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{"created":"2022-01-31T14:15:39.349040+00:00","id":"lit18977","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henriques, V.","role":"author"},{"name":"J. K. Gjaldb\u00e4k","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 67: 8-27","fulltext":[{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung der im Proteine oder in dessen Abbauprodukten vorhandenen Peptidbindungen.\nVon\nV. Henriques und J. K. Gjaldb\u00e4k.\n(Aus dem physiologischen Laboratorium der k\u00fcnigl. tier\u00e4rztlichen und landwirtschaftlichen Hochschule Kopenhagen.)\n(Der Redaktion zugegangen am 7. Mai l'Jio.)\nIn einer Fr\u00fcheren Abhandlung teilte Henriques1) eine Reihe von Versuchen \u00fcber die Menge peptidgebundenen Stickstoffes in mehreren verschiedenen Stoffen mit, die teils durch Verdauung mit Trypsin-Erepsin, teils durch Erw\u00e4rmung auf 100\u00b0. (auf dem Wasserbade) mit 20\u201430\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure aus Proteinen dargestellt worden waren. Was das angewandte Verfahren betrifft, verweisen wir auf die obengenannte Abhandlung; hier rufen wir nur ins Ged\u00e4chtnis zur\u00fcck, da\u00df das Verfahren in K\u00fcrze folgendes bezweckte : In einer L\u00f6sung des zur Untersuchung vorliegenden Stoffes bestimmte man nach genauer Neutralisation mit Lackmus mittels der Formoltitrierung S. 1\\ L. S\u00f6rensens die Menge der vorhandenen freien NH2-Gruppen. Ein anderer Teil der L\u00f6sung wurde 2 mal mit starker Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbade eingedampft; den Rest l\u00f6ste man in Wasser auf, neutralisierte mit Lackmus als Indikator, worauf man formoltitrierte. Die Differenz zwischen den beiden gefundenen Mengen titrierbarer Carboxvlgruppen liefert dann ein Ma\u00df f\u00fcr die im untersuchten Stoffe befindliche Menge peptidgebundenen Stickstoffes.2) Es versteht sich von selbst, da\u00df\nl) V. Henriques, Hie Eiwei\u00dfsynthese im tierischen Organismus. Diese Zeitschrift. Bd. LlV.\n*i Was die n\u00e4heren Verh\u00e4ltnisse der Formoltitrierung betrifft, verweisen wir ferner auf: S. I\u2019. L. S\u00f6rensen, Enzymsludien, Biochem. Zeitschrift. Bd. VII. und auf S, L\\ L. S\u00f6rensen und II. Jessen-Hansen, ibid.. Bd. VII.","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Uber quantitative Bestimmung von IVptidbindungen.\t9\neine\u2019 der Bedingungen f\u00fcr die Richtigkeit des Verfahrens die sein mu\u00df, da\u00df man imstande ist, durch Eindampfen mit konzentrierter Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbade den vollst\u00e4ndigen Abbau des Proteins und der Spaltungsprodukte desselben zu erzielen ; ist dies nicht der Fall \u2014 enth\u00e4lt der mit Salzs\u00e4ure behandelte Stoff noch andere Peptidbindungen, die sich durch weitere Behandlung mit S\u00e4ure l\u00f6sen lassen \u2014, so werden wir einen Fehler dadurch begehen, da\u00df der supponierte \u00abNullpunkt-nicht richtig bestimmt worden ist.\nUm dieses Verhalten n\u00e4her zu untersuchen und um wonniglich ein Verfahren zur sicheren Bestimmung des Gehalts der Proteinsto\u00dfe und ihrer Spaltungsprodukte an. peptidgebundenem Stickstoffe zu finden, haben wir eine Reihe von Untersuchungen angestellt, die wir hier n\u00e4her er\u00f6rtern werden.\nWas das von uns- angewandte Verfahren betrifft, so wird folgendes Beispiel dasselbe leicht verst\u00e4ndlich machen. Um die Menge peptidgebundenen Stickstoffes in Witte-Pepton zu untersuchen, gingen wir von einer ca. 4\u00b0/oigen L\u00f6sung aus, die nach der Kjeldahl-Analyse in 5 ccm einen Stickstoffgehalt von 57,25 mg zeigte.\n25 ccm der L\u00f6sung verd\u00fcnnten wir in einem Me\u00dfkolben bis auf 200 ccm, nachdem wir vorher mit Lackmuspapier m\u00f6glichst, genau neutralisiert hatten: von dieser L\u00f6sung nahmen wir 40 ccm zur Formoltitrierung, w\u00e4hrend wir andere 40 ccm zur Ammoniakbestimmung , an wandten (die stets durch Destillation im Vakuum mit Baryt, in Methylalkohol gel\u00f6st, ausgef\u00fchrt wurde). Die Formoltitrierung ergab 13,44 mg formoltitrierbaren Stickstoffes und die Ammoniakbestimmung 0,80 mg Stickstoff als Ammoniak;1) die Menge des Aminos\u00e4urestickstoffes wird mithin: 13.44 4- 0,80 = 12,64 mg.\n25 ccm der urspr\u00fcnglichen Peptonl\u00f6sung brachten wir in eine Porzellanschale, wir setzten 25 ccm konzentrierte Salzs\u00e4ure zu und dampften die Fl\u00fcssigkeit bis zur Trockne ein, setzten von neuem Salzs\u00e4ure zu und dampften wieder bis zur Trockne ein. Darauf brachten wir den Rest mit Hilfe von\n*) \u00dcber das Verhalten des Ammoniaks siehe n\u00e4heres unten.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nV. Henriques und J. K. Gjaldb\u00e4k,\nWasser in einen 100 ccm-Me\u00dfkolben. Die Fl\u00fcssigkeit ist gew\u00f6hnlich stark braunfarbig; man entf\u00e4rbt durch F\u00e4llung mit AgNOa ^ a)1) und verd\u00fcnnt bis zur Marke (+0,2 ccm f\u00fcr das gef\u00e4llte Silberchlorid). Von dem jetzt nur schwach gelblichen Filtrate f\u00fchrt man 50 ccm in einen 100 ccm-Kolben \u00fcber, man neutralisiert die Fl\u00fcssigkeit genau mit Lackmuspapier und verd\u00fcnnt bis zur Marke. Von dem Inhalt des Kolbens nimmt man 40 ccm (= 5 ccm der urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung) zur Formol-titrierung und 40 ccm zur Ammoniakbestimmung. Hierdurch fanden wir 36,80 mg formoltitrierbaren Stickstoff und 4,05 mg Ammoniakstickstoff.\nVon der urspr\u00fcnglichen Witte-Peptonl\u00f6sung nahmen wir ferner 3, je 25 ccm gro\u00dfe Proben; wir setzten 25 ccm konzentrierte Salzs\u00e4ure zu jeder Prob\u00e9 und kochten darauf die Mischungen \u00fcber freier Flamme 1 bezw. 3 und 12 Stunden lang mit R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler. Nach beendigtem Kochen entfernten wir die Salzs\u00e4ure durch Eindampfen auf dem Wasserbade, und darauf ist das Verfahren ganz das oben beschriebene. Das Resultat des Versuches war nun folgendes:\nWitte-Peptonl\u00f6sung. Totaler N in 5 ccm = 57,25 mg.\n\tFormoltitrierter N mg\tAmmoniak-N mg\tAminos\u00e4ure-N mg\nSogleich bestimmt . . .\t13,44 .\t0.80\t12,64\nZweimal mit HCl auf dem Wasserbade eingedampft\t30.80\t4,05\t32,75\n1 Stunde mit HCl gekocht\t41,72\t3.95\t37,77\n3 Stunden \u00bb \u00bb\t\u00bb\t. 43,68\t3,95\t39,73\n12 \u00bb \u00bb \u00bb \u00bb\t44,94\t4,40\t40,54\nAus den gefundenen Zahlen ist zu ersehen, da\u00df das Witte-Pepton durch zweimaliges Eindampfen auf dem Wasserbade mit konzentrierter HCl nicht vollst\u00e4ndig abgebaut wird, indem n\u00e4mlich die Formoltitrierung im Verein mit der Ammoniakbe-stimmung einen Aminos\u00e4urestickstoffgehalt von 32,75 mg ergab, w\u00e4hrend 12stiindiges Kochen mit ca. 20\u00b0/oiger HCl die Menge des Aminos\u00e4urestickstoffes bis auf 40,54 mg brachte. Ferner\n\u2022i biche S. P. L. S\u00f6rensen und H. J\u00e9ssen-Hansen, 1. c.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindungen. 11\nsieht man, da\u00df weder 1- noch 3 st\u00e4ndiges Kochen mit HCl imstande war, den v\u00f6lligen Abbau des Peptons zu bewirken. Inwiefern wir durch 12 st\u00e4ndiges Kochen mit HCl den Abbau zu Ende gebracht haben, l\u00e4\u00dft sich aus den in diesem Versuche gefundenen Zahlen nicht ermitteln; wie wir indes unten sehen werden, hat sich die Hydrolyse nach 12 st\u00e4ndigem Kochen wirklich vollzogen oder gibt \u2014 mit anderen Worten \u2014 in dem angef\u00fchrten Versuche die Zahl 40,54 den \u00abNullpunkt* an, von welchem aus wir den Grad des durch Einwirkungen, die das Pepton nicht vollst\u00e4ndig spalten, hervorgebrachten Abbaus einzusch\u00e4tzen verm\u00f6gen.\nDie nat\u00fcrlichste Weise, den Spaltungsgrad auszudr\u00fccken, ist die, da\u00df man die Menge des noch ferner l\u00f6sbaren peptidgebundenen Stickstoffes in Prozenten der vorhandenen Menge Aminos\u00e4urestickstoffes angibt; im obigen Versuche war z. B. die Gesamtmenge Aminos\u00e4urestickstofTes = 40,54 mg; durch zweimaliges Eindampfen auf dem Wasserbade mit HCl fand man 32,75 mg N ; nach dem Eindampfen auf dem Wasserbade waren mithin noch 40,54\t32,75 = 7,79 mg peptidgebundenen\nStickstof\u00eees \u00fcbrig, was 19,2\u00b0/o der 40,54 mg N betr\u00e4gt, oder, mit anderen Worten, es finden sich in dem mit Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbade behandelten Stoffe noch 19,2 \u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffes.\nIn einigen F\u00e4llen verwandten wir, wie aus untenstehenden Versuchen zu ersehen, Schwefels\u00e4ure statt Salzs\u00e4ure zur Hydrolyse. Sonst war das Verfahren ganz das oben angegebene, nur setzten wir vor der Entf\u00e4rbung mit AgN03 eine gfeeignete Menge Natriumchloridl\u00f6sung zu.\nWas die Genauigkeit des Verfahrens betrifft, so mu\u00df man wegen der vielen verschiedenen Manipulationen mit einem Fehler von ca. 2/io ccm bei der Titrierung rechnen, was wieder einen Fehler der Stickstoffmenge von 0,2 X 2,8 = 0,56 mg bezeichnet.\nWas die in der Tabelle I angef\u00fchrten Stoffe betrifft, so handelt es sich erstens um 4 Proben trypsin-erepsin-verdautes Kalbfleisch, das ca. 3\u20144 Monate im Thermostaten gestanden hatte; ferner finden sich Proben von Witte-Pepton, das teils unver\u00e4ndert, teils nach k\u00fcrzerem oder l\u00e4ngerem Stehen im","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"V. Hcnriqu.es und J. K. Gjaldb\u00e4k.\nW te H-.\nwC wC MW CS\nic ic te\ni\u2014\u25a0 IC IC\nce IC IC te te\nCC >f>\nIC IC IC IC\n-1 \u00ab-J 01 IC a\ns \u00ab t:\nIC IC IC IC\n1-3 S \u00ef\nb ri\nte IC IC te\nZD \" I\n\"* IC 'l \u201c\nte te IC te\n\u00ab e\nX X\n4* te te te te\n\u00e7c s; \u00e4 m te\nx ic 4\u00bb ic\nC O\nx te","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"l\u2019biT quantitative Bestimmung von Peptidbintlungen. 13\nThermostaten mit Pankreatin (Rhenania) untersucht wurde. Endlich untersuchten wir einige Spaltungsprodukte des Caseins iHammarsten) und H\u00fchnereiwei\u00dfes (gew\u00f6hnliche Handelsware) durch ca. 15 st\u00fcndigcs Kochen einer gr\u00f6\u00dferen Menge der genannten Stoffe mit 25\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure \u00fcber freier Flamme dargestellt.\nWie aus den angef\u00fchrten Zahlen ersichtlich, gen\u00fcgt es nicht, die untersuchten Stoffe zweimal mit konzentrierter HCl auf dem Wasserbade einzudampfen, wenn man eine totale Hydrolyse erzeugen will, indem man \u00fcberall eine nicht so gar wenig h\u00f6here Zahl durch die Formoltitrierung findet, nachdem der Stoff 12 Stunden lang mit konzentrierter HCl gekocht .worden ist. Sogar in denjenigen F\u00e4llen, wo das Ausgangsmaterial ein Stoff war, von dem sich annehmen lie\u00df, er sei sozusagen vollst\u00e4ndig abgebaut, erweist es sich, da\u00df zweimaliges Eindampfen auf dem \\\\asserbade mit Salzs\u00e4ure nicht imstande war, die totale Hydrolyse hervorzurufen. Im Versuche Nr. 11, wo mit Schwefels\u00e4ure gespaltenes Casein angewandt wurde, fand man sogleich durch\u2018die Formoltitrierung 21,16 mg N, nach HCl-Rehandlung auf dem Wasserbade 21,52 mg. Nach 12st\u00fcndigem Kochen \u00fcber freier Flamme fand man jedoch 22,69 mg N, was besagt, da\u00df der Stoff nach zweimaliger Behandlung auf dem Wasserbade mit HCl noch immer 6,1 \u00b0/n peptidgeb\u00fcndenen Stickstoffs enthielt. Im Versuche Nr. 12, wo ebenfalls mit H2S04 gespaltenes Casein zur Verwendung kam, findet man nach zweimaligem Eindampfen mit HCl noch 4,7 \u00b0,\u2019o peptidgebundenen Stickstoffes. Im Versuch 13 wurde ein Pr\u00e4parat angewandt, das durch 15 st\u00fcndiges Kochen mit 11.^0* aus gespaltenem H\u00fchnereiwei\u00df dargestellt worden war; hier findet sich sogar nach einst\u00fcndigem Kochen mit HCl \u00fcber freier Flamme noch 4,7 \u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffs, welche Zahl \u00fcbrigens etwas zu niedrig ist, indem H\u00fchnereiwei\u00df im Gegensatz zum Witte-Pepton und Casein nicht vollst\u00e4ndig hydrolysiert wird, selbst wenn man es 12 Stunden lang mit konzentrierter HCl kocht; auf dieses Verhalten werden wir unten n\u00e4her zur\u00fcckkommen.\nBetrachtet man die Zahlen f\u00fcr trvpsin-erepsin-v\u00e9rdautes Fleisch, so sieht man, da\u00df zweimaliges Eindampfen .mit HCl","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nY. Henriques und J. K. Gjaldb\u00e4k,\nauf dem Wasserbade stark auf diese Stoffe einwirkt, indem man nach dieser Behandlung in den vier angef\u00fchrten Versuchen (Nr. 1, 2, 3 und 4) nur folgende Mengen peptidgebundenen Stickstoffes findet: 0,5 \u00b0/o, 2,8 \u00b0/o, 2,9 \u00b0/o und 1,2 \u00b0/o. Da alle Versuche dartun, da\u00df die Menge titrierbaren Stickstoffes nach 12st\u00e4ndigem Kochen mit Salzs\u00e4ure gr\u00f6\u00dfer ist als nach zweimaligem Eindampfen auf dem Wasserbade mit Salzs\u00e4ure, hat man wahrscheinlich anzunehmen, da\u00df die Hydrolyse nach dem Eindampfen auf dem Wasserbade nicht ganz beendigt war; \u00fcbrigens sind die angef\u00fchrten Zahlen so klein, da\u00df man sie wohl zun\u00e4chst als innerhalb der Fehlergrenze liegend betrachten darf.\nDen gr\u00f6\u00dften Unterschied zwischen der Wirkung des zweimaligen Eindampfens auf dem Wasserbade und der des zw\u00fclf-st\u00fcndigen Kochens \u00fcber freier Flamme mit Salzs\u00e4ure findet man in denjenigen F\u00fcllen, wo das Ausgangsmaterial mehr kompliziert gebaute Stoffe waren, wie z. B. Witte-Pepton oder das einige Zeit hindurch mit Trypsin verdaute Casein. Im Versuche 5 wurde Witte-Pepton angewandt, das nach zweimaligem Eindampfen mit HCl bei Formoltitrierung 32,75 mg N gab, w\u00e4hrend die Titrierung nach 12 st\u00e4ndigem Kochen mit HCl 40,54 mg zeigte; nach dem Eindampfen auf dem Wasserbade fanden sich also noch 19,2 \u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffes. Im Versuche Nr. 6 wurde dieselbe Peptonl\u00f6sung benutzt, nachdem die L\u00f6sung jedoch 2 Wochen lang mit Trypsin im Thermostaten gestanden hatte. In diesem Falle ist die Menge des peptidgebundenen Stickstoffes nach zweimaligem Eindampfen auf dem Wasserbade mit Salzs\u00e4ure bis auf 6,9 \u00b0/o gesunken.\nIn den Versuchen 7,8 und 9 kam ebenfalls Witte-Pepton-l\u00f6sung zur Verwendung, teils unver\u00e4ndert, teils nach Verdauung mit Pankreatin. Im ersteren Falle zeigt zweimaliges Eindampfen mit HCl auf dem Wasserbade einen Gehalt von 20,3 \u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffs; nach der Pankreatinwirkung ist die Menge bis auf (10,4 bzw. 12,9) ca. 11,7 \u00b0/o gesunken.\nEndlich erweist eine Caseinl\u00f6sung, die 25 Tage hindurch mit Pankreatin im Thermostaten gestanden hat, nach zweimaligem Eindampfen mit HCl auf dem Wasserbade einen Gehalt an peptidgebundenem Stickstoff von 16,4 \u00b0/o.","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindungen. 15\nMit Bezug auf die Frage, wie lange das Kochen mit Salzs\u00e4ure \u00fcber freier Flamme dauern mu\u00df, um totale Hydrolyse zu erzeugen, erweist es sich, da\u00df in denjenigen F\u00e4llen, wo das Ausgangsmaterial vorher stark hydrolysiert ist, ein sechsst\u00fcndiges Kochen wohl stets gen\u00fcgen wird; handelt es sich dagegen um einen Stoff wie Witte-Pepton (Versuch Nr. 5), so mu\u00df man, um ganz sicher zu gehen, das Kochen mehr als \u00fc Stunden lang fortsetzen \u2014 wie lange, das l\u00e4\u00dft sich nach den in der Tabelle angegebenen Zahlen nicht entscheiden.\nDa es sich erwies, da\u00df die vollst\u00e4ndige Hydrolyse der Proteine ein wenigstens Ost\u00fcndiges Kochen \u00fcber freier Flamme mit HCl erforderte, versuchten wir, ob es nicht tunlich sei, die Hydrolyse auf andere Weise schneller zu vollf\u00fchren; aus den unten angef\u00fchrten Versuchen wird man sehen, da\u00df l1'2 st\u00e4ndige Erhitzung der Proteine auf 150\u00b0 mit S\u00e4ure im Autoklaven in allen F\u00e4llen zum Ziele zu f\u00fchren scheint. Wir wandten teils Schwefels\u00e4ure, teils Salzs\u00e4ure in verschiedenen Konzentrationen an. Die S\u00e4uremenge ist in normaler S\u00e4ure angegeben, und die von uns benutzten S\u00e4uremengen variierten zwischen 1- und 5-normal. Des Vergleiches wegen bestimmten wir gleichzeitig den Hydrolysegrad nach Kochen mit konzentrierter (20 \u00b0/oiger) HCl \u00fcber freier Flamme 3, 6 und 12 Stunden hindurch.\nTabelle II.\nStandardl\u00f6sung \u2014 ca. 4\u00b0/oige L\u00f6sung von trockenem H\u00fchnereiwei\u00df.\n; \u2014 \u2014-----------------,----\nA = Ammoniakstickstoff -f* Aminostiekstoff B = Ammoniakstickstoff G = Aminostiekstoff (A -r B)\nTotalstickstoff in 5 ccm = 23,10 mg.\n\tA\tB\tV G\nBestimmung sogleich . . ... . , . . . ;\t1.40\t0,40\t1,00\n3 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t\t\u2022 16,00\t1,70\t\u00a3 15,20\n\u00f6 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft .........\t17.50\t1,85\t15,65\n12 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t\t17,64\tY * V 2,00\tY 15,64","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"V. H\u00e7nriques und J. K. G ja I d b\u00e4 k,\nSpaltung durch Erhitzung im Autoklaven.\nKonzentration . und Art der angewandten S\u00e4ure\t! 150\u00b0 l'/i Stunden\t150\u00b0 3 Stunden\t\t180\u00b0 IV* Stunden\n\t. A\tC\tA\tB C\tA 1 B |: C\n1-normal-Salzs\u00e4uro . .\t18,20 2,30 15.90\t18,06\t2,50 15,56\t10,04; 3,6oj 15,44\n0 ta*\t\u2022\t\u2022\t10.04 2,3016,74\t10,18\t\u20222,5516,63\t10,60; 3,40 16,20\n\u00bb . .\t10,74 2,40 17,34\t10,46 \u2018 . \u2022/\t2,30 17,16\t10,74 j 4.0015,74\n4\t*\t. .\t10,60 2,50 17.10 i\t10,60\t2,6516,05\t19,6o! 3.8015,80\n5\t.\u2022>\t...\t10.60 2,65 16,05\t19,60\t2,85 16,75\t20,02- 3,80 16,22\n1 -n< irmal-Sclnvefels\u00e4ure\t17,08^ 2,40 14,68\t\u25a0 \u2014\t;\t18,34! 3.8014,54\n\u00e0\t18,62^2,6016,02\t18,76\t2,80 15.96\t10,46 3,80 15,66\n3\tD\t'\t18,00 2,70 16,20\t10,04\t2,90 16,14\t10,60 4,00 15,60\n4\t18.00 2,65 16,25 ! 1\t10,32\t\t19,60 4,30 15,30\n5\t^\t10.32 2,60,16,72\t\u2014\t-i-\t19,47! 4,40115,34\nDie angef\u00fchrte Versuchsreihe wurde mit einer ca. 4\u00b0/oigen L\u00f6sung von gew\u00f6hnlichem, ged\u00f6rrtem H\u00fchnereiwei\u00df ausgef\u00fchrt. Hs zeigt sich, da\u00df 12 st\u00e4ndiges Kochen mit Salzs\u00e4ure \u00fcber freier Flamme keine st\u00e4rkere Hydrolyse als 6st\u00e4ndiges Kochen gibt. Dies sollte zu dem Schlu\u00df berechtigen, da\u00df die Hydrolyse nach \u00fc st\u00e4ndigem Kochen eine vollst\u00e4ndige w\u00e4re. Indes sieht man, da\u00df l1/\u00ab st\u00e4ndige Erhitzung auf 150\u00b0 mit einer S\u00e4uremenge = 3-n-HUl im Autoklaven ein nicht geringes Steigen des Hydrolysegrades bewirkt. Nach Kochen \u00fcber freier Flamme fand man 15,65 mg Aminos\u00e4urestickstoff, nach Autoklavierung dagegen 17,34 mg, was besagt, da\u00df nach dem Kochen \u00fcber freier Flamme noch 9,7 \u00b0/<> peptidgebundenen Stickstoffs vorhanden sind. Ferner geht aus den ermittelten Zahlen hervor, da\u00df Schwefels\u00e4ure bedeutend schw\u00e4cher als Salzs\u00e4ure wirkt, indem erst eine S\u00e4urest\u00e4rke von 5-n-Schwefels\u00e4ure imstande ist, fast totale Hydrolyse zu erzeugen, w\u00e4hrend diese schon mit 3-n-HCl erzielt wird.\nUm zu versuchen, ob es tunlich sei, eine Spaltung zu erzwingen, die st\u00e4rker w\u00e4re als die durch 1 lltst\u00e4ndige Auto-klavierung auf 150\u00b0 erzeugte, verl\u00e4ngerten wir die Dauer der Autoklavierung von 11 h bis auf 3 Stunden; wie aber zu ersehen, nimmt der Abbau hierdurch nicht zu. Ferner unter-","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindungen. 17\nsuchten wir, ob eine Inst\u00e4ndige st\u00e4rkere Erhitzung (bis auf 180\u00b0) imstande war, die Menge formoltitrierbaren Stickstoffs zu vermehren. Die Zahlen f\u00fcr die Menge von Aminos\u00e4urestickstoff + Ammoniakstickstoff sind bei dieser starken Erhitzung fast dieselben wie bei Erhitzung auf 150\u00b0; da sich aber bei 180\u00b0 mehr Ammoniak bildet (abspaltet) als bei 150\u00b0, wird die Menge des Aminos\u00e4urestickstoffes bei 180\u00b0 geringer als bei 150\u00b0. Es scheint also, da\u00df I nst\u00e4ndige Erhitzung auf 150\u00b0 die Erzielung des m\u00f6glichst hohen Hydrolysegrades am meisten beg\u00fcnstigt.\nEine Versuchsreihe, die wir anstellten, um zu pr\u00fcfen, ob die totale Hydrolyse des H\u00fchnereiwei\u00dfes durch 12st\u00e4ndiges Kochen mit konzentrierter Salzs\u00e4ure nicht zu erm\u00f6glichen sei, geben wir in untenstehender Tabelle III wieder.\nTabelle III.\nExtraprobe: L\u00f6sung von trockenem H\u00fchnereiwei\u00df.'\nTolalstickstoff = 2K,(X) mg.\nA = Ammoniakstickstoff -j- Aminosticksloff B == Ammoniakstickstoff f. = A 4- B = Aminosticksloff.\n\tA\tB;\tC\n6 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t\t; 'A.'\u2019\t\u2018\t. v-:vr V- 21.70\t2,\u00ab\u00d6\tl\u00fc.lo\n12 Stunden mit 20\u00b0/uiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft ... ... . .. .\tV 21.84\t2,70\t19.14\n12 Stunden mit 5-normal-Sch\\vefels\u00e4ure hei 90'*, darauf 6 Stunden gekocht\t\t21,56\t\t\n12 Stunden mit 5-normal-Sch\\vefels\u00e4ure bei 90\u00b0, darauf 12 Stunden gekocht\t\t21,70\t\u2022 r.v\t\nErhitzung im Autoklaven auf 150\u00b0 \u2014 1l/* Stunden mit 3-normal-Salzs\u00e4ure\t\t\t2,70\t20,40\nErhitzung im Autoklaven auf 150\u00b0 \u2014 1 */* Stunden mit 4-normal-Salzs\u00e4ure\t\t23,24\t\u25a0 O \u00abr. 4 / o\t20.49\nErhitzung im Autoklaven auf 150\u00b0\u2014l1/* Stunden mit 3-normal-Sehwefels\u00e4ure .....\t22,40\t2,00\t19.50\nDie Zahlen zeigen ganz dasselbe Verhalten wie die der Tabelle II. Nach 12 st\u00e4ndigem Kochen mit starker Salzs\u00e4ure findet man 19,14 mg N, w\u00e4hrend l1/* st\u00e4ndige Behandlung im\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXV11.","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nV. Hcnriques und J. K. Gjaldb\u00e4k,\nAutoklaven mit 3-n-HCI bei 150\u00b0 20,40mg N gibt; es waren also nach Kochen \u00fcber freier Flamme mit Salzs\u00e4ure noch 6,2 \u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffs vorhanden. Ebenfalls zeigt der Versuch, da\u00df 3-n-H2S04 schw\u00e4cher hydrolysierend wirkt als 3-n-HCl.\nTabelle IV.\nStandardl\u00f6sung = ca. 4\u00b0/oige alkalische Caseinl\u00f6sung.\nTotalstickstoff = 25,30 mg.\nA = Ammoniakstickstoff + Aminostickstoff B = Ammoniakstickstoff C = A -r- B = Aminostickstoff.\n\tA\tB\tC\nBestimmung sogleich\t\t1,68\t0,30\t1,38\n3 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht,\t\t\t\ndarauf eingedampft\t\t\u2014\t. \u2014\t\u2014\n0 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht,\t\t\t\ndarauf eingedampft\t\t21,56\t2,75\t18,81\n12 Stunden mit 20\u00b0/oiger. Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft . . . . ... . .\t21,84\t2,85\t18,99\nSpaltung durch Erhitzung im Autoklaven.\nKonzentration und Art der angewandten S\u00e4ure\ti\u00e9\t150\u00b0 i Stunden\t\tiv\t180\u00ae i Stunden\t\n\tA\tB\tC\tA\tB\tC\n1-normal-Salzs\u00e4urc .....\t18,76\t2,70\t16,06\t20,86\t\u2014\t\u2014\n2 \u00bb .....\t20,30\t2,90\t17,40\t21,84\t4,40\t17,44\n3\t\u00bb\t. . . . .\t21,56\t3,00\t18,56\t21,98\t4,60\t17,38\n4\ti\t\t\t21,42\t3,00\t18,42\t21,98\t4,75\t17,23\n* )\t9\t\u2022\t\u2022 . \u00e8 \u00bb\t\u2022\t21,56\t3,00\t18,56\t22,26\t5,15\t17,11\n1-normal-Schwefels\u00e4ure . . .\t18,34\t2,95\t15,39\t20,72\t4,40\t16,32\n2 \u00bb ...\t20,44\t3,00\t17,44\t21,70\t4,35\t17,35\n3\t\u00bb\t...\t21,42\t3,05\t18,37\t21,84\t4,55\t17,29\n4\t\u00bb\t...\t21,70\t3,10\t18,60\t22,40\t4,60\t17,80\n5\t>\tv . .\t21,56\t3,20\t18,36\t22,26\t4,80\t17,46\nDie Tabelle IV gibt die Resultate einer mit einer ca. 4Q/oigen Caseinl\u00f6sung angestellten Versuchsreihe. Es erweist sich, da\u00df 6st\u00e4ndiges Kochen mit Salzs\u00e4ure \u00fcber freier Flamme gen\u00fcgt,","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindungen. 19\num totale Hydrolyse hervorzurufen, indem die Menge des formol-titrierbaren Stickstoffes weder nach 12st\u00e4ndigem Kochen noch nach Autoklavierung bei 150\u00b0 mit 3-n-HCl steigt. Ebenfalls zeigt es sich, da\u00df schon 3-n-H2S04 eine fast totale Hydrolyse hervorzubringen vermag, was uns darlegt, da\u00df Gasein sich viel leichter als H\u00e4hnereiwei\u00df hydrolysieren l\u00e4\u00dft.\nDer Versuch zeigt ferner, da\u00df Erhitzung im Autoklaven auf 180\u00b0 zwar die Menge von Amino-N -J- Ammoniak-N vermehrt, da\u00df die Menge des Aminos\u00e4urestickstoffes aber abnimmt, weil die starke Erhitzung bedeutend mehr Ammoniak abspaltet als die Erhitzung auf 150\u00b0.\nAus den Zahlen der Tabelle V geht hervor, da\u00df eine L\u00f6sung von Witte-Pepton durch 12st\u00e4ndiges Kochen mit 20\u00b0:oiger HCl oder mit 5-n-Schwefels\u00e4ure \u00fcber freier Flamme vollst\u00e4ndig gespalten wird. Nach 1 M2 st\u00e4ndigem Stehen im Autoklaven bei 150\u00b0 ist die Hydrolyse vollst\u00e4ndig mit 2-n-HCl und mit 3\u20145-n-H2S04. Erhitzt man IM2 Stundenlang auf 180\u00b0, so \u00dfndet man eine Zunahme des Ammoniak- -f- Aminos\u00e4urestickstoffes; da die Ammoniakmenge aber stark gestiegen ist, wird die Menge des Aminos\u00e4urestickstoffes bei 180\u00b0 geringer als bei 150\u00b0.\nTabelle V.\nCa. 4\u00b0/oige L\u00f6sung von Witte-Pepton.\nTotalstickstoff = 32,70 mg A = Ammoniakstickstoff -f- Aminostickstoff B = Ammoniakstickstoff C = AtB = Aminostickstoff\n\tA\tB\tC\nSogleich bestimmt ... *\t\t\t4,76\t0,45\t4,31\n3 St\u00fcnden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf\t\t\t\neingedampft . \t\t\t . . ....\t23,80\t2,40\t21,40\nr> Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf\t\t\t\neingedampft\t\t24,22\t2,45\t21,77\n12 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf\t\t\t\neingedampft\t\t\t24,64\t2,65\t21,99\n3 Stunden mit. 5-normal-Schwefels\u00e4ure gekocht\t21,56\t2,30\t19,26\nfi >\t\u00bb\t>\t>\t23,66\t2,20\t21,46\n12 \u00bb > > >\t25,06\t2,50\t22,56\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"V. Henriques und J. K. Gjaldb\u00e4k,\nSpaltung durch Erhitzung im Autoklaven.\nKonzentration und Art der angewandten S\u00e4ure\tIV\t150\u00b0 * Stunden\t\tIV\t180\u00b0 * Stunden\t\n\tA\t! B\tC\tA\tB\tC\nV\u00bb-normal*Salzs\u00e4ure ....\t21,70\t3,00\t18,70\t24,64\t4,80\t19,84\n1 \u00bb ....\t24,36\t3,20\t21,16\t25,48\t4,60\t20,88\n2 \u00bb . . . .\t25,48\t3,10\t22,38\t26,04\t4,80\t21.24\n3\t; *\t25,76\t3,10\t22,66\t26,04\t4,90\t21,14\n4\t25,48\t3.10\t22,38\t26,32\t5,25\t21.0/\n5\t.\t. .\t...\t25,62\t3,25\t22,37\t26,32\t5,60\t20.72\n\u2019/\u00bb-normal-Schwefels\u00e4ure . .\t16,94\t2,65\t14,29\t22,40\t\t\ni\t\u00bb\t. .\t22,40\t3,10\t19.30\t24,78\t.\t\n2\t24.64\t8,15\t21,49\t25,62\t4.70\t20,92\n3\t25,48\t3,35\t22,13\t25,62\t4,80\t20,82\n4.\t25,48\t3,30\t22.18\t25,76\t5,00\t20,7\u00ab;\n5\t\u00bb\t25,76\t3,40\t22,36\t25,90\t5,00\t20.90\nTabelle VI.\nPhosphatfreie L\u00f6sung von verdautem Kalbfleisch V.\nTotalstickstoff = 28,80 mg A = Ammoniakstickstoff -f* Aminostickstoff B = Ammoniakstickstoff C = AtB = Aminostickstoff\n\tA\tB\tC\nSogleich bestimmt\t\t21,42\t2,50\t18,92\n1 Stunde mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft ..... . . ...... .\t23,24\t3,40\t19,81\n3 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t;\t\t23,80\t3,50\t20,30\n6 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t\t23,94\t3,70\t20,24\n1 Stunde mit 5-n\u00f6rmal-Sclnvefels\u00e4ure gekocht .\t23,38\t3,30\t20,08\n3 Stunden *\t\u00bb\t\u00bb\t23,66\t3,30\t20.36\n6 > * \u00bb \u00bb .\t24,08\t3.60\t20,48","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindungen. 21\n\tA\tB\tC\nSpaltung durch Erhitzung im Autoklaven\t\t\t\n150\u00b0 1V\u00bb Stunden\t\t\t\nnormal-Schwefels\u00e4ure\t\t22.68\t4,20\t18,48\n1 \u00bb \t\t24,01\t4,30\t19,74\n*> \u00bb \t\t\t24,78\t4,45\t20,33\na\t\u00bb.\t, \u2022 \u2022 \t\t\t .\t25,06\t4,55\t20,51\nv\t>\t\t\t24,92\t4,50\t20,42\nf)\t\u00bb\t...... . . . .\t25,20\t4,70\t20,50\n2-normal-Salzs\u00e4ure\t.* *\t24,92\t4,35\t20,57\n180\u00b0 l1/* Stunden\t\t\t\n;>normal-Schwefels\u00e4ure\t\t\t26,82\t5,65\t20,67\n2-normal-Salzs\u00e4ure\t\t25,76\t5,60\t20,16\nIn den Tabellen VI und VII findet man die Ergebnisse von Spaltungsversuchen mit Fleisch, das l\u00e4ngere Zeit (3 bis 4 Monate) hindurch mit Trypsin-Erepsin verdaut worden ist. Aus den Zahlen der Tab. VI sieht man, da\u00df der hier angewandte Stoff vor der Behandlung mit S\u00e4ure bei Formoltitrierung 18,92 mg Stickstoff gab, w\u00e4hrend er nach Inst\u00e4ndiger Behandlung mit 2-n-Salzs\u00e4ure im Autoklaven bei 150\u00b0 ca 20,50 mg formoltitrierbaren Stickstoff ergab, was mithin bezeichnet, da\u00df der angewandte Stoff noch 7,7 \u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffes enthielt.\nFerner sieht man aus der Tabelle, da\u00df ein vollst\u00e4ndiger Abbau schon nach 3st\u00e4ndigem Kochen mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure oder 5-n-Schwefels\u00e4ure \u00fcber freier Flamme, wie auch nach l12 st\u00e4ndiger Autoklavierung auf 150\u00b0 mit 2-n-Schwef\u00e8ls\u00e2ure\n**v\t\u2022\t\u2022\nerreicht wird. Steigert man die Temperatur bei der Autoklavierung bis auf 180\u00b0, so findet man eine Zunahme der Ammoniakmenge, w\u00e4hrend die Menge des Aminos\u00e4urestickstoffs unver\u00e4ndert bleibt.","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nV. Henriques und J. K. Gjaldb\u00e4k\nTabelle VII.\nPhosphatfreie L\u00f6sung von verdautem Kalbfleisch.\nTotalstickstoff = 27,25 mg A = Ammoniakstickstoff -f* Aminostickstoff B = Ammoniakstickstoff C - A T B = Aminostickstoff\n\tA\tB\t%\nSogleich bestimmt\t\t19,18\t2,00\t17,18\n3 Stunden mit 20\u00ae/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft . . . . .... . \t\t\t21,00\t2,65\t18,35\n6 Stunden mit 20\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t\t21,84\t2,75\t19,09\n12 Stunden mit 20\u00ae/oiger Salzs\u00e4ure gekocht, darauf eingedampft\t\t21,84\t2,80\t19,04\nSpaltung durch Erhitzung im Autoklaven\nKonzentration und Art der angewandten S\u00e4ure\tIV\t150\u00ae i Stunden\t\tVI\t180\u00ae t Stunden\t\n\tA\tB\tC.\tA\tB\tC\n1-normal-Salzs\u00e4ure . . . . .\t22,12\t3,35\t18,77\t23,10\t4,75\t18,35\n2 \u00bb .....\t22,40\t3,30\t19,10\t23,52\t4,80\t18,72\n3\t\u00bb\t22,68\t3,50\t19,18\t23,52\t5,05\t18.47\n1 \u00bb \t\t22,54\t3,60\t18,94\t23,52\t5,10\t18,42\n5\t\u00bb\t.-\u25a0 . . . .\t22,54\t3,(50\t18,94\t23,80\t5,40\t18,40\n1-normal-Schwefels\u00e4ure...\t21,70\t3,30\t18,40\t22,68\t4,75\t17,93\n2 > ...\t22,40\t3,40\t19,00\t23,24\t4,90\t18,34\n3\t22,54\t3,45\t19,09\t23,66\t5,00\t18,66\n4\t*\t...\t22,82\t3,55\t19,27\t23,80\t5,10\t18.70\n5\t\u00bb\t. . .\t22,82\t3,55\t19,27\t23,52\t5,10\t18,42\nDie Resultate der Tabelle VII, wo das angewandte verdaute Fleisch ca. 10\u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffs enthielt, sind ganz dieselben wie die der Tab. VI. Doch findet man hier bei Erhitzung auf 180\u00b0 geringere Werte des Aminos\u00e4urestickstoffs als bei 150\u00b0, indem zugleich die Ammoniakmenge bei 180\u00b0 um nicht so wenig h\u00f6her ist als bei 150\u00b0.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindungen.\n23\nTabelle VIII.\nErhitzung im Autoklaven mit 3-normal- Salzs\u00e4ure\tA = Ammoniakstickstoff -f- Aminostickstoff B = Ammoniakstickstoff C = A-fB = Aminostickstoff\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tL\u00f6sung von trockenem H\u00fchnereiwei\u00df Total-N 24,70 mg\t\t\tAlkalische Caseinl\u00f6sung Total-N 36,30 mg\t\tL\u00f6sung von Witte-Pepton Total-N 29,10 mg\t\t\tPhosphatfreie L\u00f6sung von verdautem Kalbfleisch V Total-N. 29,70 mg\t\n\tA\tB\tC\tA 1 B\tC\tA\tB\tC\tA\tB \u00ce < :\n120\u00b0, 3 Std. 135\u00ab, 1\t\u00bb 135\u00ab, 2\t> 135\u00b0, 3\t* 150\u00b0, V\u00ab \u00bb 150\u00b0, 1\t\u00bb 150 \u00b0, l1/* >\t19,601,60 18,62'1,70 20,301,85 20,58 2,05 17,501,80 20,302,05 20,442,10\t\t18,00 16,92 18,45 18,53 15,70 18,25 18,31\t27,86*3,65 27,303,60 28,703,80 28,98|3,90 26,32 3,55 28,983,90 28,98;4,00\t24,21 23,70 24,90 25,08 22,77 25,08 24,98\t21,98 20,58 22,54 22,82 21,00 22,68 22,40\t2,05 2,00 2,10 2,30 2,05 2,30 2,40\t19,93 18,58 20,44 20,52 18,95 20,38 ,20,00\t24,22 23,80 24,64 24,64 24,08 24.78 25,20\t3,40 20,82 3,40 20,40 3,8520.79 3,95,20,69 3,45 20,63 4,0020,78 4,15 21,05\nIn der Tabelle VIII haben wir schlie\u00dflich die Resultate einer Reihe von Versuchen angegeben, die wir anstellten, um zu untersuchen, welche Bedeutung Variationen des Erhitzungsgrades und der Erhitzungsdauer fur den Abbau der Proteine und der n\u00e4chsten Spaltungsprodukte derselben haben. Aus den gefundenen Zahlen sieht man, da\u00df 3st\u00e4ndige Erhitzung auf 120\u00b0 fast ganz dasselbe Resultat ergibt wie Inst\u00e4ndige Erhitzung auf 150\u00b0. Erhitzt man auf 135 \u00b0, so wird 1 Stunde nicht zum v\u00f6lligen Abbau gen\u00e4gen; verl\u00e4ngert man aber die Dauer bis auf 2 oder 3 Stunden, so erreicht man dasselbe Resultat wie durch l1 inst\u00e4ndige Erhitzung auf 150\u00b0.\nHalbst\u00e4ndige Erhitzung auf 150\u00b0 bewirkt keinen vollst\u00e4ndigen Abbau, dagegen gibt die lst\u00e4ndige dasselbe Resultat wie die l1 ,'2 st\u00e4ndige Erhitzung.\nWie oben angegeben, bestimmt man die Menge des Araino-s\u00e4urestickstoffes durch die Differenz zwischen Aminos\u00e4urestickstoff + Ammoniakstickstoff (der durch die Formolfitrierung bestimmt wird) und dem Aramoniakstickstoff, der durch Destil-","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"V. Henriqxies und J. K. Gjaldb\u00e4k,\n24\nlation im Vakuum mit Baryt in Methylalkohol bestimmt wird. Beim Durchsehen der verschiedenen Versuche findet man indes, da\u00df die Ammoniakmenge, was eine und dieselbe L\u00f6sung betrifft, je nach den verschiedenen Einwirkungen, denen die L\u00f6sung ausgesetzt wurde, stark variieren kann. Als Beispiel des hier Angef\u00fchrten k\u00f6nnen wir der Tab. V einige Zahlen entlehnen ; zu diesem Versuche wurde eine L\u00f6sung von Witte-Pepton mit einem Totalstickstoffgehalt (in 5 ccm) = 32,70 mg angewandt. Die Zahlen stellen sich wie folgt :\nA = Amino- -f- Ammoniakstickstoff: \u00df =' Ammoniakstickstoff;\n(1 = A t B - Aminostickstoff.\n. \u2022\tA\tB\tC\nSogleich ..............\t4,76\t0,45\t4,31\n3 Stunden mit HC] gekocht .....\t23,80\t2,40\t21.40\n1) \u00bb !> \u00bb .....\t24.22\t2,45\t21,77\n12 \u00bb * \u00bb \u00bb \t\t24,64\t2,65\t21,99\nIm Autoklaven bei 150\u00b0 mit \u2018/s-n-HCl .\t21,70\t3.00\t18,70\n\u00bb\t\u00bb 150\u00b0 \u00bb 2\t\u00bb\t.\t25,48\t3,10\t22,38\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 150 \u00b0 \u00bb 4\t\u00bb\t.\t25,48\t3,10\t22,38\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 180\u00b0 \u00bb V* \u00bb .\t24,64\t4,80\t19,84\n* ' > \u00bb 180u \u00bb 2 \u00bb .\t26,04\t4.80\t21,24\n\u00bb 180 u \u00bb 4\t\u00bb\t.\t26,32\t5,25\t21,07\nBetrachten wir die oben angef\u00fchrten Zahlen, so finden wir, da\u00df die Ammoniakabspaltung beim Kochen \u00fcber freier Flamme am geringsten ist, so zwar, da\u00df die Ammoniakmenge immer mehr zunimmt, je l\u00e4nger das Kochen dauert. Bei Auto-klavierung auf 150\u00b0 ist die Ammoniakabspaltung st\u00e4rker als beim Kochen \u00fcber freier Flamme, und bei 180\u00b0 ist die Ammoniakmenge noch ferner sogar ziemlich bedeutend gestiegen. Betrachten wir darauf die Zahlen f\u00fcr Aminos\u00e4urestickstoff -f-Ammoniakstickstoff (Kolonne A), so sehen wir, da\u00df das Kochen \u00fcber freier Flamme niedrigere Zahlen gibt als das Erhitzen auf 150\" und da\u00df die h\u00f6chsten Zahlen durch Erhitzung auf 180\u00b0 erzielt werden. Da jedoch das Steigen der Zahlen der","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Cher quantitative Bestimmung von Peptidbiridungen. 25\nKolonne A nicht mit dem Steigen der Menge abgespaltenen Ammoniaks zusammengeht, so ergiebt sieh das Resultat, da\u00df \u00ablie Menge des Aminos\u00e4urestickstoffes (Kolonne C) bei Erhitzung auf 150\u00b0 und beim Kochen mit HCl \u00fcber freier Flamme um nicht so gar wenig h\u00f6her, wird als bei Erhitzung auf 180\u00b0. ' Den (irund dieses eigent\u00fcmlichen Verhaltens hat man gewi\u00df in dem f instand zu suchen, da\u00df gleichzeitig mit dem Abbau der .Proteine eine sekund\u00e4re Spaltung der gebildeten Aminos\u00e4uren stattfindet, mittels deren Ammoniak abgespalten wird.1) Das Resultat dieser beiden gleichzeitig verlaufenden Prozesse wird nat\u00fcrlich in erster Linie von der Art der sekund\u00e4r gespaltenen Aminos\u00e4uren abh\u00e4ngig sein. Wenn z. B. Glycin oder andere Monoaminos\u00e4uren s\u00e4mtlichen Stickstoff als Ammoniak abspalten, so wird das Sinken des Aminos\u00e4urestickstoffes gleich dem Steigen des Ammoniakstickstoffes werden. Handelt es sich um Stoffe wie z. B. Tryptophan, so wird bei vollst\u00e4ndiger Abspaltung das Sinken des Aminos\u00e4urestickstoffes geringer. sein als das Steigen des Ammoniakstickstoffes. Wird dagegen Ar-ginin durch Zerteilung des Guanidins gespalten, so erhallen wir gleichzeitig mit einer Zunahme der Arnmoniakmenge auch ein Steigen der Aminos\u00e4uremenge; dieses Verhalten wird jedoch, wie genannt, nicht eintreten, wenn man daf\u00fcr sorgt, da\u00df man bei Temperaturen bleibt, die 150\u00b0 nicht \u00fcbersteigen.\nEs l\u00e4\u00dft sich also nicht mit Sicherheit sagen, wann der Abbau eines Proteinstoffes vollst\u00e4ndig ist. Indes glauben wir,\n') Diese Abspaltung erfolgt nicht mit bezug auf alle Aminos\u00e4uren gleich leicht. So spaltet Glycin bei Erhitzung mit 2-n-HCI auf 150V gar kein Ammoniak ab. Eine Tyrosinl\u00f6sung mit einem TotalstickstofTgehalt von 10,00 mg gab nach derselben Behandlung nur 0,2 mg Ammoni\u00e4k-N iiml 0.2245 g Histidin (00,81 mg N entsprechend) nur 0,8 mg Ammoniak-N. Dagegen ergaben 0,8072 g Cystin (35,84 mg N enlsprechend) nach Auto-klavierung mil 2-n-HCl 11,0 mg Ammoniak-N. Mit Bezug auf das Afginin pbon \"Schulze und Winterstein (Diese Zeitschrift, Bd. XXXIV) an, dieser Stoff ertrage lOsl\u00fcndiges Kochen mit konzentrierter Salzs\u00e4ure, o\u00eeine da\u00df sich Ammoniak abspaltc; erhitze man das Arginin mit konzentrierter Salzs\u00e4ure in zugeschmolzenen Glasr\u00f6hren bis auf 150\u00b0, so '\u2022\u2022i die Ammoniakbildung nur gering und erst bei 180\u2014200\u00b0 erfolge eine st\u00e4rkere Abspaltung des Ammoniaks.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26\nV. Henriques und J. K. Gjaldb\u00e4k,\nda\u00df der in der Einleitung dieser Abhandlung erw\u00e4hnte \u00abNullpunkt\u00bb dort zu suchen ist, wo wir bei einer verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig geringen Ammoniakbildung den h\u00f6chsten Wert der Menge des Aminos\u00e4urestickstoffs erhalten, und unter Ber\u00fccksichtigung der oben angef\u00fchrten Versuche mu\u00df man annehmen, da\u00df dieser Nullpunkt h\u00f6chst wahrscheinlich durch Inst\u00e4ndige Erhitzung im Autoklaven auf 150\u00b0 mit 3-n-HCl erreichtwird.\nAus dem Obenstehenden geht hervor, da\u00df wir imstande sind, mittels der S\u00f6rensenschen Formoltitrierung zu entscheiden, ob der Abbau eines Proteins durch Einwirkung von z. B. S\u00e4uren oder Fermenten vollst\u00e4ndig ist oder nicht, und wenn der Abbau nicht vollst\u00e4ndig ist, dann zu entscheiden, wieviel peptidgebundener Stickstoff sich noch im untersuchten Stoffe befindet. Obschon S\u00f6rensens erste Mitteilung bereits 1907 ver\u00f6ffentlicht wurde, hat die Formoltitrierung merkw\u00fcrdigerweise nur sehr geringe Anwendung gefunden; dies mu\u00df um so mehr Erstaunen erregen, als das Verfahren sehr leicht auszuf\u00fchren ist und die bisher angewandten Verfahrungsarten an Genauigkeit weit \u00fcbertrifft.\nNamentlich Abderhalden und seine Mitarbeiter haben w\u00e4hrend der letzteren Jahre eine sehr bedeutende Arbeit ausgef\u00fchrt, um zu entscheiden, ob Proteine, die 3\u20144 Monate lang mit Trypsin + Erepsin verdaut wurden, wirklich als vollst\u00e4ndig abgebaut zu betrachten seien. Die genannten Forscher scheinen anzunehmen, da\u00df Fermente wirklich imstande seien, die totale Hydrolyse von z. B. Gasein oder Fleisch zu bewirken. Wir hatten in der j\u00fcngsten Zeit die Gelegenheit, eine Reihe Pr\u00e4parate aus trypsin-erepsin-verdautem Fleische zu untersuchen, und haben gefunden, da\u00df diese Pr\u00e4parate ca. 6\u201412\u00b0/o peptidgebundenen Stickstoffs enthalten. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, da\u00df so kleine Mengen sich mittels der von Abderhalden und seinen Mitarbeitern angewandten Methode nicht nachweisen lassen; erstens ist die quantitative Bestimmung der einzelnen Aminos\u00e4uren mit ziemlich gro\u00dfen Fehlern behaftet und zweitens findet sich in den vollst\u00e4ndig abgebauten Proteinen eine ziemlich bedeutende Menge unbekannter Stoffe.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber quantitative Bestimmung von Peptidbindung\u00e9n. .\t27\nWenn man deshalb, wie Abderhalden und seine Mitarbeiter, za F\u00fctterungsversuchen trypsin-erepsin-verdaute Proteine benutzt und aus den Versuchen Folgerungen in betreff der Bedeutung \u00abtotal\u00bb abgebauter Proteine f\u00fcr den Stoffwechsel zieht, so ist dies nicht ganz berechtigt; wir m\u00fcssen im Interesse der ganzen Forschung jedenfalls verlangen, \u00fcber den Hydrolysegrad der angewandten Proteine genau orientiert zu werden. Unserer Auffassung zufolge kann das nur durch Anwendung der Formoltitrierung geschehen, die sich in der oben angegebenen Weise verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig leicht durchf\u00fchren l\u00e4\u00dft.","page":27}],"identifier":"lit18977","issued":"1910","language":"de","pages":"8-27","startpages":"8","title":"\u00dcber quantitative Bestimmung der im Proteine oder in dessen Abbauprodukten vorhandenen Peptidbindungen","type":"Journal Article","volume":"67"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:39.349045+00:00"}