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{"created":"2022-01-31T14:03:36.309926+00:00","id":"lit18966","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"V\u00f6gtlin, Carl","role":"author"},{"name":"Walter Jones","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 66: 250-256","fulltext":[{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Adenase und ihre Beziehung zu der Entstehung von Hypoxanthin im Organismus.\nVon\nCarl V\u00f6gtlin und Walter Jones.\n(Aus den Laboratorien f\u00fcr Pharmakologie und physiologische Chemie, Johns Hopkins\nUniversity).\n(Der Redaktion zugegangen am 2S..M\u00e4rz 1910.)\nIm Verlaufe seiner bekannten Arbeit \u00fcber den endogenen Ursprung der Harns\u00e4ure bemerkt Burian,1) da\u00df, wenn man das Hypoxanthin aus einem \u00fcberlebenden Muskel eines Hundes durch Perfusion entfernt, an Stelle davon eine gleiche Menge dieser Base in dem Muskel produziert wird, soda\u00df die Menge dieses Bestandteils >in dem Gewebe best\u00e4ndig zu bleiben strebt. Seine Experimente waren selbstverst\u00e4ndlich so gehalten, da\u00df eine Einwanderung von Hypoxanthin aus anderen Teilen des K\u00f6rpers ausgeschlossen war. Daraus schlie\u00dft er, da\u00df die Base im lebenden K\u00f6rper fortw\u00e4hrend gebildet wird aus einem unbekannten Vorl\u00e4ufer, der kein Bestandteil der Leukocyten ist. Da die Menge des Hypoxanthins in der Perfusionsfl\u00fcssigkeit sehr viel gr\u00f6\u00dfer war nach Reiz, als nach einer Ruheperiode, nimmt Burian einen sicheren kausalen Zusammenhang zwischen Muskelreiz und der Produktion von Muskel-Hypoxanthin an.\nKurz vor dem Erscheinen von Burians Publikation wurde gezeigt, da\u00df das Hypoxanthin aus Adenin gebilket werden kann durch die desamidierende Wirkung eines Ferments,2) Adenase. welches in den w\u00e4sserigen L\u00f6sungen einer Anzahl tierischer Organe aktiv ist. Die weitere Untersuchung von diesem und einem andern weit verbreiteten Ferment, der Guanase,3) hat Resultate gegeben, welche die Bildung von Harns\u00e4ure aus Leukocyten so gut erkl\u00e4ren konnten, da\u00df die Aufmerksamkeit\n') Burian, Diese Zeitschrift, Bd. XLIII, S. 532.\n*) Jones, Diese Zeitschrift, Bd. XLI, S. 101; Bd. XLII, S. 35. -Jones und VVinternitz, Bd. XLIV, S. 1.\n3) Jones und Partridge, Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 343.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Adenase usw.\n251\neinige Zeit von Burians Arbeit abgelenkt wurde und man die Anwesenheit von Hypoxanthin in einem Organextrakt mehr .oder weniger als Beweis f\u00fcr die Existenz von Adenase im Gewebe angesehen hat. ln der folgenden kurzen Mitteilung beabsichtigen wir, einen starken Beweis zu liefern, da\u00df die Entstehung von Hy|>oxanthin im Muskel unzweifelhaft bei Ah-Wesenheit von Adenase vor sich geht.\nEs wird anerkannt, da\u00df ein w\u00e4sseriges Extrakt von Hundemuskel entweder frei ist von Adenase,1) oder da\u00df deren Wirkung so gering ist, da\u00df auf die^se schwache Wirkung speziell Nachdruck gelegt werden mu\u00df.\u00ab) Nat\u00fcrlich kann die Behauptung, da\u00df ein Ferment aus einem bestimmten Gewebe abwesend ist, nur bedeuten, da\u00df die analytischen Methoden, \u00fcber die wir verf\u00fcgen, nicht genau genug sind, um in einer unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig langen Zeit die Ver\u00e4nderungen, die das Ferment verursacht, zu entdecken. Auch schlie\u00dft die Annahme, da\u00df ein Ferment abwesend sei, nicht aus, da\u00df so wenig davon da ist, da\u00df Bedingungen eintreten, die seine T\u00e4tigkeit verhindern, ehe es Zeit gehabt hat, sich bemerkbar zu machen. Aus \u00dcberlegungen dieser Art schien es T\u00e4tlich, die Wirkung der Adenase in einem fermentarmen Gewebsextrakt zu beobachten, um zu sehen, ob irgendsolche retardierende oder zerst\u00f6rende Faktoren entstehen. Es ist nicht leicht, einen Gewebsextrakt zu finden, der zu diesem Zweck gut geeignet ist. \\m Vergleich mit der weit verbreiteten Guanase kommt eine aktive Form der Adenase selten vor. Man findet sie in den Organen des Ochsen, aber das Ferment fehlt entweder ganz oder ist nur in geringen Spuren vorhanden in Extrakten der meisten Organe des Kaninchens, Hundes oder Menschen. Auch in der Hefe kann sein Vorkommen nicht deutlich bewiesen werden. Im Muskelgewebe, wo sich das Hypoxanthin haupts\u00e4chlich bildet, fehlt das Ferment ganz besonders. In Muskelextrakten vom Hund, Schwein, Menschen, Ratte, Kaninchen und Ochsen ist es uns nur bei der letzten Spezies gelungen, die Gegenwart der Adenase nachzuweisen. Bei manchen Tierarten kann das\nV Leonard und Jones, Journal of Biol. Chem., Bd. VI. S' 453\n*) Schittenhelm, Diese Zeitschrift, Bd LXI1I. S. 254.\t\u2022\n17*","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nCarl V\u00fcgtlin und Walter Jones.\nFerment kaum in irgend einem Organextrakt nachgewiesen werden. Dies hat sich besonders bei der Ratte1) herausgestellt und stimmt gut zu Nicol ai er s2) Beobachtung, da\u00df bei Ratten subkutan injiziertes Adenin oxydiert wird, aber ohne Desamidierung zu den Nieren gelangt, wo es einen Niederschlag von 0 Amido-2,8-dioxypurin veranla\u00dft.3)\nNachdem wir eine gr\u00f6\u00dfere Anzahl Gewebsextrakte untersucht hatten, fanden wir, da\u00df Schweinemilz wohl geeignet f\u00fcr das Studium einer unzweifelhaften Spur von Adenase ist. Eine ungef\u00e4hre Idee von der Armut dieses Gewebes an Adenase kann gewonnen werden, wenn man seine Wirkung mit der der Guanase von Kanincheqleber vergleicht. 200 ccm eines w\u00e4sserigen Extraktes von Kaninchenleber mit 4 Teilen Wasser kann 100 mg Guanin ganz in Xanthin verwandeln in weniger als 15 Stunden, bei Zimmertemperatur. (Wir wissen noch nicht, wie viel weniger als 15 Stunden.) Ein \u00e4hnlicher Extrakt von Schweinemilz bedarf ungef\u00e4hr 6 mal soviel Zeit, um dieselbe Menge Adenin bei K\u00f6rpertemperatur zu verwandeln. Da wir gefunden haben, da\u00df Adenase bei 40\u00b0 mindestens 30mal so aktiv ist, als bei 30\u00b0, so m\u00fc\u00dfte man annehmen, da\u00df die Reaktionsgeschwindigkeit in dem einen Fall 180mal so gro\u00df ist als in anderen. Jedoch ist die Gegenwart von Adenase in Schweinemilz unzweifelhaft. Ihre Wirkung ist bei 40\u00b0 schnell genug zu leichter Beobachtung und langsam genug, um nur als Spur des Fermentes betrachtet zu werden, wobei man erwartet, da\u00df jeder Faktor, der eine merkliche St\u00f6rung auf das Ferment aus\u00fcbt, der geringen Aktivit\u00e4t des Gewebes ein Ende macht.\nEin w \u00e4sseriges Extrakt von Schweinemilz wurde bereitet mit 4 Teilen Wasser, und nachdem es bei 20\u00b0 8 Stunden bei \u00f6fterem Sch\u00fctteln gestanden hatte, wurde die wolkige Fl\u00fcssigkeit abgeseiht (Chloroform wurde als Antiseptikum ben\u00fctzt). Zu 800 ccm dieser Fl\u00fcssigkeit wurde hinzugef\u00fcgt 600 mg Adeninsulfat, das\nRohde und Jones, Journ. of Biol. Chem., Bd. VII, S. 237, 1910.\n*) Nicolaier, Zeitschrift f. klin. Med., Bd. XLV, S. 359.\n\u00ae) Cher neuere Literatur \u00fcber die Verteilung der Purinfermente siehe Wells, The Purine Metabolism of the Monkey, Journal of Biological Chemistry, Bd. VII, S. 171.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Adenase usw.\t253\nin 100 ccm Wasser bei 40\u00b0 gel\u00f6st war mit soviel Natronlauge, da\u00df die Fl\u00fcssigkeit neutral war. Das Gemisch wurde bei 40\u00b0 im Thermostaten digeriert, und nach verschiedenen Zeitr\u00e4umen wurde ein Viertel des gut gemischten Produkts zur Untersuchung entnommen. Die Analyse wurde auf die gew\u00f6hnliche Art gemacht. Die Basen wurden erst als Kupferverbindungen, dann als Silberverbindungen niedergeschlagen und das Adenin wurde mit Pikrins\u00e4ure von dem Hypoxanthin getrennt, ln dem Filtrat vom Adeninpikrat wurde der Purinstickstoff bestimmt und die entsprechende Menge Hypoxanthin berechnet. Die Resultate sind in folgender Tabelle gegeben:\nUrspr\u00fcnglich vorhandenes Adeninsulfat\t\u201cDaraus berechnet Adenin\tZeit i i\tder Digestion\tAdenin- pikrat\tDaraus j berechnet Adenin j\tHypo- xanthin\nmg\tmg\tStunden\tmg\tmg\t!\n150\t100\t19\t203\t1 75\t1\tIS\n150\ti 1\t100\t43\t136\t50\t\u25a0 \u25a0 ; . 32\n150 |\t100\t67\t55\t20\t! . 1\t59\n150 1\t100\t91\t0\t0\t..\nWenn man eine durchgeseihte Emulsion von Schweinemilz und Wasser mehrere Tage bei Zimmertemperatur stehen l\u00e4\u00dft, so scheidet sich aus der tief blutroten filtrierbaren L\u00f6sung ein r\u00f6tlicher Niederschlag ab. Bei weiterem Stehen setzt sich die Bildung des Niederschlages von Eiwei\u00df und Farbstoff fort, bis schlie\u00dflich ein filtrierter Teil keine rote Farbe mehr hat, sondern nur bla\u00dfbraun ist. Dann h\u00f6rt der Niederschlag von Eiwei\u00df auf und die L\u00f6sung kann wochenlang ohne anscheinende Ver\u00e4nderung aufgehoben werden. Man w\u00fcrde nicht erstaunt sein, zu finden, da\u00df diese Ver\u00e4nderungen und das lange Stehen die Adenase zerst\u00f6rt h\u00e4tten, aber die Resultate, die in der Tabelle weiter unten gegeben sind, zeigen, da\u00df die Aktivit\u00e4t des Ferments nicht merklich ver\u00e4ndert war. Die L\u00f6sung w urde hergestellt durch Filtration des tr\u00fcben Extrakts, nachdem er 35 Tage bei 30\u00b0 gestanden hatte. Die Experimente wurden wie oben beschrieben angestellt und die Resultate waren genauer,","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nCarl V\u00f6gtlin und Walter Jones\nweil bei Abwesenheit der von dem Extrakt abfiltrierten Eiwei\u00df-\u2022stoffe die in das Gerinnsel eingeschlossenen Mengen nicht so gro\u00df waren.\nUrspr\u00fcnglich vorhandenes Adeninsulfa\u00bb mg\tDaraus berechnet Adenin mg\tZeit der Digestion Stunden\tAdenin- pikrat mg\tDaraus berechnet Adenin mg\ti | Hypo-xanthin mg\n150\t100\t24\t218\t81\t21\nlf>0\t100\t48\t141\t52\t43\n1\u00d40\t100\t72 i-\t62\t21\t71\n150\t100\t96\t0\t0\t93\nW\u00e4hrend wir so die ununterbrochene Wirkung dieses sp\u00e4rlichen Auftretens von Adenase. in Schweinemilz geuau beobachten konnten, wares Leonard und Jones unm\u00f6glich, irgend welche T\u00e4tigkeit eines solches Ferments in einem Extrakt von Hundemuskel zu entdecken, selbst nach einer Digestion von 25 Tagen. Es kann deshalb mit gro\u00dfer Wahrscheinlichkeit ausgesagt werden, da\u00df das Hypoxanthin von Hundemuskel, dessen Zusammenhang mit dem spezifischen physiologischen Charakter des Gewebes Burian nachwies, keinen direkten Konnex mit dem Ferment Adenase besitzt. Man kann noch weiter gehen, denn nach einer physiologischen Betrachtung \u00fcber Muskeln im allgemeinen kann man mit einer gewissen Berechtigung annehmen, da\u00df die Schlu\u00dffolgerungen in bezug auf Hundemuskel auf alle Muskeln anzuwenden sind, sowohl die willk\u00fcrlichen als die unwillk\u00fcrlichen, sogar auf Ochsenmuskel, welcher Adenase enth\u00e4lt.\nUm jeden Irrtum auszuschlie\u00dfen in einer Sache, die von so weiter Bedeutung sein kann, beschlossen wir zu untersuchen, ob \u00fcberlebender Hundemuskel eine erkennbare Spur von Adenase enth\u00e4lt. Zu diesem Zweck wurden 3 L\u00f6sungen von defibri-niertem Hundeblut hergestellt.\n1. 200 ccm Blut und 800 ccm Ringersche L\u00f6sung. Dies wurde verwendet, um das Gewebe sowohl vor als nach der Perfusion auszuwaschen.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Adenase usw.\n255\n2.\t200 ccm Blut -|- 400 mg \u00c4deninsulfat bei 40\u00b0 in Wasser gel\u00f6st mit soviel kaustischer Soda versetzt, um die L\u00f6sung zu neutralisieren -f- hinreichend Ringersche L\u00f6sung, um eine Menge von 1 Liter zu ergeben. Diese L\u00f6sung wurde fur die Perfusion gebraucht.\n3.\tEine wie Nr. 2 hergestellte und behandelte L\u00f6sung, die aber nicht zur Perfusion diente.\nL\u00f6sung Nr. 2 wurde durch die isolierten Hinterbeinmuskeln eines Hundes hindurchgeleitet, indem sie durch die Aorta aldo-minalis hinein und durch die vena cava inferior herausstr\u00f6mte. Die Perfusion wurde in der durch Burian beschriebenen Art gemacht und dauerte eine Stunde. W\u00e4hrend des gr\u00f6\u00dften Teils dieser Zeit bewiesen Zusammenziehungen, da\u00df der Muskel lebte. 900 ccm der Fl\u00fcssigkeit wurden wiedererhalten.\nDie Perfusionsfl\u00fcssigkeit samt dem Sp\u00fclwasser, ebenso wie die Kontrollfl\u00fcssigkeit Nr. 3 wurden dann einer chemischen Pr\u00fcfung unterzogen. Nach Entfernung der Eiwei\u00dfk\u00f6rper durch Hitzekoagulation wurden die Purink\u00f6rper zuerst als Kupfer-, dann als Silberverbindungen niedergeschlagen. Das Filtrat von Chlorsilber wurde verdampft, um den \u00dcberschu\u00df von Salzs\u00e4ure zu entfernen. Der so von der Perfusionsfl\u00fcssigkeit erhaltene R\u00fcckstand l\u00f6ste sich glatt in Wasser bei 40\u00b0. Es blieb nur eine minimale Spur ungel\u00f6ster Substanz, welche die Andeutung einer Murexidreaktion gab, aber es war so wenig, da\u00df eine befriedigende Untersuchung nicht gemacht werden konnte. Die L\u00f6sung, die den gr\u00f6\u00dften Teil der Purinsuhstanzen enthielt (Hypoxanthinfraktion), wurde mit einer sehr kleinen Menge Tierkohle behandelt, um eine Spur von suspendierter Substanz wegzubringen, und das Adenin mit Pikrins\u00e4ure ausgef\u00e4llt.\nUrspr\u00fcng- liches Adenin\tAdeninpikrat\t\tDaraus berechnet Adenin\t\n\taus der durchgeleiteten Fl\u00fcssigkeit\tj aus der Kont rollprobe\taus der durchgeleiteten Fl\u00fcssigkeit\taus der j Kontrollprobe\n267 mg\t610 mg\t665 mg\t226 mg\t246 mg\nDie beiden Filtrate vom Adeninpikrat wurden in derselben","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"256 Carl V\u00f6gtlin und Walter Jones, \u00dcber Adenase usw.\nWeise mit denselben Resultaten behandelt wie folgt : Nach Entfernung der Pikrins\u00e4ure mit \u00c4ther und Schwefels\u00e4ure wurde Silberl\u00f6sung zugesetzt. Dies bewirkte eine Tr\u00fcbung, welche beim Stehen \u00fcber Nacht einen leichten Niederschlag ergab. Dieser wurde durch Salzs\u00e4ure auf gew\u00f6hnliche Art zersetzt und schlie\u00dflich eine \u00abHypoxanthinfraktion\u00bb erhalten, wie oben beschrieben. Pikrins\u00e4ure erzeugte mit dieser Fl\u00fcssigkeit sofort einen kleinen Niederschlag, welcher aus hei\u00dfem Wasser in langen, makroskopischen, seidnenNadeln krystallisierte, Schmelzpunkt 279\u00b0. Die Substanz war unzweifelhaft Adeninpikrat, welches dem ersten Niederschlag mit Pikrins\u00e4ure entgangen war. Das letzte Filtrat gab einen Niederschlag mit Silbernitrat und Ammoniak, aber so wenig, da\u00df es aussichtslos schien, es zu identifizieren. Die Menge des Hypoxanthins ist also sicher nicht gr\u00f6\u00dfer in der Perfusionsfl\u00fcssigkeit, welche Adenin enthielt, als durch Burian in einer adeninfreien Perfusionsfl\u00fcssigkeit gefunden wurde.\nBei n\u00e4herer \u00dcberlegung der hier auseinandergesetzten Tatsachen d\u00fcrfte es scheinen, als ob die Desamidasen und besonders Adenase bei der Bildung der endogenen Harns\u00e4ure nicht so sehr beteiligt sind, als man vorausgesetzt hat. F\u00fcr diese Schlu\u00dffolgerung gibt es mehrere voneinander unabh\u00e4ngige Beweise.\n1.\tDie Rattenorganextrakte zeigen nicht die Purinfermente, die zur Bildung von Harns\u00e4ure n\u00f6tig sind, aber Rattenharn enth\u00e4lt Harns\u00e4ure.\n2.\tDie Affenorganextrakte zeigen die Purinfermente, die zur Bildung der Harns\u00e4ure n\u00f6tig sind, aber der Affenharn enth\u00e4lt keine oder wenig Harns\u00e4ure.1)\n3.\tAscoli hat eine physiologische Synthese von Harns\u00e4ure ausgef\u00fchrt, welche weder die Gegenwart eines Purinringes noch eines Purinferments voraussetzt.2)\nWir haben nicht den Wunsch, die Wichtigkeit der Purinfermente zu verkleinern, aber wir haben auch keine Neigung, ihnen eine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung beizulegen, als sie verdienen.\n') Wells, loc. eil.\n*) Ascoli und .lzar, Diese Zeitschrift, Bd. LXII, S. 347.","page":256}],"identifier":"lit18966","issued":"1910","language":"de","pages":"250-256","startpages":"250","title":"\u00dcber Adenase und ihre Beziehung zu der Entstehung von Hypoxanthin im Organismus","type":"Journal Article","volume":"66"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:03:36.309931+00:00"}