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{"created":"2022-01-31T15:33:38.631521+00:00","id":"lit19026","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Totani, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 68: 86-87","fulltext":[{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen von Cholin in Stierhoden.\nVon\nG. Totani.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t zu Kyoto.!\n(Oer Redaktion zugejjangen am 27. Juli 1910.)\nIn seiner Abhandlung \u00fcber \u00abthe composition and action of orchitic extracts\u00bb gibt Walter E. Dixon1) folgendes an: <The only other bodies which I have been able to recognise in the crystalline state are Cholesterine and Kreatin. Choline was not detected.\u00bb \u00dcber das Verfahren zur Darstellung des Cholins sowie \u00fcber die zur Untersuchung benutzten Hodenmengen hat er sich aber nicht ge\u00e4u\u00dfert. Sieht man von der Mangelhaftigkeit dieser Angabe ab, so d\u00fcrfte es doch fraglich sein, ob man auf ein negatives Resultat hin das Vorkommen des Cholins in Hoden von S\u00e4ugetieren im allgemeinen leugnen d\u00fcrfte, denn er hat seine Untersuchung nur auf Meerschweinchen, Maus, Kaninchen und Schafbock beschr\u00e4nkt.\nAnl\u00e4\u00dflich der Untersuchung \u00fcber die wirksamen Bestandteile der Stierhoden wollte ich mir in dieser Frage Gewi\u00dfheit verschaffen und habe die folgenden Versuche mit den gleich nach dem Schlachten den Tieren entnommenen Hoden ausgef\u00fchrt.\n2 kg zerhackter Hodenmasse werden zweimal mit dem doppelten Volumen Wasser bei Zimmertemperatur extrahiert und die Ausz\u00fcge nach der Tanninmethode von Fr. Kutscher2) verarbeitet. Die durch Baryt und Blei von Tannin befreite Fl\u00fcssigkeit wurde im Vakuum bei einer 40\u00b0 nicht \u00fcbersteigenden Temperatur eingeengt, zur Entfernung der Purinbasen und des Arginins mit Silbernitrat und Baryt versetzt und dann filtriert. Nachdem das Filtrat der Silberf\u00e4llung durch Schwefels\u00e4ure und Salzs\u00e4ure von Baryt und Silber befreit war, schlug ich nun den Rest der Basen, der wohl Cholin enthalten mu\u00dfte, durch Phosphorwolframs\u00e4ure nieder. Aus diesem Niederschlag wurden\n\u2019) Walter E. Dixon, Journ. of physiol.. Bd. XXVI. S. 272.\nDiese Zeitschrift, Bd. LX1V, S. 345.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen von Cliolin in Stierhoden.\t87\nnach bekannter Methode durch Behandlung mit Baryt, Kohlens\u00e4ure usw. die kohlensauren Basen erhalten. Die L\u00f6sung derselben s\u00e4uerte ich mit Salzs\u00e4ure an, dampfte im Vakuum ab, extrahierte den R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol, f\u00e4llte in den alkoholischen Ausz\u00fcgen durch alkoholische Quecksilberchloridl\u00f6sung die Basen aus. Diese Quecksilberf\u00e4llung l\u00f6ste ich in hei\u00dfem \\\\ asser auf, zerlegte sie durch Schwefelwasserstoff, dunstete die von Quecksilbersulfid abfiltrierte Fl\u00fcssigkeit ein und nahm den R\u00fcckstand mit absolutem Alkohol auf. Die alkoholische L\u00f6sung wurde mit alkoholischer Platinchloridl\u00f6sung ausgef\u00e4llt. Die Platinf\u00e4llung wurde abfiltriert, mit Alkohol gewaschen, in hei\u00dfem Wasser gel\u00f6st und langsam verdunstet.\nks wurde ein in orangeroten Prismen krystallisiertes Platindoppelsalz erhalten.\nDas Platindoppelsalz schmolz bei 233\u00b0 (unkorr.) und gab folgende Analysenwerte.\n\"Jm ? Substanz gaben 0.1822 g C02 = 19,53\u00bb/\u00ab C und 0,0737 g H.O\n= 4,43\u00bb/\u00ab H.\n0.2134 g Substanz gaben 8,8 ccm Stickstoff bei 21\u00bb C. und 757 mm B.\nentsprechend 4,67\u00bb/\u00ab N.\no.2497 g Substanz nach der Methode von 0. Wallach*) analysiert gaben 0,3502 g AgCl = 84,41 \u00bb/o CI und 0,0787 g Pt ^ 31,51 % Pt. 0,1010 g Substanz gaben 0,0320 g Pt \u2014 31,68% Pt.\nBerechnet f\u00fcr (C5H14N0C1)S\u2022 PtCl4:\tGefunden:\nc\t19,48 \u00bb/\u00ab\t19,53\u00bb\u00ab\t-\t_\t\nH\t4,54 \u00bb/\u00ab\t4.43 \u00bb/\u00ab\t\u2014\t\nN\t4,54 \u00bb\u00ab\t\u2014\t4,67 \u00bb/\u00ab\t-\t\nCI\t34,55 \u00bb/\u00ab\t\u2014\t\u2014\t34,41 \u00bb/.,\t__.\nPt\t31,65\u00bb/\u00ab\t-\t-\t31.51 \u00bb/\u00ab\t31.68\u00bb\u00ab.\nDie Krystallform und die Analysenwerte zeigen\t\t\tunzwei-\ndeutig, da\u00df das von mir dargestellte Platindoppelsalz mit Cholin-l'latinchlorid identisch ist. Da nun ich auch durch die besonderen, mit reinem Lecithin und Eigelb ausgef\u00fchrten Verbuche festgestellt habe, da\u00df bei obigem Verfahren die Phosphatide keine Zersetzung erfahren, so glaube ich behaupten zu d\u00fcrfen, da\u00df Cholin als ein normaler Bestandteil der Stierhoden zu bezeichnen ist.\n*' \u00b0- Wallach, Ber. d. Deutsch, ehern. Ges.. Jg. XIV. S. 753.","page":87}],"identifier":"lit19026","issued":"1910","language":"de","pages":"86-87","startpages":"86","title":"\u00dcber das Vorkommen von Cholin in Stierhoden","type":"Journal Article","volume":"68"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:33:38.631526+00:00"}