\u00f6gen des Hemmungsk\u00f6rpers, das Trypsin zu neutralisieren, wird also verbraucht, und in der Tat konnte ich auch naehweisen, da\u00df derselbe mit Trypsin derart ges\u00e4ttigt werden kann, da\u00df von neu zugesetztem Trypsin nichts mehr neutralisiert wird. Wenn das Enzym durch den Hemmungsk\u00f6rper schlechthin abget\u00f6tet w\u00e4re, dann w\u00fcrde der Proze\u00df nicht auf h\u00f6ren, bis alles Trypsin zerst\u00f6rt worden w\u00e4re. Meiner Ansicht nach w\u00fcrde es also am ehesten um eine irreversible oder nur sehr schwer reversible Verbindung zwischen dem Hemmungsk\u00f6rper und dem Trypsin sich handeln.\n') IMt sf Zeitschrift, \u00dfd. LH. S. 412, 1!H)7.\n*) H:o-< licrmral Journ.. \u00dfd. I, S. 474. lUOfi.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hemmung der Labwiikung. I.\t87\nBekanntlich enth\u00e4lt normales Serum eine Substanz, welche die labende Wirkung des Chymosins auf Milch zu hemmen vermag (Hammarsten und Hoden). l) Die Hemmung wird nicht durch Dialyse des Serums aufgehoben. Pferdeserum hemmt am kr\u00e4ftigsten, aber auch Ochsenserum, Kaninchenserum und Schweineserum zeigen eine ausgesprochene Hemmung. Nach Fuld und Spiro enth\u00e4lt das Serum neben dem He.mmungs-k\u00f6rper. welcher am Pseudoglobulin gebunden ist. auch eine lab\u00e4hnliche Substanz, welche in dem Euglobulin vorkommt.-) Da die Hemmungswirkung sehr leicht zu studieren ist. war es verlockend, zu pr\u00fcfen, ob die oben f\u00fcr Trypsin und Serumalbumin erw\u00e4hnten Befunde auch l\u00fcr.Lab und Serum sich best\u00e4tigen lassen. Die Ergebnisse dieser Versuch? sind in folgendem Bericht enthalten.\nDas Lab wurde nach den Vorschriften Hammarstens aus Kalbsm\u00e4gen bereitet ;;;) nur wurde die Salzs\u00e4ure um Ende nicht neutralisiert, sondern durch Dialyse entfernt. Das Serum wurde in einigen F\u00e4llen durch Neutralisieren. Verd\u00fcnnung mit W asser und Dialyse f\u00fcr die Versuch? vorbereitet : in anderen wurde das Dialysieren weggelassen. Das Neutralisieren ist deshalb nicht zu umgehen, weil Lab bei alkalischer Heaktion leicht zerst\u00f6rt oder jedenfalls unwirksam wird. Das einfach neutralisierte Serum scheint viel st\u00e4rker hemmend zu wirken als das au\u00dferdem dialysierte, wie weiter unten des n\u00e4heren erw\u00e4hnt wird.\nDie in einer Labl\u00f6sung oder einer Mischung von Lab und Hemmungsk\u00f6rper vorhandene* relative. Mehge freien, Labs kann aus der f\u00fcr die Labung von Milch n\u00f6tigen-Zeit berechnet werden. Hei meinen Versuchen wurden immer \u00ce0 ccm Milch angewandt und zwar bei zu vergleichenden Proben die gleiche. Milch. Das gebrauchte Volumen der Labl\u00f6sung oder der Mischung von Lab und Hemmungsk\u00f6rper war in allen zu vergleichenden Proben dasselbe und \u00fcberstieg in keinem Falle* 2 ccm. lii solchen F\u00e4llen, wo eile Wirkung von einer Labl\u00f6sung mit der von Mischungen aus Lab und Hemmungsk\u00f6rper zu vergleichen war. wurde der\n\u00dcpsala l\u00e4karef. f\u00fcrh.. Bd. XXII. S. 18H7.\n* Diese Zeitschrift-, Bd. XXXI. S. 132, 1900\t'\n:s) Diese Zeitschrift. Bd. LYI. S. 20, 1908.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"S. G. Heel in.\nSH\nLabl\u00f6sung s\u00f4 viel Wasser in Kubikzentimetern zugegeben, wie in den \u00fcbrigen Proben Kubikzentimeter Hemmungsk\u00f6rper vorhanden war. Alle Bestimmungen der Labungszeiten wurden bei M 0 ausgef\u00fchrt, und die gebrauchten L\u00f6sungen wurden auf diese Temperatur vorgew\u00e4rmt, einige F\u00e4lle ausgenommen, wo die Lab-Hemmungsk\u00f6rpermisehung behufs Bestimmung des Einflusses der Temperatur bei anderen Temperaturen gehalten wurde.\nBekanntlich gilt f\u00fcr die Labwirkung das Enzymzeitgesetz, welches besagt, da\u00df, wenn irr verschiedenen mit einander zu vergleichenden Proben verschiedene Enzymmengen(p) vorhanden sind, die f\u00fcr Labung n\u00f6tigen Zeiten (t) den Labmengen umgekehrt proportional sind. Es ist also f\u00fcr alle Proben p \u2022 t == eine Konstante, und da f\u00fcr alle Proben t bestimmt wird, k\u00f6nnen aus den erhaltenen Zeiten vergleichbare Zahlen f\u00fcr die Enzym-mengen erhalten werden.1) F\u00fcr kurze Labungszeiten (gro\u00dfe Labmengen ) habe ich das Gesetz weniger zuverl\u00e4ssig gefunden: f\u00fcr lange Zeiten (kleine Labmengen) wird derselbe auch wegen der Schwierigkeit, die Gerinnungszeit zu bestimmen, weniger brauchbar. Bei meinen Versuchen habe ich Gerinuungszeiten von 10\u2014IM) Minuten am brauchbarsten gefunden. Aber auch f\u00fcr Zeiten, welche au\u00dferhalb dieser Grenzen liegen, mu\u00df eine kurze Gerinnungszeit einer gr\u00f6\u00dferen Labmenge entsprechen als eine l\u00e4ngere Zeit, wenn auch das obige Gesetz nicht streng g\u00fcltig sein mag.\nEinflu\u00df der Reihenfolge des Mischen#.\nVersuch 1. Der llemmungsk\u00f6rper war mit 1 Volumen Wasser verd\u00fcnntes, neutralisiertes und dialysiertes Ochsenserum. Die Agenzien werden in derselben Reihenfolge angef\u00fchrt, in welcher dieselben zugesetzt wurden. In den Proben, wo Hemmungsk\u00f6rper und Lab zun\u00e4chst vermischt wurden, wurde die Milch nach etwa 5 Minuten bei #7\u00b0 zugef\u00fcgt. Die Ziffern sind die Koagulationszeiten.\n1 ccm Lab, I ccm Hemmungsk\u00f6rper oder Wasser.\nOhne Hennnungsk\u00f6rper\t\u00df Min.\nMilch Hemmungsk\u00f6rper -j- Lab!\t9\t*\n(Ht inmungsk\u00f6rper -f Lab) 5 Min. -f Milch. Keine Labung in 3 Std.\n*\u2022'\u00bb' Vgl. Ergebnisse d. Physiol.. Bd. I. S. 4\u00dfS.","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hemmung der Labwirkung. I.\tSH\n1\tccm Lab. *,* ccm Hemmungsk\u00f6rper.\nOhne Hemmungsk\u00f6rper\tl\u2018/t Min.\nMilch -f- Hemmungsk\u00f6rper Lab\t4\u2018\u00bb\t* \u25a0 \u25a0\n(Hemmungsk\u00f6rper -f- Lab) 5 Min. -f- Milch. Keine Labung in 2 Std.\nVersuch 2. Pferdeserum, neutralisiert, verd\u00fcnnt mit 1 Volumen H20 und dialvsiert. Dasselbe wurde vor dem Gebrauch mit 9 Volumen H20 versetzt ; von dem so erhaltenen Hemmungsk\u00f6rper wurde 1 ccm angewandl.\n0,\u00f6 ccm Lab 0,2f> ccni Lab\nOhne Hemmungsk\u00f6rper\tf> Min.'\t\u00f6S Min.\nMilch -}- Hemmungsk\u00f6rper -j- Lab\tr>1/* \u00bb\t<0/*\n(Hemmungsk\u00f6rper Lab; 15 Min. -j- Milch 7 Va\t27\nAus diesen Versuchen ist also zu ersehen, (lall die Reihenfolge des Mischens eine sehr gro\u00dfe Rolle spielt und zwar in dem gleichen Sinne wie in dem Falle von Trypsin und Serumalbumin. Aus dem Versuch 2 geht au\u00dferdem hervor, da\u00df der Einflu\u00df der Reihenfolge um so mehr ausgesprochen ist, je geringer die zugef\u00fcgten Enzymmengen sind: Dies folgt noch deutlicher aus folgendem Versuch,\t\u2022\nVersuch 3. Neutralisiertes Pferdeserum, das so weit mit H20 verd\u00fcnnt war. da\u00df 1 ccm \u00fc'240 ccm Serum enthielt. Von dieser Fl\u00fcssigkeit wurde 1 ccm als Hemmungsk\u00f6rper angewandl.\n0,2\u00f6 ccm 0,12p ccm 0,0020 ccm\nbah\tLab\tLab\nOhne Hemmungsk\u00f6rper\t13\u2018A\tMin\t207\u00ab Min.\t30\tMin.\nMilch -f- Hemmungsk\u00f6rper -)- Lab l\u00f6\t>.\t210.*\t40\t\u00bb\n(Hemmungsk.-f-Labj 20 Min.-|-Milch 17\t\u00bb\t4f> c\">\t154\t,\nEinflu\u00df der Zeit und Temperatur.\nVersuch 4. Eine Mischung von Hemmungsk\u00f6rper (Ochsenserum) und Lab wurde bei 16\u00b0 bereitet und aufbewahrt. Nach unten angegebenen Zeiten wurde mit ausgenommenen Proben die Gerinnungszeit bestimmt.\nOhne Hemmungsk\u00f6rper 4S Min Nach \u20182 Min. bei 16\u00b0\t10 2\t\u00bb.\n1\t10*\t10 v\n2\t>\t16\u00b0\t30\t.\t\u2018\n3\t10-\t40","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch 5 Zwei gleiche Mischungen von Lab und Hemmungsk\u00f6rper wurden bereitet und aufbewahrt, die eine bei lb\u00b0, die andere bei 37\u00b0. Nach verschiedenen Zeiten wurden mit gleiclien Proben (2 ccnf) die Koagulationszeiten bei 370 bestimmt.\nZ**il des Aufhewahrens\thei 10\u00b0\tbei 37\u00b0\n\u00f4 Min. 1 n\t13 Min. i a\t1()\u2018 % Min.\n20 \u00bb\tJ.O 13\t20\u2018 \u00ab\n30 \u00bb\t13\t20\u20188\nDie Koagulationszeit steigt\talso bis\tzu einem Maximum\nbeim Auf bewahren der Lab-llemmungsk\u00f6rpermischung, und das Maximum der Koagulationszeit liegt desto h\u00f6her, bei je h\u00f6herer Temperatur die Mischung gehalten wird. Es mag bemerkt werden, da\u00df in Versuch 5 gewisse Proben der Lab-Hemmungs-k\u00fcrpermischung. . wenn sie der bei 37\u00b0 gehaltenen Milch zu-ges(\u2018tzt wurden, eine Temperatur von 16\u00b0 besa\u00dfen und also die Temperatur der Milch ein wenig herabsetzten. Darum sind wohl die mit diesen Proben erhaltenen Koagulationszeiten ein wenig zu hoch im Vergleich mit den bei 37\u00b0 gehaltene}) Proben. Der Einflu\u00df der Temperatur mag deshalb ein wenig gr\u00f6\u00dfer sein, als aus den erhaltenen Ziffern zu erschlie\u00dfen ist.\nngsk\u00fcrper-\nVersuch (>. Gleiche Volumina von Lab \u00ff Hemmungsk\u00f6rper wurden folgenderma\u00dfen mit Wasser versetzt.\n! ccm La\u00df -f 1 ccm verd\u00fcnntes Pferdeserum ohne Wasser A t\tr t \u00bb\t-f- 3 ccm H,,0 t>\n1\t+ 1 fv...\t- \u00bb '\t+ \u00ab\t,:\nNachdem die Mischungen l2 Stunde bei 37\u00b0 gehalten worden waren, wurde Wasser zugegeben wie folgt:\nZu A 8 ccm H^O\n\u25a0 -\t\u2022 n A , ...\nC kein WTasser\nW\u00e4hrend der Bindung des Enzyms am Hemmungsk\u00f6rper waren also die WTissermengen in den drei Proben verschieden,\nEinflu\u00df der Verd\u00fcnnung der (Lab-Hernmt\nmischung.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"( her Hemmung der Labwirkimg I\till\naber nachher wurde durcli Zugeben Von Wasser \u00fcberall die gleiche Konzentration hergestellt. Dann wurden mit je 1 ccm von A. B und C die Labungszeiten bestimmt :\nA 20 Min.\tV\nH\t20\t\u2019 ; |\nc\tIS\n\u2022 Ihne llcmmungsk\u00fcrper\t14\t* \u2022\nVersuch 7. In der gleiche\u00bb Weise wurden in dreiTrohe\u00bb verschiedene Wassermengon mit den gleichen Mengen Uh und llemmungsk\u00fcrper versetzt, so dal! die Proben folgende Totalvolumina ausmachten:\n2 ccm\tA\n0\tK\n10\t\u2022\tc\nNach i\u00e4 Minuten hei 37\u00b0 wurden alle Proben mit Wasser bis 10 ccm aufgeliillt. Mit je t ccm wurden dann die l.abungs-Zeiten ermittelt:\nA\t25\u2018/g Min.\nB\t25 ' ./ .\t.\nC\t. 2\u00df\u2018>\t:\nOhne Heinimingsk\u00f6rper 10\nDer letzte Versuch beweist also, dal\u00bb die w\u00e4hrend des Neulralisierens vorhandene Menge Wasser auf die Menge des schlie\u00dflich gebundenen oder neutralisierten Enzyms keinen Einflu\u00df aus\u00fcbt. Die Wassermenge mag. wohl f\u00fcr die Geschwindigkeit der Bindung von Bedeutung sein. Es w\u00e4re wohl m\u00f6glich, da\u00df der Endzustand langsamer erreicht wird, je mehr Wasser vorhanden ist, ohne da\u00df der Endzustand selbst durch die W'assermenge beeinflu\u00dft wird. Dies ist wahrscheinlich die \u00fcr-sache, warum in Versuch \u00ab die Mischung G eine etwas k\u00fcrzere Labungszeit ergab als A und B. ln Versuch 7, wo die Mischungen eine l\u00e4ngere Zeit ( 15 Min.) vor der Bestimmung der Labungszeiten bei :17\u00b0 gehalten wurden, war in allen Proben praktisch der gleiche Endzustand erreicht.\n>\nInaktivierung des Hemmurigsk\u00f6rpers,\nWie oben angef\u00fchrt wurde, geht das hemmende Verm\u00f6gen des Serumalbumins auf die Trypsinverdauung bei der Beh\u00e4nd-","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"02\nS. (i. He din.\nlung des .Serumalbumins mit Essigs\u00e4ure verloren. Die Einwirkung der Essigs\u00e4ure \u00abauf den Hemmungsk\u00f6rper des Labs \u2018 babe ich nicht eingehend gepr\u00fcft. Nur so viel glaube ich behaupten zu k\u00f6nnen, da\u00df das Hemmungsverm\u00f6gen durch kurzdauernde Behandlung d\u20142 Stunden) bei 37\u00b0 mit 0,2\u00b0/oiger Essigs\u00e4ure nicht wesentlich gesch\u00e4digt wird. Viel effektiver ist die Behandlung mit Salzs\u00e4ure. Die folgenden Versuche zeigen, da\u00df cs mir immer gelungen ist. durch mehr oder weniger intensive Behandlung mit Salzs\u00e4ure die Hemmungswirkung des Serums aufzuheben. Zun\u00e4chst wurde neutrales, lange dialy-siertes Ochsenserum gepr\u00fcft.\nVersuch S. 5 ccm Hemmungsk\u00f6rper -f- 5 ccm 0,2\u00b0,oige 1101 wurde 2 Stunden bei l\u00f6\u00b0 gehalten. Dann wurde mit 2.7 ccm 1 io-n-NaOH neutralisiert und ferner 7,3 ccm Wasser zugegeben, so da\u00df die. ganze Fl\u00fcssigkeit 20 ccm ausmachte. Mischung \u00c0\nVon allen Bcagetizien w urden dieselben Mengen wie in A vern/ischt : nur wurden die S\u00e4ure und das Alkali vermischt, bevor dieselben dem Hemmungsk\u00f6rper zugef\u00fcgt wurden. Die Einwirkung der S\u00e4ure auf den Hemmungsk\u00f6rper liel also weg. Mischung B.\nVon A und B w urde je 0,5 ccm mit der gleichen Lab-menge versetzt und 20 Minuten bei 37\u00b0 vor dem Zugeben der Milch auf bewahrt.\nEiner Kontrollprobe mit Wasser anstatt Hemmungsk\u00f6rper wurde S\u00e4ure und Alkali wie in B zugesetzt.\nOliim Hcmraungsk\u00f6rper\t\u00df Min.\nMit A (Hrhamilnng mit HCl)\ttu\n\u00df \u00bb keine \u00dfehandlung mit 11C1>\t1 8;\\\nDas mit 1101 behandelte Serum ergab also keine Hemmung. wohl aber das nicht mit 1101 behandelte.\nVersuch 0. L\u00f6sungen A und B wurden wie in Versuch 8 bereitet ; nur w ar die Menge Hemmungsk\u00f6rper geringer, und derselbe wurde in A nur eine Stunde mit o.l0 oiger HCl bei D>\" behandelt. Nach dem Neutralisieren von A wurden zu verschiedenen Zeiten Proben von A und B ausgenommen und nach Zusatz von Lab die Oerinnungszeiten wie oben ermittelt.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hemmung der Labwirk\u00fcng. 1\t93\n: \u00bb f\t10 Min.\t25 Mm.\tNach 91\t(\u00bb0 . .Min.\tMin.\t\t.80 Min\t100 Mm.\nOhne Hemmungsk\u00f6rper .\t9 Min\t9 Min.\t9 Min.\tl; 9 Min.\t9 Min\t9 Min.\nMit A ........ .\t8 *\t0\t8* * ;\t9\t9\t9 \u00bb\nMit B ........ .\t28\t82\t8 t %\t85\t8;\u2018>\t85 \u00bb\n\u2022\t'\t\u2022\t' ,\ti\nVersuch 10. L\u00f6sungen wurden wie in Versuch 9 hergestellt.\t'\t\u2022\nNach 10 Min,\t1 * Std.\t2 Sfd. ; \\ Sfd.\t5 Std\nOhne Hemmungsk\u00fcrper 20 Min. 19'/2 Min. 21 Min! <23 Mim 21 Mm. MO A\t17\tH\tja\ty\\ 1 '\t.j2\nH\tkeine Labung nach 0 Std.\nIn den Versuchen 9 und 10 zeigt der mit HCl behandelte Hemmuijgsk\u00f6rper mit Lab versetzt zu Anfang sogar eine k\u00fcrzere Labungspeit als die Proben ohne Hemmungsk\u00f6rper. Im Anfang beg\u00fcnstigt also der mit HCl behandelte Hemmungsk\u00f6rper die Labung der Milch. Bald wird aber die Gerirtnungszeit dieselbe wie f\u00fcr die Proben ohne Hemmungsk\u00f6rper. Woran diese beg\u00fcnstigende Einwirkung auf die Labung beruht, kann ich vor der Hand nicht entscheiden. Wahrscheinlich ist es wohl, da\u00df diese Wirkung immer im Serum vorhanden ist da\u00df aber dieselbe in nicht mit HCl behandelten Proben durch die hemmende Wirkung verdeckt wird. Da\u00df die beg\u00fcnstigende Wirkungnicht immer zutage tritt, konnte wohl an einer unvollst\u00e4ndigen Zerst\u00f6rung der Hemmungswirkung liegen.\tV\nDie obigen Versuche \u00fcber die Behandlung des Hemmungs-k\u00f6rpers mit HCl wurden mit Ochsenserum ausgef\u00fchrt. Ganz analoge Besultate wurden mit Pferdeserum erhalten. *\nVersuch 11. Mit einem Volumen Wasser verd\u00fcnntes, neutralisiertes und dialysiertes Pferdeserum wurde wie oben zur Bereitung von L\u00f6sungen A und B verwendet! \u2019 Die. Behandlung mit O,l\u00b0/0iger HCl wurde nur 15 Minuten bei 37\u00b0 fortgesetzt.\nDas Lab wurde sofort nach dem Neutralisieren zugesetzt und nach 15 Minuten hei 37\u00b0 wurden die Gerinnungszeiten genommen :","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\nS. (*. Hr*din.\nOhm* Hminiunjrsk\u00f6ip\u00bb*!\u2018 \u00f4 Min.\nMl! A\t.V\nH\tkeine Labiint: in fin Min\nhie Zeit und \u00ablie Temperatur f\u00fcr die Behandlung mit IK\u2019.I sowie riie St\u00e4rke der S\u00e4ure ist von allergr\u00f6\u00dfter Bedeutung. Das dialysierte Ochsenserum, welches hei meinen ersten Versuchen angewandt wurde, verliert seine hemmendem Eigenschaften schon heim Behandeln mit 0,1 %iger HOI w\u00e4hnmd 1 Stunde hei hi0. Mit 1 Volumen Wasser verd\u00fcnntes, neutralisiertes und dialysiertes ITerdeserum h(*mmh\u2018 nach der gleichen Behandlung in sehr ausgesprochener Weise die Labwirkung, aber nicht nach lU Stunde mit o.l ' .iger 1101 hei 37\u00b0. Nach Aut bewahren des Serums w\u00e4hrend 2 Wochen Ihm etwa 8\u00b0 wurde aber die Hemmungswirkung durch o.l \" nige HOi in 1 2 Stunde bei l(i\u00b0 vernichtet. Viel widerstandskr\u00e4ftiger erwies sich dasselbe ITerdeserum, wenn es. unmittelbar vor dem Versuche einfach mit 1 Volumen Wasser verd\u00fcnnt und neutralisiert wurde. Dasselbe wurde nicht durch o.l ' uige HOI w\u00e4hrend 1 Stunde bei .\u201817\u00b0 seiner hemmenden Eigenschaften beraubt, wohl aber durch 0,2\" oige HOI w\u00e4hrend 1 2 Stunde hei 37 \".\nDie Vorgeschichte des Serums spielt also in bezug auf dessen Verm\u00f6gen, der Einwirkung von HCl Widerstand zu leisten, eine sehr wichtige Bolle.\nA\nErholung des Hemmungsk\u00f6rpers nach der Einwirkung\nvon HOI\n. Wird die Behandlung des Hemmungsk\u00f6rpers mit HOI fr\u00fchzeitig genug abgebrochen, nachdem die Hemmung eben verschwunden ist, so gewinnt das Serum nach Neutralisieren allm\u00e4hlich einen Teil seines Hemmungsverm\u00f6gens wieder.\nVersuch 12. Pferdeserum wurde mit 1 Volumen Wasser verd\u00fcnnt und mit Essigs\u00e4ure f\u00fcr Lackmus neutralisiert. Dann wurde mit 0.2 \u00b0, a iger HOI in verschiedenen F\u00fcllen verschiedene Zeiten hei 370 behandelt. Nachher wurden die Proben neutralisiert und hei 370 auf bewahrt. Nach verschiedenen Zeiten hei 370 wurde 1 ccm der L\u00f6sungen ausgenommen, einer gegebenen Lahmenge zugesetzt und nach 1\"> Minuten lad 37\u00b0 zur Bestimmung der (ierinnungszciten verwendet: gleichzeitig wurde eine","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"l'ber Hemmung tier Lahwirkung. I\n05\n. \u00bb I age\n15 Min.\n55\t\u00bb\n\u2019 5 Tag\u00ab\u00bb\n14 Min\n\u00ab; Tage\nIf) Mm. M\nTage\nBestimmung der Labungszeit ohne die Gegenwart von Serum ausgef\u00fchrt..\t. .\n35 Minuten mit (1,2 \u00ab. \u201e iger I ICI hei 37 \u00bb. Na. h Neulrali--icren wurden folgende Gerinnungszeilen gefunden.\n\u2022Sofort\tXa. ii I Tag \u2022\t> Tag,.\tf. Ta\u201e,.\nOhne Serum 13 Min. 13 Mm\tH:, Mm. li Mm.\t-\nm S,-mm \u2018\t\u00bb1\tkeine Labung >o li 3\" SM\ni\u00f6 Min. mit 0.2\"/,, HCl Lei 37\".:\nSofort Nath 1 Tag Ohne Serum\t14l>\tMin.\tli|\tMin.\nMit Serum\t15\t-\t171/2\n50 Min. mitj 0,2 \" HCl hei B7\u00b0.\nNach 1 Tag 2 Tag.- ;{ Tage Ohne Serum\tlit Min.\t1T\tMm.\tIT',/Mm.\tH Min.\nMil Serum\t12'\t*\t10\t\u00c7*\t.,\tk,\t/\th *\nDas nicht mit HCl behandelte Serum ergab mit \u00ab1er gebrauchten Labmenge \u00fcberhaupt keine. Gerinnung. \\Vie codebt-lieh, war die Hemmungswirkung des Serums nach Hehaiidlung mit HCl w\u00e4hrend 35. i\u00f6 und 50 .Minuten in allen! F\u00e4llen bet sofort vorgenommener l\u2019riifung verschwunden. Allm\u00e4lGi.-li ei-liolle sich der Hemmungsk\u00f6rper im hrsten Falle 55 Mm mit S\u00e4urei in sehr ausgesprochener Weise. Nach i5 Minuten mit IK !1 war die Erholung entschieden geringer und nach 50 Minuten mit HCl nicht sicher nachweisbar.\nI ber Freiwerden des Labs aus der Verbindung-mit dem Hemmungsk\u00f6rper- '\nDer Hemmungsk\u00fcrper des Blutserums wird durch Salz-saure gel\u00e4hmt oder zerst\u00f6rt. Es fragt sich dann, ob nach, der Einwirkung des Serums auf Lab das unwirksam gemachte Lab durch Behandlung mit HCl in wirksamer Form wieder gewonnen werden kann. Darauf hinzielende Versuche sind schon von dacoby ausgef\u00fchrt worden.1\u00bb Gleiche Volumina verschieden konzentrierter Droben von Salzs\u00e4ure wurden mit dem gleichen Volumen dialysierten Pferdeserums versetzt und dann allen Drohen dieselbe Menge Lab zugegeben; Nach 15 Minuten wurde Milch zugesetzt. Die Droben mit viel S\u00e4ur\u00bb* |0.2 und 0,3 ccm \u2022 io-n-HCl) wurden bald gelabt, die anderen nicht. Die ange\n\u2018l Biuchem. Zeitschr., lui. I. S. 07/ 1000/","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"S. (i. Hedin,\n%\nwandte Serummenge war ein mehrfaches der zur Neutralisation des Labs (hei neutraler Reaktion?) notwendigen Quantit\u00e4t.\nHie Reaktion blieb in den Proben mit S\u00e4ure die ganze Zeit vor dem Zugeben der Milch sauer, und es geht aus Jacob ys Versuchen nicht hervor, ob das Lab in den sauren Proben \u00fcberhaupt jemals neutralisiert war. Da der Hemmungsk\u00f6rper durch die Same gel\u00e4hmt oder zerlegt wird, so f\u00e4llt es auch schwer, einzusehen. wie man sieh bei saurer Reaktion davon \u00fcberzeugen kann, dal\u00bb die Neutralisation stattgefunden hat. Dazu kommt noch, dal\u00bb bei saurer Reaktion die f\u00e4llende Wirkung der S\u00e4ure auf das Casein mit ins Spiel kommt. Jacob y s Versuche beweisen also nicht, da\u00df durch den Hemmungsk\u00f6rper inaktiviertes Lab durch S\u00e4ure derart beeinflu\u00dft werden kann, da\u00df die Labwirkung nun zur Geltung kommt.\nSo viel ich linden kann, mu\u00df man mit R\u00fccksicht auf meine obigen Versuche so verfahren, da\u00df man das Lab und den Hemmungsk\u00f6rper zun\u00e4chst bei neutraler Reaktion so lange miteinander in Ber\u00fchrung l\u00e4\u00dft, bis die maximale Hemmung eingetreten ist, wozu wohl Lg Stunde bei 37\u00b0 gen\u00fcgen wird. Diese Mischung wird dann mit einer genau gemessenen Menge Salzs\u00e4ure versetzt und mit der S\u00e4ure eine gewisse Zeit bei gegebener Temperatur gelassen. Dann wird mit 1'm-n-NaOH genau neutralisiert. Mischung A.\nLiner gleichen, ebenfalls 1 i-i Stunde bei 37\u00b0 gehaltenen Lab-Hemmungsk\u00f6rpermischung werden die Salzs\u00e4ure und die Natronlauge vermischt zugegeben. Mischung B.\nLine Kontrollprobe mit Wasser anstatt Hemmungsk\u00f6rper wird auch mit der Mischung von HCl und NaOH versetzt.\nHie L\u00f6sungen A und B enthalten also am Ende die gleichen Bestandteile; nur war A eine Zeit mit HCl behandelt worden, w\u00e4hrend B die ganze Zeit neutral gehalten wurde. Nach Herstellung der drei L\u00f6sungen wurden mit einem gegebenen Volumen derselben die Gerinnungszeiten sofort bestimmt.\nVersuch 13. Zur Anwendung kam dialysiertes Ochseu-serum. Der Salzs\u00e4uregehalt der Lab-Hemmungsk\u00f6rpermischung war <>, 1 \u00b0,\u00f6: die Zeit der Einwirkung der S\u00e4ure war Stunde bei 37","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"Iber Hemmung der Labwirkung. I\t97\nOhne Hemmungsk\u00f6rper 18 Min.\nMit A\t211 *\nB\tkeine Labung in Std.\nEine Labmenge, welche durch die gebrauchte .Serummenge praktisch vollst\u00e4ndig neutralisiert war, wurde also w\u00e4hrend 1 * Stunde bei 37durch 0,1 f>/0ige HCl zum gr\u00fcnten Teil wieder aktiviert. Da\u00df nicht alles Lab wieder in wirksamer Form erhalten wurde, k\u00f6nnte einerseits an einer Zerst\u00f6rung von Lab w\u00e4hrend der Behandlung mit Salzs\u00e4ure und anderseits an einer unvollst\u00e4ndigen Aktivierung des gebundenen .Labs liegen. Die gleichen Resultate wurden in folgenden zwei Versuchen erhalten.\nVersuch 14. Ochsenserum: St\u00e4rke der S\u00e4ure 0.1 V, ; Zeit der ^Einwirkung 1 Stunde bei 16\u00b0.\nOhne Hemmungsk\u00f6rper 12 Min.\nMit A\tis\n* B\tkeine .Labung in u .Std.\nVersuch 15. Ochsenserum ; St\u00e4rke. der Siiurc u.2 . : Zeit der Kinwukung 1 stunde hei 1 t>\nOhne Hernnmngsk\u00f6rper\t-\t10\tMin.\nMit A\t12\t\u00bb\n\u00bb B\t25\t>\nOb die Mischung Lab-Hemmungsk\u00f6rper nach stattgehabter Bindung und vor der Behandlung mit HCl kurze oder l\u00e4ngere Zeit auf bewahrt wird, scheint mindestens innerhalb gewisser Grenzen ohne Belang zu sein, wie aus folgendem Versuch zu ersehen ist.\nVersuch 16. Ochsenserum. Probe Av enthaltend Lab und Hemmungsk\u00f6rper, wurde zun\u00e4chst 4 Stunden bei 37 \" {rehalten, danach mitO.Poiger HCl 1 Stunde bei 16 \u00abauf bewahrt und schlie\u00dflich genau neutralisiert. Probe A., mit den gleichen Mengen Lab und Hernnmngsk\u00f6rper wurde in derselben Weise behandelt: nur wurde vor dem Zugeben von HCl 1 2 Stunde bei 37\u00b0 aufbewahrt. Mischung B wurde wie gew\u00f6hnlich bereitet.\nOhne Hemmungsk\u00f6rper 18\tMin.\nMit A,\tIS\n\u00bb A,\t17\n\u00bb B\tkeine. Labung in \u2666> Std.","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"S. (r. liotlin.\nMs\nGegen meine Schlu\u00dffolgerung, da\u00df hei der Behandlung von Lab-Hcnmiimgsk\u00f6rporverbindung mit HCl das Lab wieder aktiviert wird, k\u00f6nnte vielleicht eingewendet werden, da\u00df das Lab m\u00f6glicherweise Labzymogen enthielt, welches durch die S\u00e4ure in aktives Enzym \u00fcbergefiihrl wurde. Hierzu m\u00f6chte ich bemerken, da\u00df das Lab durch langdauernde Behandlung der .Magenschleimhaut vom Kalb mit 0,*2\u00b0/oiger HCl erhalten wurde, wobei wohl alles Zymogen in Lab verwandelt wurde. Au\u00dferdem ba\u00dfe ich, soweit m\u00f6glich, mich davon \u00fcberzeugt, da\u00df hei . der Behandjung des Labs mit 0,1 \u00b0/Viger HCl bei 37\u00b0 kein Lab frei wird. Einerseits\u2018wurde eine Labl\u00f6sung mit 0,1 \u00b0/oiger HCl '/\u25a0\u2022 Stunde bei 37\u00b0 behandelt und daim neutralisiert, anderseits wurde einer Kontrollprobe die S\u00e4ure\u00bb und das Alkali vermischt zu gegeben. Hie Cerinnungszeiten waren:\nNach\tUeliandlumr\tmil\tHCl\tI\u00df1/\u00ab\tMin.\nOhne\t2\u00df\t>\n1 >ei einem andern Versuch wurde Lab zusammen mit schon durch HCl zerlegtem Hemmungsk\u00f6rper mit 0,1 \u00b0/oiger HCl \u2019 - Stunde bei 37\u00b0 behandelt. Die Kontrollprobe enthielt auch zerlegten Hemmungsk\u00f6rper sowie? S\u00e4ure und Alkali wie oben. Die\u00bb Labungszeiten waren :\nNach\t\u00dfctiaiullmig\tmit\tHOI\tI\u00dfV\u00ab\tMin.\nOhne\t21\nIn beiden Versuchen war also bei der Behandlung mit HCl (iine geringe Zerst\u00f6rung von Lab erfolgt und kein Freiwerden von Lab konnte nachgewiesen werden.\nBei Behandlung mit HCl wird also die Verbindung zwischen Lab und Hemmungsk\u00f6rper gel\u00f6st. Es ist wohl auch m\u00f6glich, da\u00df nach gen\u00fcgend energischer Behandlung der Hemmungsk\u00f6rper dauernd au\u00dfer Wirkung gesetzt wird. Bei meinen daraufhin gerichteten Versuchen habe ich aber immer gefunden, da\u00df der Hemmungsk\u00f6rper beim Aufbewahren der neutralisierten L\u00f6sung bei 370 einen Teil seines Hemmungsverm\u00f6gens wieder gewinnt. Dies folgt aus dem Befunde, da\u00df die Labungszeit beim Aufbewahren zunimmt, aber nach erneuerter Behandlung der Lab-Hennnungsk\u00f6rpermisohung mit HCl wieder abnimmt. Die anf\u00e4ngliche Zunahme der Gerinnungszeit kann nicht allein aut","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"I Imt Hemmung \u00bbh*i Labwirkung. I\t99\nZerst\u00f6rung von Lab zur\u00fcckgef\u00fchrt worden, weil* in dem Falle erneuerte Behandlung mit HCl keine Abnahme der Geiinnungs-zrit bervorrufen w\u00fcrde. Beim Zugeben von HCl und dem daiauf-lolgenden Neutralisieren fier Mischung wird dasi Volumen der L\u00f6sung vermehrt, und da beim Vergleichen der mit verschiedenen L\u00f6sungen erhaltenen Gerinnungszeiten immer das glei\u00ab he Volumen L\u00f6sung der.Milch xugesetzt werden mul), so muH die observierte Zeit f\u00fcr die stattgehabte Verd\u00fcnnung korrigiert,-.werden. W enn diireh die Verd\u00fcnnung die urspr\u00fcngliche L\u00f6sung auf z. B. des urspr\u00fcnglichen Volumens verd\u00fcnnt wird, mul) also nach dem Fnzvmzeitgesetz die. gefundene Gcrinnungszpit mit multipliziert werden, unrdie Cerinnungszeit mit der unverd\u00fcnnten L\u00f6sung zu ergeben. Die Versuche \u00fcber die' Frholung des Hemmungsk\u00f6rpors; nehmen mehrere Tage iii Anspruch. und da die Bestimmung fier Cerinnungszeit an verschiedenen/l agen mit verschieflener Milch ..ausgef\u00fchrt werden muhte, sind die so erhaltenen Ziffern nicht streng genommen vergleichbar. Dagegen \u2022 mid die mit verschiedenen Proben an demselben .Tage erhaltenen Zahlen vergleichbar.\t. ' .\n\\ ersuch 17. Ochsenserum.\nIn diesem Versuch wurde file hei 37\" L * Stunde gehaltenen I,-ab-l lemmungsk\u00f6rpermiscliuiig in zwei verschiedenen 1 \u201crohen mit Salzs\u00e4ure, ungleiche Zeiten behandelt.. Die Probe A,- wurde mit (|.l \"tiger HCl 1 2 Stunde hei 37\" gehalten und die Probe A\u201e eine >tund(*. Dann wurde neutralisiert und die Cerinnungszeit nach verschieden langem Aufbewahren lad 37 > bestimmt. Der Probe B wurde* w ie oben die S\u00e4ure und das Alkali vermischt zugegeben.\nSofort Nach t Tag. g Tage 3 Tage . j Tage OlineTlernniungsk\u00f6ipvr fC \u00ab Min\t'\t_\nMu A.\tTg/je - 1U Min ls; * Min |H Mm. Igg Mm.\nA.\t11'.,\t2o . \\s\t29\n9\tkein.* Labung riarh U St<l.\nAm dritten Tage wurden ausgenommene Proben Von A, und A, mitD.l0 oiger HCI 1 Stunde bei 37\" behaHdelt, neutralisiert. die Gerinnungszeiten bestimmt und f\u00fcr die unverd\u00fcnnten L\u00f6sungen umgerechnet. Es ergab sich:\nf\u00fcr A, gl Min. gegen Li Min. voi der Behandlung mit I1C.1 At ln \u00bb\tgn >\t>\t'","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"S. ( i. He din.\nli mi\nArn vierten Tage wurden wieder neue Proben ausgenommen und in der gleichen Weise behandelt. Es wurde gefunden :\nF\u00fcr ,\\, HU Min.-\u00ab\u00abgen 122 Min vor der Behandlung mit HU.\nA 22 \u2018j* \u2022>\t\u00bb\t43 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t*\t*\t\u00bb\nDie Erholung des Hemmungsk\u00f6rpers wurde erst am dritten Tage deutlich nachweisbar und war am vierten sehr deutlich. ' Die Mischung Ar. welche nur * 2 Stunde mit HCl erhitzt worden war. zeigte nachher die kr\u00e4ftigere Hemmung.\nEin anderes Beispiel der Erholung des Hetnmungsk\u00f6rpers liefert Versuch 1B. Wie oben angegeben, wurde die Oerinnimgs-zeit durch Behandlung mit HCl von mehr als B Stunden (in Drohe ID auf 17 Minuten (Drohe A.,1 unter Freiwerden des Enzvms heruntergedr\u00fcckt. Nach einer Nacht bei 37\" war dieselbe wieder auf 33 Minuten gestiegen, konnte aber durch erneuerte* Behandlung mit HCl (TU \" \u00ab .1 Stunde bei 37\u00b0i auf 201 \u2022* Minuten heruntergebraeht werden.\nNach dem oben (besagten vermag der Hemmungsk\u00f6rper des Serums nach nicht zu kr\u00e4ftiger Behandlung mit HCl einen Teil seines Hemmungsverm\u00f6gens wieder zu gewinnen. W enn Lab w\u00e4hrend der Behandlung mit Salzs\u00e4ure zugegen ist, so geschieht dit* Erholung des | lemmungsk\u00f6rpers nach Neutralisieren in ausgiebigerer Weise. Dies ist schon aus dem Umstand ersichtlich. dal\u2019\u00bb es mir immer gelungen ist. in einer mit HCl behandelten Mischung von Lab und Hemmungsk\u00f6rper nach Neutralisieren eine Zunahme der Hemmungswirkung wahrzunehmen, w\u00e4hrend dies in L\u00f6sungen von mit HCl behandeltem Hemmungsk\u00f6rper nicht immer gelang. Noch deutlicher. geht dies aus folgenden dirjjkt auf die Frage eingestellten Versuchen hervor. Die Anordnung war folgende.\nVon zwei Droben mit der gleichen Menge Hemmungsk\u00f6rper wird die eine (Aji mit Lab versetzt und die andere iA,> mit dem gleichen Volumen Wasser. Nach 1 2 Stunde bei 37\" wurden beide mit 0.10 0 iger HCl behandelt, worauf neutralisiert wurde und nunmehr umgekehrt. Al mit W asser und A2 mit Lab versetzt wurden und zwar in denselben Mengen wie vorher Die zwei Droben enthielten also am Ende die gleichen Bestand-?eih*. r ur wurde in A, das Lab vor der Behandlung mit HCl","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Hemmung der Labwirkung. I\tlOl\nzugesetzt und in B nach dem Neutralisieren. Line Kontroll-l'fobe (Bi mit Hemmungsk\u00f6rper, der nicht der BinWirkung von HCl ausgesetzt worden war. wurde wie oben bereitet. Dann wurden mit den drei L\u00f6sungen die Labungszoitoii nach ver--chieden langem Aufbewahren bei 37\" ermittelt.\nVersuch 1K. Werdeserum. Die St\u00e4rke der Salzs\u00e4ure war 0.1\";\u00bb und die Behandlung mit der S\u00e4ure dauerte Stunde bei \u00d67U. Die Gerinnungszeiten waren;\nSofort Nach 1 Tag\t2 Tage\nMit A, H1/* Min. 42 Min. .keine Labung nach r. Std.\n1 A,\t.5\t\u00bb\t12 \u2018 * >\t' 27l/3\u00bb Min.\nH\tkein\tLabung\tin..6\tStd.\nNach 1 Tag wurde durch Behandlung einer Probe mit \u00fc,l0/oiger MCI 1 > Stunde bei 37\u00b0 gepr\u00fcft, ob das wieder ge-bundene Lab noch einmal aktiviert werden konnte. Die f\u00fcr das urspr\u00fcngliche Volumen umgerechneten Gerinnungszeiten waren :\nf\u00fcr A, 2S Min. gegen 42 Min. vor der Behandlung mit IJKII.\n' A2 1)\t12*2\t. \u00bb\t> t ,\nDas Ansteigen der Gerinnungszeiten w\u00e4hrend des ersten Tages nach dem Neutralisieren lag also bei zum Teil an erneuerter Bindung des Labs am Hemmungsk\u00f6rper; bei A, konnte keine solche Bindung nachgewiesen werden. Au\u00dferdem\ntiillt es auf. da\u00df die Hemmung bei A, viel rascher zunimmt als bei A2.\nVersuch 19. Ochsenserum. Die Behandlung, mit Salzs\u00e4ure <Ll \".oi dauerte 1 Stunde bei 16 T Die Gerinnungszeiten waren :\nSofort\tNach 1 Tag 'J\nMit A,\t211 \u00bb Min.\t07 Min.\n*\t1 9l/t \u00bb\tLI V* *\n*\tB\tkeine Labung in 6 Std.\nLs scheint also, da\u00df das Lab, wenn es w\u00e4hrend der Behandlung des Hemmungsk\u00f6rpers mit HCl zugegen ist denselben gegen die S\u00e4ure gewisserma\u00dfen zu sch\u00fctzen vermag; Auch dieser Befund deutet auf eine Art von Verbindung zwischen lern Lab und dem Hemmungsk\u00f6rper hin. Anderseits ist der Hemmungsk\u00f6rper auch nach Behandlung mit Salzs\u00e4ure imstande, las Lab gegen sch\u00e4dliche Lintl\u00fcsse (z. B. Hitze : zu bewahren, vie aus den folgenden Versuchen zur .Gen\u00fcge sich ergibt.\nUopi\u2019O-Soyler's Zeitschrift f. physiol. Chenue. l.X.\t's","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\tS. G H edi n.\nVersuch *20. L\u00f6sung A enthielt neben Lab ein gewisses Volumen vorher mit HCl behandelter und neutralisierter Hem-mungsk\u00f6rper, L\u00f6sung B anstatt des Hemmungsk\u00f6rpers ein gleiches Volumen Wasser, aber sonst dieselben Bestandteile wie A. Die Gennnungszeiten wurden genommen einerseits sofort nach dem Herstellen der L\u00f6sungen, anderseits nach Aufbewahren derselben bei 410 w\u00e4hrend einiger Stunden.\nSofort Nach einigen Stunden Mit.A 11 '/* Min.\tUV* Min.\n\u00bb B 18\t\u00bb\t152\t>\nFassen wir die obigen Befunde zusammen, so ergibt sich:\n1.\tDie Hemmung ist st\u00e4rker, wenn Hemmungsk\u00f6rper zun\u00e4chst mit dem Lab vermischt und die Milch dann zugesetzt wird, als wenn Milch und Hemmungsk\u00f6rper vermischt werden und das Lab erst nachher zugegeben wird. Die im ersteren Falle neutralisierte Enzymmenge ist prozentisch um so gr\u00f6\u00dfer, je geringer die angewandte Labmenge ist.\n2.\tDie Wirkung des Hemmungsk\u00f6rpers wird bis zu einer gewissen Grenze gr\u00f6\u00dfer, je l\u00e4nger die Mischung Lab-Hemmungsk\u00f6rper vor dem Zusatz der Milch aufbewahrt wird und bei je h\u00f6herer Temperatur.\n8. Die Wassermenge der Lab-Hemntungsk\u00f6rperihischung ist f\u00fcr die Menge des schlie\u00dflich neutralisierten Labs ohne Belang.\n4.\tDurch Behandlung mit 0,1\u20140,2 \u00b0/oiger Salzs\u00e4ure, wird der Hemmungsk\u00f6rper gel\u00e4hmt oder zerst\u00f6rt.\n5.\tWenn die Behandlung mit Salzs\u00e4ure nicht eingreifend genug war, erholt sich der Hemmungsk\u00f6rper zum Teil beim Aufbewahren der neutralisierten L\u00f6sung bei 87 \u00b0. Hierf\u00fcr sind oft mehrere Tage erforderlich.\n6.\tDas (\u2018inmal neutralisierte Lab einer Lab-Hemmungsk\u00f6rpermischung wird beim Behandeln der Mischung mit Salzs\u00e4ure wieder zum gr\u00f6\u00dften Teil aktiv; beim Aufbewahren der wieder neutralisierten L\u00f6sung bei 870 wird aber das Lab noch einmal zum Teil neutralisiert.\nWie ersichtlich stimmen die unter 1, 2 und 8 angef\u00fchrten Befunde in der Hauptsache mit den f\u00fcr Trypsin und dessen Hemmungsk\u00f6rper im Serum \u00fcberein, und die beim Trypsin","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Uber Hemmung der Labwirkung. I\tl\u2019OH\ngegebene Erkl\u00e4rung l\u00e4\u00dft sieh auch f\u00fcr das Lab anwetlden. Wir m\u00fcssen also annehmen, da\u00df der Hemmungsk\u00f6rper deshalb die Labwirkung beschr\u00e4nkt, weil er sich mit dem Lab verbindet, wodurch die Verbindung des Labs mit dem Casein der Milch verhindert wird, und ferner, da\u00df die Verbindung zwischen Lab und Hemmungsk\u00f6rpern mit der 2eit und mit der Temperatur bis zu einer gewissen Grenze zunimmt. . Hieraus folgt, da\u00df die Verbindung mindestens zum Teil schwer reversibel oder irreversibel sein mu\u00df unter denjenigen Verh\u00e4ltnissen, bei welchen die Koagulation stattfindet: Da\u00df die Wassermenge der Lab-Hemmungsk\u00f6rpermischung ohne Bedeutung ist f\u00fcr die am Ende neutralisierte Enzymmenge, hat wahrscheinlich darin seinen Grund, da\u00df die Verfestigung in oder an einer dispersen Phase (wahrscheinlich dem Hemmungsk\u00f6rperj statthat. Unter solchen Verh\u00e4ltnissen kann die Menge des Wassers nur f\u00fcr die Geschwindigkeit der Bindung, aber nicht f\u00fcr den Umfang derselben ma\u00dfgebend sein. Wie der Hemmungsk\u00f6rper des Trypsins durch Essigs\u00e4ure au\u00dfer Wirkung gesetzt wird, so geschieht dies bei dem Hemmungsk\u00f6rper des Labs durch Salzs\u00e4ure. W\u00e4hrend es mir bis jetzt nicht gelungen ist. den tryp-tischen Hemmungsk\u00f6rper wieder zu aktivieren, gelingt dies unter Lmst\u00e2nd\u00ebn mit dem Hemmungsk\u00f6rper des Labs. Sehr wichtig ist der Befund, da\u00df das einmal neutralisierte Lab mii Salzs\u00e4ure wieder aktiviert werden kann, was beim Trypsin bis jetzt vergebens versucht worden ist. Dies zeigt, da\u00df das Enzym beim Neutralisieren desselben durch den Hemmungsk\u00f6rper nicht einfach zersetzt wird, sondern nur derart am Hemmungsk\u00f6rper verfestigt wird, da\u00df es bei alkalischer oder neutraler Reaktion nicht wieder frei wird. Bemerkenswert ist auch, da\u00df der Hemmungsk\u00f6rper und das Lab nach stattgehabter Verbindung sich gegenseitig gegen sch\u00e4dliche Einfl\u00fcsse sch\u00fctzen.\nDa\u00df an Antik\u00f6rper gebundene Toxine und Lysine durch Behandlung mit Salzs\u00e4ure-freigemacht werden k\u00f6nnen, ist schon vorher und zuerst von Morgenroth gefunden worden Derselbe konnte mit dem Neurotoxin und dem H\u00e4molysin des Gobragiftes zeigen, da\u00df deren Verbindungen mit experimentell erzeugtem Antik\u00f6rper in saurer L\u00f6sung nicht l\u00e4nger best\u00e4ndig","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"S. fi He din, \u00dcber Hemmung der Labwirkung. I.\ni.st, unci es konnte in beiden F\u00e4llen die Toxinkomponente freigemacht werden, w\u00e4hrend allerdings das Antitoxin in freiem Zustande nicht demonstriert werden konnte.1)\nDann fanden Morgenroth und Willanen, da\u00df die bei neutraler Reaktion stattgefundene Vereinigung von Diphtheriegift und Antitoxin durch Ans\u00e4uern mit HCl in kurzer Zeit gespalten wird.2) Da\u00df die Trennung der Toxin-Antitoxinver-bindung auf einer Beeinflussung der Toxinkomponente durch die S\u00e4ure^beruht, h\u00e4lt Morgenroth f\u00fcr sehr wahrscheinlich, und daf\u00fcr sprechen gewisserma\u00dfen auch Beobachtungen von D\u00f6rr, nach welchen Diphtherie- und Dysenteriegift durch Behandlung mit S\u00e4uren-unwirksam werden, aber durch Neutralisation bis zur deutlichen Alkalescenz f\u00fcr Lackmus in relativ kurzer Zeit zur\u00fcckverwandelt werden.3) Dies mag erw\u00e4hnt werden in Anbetrac ht des verschiedenen Verhaltens beim Lab. Beim Freiwerden des Labs aus der Verbindung mit dem Hemmupgs-k\u00f6rper geschieht dies nach den obigen Untersuchungen infolge der l\u00e4hmenden oder zerlegenden Einwirkung der S\u00e4ure aut den Hemmungsk\u00f6rper.\n'i Herl. Win. Wochenschr., 15105, Nr. 50, und Arbeiten aus dem palhol. Inst, zu Berlin. Berlin, Hirschwald 15)06.\nJ Virchows Archiv, Bd. CXC, S. 871, 15)07.\n3,i Wiener kl in. Wochenschr.. Bd. XX, S. 5\u2014H.","page":104}],"identifier":"lit18831","issued":"1909","language":"de","pages":"85-104","startpages":"85","title":"\u00dcber Hemmung der Labwirkung. I. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:50:41.766811+00:00"}