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{"created":"2022-01-31T14:57:34.483970+00:00","id":"lit18912","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Levites, S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 57: 46-48","fulltext":[{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung der Fette im tierischen Organismus.\nIII. Teil.\nVon\nS. Levites.\n(Aus dem patholog. Laboratorium des Kaiserl. Institutes f\u00fcr experim. Medizin\nin St. Petersburg.)\n(Der Redaktion zugegangen am 17. August 1908.)\nIm zweiten Teile meiner Abhandlung \u00fcber dieses Thema habe ich \u00fcber das Verhalten der Fetts\u00e4uren im Masren-Darm-kanal berichtet.. Indem ich meine Untersuchungen abschlie\u00dfe, habe ich noch das Verhalten der \u00fcbrigen Bestandteile der Fette zu beschreiben.\nBekanntlich kommen in den Fetten au\u00dfer den Fetts\u00e4uren zwei Alkohole vor : Der eine \u2014 das dreiwertige Glycerin, mit dem die Fetts\u00e4ure chemisch (als Ester) gebunden ist, und das Cholesterin nebst den ihm nahestehenden Stoffen.\nObwohl das Cholesterin wie das Phytosterin st\u00e4ndige, nie fehlende Begleiter aller Fette sind, so werden sie doch von den Tieren (Hunden) nicht verdaut. Meine Versuche an einem Ileocoecalfistelhunde mit je 5 g Cholesterin und 500 g Brot zeigten, da\u00df das Cholesterin beinahe quantitativ nach Verlauf von ca. 13 Stunden ausgeschieden wird. Es ist zu bemerken, da\u00df ich nur mit reichlicher Brotnahrung zu richtigen Resultaten gelangte. F\u00fctterte ich die Hunde ohne oder mit w^enig anderer Nahrung, so erzielte ich unrichtige Resultate, da das Cholesterin den Wandungen des Darmkanals anhaftet und dauernd im Darme verbleibt.\nGanz anders verh\u00e4lt sich das Glycerin. Dieser Alkohol wird rasch und vollst\u00e4ndig resorbiert: die Resorption beginnt vom Darme an. Vom Magen wTird es gar nicht oder sehr wenig aufgenommen, wie die Versuche am Pvlorusfistelhunde lehren.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verdauung der Fette im tierischen Organismus. III. 4/\n1.\tEinem Hunde wurde zweimal je 10 g (gleich 9,8 absolutes Glycerin), in 200 ccm Wasser gel\u00f6st, durch die Schlundsonde verf\u00fcttert. In den Entleerungen wurden:\nim Mittel 98,46 \u00b0/o Glycerin\nwieder aufgefunden.\n2.\tIn der Mitte des Darmes, etwa 120 cm vom Pylorus, ist die Resorption sehr betr\u00e4chtlich. Von 21 g wie oben zubereiteten Glycerins wurden aus dem Fistelausflusse 4,46 g oder 21,24\u00b0/o Glycerin wieder aufgefangen. (Resorbiert also 78,76\u00b0/o.)\n3.\tIn der N\u00e4he des Coecums scheint das Glycerin schon fast vollst\u00e4ndig resorbiert zu sein. Einem Hunde mit einer Fistel etwa 120 cm vom Goecum wurden 20,5 g Glycerin in Wasser gel\u00f6st verabreicht. In der Fistelentleerung ist ca. 0,3 g oder h\u00f6chstens l1/2\u00b0/o aufgefunden worden.\nDie Bestimmung des Glycerins in den Darmentleerungen bietet mancherlei Schwierigkeiten. Nicht alle Methoden, die zur quantitativen Bestimmung des Glycerins vorgeschlagen sind, eignen sich f\u00fcr diesen Fall; nach einigen Versuchen erwies sich, da\u00df die Methode von Schukow und Schestakow1) sich am besten empfiehlt.\nDiese Methode beruht auf der L\u00f6slichkeit des Glycerins in Aceton und nach dem Arbeitsgange \u00e4hnelt diese Methode der Ermittlung der Fette durch \u00c4ther im Soxhletapparate. Die Einzelheiten dieser Methode sind aus dem Folgenden zu ersehen. Die Entleerungen werden mit verd\u00fcnnter Salz- oder Schwefels\u00e4ure versetzt, wobei sich der gr\u00f6\u00dfte Teil der Gallensubstanzen usw. nach kurzem Stehen absetzt. Diese werden dann abfiltriert und das Filtrat auf dem Wasserbade bei m\u00f6glichst niedriger Temperatur bis zur Sirupdicke eingeengt. Der sirup\u00f6se R\u00fcckstand wird mit einem gro\u00dfen \u00dcberschu\u00df von wasserfreiem Natronsulfat innig vermengt, die so erhaltene trockene Masse wird in den Soxhletapparat eingetragen und mit frisch \u00fcber Kaliumcarbonat destilliertem Aceton ausgelaugt. Das Aceton wird abdestilliert und der R\u00fcckstand bei 60\u201480a im Trockenschrank getrocknet. Zu beachten ist folgendes:\nA) Zeitschrift f. angew. Chemie, 1905.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nS. Le vit es, \u00dcber Verdauung der Fette.\n1.\tDer zu bestimmende Glyceringehalt darf nach dieser Methode nicht mehr als 1\u20141,5 g Glycerin enthalten.\n2.\tDiese Methode liefert meiner Erfahrung nach etwas zu hohe Resultate. Will man ganz genaue Resultate erzielen, so empfiehlt es sich, einen vergleichenden Versuch nach der Acetin-methode*) auszuf\u00fchren. Ich ermittelte nach der Acetonmethode um 0,2\u20140,5\u00b0/o h\u00f6here Resultate als nach der \u2022Acetinmethode.\n0 Lewkowitsch, Chemische Technologie und Analyse der Fette, Bd. I, S. 312.","page":48}],"identifier":"lit18912","issued":"1908","language":"de","pages":"46-48","startpages":"46","title":"\u00dcber die Verdauung der Fette im tierischen Organismus. III. Teil","type":"Journal Article","volume":"57"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:57:34.483975+00:00"}