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{"created":"2022-01-31T13:52:07.429880+00:00","id":"lit18857","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schmidt-Nielsen, Signe","role":"author"},{"name":"Sigval Schmidt-Nielsen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 60: 426-442","fulltext":[{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00ab\u00dfch\u00fcttelinaktivierung\u00bb des Labs.\nI. Mitteilung.\nVon\nSigne und Sigval Schmidt-Nielsen.\n(Aus dom physiologischen Institut der Universit\u00e4t Christiania.)\n(Der Redaktion zugegangen am 28. Mai 1909.)\nWie wir Ende des vorigen Jahres in einer vorl\u00e4ufigen Mitteilung haben zeigen k\u00f6nnen,\u00ab) gelingt es unter gewissen Umst\u00e4nden, das Labenzym durch einfaches Sch\u00fctteln unwirksam zu machen. \u00dcber dies Ph\u00e4nomen, das, so weit wir wissen, eine bis da nie beschriebene Erscheinung darstellt, haben wir seit dem Fr\u00fchjahr 1908 eine Reihe von Untersuchungen angestellt, wor\u00fcber wir im folgenden berichten wollen.\nDer Ausgangspunkt unserer Untersuchungen war die von uns zuf\u00e4llig gemachte auff\u00e4llige Erscheinung, da\u00df, wenn einige in einem Reagenzr\u00f6hrchen eingeschlossenen Kubikzentimeter Labl\u00f6sung (verd\u00fcnnte Glycerinextrakte auf dem Labmagen des Kalbes) mit der Hand eine oder ein paar Minuten kr\u00e4ftig gesch\u00fcttelt wurden, die milchkoagulierende F\u00e4higkeit wenigstens um die H\u00e4lfte vermindert worden war, wie durch sofort an-gestellte Koagulationsversuche an Milch gezeigt werden konnte. Durch eine Reihe von hier nicht zu besprechenden Versuchen zeigte sich, da\u00df diese \u00abSch\u00fcttelinaktivierung\u00bb, wie wir das Ph\u00e4nomen bezeichnet haben, nicht auf eine Alkaliwirkung des Glases (sie findet ebenfalls in einem Quarzrohre statt) oder auf Zuf\u00e4lligkeiten zur\u00fcckzuf\u00fchren war, sondern ein besonderes Ph\u00e4nomen darstellt, das immer auftritt, wenn neutrale Lab-l\u00f6sungen aus Glycerinextrakten vom Labmagen des Kalbes be-\n') Signe o,g Sigval Schmidt-Nielsen, Om mekanisk paavirkning af enzymer. Aarsberetning for det Biologiske Selskab i Kristiania for 190H, S. 45 u. f.; Nyt Mag. f. Naturv. Bd. XLVII.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der <Sch\u00fctlelinakti vierung, des Labs, l. 42?\nreitet, kr\u00e4ftig gesch\u00fcttelt werden, und, so weit wir jetzt beobachtet haben, auch mit anderen Labl\u00f6sungen sich zeigen l\u00e4\u00dft, wenn verschiedene Versuchsbedingungen gen\u00fcgend ber\u00fccksichtigt werden.\nAuf den folgenden Seiten werden wir haupts\u00e4chlich Versuche besprechen, die die Abh\u00e4ngigkeit der Sch\u00fcttelinaktivierung von der Dauer und der Geschwindigkeit des Sch\u00fctteins, der Enzymkonzentration, der Versuchstemperatur und von \u00e4hnlichen Versuchsbedingungen zeigen. Hierzu kamen nur von uns selbst aus Kalbsmagen mittels Glycerinextraktion dargestellte Labl\u00f6sungen zur Verwendung. Das Verhalten anderer Labl\u00f6sungen (z. B. der Pr\u00e4parate des Handels), und die Beeinflussung der Schiittelinaktivierung durch verschiedene in kleinen Mengen anwesende S\u00e4uren und chemisch indifferente Stoffe, sowie die unter gewissen Versuchsbedingungen eintretende Reversibilit\u00e4t des Prozesses wird in folgenden Mitteilungen Erw\u00e4hnung linden.\nVersuchsanordnung.\nDie Glycerinextrakte wurden in der Weise bereitet, da\u00df Irische Labmagen von jungen K\u00e4lbern zuerst mit Wasser genau abgesp\u00fclt wurden, und danach von den Falten des Fundusteiles die Dr\u00fcsenschicht (nebst dem Schleime) mit einem (Jr-glase abgeschabt und in der zehnfachen Menge wasserhaltigen neutralen Glycerins verteilt und vor dem Filtrieren ein paar Tage hingestellt wurden. Es zeigte sich in den meisten F\u00e4llen, da\u00df diese Extrakte fast ausschlie\u00dflich Chymosin enthielten, und sie waren deswegen ohne Aktivierung mittels S\u00e4uren f\u00fcr die Sch\u00fcttelversuche verwendbar. Sie wurden zuerst so weit verd\u00fcnnt, da\u00df sie in dem Verh\u00e4ltnis 2 ccm Enzyml\u00f6sung auf 10 ccm Milch bei 370 Gerinnung derselben in ca. 8 Minuten hervorrief; hierzu war f\u00fcr die verschiedenen Extrakte eine Verd\u00fcnnung mit Wasser von 2 -4 ccm Glycerinextrakt auf 100 ccm notwendig. Als Ma\u00df f\u00fcr die in den verschiedenen Proben anwesende Labmenge ist stets die Koagulationsf\u00e4higkeit gegen v\u00f6llig frische Kuhmilch (2 ; 10) verwendet worden. Es war nicht zu vermeiden, da\u00df die Eigenschaften der Milch an verschiedenen Tagen variierten, was aus den Anfangswerten der","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"42\u00ab\nSigne und Sigval Schmidt-Nielsen.\nmit Labl\u00f6sungen derselben Konzentration ausgef\u00fchrten Versuche ersichtlich ist. Diese Variationen sind jedoch ohne praktische Bedeutung, wenn f\u00fcr die Beurteilung der Versuche die zur\u00fcckgebliebene Enzymmenge mit Hilfe des Zeitgesetzes des Labs berechnet wird. Es mu\u00df 'hervorgehoben werden, da\u00df die Bestimmung der zur\u00fcckgebliebenen Labmenge stets sofort an den direkt nach dem beendeten Sch\u00fctteln herausgenommenen Proben ausgef\u00fchrt wurde, und da\u00df die angef\u00fchrten Koagulationszeiten den Mittelwert von mehreren sofort nach einander angestellten Koagulationsversuchen darstellen.\nIn den ersten orientierenden Versuchen geschah die mechanische Bewegung der Labl\u00f6sungen in der Weise, da\u00df sie in einem Reagenzr\u00f6hrchen eingeschlossen ganz einfach mit der Hand kr\u00e4ftig gesch\u00fcttelt wurden. F\u00fcr ein quantitatives Studium des Ph\u00e4nomens war dies nat\u00fcrlich, was sich auch experimentell herausstellte, ein zu unsicheres und wenig gleichm\u00e4\u00dfiges Verfahren, weshalb sie durch rein maschinelle Anordnungen ersetzt wurde. Nach verschiedenen Versuchen blieben wir f\u00fcr die in dieser Mitteilung zu erw\u00e4hnenden Versuche bei der folgenden Anordnung stehen:\nIn der feststehenden aus bestem Jenaer Verbrennungsglas verfertigten R\u00f6hre wurde ein R\u00fchrer, aus vier durchl\u00f6cherten Ebonitplatten an einer silbernen Stange befestigt, schnell auf und ab bewegt. Die Zahl der Bewegungen konnte nach Belieben zwischen einigen wenigen und etwa 250 pro Minute variiert werden. In dem ca. 40 ccm fassenden R\u00f6hrchen befanden sich 25 ccm Fl\u00fcssigkeit, die durch die Bewegungen des R\u00fchrers heftig mit Luft gesch\u00fcttelt wurden.\nDamit die Versuche bei einer gleichm\u00e4\u00dfigen Temperatur stattfinden sollten, war das Versuchsr\u00f6hrchen in ein Wasserbad eingesenkt. Wo nichts anderes angef\u00fchrt ist, betrug die Versuchstemperatur 16\u00b0 C.\nVor jedem Versuche wurde das Versuchsr\u00f6hrchen mit destilliertem Wasser ausgekocht, und der R\u00fchrer mit kochend hei\u00dfem Wasser sorgf\u00e4ltig abgesp\u00fclt. Wir haben uns \u00fcberhaupt bem\u00fcht, die einzelnen Versuche so gleichf\u00f6rmig wie m\u00f6glich anzustellen.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttelinaktivier\u00fcng\u00bb des Labs I. 429\nDer Einflu\u00df der Dauer des Sch\u00fctteins,\nDurch unsere ersten Versuche stellte sich heraus, da\u00df die Dauer des Sch\u00fctteins auf die Gr\u00f6\u00dfe d\u00e9r 'Inaktivierung, einen bedeutenden Einflu\u00df aus\u00fcbt, und zwar in der Weise, da\u00df, je l\u00e4nger die Seh\u00fcttelzeit dauert, um so st\u00e4rker auch die \u00abInaktivierung\u00bb ist.\nTabelle I.\nEinflu\u00df der Sch\u00fctteldauer.\nDauer des Sch\u00fctteins Minuten\tKoagulations- zeit Minuten\t(a \u2014x)\t1 k.\tkY !..\tk3 *\n0\t8,5\t\t_ ;\t\t\n1,0\t24,0\t35,4\t0.45\tM,H\t1,4\n2,0\t46.0\t18,5\t0,37\t.2,2\t1.3\n2.5\t57,0\t14,9 i\t0,33\t2,3\t1,3\n3,0\t68.5\t12.4\t0,30\t2,4\t1,2\n3,5\t84\t10,1\t0,28\t2,5\t1,2\n4,0\t101\t8,4\t0,27\t2,7.\t1,2\n5.0 !\t176\t4,8\t0,26\t3.9\t1.4\nTabelle II. Einflu\u00df der Sch\u00fctteldauei*.\nDauer des\tKoagulations-\t\t:\t\u25a0 \u2022\t\nSch\u00fctteins\tzeit j\t(a \u2014x)\tk\u00ab\tK\tk.\nMinuten\tMinuten\t\t\t\u25a0\t*\n0\t% 9,5\t. - .\t\t\t\n1,0\t21,5\t44,2\t0,35\t1,3\t1,01\n1,5\t29,0\t32,8\t0,32\tM\t1,00\n2,0\t33,7\t28,2\t0,27\t1,3\t0,88\n3,0\t51\t18,6\t0,24\tt.,5\t0,88\n4.0\t74\t12,8 |\t0,22\t1,7 *\t0,90\n5,0\t110 i\t\u25a0\t8,6\t0,21\t2.1\t0,96\n60 7\ti\t155\t6,1\t0,20\t2,6 |\t1.01","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nSigne und Sigval Schmidt-Nielsen\nIn den Tabellen I und II haben wir zwei einschl\u00e4gige Versuchsserien wiedergegeben. Wenn die urspr\u00fcnglich anwesende Labmenge mit a bezeichnet wird, und x die Labmenge bedeutet, die nach einer gewissen Zeit durch die Reaktion in Anspruch genommen ist*, wird durch (a - x) die zur\u00fcckgebliebene Labmenge ausgedr\u00fcckt. Sie ist in unseren Tabellen in Prozenten der urspr\u00fcnglichen Labmenge angegeben.\nMan ersieht, da\u00df nach dem Sch\u00fctteln von nur 5 \u00f6der 6 Minuten Dauer fast alles Lab, und da\u00df binnen der ersten Minute mehr als die H\u00e4lfte des Labs \u00abinaktiviert\u00bb worden ist.\nSowohl bei graphischer Aufzeichnung dieser Versuche,' wie \u00fcberhaupt der experimentell gefundenen Daten, erh\u00e4lt man stets regelm\u00e4\u00dfig verlaufende Kurven von \u00e4hnlicher Form, wie wir sie fr\u00fcher1) f\u00fcr die monomolekul\u00e4re Destruktion des Labs durch Licht gefunden haben. Die stets gefundene regelm\u00e4\u00dfige Form der verschiedenen Kurven deutet darauf hin, da\u00df die Reaktion nach bestimmten Gesetzen verl\u00e4uft.\nUm in diese einen Einblick zu bekommen, haben wir die\ndx\nReaktionskonstante in der Formel ~ = k (a \u2014 x)n, und zwar\nnicht nur mit n gleich 1, sondern auch mit n gleich 2 und ] -ausgerechnet. Wenn t0 die Koagulationszeit der nicht behandelten Labl\u00f6sung ist und t, die der in der Zeit t gesch\u00fcttelte Probe angibt, und wenn vorausgesetzt wird, da\u00df stets a \u2022 t0 = (a \u2014 x) \u2022 ix ist, erh\u00e4lt man f\u00fcr die Berechnung der Reaktionskonstanten die folgenden Ausdr\u00fccke :\nBei n = 1 : die Reaktionskonstante = \u2014 \u2022 log \u2014 = k,\nT\t\u00ae to\t1\n= 2\n\u00bb\nindem bei den zwei letzten Konstanten der Wert von a gleich 1\n\u2018) Signe und Sigval Schmidt-Nielsen, Quantitative Versuche \u00fcber die Destruktion des Labs durch Licht. III. Mitteilung. Diese Zeitschrift, Bd. LVIII S. 233 ff.","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttelinaktivierung* des Labs. I. 431\nangenommen wird. Bei der Rechnung sind dekadische Logarithmen verwendet worden.\nAus den in den Tabellen I\u2014Hl angef\u00fchrten Werten f\u00fcr die Reaktionskonstanten ist ersichtlich, da\u00df es sich jedenfalls nicht um eine bimolekul\u00e4re Reaktion handeln kann. Der in der Tabelle III wiedergegebene Versuch stimmt in ihrer Abh\u00e4ngigkeit der Sch\u00fcttelzeit v\u00f6llig mit dem Verlaufe einer mono-molekul\u00e4ren Reaktion \u00fcberein.\nTabelle Ml. Einflu\u00df der Sch\u00fctteldauer.\nDauer des Scliiittelns\tKoagulations- zeit \u25a0\t(a-x)\t\t>.\tK\nMinuten\tMinuten\t\t, j\t\u25a0' \\\t\u25a0 t\n0 2.0\t8,l\u00f6 20.0\tj \u25a0 40,8\t' 0,19\t\u25a0 0,73\t\u00d6,2K\n3.0\t24,3\t33.5\t0,16\t0,66\t0,24\n40\t38,0\ti 21,4\t0,17\t0,92\t0,29\n' 5.0\t67,5\t12,1\t0.18\t1,4\t0,38\n0.0\t104\t7.8- 1\t0.18 i\t2,0\t\u25a0 0,43\nIndessen ist aus den Tabellen I und II sowie aus den meisten in dieser Abhandlung wiedergegebenen Tabellen ersichtlich, da\u00df der Verlauf der Reaktion in ihrer Abh\u00e4ngigkeit von derZeit komplizierter ist, als der monomolekul\u00e4ren Reaktionsformel entsprechen w\u00fcrde. Die experimentellen Daten stimmen in den meisten F\u00e4llen am besten mit der Reaktions-dx\t3\nformel -- = k (a \u2014 xjf \u00fcberein; sie hat jedoch, wie aus den\nin den folgenden Abschnitten angef\u00fchrten Versuchsreihen hervorgeht, die Neigung, bei geringerer Enzvmkonzentrati\u00f6n und erh\u00f6hter Temperatur monomolekul\u00e4r zu werden. In einem einzigen Falle (und dies bei hoher Konzentration) stimmte der Reaktionsverlauf mit der bimolekul\u00e4ren Formel.\nAuf diesen Befund kann selbstverst\u00e4ndlich vorl\u00e4ufig kein besonderes Gewicht gelegt werden Die das Ph\u00e4nomen be-\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LX.\t30","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nSigne und Slgval Schmidt-Nielsen,\ndingenden Faktoren (z. B. Einflu\u00df der Verunreinigungen) sind n\u00e4mlich bis jetzt viel zu wenig erforscht, und die M\u00f6glichkeit kann nicht ausgeschlossen werden, da\u00df es sich nicht um ein einziges, sondern um mehrere neben einander verlaufende Prozesse handelt. Wenadem so w\u00e4re, wird nat\u00fcrlich, je nach dem Vorherrschen des einen oder anderen Prozesses, der Gesamtproze\u00df zeitlich verschieden verlaufen k\u00f6nnen.\nEin Zufall kann es jedoch auf der anderen Seite kaum sein.\nda\u00df wir durchgehend die Reaktionsformel = k fa \u2014 xrr\ndt\nverwendbar finden. Dies ist selbstverst\u00e4ndlich nur ein Ausdruck f\u00fcr die experimentellen Beobachtungen, und es darf hiermit irgend eine Vorstellung \u00fcber die Natur des Vorganges nicht verbunden werden.\nDie einzige Schlu\u00dffolgerung, die wir zurzeit hieraus ziehen, ist die, da\u00df wir mit der durch diese Berechnung gefundenen Reaktionskonstante einen Vergleich mit dem Einflu\u00df anderer Versuchsmomente, z. B. Enzymkonzentration, Temperatur und Sch\u00fcttelgeschwindigkeit anstellen k\u00f6nnen. Und dies ist ein gro\u00dfer Vorteil, denn die Werte (a \u2014 x) k\u00f6nnen bei verschiedenen Sch\u00fcttelzeiten nicht verglichen werden, und sind auch nicht hierzu so geeignet wie die Reaktionskonstante.\nEinflu\u00df der Geschwindigkeit des Sch\u00fctteins.\nDie Versuche \u00fcber den Einflu\u00df der Sch\u00fcttelgeschwindigkeit wurden in der Weise angestellt, da\u00df bei einer konstanten Sch\u00fcttelzeit von 2 Minuten die Zahl der Sch\u00fcttelungen pro Minute variiert wurde. Die Gr\u00f6\u00dfe der Bewegungen des R\u00fchrers und die sonstige Versuchsanordnung war hierbei v\u00f6llig unver\u00e4ndert.\nZwei solche Versuchsreihen, die mit verschiedenen Labl\u00f6sungen angestellt wurden, sind in den Tabellen IV und V wiedergegeben. Damit die Unterschiede besser hervortreten sollen, sind sowohl die Werte (a \u2014 x), wie die beiden Reaktionskonstanten kj und k3 , angef\u00fchrt.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttelinaktiviehing\u00bb des Labs. 1.\t433\nTabelle IV,\nEinflu\u00df der Sch\u00fcttelgeschwindigkeit.\nZahl der Sch\u00fcttelungen pro Minute\tKoagulations- zeit Minuten\t(a\u2014x)\tV\t\" k, >\n0\t7,8\t\t\t_\t\n110\t9,0\t86,7\t0,03\t0,04\n155\t16,8\t46,4\t0,17\t0,23\n190\t25.5\t30,6\t0,26\t0,40\n240\t39,5\t19,7\t0,35\t0,63\n.300\t41,5\t18,8\t0,36\t0.65\nTabelle V.\nEinflu\u00df der Sch\u00fcttelgeschwindigkeit.\nZahl der Sch\u00fcttelungen pro Minute\tKoagulations- zeit Minuten\t(\u00e4-x)\tK /\tk3 S\n0\t6,9\t\t\t\n100\t9,9\t69,7.\t6,08\t0,10\n118\t11,7\t59,0\t0,12\t0,15\n131\t13,0\t53,1\t0,14\t0,19\n\u2022 146\t25,6\t27,0\t0,29\t0,46\n165\t45,0\t15,3.\t0.41\t0,78 *\n183\t53,5\t12,9\t0,45\t0,89\n203\t59,0\t11,7\t0,47\t0,96\n209\t61,5\t11,2\t0,48\t0,99\n219\t61,5\t11,2\t0,48\t0,99\n231\t63,0\t11,0\t0,48\t1,01\nMan sieht, da\u00df die Wirkung im Anf\u00e4nge mit der vermehrten Geschwindigkeit rasch zunimmt, um bald einen asymptotischen Wert anzunehmen.\nNach dieser Erfahrung sind unsere sp\u00e4teren Versuche mit einer Zahl der min\u00fctlichen Sch\u00fcttelungen von gegen 250 an-\n30*","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\nSigne und Sigval Schmidt-Nielsen,\ngestellt worden, indem bei dieser H\u00f6he derselben der Einflu\u00df kleiner, trotz aller Sorgfalt nicht zu vermeidenden Variationen vernachl\u00e4ssigt werden kann.\nEs w\u00e4re gewi\u00df von gro\u00dfem Interesse, eine n\u00e4here Beziehung zwischen der mechanischen Arbeit und dem numerischen Werte der \u00abInaktivierung\u00bb kennen zu lernen, aber wir haben bis zur weiteren Aufkl\u00e4rung der generellen Seiten des Ph\u00e4nomens darauf verzichtet.\nEinflu\u00df der Enzymkonzentration.\nWenn bei ein und derselben Sch\u00fcttelgeschwindigkeit verschiedene Labl\u00f6sungen gleich lange gesch\u00fcttelt werden, zeigt sich, da\u00df die L\u00f6sungen in verschiedenem Ma\u00dfe inaktiviert werden, und zwar in der Weise, da\u00df die Wirkung mit der verminderten Enzymkonzentration zunimmt.\nTabelle VI.\nEinflu\u00df der Enzymkonzentration.\nEnzym- konzontration 1\t(a\u2014x)\t. k,\tk,\n2\t14,8\t0,41\t0,80\n5\t20,9\t0,34\t0.59\n1*2,5\t60,0\t0.11\t0.15\n25\t85\t0.03\t0,04\nIn der Tabelle VI ist ein solcher Konzentrationsversudi wiedergegeben. Er wurde in der Weise ausgef\u00fchrt, da\u00df von ein und demselben Labextrakte je 2 ccm, 5 ccm, 12,5 ccm und 25 ccm mit W asser auf 250 Ccm verd\u00fcnnt wurden. Diese L\u00f6sungen, die also in arbitr\u00e4ren Einheiten Konzentrationen von 2\u20145\u201412,5 und 25 repr\u00e4sentieren, wurden 2 Minuten lang in genau derselben WTeise gesch\u00fcttelt und die Koagulationszeiten sofort bestimmt. In der Tabelle sind nur die hieraus berechneten WTerte von (a \u2014 x), sowie die Reaktionskonstante k,\nund k3 angef\u00fchrt worden. Man bekommt hieraus einen guten 2\nEindruck von dem Einflu\u00df der Konzentration.\nDa der Einflu\u00df der Sch\u00fcttelzeit nicht sicher festgestellt ist, konnten wir uns nat\u00fcrlich nicht mit Beobachtungen bei","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttelinaktivierung* des Labs. I. 435\neiner einzelnen Sch\u00fcttelzeit begn\u00fcgen, sondern mu\u00dften bei verschiedenen Enzymkonzentrationen Versuche mit variierenden Sch\u00fcttelzeiten anstellen.\nIn den folgenden Tabellen VII\u2014X haben wir solche yolb st\u00e4ndige Serien bei den arbitr\u00e4r gew\u00e4hlten Enzymkonzentrationen 10\u20147,5\u20145 und 2,5 ausgef\u00fchrt zusammengestellt. Sie beziehen sich auf dasselbe Labextrakt, wovon je 10 ccm, 7,5 ccm, 5 ccm und 2,5 ccm mit Wasser auf 250 ccm verd\u00fcnnt wurden. Diese L\u00f6sungen sind dann in den f\u00fcr jede Versuchsserie angef\u00fchrten Zeiten mit einer Geschwindigkeit des R\u00fchrers von ca. 245 Bewegungen pro Minute gesch\u00fcttelt worden. Die in diesen Versuchen erhaltenen Werte sind nicht direkt mit denen der Tabelle VI vergleichbar, indem sie sich auf verschiedene Labextrakte beziehen.\nTabelle VII.\nVersuch bei der Enzymkonzentration 10.\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulations- zeit Minuten\t\u25a0 (a \u2014x)\tki\tCO \u2022\u2022 JA.\n0\t5,0\t\u2014\t\t \u25a0 \u2019 1\t. . \u2022\n8.0\t8,5\t58,8\t0,077\t0,101\n4.0\t9,15\t54,6\t0,066\t0,088\n6,0\t10,75\t46,5\t0,055\t0,078\n8.0\t12,85\t38.9\t0,051-\t0,075\n10.0 \u25a0]\t15.9 i\t\u2019\t31,4\t0,050\t0,078\n15.0 l\t19,5\t25,6\t0,039 i.\t0,065\nTabelle VIII.\nVersuch bei der Enzymkonzentration 7,5.\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulations- zeit Minuten\t(a-x)\t-\t\u2022\tI 1 k,\t. k\u00e0 s\n0\t6,25\t_\t,\ti ' ; \n2.0\t14,35\t43,6\t0,18\t0,26\n4.0\t23,55\t26,5\t0,14\t0.24\n5.0\t24,4\t25.6 ' j\t0,12\t0,20","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nSigne und Sigval Schmidt-Nielsen,\nTabelle IX.\nVersuch bei der Enzymkonzentration 5.\n\u2022 ' ' \u2022 Sch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulations- zeit \u00bb Minuten\t(a \u2014x)\tK 1\tk, *\n0\t0,13\t_\t\t\n1,0\t11,85\t51,7\t0,29\t0.39\n2,0\t22,55\t27,2\t0,28\t0,40\n3,0\t29,9\t20,5\t0,23\t0.40\n5.0\t42,85\t14,3\t0,21\t\u2019 0,41\nTabelle X.\nVersuche bei der Enzymkonzentration 2,5.\nSch\u00fcttelzeit ! Minuten\tKoagulations- zeit Minuten\t(a \u2014 x)\tK\tk, *\n0\t12,73\t,\t\t\n1,0\t31,65\t40,2\t0,40\t0,58\n2,0\t68.45\t18.6\t0,37\t0,60\n2,5\t78,2\t16,3\t0,32\t0,59\n3,0\t106,5\t12.0\t0,31\t0,63\nAus den aufgef\u00fchrten Daten geht hervor, sowohl wenn man die Werte (a \u2014x) als die Reaktionskonstante vergleicht, da\u00df die Wirkung bei den verd\u00fcnnteren L\u00f6sungen eine gr\u00f6\u00dfere ist als bei den mehr konzentrierten. Bei graphischer Aufzeichnung stellen die gefundenen Werte regelm\u00e4\u00dfige Kurven dar.\nMan wird gegen diese Versuche einwenden k\u00f6nnen, da\u00df nicht nur die Labmenge, sondern auch der Gehalt der Verunreinigungen und besonders der des Glycerins in den obenstehenden Versuchsreihen verschieden war und die Resultate vielleicht nur einen Ausdruck f\u00fcr den verminderten Glyceringehalt darstellen. Um diesem Einwand entgegenzutreten, wurde eine zweite Reihe von Versuchen (die Tabellen XI\u2014XIII; angestellt, wo durch Hinzuf\u00fcgung von Glycerin (resp. 2,5 ccm.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttelinaktivierung* des Labs. I. 437\n5 ccm und 7,5 ccm) f\u00fcr die n\u00e4mliche Glycerinkonzentration (etwa 10:250) in denverd\u00fcnnten L\u00f6sungen gesorgt wordep war.\nTabelle XI.\nVersuche bei der Enzymkonzentration 7,5 (mit Glycerinzusatz).\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulationszeit Minuten\t(a-x)\tk, .\tk3 a\n0,0\tj 6.7\u00d4\t_\t\u25a0-V\t..\t.\t\u25a0\t:\t1 \u25a0 ~ 1\t|-\n2.0\t11,85\t57.0\t0,12 *\t0,16\n3,0 j\t16,2\t41,7\t0,13\t0,18\n4,0\t19.9\t33,9\t0,12\t0,18\n0,0 \u2022 1\t27,9\t24,2\t0,10\t0,17\n8.0\t32,85 \u2022 - \u25a0 ..\t20.6\t0,09\t0,15\nTabelle XLL\nVersuch bei der Enzymkonzentration 5 (mit Glycerinzusatz).\nSch\u00fcttelzeit ! Minuten j\tKoagulationszeit Minuten\t(a-x) j\tK \\\tK t\n0,0\t! \u25a0 6,43\t.\t\t\n2.0\t12,75\t50,4\t0,15\t0,20\n3.0\t17,4\t37,0\t0,14\t0,22\n4,0\t22,9\t28,1\t0,14\t0,22\n5,0 :\t26,6\t24,2\t0,12\t0,21\nTabelle XIII.\nVersuch bei der Enzymkonzentration 2,5 (mit Glycerinzusatz).\nSch\u00fcttelzeit j Minuten |\tKoagulationszeit Minuten\t(a\u2014x)\tk, \u2022 \u2022 1\tK \u25a0 \u00ab\n0,0\t13,7\t. \u2022\t\t\n1,0\t22,4\t61,2\t0,21\t0,28\n2.0\t34,15\t40,1\t0,20\t0,29\n3,0\t45.25\t30,3\t0,17\t0,27\n4,0\t70,0\t19,6\t0.18\t0,32","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"Signe und Sigval Schmidt-Nielsen.\nIn \u00dcbereinstimmung mit dem oben Gefundenen geht aus diesen Versuchen hervor, da\u00df die Wirkung um so gr\u00f6\u00dfer ist, je geringer die Enzvrakonzentration. Au\u00dferdem ist aus diesen Versuchen ersichtlich, da\u00df das Glycerin in den verwendeten Konzentrationen auf die \u00abInaktivierung\u00bb hindernd gewirkt hat.\nUm dies Verhalten besser hervortreten zu lassen, haben wir f\u00fcr die in den Tabellen VII bis XIII angef\u00fchrten Versuchsreihen die mittleren Reaktionskonstanten k3 berechnet und in\n2\nder Tabelle XIV zusammengestellt, indem es hierdurch erm\u00f6glicht wird, einen direkten Vergleich anzustellen, durch welchen man einen ungef\u00e4hren Begriff von den numerischen Werten des Einflusses der Enzymkonzentration resp. des Glycerins erh\u00e4lt. Es mu\u00df jedoch daran erinnert werden, da\u00df diese Werte nur approximative sind.\nTabelle XIV.\nEinflu\u00df der Enzymkonzentration.\nEnzym- konzentration\tVersuche mit konstantem Glyceringehalt (10) Reaktionskonstante\tVersuche mit fallendem Glyceringehalt (10\u20142,5) Reaktionskonstante\n10.0\tetwa 0,08\tetwa 0.0H\n7.5\t\u00bb 0,17\t\u00bb 0.23\n5,0\t\u00bb 0,21\t0,11\n2,5\t\u00bb\t0,29\tv\t0,61\nEinflu\u00df der Reaktionstemperatur.\nUm den Einflu\u00df der Versuchstemperatur n\u00e4her studieren zu k\u00f6nnen, konnten nat\u00fcrlich nur diejenigen Temperaturen zur Verwendung kommen, welche an und f\u00fcr sich ohne sch\u00e4digende Einwirkung auf das Lab sind. Nach den Untersuchungen von Madsen und Walbum1) d\u00fcrfte eine Temperatursch\u00e4di-\n*) Th. Madsen et L. Walbum, Recherches sur Vaffaiblissement de la pr\u00e9sure. Festschrift f\u00fcr Olof Hammarsten, 1906. Nr. X. Uppsala. L\u00e4karef\u00f6r. F\u00f6rh.. Bd. XI, Suppl.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttelinaktivierung* des Labs. I. 439\ngung erst oberhalb 37\u00b0 eintreten. Wir haben jedoch nur Temperaturen bis zu 30\u00b0 C. verwendet. Bez\u00fcglich der Einzelheiten dieser Versuche brauchen wir wohl kaum anzuf\u00fchren, da\u00df die Sch\u00fcttelung erst dann stattfand, nachdem das Versuchsr\u00f6hrchen mit der Labl\u00f6sung die Temperatur des Wasserbades angenommen hatte.\nBei den Temperaturen 0, 10, 20 und 30* 'C. wurden voll-r st\u00e4ndige Serien mit verschiedener Sch\u00fcttelzeit, aber mit derselben Sch\u00fcttelgeschwindigkeit und derselben Labkonzentration (5 : 250 desselben Labextraktes) angestellt. Die gewonnenen Daten sind in den Tabellen XV\u2014-XVIII zusammengestellt.\nTabelle XV.\nVersuche bei einer Versuchstemperatur von 0\u00b0 C.\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulationszeit Minuten\t(a\u2014x)\tK\t^3 *\n\u25a0 \u2022 ' \u25a0 \u2022\u2022 1 l 0\t9.2\t\t\t\n1.0\t14,4\t63,9\t0,19\t0.25\n2.0\t20.2\t45,5\t0,17\t0,24\n5,0\t28,2\t32,6\t0,16\t0,25\n4.0\t35,0\t26.3\t0,15\t0,24\n5.0\t41.4\t22.2\t0,13\t0,22\n6.0\t52.5 !\t17,5\t0,13\t0,23\nTabelle XVI. ,\nVersuci e bei einer Versuchstemperatur von 10d C.\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulationszeit Minuten\t(a\u2014x)\tk,\ts\n0,\t1\ti\t\u25a0\t\u25a0 7,9\t.. |\t\t\n2.0\t23,5\t33,6\t0,24\t!..\t0,3\u00ab\n.5.0\t30,35\t26,0\t0.20\t0,32\n4.0\t46.25\t17.1\t0,19\t0,36\n5.0\t56.85\t13.9\t0,17\tj\t0,36\n6,0\t95.5\t8.3\t0.18\t0,41","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440\nSigne und Sigval Schmidt-Nielsen,\nTabelle XVII.\nVersuche bei einer Versuchstemperatur von 20\u00b0 C.\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulationszeit Minuten\t(a\u2014x)\tk.\tk. t\n0,0\t9,52\t' '\t\t\n1,0\t19,4\t49,1\t0,31\t0,43\n2.0\t36.15\t26,3\t0,29\t0.47\n3,0\t62,0\t15,4\t0,27\t0,52\n4,0\t88,35\t10,8\t0,24\t0,51\n5,0\t144,0\t6,6\t0,24\t0,58\n0,0\t197,5\t4,8\t0,22\t0,59\nTabelle XVIII.\nVersuche bei einer Versuchstemperatur von 30\u00b0 C.\nSch\u00fcttelzeit Minuten\tKoagulationszeit 'Minuten\t(a\u2014x)\tk|\tk, 2\n0\t7.07\t\t\t\n0,75\t14,95\t47,3\t0,43\t0,61\n1,0\t19,8\t35,7\t0,45\t0,67\n1,5\t31,75\t22,3\t0,44\t0,74\n2,0\t51.25\t13,8\t0,43\t0,85\n2.5\t97,5\t7,3\t0,45\t1,09\n3,0\t134,3\t5,3\t0,43\t1,12\nEs ist aus den angef\u00fchrten Werten f\u00fcr (a\u2014x) sowie von den Reaktionskonstanten ersichtlich, da\u00df die \u00abSch\u00fcttelinaktivierung* mit der steigenden Temperatur zunimmt, und zwar in der \\\\ eise, da\u00df sie f\u00fcr etwa 20\u00b0 Temperatursteigerung verdoppelt wird.\nDa die Reaktionskonstante, wie mehrmals hervorgehoben, wegen des unsicheren Reaktionsverlaufes nur approximativ berechnet wterden darf, ist eine Berechnung der Temperatur-konstante, (Li, der Arrheniusschen Formel\nauch nur ann\u00e4hernd.\nkr,\nkT,","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der \u00abSch\u00fcttei inakti vierung\u00bb des Labs I. 441\nWir w\u00e4hlen zu dieser Berechnung die mittleren Werte\nder Konstante k* * und berechnen :\n7\nzwischen 0 und 10\u00b0 C. p == 6500 \u00bb\t10 \u00bb 20\u00b0 \u00bb \u00bb/.= 5900\n\u00bb\t20 \u00bb 30\u00b0\t\u00bb= 8800\nWenn f\u00fcr das Temperaturintervall 20 -30\u00b0 C., wo die Reaktion sich vielleicht dem Verlauf der monomolekul\u00e4ren Reaktionsformel n\u00e4hert, die Temperaturkonst\u00e0nte mit Hilfe der mittleren Werte von kl berechnet wird, ergibt sich p = 9100.\nDie Temperaturkonstante f\u00fcr die Sch\u00fcttelinaktivierung l\u00e4\u00dft sich demnach zwischen 0 und 30\u00b0 C. im Mittel zu etwa 7000 berechnen. Zum Vergleiche erw\u00e4hnen wir, da\u00df f\u00fcr die Hitze-destruktion des Labs Madsen und Wal bum Werte bis zu 90000 fanden, und f\u00fcr die Lichtdestruktion fanden wir1) fr\u00fcher etwa 1500.\nEinflu\u00df verschiedener Faktoren.\nEs war uns bei unseren ersten Versuchen aufgefallen, da\u00df die Labpr\u00e4parate des Handels (verschiedene norwegische K\u00e4selabextrakte und das Gladsche Labpulver), wenn sie nach hinreichender Verd\u00fcnnung direkt zu den Sch\u00fcttelversuchen verwendet wurden, sich nicht \u00abinaktivieren\u00bb lie\u00dfen. Da diese Pr\u00e4parate bekanntlich durch Extraktion mittels verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure bereitet sind und, um haltbar zu sein, mit reichlichen Mengen von Kochsalz und Bors\u00e4ure versetzt sind, yeranla\u00dfte uns diese Beobachtung, den Einflu\u00df verschiedener Elektrolyten, namentlich S\u00e4uren, zu untersuchen.\nDiese Untersuchungen,2) die der Zeitschrift f, physikalische Chemie eingereicht worden sind, zeigten, da\u00df ganz geringe Mengen von S\u00e4uren, z. B. 0,5\u20141,0 ccm n/io-HCl auf 100 ccm Labl\u00f6sung, hinreichend sind, um beim Sch\u00fctteln in 5 Minuten jede \u00abSch\u00fcttelinaktivierung\u00bb zu verhindern. Verschiedene organische S\u00e4uren, wie Oxals\u00e4ure und Milchs\u00e4ure, \u00fcben eine\n\u2018) Signe und Sigval Schmidt-Nielsen, I. c. S. 240.\n*) Signe und Sigval Schmidt-Nielsen, \u00ab\u00dcber den Einflu\u00df der S\u00e4uren auf die Sch\u00fcttelinaktivierung des Labs* (erscheint im Sommer 1909).","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"'Schmidt-Nielsen, Cher \u00abSch\u00fcttelinaktivierung\u00bb des Labs. I.\nebenso kr\u00e4ftige Wirkung wie die Schwefels\u00e4ure aus, und diese und andere organische S\u00e4uren wirken kr\u00e4ftiger hindernd als die Phosphors\u00e4ure. Aus unseren diesbez\u00fcglichen Versuchen geht hervor, da\u00df die S\u00e4urewirkung nicht mit der Zahl der Wasserstolfionen proportional ist und somit nicht durch die Wirkung dieser erkl\u00e4rt wird. Untersuchungen \u00fcber den Einflu\u00df anderer Elektrolyten wie Nichtelektrolyten sind schon im Gange und werden demn\u00e4chst ver\u00f6ffentlicht.\nZum Schlu\u00df m\u00f6chten wir in dieser ersten Mitteilung ein eigent\u00fcmliches Verhalten erw\u00e4hnen, n\u00e4mlich, da\u00df die \u00abSch\u00fcttelinaktivierung\u00bb unter gewissen Umst\u00e4nden einen reversiblen Proze\u00df darzustellen scheint. Hierauf, wie auf andere Versuche, die wir angestellt haben, um die ganze Erscheinung zu erkl\u00e4ren, werden wir in einer zweiten Mitteilung eingehen.","page":442}],"identifier":"lit18857","issued":"1909","language":"de","pages":"426-442","startpages":"426","title":"Zur Kenntnis der \"Sch\u00fcttelinaktivierung\" des Labs. I. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"60"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:52:07.429885+00:00"}