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{"created":"2022-01-31T13:53:20.376456+00:00","id":"lit18841","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"London, E. S.","role":"author"},{"name":"N. A. Dobrowolskaja","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 60: 270-273","fulltext":[{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"i\nZum Chemismus der Verdauung und Resorption im tierischen\nK\u00f6rper.\nXXXI. Mitteilung.\nWeitere Untersuchungen \u00fcber die Verdauungs- reap. Resorptionsgesetze.\nVon\nE. S. London und N. A. Dobrowolskaja.\n<Aus doin pathologisohon Laboratorium des K. Instituts f\u00fcr experimentelle Medizin\nzu St. Petersburg.)\nDt-r Redaktion zugegangen am ti. April 19o*J.)\nKinige bisherige Versuche von F. Sandberg1) und W Polowzowa-j mit einem von uns erwiesen, da\u00df die relative Menge der Eiwei\u00dfstoffe, welche im isolierten Magen sowohl als auch im Magen samt oberen zwei Darmdritteln verdaut worden sind, hei normalen Bedingungen eine best\u00e4ndige Gro\u00dfe bilden, so da\u00df die letztere ihren Ausdruck in folgender allgemeiner Formel finden kann.\n(O \u2014 Fr). 100 0\n= K.\nEs war interessant, eine weitere Kontrolle dieses Befundes mit den Kohlenhydraten anzustellen. Das bietet zweifaches Interesse dar: erstens beabsichtigten wir zu pr\u00fcfen, ob die Eiwei\u00df-stol\u00efe in dieser Hinsicht eine Ausnahmestellung einnehmen, oder ob die erw\u00e4hnte Regelm\u00e4\u00dfigkeit sich auch in bezug auf andere Nahrungselemente bew\u00e4hrt ; zweitens, da der Magen des Hundes im Verdauungsakte der Kohlenhydrate keinen resp. fast keinen unmittelbaren Anteil nimmt und die aktive Rolle dem Darmkanal an geh\u00f6rt, so war es w\u00fcnschenswert zu sehen, wie sich der Darmkanal allein zu der genannten Regelm\u00e4\u00dfigkeit verh\u00e4lt.\nUnsere Versuche wurden mit dem Hunde \u00abTschencjafkv \u00bb angestellt, hei dem sich die Fistel in der Mitte des D\u00fcnndarms befindet.\n') E. S. London und F. Sandberg, Zur Kenntnis der Verdauun,is-und Resorptionsgesetze im Magendarmkanal des Hundes. Diese Zeitschrift. 1908. Bd. LVI. S. 394.\n*) K. S. London und W W. Polowzowa, \u00dcber das Verhalten verschiedener Eiwei\u00dfarten im Magen und oberen Duodenum des Hundes, 1908. Bd LVI1. S. 113.","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"i ber Verdauung und Resorption im tierischen K\u00f6rper. XXXI. 271\nAus den Kohlenhydraten w\u00e4hlten wir das Erythrodextrin, seiner N\u00e4he zu den Endabbauprodukten wegen ; es wurde kein Amylodextrin genommen, da die Bestimmung der Abbaugr\u00f6\u00dfe durch das Differenzieren des Erythrodextrins und Zuckers erschwert w\u00e4re. Im Erythrodextrin wurde vor allem die Menge der sich darin befindenden Substanz, die das Kupfer reduziert, und nach der Hydrolyse die ihr entsprechende Zuckerquantit\u00e4t bestimmt.\nDa der Hund freiwillig kein Erythrodextrin annahm, waren wir gezwungen, ihm es auf k\u00fcnstlichem Wege einzubringen. I nsere Versuche bestanden darin, da\u00df wir dem Hunde, welcher -I Stunden lang nach k\u00e4rglicher Ration gehungert hat, mit Hilfe der Sonde verschiedene Mengen 4\u00bb/\u00f6iger w\u00e4sseriger L\u00f6sung des genannten Kohlenhydrats einf\u00fchrten. Die Fl\u00fcssigkeit, welche sich aus der Fistel ausschied, wurde in einem Gef\u00e4\u00df mit Eis w\u00e4hrend 3 Stunden gesammelt. Nach dieser Zeitdauer sp\u00fclten wir den Magen des Hundes mit derselben Menge Wasser, wie die Erythrodextrinl\u00f6sung; die danach aus der Fistel ausflie\u00dfende Fl\u00fcssigkeit wurde w\u00e4hrend l\u2018a-2 Stunden gesammelt, solange keine Sekretion mehr zu beobachten war: jede Portion wurde einzeln der Analyse unterworfen. Die Fl\u00fcssigkeit wurde mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert, aufgekocht und filtriert. In einem Filtratteile wurde gleich der Zucker bestimmt ; der andere Teil wurde auf dem Wasserbade am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler mit 5\u00b0/<>iger Salzs\u00e4ure w\u00e4hrend 2 Stunden hydrolysiert; worauf die Gesamtmenge Zucker bestimmt wurde; von der Zahl des letzteren subtrahierten wir die Zahl des Verdauungszuckers, um den unverdaut gebliebenen Erythrodextrinteil zu bestimmen. Die Zuckerbestimmung wurde nach Bertrand ausgef\u00fchrt.\nDie beiliegende Tabelle illustriert die erhaltenen Resultate : wir gaben dem Hunde 500, 300, 150, WO, 50 und endlich 10 ccm 4\u00b0/oige Erythrodextrinl\u00f6sung. Dieser gro\u00dfen Schwankungen in der verabreichten Menge der Nahrungssubstanz ungeachtet, stehen dennoch die relativen Quantit\u00e4ten des Verdauten und Resorbierten, welche in Prozenten ausgedr\u00fcckt sind, einander ganz nahe; es ist ein Unterschied nur in 7\u201410\u00b0/o f\u00fcr die Verdauung und noch weniger f\u00fcr die Resorption, wenn wir die zwei letzten Versuche, in denen 10 ccm Substanz ge-\nHoppe-Seyier s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LX.\t1<I","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\nE. S. London und N. A. Dobrowolskaja,\n- X '1 7. 3' ^ X IC - c 5 \u00cf ') \u00c4 O' f \u00cf K ^\t1 < a g a 5 7\u00bb?!\n_\tw \u00d6l 3' \u00ff c ~ i' ~ i' \u00fc \u00a9 3 S 8 S \u00a9 ,\u00a3 S S 8 S S S\totsMc-.? 3 <t ^ 3 \u00ab O ^ \u00ab* \u00ab *\u25a0\u00bb 3 \u00ab5 ^\t! 3 5\u2018o O g\n\t _\tM M H K) to tc \u2014\tjw\t10\t7*\tto\tJO\tX\t4*\t4**\t\u00dc\u00ab\t*.\tp\tIC\tM\tIC\tC\tO\tC & '\u25a0*\u25a0\tp\t*p\tX*\tP\t^\tb\u00ab\th-.\tV\tio\tio\tio\t\u2666\u00bb\t*\u00bb\t\u201c**\u00bb\tVj\tkj\t\"Vi p. T\tJ\",1\tl1,*\tir\t^\tt4\tX\ti-1\th*\t05\tW\tW\tIO\ttO\ttO y f. U, Iw O Is, Iv m\t1 (O \u00bb 35 IO K W \u25a0**\u2022\tx\tc.\t1 <4\u2014\t.\tS*\t' g\u00bb\t5 \u00ae* rr\t\u00ab\t5\t3 5'\t*P\t05\t**\t\u00ab5\t^ o\u00bb*\t\u00bb\t2\t\u0152\t\u2014 T-\t2. rr\t7.\t7\t-\u2014\t\u2014 W\t5 *t\t6!\tS;\t0! '/. 9\t3\t\u00bb\t\u2014\t\u25a0 7\u201c 3. 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Diese Erscheinung ist sehr bemerkenswert, da hier eigentlich vollst\u00e4ndige Resorption zu erwarten w\u00e4re, der unbedeutend verabreichten Menge wegen.\nEs wird aber ganz verst\u00e4ndlich, wenn wir annehinen wollen, da\u00df die oben erw\u00e4hnte Regelm\u00e4\u00dfigkeit des Verhaltens zwischen der Menge des Eingef\u00fchrten und aus der Fistel Zuriiek-bekommenen das Streben des Organismus, die Verdauungs-resp. Resorptionsarbeit in allen Darmabteihmgeu am gleichm\u00e4\u00dfigsten zu verteilen, ohne die oberen Teile nur mit Arbeit zu \u00fcberladen, ausdr\u00fcckt. Indem die* Darmperistaltik durch automatische Nervenapparate reguliert wird, treibt sie den Darminhalt um so schneller weiter, je kleinere Menge davon vorhanden ist. indem sie selbe durch S\u00e4fte verd\u00fcnnt und auf diese Weise das Volumen der kleinen Nahrungsmengen vergr\u00f6\u00dfert. Das ist aus den Versuchen 18 und 19 zu ersehen, wo verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig sehr gro\u00dfe Chymusmengen erhalten wurden. '\nBeachtenswert ist noch ein Zusammentreffen: die Fistel hoi - Tsrhn-wjii\u00dfv* befindet sich ungef\u00e4hr in der Mitte des Darmkanals; der Nahrungsbrei, welchen wir daraus bekommen, erscheint nur gem\u00e4\u00df diesem r\u00e4umlichen Verh\u00e4ltnis auf die H\u00e4lfte verdaut , oder ein wenig mehr, was hier scheinbardurch den Anteil der oberen Darmh\u00e4lfte in der Verdauungsarbeit bedingt wird. Relativ kleinere Zahlen geben nur die 2- letzteren Versuche.\nSchlu\u00dffolgerung.\nDie schon fr\u00fcher bei den Eiwei\u00dfstoffen bemerkte Best\u00e4ndigkeit des Verhaltens zwischen dein Verabreichten und dem im Magen und in den oberen Darmabschnitten Verdauten hat sich auch in bezug auf die Kohlenhydrate bew\u00e4hrt.\nDiese Regelm\u00e4\u00dfigkeit reguliert also augenscheinlich auch die Arbeit des Darmkanals allein, da der Magen in der Kohlenhydratverdauung eine nur sehr unbedeutende Rolle spielt.\nDie kleinsten Nahrungsmengein verteilen sich scheinbar im Darmkanal ebenso gleichm\u00e4\u00dfig wie gro\u00dfe, um den ganzen Verdauungstraktus zur Arbeit anzuziehen.","page":273}],"identifier":"lit18841","issued":"1909","language":"de","pages":"270-273","startpages":"270","title":"Zum Chemismus der Verdauung und Resorption im tierischen K\u00f6rper. XXXI. Mitteilung: Weitere Untersuchungen \u00fcber die Verdauungs- resp. Resorptionsgesetze","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:53:20.376462+00:00"}