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{"created":"2022-01-31T14:14:52.164953+00:00","id":"lit19024","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Totani, G.","role":"author"},{"name":"Z. Hoshiai","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 68: 83-84","fulltext":[{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten des Pyridins im Organismus der Ziege\nund des Schweins.\nVon\nG. Totani und Z. Hoshiai.\n(Aus dim medizinisch-ehemisrhfn Institut der Universit\u00e4t zu Kyoto.)\n(Der Redaktion zugeganuen am 27. Juli ii\u00bbio.)\nIm Gegensatz zum Hunde und Huhnl) ist das Kaninchen nicht imstande, gef\u00fcttertes Pyridin in Methylpyridinammonium-hydroxyd \u00fcberzuf\u00fchren. Dieser prinzipielle Unterschied im Verhalten von den genannten Tieren gegen\u00fcber Pyridin kann durchaus nicht als Folge verschiedener Ern\u00e4hrungsweise erkl\u00e4rt werden, denn es gelang Emil Abderhalden und Carl \u00dfrahrn2) nicht, durch die F\u00fctterung mit den verschiedenen Nahrungsmitteln die Methylierung des Pyridins im Organismus des Kaninchens zu bewirken. Ob die F\u00e4higkeit, Pyridin zu methy-lieren, allen Pflanzenfressern abgeht wie dem Kaninchen, welche Umwandlung Pyridin im Organismus der Omnivoren erf\u00e4hrt, hierzu einen Beitrag zu liefern, sind die nachstehenden Untersuchungen unternommen worden.\nI. Versuche an Ziegen.\nVersuch 1. Eine Ziege von 6 kg K\u00f6rpergewicht, welche mit Tofukara,3) einem Abfallstoflf bei der Bereitung des Bohnenk\u00e4ses, und Kraut gef\u00fcttert worden war, erhielt 4 Tage lang Pyridin als essigsaures Salz in Dosen von 2 g pro die subcutan eingespritzt.\nZur Darstellung der Base aus dem Harne benutzten wir die Methode von W. His. Es wurde das Platinchloriddoppel->alz in charakteristischer Form erhalten.\n0.1413 g Substanz gaben 0,0462 g Pt = 32,69\u00b0/'# Pt.\nBerechnet f\u00fcr (C6H5N \u2022 CH3C1 >\u201e\u2022 PtCI4:\tGefunden:\nPt = 32.72 <>;0\t32.69\u00b0;#/\nVersuch 2. Eine Ziege von 12,85 kg K\u00f6rpergewicht.\n\u2019) Biese Zeitschrift. Bd. LIX, S. 32; Bd. LX1I, S. 118.\t.\n2; Emil Abderhalden u. Carl Brahm, Diese Zeitschrift. Bd. LXII, 8. 133.\n3) cf. Diese Zeitschrift. Bd. XXVI. S. 544. Fu\u00dfnote.","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"84 G. Totani u. Z. Hoshiai, \u00dcber das Verhalten des Pyridins.\nMit Tofukara gef\u00fcttert. 2 Tage lang t\u00e4glich 5 g Pyridin als essigsaures Salz in Wasser gel\u00f6st subcutan eingespritzt.\nAus dem 2 t\u00e4gigen Harne wurden 1,04 g Platinchloriddoppelsalz erhalten, welches in orangeroten Tafeln krvstalli-sierte und bei 205\u2014207\u00b0 schmolz.\n0,1757 g Substanz gaben 0,0584 g Pt = 32,66*;\u00ab Pt.\nBerechnet f\u00fcr (C5H5N \u2022 CHSC1), \u2022 PtCl4 :\tGefunden :\nPt = 32,72 \u00ae/o\t32,66\u00b0/\u00ab.\nII. Versuch am Schwein.\nVersuch 3. Ein Schwein von 46,5 kg K\u00f6rpergewicht. Mit Tofukara, Reis und Kartoffeln gef\u00fcttert. 2 Tage lang Pyridin als essigsaures Salz in Dosen von 10 g pro die in Wasser gel\u00f6st subcutan injiziert.\nAus 2 t\u00e4gigem Harne wurden 0,78 g Platinchloriddoppelsalz erhalten. Dieses Doppelsalz schmolz bei 205\u2014207\u00b0 und\n\u2022\u2022\nzeigte in Krystallform gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit Methylpyridinammoniumplatinchlorid.\n0,3156 g Substanz gaben 0,1032 g Pt = 32,73 \u00b0/o Pt.\nBerechnet f\u00fcr (C5H&N \u2022 CHsCl)j \u2022 PtCl4 :\tGefunden :\nPt = 32,72 \u00b0/o\t32,73 \u00b0/o.\nAus den obigen Versuchen 1 und 2 ergibt sich, da\u00df bei den ausschlie\u00dflich mit den vegetabilischen Nahrungsmitteln gef\u00fctterten Ziegen die Bildung von Methylpyridin aus Pyridin stattfindet. Wir sind also zum Schlu\u00df berechtigt, da\u00df es gewisse Tierarten unter den Pflanzenfressern gibt, welche das Verm\u00f6gen besitzen, die Methylierung des verabreichten Pyridins herbeizuf\u00fchren.\nWie aus dem Versuche 3 zu ersehen ist, scheidet das Schwein auch Methylpyridin im Harne nach Eingabe von Pyridin aus. Zieht man noch dazu die Tatsache in Betracht, da\u00df Methylpyridin im menschlichen Harnel) vorkommt, so ist nicht zu bezweifeln, da\u00df der Organismus der Omnivoren, wenn nicht immer, unter Umst\u00e4nden gleiches Verhalten gegen Pyridin zeigt wie derjenigedesHundesundHuhns.\n*) Fr. Kutscher u. Al. Lohmann, Zeitschrift f. Untersuch, d. N\u00e4hr.- u. Genu\u00dfmittel, Bd. XIII, S. 177 und diese Zeitschrift, Bd XLIX, S. 84.","page":84}],"identifier":"lit19024","issued":"1910","language":"de","pages":"83-84","startpages":"83","title":"\u00dcber das Verhalten des Pyridins im Organismus der Ziege und des Schweins","type":"Journal Article","volume":"68"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:14:52.164959+00:00"}