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{"created":"2022-01-31T14:15:16.332378+00:00","id":"lit18983","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bergell, Peter","role":"author"},{"name":"Theodor Brugsch","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 67: 97-103","fulltext":[{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak.\nVI. Mitteilung.\nVon\nPeter Bergeil und Theodor Brngsch.\n(Der Redaktion zugegangen am 18. Mai 1910.)\nEs ist bekannt,1) da\u00df das Ferment der Bauchspeicheldr\u00fcse eine Verbindung des Ammoniaks mit einer Monoaminos\u00e4ure, n\u00e4mlich das Leucinamid, spaltet. Der Vorgang erscheint hier in spezifischer Weise begrenzt zu sein. Wie zu erwarten, verl\u00e4uft er asymmetrisch. Zudem ist aber dem Pankreasferment das Amid des Leucins wesentlich ad\u00e4quater als die Amide anderer Aminos\u00e4uren. Wenigstens erschien das Alaninamid recht resistent dem Fermente der Bauchspeicheldr\u00fcse gegen\u00fcber. Es lag nun der Gedanke nahe, da\u00df in Analogie zu der tryptischen Spaltung der Peptide andere Organe Fermentkr\u00e4fte enthalten, die auch Homologe des Substrates angreifen, welches f\u00fcr das Pankreasferment ad\u00e4quat ist.\nWir haben nun untersucht, wieweit die Pre\u00dfs\u00e4fte verschiedener Organe die Amide von Aminos\u00e4uren spalten. Als Substrat diente sowohl d-l-Alaninamid als d-l-Leucinamid. Es wurde gefunden, da\u00df beide Substrate von den Pre\u00dfs\u00e4ften verschiedener Organe wie Leber, Niere, Milz, Placenta und auch von Muskelfleisch fermenthydrolytisch gespalten werden. Der Vorgang ist durchweg ein asymmetrischer und wenn wir die optische Aktivit\u00e4t der entstehenden Spaltprodukte resp. ihrer Derivate als ungef\u00e4hren Ma\u00dfstab nehmen, so ergaben sich f\u00fcr die enzymatische Kraft der einzelnen Pre\u00dfs\u00e4fte. graduelle Unterschiede.\nDie Amide von Aminos\u00e4uren betrachten wir als Ver-\n\u2018) P. Bergell und Hanns von W\u00fclfing. Diese Zeitschrift, 1910, IV. Mitteil., \u00dcber Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak.\nHuppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXVH.\n7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nPeter Bergeil und Theodor Brugsch,\nbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak, wenn auch vom Standpunkt der organischen Chemie es strittig erscheinen mag, ob S\u00e4ureamide noch als Ammoniakverbindungen anzusehen sind. Die Naturkr\u00e4fte, wie z. B. die Enzyme des Tierk\u00f6rpers spalten diese Verbindungen in Ammoniak und andere Stoffe. Wir d\u00fcrfen auch nicht zweifeln, da\u00df die Natur imstande ist, aus diesen Spaltprodukten die Amide der Aminos\u00e4uren aufzubauen. Die physiologische Chemie berechtigt uns daher, hier von Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak zu sprechen.\nWir stellen noch fest, da\u00df wir diese Fermenthydrolysen nicht unter dem .Begriff der <\u25a0 autolytischen\u00bb Fermente abhandeln wollen. Da\u00df allen Organen fermenthydrolytische Eigenschaften innewohnen k\u00f6nnen, wird niemals ernstlich bestritten worden sein. Dem Begrif\u00ee der Autolyse haftet aber auch der Charakter der postmortalen Ver\u00e4nderung, der Autodigestion, an. Die Vorstellung ging dahin, da\u00df beim Zerfall der Zelle Auftreten von Ferment nachweisbar wird. Hiermit haben unseres Erachtens viele neue Beobachtungen nichts zu tun. Je frischer die Pre\u00dfs\u00e4fte dargestellt werden, um so prompter wirken sie, um so schneller der Ablauf der Fermentspaltung, innerhalb von Zeiten, die dem Abbau der N\u00e4hrstoffe entsprechen. Niemand darf heute mehr zweifeln, da\u00df die Leberfermente im Sinne von Bergeil und Lewin, Abderhalden u. a. ebensogut fermenthydrolytische Kr\u00e4fte des Organismus sind wie das das Glycyltyrosin, Alanylleucin etc. spaltende Ferment der Bauchspeicheldr\u00fcse. Es deckt sich also nicht der Begriff der intracellul\u00e4ren tryptischen Fermente mit dem Begriff der autolytischen Fermente. Hierbei sei noch darauf hingewiesen, da\u00df das Freiwerden relativ gro\u00dfer Ammoniakmengen immer als ein charakteristisches Zeichen der Autolvse gegolten hat\nIm Anschlu\u00df an unsere Untersuchungen \u00fcber Fermente, welche Amide der Aminos\u00e4uren spalten, f\u00e4nden wir einen K\u00f6rper, der f\u00fcr die Auffassung der sogenannten roten Biuret-reaktion zweifellos von Interesse ist. Leucinamid gibt mit Natronlauge und GuSO* eine rote salzartige Verbindung, die unter bestimmten Bedingungen in sch\u00f6nen roten Krystallen","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak. VI. 90\nzu erhalten ist. Die Analyse ergab noch keine volle Aufkl\u00e4rung und es scheint eine komplexe Verbindung vorzuliegen. Immerhin d\u00fcrfte es wichtig sein, da\u00df ein durch Trypsin spalt-\u2019 barer Stoff eine sch\u00f6n krystallisierte Kupferverbindung gibt, welche als der Tr\u00e4ger einer rein roten Biuretreaktion angebrochen werden darf.\nExperimenteller Teil.\nd-l-Leucinamid und Leberpre\u00dfsaft.\nZum Versuche diente ein Pre\u00dfsaft, der aus frischer Kalbsleber nach den bekannten Methoden mit Sand- und Glasscherben \\crrieben und darauf mit Kieselgur vermischt gewonnen war.\nAngewandt wurde f\u00fcr jeden Versuch 1,0 g bromwasser-stoffsaures Leucinamid, das in wenig Wasser gel\u00f6st, mit 5 ccm l le\u00dfsaft vermischt und nach Zuf\u00fcgung einer Spur Soda und Toluol bei 37\u00b0 aufbewahrt wurden.\nNach 24 Stunden wurde verd\u00fcnnt, mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert, mit w\u2019enig NaCl versetzt und durch Kochen enteiwei\u00dft. Das Filtrat wurde neutralisiert und nach Zuf\u00fcgung von 15 ccm N-NaOH mit \u00df-Naphthalinsulfochlorid in \u00c4ther mehrst\u00fcndig gesch\u00fcttelt. Der bei alkalischer Reaktion sich abscheidende Niederschlag wird abgesogen und gewaschen. Er ist das nur wenig verunreinigte Naphthalinsulfoderivat des vom Ferment verschonten d-Leucinamids.\n\u00df-Naphthalinsulfo-d-Leucinamid.\nDie Menge der aus einem Versuche erhaltenen Substanz betrug 0,46 g. Die Substanz sintert im Kapillarr\u00f6hrchen erhitzt bei 190\u00b0 und ist bei 196\u00b0 geschmolzen. Sie wird in alkalischem verd\u00fcnntem Alkohol (1 Teil Sprit, 1 Teil N-NaOH) gel\u00f6st. Die 2 \u00b0/oige L\u00f6sung dreht im 2 dcm-Rohr die Ebene des polarisierten Lichts 2\u00b0 12' nach rechts. Die optische Aktivit\u00e4t >t demnach fast ebenso gro\u00df wie bei dem gleichen Versuch mit Pankreatin (2\u00b0 24'). Zur Analyse wurde die Substanz nochmals aus hei\u00dfem verd\u00fcnntem Alkohol umkrystallisiert und schmolz nunmehr bei 200\u2014202\u00b0 (korr.). Sie wurde bei 100\u00b0 getrocknet.","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nPeter Bergell und Theodor Brugsch,\n0,1597 g Substanz gaben 12,3 ccm N (17\u00b0, 709 mm).\nberechnet: N = 8,75% gefunden: \u00bb = 8,83%.\nAus dem alkalischen Filtrate wurde durch F\u00e4llung mit Salzs\u00e4ure Naphthalinsulfo-l-leucin niedergeschlagen, das erst nach mehrt\u00e4gigem Stehen bei 4\u00b0 krystallisierte. Seine Menge betrug bei Vereinigung der aus zwei Versuchen erhaltenen Substanz 0,05 g. Die alkalisch-alkoholische L\u00f6sung der Krv-stalle ist linksdrehend.\nd-l-Leucinamid und Nierenpre\u00dfsaft.\nAuch f\u00fcr diesen Versuch wie f\u00fcr die folgenden wurden Organe vom Kalb verwendet.\nDer Versuch wurde in gleicher Weise durchgef\u00fchrt. 2 g d-l-Leucinamid ergaben 0,93 g \u00df-Naphthalinsulfo-d-leucinamid. Die optische Aktivit\u00e4t stand etwas hinter dem bei dem Leberversuch erhaltenen Pr\u00e4parat zur\u00fcck. Die 3 \u00b0/o ige L\u00f6sung dreht 2\u00b0 24' nach rechts. Schmelzpunkt 195\u2014197 \u00b0, nach dem Uml\u00f6sen 200\u2014203 \u00b0. Erhalten an gereinigter Substanz 0,8 g.\n0,1813 g Substanz gaben 0,3938 g CO,\n0,1813.\t>\t>\t0,1030 > H,0\n\u2022 0,1718 \u00bb\t.\t\u00bb\t13,2 ccm N (18\u00b0, 769 mm).\nGefunden: C = 59,23\u00b0/o, H = 6,31 \u00b0/o, N = 9,01 %.\nCl6H,003N,S. Berechnet: C = 60,00\u00b0/o, H = 6,25\u00b0/o, N = 8,75%.\nDie erhaltene Menge an linksdrehendem \u00df-Naphthalinsulfo-1-leucin betrug 0,64 g.\n, Bei der Behandlung von d-l-Leucinamid mit Milzpre\u00dfsaft war das erhaltene Naphthalinsulfoleucinamid schw\u00e4cher aktiv : die 2\u00b0/rtige L\u00f6sung drehte 0\u00b0 36' nach rechts.\nd-l-Alaninamid und Nierenpre\u00dfsaft.\nZu den Versuchen w urde analysenreines bromwasserstoff-saures d-l-Alaninamid angewandt. Im \u00fcbrigen wurde der Versuch wie beim Leucinamid durchgef\u00fchrt. Das erhaltene \u00df-N\u00e4phthalinsulfoalaninamid war stark rechtsdrehend. Die 2\u00b0/oige L\u00f6sung (1 Teil Sprit, 1 Teil Normalnatronlauge) drehte die Ebene des polarisierten Lichts 1\u00b0 18' nach rechts. Unter dem Mikroskop erscheinen die Krystalle als spitze Bl\u00e4ttchen, die","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak. VI 101\nzu F\u00e4chern und Rosetten gelagert sind. Sie schmelzen scharf bei 232\u2014233\u00b0 (korr.).\nZur Analyse wurde bei 100\u00b0 getrocknet.\n0.\t0990 g Substanz gaben 0,2059 g CO, und 0,0480 g I\u00c70.\n*\t\u00bb\t\u00bb. io,0 ccm N |19\u00b0, 759 mm).\nGefunden: C = 56,72\u00b0/o, H = 5,38\u00b0/o, N - 10,01%.\nC13H140jN2S. Berechnet: C ^ 56,11 \u00b0/o, H = 5.04\u00b0 ). X = 10.07%.\nd-l-Alaninamid und Fleischpre\u00dfsaft.\nEs wurde gleichfalls optisch-aktive\u00bb Naphthalinsulfoalanin-amid erhalten. Die 2 \u00b0/o ige L\u00f6sung drehte jedoch nur 0\u00b0 45' nach rechts. Nach der Umf\u00fcllung schmolzen die Krystalle bei 230\u00b0, nachdem bereits vorher Braunf\u00e4rbung aufgetreten war. Unter dem Mikroskop mehr spitze, zu B\u00fcscheln gelagerte N\u00fcdelchen als Bl\u00e4ttchen.\n0,1692 g Substanz gaben 15,0 ccm N (18\u00b0; 758.5 mm f. Gefunden: 10,26% N Berechnet: 10,07\u00b0/o \u00bb\nSpaltung des d-l-Leucinamid und d-l-Alaninamid\ndurch Placenta.1)\nDas nach der Vorschrift von L\u00f6b und Higu\u00e7hi hergestellte Placentapulver erwies sich gegen Leucinamid unwirksam, w\u00e4hrend der frisch hergestellte Placentabrei, gewonnen gleichfalls nach der Vorschrift von L\u00f6b und Higuchi, sich gegen\u00fcber Leucinamid und Alaninamid als wirksam \u25a0erwiesen.\n1.\tPlacentabrei und Leucinamid. Eine L\u00f6sung von 1 g bromwasserstoffsaurem Leucinamid in 20 ccm Wasser unter Zusatz von 0,5 g Placentapulver und 0,5 g Toluol wurde 48 Stunden bei 37\u00b0 gehalten. Die filtrierte L\u00f6sung wurde nach kurzem Aufkochen unter Zusatz verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure von geringen Mengen Eiwei\u00dfstoffen befreit, das klare Filtrat neutralisiert und mit \u00e4therischer \u00df-Naphthalinsulfochloridl\u00fcsung nach Zusatz von Normalnatronlauge bis zur alkalischen Reaktion unter Kontrolle und eventuell Wiederherstellung schwach alkalischer Reaktion \u00df Stunden auf der Maschine gesch\u00fcttelt. Der Niederschlag wurde abfiltriert. Er wurde\n\u2018) Die Durchf\u00fchrung dieser Versuche verdanken wir Herrn Prof. W. L\u00f6b-Berlin.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nPeler Bergei] und Theodor Brugsch,\naus verd\u00fcnntem Alkohol krystallisiert und erwies, in 20 ccm Alkohol gel\u00f6st, als optisch inaktiv, Schmelzpunkt 177\u00b0. Die Wiederholung des Versuches mit frisch hergestelltem Pulver gab dasselbe Resultat, so da\u00df in ihm ebenfalls kein das Leucinamid spaltendes Enzym enthalten ist.\n2.\tIm Gegensatz hierzu gelingt die Spaltung mit dem frischen Placentabrei.\n50 g desselben wurden mit 150 ccm physiologischer Kochsalzl\u00f6sung, 1 g bromwasserstotfsaurem Leucinamid und 2 ccm Toluol bei 37\u00b0 48 Stunden digeriert. Die Behandlung war die gleiche wie bei dem Pulver. Der durch Essigs\u00e4ure und Kochen erzeugte Eiwei\u00dfniederschlag war naturgem\u00e4\u00df weit reichlicher als bei Anwendung des Pulvers. Die in der geschilderten Weise durchgef\u00fchrte Sch\u00fcttelung mit der \u00e4therischen Naphthalinsulfochloridl\u00f6sung ergab folgendes Resultat:\nDer entstandene Niederschlag wurde sofort aus verd\u00fcnntem Alkohol umkrystallisiert und zeigte, in 20 ccm Alkohol wieder gel\u00f6st, im 1 dcm-Rohr eine Rechtsdrehung von 0,51\". Aus der alkalischen Schicht waren durch Salzs\u00e4ure f\u00e4llbar 0,2 g sirup\u00f6ser Substanz, welche langsam in Eis erstarrten. Dieselben in 20 ccm verd\u00fcnnter Natriumlauge gel\u00f6st, drehten im 2 dcm-Rohn 0,75\u00b0 nach links.\nEin zweiter Versuch mit dem Placentabrei gab qualitativ dasselbe Resultat.\n3.\tln derselben Weise wie das Leucinamid wurde das Alaninamid in seinem Verhalten gegen Placentabrei gepr\u00fcft. Nach der Sch\u00fcttelung mit der \u00e4therischen Naphthalinsulfochloridl\u00f6sung wurden als unl\u00f6slich 0,2 g Substanz erhalten, die in 20 ccm Alkohol gel\u00f6st, im 1 dcm-Rohr die Polarisationsebene um 0,2\u00b0 nach rechts drehten, und aus verd\u00fcnntem Alkohol in breiten Nadeln erhalten wurden. In \u00c4ther gel\u00f6st, blieben O.\u00f6 g sirup\u00f6ser langsam krystallinisch erstarrender Substanz, die, in 20 ccm Alkohol gel\u00f6st, im 2 dcm-Rohr 0,5\u00b0 nach links drehten. Aus der alkalischen Fl\u00fcssigkeit mit Salzs\u00e4ure gef\u00e4llt und mit \u00c4ther aufgenommen wurden 0,25 g Substanz, welche keine deutliche Ablenkung der Polarisationsebene hervorriefen. Die Substanz lie\u00df sich aus ganz verd\u00fcnntem Alkohol","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Iber Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak. VI 103\n\u2022 \\ .\numkrystallisieren, zeigte den Schmelzpunkt 220\u00b0 und bestand wahrscheinlich aus dem Derivat des d-l-Alanins (218\u00b0).\nKupferverbindung des d-DLeucinamids.\nL\u00f6st man bromwasserstolTsaures Leucinamid in Wasser, iiigt wenig \\erd\u00fcnnte Natronlauge und tropfenweise sehr verd\u00fcnnte Kupfersulfatl\u00f6sung hinzu, so erh\u00e4lt man eine zwiebel-i<de h \u00e4rbung nach Art der Biuretreaktion von Peptonen uud Albumosen. Weitere Mengen Kupfersulfat f\u00fchren die Farbe in yiolettrot \u00fcber. Stellt man die Reaktion in etwas konzentrierter L\u00f6sung an, so scheidet sich bald ein dichter Niederschlag ab, der anf\u00e4nglich heller erscheint als die L\u00f6sung uml daher zun\u00e4chst f\u00fcr Leucinkupfer. gehalten wurde. Reim Absetzen zeigt sich jedoch bald, da\u00df der Niederschlag selbst rot gef\u00e4rbt ist und die L\u00f6sung nur noch wenig rotviolett erscheint. Der so entstandene Niederschlag ist zun\u00e4chst nicht kristallinisch. Es gelang, die Verbindung in folgender Weise zu kristallisieren: Die rote F\u00e4llung wird abgesaugt, in Normal-salzs\u00e4ure gel\u00f6st, stark verd\u00fcnnt und die der S\u00e4ure genau entsprechende Menge Normalnatronlauge hinzugef\u00fcgt, wobei Rotf\u00e4rbung, aber kein Niederschlag auftritt. Es wird filtriert und im Vakuum bis zum Auftreten eines Niederschlags eingeengt. Der jetzt entstehende Niederschlag ist stets krystallinisch. Seine Menge \u00fcberstieg auf 1 g angewandte Substanz 0,15 g nicht.\nDas rote Kupfersalzkrystallisiert in sch\u00f6nen flachen Prismen, die makroskopisch zwiebelrot erscheinen, aber auch unter dein Mikroskop noch r\u00f6tlich durchscheinend sind. Sie schmelzen scharf bei 222 223\u00b0 (korr.) unter Aufsch\u00e4umen und Zersetzung. Sie sind krystallwasserfrei. Zur Analyse wurde bei 100\u00b0 getrocknet.\n0,1060 g\tSubstanz gaben 0,1151\tg 00,,\n0,1060 \u00bb\t*\u25a0\t>\t0.0/70\t\u00bb 11,0.\n0,1060 v\t% 0.0262\t* CuO.\n\t(Schiffchen zuriickijew\t\n0,1050 >\t\u00bb\t15.6 C(\tin X il8'\\ 761\n0.0501 >\t\u00bb 0:0121\tg CuO.\nGefunden: C\t20.60\".\nN \u2014 17.25-\u00bb \u00bb. H - 8.11%. Cu l'.\u00bb,70%.","page":103}],"identifier":"lit18983","issued":"1910","language":"de","pages":"97-103","startpages":"97","title":"\u00dcber Verbindungen von Aminos\u00e4uren und Ammoniak. VI. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"67"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:16.332383+00:00"}