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{"created":"2022-01-31T15:06:01.720398+00:00","id":"lit18929","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Borchardt, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 57: 305-312","fulltext":[{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen von Nahrungsalbumosen im Blut\nund im Urin.\nVon\nL. Bor char dt.\nAus dem Institut f\u00fcr med. Chemie und exper. Pharmakologie zu K\u00f6nigsberg. Direktor:\nGhr. Prof. Dr. Jaffe.)\n(Der Redaktion zugegangen am 26. August 1908.)\nW\u00e4hrend wir durch zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre einen guten Einblick in die Yerdauungsvorg\u00e4nge innerhalb des Intestinaltraktus erhalten haben, sind unsere Kenntnisse \u00fcber das Schicksal der Eiwei\u00dfk\u00f6rper jenseits der Darmwand noch immer sehr gering. Insbesondere ist die Frage, ob ein gewisser Teil des Nahrungs ei wei\u00df es unver\u00e4ndert oder wenig ver\u00e4ndert in Form von Albumosen die Darmwand passiert, bis in die j\u00fcngste Zeit eifrig diskutiert und noch nicht mit Sicherheit entschieden worden.\nDie zahlreichen Versuche, Albumosen auf der H\u00f6he der Verdauung im Blute nachzuweisen, haben \u2014 seien sie nun im positiven oder negativen Sinne ausgefallen \u2014 keine allgemeine Anerkennung erlangen k\u00f6nnen. Und es ist zweifellos, da\u00df keine der angewendeten Methoden die Forderung, die zum sicheren Nachweis von Albumosen gemacht werden mu\u00df, voll und ganz erf\u00fcllt: das Bluteiwei\u00df vollst\u00e4ndig und unver\u00e4ndert zu entfernen, ohne da\u00df gleichzeitig auch Albumosen mit niedergeschlagen werden.\u00bb\nIch habe deshalb versucht, diese Frage auf einem andern Wege zu l\u00f6sen. Einer Idee Kossels folgend, habe ich1) das Schicksal einer wohlcharakterisierten Albumose, des Hemi-elastins, nach Aufnahme per os im Tierk\u00f6rper verfolgt, und es ist mir gelungen, diese Albumose im Blut und in einigen Organen wiederzufinden.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LI, S. 506, 1907.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LVII.\n20","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\nL. Borchardt,\nWar somit die Frage nach dem Vorkommen von Albu-mosen im Blut zun\u00e4chst prinzipiell in dem Sinne entschieden, da\u00df Nahrungsalbumosen in die Blutbahn \u00fcbergehen k\u00f6nnen (vorausgesetzt, da\u00df das Hemielastin in dieser Hinsicht keine Sonderstellung einnimmt), so war es anderseits aus mancherlei Gr\u00fcnden w\u00fcnschenswert,, diese Versuche zu erweitern und die Versuchsbedingungen den physiologischen Vorg\u00e4ngen noch mehr anzupassen. Besonders aber war mir ma\u00dfgebend f\u00fcr die Wiederaufnahme dieser Versuche die Kritik, die meine Arbeit durch Abderhalden1) erfahren hatte. Abderhalden schreibt dar\u00fcber: \u00abDieser Forscher hat die sch\u00f6ne Beobachtung gemacht, da\u00df ein peptisches Abbauprodukt aus Elastin, das durch besondere Eigenschaften ausgezeichnet und daher in sehr geringen Mengen nachweisbar ist, sich im Blute bei seiner Einf\u00fchrung per os nachweisen l\u00e4\u00dft. Es liegt kein Grund vor, diesen Befund zu verallgemeinern. Borchardt hat nur nachgewiesen, da\u00df das von ihm Hemielastin genannte Produkt in der Blutbahn und auch in Organen nachweisbar ist. \u00dcber die Zusammensetzung des Hemielastins wissen wir nichts. Es ist m\u00f6glich, da\u00df es \u00fcberhaupt schwer angreifbar ist und deshalb unzerlegt im Organismus zirkuliert, d. h. es ist die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen, da\u00df Hemielastin als Fremdk\u00f6rper wirkt. \u00bb \u00abSollen diese Versuche f\u00fcr die \u00ab Albumosenfrage\u00bb von Bedeutung sein, d. h. f\u00fcr das normale Vorkommen von Albumosen im Blute grundlegend werden, dann w\u00e4re doch erst zu beweisen, da\u00df normalerweise Hemielastin im Blute vorkommt, wenn Elastin als solches verf\u00fcttert wird und nicht k\u00fcnstlich bereitetes Hemielastin. \u00bb\nDiesen Nachweis habe ich jetzt erbracht. Auch nach Verf\u00fctterung von Elastin tritt Hemielastin regelm\u00e4\u00dfig in das Blut und die Organe \u00fcber und ist mit der Hemi-elastinreaktion nachweisbar.\nDie Versuchsanordnung entsprach durchaus den fr\u00fcher mitgeteilten Versuchen und ich kann hinsichtlich aller Details auf meine fr\u00fchere Arbeit verweisen. Das zur F\u00fctterung be-\n*) Biochem. Zeitschrift, Bd. VIII, S. 369, 1908.","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Nahrungsalbumosen im Blut und im Urin.\n307\nnutzte Elastin wurde im Heidelberger physiol. Institut genau in der gleichen Weise dargestellt, wie das Elastin, das ich fr\u00fcher als Ausgangsmaterial f\u00fcr die Darstellung des Elastinverdauungsproduktes verwendete. Es gab keine Hemielastin-reaktion.\nIch bin Herrn Prof. Kos sei f\u00fcr die \u00dcberlassung des Materials zu besonderem Danke verpflichtet.\nDas fast unl\u00f6sliche Elastinpulver wurde in Milch suspendiert per Schlundsonde gegeben. Erbrechen trat niemals danach ein, ebensowenig Durchfall. In den ersten beiden Versuchen, in denen relativ sehr gro\u00dfe Elastinmengen eingef\u00fchrt wurden, lagen die Tiere danach tr\u00e4ge und apathisch da und zeigten alle Zeichen hochgradiger S\u00e4ttigung.\n1. Versuch.\nEin IOV2 Wochen altes weibliches H\u00fcndchen von 4450 g K\u00f6rpergewicht erh\u00e4lt 26. 6. 08 50 g Elastin per Schlundsonde. Wird nach 5 Stunden in Athernarkose durch Entbluten aus der Pfortader get\u00f6tet. 25 ccm des Pfortaderbluts werden durch kurzes Aufkochen in schwach essigsaurer L\u00f6sung enteiwei\u00dft. Im Filtrat ist nach Einengen auf 15 ccm die Hemielastinreaktion positiv. Auch in den Nieren, Milz, Leber, Magenwand, D\u00fcnndarm- und Dickdarmwand ist Hemielastin durch die charakteristische Reaktion wiederzufinden. Biuret- und Millonsche Probe sind positiv, die Glyoxyls\u00e4urereaktion negativ, nur in Magen-und Darmwand positiv. Magen und Darm sind noch voll von unverdautem Elastin.\nDurch diesen Versuch ist das Auftreten von Hemielastin im Blut und den Organen nach F\u00fctterung mit Elastin beim jungen, noch nicht ausgewachsenen Tier erwiesen.\nDas Vorkommen von Hemielastin in den Organen nach Elastinf\u00fctterung konnte nicht anders erkl\u00e4rt werden, als da\u00df die Albumose nicht in der Leber festgehalten oder abgebaut, sondern in den gro\u00dfen Kreislauf gelangt war. Unter diesen Umst\u00e4nden mu\u00dfte das Hemielastin auch im peripheren Blut vorhanden sein, wenn auch in gr\u00f6\u00dferer Verd\u00fcnnung. Der erste in dieser Hinsicht unternommene Versuch an einem erwachsenen\n20*","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nL. Borchardt,\nTier ergab im Gegensatz zu allen sp\u00e4teren Versuchen ein v\u00f6llig negatives Resultat.\n2.\tVersuch.\nH\u00fcndin von 5650 g K\u00f6rpergewicht erh\u00e4lt am 30. 6. 08. 60 g Elastin in Milch per Schlundsonde. Nach 6 Stunden werden aus der Carotis 80 ccm Blut entnommen, das in der \u00fcblichen Weise nach dem Enteiwei\u00dfen auf dem Wasserbade eingeengt wird. Auch nach dem Einengen bis auf wenige Kubikzentimeter f\u00e4llt weder die Hemielastinreaktion noch die Biuret-reaktion positiv aus.\nDer negative Ausfall dieses Versuches veranla\u00dfte mich, dasselbe Tier nochmals mit Elastin zu f\u00fcttern und das Hemi-elastin im Pfortaderblut und den Organen zu suchen. Hier war Hemielastin unter den gleichen Versuchsbedingungen leicht nachweisbar.\n3.\tVersuch.\nDie H\u00fcndin von Versuch 2 erh\u00e4lt 7. 7. 08 abermals 60 g Elastin in der gleichen Weise. Wird nach 6V2 Stunden aus der Pfortader entblutet. 150 ccm Pfortaderblut werden nach der \u00fcblichen Verd\u00fcnnung mit der 10 fachen Menge Wasser ent-eiwei\u00dft ; das Filtrat gibt nach Einengen auf 240 ccm deutliche Hemielastinreaktion. Biuret- und Mill on sehe Probe sind positiv, die Glyoxyls\u00e4urereaktion negativ. Nach weiterem Einengen des F\u00fctrats auf 10 ccm wird das Hemielastin durch S\u00e4ttigen mit NaCl ausgesalzen. Es tritt ein deutlicher Niederschlag auf, von dem am anderen Tage abfiltriert wird. Der mit ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung gewaschene Niederschlag wird in Wasser gel\u00f6st und gibt die Hemielastinreaktion sowie die Biuret- und Millonsche Probe.\nAu\u00dfer im Pfortaderblut war Hemielastin durch Hemielastin-, Biuret- und Millonsche Reaktion nachweisbar in Leber, Milz, Nieren, Pankreas, Magen- und Darmwand. Einige geschwollene Bauchlymphdr\u00fcsen, die in gleicher Weise behandelt wurden, gaben besonders deutliche Hemielastinreaktion.\nDurch diesen Versuch war es erwiesen, da\u00df auch beim erwachsenen Tier nach Elastinf\u00fctterung Hemielastin ins Blut","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Nahrungsalbumosen im Blut und im Urin.\n309\nund die Organe \u00fcbertreten kann. Der negative Ausfall des vorhergehenden Versuches an demselben Tier und unter denselben Bedingungen lie\u00df es aber w\u00fcnschenswert erscheinen, durch Wiederholung einen Anhaltspunkt zu gewinnen, ob der \u00dcbertritt der Albumose ins Blut zu den regelm\u00e4\u00dfigen Erscheinungen geh\u00f6rt oder nur ausnahmsweise erfolgt. Zugleich wurde die Frage entschieden, da\u00df auch im Garotisblut Hemielastin auf der H\u00f6he der Elastinverdauung nachweisbar ist. Schlie\u00dflich wurde in dem folgenden Versuch die Menge des verabreichten Elastins bedeutend herabgesetzt, um dem Einwand zu begegnen, da\u00df nur nach Verabreichung von Elastinmengen, die das physiologische Ma\u00df \u00fcberschreiten, Hemielastin in das Blut \u00dcbertritt.\n4.\tVersuch.\nM\u00e4nnlicher Hund von 12910g K\u00f6rpergewicht erh\u00e4lt 14.7.08 50 g Elastin in Milch per Schlundsonde. Nach 6 Stunden werden aus der Carotis 210 ccm, gleich darauf aus der Pfortader 150 ccm Blut entnommen. Im Pfortaderblut ist die Hemielastin-reaktion nach dem Enteiwei\u00dfen noch vor dem Einengen (in 880 ccm Fl\u00fcssigkeit) deutlich, ebenso die Biuret- und Millon-sche Reaktion, w\u00e4hrend die Glyoxyls\u00e4urereaktion auch nach dem Einengen auf 50 ccm negativ ausf\u00e4llt. Im Garotisblut ist nach Einengen auf 170 ccm die Hemielastinreaktion positiv. Von Organen wurden Nieren, Milz, Pankreas, Leber, Herz, Lungen, Muskeln auf Hemielastin untersucht; in allen diesen Organen konnte es nachgewiesen werden. Die Blase enthielt 200 ccm Urin. Derselbe gab weder die Hemielastinreaktion noch die Biuretprobe. Nach Einengen des Urins auf 100 ccm war die Hemielastin- sowie die Biuretreaktion sehr deutlich.\nDas Vorkommen von Hemielastin im Urin nach Elastinf\u00fctterung wurde durch den n\u00e4chsten Versuch best\u00e4tigt.\n5.\tVersuch.\nM\u00e4nnlicher Terrier von 10750 g K\u00f6rpergewicht erh\u00e4lt 31. 7. 08 40 g Elastin in Milch per Schlundsonde. Nach 6 Stunden werden aus der Garotis 100 ccm Blut entnommen, in welchem","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nL. Borchardt,\nnach Einengen auf 80 ccm die Hemielastin- sowie die Biuret-reaktion positiv ausfallen.\nW\u00e4hrend des Aderlasses l\u00e4\u00dft der Hund Urin, von dem 100 ccm aufgefangen werden. Der Urin ist eiwei\u00dffrei und gibt weder Hemielastin- noch Biuretreaktion. Nach dem Einengen auf 50 ccm ist Hemielastin durch beide Reaktionen nachweisbar.\nDas Resultat dieses Versuches wurde durch den folgenden Versuch best\u00e4tigt.\n6. Versuch.\nDerselbe Hund erh\u00e4lt 10. 8. 08 ab\u00e9rmals 40 g Elastin. Nach 6 Stunden werden aus der Carotis 100 ccm Blut entnommen, in dem nach Einengen auf 20 ccm das Hemielastin durch die Hemielastin- sowie Biuretreaktion nachweisbar ist. W\u00e4hrend des Aderlasses konnten wieder 80 ccm Urin aufgefangen werden, die direkt sowohl Biuret- wie Hemielastinreak-tion geben. Hemielastin- und Biuretreaktion sind auch in dem am anderen Morgen (ca. 20 Stunden nach der Elastinf\u00fctterung) entleerten Urin deutlich positiv. Der n\u00e4chste Urin (32 Stunden nach der Elastinf\u00fctterung) enthielt noch nachweisbare Spuren von Hemielastin. Von da ab war der Urin frei davon.\nIch entnehme meinen Versuchen die folgenden Resultate: Sowohl beim jungen wrie beim ausgewachsenen Tier tritt nach F\u00fctterung mit nicht \u00fcberm\u00e4\u00dfigen Mengen eines Eiwei\u00dfk\u00f6rpers, des Elastins, ein prim\u00e4res Verdauungsprodukt desselben, das Hemielastin (Horbac-zewski) oder Protoelastose (Chittenden und Hart) in sehr geringer Menge ins Pfortaderblut \u00fcber. Von da gelangt es in den gro\u00dfen Kreislauf und zu den K\u00f6rperorganen und kann mit dem\u00fcrin ausgeschieden werden.\nDiese neuen und in mancher Hinsicht den herrschenden Anschauungen widersprechenden Resultate gestatten zun\u00e4chst eine Beantwortung der von Abderhalden1) aufgeworfenen Frage: \u00abSollte der tierische Organismus nun auch normalerweise solche Produkte (gemeint ist das Hemielastin) in die Zirkulation bringen, um sie dann schlie\u00dflich zum Teil durch\n') 1. c.","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"311\n\u00dcber Nahrungsalbumosen im Blut und im Urin,\ndie Nieren zu verlieren und zum Teil wieder zum D\u00fcnndarm zur\u00fcckzuf\u00fchren?\u00bb \u2014 Ich habe durch diese Versuche erwiesen, da\u00df das Hemielastin z. T. durch die Nieren dem K\u00f6rper verloren geht. Von dem Elastin der Nahrung gelangt ein kleiner Anteil ins Blut und wird durch die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Ob vollst\u00e4ndig, ob ein Teil des ins Blut \u00fcbergetretenen Hemielastins in den Organen abgebaut oder zu diesem Zwecke zur Darmwand zur\u00fcckgef\u00fchrt wird, entzieht sich einstweilen noch unserer Kenntnis.\nWichtiger ist nat\u00fcrlich f\u00fcr die Bedeutung dieser Versuche der Einwand, da\u00df das Hemielastin m\u00f6glicherweise als Fremdk\u00f6rper wirkt und sich anders verh\u00e4lt wie andere Albumosen. Die M\u00f6glichkeit einer solchen Sonderstellung des Hemielastins unter den Albumosen erscheint mir aber schon aus theoretischen Gr\u00fcnden ganz ausgeschlossen. Es ist nicht einzusehen, warum die Elastinverdauung bereits bei dem ersten Verdauungsprodukt Halt machen sollte, weshalb der K\u00f6rper dieses dann eliminieren m\u00fc\u00dfte, weil er es nicht weiter abbauen kann. Zudem ist es durch k\u00fcnstliche Verdauungsversuche von Morochowetz,1) Richards und Gies2) erwiesen, da\u00df tats\u00e4chlich die Elastinverdauung weiter geht als bis zum Hemielastin. Wenn das aber nicht der Fall w\u00e4re, so w\u00e4re es doch n\u00e4herliegend, anzunehmen, da\u00df das aus der Nahrung entstandene Hemielastin mit dem Stuhl ausgeschieden werde und nicht in die Blutbahn \u00fcberginge. Der \u00dcbergang der Albumose ins Blut w\u00e4re also auch dann ein bemerkenswertes Novum. Schlie\u00dflich mu\u00df ich aber der Angabe Abderhaldens widersprechen, da\u00df wir \u00fcber die Zusammensetzung des Hemielastins nichts w\u00fc\u00dften. Zwar liegt eine quantitative Bestimmung der Bausteine des Hemielastins bisher nicht vor; die Albumosennatur und die chemischen Eigenschaften des Hemielastins sind aber durch Hor-baczewski,3) Chittenden und Hart4) eingehend studiert.\nx) St. Petersb. med. Wochenschr. 1886. \u2014 Ref. n. Malys Jahres-ber., Bd. XYI, S. 271. 1886.\n2)\tAmer. Journ. of physiol., Bd. VII, S. 93. 1902.\n3)\tDiese Zeitschrift, B. VI, S. 330. 1882.\n4)\tZeitschrift f. Biol., Bd. XXV, S. 368. 1889.","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312 L. B or char dt, \u00dcber Nahrungsalbumosen im Blut und im Urin.\nEiner Verallgemeinerung meiner Versuche, d. h. der Annahme, da\u00df nach Eiwei\u00dff\u00fctterung geringe Mengen der Nahrungsalbumosen ins Blut \u00fcbergehen, steht nun aber \u2014 wie ich meine \u2014 ein Bedenken entgegen.\nEs k\u00f6nnten qualitative Verschiedenheiten unter den der Nahrung entstammenden Albumosen bestehen; es w\u00e4re denkbar, da\u00df gewisse Albumosen leichter, andere schwerer oder garnicht die Darmwand passieren und ins Blut gelangen, und eine solche Annahme f\u00e4nde eine Parallele in der verschieden\nguten Durchl\u00e4ssigkeit der Darmwand f\u00fcr die einzelnen Zucker-\u2022 *\narten. Uber Versuche, die ich in diesem Sinne unternommen habe, will ich sp\u00e4ter berichten.\nIn dieser Arbeit begn\u00fcge ich mich damit, festzustellen, da\u00df nach Einf\u00fchrung eines Eiwei\u00dfk\u00f6rpers, des Ela-stins, das auch in der gew\u00f6hnlichen Nahrung eine nicht unwesentliche Rolle spielt, per os in nicht abundanter Menge eine Albumose, Hemielastin, ins Blut \u00fcbergeht, welche schlie\u00dflich durch die Nieren mit dem Urin ausgeschieden wird.","page":312}],"identifier":"lit18929","issued":"1908","language":"de","pages":"305-312","startpages":"305","title":"\u00dcber das Vorkommen von Nahrungsalbumosen im Blut und im Urin","type":"Journal Article","volume":"57"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:06:01.720404+00:00"}