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{"created":"2022-01-31T15:04:16.977211+00:00","id":"lit18957","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"Ludwig Pincussohn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 66: 88-105","fulltext":[{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb.\nX. Mitteilung.\nVon\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussolm.\nMit 37 Kurvenzeichnungen im Text.\n(Aus dem physiologischen Institute der tier\u00e4rztlichen Hochschule, Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 23. M\u00e4rz 1910.)\nIn fr\u00fcheren Mitteilungen ist bereits darauf hingewiesen worden, da\u00df die M\u00f6glichkeit besteht, den Stoffwechsel bestimmter Zellarten mit Hilfe von optisch-aktiven Polypeptiden zu verfolgen und zu charakterisieren. Verwenden wir synthetisch dargestellte Polypeptide, d. h. Verbindungen, \u00fcber deren Struktur wir genau orientiert sind, dann sind wir in der Lage, die Art des Abbaus durch bestimmte Fermente genau festzustellen. Wir hoffen, mit derartigen Untersuchungen einen Beitrag zur Kenntnis der Stoffwechselvorg\u00e4nge und der Eigenart bestimmter Gewebe und namentlich von einzelnen Zellen \u2014 Mikroorganismen \u2014 liefern zu k\u00f6nnen. Es ist wohl m\u00f6glich, da\u00df die Art des Abbaus bestimmter Polypeptide f\u00fcr jede einzelne Bakterienart eine typische ist, und es wird nur eine Frage der Zeit sein, unter der gro\u00dfen Anzahl von m\u00f6glichen Kombinationen von Aminos\u00e4uren stets die f\u00fcr den einzelnen Versuch geeigneten herauszufinden. All diese Fragestellungen lassen sich mit Hilfe der optischen Methode in Angriff nehmen. Wir haben eine gr\u00f6\u00dfere Beihe von Versuchen bereits begonnen und vorl\u00e4ufig an Stelle von Polypeptiden bekannter Struktur Peptone und Proteine verwendet. Wir betonen ausdr\u00fccklich, da\u00df wir die Verwendung dieser Produkte nur als Notbehelf betrachten. Wir","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode*. X. 89\nk\u00f6nnen zwar typische \u00c4nderungen in der Drehungsrichtung von Gemischen dieser K\u00f6rper mit Fermenten beobachten und verfolgen, wir sind jedoch nicht in der Lage, uns genauen Auf-\n\u2022 \u2022\nSchlu\u00df \u00fcber die Art der eintretenden \u00c4nderungen zu geben. Wir k\u00f6nnen nur vermuten, da\u00df es sich um einen Abbau handelt, weil wir \u00e4hnliche \u00c4nderungen des Drehungsverm\u00f6gens auch mit Pankreassaft, Hefepre\u00dfsaft usw. herbeif\u00fchren k\u00f6nnen. Wir d\u00fcrfen alle derartigen Versuche erst dann als eindeutig betrachten, wenn es uns gelingt, Abbaustufen zu isolieren und zu charakterisieren. Gerade bei Bakterien ist die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen, da\u00df mit der Hydrolyse noch ein anderweitiger Abbau einsetzt, und so Stoffwechselvorg\u00e4nge zur Beobachtung kommen, die eingehenderer Natur sind. Auch hier wird erst die Verwendung optisch-aktiver Polypeptide uns einen klaren Einblick geben. Es seien diese Bemerkungen mit einem Beispiel belegt.\nGehen wir von einem bekannten Polypeptid aus, z. B. von dem Tripeptid d-Alanyl-glycyl-glycin, so wissen wir genau, welche Abbaustufen bei einer reinen Hydrolyse entstehen k\u00f6nnen. Es sind als letzte Endprodukte nur die Bausteine m\u00f6glich und als Zwischenprodukte die Dipeptide d-Alanyl-glycin und Glycyl-glycin. Wir sind in der Lage, die Art des Abbaus aus der Art der \u00c4nderung des urspr\u00fcnglichen Drehungsverm\u00f6gens zu folgern und k\u00f6nnen au\u00dferdem jederzeit die Hydrolyse abbrechen und durch Isolierung der Spaltprodukte unsere Schl\u00fcsse erh\u00e4rten. Finden wir, da\u00df bei Verwendung einer bestimmten Zellart das Drehungsverm\u00f6gen in ganz unerwarteter Weise ansteigt oder abf\u00e4llt, dann ist der Schlu\u00df naheliegend, da\u00df neben dem hydrolytischen Abbau noch andere Prozesse einhergehen. Auch hier k\u00f6nnen die rein chemischen Methoden direkt eingreifen.\nWir haben eine sehr gro\u00dfe Reihe von Versuchen mit Rotzbacillen angestellt, und zwar in mehrfacher Richtung. Einmal interessierte uns die Frage, ob rotzkranke Tiere in ihrem Plasma resp. Serum Fermente besitzen, die Peptone abbauen. Das ist in der Regel nicht der Fall. Dieses Ergebnis schlo\u00df die M\u00f6glichkeit nicht aus, da\u00df Fermente vorhanden sind, die auf Bestandteile der Rotzbacillenleiber eingestellt sind. Wir ver-","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\nsuchten zuerst durch Extraktion aus Rotzbacillen Bestandteile zu gewinnen, auf die wir dann Serum resp. Plasma von normalen und kranken Tieren einwirken lassen konnten. Wir sch\u00fcttelten Rotzbacillen, nachdem sie in der Kugelm\u00fchle zertr\u00fcmmert worden waren, mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung und auch mit Serum von normalen Pferden. Es gelang uns nicht, wirksame Extrakte zu erhalten. Wir haben nun begonnen, durch Einwirkenlassen von 70\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure auf die Bakterienleiber Produkte darzustellen, die in Wasser l\u00f6slich und optisch-aktiv sind. Wir hoffen, \u00fcber die Resultate dieser Untersuchungen bald berichten zu k\u00f6nnen.\nEin weiteres Problem, das wir in Angriff genommen haben, ist die Frage, ob es m\u00f6glich ist, mit Hilfe der optischen Methode Toxin und das dazugeh\u00f6rige Antitoxin mit Umgehung des Tierversuches aufeinander einzustellen. Wir pr\u00fcften zun\u00e4chst Toxin und Antitoxin f\u00fcr sich. Es zeigte sich keine \u00c4nderung im urspr\u00fcnglichen Drehungsverm\u00f6gen. Nun lie\u00dfen wir Toxin und Antitoxin auf Peptone einwirken. Es zeigte sich, da\u00df eine deutliche \u00c4nderung des urspr\u00fcnglichen Drehungsverm\u00f6gens eintrat. Die Toxine und in vielen F\u00e4llen auch die Antitoxine bauten offenbar das zugesetzte Pepton ab. Auch Eiwei\u00dfl\u00f6sungen wurden angegriffen. Wurden Diphtherietoxin und -antitoxin gemischt, dann war bei bestimmter Konzentration keine Wirkung mehr erkennbar. Weitere Versuche m\u00fcssen ergeben, ob eine bestimmte Grenze existiert, bei der die Wirkung von Toxin und Antitoxin aufgehoben wird. Wir haben auch aus Diphtheriebacillen ein Pepton gewonnen und mit diesem Versuche angestellt. Die erhaltenen Resultate sind aus den unten mitgeteilten Versuchen zu ersehen. Erw\u00e4hnt seien noch Versuche mit Antistreptococcenserum (H\u00f6chst), Tuberkulin (H\u00f6chst), Ricin und Gobragift. In allen F\u00e4llen lie\u00df sich ein deutlicher Einflu\u00df auf das urspr\u00fcngliche Drehungsverm\u00f6gen der angewandten Peptone feststellen.\nDiese Beobachtungen lassen mancherlei Ausblicke zu, die allerdings erst dann eine sichere Grundlage erhalten, wenn wir in der Lage sein werden, alle Versuche mit optisch-aktiven Polypeptiden zu wiederholen und die Resultate der optischen","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. 91\nMethode mit rein chemischen Methoden zu kontrollieren. Der Befund, da\u00df verschiedenartige Toxine imstande sind, Proteine und Peptone anzugreifen und zu ver\u00e4ndern, lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die entstehenden Produkte und auf deren Bedeutung f\u00fcr den infizierten Organismus hin. Wie an anderer Stelle *) schon betont worden ist, d\u00fcrfen wir bei den Fragen der Infektion und der Immunisierung nicht nur die Mikroorganismen und ihre Sekrete f\u00fcr sich betrachten und den infizierten Organismus nur vom Standpunkte der Abwehr. Die mit den Mikroorganismen dem K\u00f6rper zugef\u00fchrten mannigfachen Stoffe f\u00fchren zu Ver\u00e4nderungen in den Zellsubstanzen des Wirtes selbst. Es ist wohl m\u00f6glich, da\u00df die z. B. unter der Einwirkung der Fermente der Mikroorganismen entstehenden Stoffe \u2014 Abbaustufen \u2014 f\u00fcr den Organismus ihrer ganzen Natur nach Fremdstoffe sind und sch\u00e4dlich wirken. Wir k\u00f6nnen uns die Bakterien mit ihrem ganzen Stoffwechsel eingef\u00fcgt denken in den \u00fcbrigen Zellstaat des Organismus. W\u00e4hrend die Zellen der normalen Gewebe in all ihren Prozessen gemeinsame Z\u00fcge zeigen und einander in den mannigfachen Prozessen des Stoffwechsels unterst\u00fctzen, besitzen die k\u00f6rperfremden Zellen ihren eigenen Stoffwechsel. Sie besitzen einen ganz andersartigen Bau und liefern ganz eigenartig wirkende Fermente. Die Stoffwechselzwischenprodukte sind andersartige. Die \u00fcbrigen K\u00f6rperzellen k\u00f6nnen diese Produkte nicht weiter verarbeiten. Sie sind ihnen zun\u00e4chst fremd. Es m\u00fcssen erst Stoffe gegen sie mobil gemacht werden, die normalerweise nicht vorhanden sind. Es ist wohl m\u00f6glich, da\u00df solche eigenartigen Abbaustufen, die dem Stoffwechsel der k\u00f6rperfremden Zellen entstammen, in andere Zellen eindringen und an ihrem Aufbau teilnehmen und so diesen Zellen eine bestimmte Eigenart aufzwingen, die wiederum in deren Stoffwechsel zum Ausdruck kommt.2) Wir k\u00f6nnen sehr wohl die Bakterien mit ihrem Stoffwechsel in Parallele stellen mit der parenteralen Zufuhr von\n*) Emil Abderhalden, Die Anwendung der \u00aboptischen Methode\u00bb auf dem Gebiete der Immunit\u00e4tsforschung. Mediz. Klinik, Nr. 41, 1909.\ns) Vgl. hierzu Emil Abderhalden, Lehrbuch der physiol. Chemie. 1. u. 2. Aufl., Kapitel Ausblicke.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\tEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\nStoffen. Auch hier fehlt die typische Umpr\u00e4gung im Magen-Darmkanal. Auch die Zellen der malignen Tumoren sind unter diesem Gesichtspunkte zu betrachten. Das Wichtigste ist stets, da\u00df atypische, nicht k\u00f6rpereigen gemachte Stoffe \u2014 atypische Stoffwechselprodukte, atypische Abbaustufen und eigenartige K\u00f6rperbestandteile beim Zerfall derartiger Zellen \u2014 in den allgemeinen Kreislauf gelangen, und ferner k\u00f6nnen Fermente, die in diesen Zellarten den atypischen Abbau bewirken, in den Kreislauf gelangen und an den verschiedensten Stellen im Organismus gleichfalls den f\u00fcr die fremden Zellen eigenartigen Abbau durchf\u00fchren. Diese Abbaustufen, die, wie nochmals betont sei, keine direkten Beziehungen zu den Bakterien selbst zu besitzen brauchen, k\u00f6nnen das f\u00fcr den Organismus sch\u00e4digende Moment darstellen.\nI. Versuche mit Diphtherietoxin und -antitoxin.\n\u2022S\nAngewandt wurde Diphtherietoxin, H\u00f6chst, 4fach und 6fach, sowie ein 2f\u00e2ches Diphtherietoxin des S\u00e4chs. Serumwerkes Dresden. Das Diphtherieantitoxin stammte von H\u00f6chst, 400fach.\nZur Herstellung des Diphtheriebacillenpeptons wurde die noch feuchte Masse von zum Teil lebenden Diphtheriebacillen mit der gleichen Menge 70\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure \u00fcbergossen und 3 Tage im Brutschrank belassen. Es wurde vom R\u00fcckstand abfiltriert und aus der L\u00f6sung die Schwefels\u00e4ure mit Baryt quantitativ gef\u00e4llt. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck bei 40\u00b0 des Wasserbades bis fast zur Trockene eingeengt und der R\u00fcckstand \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Vakuumexsikkator vollends getrocknet.\nDas Pepton gibt noch in ziemlich starken Verd\u00fcnnungen mit Diphtherietoxin sowie mit Antidiphtherieserum starke Niederschl\u00e4ge; mit Pferdeserum gemischt, gibt es keinen Niederschlag. Andere untersuchte Peptone gaben mit Diphtherietoxin und Antitoxin keine Niederschl\u00e4ge mit Ausnahme von Pepton aus Schweineborsten, das mit Diphtherietoxin einen Niederschlag gibt, wenn auch in geringerem Ma\u00dfe wie das Pepton aus Diphtheriebacillen.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. 93\na) 1,0 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\n0,5\t\u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10% ig,\n6,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nh) 1,0 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\n0,5\t\u00bb\tGelatinepeptonl\u00f6sung\t10%\tig,\n6,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nc)\t1,0 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\n0,5\t\u00bb\tCaseinpeptonl\u00f6sung 10% ig,\n6,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nd)\t1,0 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\n0,5\t\u00bb\tEdestinpeptonl\u00f6sunglO%ig,\n6,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n8\t9\t15 22\nStunden 1/2\t1 P/i 2\na) 1,0 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\tb) 1,0 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\n0,5\t\u00bb\tEieralhuminpeptonl\u00f6sung 10%ig,\t6,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n6,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nc) 0,1 ccm Diphtherietoxin 2 fach,\n1,0\t\u00bb\tDiphtheriepeptonl\u00f6sung 0,5 %ig,\n6,4\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n8\t9\t15 22\n5\t6\nStunden V2 1\tP/2\n\n2,0\n0,5\n4,0\nccm Diphtherietoxin \u00bb Hamraelserum,\n\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n7\t12\t15\t21\n-OM 0,5 ccm Diphtherietoxin -030\\ 6 fach, 0,5 \u00bb Meerschwein- chenserum,\t-ofOe 6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\ti\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t'\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nStunden 1\t2\t3\t<t-\t6\t\t\t\t\t\t7 fl\t?\t16\t20 2k-\t28 36 ItO\t\t\t\t\t","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\n0,25 \u00bb Diptheriepepton 1 % ig,\n7,0 \u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nh) 0,5 ccm Diphtherietoxin\n6 fach,\t0,0\n0,5 \u00bb\tPferdeserum,\n0,25 \u00bb\tDiphtheriepepton\n1 % ig,\tn\t^\n6,5 \u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\tStunden 1\t2\na) 0,5 Ccm Diphtherietoxin 6 fach,\n0,5\t\u00bb\tDiphtherieserum (400 mal)\n0,25 \u00bb Diphtheriepeptonl\u00f6sung l\u00b0/oig,\n6,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\n\u20ac\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n*\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n<\u00bb\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tCL\no/o Al\ti\tf\tt\t>\t! X\t7\t*\t\t\t\t_\t\t\u2014\t\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0 -i\nb) 0,5 ccm Diphtherieserum (400 fach), 0,25 \u00bb Diphtheriepeptonl\u00f6sung l%ig, 7,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n-0,30\n\u25a01\u2014J\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t1 '\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nII. Versuche mit Antistreptococcenserum.\nAngewandt wurde das Antistreptococcenserum, H\u00f6chst, nach Ruppel & Meyer.\na)\t1,0 ccm Antistreptococ-\ncenserum,\n0,5 \u00bb Gelatinel\u00f6sung l%ig,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0 ccm Antistreptococ-\ncenserum,\n0,5 \u00bb Pferdeserum,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStunden /\n8 t2 t8 22\na)\t0,5 ccm Antistreptococ-\ncenserum,\n0,5 \u00bb Eieralbuminpeptonl\u00f6sung 10%ig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,5 ccm Pferdeserum, nor-\nmal,\n0,5 \u00bb Eieralbuminpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nIII. Versuche mit Tuberkulin.\nAngewandt wurde Tuberculinum Kochii der Farbwerke H\u00f6chst.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. 95\na)\t0,5 ccm Tuberkulin, 0,5 \u00bb Seidenpepton-\nl\u00f6sung 10 \u00b0/0ig, 6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,5 ccm Tuberkulin, 0,5 \u00bb Hammelserum,\n6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStoncfen 30 60 SO m Is\u00d6 ISO 210 2%0 300 360 420 W\na)\t0,5 ccm Tuberkulin, 0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n3,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung\nb)\t0,5 ccm Tuberkulin, 0,5 \u00bb Gelatinel\u00f6sung l%ig,\n3,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\na)\t0,5 ccm Tuberkulin,\n0,5 \u00bb Eieralbuminpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig, 3,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,5 ccm Tuberkulin,\n3,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n7\t12 15\t18\n0,5 ccm Tuberkulin,\n0,5\t\u00bb\tPferdeserum,\n3,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nIV. Versuche mit Pyocyanase.\nWie der folgende Versuch zeigt, wird Seidenpepton nicht gespalten, dagegen ver\u00e4ndert Pferde- und Hammelserum sein Drehungsverm\u00f6gen.\nHund 22, 11600 g, erh\u00e4lt am 31.1. 1 ccm Pyocyanase subcutan. 3. II. Hund sehr matt, fri\u00dft nicht. 5. II. 1 ccm Pyocyanase subcutan. 7. II. Hund sehr krank. Blut entnommen: Serum 22 b. Das Serum hemmt die Wirkung der Pyocyanase auf Hammelserum. Versuch 14.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\na)\t0,1 ccm Pyocyanase,\n0,25 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n3,8 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,1 ccm Pyocyanase,\n0,25 \u00bb Pferdeserum,\n3,8 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\na)\t0,5 ccm Pyocyanase 1:10\nverd\u00fcnnt (mit Kochsalzl\u00f6sung) 0,3 \u00bb Hammelserum,\n5,7 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,5 ccm Pyocyanase 1:10, 0,5 \u00bb Serum 22 b,\n0,3 \u00bb Hammelserum,\n5,2 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n\u20140,20\nStunden /\n9\t15 /S 2t 24 26 32 40\nV. Versuche mit Ricin.\nAngewandt wurde Ricin Merck. Die L\u00f6sung wurde so hergestellt, da\u00df feingepulvertes Ricin mit physiologischer Kochsalzl\u00f6sung gemischt wurde. Die Mischung kam dann 2 bis 6 Stunden in den Brutschrank; vom etwaigen R\u00fcckstand wurde abfdtriert. Au\u00dfer den optischen Versuchen wurden Dialyse-versuche ausgef\u00fchrt. Die zu dialysierende Fl\u00fcssigkeit kam in ein S\u00e4ckchen aus Fischblase. Dialysiert wurde gegen destilliertes Wasser. Wurden 50 ccm 5\u00b0/oiger Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung mit 0,1 g Ricin gemischt und nach \u00dcberschichtung mit Toluol 2 Tage im Brutschrank gegen destilliertes Wasser dialysiert, so zeigte die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit starke Biuretreaktion. Kontrollen mit Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung oder Ricin allein ergaben ein negatives Resultat, selbst nach 16 Tagen.1)\na)\t5,5 ccm Ricinl\u00f6sung,\n1,0\t\u00bb\tPferdeserum.\nb)\t5,5 ccm Ricinl\u00f6sung,\n1,0\t\u00bb\tHundeserum.\n7 \u00ce2 15 22\nStunden 1\n*) Ygl. hierzu die Arbeiten von Martin Jacoby: Chemische Natur des Ricins. Archiv f. exper. Pathol, u. Pharm., Bd. XLVI, S. 28\u20144Q\u25a0; \u00dcber Ricinimmunit\u00e4t, I., Hofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. I, S. 51\u201482; II., ebenda, Bd. II, S. 535\u201442.","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. 97\na) 2,0 ccm Ricinl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung 10 %ig,\n4.5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nto) 1,0 ccm Ricinl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Pferdeserum,\n2.5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\na) 3,5 ccm Ricinl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung\n10 %ig.\tt\nto) 3,5 ccm Ricinl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Edestinpeptonl\u00f6sung +0,10 10 o/di g.\nStunden /\n12\t15 22\n6,5\tecm Ricinl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Meerschweinchenserum,\nStunden 1\n6\t/2\t16 20 2\u00ef 26 33\nVI. Versuche mit Cobragift.\n< Die L\u00f6sungen wurden so hergestellt, da\u00df fein pulverisiertes Cobragift mit Kochsalzl\u00f6sung gemischt wurde. Die Mischung wurde 16 Stunden in den Brutschrank gebracht. Vom etwaigen ungel\u00f6sten R\u00fcckstand wurde abfiltriert.\na)2,0 ccm Cotoragiftl\u00f6sung,\n0,5\t\u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10%ig,\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung,\nto) 2,0 ccm Cobragiftl\u00f6sung,\n0,5\t\u00bb\tGelatinepeptonl\u00f6sung\t10%ig,\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung,\nc) 2,0 ccm Cotoragiftl\u00f6sung,\n6,0\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nStunden 1 IV2 2 2Vz 3\t3\u2019/2 O\n-0,30\na) 0,5 ccm Cotoragiftl\u00f6sung, 0,5 \u00bb Hundeserum,\n3,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nto) 0,5 ccm Cotoragiftl\u00f6sung, 0,5 \u00bb Pferdeserum,\n3,0\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nOM\n010\nOJO\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\ti\t\ti\t\t\u2014\t\t\t\t!\nStunden 1\t2\t3\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXVI.\n6 fO IS 2/\n","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\na)\t3,5 ccm Cobragiftl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung\n10%ig.\nb)\t3,5 ccm Cobragiftl\u00f6sung,\n0,5 \u00bb Edestinpeptonl\u00f6sung.\n\u2014 0,20 y\n6,5\tccm;Cobragiftl\u00f6sung, 0,5 \u00bb Meerschweinchenserum.\nAus der Reihe der Versuche \u00fcber die Spaltung von Seidenpepton mit aus Mikroorganismen gewonnenen Fermenten seien vorl\u00e4ufig diejenigen \u00fcber den Einflu\u00df von Rotzbacillenextrakt auf einige Peptone angef\u00fchrt.\nVersuche mit Rotzbacillenextrakt.\nAngewandt f\u00fcr den ersten Versuch 1 Monat alter konzentrierter Rotzbacillenextrakt, Bromberg, f\u00fcr den zweiten Versuch Extrakt des Pathol. Inst, der Tier\u00e4rztl. Hochschule, Berlin.\na) 1,0 ccm Rotzextrakt (Bromberg),\tb) 1,0 ccm Rotzextrakt (Bromberg), ,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\t0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung 10 \u00b0/0ig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\t5,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nc)\t1,0 ccm Rotzextrakt \u2014 (Bromberg),\n0,5 \u00bb Edestinpep-\ntonl\u00f6sung _ 10\u00b0/oig,\n5,5\t\u00bb Kochsalz- \u2014 l\u00f6sung.\n1,0 ccm Rotzbacillenextrakt (Pathol. Inst.).\n0,5 > Meerschweinchenserum,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStunden /\t2\t3\t6 tO 16\t20\t28. 39\ni","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. , 99\nIn einer Reihe weiterer Versuche haben wir festgestellt, da\u00df das Plasma von Tieren, die mit Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung vorbehandelt worden sind, sich ebenso verh\u00e4lt wie das Serum.\nVergleichung der spaltenden Wirkung von Plasma\nund Serum.\nZu den Versuchen diente das Blut eines Hundes von 14000 g, dem 20 Tage vorher 10 ccm einer 20\u00b0/oigen Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung subcutan injiziert worden waren. Das Blut wurde in Zentrifugengl\u00e4sern aufgefangen und wie \u00fcblich behandelt. Die Gl\u00e4ser zur Aufnahme des Plasmas waren mit 0,02 g Ammoniumoxalat f\u00fcr 10 ccm Blut beschickt worden. Das erhaltene Plasma war ganz h\u00e4moglobinfrei. Zu den Versuchen wurden je 1 ccm Plasma oder Serum, 0,5 ccm der entsprechenden 10\u00b0/oigen Peptonl\u00f6sung und die zum Auff\u00fcllen n\u00f6tige Menge physiologischer Kochsalzl\u00f6sung angewandt.\nVor 18 Tagen mit 10 ccm 20 \u00b0/o iger Eiereiwei\u00dfl\u00f6sung subcutan gespritzter Hund [23], Bastard, </, 13900 g, b. Blutentnahme 14200 g.\na)\t0,5 ccm Oxalatplasma (2\u00b0/00 Oxalat) [23], 0,5 \u00bb Edestinpeptonl\u00f6sung 10 %ig, 5,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,5 ccm Serum [23],\n0,5 \u00bb Edestinpeptonl\u00f6sung 10%ig, 5,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStunden tb t m 2\t3\t* S\na)\t1,0 ccm Oxalatplasma [23],\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig, 6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0 ccm Serum [23],\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10%ig, 6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStunden V* 1\n7*","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100 \u2022 Emil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\na)\t1.0 ccm Oxalatplasma\n[23],\n0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung\nio m\n6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0 ccm Serum [23],\n0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n6,0 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStunden 1/\u00ee\t/ fVt 2\t2'/i\t3\t6\t3 t2 tS\nEndlich besch\u00e4ftigte uns die Frage, ob das Auftreten der Fermente im Plasma resp. Serum nach parenteraler Zufuhr von Proteinen resp. Peptonen zusammenf\u00e4llt resp. den H\u00f6hepunkt erreicht mit dem Auftreten anderer Ph\u00e4nomene, wie z. B. der Pr\u00e4zipitinbildung. Wie die folgenden Versuche zeigen, scheinen in der Tat derartige Beziehungen vorhanden zu sein.\nVersuche \u00fcber die Zeitdauer bis zum Auftreten der spaltenden Wirkung, a) Versuche an Hunden.\nHund 19, 7000 g, erh\u00e4lt am 20. I. 5 ccm Hammelserum subcutan. Es wird ihm Blut entnommen am 24.1.: Serum 19 a; am 26.1. Serum 19b; am 31.1. Serum 19c. Die folgenden Versuche zeigen die Wirkung der verschiedenen Sera auf Seidenpepton, Hammelserum, Pferdeserum, au\u00dferdem einen Versuch mit Gelatinepepton. Es ergab sich, da\u00df vor dem 6. Tage eine Spaltung nicht auftritt.\nHund 20, 8800 g, erh\u00e4lt am 21.1. 5 ccm Rinderserum subcutan. Es wird ihm Blut entnommen am 25.1.: Serum 20a, am 28.1. 20b, am 20. II. Serum 20d. Versuche 7 und 8 best\u00e4tigen die Ergebnisse an Hund 19; au\u00dferdem zeigt sich, da\u00df noch das nach 26 Tagen gewonnene Serum (20 d) spaltende Wirkung hat.\nHund 19. 7000 g. 20.1. 5 ccm Hammelserum subcutan,\n24.1.\tBlut entnommen, Serum 19 a,\n26.1.\t>\t\u00bb\t\u00bb\t19 b,\n31.1.\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb19 c.\na) 1,0 ccm Serum 19 a,\tb) 1,0 ccm Serum 19 b,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10% ig,\t0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n2,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\t2,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. 101\nc) 1,0 ccm Serum 19 c,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10%ig, 2,5 \u00bb Kochsalz-\n6\t7\t8\t12\t26 36 6$\nHund 19.\na)\t1,0 ccm Serum 19 a, 0,5 \u00bb Hammelserum,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0 ccm Serum 19 b, 0,5 \u00bb Hammelserum,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nHund 19.\na)\t1,0 ccm Serum 19 a,\n0,5\t\u00bb Pferdeserum,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung,\nb)\t1,0 ccm Serum 19 b,\n0,5\t\u00bb Pferdeserum,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung,\nc)\t1,0 ccm Serum 19 c, 0,5 \u00bb Gelatinepepton 10%ig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nStunden /\n7\t8/2\t\u00a34 36 68\nHund 20. 8800 g. 21. I. 5 ccm Rinderserum subcutan,\n25. I. Blut entnommen, Serum 20 a, 28. I. \u00bb\t>\t\u00bb 20b,\n16.11. \u00bb\t\u00bb\t\u00bb 20d.\na) 1,0 ccm Serum 20a,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10% ig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb) 1,0 ccm Serum 20 b,\n0,5\t\u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10%ig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nc)\t1,0 ccm Serum 20 d,\n0,5\t\u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10%ig,\n5,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n7\t8 f2 16 26 26\n\u2022 Stunden /\t2\t3\nI","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"Emil Abderhalden und Ludwig Pincussohn,\nHund 20.\na)\t1,0 ccm Serum 20 a,\n0,5 y> Pferdeserum,\n5,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t1,0 ccm Serum 20 b,\n0,5 \u00bb Pferdeserum,\n5,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\n-0.70\n-0.60\n-050\na\n7\t8\t1?\t76 2<f\nStunden /\t2\nSerum 20 a spaltete Hammelserum und Rinderserum nicht merklich. Serum 20b mit Hammelserum und Rinderserum gab sehr schnell Tr\u00fcbungen, soda\u00df Ablesungen unm\u00f6glich waren.\nb) Versuch an Kaninchen.\nKaninchen 1 K, 1700 g, erh\u00e4lt am 26. I. 2,5 ccm Hammel-serum subcutan. Am 31. I. Blut entnommen. Der Versuch zeigt, da\u00df dieses Serum nur sehr geringe spaltende Wirkung besitzt. L\u00e4\u00dft man gleiche Mengen dieses Serums und Hammelserum im Brutschrank, so tritt selbst nach 24 Stunden keine Pr\u00e4zipitatbildung auf.\nKaninchen 2K, 1600 g, erh\u00e4lt am 26. I. 2,5 ccm Rinderserum subcutan. Blut entnommen am 28. I.: Serum 2Ka; am 2. II. Serum 2 Kb; Versuche 10 und 11 zeigen, da\u00df erst das nach 7 Tagen entnommene Serum spaltet. Dementsprechend gibt Serum 2 Ka -f- die gleiche Menge Rinderserum selbst nach 24 st\u00e4ndigem Stehen im Brutschrank kein Pr\u00e4zipitat. 0,1 ccm Serum 2 Kb -f- 0,1 ccm Rinderserum nach 2st\u00e4ndigem Aufenthalt im Brutschrank Pr\u00e4zipitat; 0,1 ccm des auf das Doppelte mit Kochsalzl\u00f6sung verd\u00e4nnten Serums 2 Kb -f- 0,1 ccm Rinderserum ebenso. Bei Verd\u00e4nnungen des Serums 2 Kb auf das 4 und 8 fache tritt nach Zusammenbringen mit der gleichen Menge Rinderserum nach 24 st\u00e4ndigem Verweilen im Brutschrank Pr\u00e4zipitatbildung auf, nicht jedoch bei der 16fachen Verd\u00e4nnung.\nKaninchen 1K. 1700 g. 26.1. 2,5 ccm Hammelserum subcutan,\n31.1. Blut entnommen, Serum IKa.\na)\t0,2 ccm Serum IKa,\n0,5\t\u00bb\tSeidenpeptonl\u00f6sung\n10% ig\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,2 ccm Serum IKa,\n0,5\t\u00bb\tPferdeserum,\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.\nc)\t0,2 ccm Serum IKa,\n0,5\t\u00bb\tHammelserum,\n5,5\t\u00bb\tKochsalzl\u00f6sung.","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. * 103\nNach 24 st\u00e4ndigem Stehen im Brutschrank gleicher Mengen Serum IKa und Hammelserum trat keine Pr\u00e4zipitinbildung auf.\nKaninchen 2 K. 1600 g. 26. I. 2,5 ccm Rinderserum subcutan,\n28. I. Blut entnommen, Serum 2 Ka, 2. II. \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t2 Kb,\na)\t0,2 ccm Serum 2 K a, 0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10 %ig,\n3,3 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,2 ccm Serum 2 Kb, 0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n3,3 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nSerum 2 Ka gibt, mit der gleichen Menge Rinderserum gemischt, nach 24 st\u00e4ndigem Stehen im Brutschrank kein Pr\u00e4zipitat.\nSerum 2 Kb 0,1 ccm -f- 0,1 Rinderserum: nach 2 Stunden Pr\u00e4zipitat; ebenso 0,1 ccm des auf das Doppelte mit Kochsalzl\u00f6sung verd\u00fcnnten Serums 2 Kb -f- 0,1 ccm Rinderserum.\nNach 24 Stunden ist auch Pr\u00e4zipitatbildung in den Mischungen der 4- und 8fachen Verd\u00fcnnung des Serums 2 Kb und der gleichen Menge Rinderserum eingetreten.\nKaninchen 2K.\na)\t0,2 ccm Serum 2Ka,\n0,2 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6-\nsung 10\u00b0/oig,\n3,3 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,2 ccm Serum 2 Kb,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung,\n3,3 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nSchlie\u00dflich seien noch einige Versuche mitgeteilt, die den Einflu\u00df der subcutanen Zufuhr von Hefepre\u00dfsaft zeigen.\nMit Hefepre\u00dfsaft vorbehandelter Hund.\nHund 25, 9300 g, erh\u00e4lt am 12. IL 1 ccm Hefepre\u00dfsaft subcutan. Am 21. II. wird Blut entnommen. Dasselbe gerinnt nicht bei 2 st\u00e4ndigem Stehen bei Zimmertemperatur, auch nicht bei 2 t\u00e4gigem Stehen im Eisschrank. Mit dem erhaltenen Plasma 25 a wurde der erste Versuch ausgef\u00fchrt. Am 23. II. wird wiederum Blut entnommen. Dieses gerinnt. Das Serum 25 b dient zum zweiten Versuch.","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nEmil Abderhalden und Ludwig Pincussohn\na)\t0,5 ccm Plasma 25 a,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10%ig,\n5,5\t\u00bb physiol. Kochsalzl\u00f6sung.\nb)\t0,5 ccm Plasma 25 a,\n0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung 10\u00b0/oig,\n5,5\t\u00bb physiol. Kochsalzl\u00f6sung.\nc)\t0,5 ccm Plasma 25 a,\n0,5 \u00bb Glycyl-l-tyrosionl\u00f6sung G/iooo' Mol.),\n5,5\t\u00bb physiol. Kochsalzl\u00f6sung.\nd)\t0,5 ccm Plasma 25 a,\n0,5 \u00bb Gelatinel\u00f6sung l\u00b0/0,\n5,5\t\u00bb physiol. Kochsalzl\u00f6sung.\n6\t12\t15\t18\t21\t2* 30 36 39 *2\na) 1,0 ccm Serum 25 b,\tb) 1,0 ccm Serum 25 b,\n0,5 \u00bb Seidenpeptonl\u00f6sung 10\u00b0/0ig,\t0,5 \u00bb Gelatinepeptonl\u00f6sung,\n2,5\t\u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\t2,5 \u00bb Kochsalzl\u00f6sung.\nc) 1,0 ccm Serum 25 b,\n0,5 \u00bb Glycyl-l-tyrosinl\u00f6-\nKochsalzl\u00f6sung.\nStunden V? 1\t1'/?\t2\t6 S 12\t15/8 21\t2+\nHervorgehoben sei, da\u00df die mitgeteilten Versuche nur einem sehr geringen Teil der \u00fcberhaupt ausgef\u00fchrten Versuche entsprechen. Nur dann, wenn der Verlauf eines Versuches sich immer gleich gestaltete, haben wir ihn aufgenommen. Ausdr\u00fccklich betont sei nochmals, da\u00df wir vorl\u00e4ufig von \u00abAbbau\u00bb und von \u00abFermenten\u00bb sprechen, weil wir glauben, da\u00df eine derartige Annahme die gr\u00f6\u00dfte Berechtigung hat.\nEs sind im hiesigen Institute noch weitere Probleme in Angriff genommen worden. So wird das Wesen der Pr\u00e4zipitinbildung verfolgt, ferner wird der Abbau von Polypeptiden und Peptonen durch S\u00e4ure und Alkali, Pepsinsalzs\u00e4ure, Trypsin und Erepsin vergleichsweise durchgef\u00fchrt. Endlich ist damit begonnen worden, die Drehung des Plasmas und des Serums ein und derselben Tierart zu vergleichen, um auf diesem Wege","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. 105\neinen Einblick in den Blutgerinnungsvorgang zu gewinnen. Schlie\u00dflich haben wir auf breiter Basis Untersuchungen \u00fcber das optische Verhalten von Plasma und Serum w\u00e4hrend des Hungers und nach erfolgter Futteraufnahme unternommen, um zu erfahren, ob die resorbierten Stoffe sich auf diesem Wege nachweisen lassen. Vergleichungen des Pfortaderplasmas und -serums mit den entsprechenden Fl\u00fcssigkeiten peripherer Gef\u00e4\u00dfe haben deutliche Unterschiede ergeben.","page":105}],"identifier":"lit18957","issued":"1910","language":"de","pages":"88-105","startpages":"88","title":"Serologische Studien mit Hilfe der \u00aboptischen Methode\u00bb. X. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"66"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:04:16.977216+00:00"}