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{"created":"2022-01-31T14:20:04.566184+00:00","id":"lit19013","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wechsler, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 67: 486-488","fulltext":[{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Hemielastins.\nVon\nE. Wechsler.\n(Aus dem physiologischen Institut der Universit\u00e4t Heidelberg.) (Der Redaktion zugegangen am 7. Juli 1910.)\nDas Elastin ist bisher gew\u00f6hnlich als ein Proteinstoff betrachtet worden, welcher sich durch einen abnorm niedrigen Gehalt an Hexonbasen auszeichnet. Diese Auffassung ist zum Teil dadurch veranla\u00dft worden, da\u00df die von A. Kossel und F. Kutscher1) mitgeteilte Ausbeute an Arginin als quantitative Bestimmung angef\u00fchrt wurde, obwohl diese Autoren angeben, da\u00df sie nur einen Teil des Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlags auf Arginin verarbeitet haben. Histidin ist bisher \u00fcberhaupt noch nicht im Elastin nachgewiesen und bez\u00fcglich des Lysins geben A. Kossel und F. Kutscher an,2) da\u00df es zwar vorhanden sei, da\u00df die Menge desselben jedoch eine geringe sei.\nDa nun die Darstellung und Reinigung des Elastins nur darauf beruht, da\u00df man die \u00fcbrigen Eiwei\u00dfstoffe durch verschiedene Extraktionsmittel und durch Pepsinverdauung entfernt und den R\u00fcckstand als Elastin ansieht, so kann der Auffindung so geringer Mengen von Hexonbasen, wie sie gew\u00f6hnlich angef\u00fchrt werden, keine entscheidende Beweiskraft zuerkannt werden. Denn man k\u00f6nnte den Einwand machen, da\u00df diese Basen von geringen Mengen im Pr\u00e4parat zur\u00fcckgebliebener andersartiger Proteinstoffe herr\u00fchren.\nUm diesen Zweifel zu beseitigen, habe ich auf Veranlassung von Herrn Professor A. Kossel den Hexonbasengehalt des Elastins einer erneuten Untersuchung unterworfen. Hierbei ver\u00e4nderte ich die Untersuchungsmethode in der Weise, da\u00df ich statt des\n*) Diese Zeitschrift, Bd. XXV, S. 551.\n*) Diese Zeitschrift. Bd. XXXI, S. 105.","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis des Hemielastins.\t487\nElastins das n\u00e4chste Verdauungsprodukt, das \u00abHemielastin\u00bb, der Hydrolyse unterwarf, da ich hoffte, dieses letztere leichter reinigen zu k\u00f6nnen. Die mit der Kosselschen Schneidemaschine fein zerschnittene Masse des m\u00f6glichst gereinigten Ligamentum nuchae wurde der Pepsinverdauung unterworfen, die auf ein kleines Volumen eingeengte, mit Natronlauge neutralisierte L\u00f6sung der Verdauungsprodukte durch Filtration vom Neutralisations.pr\u00e4zipitat und durch Dialyse vom Kochsalz befreit. Der urspr\u00fcngliche Plan, das Hemielastin auf Grund der geringeren L\u00f6slichkeit in hei\u00dfem Wasser von den \u00fcbrigen Bestandteilen der L\u00f6sung zu trennen, mu\u00dfte aufgegeben werden, da er auf technische Schwierigkeiten stie\u00df, und ich begn\u00fcgte mich daher mit einem Reinigungsverfahren, welches auf der mehrmaligen Ausf\u00fcllung mit Alkohol und Wiederaufl\u00f6sen in Wasser beruhte. Ich erhielt auf diese Weise ein wei\u00dfes Pulver, welches die von Horbaczewski1) beschriebenen Eigenschaften des Hemielastins zeigte. Dasselbe schied sich beim Erhitzen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung ab und gab keine Tryptophanreaktion nach Hopkins und Cole. .\n\\ on diesem Pr\u00e4parate w\u00fcrden 10,34 g der Hydrolyse mit Schwefels\u00e4ure unterworfen. Die Untersuchung der Reaktionsfl\u00fcssigkeit f\u00fchrte zu folgenden Zahlen:\nProzente des Gesamtstickstoffs:2]\nAmmoniak . .... . . . . . ; -\t94\nHuminstickstoffl3)..................31\nHuminstickstoff II . . . . . t . . , ; 49 Histidin (als Pikrolonat gewogen) ...\t1,0\nArginin >\t>\t\u00bb\t... 4,2\nIm Filtrat des Phosphorwolframs\u00e4ure-niederschlags (Monoamidos\u00e4urej. . . 71,1' Lysin (Kjeldahl-Bestimmung) . . . . 3,4\n0 Diese Zeitschrift, Bd. VI, S. 330.\n*) Der Stickstoffgehalt des bei gew\u00f6hnlicher Temperatur \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrockneten Hemielastins betrug 14,03\u00b0,0 N. (Kjeldahl-Bestimmung.)\n3) Bez\u00fcglich der angewandten Methode und der Bezeichnung \u00bbHuminstickstoff I und II\u00bb siehe Weiss. Diese Zeitschr., Bd. LU. S. 108.","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"I\n4HH\tE. Wechsler, Zur Kenntnis des H\u00e7mielastins.\nHiernach berechnen sich folgende Gewichtsprozente des zersetzten Elastins:\nArginin . .1,86\tLysin .. . . 2,48\nHistidin . . 0,53\tAmmoniak . 0,05\nSomit ist der Gehalt des Hemielastins an Hexonbasen nicht so unbedeutend, wie man nach den Angaben \u00fcber das Elastin erwarten sollte. Der K\u00f6rper kann in dieser Hinsicht mit dem k\u00fcrzlich von Argiris1) untersuchten Neurokeratin verglichen werden.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. L1V, S. 86.","page":488}],"identifier":"lit19013","issued":"1910","language":"de","pages":"486-488","startpages":"486","title":"Zur Kenntnis des Hemielastins","type":"Journal Article","volume":"67"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:20:04.566189+00:00"}