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{"created":"2022-01-31T15:18:16.130420+00:00","id":"lit18980","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buchtala, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 67: 42-45","fulltext":[{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"Analyse der PunktionsfIQssigkeit in einem Falle von traumatischem Chylothorax.\nVon\nHans Bnchtala.\n(Aus ilcm medizinisch-chemischen Institute in Graz.) (Der Redaktion zupegangcn am 14. Mai 1'JIO.)\nDer Umstand, da\u00df sich in der Literatur nur eine geringe Zahl von Analysen des menschlichen Chylus vorfindet, mag die Ver\u00f6ffentlichung der vorliegenden Resultate rechtfertigen. Das Untersuchungsmaterial, das ich der Freundlichkeit des Herrn Dr. Slajmer, Primarius am Krankenhause in Laibach, verdanke, stammt von einem Manne, der \u00fcberfahren worden ist, wobei er einen Bruch des linken Schl\u00fcsselbeines erlitt. Bald darauf stellte sich Atemnot und eine starke D\u00e4mpfung \u00fcber der linken Brusth\u00e4lfte ein. Durch Punktion wurde ungef\u00e4hr ein halber Liter einer milchigen Fl\u00fcssigkeit entleert, eine zwei Tage sp\u00e4ter erfolgte Punktion f\u00f6rderte nichts mehr zutage. Die Nahrung des Patienten bestand vorwiegend aus Milch.\nDie untersuchte Fl\u00fcssigkeit zeigte ein gelblichwei\u00dfes, milchiges Aussehen, reagierte alkalisch und hatte das spezifische Gewicht 1017. Unter dem Mikroskope konnte man an geformten Elementen nur kleine, staubf\u00f6rmige Teilchen beobachten. Mit \u00c4ther gesch\u00fcttelt, wurde die Fl\u00fcssigkeit farblos, durchsichtig; die K\u00fcgelchen bestanden sonach aus Fett. Die klare L\u00f6sung zeigte sehr sch\u00f6n die Biuretreaktion. Zucker und Peptone konnten nicht nachgewiesen werden. Auf Zusatz von konzentrierter Schwefels\u00e4ure nahm die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit eine rote F\u00e4rbung an, die allm\u00e4hlich in eine violette \u00fcberging. Mit zweimal je 10 ccm der Fl\u00fcssigkeit wurde eine Fettbestimmung mit dem Gerberschen Laktobutyrometer vorgenommen, die nach sehr gut \u00fcbereinstimmenden Resultaten einen Gehalt","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"43\n\u00dcber Punktionsfl\u00fcssigkeit.\n\\on 2,5 / o ergab, also beinahe einen Wert, wie er einer Magermilch zukommt. Zur Bestimmung der festen Stoffe wurden 15 ccm der Fl\u00fcssigkeit eingedampft und bei 110\u00b0 bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Der R\u00fcckstand wog 1,299 g, was einem Gehalt von 8,66 g Trockensubstanz in 100 ccm ;Chylus-fl\u00fcssigkeit gleichkommt. Der Aschegehalt der verbrannten Substanz betr\u00e4gt auf 100 ccm berechnet 0,95 g.\nDie Menge der stickstoffhaltigen Bestandteile wurde in zweimal je 5 ccm nach Kjeldahls Methode bestimmt, wobei \u00fcbereinstimmend je 26,8 ccm \u00abZio-Salzs\u00e4ure zur Bindung des Ammoniaks gebraucht wurden, entsprechend einem Stickst\u00f6ff-gehalt von 0,7504 g in 100 ccm Fl\u00fcssigkeit. Die daraus berechnete Eiwei\u00dfmenge betr\u00e4gt sonach 4,69 g f\u00fcr 100 ccm, ein Wert, der von dem sp\u00e4ter direkt gefundenen (4,86 g) nicht erheblich ab weicht.\nUm das Mengenverh\u00e4ltnis der organischen und unorganischen Substanzen zu ermitteln, wurden 50 ccm der Fl\u00fcssigkeit mit 200 ccm konzentrierten Alkohols versetzt, der entstandene Niederschlag nach zweit\u00e4gigem Stehen mit hei\u00dfem Alkohol, \u00c4theralkohol und schlie\u00dflich mit hei\u00dfem Wasser ausgewaschen. Das w\u00e4sserigalkoholische Filtrat wurde verdunstet und der R\u00fcckstand mit dem alkoholisch-\u00e4therischen Auszuge innig verrieben, die L\u00f6sung nach dem Absitzen filtriert und wiederholt mit absolutem Alkohol und \u00c4ther gewaschen. Der nun verbleibende R\u00fcckstand wurde mit dem hei\u00dfen Waschwasser vom ersten Niederschlage verrieben und auf einem Filter mit Wasser sorgf\u00e4ltig ausgewaschen.\nDie erhaltenen Proteinstoffe wurden bis zur Gewichtskonstanz getrocknet, ihre Menge betrug 2,43 g, mit'einem Aschegehalt von 0,0971 g.\nDer alkoholisch-\u00e4therische Auszug wurde zuerst vorsichtig auf dem Wasserbade, schlie\u00dflich im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure verdunstet und der R\u00fcckstand mit \u00c4ther extrahiert. Aus dem noch verbleibenden R\u00fcckstand, im Gewichte von 0,3121 g, der stark seifenhaltig war, konnten 0,0925 g freier Fetts\u00e4uren gewonnen werden,, die eine sch\u00f6ne wei\u00dfe Farbe hatten und einen Schmelzpunkt von 43\u00b0 zeigten.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nHans Buchtala.\nAus dem \u00c4therextrakt, der ein Trockengewicht von 1,147 g besa\u00df, wurden 0,13 g Cholesterin isoliert. Phosphorhaltige Stoffe konnte man nicht nachweisen.\nDer w\u00e4sserige Auszug von 100 ccm Chylusfl\u00fcssigkeit, welcher alle l\u00f6slichen Salze enth\u00e4lt, ergab einen Gl\u00fchr\u00fcckstand von 0,653 g. Seine Analyse f\u00fchrte zu folgenden Werten:\nCaCl k_______ . 0,16 g\nKCl ..... 0,42 g Ca ...... 0,0143 g\nMg .............0,0128 g\nPA.............. 0,0274 g\nSO,.............0,0185 g.\ni\nDie Menge der unorganischen Bestandteile verteilt sich auf die verschiedenen Aschenr\u00fcckst\u00e4nde wie folgt:\nAsche der durch Alkohol gef\u00e4llten Proteinstoffe . . 0,1942 g\nAsche des w\u00e4sserigen Auszuges.................... 0,653 g\nAsche des Alkohol-\u00c4therauszuges ........ 0,0992 g\nDie Gesamtmenge der unorganischen Bestandteile in 100 ccm Ghylus ergibt sich sonach mit 0,9464 g.\nZum Vergleiche seien hier einige Analysen chyl\u00f6ser Fl\u00fcssigkeiten angef\u00fchrt.\nNo. 1, von Owen Kees am Chvlus eines Hingerichteten. (Hoppe-Seyler, Physiol. Chem. S. 595.)\nNo. 2, von Hoppe-Seyler in einem Falle von Ruptur des Ductus thoracic\u00fcs. (Ebendas. S. 597.)\nNo. 3, von Salkowski. (Deutsche mediz. Wochenschrift 1899, 401\u2014403.)\nNo. 4, von Vogt bei rechtsseitigem Chylothorax. (Zeitschrift f. klin. Mediz. 46, 123\u2014134.) Ref.\nNo. 5, Zusammenstellung der in dieser Arbeit' gefundenen Werte.\nWie aus der Tabelle ersichtlich ist, weicht die neueste Analyse (No. 5) eines menschlichen Chylus von den \u00fcbrigen durch einen bedeutend h\u00f6heren Wert an Fett, beziehungsweise \u00c4therextrakt, ab. Auch der Gehalt an Salzen ist darin um ein Betr\u00e4chtliches erh\u00f6ht.","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Punktionsfl\u00fcssigkeit.\t'\t45\n\tNr. 1\tNr. 2\ti Nr. 3\tNr. 4\tNr. 5\nWasser\t\t90,48\t94,07\t94,32\t91,64\t91,34\nFeste Stoffe\t\t9.52\t5,93\t5,68\t8,36\t8,66\nEiwei\u00df . \t\t\t7,08\t3,67\t2,89 *j\t6,14\t4,86\nFett\t\t0.92\t0,72\t1,23\t\t(2,5)\n\t\t\t\t\tnach Gerber\nSeifen\t\t .\t\t0,24\t\u2014\t*>\t. .\t\n\u00c4therextrakt\t\t1,08 org. Stoffe\t\u2014\t0,82 org. Stoffe*\t1,48\t2,03\nCholesterin .....\t\u2022 \u2014\u25a0\t0,13\t0,74 Asche\t0,17\t0,26\nWasserextrakt ....\t\u2014 \u25a0\t0,06\t: \u2022 v \u2019\t0,16\t0,653\nAlkoholextrakt....\t\u25a0 ' \\\t' \u2019\u2019 J\t0,36\t\u2022\u00bb* '-'j\t0.12\t0,62\n\u2019) Aus dem Stickstoffgehalte berechnet.","page":45}],"identifier":"lit18980","issued":"1910","language":"de","pages":"42-45","startpages":"42","title":"Analyse der Punktionsfl\u00fcssigkeit in einem Falle von traumatischem Chylothorax","type":"Journal Article","volume":"67"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:18:16.130425+00:00"}