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{"created":"2022-01-31T12:55:02.881771+00:00","id":"lit18947","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lefmann, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 57: 476-514","fulltext":[{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\nVon\nDr. G. Lefmann, wissenschaftlichem Assistenten.\n(Aus der medizinischen Poliklinik zu Heidelberg. Dir. Geh. Hofrat F lein er.) (Der Redaktion zugegangen am 17. September 1908.)\nI. Einleitung.\nSeit der Vereinfachung der quantitativen Kreatininbestimmung durch die Folinsehe1) Methode sind eine Reihe von Arbeiten erschienen, die den Kreatininstoffwechsel beim Menschen und beim Tier zum Gegenstand haben. Auch bei Kranken sind bereits unter Nutzbarmachung dieser Methode Untersuchungen \u00fcber die Kreatininausscheidung angestellt worden ; nahezu allen diesen Untersuchungen, soweit sie am normalen Organismus ausgef\u00fchrt wurden, liegt der Gedanke zugrunde, \u00fcber den Ablauf des Kreatininstoffwechsels bei Muskelruhe und bei Muskelarbeit Aufschlu\u00df zu schaffen, und den Einflu\u00df zu studieren, welchen der Wechsel im Gehalte der Nahrung an Stickstoff und Purinbasen auf den Kreatininhaushalt hat. Der Ausf\u00fchrung solcher Untersuchungen stehen namentlich zwei Momente hindernd entgegen: Das eine besteht in der Schwierigkeit einer sicheren quantitativen und verlustlosen \u00dcberf\u00fchrung des Harnkreatins in Kreatinin, in welcher Form das Kreatin dann bestimmt wird ; die zweite Schwierigkeit in der gro\u00dfen Abh\u00e4ngigkeit der Kreatinin- und Kreatinausscheidung vom Stoffwechsel der Gewebe, denen nachgewiesenerma\u00dfen sowohl eine aufbauende als zerst\u00f6rende Funktion zukommt. Wie Gottlieb und Stan-gassinger2) gezeigt haben, ist die Menge des im K\u00f6rper gebildeten Kreatinins nicht allein durch svnthetische, sondern\n*) Folin, Diese Zeitschrift, Bd. XLI, S. 223.\n2) R. Gottlieb u. R. Stangassinger, Diese Zeitschrift, Bd. LHr S. 1. \u2014 R. Stangassinger, Diese Zeitschrift, Bd. LY, S. 295.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n477\nauch durch zerst\u00f6rende Prozesse innerhalb der Organe bedingt und die Annahme, da\u00df der endogene Kreatin- und Kreatininstoffwechsel unter gleichen Yersuchsbedingungen stets der gleiche sei, ist Voraussetzung f\u00fcr die Beurteilung zahlreicher Versuche, beispielsweise der F\u00fctterungsversuche. Eine absolute Gew\u00e4hr hierf\u00fcr sich zu verschaffen, ist unm\u00f6glich ; nur indirekt erh\u00e4lt man eine solche dadurch, da\u00df man gen\u00fcgend gro\u00dfe Normalperioden den eigentlichen Versuchen vorausschickt, ebenso wie man dies bei N- und \u00dc-Bestimmungen l\u00e4ngst gewohnt ist. Dadurch erh\u00e4lt man aber immer nur \u00dcbersichtsbilder \u00fcber den Gesamtstoffwechsel und eine Kontrolle der einzelnen in Betracht kommenden Organe fehlt nach wie vor. Eine solche w\u00e4re aber z. B. f\u00fcr die Leber, die bei dem Kreatininstoffwechsel, wie neuerdings gezeigt wurde, eine gro\u00dfe Rolle spielt, unbedingt w\u00fcnschenswert, da man analog den Erfahrungen an anderen Organen annehmen mu\u00df, da\u00df die Arbeitsleistung der Leber auf verschiedene Reize ganz verschieden ausf\u00e4llt. Wollte man den Versuch machen, diese Vorg\u00e4nge zu analysieren, so blieb nichts anderes \u00fcbrig, als zun\u00e4chst den normalen Ablauf des Kreatininstoffwechsels zu untersuchen und dann die etwaigen Ver\u00e4nderungen zu studieren, welche nach sicherer Sch\u00e4digung eines bestimmten Organes des gleichen Individuums auftreten. Das ist nat\u00fcrlich nur im Tierexperiment m\u00f6glich und die n\u00e4chste Aufgabe war, f\u00fcr die zur Verwendung kommenden Tiere Normalwerte bei Stickstoff- und purink\u00f6rperarmer Kost zu schaffen. Im Anschlu\u00df hieran wurde dann der Einflu\u00df verschiedenartig zusammengesetzter Nahrung sowie derjenige von Kreatingaben unter verschiedenen Umst\u00e4nden untersucht, wie dies aus den nachfolgenden Versuchsergebnissen hervorgeht.\nH. Versuchsanordnung.\nDie Versuche wurden ausschlie\u00dflich an H\u00fcndinnen ausgef\u00fchrt, denen zur Erleichterung des Katheterisierens eine Scheidenspaltung gemacht worden war. Die Tiere befanden sich in Stoffwechselk\u00e4figen. Die Untersuchungen des Urins wurden durchweg am Mischurine gemacht und fanden stets direkt im\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LVII.\t31","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nG. Lefmann,\nAnschlu\u00df an das Katheterisieren statt ; zweimal t\u00e4glich, um 12 Uhr mittags und um 6 Uhr abends, wurden die Tiere katheterisiert. Im Urine wurde dann der Stickstoff nach Kjeldahl, Kreatinin und Kreatin nach der Folinschen Methode bestimmt. Als Kolorimeter wurde das von R. Gottlieb und Stangassinger1) beschriebene Modell benutzt.2) Die Bestimmung des Kreatinins im Harn ging ohne weiteres vonstatten. Schwieriger gestaltete sich die Invertierung von Kreatin zu Kreatinin im Harn. F\u00fcr reine Kreatinl\u00f6sungen hatten Gottlieb und Stangassinger gefunden, da\u00df eine quantitative Umsetzung von Kreatin in Kreatinin am besten bei 2,2 \u00b0/o Salzs\u00e4uregehalt vor sich gehe. Setzte man mehr S\u00e4ure zu, so fand eine nachtr\u00e4gliche Zerst\u00f6rung des gebildeten Kreatinins statt. Auf dieser Angabe fu\u00dfend versuchte ich auch im Urine eine Umsetzung von Kreatin in Kreatinin ; ich erhielt dabei jedoch fast durchweg geringere Werte f\u00fcr den Gesamtgehalt an Kreatinin plus Kreatin als f\u00fcr Kreatinin allein, trotz sorgf\u00e4ltiger Neutralisierung nach mehr-(3) st\u00e4ndigem Erhitzen auf dem Wasserbade. Es sind eben f\u00fcr die Umsetzung von Kreatin in Kreatinin in reinen L\u00f6sungen ganz andere Bedingungen erforderlich als im Harn und \u00e4hnlichen Fl\u00fcssigkeiten. Dieselben m\u00fcssen f\u00fcr jeden Versuchsplan besonders ausfindig gemacht werden. Dies veranla\u00dfte mich, ganz genau nach der von Folin gegebenen Vorschrift zu verfahren, da dieselbe, f\u00fcr Urinwerte ausgearbeitet, noch die meisten Chancen f\u00fcr richtige Resultate darbietet. Nach Folinscher Vorschrift sollen 10 ccm Urin mit 5 ccm Normalsalzs\u00e4ure 3 Stunden auf dem Wasserbade erhitzt, darnach neutralisiert und nach den Vorschriften der Kreatininbestimmung weiter behandelt werden. Statt 10 ccm Urin verwendete ich \u00f6fters 20 ccm unter entsprechender Vermehrung der Salzs\u00e4ure, um die gew\u00fcnschte Konzentration wieder herzustellen. Bis zur Trockene wurde nie eingedampft, um die Salzs\u00e4urekonzentration nicht zu verst\u00e4rken. Auch den fr\u00fcheren Untersuchern bot die Umwandlung von Kreatin in Kreatinin stets Schwierigkeiten ; es handelte sich\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LU, Heft 1 u. 2.\n2) Das von mir benutzte Kolorimeter war genau nach dem Runne-sehen Modell von dem Mechaniker P. Sto\u00eb in Heidelberg konstruiert.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n479\ndabei jedoch immer nur um relativ einfach zusammengesetzte und meist eiwei\u00dfreiche Fl\u00fcssigkeiten. So kamen f\u00fcr meine Untersuchungen die von Jaff\u00e9,1) Dorner,2) Baur und Barschall,3) Gottlieb und St angas singer,4) Weber5) ausgearbeiteten Methoden nicht in Betracht, van Hoogenhuyze und Ver-ploegh6) geben nur Kreatininwerte an in ihren Untersuchungen, desgleichen Froschbach.7) Neuerdings hat sich dann Dreib-holz8) mit der \u00dcberf\u00fchrung von Kreatin in Kreatinin besch\u00e4ftigt, ohne eine brauchbarere Methode als die Folinsche angeben zu k\u00f6nnen. Mellanbv9) ben\u00fctzte ebenfalls die Folinsche Methode der Invertierung mit gutem Erfolge. Er erw\u00e4hnt dabei als besonders beachtenswert bei der Ausf\u00fchrung, da\u00df die nach dem Erhitzen auf dem Wasserbade zur Verwendung kommende Fl\u00fcssigkeitsmenge nicht etwa durch Auswaschen vergr\u00f6\u00dfert werden d\u00fcrfe. Ich ging stets so vor, da\u00df ich die Jaff\u00e9sche Reaktion in dem gleichen Gef\u00e4\u00dfe vornahm, indem der Urin mit Salzs\u00e4ure erhitzt und neutralisiert worden war; darnach setzte ich soviel Wasser zu, als dem Volumen der urspr\u00fcnglichen Urinmenge \u2014 gew\u00f6hnlich 20 ccm \u2014 entsprach. Nach dem Eintreten der Reaktion wurde die gesamte Fl\u00fcssigkeitsmenge in einen Me\u00dfkolben von 500 ccm Inhalt gesp\u00fclt und zur kolorimetnschen Untersuchung verwendet. \u2014 Um im Urine ebenso vollst\u00e4ndig das Kreatin in Kreatinin zu verwandeln, als dies bei den Organextrakten m\u00f6glich ist, wurde versucht, denselben mit Eiwei\u00df zu versetzen, nachdem sich Kl\u00e4rungsversuche mit Plumb, acet. und Tierkohle als nicht anwendbar\n0 Jaff\u00e9, Diese Zeitschrift, Bd. XLVIII, S. 430.\ns) Dorner, Ebenda, Bd. LII, S. 227.\n3)\tBaur u. Barschall, Arbeiten a. d. kaiserl. Gesundheitsamt, Bd. XXIV, S. 552.\n4)\tR. Gottlieb und R. Stangassinger, 1. c.\n5)\tWeber, Arch, f\u00fcr exp. Pathol, u. Pharm., Bd. LVIII, S. 93.\n6)\tvan Hoogenhuyze u. Verploegh, Diese Zeitschrift, Bd. XLVI, S. 465.\n7)\tFroschbach, Arch. f. exp. Pathol, u. Pharm., Bd. LVIII, S. 113.\n8)\tDreibholz, Wolfgang, Zur Frage der Kreatininausscheidung im Harne. Inaug.-Diss., Greifswald 1908.\n9)\tMellanby, Journal of Physiology, Bd. XXXVI, S. 288.\n31*","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nG. Lefmann,\ngezeigt hat. Einen Abschlu\u00df haben diese Versuche noch nicht gefunden, einmal da die Folinsche Methode zun\u00e4chst als ausreichend genau erschien, und zweitens, um nur Werte zu erhalten, die nach der gleichen Methode erhalten wurden und daher gut unter einander vergleichbar sind.\nIII. Die Ausscheidung von Kreatin und Kreatinin unter normalen\nVerh\u00e4ltnissen.\nWie schon erw\u00e4hnt, besch\u00e4ftigten sich die fr\u00fcheren Untersucher haupts\u00e4chlich mit dem Kreatinin- und Kreatinstoffwechsel bei Muskelarbeit und Muskelruhe, und die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind ziemlich vollst\u00e4ndig von C. J. G. van Hoogen-huyze und H. Verploegh1) zusammengestellt worden, soda\u00df sie hier nicht nochmals in toto referiert werden sollen. Die genannten Untersucher f\u00fchrten an sich selbst gr\u00f6\u00dfere Versuchsreihen unter verschiedenen Bedingungen aus, die zu interessanten Resultaten insofern f\u00fchrten, als trotz wechselnder Zusammensetzung der Kost, die durchschnittliche Kreatinin- und Kreatinausscheidung keine gro\u00dfen Unterschiede zeigen, und auch k\u00fcrzer dauernde Unterern\u00e4hrung sowie eingeschaltete Arbeitstage trotz gro\u00dfer k\u00f6rperlicher Anstrengung das Bild nicht wesentlich ver\u00e4nderten. Anders war es bei der von den Verfassern beobachteten Hungerk\u00fcnstlerin Flora Tosca, bei der in 14t\u00e4giger Hungerperiode der Kreatiningehalt des Urines stark sank und nur an den Arbeitstagen wieder etwas anstieg. Diese Versuchsresultate decken sich mit den fr\u00fcheren Beobachtungen \u00fcber die Kreatininausscheidung bei Hunger und Muskelarbeit im gro\u00dfen und ganzen. Die betreffenden Angaben von Meissner,2) Moitessier,3) Gregor4) und Grocco,5) Oddi und Ta-rulli6) beziehen sich ebenfalls auf den Gesamtstoffwechsel und\n*) l. c.\n2)\tMeissner, Zeitschrift f\u00fcr rationelle Medizin, 3. Reihe, Bd. XXXI, S. 284, 1868.\n3)\tCompt. rend. Soc. biolog., Bd. XLIII, S. 573.\n4)\tGregor, Diese Zeitschrift, Bd. LI, S. 98.\n5)\tGrocco, Ann. di chim. e di pharm., Bd. IV, S. 211.\n6)\tOddi u. Tarulli, Boll, dell\u2019 acad. med. di Roma, Bd. XIX, S. 2, 1893.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n481\nsind nicht unbestritten. (Vgl. die Untersuchungen von Voit,1) Zantl2) und Hoffmann.3)) In einer neueren Untersuchung hat dann Weber4) mittels der Folinschen Methode und unter Zugrundelegung einer sehr sinnreichen Versuchsanordnung festgestellt, da\u00df die Muskelarbeit beim hungernden Tiere Kreatininvermehrung im Harne hervorruft, beim gleichm\u00e4\u00dfig ern\u00e4hrten jedoch die Kreatininausscheidung verringert. Nat\u00fcrlich wurde f\u00fcr die Vermehrung des Gesamtkreatinins bei Muskelarbeit in erster Linie das Kreatin der Muskeln verantwortlich gemacht und der ruhende und arbeitende Muskel auf seinen Kreatingehalt untersucht. Auch hier sind die Angaben widersprechend ; von den fr\u00fcheren Autoren fand Liebig5) den Kreatingehalt bei Muskelarbeit h\u00f6her als bei Muskelruhe; desgleichen Sa-rokin,6) der doppelt so viel Kreatin im arbeitenden Muskel fand als im ruhenden, und ebenso Sczelkow;7) Voit8) und Nawrocki9) fanden das umgekehrte Verh\u00e4ltnis. Monaris10) Angaben sind wegen der angewandten Technik nicht einwandsfrei. Nach Webers Untersuchungen am Herzen \u00fcber den Kreatinstoffwechsel finden sich w\u00e4hrend der Arbeit erh\u00f6hte Abgaben von Kreatin und von Kreatinin11) an die Durchblutungs-(Ringersche) Fl\u00fcssigkeit; in gel\u00e4hmten Muskeln fand Weber weniger Kreatin als in normalen und arbeitsf\u00e4higen; Mel-lanby 12) fand im Muskel so gut wie kein Kreatinin und bei\n*) Yoit, Zeitschrift f. Biolog., Bd. IV, S. 87.\n*) Zantl, \u00dcber die Ausscheidung von Kreatin und Kreatinin bei verschiedener Nahrung. Inaug.-Diss., M\u00fcnchen 1868.\n3)\tHoffmann, Arch. f. pathoh Anatomie, Bd. XLVIH, S. 358.\n4)\tWeber, 1. c., S. 107.\n5)\tLiebig, Annal, d. Chem. u. Pharm., 1847, Bd. LXII, S. 257.\n6)\tSarokin, ^rch. f. pathol. Anatom., 1863, Bd. XXVIII, S. 544.\n7)\tScelkow, Zentralbl. f. d. med. Wissenschaften, 1866, Nr. 31.\n8)\tVoit, 1. c., S. 91.\n9)\tNawrocki, Zentralbl. f. die med. Wissensch., 1866, N. 40.\n10)\tMonari, Malys Jahresber., 1889, Bd. XIX, S. 296.\nir) Weber bestimmte nur den Gesamtgehalt der Ringerschen Fl\u00fcssigkeit an Kreatinin und Kreatin; ob seine Werte auf vorhandenes Kreatinin oder nur auf invertiertes Kreatin zu beziehen sind, gibt er nicht an.\n1S) Mellanby, 1. c., S. 457 und 58.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nG. Lefmann,\nselbst langer Arbeit keine Umwandlung von Kreatin zu Kreatinin, ebensowenig einen Anstieg der Kreatinmenge im Muskel bei der Arbeit und im \u00fcberlebenden Muskel selbst nach drei Tagen noch keinen Anstieg des Kreatingehaltes. Alle diese Untersuchungen zeigen \u2014 ganz abgesehen von den F\u00fctterungsversuchen mit Kreatin und Kreatinin und Nahrungsmitteln, die reichlich eine oder beide Substanzen enthielten \u2014, da\u00df der Kreatininstoffwechsel des Muskels allein, sowie der Gesamtkreatininstoffwechsel einen h\u00f6chst komplizierten Vorgang darstellt, soda\u00df man wohl die Frage zu stellen berechtigt ist, ob bei gleicher Ern\u00e4hrung und unter gleichen Versuchsbedingungen im Harne konstante Werte gefunden werden. Es wurden zur Entscheidung dieser Frage und der Frage nach der Ausscheidung von Kreatinin und Kreatin nach Fleischextraktf\u00fctterung zun\u00e4chst bei zwei H\u00fcndinnen, die seit 10 Tagen nur Milch und Brot als Nahrung erhalten hatten, im Urine Stickstoff, Kreatinin und Kreatin bestimmt. Vor Beginn der eigentlichen Versuchsperiode wurde ein Hungertag eingeschaltet. Die Tiere erhielten zweimal 100 g Brot (meist Wei\u00dfbr\u00f6tchen) und 500 ccm Milch vorgesetzt, fra\u00dfen jedoch, wie das aus den Urinmengen schon ersichtlich ist, recht wechselnde Mengen. Wie erw\u00e4hnt wurden die Tiere zweimal katheterisiert, um die Urinmengen gut abzugrenzen, um 12 Uhr und um 6 Uhr. Tabelle I und Tabelle II gibt die erhaltenen Werte wieder.\nBetrachten wir die Tabelle I zun\u00e4chst, so sehen wir mit steigender Diurese und mit zunehmendem N vermehrte Ausscheidung von Kreatinin und Kreatin ; dabei sind allerdings die Kreatinmengen minimal und mehrmals so gering, da\u00df sie sich \u00fcberhaupt nicht nachweisen lie\u00dfen.1)\nAn den 5 ersten Versuchstagen betrug die Menge des ausgeschiedenen Kreatins nur Bruchteile des Kreatinins. An dem eingeschalteten Hungertage gehen mit fallendem Stickstoffwerte auch diejenigen f\u00fcr Kreatin und Kreatinin zur\u00fcck ; am 6. Tage dagegen nahm der zweite Tages wert f\u00fcr Kreatinin erheblich zu, um am 7. Tage auf etwa das Dreifache des Durchschnitts-\n*) Das Kreatin wurde stets in Kreatininwerten in den Tabellen angegeben; eine Umrechnung fand des leichteren Vergleiches wegen nicht statt.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n483\nTabelle I.\nH\u00fcndin 10 kg. Foxterrier. Seit 10 Tagen nur Milch und Brot als Nahrung.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t80\t1,802\t0,02360\t0,00400\t0,02760\t\n\t135\t0,996\t0,04549\t\u2014\t0,04549\tBrot und Milch.\n\t215\t2,798\t0,06909\t0,00400\t0,07309\t\n2.\t222\t2,198\t0,12650\t0,00890\t0,13340\t\n\t168\t1,256\t0,06720\t0,00840\t0,07560\tBrot und Milch.\n\t390\t3,454\t0,19370\t0.01730 /\t0,21100\t\n3.\t425\t3,408\t0,20734\t\u2014\t0,20734\t\n\t108\t0,815\t0,05146\t0,03924\t9,09070\tBrot und Milch.\n\t533\t4,223\t0,25880\t0,03924\t0,29804\t\n4.\t280\t2,602\t0,19804\t\u2014\t0,19804\t\n\t42\t0,786\t0,04660\t0,00540\t0,05200\tBrot und Milch.\n\t322\t3,388\t0,24464\t0,00540\t0,25004\t\n5.\t129\t2,421\t0,2089\t\u2014\t0,2089\t\n\t5\t0,099\t\u2014\t\u2014\t0,00720\tHunger.\n\t134\t2,520\t0,2089\t\t0,21610\t\n6.\t76\t1,721\t0,18964\t0,01556\t0,20520\tHunger. Um 1 Uhr 5 g\n\t46\t0,625\t0,09315\t0,01328\t0,10644\tLiebigs Fleischextrakt\n\t122\t2,346\t0,28279\t0,02884\t0,31164\tund 200 ccm Wasser.\n7.\t175\t2,191\t0.35350 J\t0,11900\t0,47250\tUm 5 Uhr am Abend vorher\n\t107\t0,886\t0,18390\t0,02796\t0,21186\t\u00f6gLiebigs Fleischextr.\n\t282\t3,077\t0,53740 t\t0,14696\t0,68436\tund 200 ccm Wasser.\nwertes zu steigen, w\u00e4hrend der Wert f\u00fcr Kreatin am gleichen Tage ebenfalls stark steigt. \u2014 Gleiche Verh\u00e4ltnisse finden wir in Tabelle II. Auch hier finden wir zun\u00e4chst bei steigender Diurese und Vermehrung des ausgeschiedenen Gesamt-N einen Anstieg von Kreatinin \u2014 nicht von Kreatin \u2014 am zweiten Tage, w\u00e4hrend sonst vom 1. Versuchstage an die Werte ziemlich gleich blieben. Auch hier betrug die gefundene Kreatin-","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nG. Lefmann,\nTabelle II.\nFoxterrier 5 kg. Seit 10 Tagen mit Milch und Brot gen\u00e4hrt. Vor Beginn der Bestimmungen ein Hungertag.\nV. T.\tUrin- menge von G\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t55\t1,19547\t0,01740\t0,00443\t0,02183\t\n\t28\t0,42473\t0.03544\t0,00142\t0,03686\tMilch und Brot.\n\t83\t1,62020\t0,05284\t0,00585\t0,05896\t\n2.\t212\t2,11928\t0,11832\t0,00886\t0,12718\t\n\t92\t0,06691\t0,03841\t\u2014\t0,03841\tMilch und Brot.\n\t304\t2,18619\t0,15673\t0,00886\t0,16559\t\n3.\t150\t1,24046\t0,06750\t0,00076\t0,06826\t\n\t67\t0,49442\t0,02185\t0,00863\t0,03048\tMilch und Brot.\n\t217\t1,73488\t0,08935\t0,00939\t0,09874\t\n4.\t25\t0,45335\t0,04262\t0,00446\t0,04708\t\n\t25\t0,60021\t0,02700\t0,00932\t0,03632\tMilch und Brot.\n\t50\t1,05356\t0,06962\t0,01378\t0,08340\t\n5.\t30\t0,63002\t0,05340\t0,00660\t0,06000\t\n\t10\t0,18447\t0,01556\t0,00348\t0,01904\tHunger.\n\t40\t0,81449\t0,06896\t0,01008\t0,07904\t\n6.\t24\t0,73255\t0,07068\t0,00866\t0,07934\tHunger. Um 1 Uhr 5 g\n\t146\t0,07021\t0,13751\t0,11411\t0,25162\tLiebigs Fleischextrakt\n\t170\t0,80276\t0,20819\t0,12277\t0,33096\tin 200 ccm Wasser.\n7.\t194\t1,67428\t0,28571\t0,16326\t0,44897\tUm 6 Uhr am 6. Tage 5 g.\n\t130\t1,05498\t1,21927\t0,09983\t0,31910\tLiebig und 200 ccm Wasser Um Val Uhr\n\t324\t2,72926\t0,50498\t0,26309\t0,76807\tTT itfJO Vl t\tUlli\tj 4 JL\tUlli 0,03 Morph, subkutan.\n8.\t146\t1,47096\t0,12716\t0,10037\t0,22743\t\nmenge nur Bruchteile, Mio bis Ms etwa der ermittelten Kreatininmenge. Nur an den drei letzten Tagen \u00e4nderte sich das Bild. Mit stark vermehrter Kreatininausscheidung ging eine nahezu gleichgro\u00dfe Kreatinausfuhr einher. Der Stickstoffgehalt","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n485\ndes Urins nahm zwar zu, aber bei weitem nicht in gleichem Ma\u00dfe wie die Kreatinin- und die Kreatinmenge, was der bereits von Fol in gemachten Beobachtung, da\u00df die Kreatin- und Kreatininausscheidung unabh\u00e4ngig von dem Stickstoffwechsel sei, entspricht. Eine gr\u00f6\u00dfere Morphingabe am 7. Tage, um Muskelruhe herbeizuf\u00fchren, hat auf die Kreatin- und Kreatininausscheidung keinen Einflu\u00df. In beiden Versuchen finden wir demnach sofort nach Darreichung von 5 g Liebigs Fleischextrakt erhebliche Vermehrung des ausgeschiedenen Kreatinins und Kreatins und zwar in Tabelle I vom 5. auf den 6. Versuchstag um 0,081 g; vom 6. auf den 7. Versuchstag um 0,25 g. In Tabelle II vom 5. auf den 6. Tag um 0,14 g, vom 6. auf den 7. Tag um 0,30 g, jeweils unter gleichzeitiger Vermehrung des Gesamtstickstoffs. Die Kreatinmenge stieg in Tabelle I zun\u00e4chst kaum; dann um 0,12 g, in Tabelle II um 0,12 g vom 5. auf den 6. Tag, und um 0,14 g vom 6. auf den 7. Tag. Aus diesen Versuchen geht hervor, da\u00df bei der F\u00fctterung kleiner Mengen von Fleischextrakt die Kreatinin- und Kreatinausscheidung vermehrt wird. Diese Vermehrung kommt nat\u00fcrlich durch vergr\u00f6\u00dferte Zufuhr sowohl von Kreatin als von Kreatinin zustande. Die Menge des im Fleischextrakt vorhandenen Kreatinins sowohl wie Kreatins ist dabei sehr wechselnd, wie schon von Weber betont ward. Bei dem von mir verwendeten Pr\u00e4parate \u00fcberstieg die in demselben gefundene Kreatininmenge die Kreatinmenge weitaus, wie dies auch in den ausgeschiedenen Mengen der Tabellen I und II zum Ausdruck kommt. Der Kreatiningehalt des verf\u00fctterten Fleischextraktes betrug f\u00fcr 5 g 0,165 g, die Vergr\u00f6\u00dferung der Kreatininausfuhr menge ist also durch die vermehrte Zufuhr vollauf erkl\u00e4rt, eine Umwandlung von Kreatin in Kreatinin ist nicht zu konstatieren, da sonst die Kreatininwerte noch bedeutend gr\u00f6\u00dfere h\u00e4tten werden m\u00fcssen. Dieses Ergebnis steht in gutem Einklang mit der Behauptung Folins1) und af Klerckers,2) die \u00fcberhaupt keine (Folin) oder so gut wie keine Vermehrung des Kreatinins, sondern nur des Kreatins fanden; dagegen fand Meissner, da\u00df alles ein-\n0 Folin, Festschrift f\u00fcr Hammarsten, 1906.\n2) af Klercker, Biochem. Zeitschrift, Bd. UI (S. 45\u201487), S. 63.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\nG. Lefmann,\ngef\u00fchrte Kreatin im Harne als Kreatinin wieder erscheine; auch Weber beobachtete nach Verbitterung von Fleischextrakt eine Zunahme von Kreatinin, die jedoch wie die von Froschbach an seinem Basedowpatienten gefundene auf Rechnung der eingef\u00fchrten Kreatininmenge zu setzen ist. Im H\u00fchnermuskel fand Me 11 an by nach Kreatinf\u00fctterung keine Vermehrung von Kreatinin oder Kreatin. Es kann also auch nach unseren Erfahrungen keinem Zweifel unterliegen, da\u00df der Organismus des Hundes nicht imstande ist, in Form von Liebigs Fleisch-oxtrakt verf\u00fcttertes Kreatin in Kreatinin qmzuwandeln und als solches auszuscheiden.\nIV. Die Ausscheidung von Kreatinin und Kreatin bei stickstoff-\nreicher Nahrung.\nDie Frage nach der Herkunft des Kreatinins und Kreatins ist noch immer nicht endg\u00fcltig entschieden. Nach Folin ist die Menge des zugef\u00fchrten Stickstoffs f\u00fcr die Ausfuhrgr\u00f6\u00dfe von Kreatinin und Kreatin belanglos; im Gegensatz zu den fr\u00fcheren Annahmen, bei denen die mit der Nahrung eingef\u00fchrte Kreatinmenge die Hauptbedeutung f\u00fcr die Vermehrung der Kreatininausscheidung hatte, stehen Burian1) und Jaff\u00e92) auf dem Standpunkte, da\u00df die Nucleinsubstanzen f\u00fcr die Bildung von Kreatinin und Kreatin nicht in Betracht k\u00e4men, und Dorner3) suchte diese Auffassung, die auch Magnus-Levy4) vertritt, dadurch zu st\u00fctzen, da\u00df er gr\u00f6\u00dfere Mengen von Thymus \u25a0einem Hunde verf\u00fctterte. Eine Vermehrung der Kreatininausfuhr fand darauf nicht statt und auch Froschbach5) konnte bei seinem Basedowkranken eine solche nicht finden. Ohne auf die Frage n\u00e4her eingehen zu wollen, inwieweit der Organismus die F\u00e4higkeit hat, aus den Vorstufen des Kreatins\n*) Burian, Diese Zeitschrift, Bd. XLIII, S 546.\n2)\tJaff\u00e9, Diese Zeitschrift, Bd. XLVIII, S. 463.\n3)\tD orner, Diese Zeitschrift, Bd. LU, S. 227.\n4)\tMagnus Levy, siehe von Noorden, Pathol, d. Stoffwechsels, Bd. I, S. 136 u. 137, 1906.\n5)\tFroschbach, Arch. f. experim. Pathol, u. Pharm., Bd. LVIII <S. 112\u2014140), S. 134 ff.","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n487\nsolches zu bilden \u2014 Jaff\u00e91) hat hier\u00fcber ausgedehnte Versuche angestellt, ebenso Czernecki2) und Mellanby3) \u2014, wurde in einer Versuchsreihe, welche in Tabelle III wiedergegeben ist, der Einflu\u00df verschiedener, an Nucleinen und Purinbasen reicher Nahrung auf die Kreatinin- und Kreatinausscheidung zu ermitteln gesucht. Diese Versuche wurden an der gleichen H\u00fcndin angestellt, deren Kreatinin- und Kreatinausscheidungswerte bei Milch- und Brotdi\u00e4t in Tabelle I wiedergegeben sind. Der erste Blick auf Tabelle III zeigt schon, da\u00df an keinem Versuchstage die Kreatininausscheidung eine solche H\u00f6he erreichte, wie nach Verf\u00fctterung von Fleischextrakt, obwohl die N-Ausscheidung fast durchweg ungleich h\u00f6her war als an den betreffenden Tagen. Aber auch der Vergleich der Kreatininwerte der Tabelle III mit denjenigen der Milch- und Brottage in Tabelle I lehrt, da\u00df eine Zunahme der Kreatininausscheidung absolut nicht stattfand, w\u00e4hrend die Kreatinwerte der Tabelle III die der Tabelle I um das Vielfache \u00fcbersteigen. Diese vermehrte Ausscheidung von Kreatin ist nat\u00fcrlich auf die gesteigerte Zufuhr zur\u00fcckzuf\u00fchren und l\u00e4\u00dft in gewissen Grenzen geradezu einen direkten Schlu\u00df auf den Kreatingehalt der einzelnen eingef\u00fchrten Nahrungsstoffe zu. Wenn trotzdem keine Vermehrung der Kreatininausfuhr stattfand, so ist das nur darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, da\u00df der Hundeorganismus nicht imstande ist, aus dem mit der Nahrung eingef\u00fchrten Kreatin Kreatinin zu bilden oder da\u00df, wenn dies geschah, wieder eine Zerst\u00f6rung des gebildeten Kreatinins im Organismus zustande kam. Von den verschiedenen in Tabelle III verf\u00fctterten Organen wurden fr\u00fcher bereits Muskelfleisch und Thymus zur F\u00fctterung verwendet. Af Klercker4) untersuchte an sich selbst den Einflu\u00df von gro\u00dfen Fleischmengen und fand dabei \u00abkeine merkbare Vermehrung des Harnkreatinins\u00bb, ein Befund, der mit dem aus Tabelle III ersichtlichen v\u00f6llig \u00fcbereinstimmt. Dorner5)\n1)\tJaff\u00e9, Diese Zeitschrift, Bd. XLVIII, S. 430.\n2)\tCzernecki, Diese Zeitschrift, Bd. XLIY, S. 294.\n3)\tMellanby, 1. c. S. 466.\n4)\taf Klercker, 1. c.\n5)\tDorner, 1. c.","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nG. Lefmann,\nTabelle III.\nFoxterrier 10 kg. Mit Milch und Brot gen\u00e4hrt. Vor Beginn der Versuche-\n1 Hungertag.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t220 150\t2,33142 0,71605\t0,01620 0,05376\t\u2014\t0,01620 0,05376\tMil^h und Brot.\n\t370\t3,04747\t0,06996\t\u2014\t0,06996\t\n2.\t506 167\t4,65466 2,07738\t0,20912 0.04659 y\t0,27836 0,08049\t0,48748 0,12708\tUm 6 Uhr abends und 8 Uhr morgens je 220 g Rindfleisch in 300 ccm Wasser gekocht.\n\t673\t6,73204\t0,25571\t0,35885\t0,61456\t\n3.\t320 290\t5,63400 3,71500\t0,18001 0,09248\t0,46799 0,39689\t0,64800 0,48937\tWie am 2. Tage.\n\t610\t9,34900\t0,27249\t0,86488\t1,13737\t\n4.\t465 50\t5,00100 1,40400\t0,14486 0,04601\t0,08554\t0,23040 0,04601\tUm 6 Uhr abends und 8 Uhr morgens je 220 g Rinder-milz in 300 ccm Wasser gekocht.\n\t515\t6,40500\t0,19095\t0,08554\t0,27641\t\n5.\t550 127\t3,72420 1,26080\t0,13338 0,07913\t0,05695 0,02214\t0,19033 0,10127\tJe 200 g Rindermilz wie am 4. Tage.\n\t677 I\t4,98500\t0,21251\t\u00ce 0,07909\t0,29160\t\n6.\t390 175\t4,63080 2,15180\t0,20250 0,06197\t0,14850 0,02243\t0,35100 0,08440\tJe 200 g Rinderleber in 300 ccm Wasser gekocht.\n\t565\t6,78260\t0,26447\t0,17093\t0,43540\t\n7.\t280 63\t3,23380 1,58640\t0,10401 0,04399\t0,11235 0,01400\t0,21636 0,05799\tJe 200 g Rinderleber in 300 ccm Wasser gekocht.\n\t343\t4.82020\t0,14800\t0,12635\t0,27435\t\n8.\t245\t2,40650\t0,16267\t\u2014\t0,16267\tMilch und Brot.\n9.\t550\t2,46150\t0,12375\t0,03312\t0,15687\tJe 200 g Thymus in 300 ccm Wasser gekocht.\n10.\t335 114\t3,01371 1,32621\t0,13301 0,06891\t0,00403 0,01209\t0,13704 0,08100\tUm 6 Uhr am 9. Tage 200 g Thymus in 300 ccmWasser. Milch und Brot.\n\t449\t4,37992\t0,20192\t0,01612\t0,21804\t\n11.\t198 140\t1,64011 0,95693\t0,10150 0,07460\t0,00834\t0,10984 0.07460\tMilch und Brot.\n\t338\t2,59704\t0,17610\t0,00834\t0,18444\t","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n489\nfand bei seinen Hunden nach Thymus Verbitterung keine Zunahme des Kreatinins und Froschbach, wie erw\u00e4hnt, ebensowenig, was ebenfalls mit unseren Erfahrungen \u00fcbereinstimmt. Aber noch andere Schl\u00fcsse lassen sich aus der Tabelle III ziehen. Abgesehen von der deutlich erkennbaren Unabh\u00e4ngigkeit der Kreatininausscheidung von Eiwei\u00dfsubstanzen mu\u00df man wohl annehmen, da\u00df nach Darreichung von Thymus, Leber, Milz und Muskeln die Ausscheidung anderer harnf\u00e4higer Substanzen, der Harns\u00e4ure und des Harnstoffs beispielsweise, eine vollst\u00e4ndig andere ist, als nach Verabreichung von Milch und Brot. Das kann man wrohl auch ohne genaue Bestimmung ohne weiteres behaupten; damit ist aber zugleich der Beweis erbracht, da\u00df, da in Tabelle I und Tabelle III die Kreatininwerte gleichgeblieben sind, die Ausscheidung von Kreatinin von der ausgeschiedenen Harns\u00e4ure- und Harnstoffmenge absolut unabh\u00e4ngig ist, mit anderen Worten, da\u00df es sich bei der Bildung von Kreatin und Kreatinin um v\u00f6llig andere Prozesse als bei der Harnstoff- und Harns\u00e4urebildung handelt.\nV. Die Kreatinin- und Kreatinausscheidung nach parenteral\nzugef\u00fchrtem Kreatin.\nNeben den zahlreichen Untersuchungen dar\u00fcber, ob und inwieweit in den K\u00f6rper eingef\u00fchrter Fleischextrakt oder reines Kreatin die Kreatininausscheidung ver\u00e4ndert, ist die Frage nach dem Schicksal des eingef\u00fchrten Kreatins fast v\u00f6llig in den Hintergrund getreten. Die Untersuchungen Meissners,1) nach denen subkutan injiciertes Kreatin sowohl wde Kreatinin vollst\u00e4ndig wieder ausgeschieden werden, k\u00f6nnen wegen der Unvollkommenheit der Methodik als nicht mehr v\u00f6llig beweisende angesehen werden.\u00bb Hoogenhuyze und Verploegh2) geben in ihrem Selbstversuche nur ihre Erfahrungen nach Kreatininaufnahme wieder; Voit,3) der Hunden Kreatin verf\u00fctterte, fand nicht alles Kreatin im Urine wieder. Nur af Klercker4)\n*) Meissner, 1. c., S. 283.\n2)\tHoogenhuyze und Verploegh, 1. c. S. 437/38.\n3)\tVoit, Zeitschrift f. Biologie, Bd. IV, 1868.\n4)\taf Klercker, 1. c. S. 63\u201482.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nG. Lefmann,\nbespricht die Kreatinausscheidung nach Fleischextraktaufnahme und nach Kreatingaben per os. Af Klercker fand stets nach Fleischextraktaufnahme Zunahme des Harnkreatins, nach Einnahme von selbst 2 g wasserfreiem Kreatin \u00abkeine bemerkbaren Mengen\u00bb im Harne. Er kn\u00fcpfte an diesen Befund die Betrachtung, da\u00df entweder das Liebigsche Fleischextrakt Substanzen enthalte, aus denen der Organismus Kreatin zu bilden imstande sei, oder aber da\u00df das Ausbleiben einer Vermehrung des Harnkreatins nach Kreatinaufnahme mit der Gr\u00f6\u00dfe des Eiwei\u00dfumsatzes in Zusammenhang insofern st\u00e4nde, als bei gro\u00dfem Eiwei\u00dfumsatz eher Kreatin ausgeschieden w\u00fcrde als bei geringerem. Diese letztere Annahme wird durch einen Vergleichs versuch gest\u00fctzt. Auch Folin1) teilt auf Grund seiner Erfahrung diese Anschauung und kommt zu dem Schl\u00fcsse, da\u00df das Kreatin ein Nahrungsmittel f\u00fcr den Gewebsstoffwechsel sei, das um so eher retiniert wird, je geringer der Vorrat an kreatinbildendem Material sei. \u00dcber den Ort dieser Detention ist jedoch nichts bekannt, man mu\u00df indessen wohl in erster Linie hierbei an die Muskulatur denken. Nun hat aber Mellanby nachgewiesen, da\u00df, nachdem die Muskeln einen gewissen Gehalt an Kreatin erreicht haben, durch Kreatinf\u00fctterung der Tiere keine Vermehrung des Muskelkreatins f\u00fcr gew\u00f6hnlich erzielt wird und da\u00df eine solche nur bei ganz jungen Tieren m\u00f6glich ist. Dieser Befund spricht direkt gegen eine Retention in den Muskeln, au\u00dferdem liegt der Gedanke nahe, da\u00df beim hungernden Tiere dann eher eine Retention zu erwarten sei, als beim gleichm\u00e4\u00dfig ern\u00e4hrten. Um gerade diese letztere M\u00f6glichkeit zu entscheiden, wurde eine Anzahl Versuche unter verschiedenen Bedingungen angestellt, bei denen nur reines (Kahl-baumsches) Kreatin verwendet wurde. Das Kreatin wurde stets parenteral zugef\u00fchrt ; es geschah dies aus verschiedenen Gr\u00fcnden. Einmal sollte \u2014 namentlich bei der intraven\u00f6sen Injektion \u2014 eine \u00ab\u00dcberschwemmung\u00bb des Organismus mit Kreatin erzielt werden; dann ist die Sicherheit der vollst\u00e4ndigen Einverleibung einer gew\u00e4hlten Menge durch subkutane oder\n9 Festschrift f\u00fcr Hammarsten, Upsala und Wiesbaden 1906.","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n491\nintraven\u00f6se Applikation stets eine gr\u00f6\u00dfere als bei der F\u00fctterung,\nwenn man nicht gerade die Schlundsonde verwendet, wobei\nman stets auch noch verschiedenen Zuf\u00e4lligkeiten (Erbrechen\nnamentlich) ausgesetzt ist. Schlie\u00dflich sollte das eingef\u00fchrte\nKreatin dem Einflu\u00df der Verdauungss\u00e4fte entzogen bleiben.\nDie Versuche wurden an vier verschiedenen Tieren ausgef\u00fchrt;\ndas erste derselben erhielt 0,5 g Kreatin einmal subkutan und\neinmal intraven\u00f6s ; das zweite 0,5 g intraven\u00f6s. Das dritte Tier\nerhielt wieder einmal subkutan und einmal intraven\u00f6s Kreatin,\ndas vierte nur subkutan. W\u00e4hrend der Versuche wurden die\nTiere, welche tagelang vorher nur mit Milch und Brot ern\u00e4hrt\nworden waren, entweder in gleicher Weise weiter gef\u00fcttert\noder sie hungerten oder sie bekamen schon vor Beginn des\nVersuchs kein Futter mehr. Das zur Verwendung kommende\nKreatin wurde in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung gel\u00f6st und\n\u2022 \u2022\nbei der intraven\u00f6sen Applikation in leichter Athernarkose aus einer Burette in die freigelegte Vena jugularis injiziert. Tabelle IV gibt die Resultate des Versuchs wieder, die nach\nTabelle IV.\nH\u00fcndin 10 kg. Mit Brot und Milch ern\u00e4hrt. Vor Beginn des Versuches\nkein Hungertag.\ni V. T.\tUrinmenge 6\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKreatinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t375 18\t2,781 0,287\t0,24000 0,05540\t0,00370 0,06120\t0,24370 0,11660\tHunger 9\n\t393\t3,068\t0,29540\t0,06490\t0,36030\t\n2.\t70 25\t1,849\t0,18410 0,10120\t0,07350\t0,25760 0,10120\tHunger\n\t95\t1,849\t0,28530\t0,07350\t0,35880\t\n3.\t124 70\t3,259 1,089\t0,20460 0,06020\t0,06696 0,00350\t0,27156 0,06370\tMilch und Brot\n\t194\t4,348\t0,26480\t0,07046\t0,33526\t\n9 Um 1 Uhr erh\u00e4lt das Tier 0,5 g Kreatin subkutan in 50 ccm physiol. Kochsalzl\u00f6sung.","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\tG. Lefmann,\nsubkutaner Injektion von 0,5 g Kreatin bei einer H\u00fcndin erhalten wurden, die w\u00e4hrend des Versuchs (2 Tage) hungerte, bis zum Beginne desselben jedoch mit Milch und Brot ern\u00e4hrt worden war. Wenn man die Werte der Kreatinrubrik untereinander vergleicht, so nimmt man zun\u00e4chst keine Vermehrung des ausgeschiedenen Kreatins wahr. Man kann aber trotzdem mit Sicherheit behaupten, da\u00df der zweite Wert des ersten Tages die Norm \u00fcbersteigt. Einmal ist er ungleich gr\u00f6\u00dfer, als der erste Wert desselben Tages, was zwar Vorkommen kann, aber auff\u00e4llig ist, dann aber ist der Kreatinwert gr\u00f6\u00dfer als der Kreatininwert. Das kommt bei dieser Ern\u00e4hrung resp. im Hunger unter normalen Verh\u00e4ltnissen nicht vor. Die Werte des 2. und 3. Versuchstages sind unver\u00e4ndert. Es fand also zweifellos auf die Injektion hin eine vermehrte Ausscheidung von Kreatin statt, aber dieselbe entspricht durchaus nicht der eingef\u00fchrten Kreatinmenge, sondern stellt \u2019nur einen geringen Bruchteil derselben dar; berechnet man das Plus der ausgeschiedenen Kreatinmenge selbst zu 0,05 g \u2014 was sicherlich\nTabelle V.\nFoxterrier 10 kg; vor Beginn des Versuches 2 Hungertage.\nV. T.\tUrinmenge von 6\u201412 und 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKreatinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t5,5 (12\u20146)\t0,05769\t0,04485\t\u2014\t0,04485\tHunger\n2.\t52 22\t1,28150 0,48550\t0,10852 0.06854\t0,00570\t0,10852 0,07424\tHunger *)\n\t74\t1,76700\t0,17706\t0,00570\t0,18276\t\n3.\t17\t0,59670\t0,02152\t0,00842\t0,02994\tHunger\n4.\t50 23\t1,63400 0,13870\t0,02746 0,01982\t\u2014\t0,02746 0,01982\tMilch und Brot\n\t73\t1,77270\t0,04728\t\t0,04728\t\n1) 0,5 g Kreatin in 50 ccm physiol. Kochsalzl\u00f6sung intraven\u00f6s.","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n493\nzu viel ist \u2014, so bedeutet das ein Zehntel der eingef\u00fchrten Menge. In Tabelle V erh\u00e4lt dasselbe Tier 0,5 g Kreatin in 50 ccm physiologischer Kochsalzl\u00f6sung intraven\u00f6s. Eine Erl\u00e4uterung der Werte der Kreatinrubrik ist \u00fcberfl\u00fcssig. Es fand sicher keine Vermehrung der ausgeschiedenen Kreatinmenge statt. Vor dem Beginn des Versuchs hatte das Tier 2 Tage lang gehungert. In Tabelle VI findet sich nach ebenfalls intraven\u00f6ser Zufuhr von 0,5 g Kreatin wiederum eine deutliche Vermehrung des ausgeschiedenen Kreatins; es waren dem Versuche keine Hungertage vorausgegangen. Tabelle VII gibt die Werte bei einem hungernden Tier nach subkutaner Injektion von 0,3 g Kreatin wieder; im Gegensatz zu den Befunden der Tabelle V fand hier eine zweifellose Kreatinvermehrung statt; dabei mu\u00df jedoch hervorgehoben werden, da\u00df es sich um ein ganz junges, etwa 3k Jahre altes Tier handelte. In Tabelle VIII schlie\u00dflich findet sich regelm\u00e4\u00dfig bei einem gut gen\u00e4hrten Tiere\nTabelle VI.\nFoxterrier 5 kg. F\u00fctterung mit Brot und Milch.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12-6 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t180\t1,22114\t0,10055\t\u2014\t0,10055\tInjektion von 0,5 g Kreatin\n\t53\t0,20166\t0,07276\t0,08334\t0,15610\tin die V. jugularis um 1 Uhr. Milch und Brot, dann Hungertag.\n\t233\t1,42280\t0,17331\t0,08334\t0,25665\t\n2.\t144\t1,04371\t0,08640\t0,01418\t0,10058\t\n\t220\t0,04276\t0,04686\t0,00998\t0,05684\tHunger.\n\t364\t1,08647\t0,13326\t0,02416\t0,15742\t\n3.\t100\t2,20989\t0,10519\t0,06012\t0,16531\t*\n\t36\t0,85804\t0,03204\t0,00036\t0,03240\tMilch und Brot.\n\t136\t3,06793\t0,13723\t0,06048\t0,19771\t\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LVII.\n32","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"\u00a394\tG. Lefmann,\nTabelle VIL\nBastardh\u00fcndin 6750 g. Seit 2 Tagen Hunger.\nV.T.\tUrin- meuge von 6-12; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t39 9\t0,92320 0,29553\t0,09212 0,02701\t0,03951 0,02457\t0,13163 0,05158\tHunger.\n\t48\t1,21873\t0,11913\t0,06408\t0,18321\t\n2.\t61 0 61\t1,13830\t0,10084\t0,11399\t0,21483\tInjektion von 0,3 g Kreatin subkutan. Hunger.\n3.\t43 22\t1,15000 0,64246\t0,08931 0,04950\t0,06213 0,03555\t0,15144 0,08505\tHunger.\n\t65\t1,79246\t0,13881\t0,09768\t0,23649\t\nnach Kreatinzufuhr auch Vermehrung der Kreatinausfuhr, allerdings in wechselnder St\u00e4rke. Bei der ersten, subkutanen Injektion wurde am meisten Kreatin ausgeschieden; bei der zweiten, ebenfalls subkutanen Injektion wurden 2 cg Morphin, mur. mitinjiciert, ebenso bei der dritten, intraven\u00f6sen Injektion. Ob diese verminderte Kreatinausscheidung auf die Morphingabe bei den Injektionen zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, mu\u00df dahingestellt bleiben, bis weitere Untersuchungen hier\u00fcber vorliegen. Der Unterschied ist jedoch ein so auff\u00e4lliger, da\u00df man auf die Annahme eines urs\u00e4chlichen Zusammenhangs geradezu hingedr\u00e4ngt wird.\nAus allen diesen Versuchen geht nun zun\u00e4chst mit Sicherheit hervor, da\u00df durch intraven\u00f6se oder subkutane Injektion zugef\u00fchrtes Kreatin nur zum allergeringsten Teile wieder im Harn erscheint; beim l\u00e4nger hungernden Tiere scheint die Aus- * Scheidung des eingef\u00fchrten Kreatins noch viel geringer zu sein als bei Tieren, die bis zum Beginn der Versuche regelm\u00e4\u00dfig gef\u00fcttert wurden oder w\u00e4hrend derselben weitergef\u00fcttert wurden.","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n495\nTabelle VIII.\nSpitzh\u00fcndin 7 kg; seit 10 Tagen nur Milch und Brot.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN.\tKreatinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t153 37\t1,34085 0,56111\t0,09682 0,07309\t0,02004 0,08465\t0,11686 0,15774\tUm 1 Uhr Injektion von 0,5 g Kreatin subkutan in 50 ccm Kochsalzl\u00f6sung.\n\t190\t1,90196\t0,16991\t0,10469\t0,27460\t\n2.\t275 235\t1,94132 0,69288\t0,18562 0.05734 /\t0,01326 0,00611\t0,19888 0,06345\tMilch und Brot.\n\t510\t2,63420\t0,24296\t0,01937\t0,26233\t\n3.\t365 67\t1,49148 0,63778\t0,16609 0.05899 /\t0,00989 0.00446\t0,17598 0,06345\tMilch und Brot.\n\t432\t2,12926\t0,22508\t0,01435\t0,23943\t\n4.\t100 6\u201412 Uhr\t1,04348\t0,07365\t0,00423\t0,07778\t\n5.\t190 20\t1,92600 0,46894\t0,19239 0,05684\t0,04361\t0,19239 0,10045\tUm 1 Uhr 0,5 g Kreatin und 0,4 g Morphin subkutan.\n\t210\t2,39494\t0,24923\t0,04361\t0,29284\t\n6.\t85 28\t1,09270 0,46829\t0,13240 0,06131\t0,00349\t0,13240 0,06480\tMilch und Brot.\n\t113\t1,56099\t0,19371\t0,00349\t0,19720\t\n7.\t60 28\t0,85282 0,57035\t0,07146 0,06300\t0,00693\t0,07839 0,06300\tMilch und Brot.\n\t88\t1,42317\t0,13446\t0,00693\t0,14139\t\n8.\t55 6\u201412 Uhr\t0,89730\t0,06552\t0,00409\t0,06961\tMilch und Brot.\n9.\t118 23\t1,27403 0,40459\t\u00a3 0,16479 0,06010\t0,03433 0,00098\t0,19912 0,06108\tUm 4 Uhr 0,5 g Kreatin intraven\u00f6s in Morph.\u00c4thernarkose am 8. Tage.\n\t141\t1,67862\t0,22489\t0,03531\t0,25020\t\n10.\t55 6\u201412 Uhr\t1,06100\t0,11137\t\t0,11137\tMilch und Brot.\n11.\tAJL li. 12\u201412 Uhr\t0,75553\t0,09504\tJ\t0,09504\tf\t-i Milch und Brot.\n32*","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\nG. Lefmann,\nAber in keinem Falle entsprach die Kreatinausscheidung auch nur ann\u00e4hernd dem eingef\u00fchrten Kreatinquantum; die Menge des vermehrt ausgeschiedenen Kreatins betrug stets nur einen verschwindenden Teil des injizierten Kreatins ganz im Gegensatz zu den F\u00fctterungsversuchen mit Fleischextrakt. Wo blieb die nicht ausgeschiedene Kreatinmenge? Man kann nat\u00fcrlich mit Folin annehmen, da\u00df sie im K\u00f6rper retiniert ward, dann erhebt sich die weitere Frage nach dem Ort der Anlagerung. Nach Mell an by findet im Muskel keine Anlagerung statt. Das Kreatin m\u00fc\u00dfte also in anderen Organen zur\u00fcckgehalten worden sein. Ob das tats\u00e4chlich der Fall ist und ob dies \u00fcberhaupt m\u00f6glich ist, dar\u00fcber geben die Versuche keinen Aufschlu\u00df. Aber auch eine andere M\u00f6glichkeit mu\u00df ernstlich in Erw\u00e4gung gezogen werden: die Zerst\u00f6rung des Kreatins. Wie Gottlieb und Stangassinger gezeigt haben, findet bei der Autolyse aller Organe eine Zerst\u00f6rung zugesetzten Kreatins statt durch ein Ferment, die Kreatase, und es ist sehr wohl denkbar, da\u00df durch die Wirkung desselben die geringe Ausscheidung des eingef\u00fchrten Kreatins zustande kommt.\nAllerdings beobachtet man keine vermehrte Stickstoffausfuhr. Es ist aber die M\u00f6glichkeit ohne weiteres zuzugeben, da\u00df zumal beim hungernden Tiere der Stickstoff, der aus dem Zerfall des Kreatins entsteht, assimiliert wird, und damit w\u00e4re zugleich auch der Widerspruch erkl\u00e4rt, da\u00df Fleischextrakt die Kreatinausfuhr vermehrt, Kreatingaben aber nicht. Der Fleischextrakt enth\u00e4lt gen\u00fcgend Stickstoff, um den Bedarf des Organismus zu decken, soda\u00df eine Aufteilung des Kreatins unn\u00f6tig wird, mit anderen Worten: Eingef\u00fchrtes Kreatin wird erst ausgeschieden, wenn f\u00fcr den Organismus kein Bedarf an Stickstoff vorliegt. Auf anderem Wege ist bereits Folin zu dieser Schlu\u00dffolgerung gelangt, ohne jedoch den Vorgang der Kreatase Wirkung, wie sie allerdings erst durch die Versuche von Gottlieb und Stangassinger erkannt wurden, in Erw\u00e4gung zu ziehen.\nEine andere M\u00f6glichkeit des Zustandekommens der gleichm\u00e4\u00dfigen Kreatinausfuhr trotz Einverleibung gr\u00f6\u00dferer Kreatinmengen, die \u00dcberf\u00fchrung von Kreatin zu Kreatinin blieb bis-","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n497\nher g\u00e4nzlich unber\u00fccksichtigt, da sich nach unseren Versuchen nicht der geringste Anhalt daf\u00fcr bietet, da\u00df parenteral zugef\u00fchrtes Kreatin durch den Hundeorganismus in Kreatinin verwandelt wird. Die Menge des ausgeschiedenen Kreatinins zeigte bei allen unseren Versuchen so gut wie keine Schwankung.\nVI. Die Kreatinin- nnd Kreatinausscheidung bei der Lebersch\u00e4digung.\nTrotz sehr umfangreicher Studien ist die Funktion der Leber bei dem Kreatinin- und Kreatinstoffwechsel noch nicht v\u00f6llig gekl\u00e4rt. Bisher ist nur bekannt, da\u00df die Leber im Kreatinin- und Kreatinhaushalt eine bedeutende Rolle spielt. Es geht dies in allererster Linie auch aus den Untersuchungen Mellanbys \u00fcber die Funktion der Leber f\u00fcr den Kreatinstoffwechsel w\u00e4hrend des Wachstums hervor. Aber ganz klar gestellt sind die Verh\u00e4ltnisse wie erw\u00e4hnt noch nicht. Es liegt dies wohl daran, da\u00df in der Leber nicht nur ein f\u00fcr den Kreatinin- und Kreatinstoffwechsel bedeutsamer Proze\u00df vor sich geht, sondern mehrere. Wie Gottlieb und Stangassinger gezeigt haben, hat der Leberpre\u00dfsaft die F\u00e4higkeit, sowohl aus zugesetztem Kreatin Kreatinin zu bilden, als auch umgekehrt und au\u00dferdem sowohl Kreatin wie Kreatinin zu zerst\u00f6ren. Diese Funktionen werden auf Fermentt\u00e4tigkeit zur\u00fcckgef\u00fchrt und sind durch Autolyseversuche festgestellt worden. Ob nun intra vitam alle diese Funktionen gleichm\u00e4\u00dfig zur Geltung kommen, oder unter welchen Bedingungen die eine etwas st\u00e4rker zum Ausdruck kommt als die andere, ist bisher nur durch die von Gottlieb und Stangassinger angestellten Durchleitungsversuche gepr\u00fcft worden. Trotzdem erschwert die Tatsache, da\u00df nach den Versuchen von Gottlieb und Stangassinger dem Leberextrakt'e so v\u00f6llig entgegengesetzte Fermentwirkungen zu eigen sind, die Deutung aller Versuchsresultate nach Lebersch\u00e4digung ganz ungeheuer. Das fiel auch Mellanby, der allerdings die Durchleitungsversuche noch nicht kannte, bei seinen Beobachtungen an Leberkranken auf und ist der Grund, warum er mehrere M\u00f6glichkeiten bei der Deutung seiner Befunde in Erw\u00e4gung zieht. Dazu kommt aber noch eine weitere Schwierigkeit bei der Bewertung von Untersuchungsergebnissen,","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"498\nG. Lefmann,\ndie man nach Leb er Sch\u00e4digung erh\u00e4lt. Es ist geradezu unm\u00f6glich, Leb er Sch\u00e4digungen hervorzurufen, welche nur die Funktion der Leber treffen, ohne das Leberparenchym anzugreifen. Meistens wird sogar au\u00dfer der Leber auch der \u00fcbrige Organismus nicht verschont bleiben. Eine dritte Schwierigkeit besteht darin, genau den Zeitpunkt anzugeben, wann wirklich eine Sch\u00e4digung der Leber stattgefunden hat. Am meisten Chancen bot hierf\u00fcr die Urobilinreaktion; f\u00fcr die gew\u00fcnschten Aufschl\u00fcsse war aber auch diese leider nicht ausreichend. So stehen den Versuchen, die Kreatinin- und t^reatinausscheidung nach Lebersch\u00e4digung zu studieren, eine Reihe von sehr betr\u00e4chtlichen Schwierigkeiten im Wege. Da aber keine andere M\u00f6glichkeit \u00fcbrig blieb, um intra vitam den Anteil der Leber an dem Kreatinin- und Kreatinstoffwechsel zu untersuchen, falls man nicht einen Weg einschlug, der Vergleiche der beim Tiere erhaltenen Resultate mit den im Menschen zu gewinnenden von vorneherein ausschlo\u00df \u2014 wie z. R. Ausschaltung der ganzen Leber \u2014, so wurde der Versuch gemacht, die Leber durch verschieden stark wirkende Agenzien zu sch\u00e4digen und dadurch ihren Einflu\u00df auf den Kreatinin- und Kreatinstoffwechsel zu ermitteln.\nRekanntlich entsteht nach der Einverleibung von Amylalkohol in den Organismus ein typisches Krankheitsbild, das sich durch leichte Narkose und Rrechreiz namentlich auszeichnet und am meisten \u00c4hnlichkeit mit einem schweren Rausche hat. Im Anschlu\u00df an dieses akute Vergiftungsstadium beobachtet man nach mehrmaligen, gen\u00fcgend gro\u00dfen Dosen von Amylalkohol Auftreten von Urobilin im Urin, was als sicheres Zeichen einer bestehenden Lebersch\u00e4digung angesehen werden darf. In Tabelle IX sind die Werte wiedergegeben, die bei einem 10 kg schweren Tiere nach Amylalkoholgaben erhalten wurden. Das Tier war bereits, als die Vergiftungsversuche begannen, mehrere Tage vorher ausschlie\u00dflich mit Rrot und Milch gef\u00fcttert worden. Der Amylalkohol, erst 4 ccm, dann 10 ccm, wurde stets mit der Schlundsonde unter Beif\u00fcgung von 20 bezw. 30 ccm \u00c4thylalkohol eingegossen. Gew\u00f6hnlich war der \u00abRauschzustand\u00bb ein so schwerer, da\u00df das Tier nur wenig","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n499\nTabelle IX.\nH\u00fcndin 10 kg ; seit einer Woche mit Brot und Milch ern\u00e4hrt.\nV. T.\tUrin- menge von 6-12; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\ti \u25a0* Kreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t140 39\t0,91128 0,45337\t0,09009 0,07421\t0,02331\t0,11340 0,07521\tBrot und Milch und 5 g Liebigs Fleischextrakt.\n\t179\t1,36465\t0,16530\t0,02331\t0,18761\t\n2.\t178 6-12\t1,66042\t0,09115\t0,05297\t0,14412\t\n3.\t50 70\t0,75744 1,10113\t0,09642 0,14920\t0,01158 0,02799\t0,10800 0,17719\tUm 1 Uhr 4 ccm Amylalkohol mit 20 ccm \u00c4thylalkohol.\n\t120\t1,85857\t0,24562\t0,03957\t0,28519\t\n4.\t85 40\t1,2049\t0,07325 0,07535\t0,07642 0,01465\t0,14967 0,09000\tBrot und Milch und 5 g Liebigs Fleischextrakt.\n\t125\t1,2049\t0,14860\t0,09107\t0,23967\t\n5.\t275 90\t2,50500 0,33358\t0,27165 0,04095\t0,02936 0.02782\t0,30101 0,06877 i\t7\tUm 1 Uhr 4 ccm Amylalkohol und 10 ccm \u00c4thylalkohol. Nahrung wie am 4. Tage.\n\t365\t2,83858\t0,31260\t0,05718\t1 0,36978\t\n6.\t140 50\t1,73604 1,06424\t0,20250 0,10125\t0,01558 0,00533\t0,21808 0,10658\tNahrung wie am 4. Tage.\n\t190\t2,80028\t0.30375 j\t/\t0,02091\t| 0,32466 i\t\n7.\t45 70\t0,50529 0,71038\t0,08476 0,09776\t0,00636 0,00724\t0,09112 0,10500\tNahrung wie am 4. Tage.\n\t115\t1.21567 /\t0,18252\t0,01360\t0,19612\t\n8.\t120 12\u201412\t1,79773\t}\t 0,24300\t0,02700\t| 0,27000\tdo.\n9.\t82 6\u201412\t0,82962\t0,16605\t0,00874\t- 0,17479\tdo.\n10.\t300 45\t2,43233 0,38185\t0,15379 0^03779\t0,14996 0,00894\t; 0,30375 ; 0,04673\t1 ;\tdo. >\n\t345\t2,81418\t0,19158\t0.15890 /\t\u2022 0,35048\t","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\nG. Lefmann,\nFortsetzung von Tabelle IX.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12-6 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tl 1 Bemerkungen\n11.\t500\t4,27660\t0,23012\t0,03287\t0,26299\tKein Fleischextrakt mehr.\n\t108\t0,40759\t0,03390\t0.00660\t0,04050\tUm 1 Uhr 10 ccm Amylalkohol und 30 ccm \u00c4thylalkohol.\n\t608\t4,68419\t0,26402\t0,03947\t0,30349\t\n12.\t176\t2,40383\t0,19285\t0,01081\t0,20366\t\u00e9\n\t58\t1,29185\t0,06909\t0,00432\t0,07341\tMilch und Brot.\n\t234\t3,69568\t0,26194\t0,01513\t0,27707\t\n13.\t365\t3,04814\t0,23464\t0,04428\tj 0,27892\t\n\t230\t0,89838\t0,05146\t0,02366\t0,07512\tMilch und Brot.\n\t595\t3,94652\t0,28610\t0,06794\t0,35404\t\n14\t218\t1,12637\t0,22073\t0,01790\t0,23863\tUm 1 Uhr 10 ccm Amyl-\n\t75\t0,69667\t0,05346\t0,00610\t0,05956\talkohol und 30 ccm \u00c4thyl-\n\t293\t1,82304\t0,27419\t0,02400\t0,29819\talkohol.\n15.\t270\t2,55653\t0,22116\t0,03314\t0,25430\t\n\t43\t0,28085\t0,02097\t0,00194\t0,02291\tSpur Urobilin.\n\t313\t2,83738\t0,24213\t0,03508\t0,27721\t\n16.\t305\t2,85031\t0,19301\t0,03475\t0,22776\t\n\t42\t0,89043\t0,05864\t0,01223\t0,07087\tUm 6 Uhr 0,05 g Phosphor.\n\t347\t3,75074\t0,25165\t0,04698\t0,29863\t\n17.\t429\t2,50088\t0,16088\t0,04096\t0,20184\t\n\t138\t1,09510\t0,05762\t\u2014\t0,05762\tReichlich Urobilin.\n\t567\t3,59598\t0,21850\t0,04096\t0,25946\t\n18.\t60\t0,18836\t0,01065\t0,00019\t0,01084\t\n\t110\t0,51767\t0,02357\t0,00174\t0,02531\tUm 6 Uhr 0,075 g Phosphor.\n\t170\t0,70603\t0,03422\t0,00193\t0,03615\t\n19.\t200\t0,79748\t0,04793\t0,00028\t0,04821\t\n\t32\t0,27082\t\u2014\t\u2014\t0,01580\tUm 6 Uhr 0,1 g Phosphor.\n\t232\t1,06830\t0,04793\t0,00028\t0,06401\t\n20.\t305\t2,54618\t0,09429\t0,00779\t0,10208\tExitus.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n501\nerbrach, v\u00f6llig ataktisch war und auf \u00e4u\u00dfere Reize kaum reagierte. Erst schmerzhafte Manipulationen \u2014 kneifen mit der Zange \u2014 zeigten, da\u00df die Narkose keine vollst\u00e4ndige war. Im Beginn der Versuche wurden, um zugleich eine Belastung des Organismus herbeizuf\u00fchren, au\u00dfer der Milch- und Brotdi\u00e4t, noch t\u00e4glich 5 g Fleischextrakt verf\u00fcttert. Am Mittag des 3. Versuchstages wurden zum ersten Male 4 ccm Amylalkohol eingegossen; daraufhin ging ohne wesentliche Steigerung des N die Kreatininausscheidung deutlich in die H\u00f6he; die Krea-tinausscheidung blieb gleich. Am n\u00e4chsten Tage sank die Kreatininmenge etwas; daf\u00fcr stieg die Kreatinmenge deutlich an, soda\u00df der Gesamtwert kaum einen R\u00fcckgang zeigte. Am n\u00e4chsten, dem 5. Versuchstage, wurden 10 ccm Amylalkohol eingegossen ; mit steigendem Stickstoffwert ging der Kreatininwert in die H\u00f6he, w\u00e4hrend die Kreatinausscheidung gleich blieb. Am n\u00e4chsten Tage bot sich dasselbe Bild dar; vom 7. bis 11. Tage sank dann bei wechselndem N der Kreatin- und Krea-tininwert etwas. Vom 11. bis 16. Versuchstage waren bei hohen Diuresezahlen und hohen Stickstoffwerten die Kreatinin-und Kreatinwerte gleich, obwohl zweimal, am 11. und 14. Tage, je 10 ccm Amylalkohol verabreicht wurden. Am 16. Tage abends wurden 0,05 g Phosphor eingegossen; es geschah dies in der Weise, da\u00df von einer 1/2\u00b0/oigen Phosphoroliven\u00f6ll\u00f6sung 10 ccm mit einigen Tropfen Sodal\u00f6sung und Wasser zu einer feinen, milchigen Emulsion verr\u00fchrt wurden und mit der Schlundsonde eingegeben wurden. Am n\u00e4chsten, dem 17. Tage, blieb die Kreatininausscheidung noch gleich, ging dann aber am 18. Tage deutlich und erheblich zur\u00fcck. Am gleichen Tage wurden aber-abermals 0,075 g Phosphor gegeben; daraufhin trotz hoher Stickstoffausscheidung geringe Kreatinin- und Kreatinausfuhr. Am Abend des 19. Tages nochmals 0,10 g Phosphor ; infolgedessen trotz sehr hoher Stickstoffzahl im Urine geringe Kreatinin- und Kreatinmengen und Tod des Tieres. Es fand also eine wesentliche \u00c4nderung der Kreatinin- und Kreatinausfuhr durch Amylalkohol- und \u00c4thylalkoholgaben trotz sicherer Lebersch\u00e4digung, die durch das Auftreten der Urobilinreaktion festgestellt war, nicht statt; erst die Phosphorvergiftung f\u00fchrte","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"502\nG. Lefmann,\neine deutliche Verminderung der Kreatinin- und Kreatinaus-scheidung herbei. Dieselbe verlief allerdings ziemlich rasch: es kam nicht zu ausgedehntem Eiwei\u00dfzerfall, wie dies aus den Stickstoffzahlen deutlich hervorgeht. In Tabelle X und XI sind die Ergebnisse von zwei weiteren Phosphorvergiftungsversuchen niedergelegt. Die beiden verwendeten Tiere waren sich an K\u00f6rpergewicht ziemlich gleich. Das in Tabelle XI registrierte Tier erhielt jedoch etwas mehr Phosphor als das in Tabelle X, soda\u00df hier die Vergiftung einen etwas foudroyan-teren Verlauf nahm, obwohl beide Tiere gleich lange am Leben blieben. Bei Betrachtung der Tabelle X f\u00e4llt zun\u00e4chst auf, da\u00df mit steigendem Stickstoff auch die Kreatininwerte steigende Tendenz vom 1. bis 7. Tage zeigen. Die Kreatinwerte bleiben sich dagegen ziemlich gleich; erst vom 7. Tage an, wo die Kreatininwerte im R\u00fcckg\u00e4nge begriffen sind, nehmen dieselben zu. Der zweite Tageswert des 8. Tages sowie derjenige des 9. Tages \u00fcbersteigen den Kreatininwert, ein sicheres, pathologisches Zeichen. Mit dem R\u00fcckg\u00e4nge der Kreatininwerte findet auch eine Verminderung der Gesamtausscheidung von Kreatinin und Kreatin trotz Anstieg des letzteren statt. Wir finden also mit steigendem Stickstoff einen Anstieg der Kreatininausscheidungsgr\u00f6\u00dfe bei gleichbleibendem Kreatin, mit abnehmendem Stickstoff und abnehmendem Kreatinin Zunahme der Kreatinausfuhr. Noch deutlicher kommt dieses Verh\u00e4ltnis in Tabelle XI zum Ausdruck. Hier beobachteten wir unter dem Einflu\u00df der Phosphorwirkung eine kolossale Zunahme des Stickstoffes: damit Hand in Hand Zunahme der Kreatininausscheidung. Am 7. Tage erreichen beide ihre H\u00f6he ; zugleich wird die Kreatinmenge der Kreatininmenge gleich. Vom 8. Tage nimmt die ausgeschiedene Stickstoffmenge ab, mit ihr die Kreatininmenge, und die Kreatinausfuhr steigt bis fast aufs Doppelte ihrer fr\u00fcheren Gr\u00f6\u00dfe. \u2014 Unter dem Einflu\u00df der Phosphorvergiftung entwickeln sich im Organismus haupts\u00e4chlich zwei Vorg\u00e4nge: Enormer Erwei\u00dfverfall, namentlich auch des Blutes, verbunden mit verminderter Alkalescenz und Vermehrung von Gallenfarbstoffen und Fettdegeneration und Fettinfiltration der Leber, sp\u00e4ter auch Sch\u00e4digung der Nieren. Als Symptom der","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n503\nTabelle X.\nSpitzh\u00fcndin 7 kg. Seit 2 Tagen Hunger.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412: 12\u20146 Uhr ccm\tX\tKreatinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin i und : Kreatin i : ?\tBemerkungen\n1.\t25\t0,36110\t0.06136\t\u2014\t0,06428\tHunger.\n2.\t43\t0.27000 '\t0,10801\t\u2014\t0.10801\tHunger.\n3.\t64\t0.55065\t0.06843\t0,01601\t0.084444\tMilch und Brot.\n4. :\t220 43\t2,50903 0,39411\t0,15496 0.04050\t0,03262\t0.18758 \u00bb 0.04050 :\t0,04 g Psosphor. Milch und Brot.\n\t263\t2.90314\t0.19546\t0.03262\t0,22808\t\n5.\t87 /O\t0.59070 M 0.45405\t0,10595 0.03948\t0,00970 0.00049\t0.11565 0.03997 !\tUm 1 Uhr 0,04 g Pn nenn nr\n:\t162\t1.04175\t0.14543\t0.01019\t0,15562\t_L ilUc UHUI \u00bb\n6. ; \u00c7\t150\t1,58920\tP 0.18135 ! ; \" 1\t0,00849\t0.18984 ! 1 * |\t\n! i \\ !\t53\t0.65633 | 1\t*\tj\tj 0.05366 1\t0.01343\t0.06709 j\tUrin Spur Urobilin.\n1 j i\t203\t2.24553\t0,23501\t0,02192\t0.25693\t\ni .\t227 65 j\t3.03440 0.69722 \\\t0.28289 0.04920\t0.07764 0.01650\t1 0,36053 | j 0.06570 ;\tUm 6 Uhr am 6. Tage 0.04 g Phosphor. i\n! I j\t! 292 ! i\t1 I 3.73162 1\t0.33209\t0.09414 |\t! 0.42623 ! ;\t\n8.\t1J4 49\t1,15570 0.34400 r\t0,12825 | 0,04961 1\t0,01603 | 0,05453\t1 j 0,14428 ; 0.10414\t1 \u00fc i ! Um 1 Uhr 0,06 g 3 | Phosphor. jj |\n{\t163\tI 1.49970\t> 0.17786\t! 0,07056 k\t1 0.24842\t\n9.\t68\t0,34600\t0.02118\t0,03740\t0,05858\tExitus. i\nVergiftung unserer Tiere beobachteten wir namentlich an den beiden letzten Versuchstieren (Tab. X und XI) kolossale Zunahme des Harnstickstoffes. Als weitere Folge des Eiwei\u00dfxer-falles ist wohl die ebenfalls bei den beiden letzten Tieren augenf\u00e4llig in Erscheinung getretene Zunahme der Kreatininausfuhr","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"504\nG. Lefmann,\nTabelle XL\nVorstehh\u00fcndin 6600 g. Seit 2 Tagen Hunger. Dann Milch und Brot.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN \u25a0>\tKreatinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t26 12\u20146 Uhr\t0,73810\t0,09142\t0,01942\t0,11084 #\t\n2.\t1C3\t0,09242\t0,29941\t0,03594\t0,33535\t\n3.\t80 . 85\t0,12793 0,14360\t0,19638 0,13500\t0,08536 0,04619\t0,28174 0,18119\t0,04 g Phosphor um 1 Uhr.\n\t165\t0,27153\t0.33138 /\t0,13155\t0,46293\t\n4.\t212 42\t3,2833 0,9720\t0,27257 0,07560\t0,09280 0,02160\t0,36537 0,09720\t\n\t254\t4,2553\t0,34817\t0,11440\t0,46257\t\n5.\t578 160\t4,2913 1,7172\t0,30012 0,11172\t0,09003 0,01299\t0,39015 0,12462\t0,05 g Phosphor um 1 Uhr.\n\t738\t6,0085\t0,41184\t0,10293\t0,51477\t\n6.\t395 86\t4,5500 1,9633\t0,24612 0,08293\t0,21096 0,03249\t0,45708 0,11542\tUm 6 Uhr 0,06 g Phosphor.\n\t481\t6,5133\t0,32905\t0,24345\t0,57250\t\n7.\t220 80\t6,2150 1,8760\t0,32400 0,09818\t0,33600 0,09242\t0,66000 0,19060\t\n\t300\t8,0910\t0,42218\t0,42842\t0,85060\t\n8.\t140 67\t2,8347 1,3575\t0,16926 0,07434\t0,23574 0,11948\t0,40500 0,19382\tUm 1 Uhr 0,08 g Phosphor.\n\t207\t4,1922\t0,24360\t0,35522\t0,59882\t\n9.\t390 18\t3,8000 0,2576\t0,26107 0,00219\t0,54893 0,07035\t0,81000 0,07254\tExitus.\n\t408\t4,0576\t0,26326\t0,61928\t0,88254\t","page":504},{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n505\nanzusehen, die mit der Stickstoffvermehrung Hand in Hand geht. Solange diese beiden Symptome beobachtet werden konnten, blieb die Kreatinmenge unver\u00e4ndert. Erst als sowohl der Stickstoff als die Kreatininausfuhr abnahm, trat Kreatinvermehrung auf. Diese Tatsache dr\u00e4ngt geradezu zu der Annahme, da\u00df die Leber, das bei der Phosphorvergiftung am meisten in Mitleidenschaft gezogene Organ, der Ort ist, wo die Aufspaltung des Eiwei\u00dfes zu Kreatinin stattfindet ; zum mindesten jedoch zu der Annahme, da\u00df die Leber an der Kreatininbildung hervorragenden Anteil nimmt. Zu der gleichen Zeit, wo die Stickstoffmenge des Urines trotz fortgesetzter Vergiftung abnimmt, wo also der Organismus und wieder an erster Stelle die Leber nicht mehr imstande ist, das zerfallene Eiwei\u00df v\u00f6llig aufzuspalten, nimmt auch die Kreatininmenge ab und steigt die Kreatinmenge. Damit wird man zu der Annahme gezwungen, da\u00df zwei Prozesse gest\u00f6rt sind: Einmal die Aufspaltung des zerfallenen Eiwei\u00dfes zu Kreatinin, ferner die Beziehungen von Kreatinin zu Kreatin. Die vermehrte Ausscheidung von Kreatin wiederum l\u00e4\u00dft sich durch zwei Annahmen erkl\u00e4ren : Entweder handelt es sich einfach dabei um Kreatinin, das durch die ver\u00e4nderte Reaktion des Harnes in Kreatin \u00fcbergef\u00fchrt und als solches zum Vorschein kommt, oder aber es handelt sich um Kreatinmengen, die unter normalen Umst\u00e4nden angelagert oder zerst\u00f6rt werden und bei der Phosphorvergiflung in den Urin \u00fcbergehen. Bekanntlich gehen fast alle Eiwei\u00dfabbauprozesse in der Leber vor sich und es liegt deshalb nahe, auch die genannten Vorg\u00e4nge in die Leber zu verlegen und nicht in die Nieren, obwohl man nach den Autolyseversuchen annehmen mu\u00df, da\u00df die Nieren die gleichen Fermente enthalten wie die Leber, und ob wohl* im Verlaufe der Phosphorvergiftung auch die Nieren sicher gesch\u00e4digt werden.\nEine Entscheidung \u00fcber die Lokalisation der vermehrten Kreatininbildung bei Phosphorvergiftung ist nur dadurch zu treffen, da\u00df man auch Nierensch\u00e4digungsversuche vornimmt, wie solche weiter unten folgen. Aus denselben geht jedoch, wie schon hier erw\u00e4hnt sein mag, hervor, da\u00df mit zunehmender Nierensch\u00e4digung keine Verminderung des Gesamtkreatinins","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"506\nG. Lefmann,\nund Kreatins stattfindet, da\u00df also die Aufspaltung des Eiwei\u00dfes und die Bildung von Kreatinin nicht in die Niere, sondern in die Leber zu verlegen ist, und da\u00df dieselbe auf h\u00f6rt, wenn, wie in den beschriebenen F\u00e4llen, Insufficienz der Leber eintritt. Mit dieser Auffassung stimmen auch die Befunde \u00fcberein, die Mel-lanby an seinen Kranken erhoben hat: da\u00df Leberkranke im allgemeinen abnorm kleine Kreatininmengen ausscheiden, da\u00df jedoch Leberkrebskranke gro\u00dfe Kreatinmengen ausscheiden. Der erste Teil der von Mellanby gemachten Beobachtungen ist ohne weiteres erkl\u00e4rlich. Wenn die Leberfunktion insufficient wird, so wird weniger Kreatinin gebildet und ausgeschieden. Weniger klar liegen die Verh\u00e4ltnisse bei der vermehrten Kreatinausscheidung seiner Krebskranken. Nach Erw\u00e4gung vieler M\u00f6glichkeiten kommt er zu der Annahme, da\u00df bei der Kachexie der Kranken und dem Zugrundegehen von kreatinhaltiger Substanz (Muskelsubstanz) Kreatin frei wird, das ebenso wie verf\u00fcttertes als solches den K\u00f6rper verl\u00e4\u00dft. Ob diese Deutung richtig ist, soll dahingestellt bleiben. Jedenfalls findet Mellanby ebenfalls bei Lebersch\u00e4digungen St\u00f6rungen in der Kreatininbildung als Folge der Insufficienz der Leber.\nVH. Die Kreatinin- und Kreatinausscheidung nach Nierensch\u00e4digung.\nWie aus der Besprechung der Resultate nach Phosphorvergiftung hervorgeht, waren die hierbei erhobenen Befunde insofern keine unbedingt eindeutige, als unter dem Einflu\u00df der Phosphorwirkung bekanntlich auch die Nieren leiden. Es erschien daher zweckm\u00e4\u00dfig, auch Nierensch\u00e4digungsversuche vorzunehmen und den Einflu\u00df derselben auf die Kreatinin- und Kreatinausscheidungen festzustellen. Zu diesem Zwecke wurden zwei Tiere mit Kaliumchromat behandelt. Nach den Angaben von S. Weber1) erh\u00e4lt man auf geringe Gaben von Kaliumchromat bei Hunden Albuminurie und Gylindrurie und es erschien deshalb das Kaliumchromat zu sicherer Nieren Sch\u00e4digung sehr geeignet. Es wurden wechselnde Mengen davon subkutan\n*) S. Weber, Exper. Untersuchung, zur Physiol, und Pathol, der Nierenfunktion. Arch. f. exp. Pharm, und Pathol. 1906, Bd. LIV, S. 1.","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n507\nden Tieren injiziert. Das eine Tier ertrug die Injektionen von 3\u20146 cg recht gut. Bei dem anderen Tiere, das erheblich mehr Kaliumchromat an aufeinanderfolgenden Tagen (von 0,03\u20140,15 g) erhielt, trat infolge der Kaliumchromatwirkung der Tod ein. Bei beiden Tieren wurde deutliche Albuminurie und beim zweiten Tier auch Gylindrurie neben kolossalen Beimengungen von Leukocvten zum Urine beobachtet. Die Resultate der Nieren-sch\u00e4digungsversuche sind in Tabelle XII und XIII niedergelegt. In Tabelle XII findet sich zun\u00e4chst an den ersten Versuchstagen absolut keine Abweichung von der Norm, abgesehen davon, da\u00df unter dem Einflu\u00df der Ghromvergiftung die Diurese etwras steigt. Erst am 3. Tage, nach der zweiten Injektion von Kaliumchromat beobachtet man eine etwas gesteigerte Kreatinausscheidung. Am 4. Tage ist dies noch deutlicher. Dabei steigt der Gesamtwert des Kreatinins und Kreatins etwas, w\u00e4hrend die Stickstoffausscheidung gleich bleibt; der Kreatininwert dagegen bleibt sich fast v\u00f6llig gleich, ist jedoch niedriger als am ersten Versuchstage. Nach intraven\u00f6ser Injektion von 0,5 g Kreatin bei gleichzeitiger subkutaner Injektion von Kaliumchromat findet eine etwas vermehrte Kreatinausscheidung statt, entsprechend den fr\u00fcher erhobenen Befunden nach Kreatininjektionen. Am n\u00e4chsten Tage (8.) ist die Kreatinausscheidung der Kreatininausscheidung gleich geworden und bleibt auch am 9. Tage fast ebenso gro\u00df. Allm\u00e4hlich geht dann der Kreatinwert wieder etwas herunter; unter dem Einflu\u00df von Fleischnahrung kommt sodann eine stark vermehrte Kretinausfuhr zustande trotz fortgesetzter Ghromgaben. Nach Aufh\u00f6ren der Fleischf\u00fctterung bleibt trotz starken R\u00fcckganges der Gesamtausscheidung von Kreatinin und Kreatin die Kreatinausfuhr hoch. Deutlicher als in Tabelle XII lassen sich in Tabelle XIII die Verh\u00e4ltnisse \u00fcberblicken. Hier finden wir vom 3. Tage an ein stetiges Steigen des Kreatin wertes ohne entsprechende Steigerung des Gesamtwertes f\u00fcr Kreatinin und Kreatin. Am 7. Tage ist die Kreatinmenge der gefundenen Kreatininmenge gleich und am 8. Tage \u00fcbersteigt sie dieselbe sogar. In der zahlenm\u00e4\u00dfigen auf Kreatinin berechneten Wiedergabe dieser Verh\u00e4ltnisse kommt der Gegensatz zwischen den normalen Be-","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"508\nG. Lefmann,\nTabelle XII.\nH\u00fcndin 7 kg. Mit Brot und Milch.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12-6 Uhr ccm\tN\tKreatinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t80 25\t1,09002 0,30226\t0.17053 y 0,03165\t\u2014\t0,17053 0,03165 #\tUm 6 Uhr 0,04 g Kal. chrom\u00e2t, subkutan.\n\t105\t1,39418\t0,20218\t\t0,20218\t\n2.\t112 125\t1,28315 0,50966\t0,08525 0,03420\t0,01782 0,00981\t0,10307 0,04401\tReicht. Alb., keine Zylinder.\n\t237\t1,79281\t0,11945\t0,02763\t0,14708\t\n3.\t115 60\t1,05532 0,43940\t0,08469 0,02700\t0,00322 0,02491\t0,08791 0,05191\tUrin reichl. Alb.\n\t175\t1,49472\t0,11169\t0,02813\t0,13982\t\n4.\t150 100\t0,79358 0,55936\t0,09637 0,04050\t0,03570 0,03314\t0,13207 0,07364\tAm 3. Tage 6 Uhr abends 0,03 g Kal. Chromat, subkutan.\n\t250\t1,35294\t0,13687\t0,06884\t0,20571\t\n5.\t215 35\t1,40637 0,48060\t0,11610 0,03993\t0,09122 0,02753\t0,20732 0,06746\t2\u00b0/oo Alb. nach E\u00dfbach.\n\t250\t1,88697\t0,15603\t0,11875\t0,27478\t\n6.\t58 167\t0,90748 1,20265\t0,06183 0,09084\t0,02517 0,02071\t0,08700 0,11155\t\n\t225\t2,11013\t0,15267\t0,04588\t0,19855\t\n7.\t120 124\t1,08570 0,65391\t0,07710 0,06050\t0,01818 0,10150\t0,09528 0,16200\tV2 %o Alb. Um 1 Uhr 0,5 g Kreatin intraven\u00f6s u. 0,04 Kal. chrom\u00e2t, subkutan.\n\t244\t1,73961\t0,13760\t0,11968\t0,25728\t\n8.\t121 43\t1,26735 0,30452\t0,09419 0,02561\t0,09629 0,02083\t0,19048 0,04644\t\n\t164\t1,57187\t0,11980\t0,11712\t0,23692\t","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffweehsel.\n509\nTabelle XII.\tFortsetzung.\nV. T.\tUrinmenge von 6\u201412; 12-6 1 Uhr ccm\tj I N\tKreatinin\tKreatin i i i !\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n9.\t177 45\t1.54771 v 0.47866 /\t0.11947 J 0,03962\t0.08534 / 0,01244\t0,20481 0,05206\t\n\t222\t2.02637\t0,15909\t0,09778\t0.25687 J\t\n10. i 1\t65 m* W 00 l\t:\t0,85528 0,63474\t0.06750 J 1\t0,00364\t0.07114 0,06187\tUrin : reicht. Alb. Um 6 Uhr 0,05 g Kal. chrom\u00e2t, subkutan.\n\t120\t1.49002 J\t| 0,06750\t0.00364 '\t\u00bb 0.13301 /\t\n11.\t110 63\t1.43753 / 1,06356\t0.09900 y 0.04399 J\t0.02139 y 0.23587\t0,12039 0,27986\tFleischnahrung 400 g Fleisch.\n\t173\t2,50109\t0,14299 i\t' <\t0.25726 J\t1 0,40025\t\n12.\t230 130\t3.04257 / 1.00823 /\t0,09624 0,03900 y\t0,17769 0,11141\t0,27393 0,15041 ! 7\tFleischnahrung. 200 g Fleisch. Um 6 Uhr 0,06 g Kal. chrom. subkut.\n\t360\t4,05080\t0.13524 /\t0,28910\t0,42434\t\n13.\t175 37\t2,37547 0,45714\t0,04348 0,03330\t0,07271 0,00832\t0.11619 \u00e4 0,04162\tUrin reichl Alh.\n\t212\t2,83261\t! 0.07678 ! '\t0,08103\t0.15781\t\nZiehungen von Kreatinin zu Kreatin und den hier vorliegenden weniger deutlich zum Ausdruck als in den bei der kolorime-trisehen Ablesung gewonnenen, noch nicht umgerechneten Werten. W\u00e4hrend man sonst gewohnt ist, nach Invertierung des Kreatins f\u00fcr den Gesamtwert Ziffern zu finden, die den f\u00fcr das Kreatinin gefundenen Wert nur um h\u00f6chstens 2\u20143 mg \u00fcbersteigen, beobachtet man hier, da\u00df der Gesamtwert den Kreatininwert um nahezu das Doppelte \u00fcbersteigt, ohne da\u00df die Gesamtwerte absolut gr\u00f6\u00dfer werden. Eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr diesen Befund liegt nahe. Aus den Autolyseversuchen ist bekannt, da\u00df die Niere aus Kreatin Kreatinin zu bilden im-\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. LV1L\t\u00df3","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"510\nG. Lefmann,\nTabelle XIII.\nBastardh\u00fcndin 6600 g. Mit Milch und Brot ern\u00e4hrt.\nV. T.\tUrin- menge von 6\u201412; 12\u20146 Uhr ccm\tN\tKrea- tinin\tKreatin\tGesamtwert f\u00fcr Kreatinin und Kreatin\tBemerkungen\n1.\t275 137\t3,0950 0,9219\t0,08200 0,03800\t0,06078 0,01024\t0,14278 0,04824\tMilch und Brot.\n\t412\t4,0169\t0,12000\t0,07102\t0,19102\t\n2.\t330 67\t3,2390 0,4508\t0,11622 0,01605\t0,03395\t0,15017 0,01605\tMilch und Brot.\n\t397\t3,6898\t0,13227\t0,03395\t0,16622\t\n3.\t91 43,5\t1,1500 0,3890\t0,04188 0,01233\t0,00306 0,00122\t0,04494 0,01355\tMilch und Brot. Um 6 Uhr 0,03 g Kal. chrom\u00e2t.\n\t134,5\t1,5390\t0,05421\t0,00428\t0,05849\t\n4.\t371 113\t2,5500 0,9208\t0,06768 0,03935\t0,00408 0,00508\t0.07176 \u2713 0.04443\tUm 6 Uhr 0,06 g Kal. chrom\u00e2t.\n\t484\t3,4708\t0,10703\t0,00916\t0,11619\t\n5.\t505 87\t2,5660 0.2785 J\t0,04928 0,00859\t0,02148 0.00675 /\t0,07176 0.01534 \u2713\t74\u2014V2\u00b0/oo Alb. Um 6 Uhr 0,09 g Kal. chrom\u00e2t.\n\t592\t2,8445\t0,05787\t0,02923\t0,08710\t\n6.\t136 11,5\t0,9906 0,0958\t0,05798\t0,03547\t0,09345\tIm Urin massenhaft Leuko-cyten ; einzelne Zylinder. Um 6 Uhr 0.15 g Kal. chrom\u00e2t. 6\u00b0/oo Alb.\n\t147,5\t1,0864\t0,05798\t0,03547\t0,09345\t\n7.\t112\t0,3915\t0,00648\t0,00561\t0,01209\tUm 5 Uhr 0,15 g Kal. chrom\u00e2t.\n8.\t60\t0,2275\t0,00211\t0,00672\t0,00883\t4\u00b0/oo Alb. nach E\u00dfbach. Exitus.\nst\u00e4nde ist. Wird ihre Funktion gest\u00f6rt, so findet die Kreatininbildung garnicht oder nur unvollkommen statt und es kommt zur vermehrten Kreatinausscheidung. Gegen diese Auffassung lassen sich aber schwerwiegende Bedenken geltend machen. Wenn die Niere tats\u00e4chlich Kreatin in Kreatinin umwandelt, warum beobachtet man dann nach Kreatinf\u00fctterung oder nach","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n511\nKreatininjektionen niemals Vermehrung des ausgeschiedenen Kreatins 9v, Diese Frage l\u00e4\u00dft sich nach unseren bisherigen Kenntnissen absolut nicht beantworten; wir wissen nur, da\u00df eingef\u00fchrtes Kreatin niemals in Kreatinin umgewandelt wird. Ganz einfach liegen also die Verh\u00e4ltnisse nicht und man kann nicht umhin, auch die schon von Voit1) gemachte Beobachtung, da\u00df n\u00e4mlich Kreatinin in alkalischer L\u00f6sung in Kreatin \u00fcbergeht, zur Erkl\u00e4rung unserer Befunde heranzuziehen. Nach eingetretener Chrom s\u00e4ure Wirkung wird der Ham alkalisch, es ist also m\u00f6glich, da\u00df dadurch die Kreatinmenge auf Kosten des Kreatinins zunimmt. Eine Entscheidung, welche von beiden M\u00f6glichkeiten zutrifft, l\u00e4\u00dft sich nicht f\u00e4llen. Mit R\u00fccksicht auf die erw\u00e4hnten Tatsachen bei der Kreatinf\u00fctterung oder -Injektion hat jedoch die Annahme, da\u00df es sich bei der Chromnephritis um eine R\u00fcckverwandlung von Kreatinin in Kreatin handelt, vieles f\u00fcr sich. Ganz besondere Ber\u00fccksichtigung scheint mir jedoch der Umstand zu verdienen, da\u00df im Gegensatz zu den Erfahrungen nach Lebersch\u00e4digung eine quantitative Ver\u00e4nderung des ausgeschiedenen Gesamtwertes f\u00fcr Kreatinin und Kreatin bei der Nierensch\u00e4digung nie konstatiert werden konnte.\nVH!. Zusammenfassung.\nDie Anschauungen \u00fcber den Kreatinin- und Kreatinstoff-wrechsel sind bis in die j\u00fcngste Zeit noch ungekl\u00e4rt gewesen. Als treffendes Beispiel hierf\u00fcr f\u00fchrt af Klercker an, da\u00df selbst in demselben (No or den sehen) Handbuch verschiedene Autoren verschiedene Ansichten \u00fcber dieselben Fragen \u00e4u\u00dfern und mit Literaturzitaten belegen konnten. Nun sind in letzter Zeit eine ganze Reihe von Untersuchungen erschienen, um die Hauptfragen des Kreatinin- und Kreatinstoffwechsels zu kl\u00e4ren. In allen w7ird die Schwierigkeit der Methodik und die gro\u00dfe Menge der Fehlerquellen betont. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn erst allm\u00e4hlich v\u00f6llige \u00dcbereinstimmung \u00fcber die Hauptpunkte des Kreatinin- und Kreatinstoffwechsels erzielt wird. Die beiden Fragen, welche die Ausgangspunkte nahezu der gesamten Untersuchungen darstellen, waren: Wann und wo wird\ns) Zeitschr. f. Biol., Bd. IV, S. 93.\n33*","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"512\nG. Lefmann,\nKreatinin und Kreatin gebildet und \u2014 gewisserma\u00dfen als Unterfrage dazu \u2014 in welcher Beziehung stehen Kreatin und Kreatinin untereinander? Wenn man die \u00e4lteren Untersuchungsresultate betrachtet, so bekommt man den Eindruck, als ob die beiden Fleischbasen sehr enge physiologische Beziehungen zu einander h\u00e4tten, als ob Kreatin sehr leicht im Organismus in Kreatinin \u00fcberginge und umgekehrt. Verst\u00e4rkt wird dieser Eindruck durch die neueren Befunde von Gottlieb und Stan-gas sing er, die in allen von ihnen untersuchten autolysierten Organen Fermente fanden, welche Kreatin\u00ab in Kreatinin umwandeln. Die Schwierigkeit in der Deutung ihrer Befunde f\u00fcr den normalen Stoffwechsel ist den genannten Untersuchern, die jeden Schlu\u00df aus ihren Autolyseversuchen auf die Stoffwechselvorg\u00e4nge sorgf\u00e4ltig vermieden, durchaus nicht entgangen, und es erscheint daher zweckm\u00e4\u00dfig, die Vorg\u00e4nge bei der Autolyse zun\u00e4chst f\u00fcr die Ergebnisse von Stoffwechselversuchen unber\u00fccksichtigt zu lassen und zu der Beurteilung nur die F\u00fctterungsund Arbeitsversuche heranzuziehen.\nDas Kreatinin galt fr\u00fcher als eines der Endprodukte des Eiwei\u00dfstoffwechsels oder als eine der Vorstufen des Harnstoffs. J) Die Tatsache einerseits, da\u00df verf\u00fcttertes Kreatinin vollst\u00e4ndig wieder im Urine erscheint (af Klercker, Hoogen-huyze, Verploegh), da\u00df bei Muskelarbeit die Kreatininausfuhr im Hunger steigt (van Hoogenhuyze, Verploegh), da\u00df das arbeitende Herz Kreatinin oder Kreatin abgibt (Weber) anderseits, lassen das Kreatinin als spezifisches Produkt des Muskelstofifweehsels erscheinen. Nun enth\u00e4lt aber nach Mel-lanby der Muskel \u00fcberhaupt kein Kreatinin, sondern nur Kreatin, soda\u00df der Gedanke naheliegt, da\u00df aus dem Muskelkreatin Kreatinin entst\u00fcnde. Dieser Annahme stehen jedoch die F\u00fctterungs- und Injektionsversuche von Kreatin direkt entgegen. Es ist kein einziger Fall bekannt, in dem mit Sicherheit im Organismus aus Kreatin Kreatinin entstanden ist. Auf Grund dieser Tatsache und in der \u00dcberlegung, da\u00df der K\u00f6rper nicht aus dem ungiftigen Stoffe einen giftigen bereitet,\n*) Bunge, Lehrb. d. Pbysiol. d. Menschen 1905, S. 149.","page":512},{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n513\nkommt Mellanby zu der von Folin schon vertretenen Ansicht, da\u00df der Kreatinin- und Kreatinstoffwechsel zwei g\u00e4nzlich verschiedene Vorg\u00e4nge darstellen. Auf Grund meiner Versuchsergebnisse kann ich dieser Auffassung nur beipflichten ; einmal beobachtete auch ich nie Vermehrung des Harnkreatins nach Kreatinf\u00fctterung oder nach parenteraler Einfuhr. Dann trat bei der Phosphorvergiftung vermehrte Kreatininausscheidung auf, bei einem'Vorg\u00e4nge also, bei dem die Muskulatur so gut wie unbeteiligt war, bei dem jedoch starker Eiwei\u00dfzerfall vor sich ging. Darnach w\u00e4re die Kreatininausscheidung eine Folge des Ei wei\u00df zerfall es und der Ort der Kreatininbildung die Leber. Ist deren Funktion gest\u00f6rt, so kommen auch St\u00f6rungen in der Kreatininausfuhr zustande. Wie aber deckt der Muskel seinen Kreatinbedarf? Hier scheint mir die Fermentt\u00e4tigkeit einzusetzen. Aus den Autolyseversuchen ist bekannt, da\u00df die Leber, die Niere und die Muskulatur Fermente enthalten, welche Kreatin aus Kreatinin zu bilden imstande sind, und da\u00df diese Fermentvorg\u00e4nge genau entsprechend dem Bed\u00fcrfnis des Organismus vor sich gehen, daf\u00fcr scheint mir ein Beweis zu sein, da\u00df bei Fleischextraktverf\u00fctterung, also bei stickstoffreicher Kost, fast alles Kreatin wieder ausgeschieden wird, w\u00e4hrend Kreatingaben im Hunger so gut wie v\u00f6llig verschwinden. Die Hauptfaktoren also, die den Kreatin- und Kreatininstoffwechsel bedingen, sind, abgesehen von dem mit der Nahrung eingef\u00fchrten Kreatinin und Kreatin, Muskelarbeit und Eiwei\u00dfumsatz; der Hauptbildungsort f\u00fcr Kreatinin und Kreatin die Leber. Die Regulierung dieser Vorg\u00e4nge wird durch Fermente besorgt, die entsprechend dem Bedarf des K\u00f6rpers in Funktion treten.\nDie Ergebnisse der vorstehenden Versuche sind kurz zusammengefa\u00dft :\t*\n1.\tDie Kreatinin- und Kreatinausscheidung ist beim gleichm\u00e4\u00dfig ern\u00e4hrten Tier ziemlich konstant ; mit der Nahrung zugef\u00fchrtes Kreatin oder Kreatinin wird beim gut gen\u00e4hrten Tiere alsbald wieder v\u00f6llig ausgeschieden.\n2.\tPer os oder parenteral zugef\u00fchrtes Kreatin wird nie in Kreatinin umgewandelt ; im Hunger verschwindet parenteral zugef\u00fchrtes Kreatin so gut wie vollst\u00e4ndig.","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"514\nG. Lefmann, Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel.\n3.\tLebersch\u00e4digung und erh\u00f6hter Eiwei\u00dfzerfall haben zun\u00e4chst Vermehrung der ausgeschiedenen Kreatininmenge, dann Verminderung derselben zur Folge ; mit verminderter Kreatininausscheidung geht eine erh\u00f6hte Kreatinausfuhr einher ; es macht dies die Annahme wahrscheinlich, da\u00df der Ort der Kreatininbildung die Leber sei.\n4.\tBei der Chromnephritis wird fast alles Kreatinin in Kreatin umgewandelt, wahrscheinlich durch Ver\u00e4nderung der Urinreaktion; quantitative Unterschiede der Gesamtmenge von Kreatinin und Kreatin wurden nicht beobachtet.","page":514}],"identifier":"lit18947","issued":"1908","language":"de","pages":"476-514","startpages":"476","title":"Beitr\u00e4ge zum Kreatininstoffwechsel","type":"Journal Article","volume":"57"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:55:02.881777+00:00"}