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{"created":"2022-01-31T14:14:27.431450+00:00","id":"lit18975","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kauffmann, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 66: 343-344","fulltext":[{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das angebliche Vorkommen von Cholin in pathologischer Lumbalfl\u00fcssigkeit.\nVon\nMax Kanffmann.\n(Aus dem chemischen Institut in Halle.)\n(Der Redaktion zugegangen am 1\u00ab. Mai 191\u00bb.\nMan findet in der Literatur zahlreiche Angaben \u00fcber das Vorkommen von Cholin in der Lumbalfl\u00fcssigkeit. Die Durchsicht der einzelnen Arbeiten ergibt indes, da\u00df der Nachweis von keinem der Autoren in einwandfreier Weise gef\u00fchrt worden ist. Man beschr\u00e4nkte sich gew\u00f6hnlich auf die Darstellung eines Platinsalzes und schlo\u00df aus der Form desselben auf die erw\u00e4hnte Base. Auch die Methode von Rosenheim ') ist nur eine allgemeine Alkaloidreaktion.\nEine gute Zusammenstellung der einschl\u00e4gigen Literatur findet sich hei J. Handelsmann.*)\nKutscher und Riel\u00e4nder3) haben Lumbalfl\u00fcssigkeit nach der Methode von Mott und Halliburton verarbeitet und das Vorhandensein einer Base, die nicht Cholin ist, festgestellt. Ich konnte ebenfalls in Lumbalfl\u00fcssigkeit, die haupts\u00e4chlich von Paralytikern nnd Epileptikern im akuten Stadium stammte, Cholin nicht nachweisen.4)\nInzwischen ist es Vorl\u00e4nder und mir gelungen, einen mikrochemischen Nachweis3) f\u00fcr Cholin zu.finden, der es erm\u00f6glicht, das Vorhandensein von kleinsten Mengen festzustellen. Er besteht darin, da\u00df es unter Umst\u00e4nden immer gelingt, das oktaedrische Platindoppelsalz in monoklines zu verwandeln und umgekehrt. Es wurde nun in einer gr\u00f6\u00dferen Menge von Lumbalfl\u00fcssigkeil, die haupts\u00e4chlich von frisch erkrankten Paralytikern stammte \u2014 es handelte sich im ganzen um 6*/* Liter, die\n.') New tests for Cholin in physiological fluids. Journal of physiology 1905. Vol. XXXIII-, No. 3.\nv) Experim. u. chem. Untersuch, \u00fcber d. Cholin u. seine Bedeutung f\u00fcr die Entstehung epileptischer Kr\u00e4mpfe. Deutsche Zeitschr. f. Nervenheilkunde. Bd. XXXV.\n) Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn\u00e4k. Bd. XXV, Heft 0, S. 8l!J.\n4) \u00abNeurologisches Centralblatt\u00bb. 1908. Nr. 6.\n) \u00dcber den Nachweis des Cholins. Dissertation Halle a. S. 1909.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022Mi Max Kauffmann, \u00dcber Cholin in Lumbalfl\u00fcssigkeit.\nim Laufe mehrerer Jahre gesammelt worden waren \u2014 versucht, Cholin nachzuweisen. Diese Menge war durch Zusatz derselben Menge von Alkohol konserviert worden. Von der F\u00e4llung wurde abfiltriert, nach dem Ans\u00e4uern mit HCl bei Zimmertemperatur eingeengt. Der R\u00fcckstand wurde wiederholt mit absolutem Alkohol aufgenommen und zur Trockne gebracht. Zuletzt wurde mit Wasser aufgenommen.\nHerr H. Hildebrandt hatte die Freundlichkeit, mit dieser L\u00f6sung einige Tierversuche zu machen. Er injizierte einem Fr\u00f6sch eine Menge L\u00f6sung, die fi5 ccm Liquor entsprachen. Eine Reaktion trat darauf nicht ein, die auch nach der weiteren Injektion der doppelten Menge ausblieb, und ebenso reagierte ein Kaninchen auf Injektion des letzteren Quantums nicht.\nZur Pr\u00fcfung auf organische Basen wurden mit der w\u00e4sserigen L\u00f6sung die \u00fcblichen Alkaloidreaktioncn angestellt ; der gr\u00f6\u00dfte Teil von diesen trat \u00fcberhaupt nicht ein oder so undeutlich, da\u00df eine Isolierung der Niederschl\u00e4ge aussichtslos erschien ; nur die Perjodidf\u00e4llung erschien f\u00fcr eventuelle Isolierung der Base aussichtsreich. Der durch Jod-Jodkalium erhaltene Niederschlag wurde in der \u00fcblichen Weise in das Platindoppelsalz \u00fcberf\u00fchrt.1)\nDie mikrochemische Untersuchung des Platinsalzes ergab, da\u00df die Base keinesfalls mit Cholin identisch ist.\nAuf Grund exakter Untersuchungen von verschiedenen Autoren ergibt sich also folgendes Resultat: Normale wie pathologische Lumbalfl\u00fcssigkeit enth\u00e4lt in der Regel Spuren einer Base (letztere der allgemeinen st\u00e4rkeren Konzentration entsprechend reichlicher, wie auch mehr Eiwei\u00df und Salze), die sicher nicht Cholin ist.\nBez\u00fcglich der Einzelheiten des mikrochemischen Nachweises von Cholin m\u00f6chte ich auf die erw\u00e4hnte Dissertation und auf einen demn\u00e4chst in den Berichten erscheinenden Auszug derselben hinweisen.\n*) Leider ging dabei der gr\u00f6\u00dfere Teil der Substanz verloren, deshalb reichte das Material zur Ausf\u00fchrung von Analysen nicht aus.","page":344}],"identifier":"lit18975","issued":"1910","language":"de","pages":"343-344","startpages":"343","title":"\u00dcber das angebliche Vorkommen von Cholin in pathologischer Lumbalfl\u00fcssigkeit","type":"Journal Article","volume":"66"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:14:27.431455+00:00"}