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{"created":"2022-01-31T14:50:24.982717+00:00","id":"lit18908","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ackermann, D.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 57: 28-29","fulltext":[{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber eine neue Base aus gefaultem Pankreas.\nVon\nD. Ackermann.\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Marburg.) (Der Redaktion zugegangen am 1. August 1908.)\nMit Hilfe der von F. Kutscher zuerst bei der Untersuchung von Liebigs Fleischextrakt angewandten Methode l\u00e4\u00dft sich aus faulem Pankreasgewebe1) eine Base gewinnen, die den Namen Viridinin tragen m\u00f6ge. Sie findet sich in derselben Fraktion wie die \u00f6-Aminovalerian s\u00e4ure, d. h. also in demjenigen Teile der Phosphorwolframf\u00e4llung, der sowohl mit alkoholischer Quecksilberchlorid- -j- Natriumacetatl\u00f6sung, wie mit alkoholischer Cadmiumehloridl\u00f6sung f\u00e4llbar ist; doch ist sie von der \u00f6-Aminovalerians\u00e4ure durch eine viel geringere L\u00f6slichkeit ihres Gold- und Platinsalzes verschieden, eine Eigenschaft, dank deren sich beide K\u00f6rper leicht voneinander trennen lassen.\nDas Viridinin enth\u00e4lt weder Schwefel noch Phosphor und aus den bei der Analyse seiner Edelmetallsalze gefundenen Zahlen berechnet sich die Formel C8H12N203, vorausgesetzt, da\u00df die Bildung dieser Salze ohne Austritt von Wasser erfolgt. Eigenartig ist nun, da\u00df die Farbe des Hydrochlorates nicht wei\u00df, sondern intensiv gr\u00fcn ist.\nAls ich das Chlorid zum erstenmal durch Zersetzung des Platinates mit Schwefelwasserstoff darstellte und das Filtrat des Platinsulfides gr\u00fcn ablaufen sah, glaubte ich nicht anders, als eine Verunreinigung vor mir zu haben, kochte mit Tierkohle, aber ohne dadurch eine Entf\u00e4rbung erreichen zu k\u00f6nnen. Auch um eine Beimengung von Kupfer konnte es sich nicht handeln, weil solches durch die F\u00e4llung mit Schwefelwasserstoff zur\u00fcckgehalten worden sein mu\u00dfte. Da ferner das zersetzte Edelmetallsalz analysenrein war, zweifelte ich nicht, da\u00df die gr\u00fcne Farbe diesem Chloride eigent\u00fcmlich ist. Dampft man die L\u00f6sung desselben nun ziemlich weit ein und l\u00e4\u00dft sie dann l\u00e4ngere Zeit stehen, so scheidet es sich manchmal in Form sch\u00f6ner gl\u00e4nzender gr\u00fcner Nadeln ab, deren L\u00f6slichkeit in kaltem Wasser keine allzugro\u00dfe ist.\n*) Es waren dies 22 Kilo Rinderpankreas, die im Sommer 1906 zwei Monate lang an der Lnft, leicht bedeckt, gefault hatten.","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"29\n\u00dcber eine neue Base aus gefaultem Pankreas.\nBeim langsamen Verkohlen eines solchen Krystalles bildet sich ein gelber Dampf von eigenartig aromatischem Geruch, der noch am ersten an den Geruch des Chinons erinnert; die Annahme eines aromatischen Kernes w\u00e4re ja auch mit der Elementarformel des K\u00f6rpers vereinbar.\nDie gleichen Erscheinungen beobachtet man beim Veraschen der Edelmetallsalze des Viridinins.\nDiese sind \u00fcbrigens auch ganz anders gef\u00e4rbt, als wie man es von den meisten Auraten und Platinaten gewohnt ist.\nF\u00e4llte ich n\u00e4mlich eine L\u00f6sung des gr\u00fcnen Chlorides bei stark saurer Reaktion mit 30\u00b0/oiger Goldchloridl\u00f6sung, so erschienen sofort glitzernde, schwarzgr\u00fcne oder schwarzgelbe Krystallbl\u00e4tter, die sich beim Erhitzen ziemlich leicht l\u00f6sten. K\u00fchlte ich die Fl\u00fcssigkeit dann ab, so war das Glas bald mit sch\u00f6nen schwarzbraunen feinen Krystallnadeln erf\u00fcllt. Diese schmolzen bei 176\u00b0 unter Aufsch\u00e4umen und waren rein, da sich der Goldwert derselben nach dem Umkrystallisieren nicht mehr \u00e4nderte.\n0,1177 g Substanz gaben 0,0442 g Au\n0,1167 \u00bb 0,1233 \u00bb 0,1077 > 0,1233 \u00bb 0,1077 * 0,1011 >\n\n\u00bb\n0,0437 > >\n0,0466 > >\n0,0408 \u00bb \u00bb\n0,0822 > C02 und 0,0258 g H20 0,0743 >\t*\n5,0 ccm N bei T.\nBerechnet f\u00fcr C8H12N203 \u2022 HAuC14 Au = 37,6 \u00b0/o G = 18,3 >\nH = 2,5 \u00b0/o N = 5,4 \u00b0/o\n0,0252 \u00bb\t\u00bb\n\u2014 14\u00b0 und B. = Gefunden :\n37,6 \u00b0/o 37,5 \u00b0/o 37,8 \u00b0/o 18,2 \u00b0/o\t18,8 >\n2,3 \u00b0/o\t2,6 \u00b0/o\n5,8 \u00b0/o\n750 mm, 37,9 \u00b0/o\nAuch das Platinat weicht in seiner F\u00e4rbung wenigstens etwas von der Norm ab; es sieht intensiv gelb aus, wie die meisten Goldsalze es zu tun pflegen, und hat nicht den r\u00f6tlichen Ton, den man bei Platinaten sonst zu sehen gewohnt ist. Es wurde in sehr feinen st\u00e4ubenden N\u00e4delchen erhalten, die sich\nungef\u00e4hr zwischen 212 und 216\u00b0 unter Zersetzung schw\u00e4rzten.\n0,1003 g Substanz gaben 0,0249 g Pt.\nBerechnet f\u00fcr (C8H12N203)2 \u2022 H2PtCl6 :\nPt = 25,0>\nGefunden : 24,8 \u00b0/o","page":29}],"identifier":"lit18908","issued":"1908","language":"de","pages":"28-29","startpages":"28","title":"\u00dcber eine neue Base aus gefaultem Pankreas","type":"Journal Article","volume":"57"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:24.982723+00:00"}