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{"created":"2022-01-31T14:05:57.928137+00:00","id":"lit18997","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wacker, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 67: 197-218","fulltext":[{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den KohlenhydratstoffWechsel.\nI. Mitteilung.\nEine kolorimetrische Blutzuckerbestimmungsmethode und\nderen Anwendung.\nVon\nDr. L. Wacker, Chemiker und Assistent, des Instituts.\nMit einer Abbildung im Text.\t;\nAus der ehern. Abteilung des pathologischen Institutes der Universit\u00e4t W\u00fcrzburg,\nDirektor Professor Borst.)\nDer Redaktion zugegangen am 8. Juni ItMO.)\nDie gebr\u00e4uchlichen Methoden zur Bestimmung des Zuckergehaltes des Blutes leiden an dem \u00dcbelstande, da\u00df eine ziemlich erhebliche Blutmenge erforderlich ist. Dadurch lassen -ich viele Versuche am Menschen, wie an kleineren Tieren \u00fcberhaupt nicht durchf\u00fchren. Es ist daher w\u00fcnschenswert, eine Methode zu besitzen, welche gestattet, mit geringen Blutmengen auszukommen, soda\u00df man mehrere Versuche hintereinander intra vitam vornehmen kann, ohne die Tiere zu schw\u00e4chen und dadurch das Versuchsresultat zu beeintr\u00e4chtigen.\nAn anderer Stelle1) habe ich \u00fcber eine empfindliche Farbreaktion auf Aldehyde, Alkohole und Kohlenhydrate mit p-Phenyl-hvdrazinsulfos\u00e4ure bei Gegenwart von Natronlauge berichtet und mitgeteilt, in welcher Weise mit Hilfe dieser Farbstoffbildung ein R\u00fcckschlu\u00df auf die Molekulargr\u00f6\u00dfe von Polysacchariden kolloider Natur, wie z. B. des Glykogens gemacht werden kann.2)\nM Berichte d. Deutsch, ehern. Gesellseh., Bd. XLI (1908). S. 206 und Bd. XLI1 (1909), S. 2675.\n*) Es sei gleich hier erw\u00e4hnt, da\u00df die f\u00fcr die kolorimetrische Zucker-hestmimung ausgearbeitete Methodik sich f\u00fcr derartige Molekulargewichts-bestirnmungen besser eignet, als das fr\u00fcher beschriebene Verfahren.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXYII.\t14","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198 f\t' L. Wacker,\nI Dieselbe Reaktion l\u00e4\u00dft sich auch verwenden, um den Zuckergehalt in L\u00f6sungen auf quantitativ kolorimetrischein .Wege zu ermitteln, dadurch, da\u00df man die auf Zusatz genannter Rdagenfcien allm\u00e4hlich auftretende Rotf\u00e4rbung mit einer Farbskala, hergestellt aus einer Standard-Zuckerl\u00f6sung, vergleicht.\nE\u00df War daher naheliegend, die Methode auch auf den Blutzucker zu \u00fcbertragen; besonders da es gelingt, mit Hilfe dieses Verfahrens noch Quantit\u00e4ten von 5,'ioo mg Traubenzucker und darunter zu unterscheiden und quantitativ nachzuweisen.\nBei der Empfindlichkeit der Reaktion, welche diejenige der chemischen Wage bei weitem \u00fcbertrifft, ist es nat\u00fcrlich n\u00f6tig, sorgf\u00e4ltig und genau nach Vorschrift zu arbeiten und vor allem auf Nebenreaktionen zu achten, die aus den verwendeten Chemikalien, ja sogar aus dem Filtrierpapier unter dem Einflu\u00df der Natronlauge, stammen k\u00f6nnen. Die Hauptschwierigkeit liegt auch in der Beseitigung des Eiwei\u00dfes, da ungen\u00fcgende oder ungeeignete Enteiwei\u00dfung das Resultat beeintr\u00e4chtigt.\nEs mu\u00dften daher Salze gew\u00e4hlt werden, die durch Kry-stallisation in tunlichst reiner Form zu erhalten sind und welche die Eigenschaft haben, das Eiwei\u00df quantitativ niederzurei\u00dfen. Solche Salze wurden in dem Eisenalaun Fe2K2(S04)4 + 24 aq.1) und in dem Zinkvitriol ZnS04 4- 7 aq. erkannt. Die w\u00e4sserigen L\u00f6sungen dieser Salze schlagen auf Sodazusatz aus einer lackfarbenen Blutl\u00f6sung s\u00e4mtliches Eiwei\u00df nieder. Dieses Enteiwei\u00dfungsverfahren ist einfach und zuverl\u00e4ssig und auch f\u00fcr andere Zwecke zu empfehlen. Es wird weiter unten genauer beschrieben werden.\nDer Traubenzuckergehalt des menschlichen Blutes, nach der \u00fcblichen Methode durch Reduktion alkalischer Kupferl\u00f6sungen ermittelt, betr\u00e4gt 0,7\u20140,1.2)\n*) Zweifellos ist die blutstillende Wirkung der Eisenchloridwatte auf denselben Vorgang zur\u00fcekz\u00fcf\u00fchren, indem das Alkali des Blutes aus dem Eisenchlorid \u00abEisenoxyd\u00bb frei macht, welch letzteres in statu nascendi mit den Bluteiwei\u00dfk\u00f6rpern ausllockt und die Kapillaren verstopft.\ns) Reicher und Stein, Berliner klin. Wochenschrift, 1910, Nr. 19. S. 909. Referat. \u2014 Michaelis und Rona, \u00abUntersuchungen \u00fcber Blutzucker\u00bb. Bioch. Zeitschrift, Bd. VII, S. 329 (1908); Bd. XIII, S. 121 (mit","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstuffwechsel. I. 199\nDiese Zahlen sind eher zu niedrig als zu hoch, da ganz geringe Zuckermengen keine reduzierende Wirkung auf die Kjpferl\u00f6sung auszu\u00fchen verm\u00f6gen. Enth\u00e4lt doch der normale Harn 0,02 \u00b0/o Traubenzucker,1) ohne da\u00df dies die Reagenzien anzeigen.\nIm Gegens\u00e4tze hierzu liefert diese kolorimetrische Methode zu hohe Traubenzuck er werte, da sie alle wasserl\u00f6slichen \u00dfe-standteile des Blutes, welche Alkohol oder Kohlenhydratcharakter haben, erkennen l\u00e4\u00dft, z. B. auch eventuell vorhandenes, aus dem Fette stammendes Glycerin, prim\u00e4re Abbauprodukte des Traubenzuckers wie Glukurons\u00e4ure usw.\nSo habe ich also f\u00fcr den Kohlenhydratgehalt des normalen menschlichen Blutes Werte gefunden, die\" zwischen \u00d6, 1*4\u20140,18 schwanken. Kaninchenblut enth\u00e4lt dagegen mehr Kohlenhydrate und zwar zwischen 0,21\u20140,27\u00b0/o, Hundeblut ist wieder n\u00e4her dem Menschenblut. Der Blutzuckergehalt einer wei\u00dfen Maus betrug 0,281 \u00b0/o. Dasselbe ist verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig hoch und gewinnt man den Eindruck, als ob kleinere Tiere infolge der\ngr\u00f6\u00dferen W\u00e4rmeverluste2) auf einen h\u00f6heren Kohlenhvdrat-\n' \u00a5\ngebalt im Blut eingestellt sind.\nL\u00e4vulose erzeugt mit p-Phenylhydrazinsulfos\u00e4ure eine doppelt so farbstarke Rotf\u00e4rbung wie Traubenzucker. Dieser Tatsache mu\u00df man sich bei Untersuchungen in F\u00e4llen von L\u00fcvulosurie bewu\u00dft sein.\nWeiter sei hier noch bemerkt, da\u00df der bei der kolori-metrischen Untersuchung beobachtete erh\u00f6hte Kohlenhydratgehalt nicht in Zusammenhang zu bringen sein d\u00fcrfte mit der von Pavy beobachteten und von L\u00e9pine und Boulud weiter verfolgten Tatsache, da\u00df Blut, welches bei Gegenwart von S\u00e4uren,3) wie z. B. Flu\u00dfs\u00e4ure auf \u00fcber 100\u00b0 C. erhitzt worden\nOp pol er); Bd. XIV, S. 47\u00ab (1908); Bd. XVI. S. 60 (1909); Bd. XVIII. S. 375 (1909).\n9 Lohnstein, Allgem. mediz. Zentral-Ztg., 1900. Nr. HO.\n*) E. Voit, Zeitschrift f. Biologie. Bd. XLI. S. 11H (1901)1\n:l) L\u00e9pine und Boulud, Compt. rend., Bd. CXLVII. 8. 22\u00ab (190H), Sur le sucre total du sang: Bd. CXLVI, S. 109\u00ab (1909.. Sur le sucre total du sang; Bd. UXLIX, S. 583 (1909). Sur le sucre total du plasma et des globules du sang.\nU*","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"L. Wacker,\n\u2022200\nwar, einen erh\u00f6hten Zuckergehalt besitzt. Dieser Zuckerzuwachs, welchen genannte Autoren als den virtuellen Zucker bezeich-neten, stammt gro\u00dfenteils aus den Bluteiwei\u00dfk\u00f6rpern. Er kann somit bei der kolorimetrischen Methode nicht inbegriffen sein, weil vorher enteiwei\u00dft wurde.\nDie Enteiwei\u00dfung habe ich immer schon innerhalb einer Stunde nach Blutentnahme vorgenommen, soda\u00df anzunehmen ist, da\u00df die Wirkung des glykolvtischen Fermentes vernachl\u00e4ssigt werden kann.\nZur Pr\u00fcfung der Zuverl\u00e4ssigkeit der Methode habe ich wiederholt Blutproben derselben Provenienz unter gleichen Bedingungen entnommen, untersucht und Differenzen erst in der 3, Dezimale des Prozentgehaltes, manchesmal allerdings auch Unterschiede bis zu 0,030 \u00b0/o beobachtet. Wichtig ist es, m\u00f6glichst unter gleichen Bedingungen und mit tunlichst gleichen Blutmengen zu arbeiten.\nUm die Qualit\u00e4t der Methode weiter zu erproben, habe ich Blut aus dem Schlachthause mit bekannten Traubenzuckermengen versetzt. So ergab z. B. Lammbiut 0,114'Vo Zuckergehalt, nach Zusatz von genau 0,1 \u00b0/o Traubenzucker enthielt das Blut bei der kolorimetrischen Untersuchung 0,204 %. Somit eine Zunahme von 0,090\u00b0/o, d. h. ein Fehler in der Analyse von 0,010 \u00b0/o.\nNachdem ich mich in dieser Weise von der Brauchbarkeit dieses Verfahrens \u00fcberzeugt hatte, habe ich beim Menschen, wie bei Versuchstieren, den Verlauf der aliment\u00e4ren Glykosurie, am Kaninchen den Phloridzindiabetes, am Schlachthausblute die Wirkung des Bernard-L\u00e9pineschen glykolytischen Fermentes und wiederum am Kaninchen den Einflu\u00df der Abk\u00fchlung auf den Blutzuckergehalt, d. h. die chemische W\u00e4rmeregulation am homoiothermen Organismus verfolgt.\nBei W\u00e4rmeverlusten sucht bekanntlich der Warmbl\u00fcter unter allen Umst\u00e4nden die K\u00f6rpertemperatur konstant zu erhalten und neben der physikalischen Regulation spielt, besonders bei gr\u00f6\u00dferen Verlusten, die chemische eine hervorragende Rolle. Die verlorene W\u00e4rme wird durch einen gesteigerten Stoffwechsel, d. h. eine forcierte Verbrennung organischen Materials","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoffwechsel. I. 201\nersetzt. Diese Tatsache l\u00e4\u00dft sich sehr sch\u00f6n durch die Kontrolle des Gaswechsels der Lungen feststellen, da durch Abk\u00fchlung bekanntlich die Kohlens\u00e4ureproduktion und der Sauerstoffverbrauch zunehmen.\nRubner1) hat durch Respirationsversuche bei kalten Duschen am Menschen nachgewiesen, da\u00df der W\u00e4rme Verlust vorzugsweise durch Verbrennung von Kohlenhydraten gedeckt wird, weil der respiratorische Quotient von 0,87 auf 1,02 an-stieg. Auch der Umstand, da\u00df bei Abk\u00fchlung der Glykogengehalt der Leber2) schwindet, deutet daraufhin, da\u00df die Kohlenhydrate zur chemischen W\u00e4rmeregulation verwendet werden. Da das Glykogen wahrscheinlich nicht als solches in den Kreislauf kommt, so mu\u00df man daran denken, da\u00df eine gesteigerte Verbrennung von Traubenzucker stattfindet. Diese \u00dcberlegung hat mich veranla\u00dft, Kaninchen durch B\u00e4der stark abzuk\u00fchlen und die Ver\u00e4nderung im Blutzuckergehalt zu studieren. In der Tat ist es mir auch gelungen, in der Mehrzahl der F\u00e4lle Hyperglyk\u00e4mie nachzuweisen.\nDie Beobachtung Arakis,3) da\u00df bei starken Abk\u00fchlungen im Harne der Tiere fast regelm\u00e4\u00dfig Zucker und Milchs\u00e4ure zu finden sind, deutet an, da\u00df eine Hyperglyk\u00e4mie bestanden hat, da die Durchl\u00e4ssigkeit der Niere f\u00fcr Zucker mit steigendem Zuckergehalte des Blutes w\u00e4chst (siehe weiter unten \u00fcber K\u00e4ltediabetes).\nAuch der Gesamtkohlenhydratgehalt des Harns wurde wiederholt gepr\u00fcft und gefunden, da\u00df derselbe unter normalen Verh\u00e4ltnissen 0,35\u20140,52\u00b0/o betr\u00e4gt. Nach Udransky/betr\u00e4gt derselbe 0,075\u20140,35 und nach Luther im Mittel 0,23\u00b0/o, wovon jedoch nur 0,09 \u00b0/o verg\u00e4rungsf\u00e4hig sind. Somit gibt auch\nin diesem Falle die kolorimetrische Methode h\u00f6here Werte.\n__________ \u00ab\n') Rubner * Die Wirkung kurz dauernder B\u00e4der und Duschen, Archiv f. Hygiene, Bd. XLVI. S. 390, 1903.\n*) K\u00fclz, \u00dcber den Eiuflu\u00df der Abk\u00fchlung auf den Glykogengehalt der Leber, Pfl\u00fcgers Archiv. Bd. XXIV, S. 46, 1881.\n3) Araki, \u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure Und Glykosc *im Harn, Diese Zeitschrift, 1892, Bd. XVI, S. 45fff. \u2014 B\u00f6hm und Hoffmann, Beitr\u00e4ge zur Kenntnis des Kohlehydratstoffwechsels, Archiv f. experim. Pathologie u. Pharmakol.. Bd. VIII, S. 302.","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nL. Wacker,\nDurch Inversion des Harns steigt der Kohlenhydratgehalt um 12\u201416\u00b0/o. Dies deutet an, da\u00df der Urin allenfalls gepaarte Glukurons\u00e4uren, Glykoproteide oder Polysaccharide wie Harndextrin oder Isomaltose1) enthalten kann. N\u00e4heres \u00fcber das Wesen dieser Zunahme an Kohlenhydrat durch Inversion2 ergibt sich aus meinen Mitteilungen in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft loc. cit.\nBeschreibung der Methode.\nWie bereits erw\u00e4hnt, besteht die kolorimetrische Blutzuckerbestimmung darin, da\u00df man das enteiwei\u00dfte, vorher durch Verd\u00fcnnung mit Wasser lackfarben gemachte Blut gegen eine Farbskala, hergestellt aus 0,01 \u00b0/oiger Traubenzuckerl\u00f6sung, vergleicht und daraus den Zuckergehalt berechnet.\nDie Farbstoffbildung geht nach Zusatz der Chemikalien leider nicht spontan vor sich, sondern sie tritt langsam unter Einflu\u00df\u2019 des Luftsauerstoffs ein (Autoxydation). Der Blutzucker verh\u00e4lt sich dabei anders als der reine Traubenzucker. Blutzucker f\u00e4rbt sich viel rascher rot, man mu\u00df daher mit dem Vergleiche de,s Blutzuckers gegen die Skala warten, bis eine Einstellung erfolgt ist, was 4 Stunden beansprucht.\nDiese Zeiten m\u00fcssen genau eingehalten werden. Aus diesen und fr\u00fcher angef\u00fchrten Gr\u00fcnden eignet sich die Methode nicht zur Feststellung absoluter Traubenzuckerwerte, sondern zur Ermittlung relativer Kohlenhydratmengen in ausgef\u00fchrter Weise.\nErforderliche Apparatur.\n1 Dutzend Glask\u00f6lbchen nach Erlenmeyer mit weitem Halse und eingeschliffenem Glasst\u00f6psel. 90\u2014100 ccm Kapazit\u00e4t, 32 mm lichte Halsweite. An einer Stelle Mattschliff zur Aufnahme der Numerierung.\n1 Skalpell oder eine Lanzette mit Platiniridiumspitze.\n3 Dutzend genau gleichweite Glaszylinder von 140 mm\n*) Lemaire, Diese Zeitschrift, 1895, Bd. XXI, S. 444.\n*) Der zur Inversion verwandte Harn wurde vorher nicht mit Ent-eiweifuingsmitteln behandelt.","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kuhlenhydratstoffwechsel. I. 203\nH\u00f6he, 31 mm Durchmesser und etwa IV* mm Wandst\u00e4rke. Unten flach. Dazu 3 Stative nach Art der Reagenzglasgestelle zur Aufnahme von je 12 Zylindern, mit Milchglasplatte als Unterlage. Jeder Zylinder oben eine mattgeschliffene Stelle zur Aufnahme der Bezeichnung.\nJe 2 St\u00fcck 1, 2, 5, 10, 15 und 22 ccm Vollpipetten normal. Je 2 St\u00fcck 1, 2, 5, 10 und 20 ccm Uio-ecm Mohrsche Pipetten normal.\nJe 2 Me\u00dfkolben \u00e0 2 1, \u00e0 11, \u00e0 100 und 50 ccm.\nJe 2 Me\u00dfzylinder \u00e4 250 und 100 ccm.\n2 Dutzend gew\u00f6hnliche Erlenmeyerk\u00f6lbehen mit weitem Hals, ca. 100 ccm Inhalt.\n2 Dutzend kleine Glastrichter, 4 und 5 cm Durchmesser. Diverse K\u00f6lbchen verschiedener Gr\u00f6\u00dfe.\nFertige Faltenfilter von 7\u20149 cm Durchmesser.\n1 Handwage und eine feine analytische Wage nebst Gewichtss\u00e4tzen.\nChemikalien.\nEisenalaunl\u00f6sung (30 g krystallisiertes Eisenalaun auf 110 ccm destilliertes Wasser).\nSodal\u00f6sung 5,3 \u00b0/o ig.\npara-Phenvlhydrazinsulfos\u00e4ure (Kahlbaum, Berlin).\n( Traubenzucker chemisch rein.\nFerricyankalium (rotes Blutlaugensalz).\nNatronlauge, rein, spezifisches Gewicht 1,40.\nToluol.\nCollodium.\nWatte.\nDestilliertes Wasser.\nBlutentnahme.\nDie obenerw\u00e4hnten numerierten, mit eingeschriebenem Glasstopfen versehenen, weithalsigen K\u00f6lbchen werden in trockenem Zustande f\u00fcr sich allein gewogen und das Gewicht ein f\u00fcr alle Male notiert, dann werden sie mit 15 ccm destilliertem Wasser beschickt und unter der Vorsichtsma\u00dfregel, da\u00df kein Wasser zwischen den Glasstopfen h\u00e4ngen bleibt, wiederum ge-","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"L. Wacker,\n204\nwogen. Darauf l\u00e4\u00dft man 10 freifallende oder mindestens 15 abgeschleuderte Tropfen z. B. durch Einstechen mit der sterili-sierten Platiniridiumnadel in die gereinigte Fingerspitze oder die Randvene des Kaninchenohres in das K\u00f6lbchen unter vorsichtigem Umsch\u00fctteln einfallen, soda\u00df das Blut lackfarben wird. Kine abermalige W\u00e4gung ergibt das Blutgewicht (ca. 0,35\u20140,4 g) auf 4 Dezimalstellen genau.\nBei vergleichenden Blutuntersuchungen verwende man m\u00f6glichst gleiche Blutquantit\u00e4ten durch Tropfenz\u00e4hlung, doch ist zu bemerken, da\u00df freifallende Tropfen schwerer sind als abgesto\u00dfene.\nDie Blutentnahmestelle wird nach der Reinigung und dem Trocknen durch Toluol hvper\u00e4misch gemacht. Verwendung von Alkohol oder \u00c4ther empfiehlt sich deshalb nicht, weil beide Substanzen mit p-Phenylhydrazinsulfos\u00e4ure Rotf\u00e4rbungen geben und l\u00e4uschungen verursachen k\u00f6nnen.\nDie Wunde wird durch Collodium verschlossen.\nEnteiwei\u00dfung des Blutes.\nDas gewogene, durch Aufl\u00f6sung in 15 ccm Wasser lackf\u00e4rben gewordene Blut wird mit 1 ccm einer Eisenalaunl\u00f6sung *) (30 g Eisenalaun werden in 110 ccm destilliertem Wasser gel\u00f6st) 1 2 Minuten stehen gelassen und dann unter Umsch\u00fctteln langsam 2 ccm Sodal\u00f6sung (5,3 g reine calcinierte Soda2)) werden in 80 ccm Wasser gel\u00f6st und nach erfolgter L\u00f6sung\nauf 100 ccm Fl\u00fcssigkeit mit destilliertem Wasser aufgef\u00fclln zugegeben.\nEs bildet sich dann ein Niederschlag, der s\u00e4mtliches Eiwei\u00df enth\u00e4lt. (Eine Probe des Filtrates darf mit Ferrocyankalium und Essigs\u00e4ure keinen Niederschlag geben). Nach Zusatz der Soda mu\u00df die 1 l\u00fcssigkeit schwach alkalisch, zum mindesten neutral reagieren. Ist noch saure Reaktion vorhanden, mu\u00df noch Sodal\u00f6sung in bekannter Menge zugef\u00fcgt werden. Bei Einhaltung dieser Vorschrift ist dies jedoch nicht der Fall.\n') An Stelle der Eisenalaunl\u00f6sung kann auch eine 10\u00b0,oige Zinkvitrioll\u00f6sung Verwendung finden.\n*! Die calcinierte Soda \u00e9tellt man sich her durch Ausgl\u00fchen von Natriumbicarbonat im Platintieg\u00e8l.","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstof\u00eeweciisel. t. 205\nNach Sodazufuhr l\u00e4\u00dft man 15 Minuten stehen. Inzwischen werden K\u00f6lbchen mit trockenen Faltenfiltern bereitgestellt und filtriert. Man verwende hierzu 100 ccm Erlenmeyerk\u00f6lbchen mit weitem Hals, da dieselben am leichtesten zu reinigen sind.\nVom Filtrat werden 10 ccm in einen der Zylinder pipettiert und zum Vergleiche mit der Farbskala verwendet.\nWir haben also abgewogen: etwa 15 ccm destilliertes Wasser im\nGewichte von\t14,95\tg\t.\n10 Tropfen Blut Gewicht 0,35 g\t0,35\t\u00bb\n1\tccm Eisenl\u00f6sung\t1,00\t\u00bb\n2\t\u00bb Sodal\u00f6sung\t2,00\t>\nSumme 18.30 g oder ccm.\nDavon wurden 10 ccm zur Blutzuckerbestimmung entnommen. Der darin gefundene Zuckergehalt mu\u00df mit multi-\n' 10\npliziert werden, um den Zuckergehalt in 0,35 g Blut zu erhalten.\n(F\u00fcr diese Berechnung ist es nicht n\u00f6tig, die. Blutmenge auf 4 Dezimalen genau in Rechnung zu setzen, wohl aber f\u00fcr die rmrechnung auf den Prozentgehalt des Blutes an Kohleiihydrat.)\nStandard-Traubenzuckerl\u00f6sung. 0,01 \u00b0/oig.\n0,2 g reiner trockener Traubenzucker, der wom\u00f6glich einige Tage vorher im Vakuumexsikkator \u00fcber trockenem Chlorcalcium aufbewahrt worden ist, werden auf tariertem, schwarzem Glanzpapier auf der analytischen Wage abgewogen und vorsichtig, wenn n\u00f6tig mit Hilfe eines Haarpinsels, in einen 21-Me\u00dfkolben gebracht, in destilliertem Wasser gel\u00f6st und auf 2 1 aufgef\u00fcllt. Nach sorgf\u00e4ltigem Mischen ist die L\u00f6sung zur Herstellung der Farbskala gebrauchsfertig. Die Standardl\u00f6sung ist nach meinen Beobachtungen 3 Wochen hindurch haltbar und l\u00e4\u00dft sich kein R\u00fcckgang durch allenfallsige Bakterienwirkung konstatieren. Die L\u00f6sung mu\u00df nat\u00fcrlich in geschlossener Flasche aufbewahrt werden.\nFarbskala.\nIn 16 St\u00fcck der erw\u00e4hnten Glaszylinder f\u00fcllt man 0,5, 1,0,1,5, 2,0 usw. bis 8,0 ccm obiger Standardl\u00f6sung m\u00f6glichst","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nL. Wacker,\ngenau ein und erg\u00e4nzt jeweils durch destilliertes Wasser auf 10 ccm Fl\u00fcssigkeit, soda\u00df man also 9,5, 9,0, 8,5, 8,0\u20142,0 ccm Wasser zuzusetzen hat.\nIn einen weiteren Zylinder f\u00fcllt man lediglich 10 ccm Wasser f\u00fcr den sogenannten Kontrollansatz, um sich zu \u00fcberzeugen, da\u00df die zur Verwendung gelangenden Reagenzien und die Laboratoriumsatmosph\u00e4re rein sind.\nNeben die so vorbereitete Farbskala setzt man jene Zylinder, welche je 10 ccm des in fr\u00fcher beschriebener Weise enteiwei\u00dften Blutes enthalten. Beabsichtigt man z. B. \u00df\u20147 Blutzuckeruntersuchungen durch Vergleich gegen dieselbe Skala durchzuf\u00fchren, so hat man 23\u201424 Zylinder mit je 10 ccm Fl\u00fcssigkeit beschickt. Dazu kommt noch ein weiterer Ansatz, \u00fcber dessen Zweck weiter unten berichtet wird, zusammen also 25.\nPro Ansatz w\u00e4gt man nun 0,04 g para-Phenylhydrazin-sulfos\u00e4ure auf der Handwage ab, jedoch nicht einzeln, sondern insgesamt. In unserem Falle 0,04 X 25 = 1,0 g. Diese suspendiert man in etwas mehr als 2 X 25 z. B. in 52 ccm destilliertem Wasser und setzt zur L\u00f6sung 1 ccm Natronlange vom spezifischen Gewicht 1,4 hinzu. Von dieser L\u00f6sung, welche immer kurz vorher frisch bereitet sein mu\u00df, gibt man je 2 ccm, genau abgemessen, zu den oben besprochenen 25 Ans\u00e4tzen und gleich hinterher je 2 ccm Natronlauge spezifisches Gewicht 1,4. Hierauf wird der Inhalt jeden Zylinders gut umgesch\u00fcttelt und das Sch\u00fctteln sp\u00e4ter zeitweise wiederholt. Vers\u00e4umt man letzteres, so riskiert man, da\u00df sich Oxydation des Farbstoffs durch den Luftsauerstoff ungleichm\u00e4\u00dfig vollzieht. Derselbe Mi\u00dfstand kann eintreten, wenn die Zylinder nicht gleiche Weite besitzen.\nDer Inhalt der Zylinder f\u00e4rbt sich nach kurzer Zeit allm\u00e4hlich rot. Jene Proben, welche enteiwei\u00dftes Blut enthalten, zeigen die Rotf\u00e4rbung fr\u00fcher als die Traubenzuckerl\u00f6sungen der Skala. Sp\u00e4terhin holt jedoch der Traubenzucker den Blutzucker an Farbst\u00e4rke ein. Nach 4 Stunden vergleicht man die Farbst\u00e4rke des Blutzuckers mit derjenigen der Skala und notiert das Resultat. Zur besseren Unterscheidung ben\u00fctzt man wei\u00dfes Papier als Unterlage und wenn m\u00f6glich Nordlicht. Ohne be-","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoffwechseh I. 207\n\u2022 \u2022\t\u2022\tV.\nsondere \u00dcbung kann man noch Farbst\u00e4rken. die zwischen den F\u00e4rbungen der Skala liegen, z. B. zwischen 3,0 und 3,5 ccm, somit 3,25 ccm, sch\u00e4tzen.\nLs ist zweckm\u00e4\u00dfig, die Blutmengen so abzumessen, da\u00df die auftretenden F\u00e4rbungen zwischen 2.0 und 5,0 ccm der Skala fallen.\nZuweilen, besonders bei unzureichender Enteiwei\u00dfung, sind die Blutzuckerf\u00e4rbungen etwas gelbstichiger als die Skala, dies erschwert nat\u00fcrlich den Vergleich. In solchen F\u00e4llen setzt man zu jedem Ansatz 2 cCm einer Ferricyankaliumt\u00f6sung, welche (>.3 g Ferricyankalium auf 53 ccm AVasser enth\u00e4lt, dadurch schl\u00e4gt die N\u00fcance der F\u00e4rbungen in orangerot um. Der Vergleich erfolgt sofort nach Zusatz des Ferricyankaliums. Die oxydierende Wirkung des Ferricyankaliums ruft bei l\u00e4ngerem Stehen anderweitige Ver\u00e4nderungen hervor, daher empfiehlt es sich, das Resultat sogleich abzulesen.\nDer Eisenalaun, sowie auch der Zinkvitriol, enthalten aus unbekannter Ursache meist eine geringe Menge sich rotf\u00e4rbender Substanz. Es ist zweckm\u00e4\u00dfig, dieselbe quantitativ festzustellen, besonders weil dies ohne gro\u00dfe M\u00fche geschehen kann, und den gefundenen Betrag von der Blutzucker-Traubenzuckerzahl in Abzug zu bringen. Zu diesem Zwecke werden 15,3 ccm Wasser in ein K\u00f6lbchen pipettiert, dazu 1,0 ccm Eisenalaunl\u00f6sung gegeben und das Eisen mit 2,0 ccm Sodal\u00f6sung gef\u00e4llt. Nach der F\u00e4llung l\u00e4\u00dft man ebensolange wie bei der Enteiwei\u00dfung des Blutes d. h. 15 Minuten stehen und filtriert. Vom Filtrat gelangen gleichfalls 10 ccm zur Untersuchung.\nDie Skala von 0,5 bis 8,0 ccm einer 0,01 \u00b0/oigen Tr\u00e4uben-zuckerl\u00f6sung gestattet, absolute Zuckermengen von 0,00005 bis 0,00080 g in 10 ccm Fl\u00fcssigkeit zu ermitteln.\nBei einer Blutmenge von 0,4 g unter Verwendung von 15,0 ccm Wasser, 1 ccm Eisenalaunl\u00f6sung, 2 ccm Sodal\u00f6sung umfa\u00dft die Skala Blulzuckermengen von 0,023 bis 0,308 \u00b0/o. F\u00fcr die Untersuchung Diabetikerblutes reicht aber die Skala nicht aus, besonders da die Rotf\u00e4rbung, welche auf Konto des Eisenalauns zu setzen ist, noch in Abzug gebracht werden mu\u00df. Man tut daher gut, in solchen F\u00e4llen mehr Wasser, statt","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nL. Wacker.\n15 ccm 30 ccm, oder weniger Blut zu verwenden. Da zwischen der Skala liegende F\u00e4rbungen noch gesch\u00e4tzt werden k\u00f6nnen, so gestattet die Methode, Unterschiede im Zuckergehalt von 0,000025 g in 10 ccm Fl\u00fcssigkeit oder 0,0115 im Prozentgehalt zu erkennen.\nBlutuntersuchungen.\nPr\u00fcfung der Brauchbarkeit der Methode.\nZur Pr\u00fcfung der Methode auf ihre Zuverl\u00e4ssigkeit habe ich meiner Fingerspitze in beschriebener Weise 9 Tropfen Blut im Gewichte von 0,3175 g entnommen und in 15 ccm Wasser aufgefangen. Zur Enteiwei\u00dfung wurden 1,0 ccm Eisenalaun und 1,7 ccm Sodal\u00f6sung 5,3 \u00b0/o ig (neuerdings setze ich 2,0 ccm Sodal\u00f6sung hinzu) verwendet, so da\u00df zuz\u00fcglich 0,3 g Blut 18,0 ccm Fl\u00fcssigkeit durch ein trockenes Filter filtriert wurden, wovon 10,0 ccm Filtrat Verwendung fanden.\nDieselben lieferten eine Rotf\u00e4rbung, welche 3,8 ccm 0,01 \u00b0/oiger Traubenzuckerl\u00f6sung (zwischen 3,5 und 4,0 ceno gleichkam. Davon sind in Abzug zu bringen 1,0 ccm, welche der Rotf\u00e4rbung des Eisenalauns zuzuschreiben sind, so da\u00df noch 2,8 ccm \u00fcbrig bleiben.\n10 ccm des enteiwei\u00dften Blutes enthalten somit 2.8 V 0,0001 g d. h. 0,00028 g Traubenzucker, 18,0 ccm enthalten 0,000504 g, entsprechend dem Kohlenhydratgehalt von 0,3175 g Blut. Rechnen wir dies auf lOOgBlutum, so erhalten wir 0,158\u00b0 <>.\nAus derselben Wunde wurden 15 Tropfen Blut im Gewicht von 0,4012 g in gleichfalls 15 ccm Wasser aufgefangen. In gleicher Weise behandelt wie oben, entsprechen 10 ccm des Filtrats 4,5 ccm 0,01 \u00b0/oiger Traubenzuckerl\u00f6sung. Davon gehen ab 1,0 ccm f\u00fcr Eisenalaun. Den Testierenden 3,5 ccm entsprechen 0,157 \u00b0/o Traubenzucker. Die Differenz zwischen beiden Analysen betr\u00e4gt somit nur 0,001 \u00b0,o.\nWeiter wurden 3 Untersuchungen ein und desselben Hammelblutes unternommen und absichtlich die Blutmenge verschieden gew\u00e4hlt. Es wurden gefunden:","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoflwechs\u00eal. I. 209\nMittel 0,091 \u00bb/\u00ab.')\n.Mittel\nO,219\u00b0/o.\n1.\tIn 0,5049 g Blut 0.079 \u00b0/o Blutzucker\n2.\t\u00bb 0,4381 \u00bb \u00bb 0,097 \u00b0/o\n3.\t> 0.9406 \u00bb > 0,108 \u00b0/o\nDie gr\u00f6\u00dfte Differenz betr\u00e4gt somit 0,029 '% Im allgemeinen sind die Differenzen jedoch nicht so gro\u00df. Untersuchungen am Kaninchen.\n4 Blutentnahmen aus dem Ohr innerhalb ca. 30 Minuten.\n1.\t0,4-398 g Blut enthielten 0,225 \u00b0/o Kohlenhydrate\n2.\t0.5870 * >\t>\t0,209 o/0\t- /\n3.\t0,4508 *\t0,216 \u00b0/o\n0,4563 \u25a0\u00bb \u00bb\t>\t0,229 \u00f4/o .>\nGr\u00f6\u00dfte Differenz 0,020 \u00b0/o bei 4 Analysen desselben Blutes. Lammblut vor und nach Zuckerzusatz (Schlachthausblut). 0.4194 g\tLammblut\tenthielten\t0,112 \u00b0/o\tZucker\t| Mittel\n0,4169 \u2022>\t. \u00bb\t>\u2022\t0,116 o/o \u00bb\tj 0,114\u00b0/o.\n\u2022 Auf 100 ccm desselben Blutes wurden 0,1 \u00b0/o d. h. 0,105 g reiner Traubenzucker, gel\u00f6st in 5 ccm Wasser, zugef\u00fcgt und gut gemischt. Die Feststellung des nunmehrigen Zuckergehaltes ergab bei Verwendung von 0,5184 g Blut 0,203 % Traubenzucker 0,7952 / V 0,211 \u00b0/o \u2022> 0,5121 \u00bb {\t0,199 \u00b0/o\nEs wurde somit von dem zugesetzten Traubenzucker im Mittel 0,09 \u00b0/o, im ung\u00fcnstigsten Falle 0,083, im g\u00fcnstigen Falle 0,099 \u00b0'o wiedergefunden. Fehler somit im Mittel 0,01.\u00fc/o.\nAus diesen Resultaten schlie\u00dfe ich, da\u00df die Methode zur Mehrzahl der vorkommenden Blutuntersuchungen geeignet sein d\u00fcrfte, besonders wenn es sich um vergleichende Untersuchungen handelt.\nUntersuchungen \u00fcber das glykolytische Ferment.\n3 Untersuchungen desselben Hammelblutes ergaben 0.079, 0,095 und 0,108o, im Mittel 0,094 n/o Kohlenhydrat.\n'\u00bb Der niedrige Zuckergehalt mag vielleicht daher r\u00fchren, .da\u00df das lilut mehrere Stunden der Wirkung des glykol y tischen Ferments exponiert war.\nMittel 0,204 \u00b0/o.","page":209},{"file":"p0210.txt","language":"de","ocr_de":"210\nL. Wacker.\nDasselbe Blut wurde nach ca. 24 st\u00e4ndigem Stehen bei 16\u201420\u00b0 C. wiederum gepr\u00fcft:\n1.\tProbe 0.059 'Vo | ... t\n2.\t\u00bb\t0,038\u2018>, >J MlUel\nDas Blut hatte somit um 0,046 \u00b0/o an Zuckergehalt abgenommen.\nKalbsblut aus dem Schlachthause, noch in warmem Zustand zur Untersuchung verwendet:\n1.\tProbe 0.161 <7o |\t,\n2.\tt 0.162 % J Wlltel. 0,161\nDasselbe Blut nach 24 st\u00e4ndigem Stehen bei Zimmertemperatur :\n1. Probe 0,036 \u00b0/o\n% U 0,027 o/o Mittel 0,031 \u00abfoi .\t3.\t>\t0,030 \u00b0/o\nAbnahme innerhalb 24 Stunden 0,130 \u00b0/o.\nDas Kalbsblut zeigte somit eine viel st\u00e4rkere Abnahme als das Hammelblut. Der Unterschied ist jedenfalls darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, da\u00df das Hammelblut l\u00e4ngere Zeit gestanden hat und vor der ersten Analyse schon der Wirkung des glv-kolvtischen Fermentes anheimgefallen war. Der Endzuckergehalt ist ziemlich gleich, 0,031 und 0,048 \u00b0/o. Der Anfangszuckergehalt zeigt einen wesentlichen Unterschied, 0,094 gegen 0,161 \u00b0 o. Um einen richtigen Vergleich zu erhalten, m\u00fc\u00dfte das Blut direkt vom K\u00f6rper zur Untersuchung gelangen.\nWirkung des glykolytischen Ferments bei Zuckerzusatz.\nGehalt des verwendeten Lammblutes an nat\u00fcrlichem Zucker 0,11 l\u00b0/o (Mittel aus 2 Proben).\nDasselbe Blut nach Zusatz von 0,1 \u00b0/o Traubenzucker (auf 100 ccm Blut 0,105 g Traubenzucker in 5 ccm Wasser zugesetzt ' bei sofortiger Untersuchung 0,204 \u00b0/o Zucker (Mittel aus 3 Proben\u00bb.\nZuckergehalt nach 24st\u00e4ndigem Stehen bei Zimmertemperatur:\n1.\tohne Zuckerzusatz 0,024 \u00b0/o Kohlenhydratgehalt (1 Probe).\n2.\tmit 0,10 o Zuckerzusatz 0,141 % Kohlenhydratgehalt.","page":210},{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"211\nUntersuchungen \u00fcber den Kohlenhydrat Stoffwechsel. I.\nDie nicht mit Zucker versetzte Probe hat demnach um\n0.\t090 \u00b0/o, die mit 0,1 \u00b0/o Zucker versetzte Probe 0,063 \u00b0/o an Zucker verloren. Es zeigt sich also, da\u00df die Zuckerabnahme nicht proportional' dem Zuckergehalt erfolgt.\nAliment\u00e4rer Diabetes.\nVersuche am menschlichen K\u00f6rper.\nK\u00f6rpergewicht der Versuchsperson 66 kg.\n1.\tBlutzuckergehalt morgens n\u00fcchtern ..........0,156 \u00b0/V,\n\u00bb\tca. 1 Stunde nach einfachem\nFr\u00fchst\u00fcck .... . . . . . . . ... . '0,150\u00b0/\u00ab, Blutzuckergehalt 1?/* Stunde nach Aufnahme von 125 g Traubenzucker in 200 ccm Wasser . . 0,161 \u00b0/o. Hieraus ist ersichtlich, da\u00df zur Zeit der Blutentnahme ( ine belangreiche Hyperglyk\u00e4mie nicht bestand und die Leber bez\u00fcglich des Glykogenisierungsverm\u00f6gens den Anforderungen gewachsen war. Immerhin k\u00f6nnte jedoch eine Hyperglyk\u00e4mie schon vor der Blutentnahme bestanden haben. Die Untersuchung der zugeh\u00f6rigen Harne lehrt aber, da\u00df eine belangreiche Hyperglyk\u00e4mie nicht vorhanden gewesen sein kann.\n1.\tHarn vor der Zuckeraufnahme, spezifisches Gewicht 1.0256 bei 20\u00b0 C.\n2.\tHarn 115 Stunden nach der Zuckeraufnahme, spezifisches Gewicht 1,0240 bei 26\u00b0 G.\nVerfahren zur Harnuntersuchung nach der kolorime-\ntrischen Methode.\n20 ccm Harn wurden mit 1 ccm Eisenalaunl\u00f6sung und 2,5 ccm Sodal\u00f6sung 5,3\u00b0/oig unter Umsch\u00fctteln versetzt und nach 15 Minuten langem Stehen filtriert. Vom Filtrate wurden T) ccm in ein Me\u00dfk\u00f6lbchen von 50 ccm Inhalt gebracht und mit destilliertem Wasser auf 50 ccm aufgef\u00fcllt. Nach t\u00fcchtigem Umsch\u00fctteln wurde 1 ccm in einen Zylinder pipettiert und mit 9 ccm Wasser auf die \u00fcblichen 10 ccm aufgef\u00fcllt. Die nach Zugabe der Reagenzien erzielte Rotf\u00e4rbung entsprach 3,8 ccm\n*) Die Harnuntersuchung nach dieser Methode d\u00fcrfte von Wert sein, wenn wenig Harn zur Verf\u00fcgung steht, z. B. hei Froschham usw.","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\nL. Wacker,\nder Traubenzuckerskala. Ein Abzug auf Konto der Rotf\u00e4rbung durch die Eisenl\u00f6sung ist in diesem Falle mit R\u00fccksicht auf die enorme Verd\u00fcnnung \u00fcberfl\u00fcssig.\nHieraus berechnen sich auf 100 ccm Harn 1 0,40\u00b0/o Kohlenhydrat.\nIn derselben Weise analysiert, enthielten 100 ccm des Harns H 0,51 ft/() Kohlenhydrat.\nDaraus geht hervor, da\u00df etwas Kohlenhydrat in den Harn \u00fcbergegangen ist, jedoch ist diese Quantit\u00e4t nach Trominer oder Nylander nicht zu ermitteln. Eine leichte Hyperglyk\u00e4mie mag demnach, wie auch die Blutanalyse andeutete, bestanden haben, jedoch war sie sehr gering. 2. Versuch 2 Tage sp\u00e4ter: 160 g Traubenzucker wurden in 200 g Wasser gel\u00f6st, zur Sterilisation auf den Siedepunkt erhitzt, auf 44\u00b0 C. abgek\u00fchlt und bei dieser Temperatur auf einmal ausgetrunken.\nEine vor der Zuckeraufnahme entnommene Blutprobe zeigte 0,148 \u00b0/o Traubenzucker. Der vorher untersuchte Harn 0,52 \u00b0/o Kohlenhydrat.\nDas Blut hatte 1 Stunde und 10 Minuten nach der Zuckerzufuhr 0,207 \u00b0.'o, die Erh\u00f6hung betrug daher 0,059 \u00b0/o. Nach 1* 2 Stunden wurden 91 ccm Harn II gelassen, der 0,89 bezw. 0,80 \u00b0/o Kohlenhydrat, im Mittel 0,84 \u00b0/o, besa\u00df. Die Zunahme der Kohlenhydrate des Harns betrug somit 0,32 \u00b0/o. Die Gesamtmenge des ausgeschiedenen Zuckers in 91 ccm betrug somit 0,29 g. Ein dritter nach 3 Stunden gelassener Harn zeigte keine Zuckerreaktion, w\u00e4hrend im Harn II sowohl nach Tr\u00fcmmer als nach Nylander Zucker nachweisbar war, wenn auch das Reduktionsverm\u00f6gen ziemlich gering war. Der Umstand, da\u00df im dritten Harne kein Zucker mehr war, beweist, da\u00df die \u00fclykogenisierung nach lr\u20192 Stunden vollendet wurde.\nDer \u00dcbersicht wegen seien die Resultate nochmals tabellarisch zusammengestellt.\nMan sieht aus dieser Zusammenstellung, da\u00df die Durchl\u00e4ssigkeit der Niere f\u00fcr Zucker nicht bei einem bestimmten Zuckergehalt des Blutes pl\u00f6tzlich einsetzt, sondern da\u00df mit steigendem Blutzuckergehalt der Zucker im Urine an w\u00e4chst. Es geht dies auch schon","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoffwechsel. I. 213\ndaraus hervor, da\u00df der normale Harn 0,02 \u00b0/q Traubenzucker (loc. eit.) enth\u00e4lt.\nOu an ti tat\tBlut-\tBlut-\tZunahme\tKohle-\tKohle-\tZunahme\ndes\tzucker-\tzucker\tdes\tliydrat des\thvdratdes\tdes\naufgenom-\tgehalt vor\tnach der\tZuckers\tHarns vor\tHarns\tZuckers\nmenen\tder Auf-\tAuf-\tim\tder Auf-\tnac h der\tim\nZuckers\tn\u00e4hme\tn\u00e4hme\tBlute\tn\u00e4hme\tAufnahme\tHarn\nfr .\t\u00b0/o\tt\t\u00b0v\tV\ts\t\u00fc,0\n125\t0,150\t0,164\t0.014\t0.40\t0,51\t0.11\n100\t0,148\t0.207 \u2022\t0,050\t0.52\t0,84\t\u2022 o.:i2\nVersuche am Hund.\nAn einer 10 kg schweren H\u00fcndin wurden gleichfalls Versuche zur Erzeugung aliment\u00e4rer Glykosurie vorgenommen :\nDer normale Blutzuckergehalt betrug 0,120 \u00b0/o (Mittel aus () Analysen). Das Blut wurde mittels einer Lu ersehen Spritze aus der Beinvene entnommen, bequemer kann jedoch das Ohr ben\u00fctzt werden.\n11 4 Stunde nach Aufnahme von 100 g Traubenzucker in 150 ccm Wasser (insgesamt 205 ccm) war der Blut Zuckergehalt 0,313 \u00b0/o, wobei sich Polyurie und Glykosurie einstellte. Die Zunahme des Blutzuckergehaltes betrug somit 0,187 \u00b0/o.\nVersuche an Kaninchen.\t.\nEin Kaninchen im Gewichte von 3170 g hatte vor dem Versuch 0,205\u00b0/o Blutzucker. Nach Aufnahme von 45 g Traubenzucker in 70 ccm Wasser stieg der Blutzucker innerhalb einer Stunde auf 0,318 \u00b0/o an. Somit eine Zunahme von 0,113\u00b0/o,\nEin anderes kleineres Kaninchen (Gewicht unbekannt) hatte vor der Zuckergabe 0,231 \u00b0/o Blutzucker, der durch 40g Traubenzucker in 60 ccm Wasser nach einer Stunde auf 0,389 \u00b0/o hinaufging. Zunahme 0,158 \u00b0/o. In beiden F\u00e4llen war polyurie und Glykosurie vorhanden.\nPhloridzindiabetes.\nDie Versuche wurden nur an einem Kaninchen im Gewichte von 3450 g durchgef\u00fchrt. Bekanntlich sind die Pflanzenfresser gegen Phloridzin wenig empfindlich.\nUoppe-SeylerVZeitschrift f. physiol. Chemie. LXVII.\t15","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nL. Wacker,\n1. Versuch.\nBlutzuckergehalt vor der Phloridzinaufnahme . . .\t0,211 \u00b0/0,\nBlutzuckergehalt nach Aufnahme von 2 g Phloridzin\nsuspendiert in Wasser............... . .\t0,223 %.\nIm Harne kein Zucker.\n2. Versuch.\nBlutzucker vor der Phl\u00f6ridzingabe................. 0,254 \u00b0/0,\nBlutzucker 2 Stunden nach 6 g Phloridzin . . .\t0,241 \u00b0/o.\nIm ersten Urin, 2 Stunden nach dem Phloridzin, geringe Mengen reduzierender Substanz. Der zweite Urin 24 Stunden nachher enthielt l,60\u00b0/o Zucker.1) Die Gesamtmenge des Urins, 165 ccm enthielt somit 2,64 g Zucker. Bemerkenswert ist, da\u00df in der aufgenommenen Phloridzinmenge 2,5 g Zucker enthalten sind. Es wurde also nur Phloridzinzucker ausgeschieden, denn der dritte Urin nach 72 Stunden war gelatin\u00f6s, reagierte sauer und enthielt keinen Zucker. Er gab keine Eiwei\u00dfreaktion, wohl aber mit Phosphorwolframs\u00e4ure eine dicke F\u00e4llung.\nW\u00e4rmeregulation und K\u00e4ltediabetes.\n1. Chemische W\u00e4rmeregulation.\nWie schon eingangs erw\u00e4hnt, l\u00e4\u00dft sich die Regulation der K\u00f6rperw\u00e4rme nach sehr starker Abk\u00fchlung am Kaninchen durch Zunahme des Gehaltes des Blutes an Traubenzucker nachweisen.\nDie gr\u00f6\u00dften Ausschl\u00e4ge habe ich bei jungen Kaninchen beobachtet, Fette, gro\u00dfe Kaninchen geben bei derselben Art der Abk\u00fchlung geringe Ausschl\u00e4ge, die manchmal in die Fehlergrenze der Methode fielen. Die kleinen Tiere wurden gegen\u00fcber den gr\u00f6\u00dferen im Verh\u00e4ltnis viel st\u00e4rker abgek\u00fchlt. Auch der Zeitpunkt der Blutentnahme mag von Bedeutung sein.\nBei den kleinen Tieren waren die Ohren nach dem Bade so sehr an\u00e4misch, da\u00df die in der Mitte des Ohres befindliche gr\u00f6\u00dfere Arterie ge\u00f6ffnet werden mu\u00dfte, um die zur Untersuchung n\u00f6tige Blutmenge zu erhalten.\nDer \u00dcbersichtlichkeit wegen gebe ich die gefundenen Resultate in Form einer Taballe wieder.\n\u2022) Bestimmt nach Lohnstein und polarimetrisch:","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoffwechsel. I. 215\nsc\n\t\t\t\t\t\t\ttfc\ncC\t\u00a9 T3 3\t33 3 2Q\tA\tA\tA\tA\ta C * 3 7 CC\n\tK\t33\tA\tA\tA\tA\t\u00c4 \u00a9\n- \u2014\t.\t\t\t\t\t\ts\n\t33\tc\tA\t\u00c2\tA\ta\t\u00bb '.\n* ZJ\t\t3\t\t\t\t\u2022\tCL.\n\u2014\t8\tg\t\t\t\t\t\u00a3\n\u201c \u2014\tW\t3\t*->\t3\tW\t\u00a9\t-j \u00a9\n-\t\u00bbj\t\t\t\t\tpX\t\u00ceC\t\nrt\t0 U\t\u00cfS\t2\ts\tC u\t\tS'\u00ab\n\t\t\t5\t\u2022ft Ol\tS\t\u00bbft\tC 3\n\u00cf- 3\t\u00bb0\t-\t\t\tt>-\tsc\tX\n3 S\t\t\t\t\t\t\t1\n\u2014 \u00a3\t\t\t\t\t\t\tt>.\nC\ts w\t8 Ol\t1\tli\t\tl\t5 s * Si\t\n\tlO\tc\t\u00a9\t\t\u00bbft\t\u00a9\t\n\u00a3\t.3\t\t\t\t\t\t\t\n-\tK\t\t\t\t\t\t\t\nr\tPijJ\t\u2022*\t\t\t\t\t\t\nS _C w\tO (M\t\u00bbft\tX\tX\tc\tX\t01\n\t\t\tT.\t01\t\t**\t01\n2\tw\t\t\t\t\t\t\t\u00bb\u20141\n=\tC\t\t\t\t\t3\t\t\n\t\t\t\t\tw\t\t\n7\t\t\t\t\t\t\t\n\u201c .\t\t\tTO\tOl\t\u00a9\t\t\u00a9\nr -3 ~\tOl\toi\tCft\tOl\tOl\tX\t\nr^O\t\t\t\t\u00ae-4\tc\u00e9\t\t\n\t\t\t\t\to\t\t\nr. _\tO\t\t\t\t\t\t\nr =\t\u00a9\t\tw\t\u00bbft\t\tc\t\u00a9\n\t>0\t*ft\t\u00bbft\tt\tV*\u00bb\t\u00bbft\tOl\n_ *\"3\tTO\tTO\tTC\t\tX\tX\tX\n~ - 3 = TC3\tl*\t\t\t\tIm\t\t\n\t\u00a9\t\t\t\tV\t\t\n\t3\t*\t\t\t3\t\t\n\t3\t\t\t\t3\t\t\n/. - W O\to\t\t\t\t\t\t\n--3-C\t\tOl\t\t\t\t\t\u00a9\n= , \u00ab\tX\t**>k\t\t\u00a9\t0mm W\u00bb\tX\tcT\nI - \u2014\tTO\t\t\tX\tX\tX\tX\n-\u2022 >\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t\u00a9\tr>*\t**\t\u00a9\t\tr>.\t**\n\t\u00abp*.\t>ft\tr>-\t\u00bbft\tOl\t\u00a9\t\u00a9\nc\t|>1\t'M\tOl\tS']\tX\tX\tX\n*\to\t\u00a9\t\t\u00a9\u25a0\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9'\n- o\tX\tOl\t\u00bbn\t\tX\t*n\tOl\n\u2014 ^ \u25a0\t\t\t\t\tX\t\t\u00a9\nari\tOl\tOl\tOl\tOl\tOl\t\tOl\n\u00ab- 0^. mi \u201c*\t' *\t\u00a9\tW\t\u00a9\t\u00a9\t\t\u00a9\t\u00a9 '\nJ.\t\t\t\t\t\t\t\n3\t\t\t\t\t\t\t\no\t\t\t\t\t\t\t\n\u00c7 -*\t\u00a9 I'\u00bb\tr~\tX\t58\t\t\u00bbA \u00f4\tg\n.3\t3\t8\t\u00a9\tO\tX\to\tOl\t\n\u2022 \u2014\t\tTO\tOl\tOl\t\t\t\n\u00efv\t\t\t\t\t\t\t\nu;\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t01\tTO\t\t\u00bbft\tW\tt>\n\u00a3\n\u00a9\n33\n7\n3\ncS\n2 c\tU\t3\t\u00a9\t\u2022\u00bb\t\u00a9\nw \u00b0 7 .2\tO\t* \u2014>\tSX 3\tmmm Ci\t33 3\n7 3T\tCC\to\t\u00a9\tt\u00a3\t3\n3 ^\t'S\tr\u201c\t\u00a3\t3 '\tW\ng ^3 g u B \u00a9 := s\n| \u00e4 eg 'S\n** M\n\u2019\u00a9\nN\n7 w u \u00bbX\n> g 4 g \u00fc\nffi 73 -, \u00ab S S\nX! rt\n<3 \u00a3\n.> t-\nw \u00ae =5 \u2014\nN\nOl\no\n\u00ab\n>s \u00ae\nV 2 t\u00df -r\n&\u00bb \u00a3 f 5\nes \u00c4\n^ \u00ab \u00ab 7\n\u00a3 \u00dc\n!i\ncS :3 'S >\n-c\nC o\ng 7 S-4\nsei\nc .a\n3\nO\n>\ns\n\u00a9\n\u201cw\ns\n'S\ne\u00f6\n\u00c4 *5\n'S ?\nec\n!> SJ3 7 3\nes es\n<y\nc .3 \u00a3 *\ns t\u00df c c\n\u25a0\u2022\u201c 3\n* g\n3\t7*\n\u00a9\n\u20222 .\u00a3 o *c\ntS c\n\u00bb cC \u2022* \u00a3\nH \u00f6\n\u00a3 3t 33 7 3\nti CS ec \u25a0 \u00a3 33 ?\no g \u2022\u00ab\" -c\n7 T & \u00ab\n\u00a9\n33 ._. L. C S3 -3\nN Jg\nc \u00fc \u00a9\n\u00a9\n3\nCi O \u00a9 \u2022-\nc H\nr> 7 C\n1* ^ bfi pC 3 c eC 3 bfi\n7 ^\n\u00a3 c\n> w ^\n\u00a3 *\" 7 3c 3 ~ \u00abS\n<cz\nU\u00e4\nm\n33 \u00a9\nc*\u00a7 ci ec\nC H\n. fc\u00df\nc \u2014\nC\npQ\nc tS\n& -\n<\u00fc ~\nc\n\u00a9\nc\n\u00a3\nLp\n:\u00c4\n\u00a3\n3\nc\nsO\n8\ns-Ci .* c \u00bb\u25a0* \u2022S\nN\n. 3 c \u00c6 3 eS s-\nH fcft JE: ,r2\n4\u00bb ~V\n\u00c4 01\n3\neC\nc\ni\n3\nc\nCS \u00a9\nc \u00a3\n\u00ae \u00abS\nx? ^\n\u202255 \u00a3\nN *\nl. >\u00bb\ns b\n0)\nfc\u00df 33 3 73\n~ \u00abS \u00ae \u00ab\n35 T3\n3 --\u00ab t\n\u00ab M\nfl \u2022\n'\u00a3 &\u00bb<\u00a3 \u2022c^\t5\n3 A s\nCi.\nN Ci 3 \u2022ti J3 \u00a9 7 cC \u00ab3.\nC -o\npC\t-\n7\n3 \u2022'\n5 ,g\nc\nc\n\u00ae \u2022 ::\nN\nc\nc-\nr*\nc\no\nE-\n3 3\t\"\n4l i ,\nN 7 S if\nC eC\n7 \u2014 -\t\u2022\n\u00a3 t\u00df \u00a3 \u00b0 Ol \u00a7\u00a3\n^p C \u00d6JB\nX \u00ce5 c 30 3 ses\n9\nOl\n\u00abft\u201c\nc.\n-3\ncC\n\u00a3\no\n\u00fc\neC\n3\n\u2022 ag \u00a9 -3 us \u00a3 x*\tc \u2022\"\u00a9\t3 \u00dc If- \u00a9 cc \u00a3\t\u00a9\na. c\u00bb \u00a9 m! \u00a3 -\t3 c\tzur turn\t\u00a9 33\nS3 M JS 3\t\t3\t3 -\n\t8 \u00a9 \u00a9\tie die emper\tV) \u00abH\nw \u00a9\t\u00a9\t\t\nL. L. 3 *? xs *\u25a0* w \u00a9\t33 3\ts H *3 ;\u00f6.\tCp \u00a3 Cp\n- > ^2 Lp 7\t\u00a9\tK \u00ab-> 7\t\u00a3 33 3 p^j \u00ae 3\tH\n33\t3\t3 3\t-c.\nrt\nOl\no\n'S\nCS\nCC\nr- \u2022\ns\n\u00ab\n\"3\nc\nes\n3\n\u00a3\n\u2018C\nH\n. c\n8\nc\nrs\nc\nc\n7\nC\nCJ\ns>\n3\n'0\nu\nc\n7 \u2022 7 cC >\nc\nu\n3\n'S\nC 3\n3\u00c8\nA\n7\npp*\n\u2019n\n(3\nC)\nC\n7 C\nT3\no\n.\u00ab3\nSO\ni.\no\n\u2022c\nZJ\nT3\n8 \u2022c 3\n. o\n\u00ab\t<3\n2o->\n.o ~ .2\n^ y\n__\tL*\neC 4i \u2022 \u00ab\n2\tT3 JO\no rt 43\ns\u201c \u2022.\nO p- o\n.. pp w p* p\" i.\nWC.\n3\t3 f N *C\n3 f t\nCS g J ^3 \u00c7\n15*\nperatur. Compt. rend. soc. biol., Rd. LI, S. S89\u2014891.\nDie Unregelm\u00e4\u00dfigkeit der W\u00e4rmeabgabe an das Bad bei meinen Versuchen f\u00fchre ich zum Teil auf Harn und Kotabgabe zur\u00fcck.\nPembrey. On the reaktion-time of marnais to changes of the temperature of their surroundings. Journ. of physiol., Bd, XV, S. 401\u2014120; Maly. Jahresbericht f. Tierchemie, Bd. XXV (1895), S. 441.","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nL. Wacker.\n2. K\u00e4ltediabetes.1)\n\\VJe bereits hervorgehoben, sind die Nieren f\u00fcr Traubenzucker unter physiologischen Verh\u00e4ltnissen nicht vollkommen undurchl\u00e4ssig. Die Durchl\u00e4ssigkeit steigt mit Zunahme des Blutzuckergehaltes. Ein hoher Zuckergehalt im Urin l\u00e4\u00dft also auf eine hochgradige Hyperglyk\u00e4mie schlie\u00dfen, wie ich durch Harn- und Blutuntersuchungen bei aliment\u00e4rer Glykosurie und bei Diabetikern nachgewiesen habe.\nBekanntlich nimmt die Verbrennung der Nahrungsstoffe im tierischen Organismus, einem allgemein g\u00fcltigen chemischen (iesetze folgend, mit zunehmender Temperatur zu und mit fallender Temperatur ab. Bei den Warmbl\u00fctern kommt die erworbene Eigenschaft hinzu, durch gesteigerten Stoffwechsel (Hyperglyk\u00e4mie) die Temperatur konstant zu erhalten.\n1st durch die beginnende Abk\u00fchlung eines homoiothermen Organismus die chemische W\u00e4rmeregulation durch Hyperglyk\u00e4mie eingeleitet und wird der Organismus so rapid und tief abgek\u00fchlt, da\u00df die Verbrennung und damit auch der Gaswechsel in den Lungen, anstatt zuzunehmen, ein geringerer2) wird, so besteht die Hyperglyk\u00e4mie l\u00e4ngere Zeit, folglich mu\u00df ein Teil des Blutzuckers in den Harn \u00fcbertreten.\nDie untenstehende, aus der zitierten Pfl\u00fcgerschen Abhandlung entnommene Tabelle zeigt den Verlauf des Gasstoll-wechsels beim Kaninchen in etwa gleichm\u00e4\u00dfigen Zeitr\u00e4umen bei verschiedenen Temperaturen.\nBesser noch lassen sich die Gasstoffwechselprozesse aus\nden Kurven (\u201e\u2014\u00ab Sauerstoffkurve, .........Kohlens\u00e4urekurve )\nerkennen, welche ich nach den Pfl\u00fcgerschen Unterlagen konstruiert habe.\nAuf der Ordinate sind die Zeiten (je 20 Minuten) in gleichen Abst\u00e4nden mit der zugeh\u00f6rigen Temperatur, auf der Abszisse die V erte f\u00fcr Kohlens\u00e4ure und Sauerstoff aufgetragen. Es resultieren durch Verbindung der aufgetragenen Punkte zwei\n) I fl\u00fcger-, Das Glykogen und seine Beziehungen zur Zuckerkrankheit. Bonn 1905, S. 528.\n*) Pfl\u00fcger, Arch. d. ges. Physiologie, Bd. XVIII, S. 324 (1878..","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoffwechsel. I, 217\nim wesentlichen konform verlaufende Kurven mit den ge schilderten Merkmalen.\nXXIV.\tNr.\tSauerstoffverbrauch pro kg und Stunde\tKohlens\u00e4ureabgabe pro kg und Stunde\tTemperatur des\n\t\tin ccm\tin ccm\tTieres im Rektum\n, 1\t\t798\t704\tvon 37,8\u201438,8\n2 i\t\t771\t634\t38.8\n\t3\t884\t882\t38.8-25,6\n. \u25a0 V-:\t4 .\t588\t519\t25,6\u201421,4\n\t5\t486\t539\t21,4\n\u25a0\t6\t648\t542\t21,4-26,5\n\t7\t820\t756\t26,5-32,6\n\t8\t707\t715\t32,6\u201435,6\n\"\t0\t667\t617\t35,6\u201436,8\nA \u25a0\nW\u00e4hrend bei beginnender Abk\u00fchlung eine bedeutende Steigerung der Verbrennung sieh bemerkbar macht, ist beim R\u00fcckg\u00e4nge der Temperatur auf 21,4\u00b0 (nach Quinquand schon bei 30\u00b0) eine, bedeutende Abnahme des Gasstoffwechsels zu beobachten.1) Bei \u00e4hnlich niedrigen Temperaturen (26\u00b0 C.) erzielte daher Araki (loc. cit.) die Erscheinung des K\u00e4ltediabetes.\n\u2018) Quinquand. De l\u2019action du froid sur l'organisme animal vivant, Uompt. rend., Bd. (.IV, 22, S. 1342; Zentralblatt f\u00fcr Physiologie, 1887, S, 432/33.","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218 L. Wacker, Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratsloffwechsel. I.\nEs scheint mir daher erwiesen, da\u00df der K\u00e4ltediabetes ein auf die chemische W\u00e4rmeregulation zur\u00fcckzuf\u00fchrender Vorgang ist. Er tritt ein, sobald der zur Regulierung der Temperatur aus dem Glykogendepot mobil gemachte Traubenzucker durch exzessiv niedrige K\u00f6rperw\u00e4rme nicht mehr zur Verbrennung gelangen kann.\nDa bei den Kaltbl\u00fctern die chemische W\u00e4rmeregulation wegf\u00e4llt, tritt nat\u00fcrlich beim poikilothermen Organismus die analoge Erscheinung der Glykosurie erst bei so niedrigen Temperaturen auf, bei welchen sonst jedes organische Leben aufzuh\u00f6ren pflegt1) (\u20145 bis \u201412\u00b0 C.j, wenn sich der Zucker im Blute durch die minimale Verbrennung bei anhaltend niedriger Temperatur angereichert hat.\nDer Verlauf der W\u00e4rmeregulation beim Warmbl\u00fcter erscheint paradox. Nach der f\u00fcr Kalt- und Warmbl\u00fcter g\u00fcltigen Regel nimmt der Stoffwechsel mit fallender Temperatur ab, w\u00e4hrend er beim Warmbl\u00fcter nach Abk\u00fchlung, somit durch die gleiche Ursache, wiederum zu einer Temperatursteigerung f\u00fchren soll. Von chemischen Gesichtspunkten l\u00e4\u00dft sieh dieser Widerspruch nur dadurch erkl\u00e4ren;' da\u00df alle chemischen Vorg\u00e4nge in konzentrierterer L\u00f6sung, in diesem Falle also bei Hyperglyk\u00e4mie, innerhalb nicht zu gro\u00dfer Temperaturschwankungen energischer verlaufen, wie wenn die Reagenzien in d\u00fcnnerer L\u00f6sung aufeinander einwirken.\nM. Loewit, K\u00e4ltediabetes beim Frosche, Zentralbl. f. Physiologie, Bd. XXI, S. 873.","page":218}],"identifier":"lit18997","issued":"1910","language":"de","pages":"197-218","startpages":"197","title":"Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstoffwechsel. I. Mitteilung: Eine kolorimetrische Blutzuckerbestimmungsmethode und deren Anwendung","type":"Journal Article","volume":"67"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:05:57.928142+00:00"}