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{"created":"2022-01-31T14:07:19.074391+00:00","id":"lit19037","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Weyl, Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 68: 236-242","fulltext":[{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von k\u00e4uflichem Eieralbumin zu JodwasserstofFs\u00e4ure.\nVon\nTI\u00bb. Weyl (Berlin).\n(Der Redaktion zugegangen am 7. August 1910.\nI. Durch kurze Einwirkung von Jodwasserstoffs\u00e4ure von 1,50D auf Eieralbumin bei 75\u00b0 entsteht, wie im folgenden ausf\u00fchrlicher gezeigt wird, neben leicht l\u00f6slichen Produkten, deren Untersuchung noch aussteht, ein jodhaltiger Eiwei\u00dfstoff, die Jo fiai b\u00f6se. Sein bei Einwirkung von Jodwasserstoff auf Eieralbumin gebildetes jodwasserstoffsaures Salz l\u00f6st sich in 98\u00b0/oigem Alkohol1) und in Aceton. Die alkoholische L\u00f6sung wird durch Wasser, \u00c4ther oder essigsaures \u00c4thyl gef\u00e4llt und durch Eintr\u00e4gen von essigsaurem Kalium ausgesalzen. Die Jodalbose l\u00f6-t sich in kohlensauren oder \u00e4tzenden Alkalien, besitzt also S\u00e4urecharakter. Aus den alkalischen L\u00f6sungen wird sie durch verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt. Der Niederschlag wird durch starke Essigs\u00e4ure gel\u00f6st. Die essigsaure, mit Wasser verd\u00fcnnte L\u00f6sung wird durch Ferrocyankalium gef\u00e4llt. Die Biuretprobe versagt, ebenso die Reaktion von Moli sch. Aus letzterem Befunde wird auf das Fehlen der Kohlenhydratgruppe zu schlie\u00dfen sein. Auch die Schwefelbleiprobe wird nicht mehr erhalten. Da die alkalischen L\u00f6sungen stark gelb gef\u00e4rbt sind, lie\u00df sich nicht festst eilen, ob optische Aktivit\u00e4t vorhanden ist oder fehlt.\nDie beiden von mir analysierten Pr\u00e4parate wurden auf verschiedenem Wege erhalten und zeigen eine etwas verschiedene Zusammensetzung. Ich habe die beiden Stoffe daher als Jod-\n') Es sei hier an die in Alkohol l\u00f6slichen Chlorhydrate der Peptone erinnert, die Paal (Ber. d. deutsch, ehern. Ges. Bd. XXV, S. 1202 [1*92; und Bd. XXVII. S. 1827 [1804]) dargestellt hat.","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ef'ber d. Verhalten v. k\u00e4uflichem Eieralbumin zu Jodwasserstoffs\u00e4ure. 237\nalbose A und B bezeichnet. Die Jodalbdsen sind mit dem Jodalbumin von Hofmeister nicht identisch, wie dessen Zusammensetzung (vgl. die Tab. auf S. 238) zeigt. In dieser Tabelle finden sich auch die analytischen Werte f\u00fcr die beiden Jodalbosen.\n2.\tIn der Erwartung, der Jodalbose das Halogen leicht entziehen zu k\u00f6nnen, habe ich in ihre alkoholische L\u00f6sung trockenes Ammoniak eingeleitet.* 1 *) Der sofort entstehende Niederschlag erwies sich zwar noch immer als halogenhaltig. Die Reaktion f\u00fchrte aber zu einem um deswillen bemerkenswerten K\u00f6rper \u2014 er m\u00f6ge Apojodalbose hei\u00dfen \u2014, weil dieser armer an Kohlenstoff ist als seine Muttersubstanz. Vgl. die Analysen in der Tabelle auf S. 238. Auch die alkoholische L\u00f6sung von Anilin und Pyridin, aber nicht von Strychnin ruft in der alkoholischen L\u00f6sung Niederschl\u00e4ge hervor.*) Der K\u00f6rper besitzt durchaus Eiwei\u00dfcharakter, wie nachfolgende Reaktionen beweisen. Sie wurden in der schwach ammoni-akalischen L\u00f6sung des durch Ammoniak aus der alkoholischen L\u00f6sung gef\u00e4llten K\u00f6rpers angestellt. Verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure ruft Niederschlag hervor, der sich in st\u00e4rkerer S\u00e4ure wieder aufl\u00f6st. Der durch Salpeters\u00e4ure von 1,4 D entstehende Niederschlag ist in der W\u00e4rme l\u00f6slich, erscheint aber wieder beim Erkalten. Durch Kssigs\u00e4ure und Ferrocyankalium erfolgt Niederschlag. Bei Halb--iittigung mit Ammonsulfat erfolgt Niederschlag. Molisch und Schwefelbleireaktion waren negativ. Das Jod ist fest, gehn n den, da es sich erst nachweisen lie\u00df, nachdem der K\u00f6rper mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure kurze Zeit erw\u00e4rmt wor.dep war.\n3.\tNachdem durch die Auffindung der Apojodalbose erwiesen war, da\u00df in der Jodalbose ein Teil des Jods sich in '\u2666\u2018Sterer Bindung3) befindet, lie\u00df ich auf die alkoholische L\u00f6sung '1er Jodalbose (vgl. oben S. 236) Zinkstaub zun\u00e4chst in der K\u00e4lte,\n') In einer denkw\u00fcrdigen Arbeit haben Emil Fischer und Abder-'i ilden. B. XXXIX, S. 756 (1906) in \u00e4hnlicher Weise bei der Hydrolyse i s seidenfibroins das erste Dipeptid erhalten.\n*) Gasf\u00f6rmiges NH3 erzeugt keine Niederschl\u00e4ge in w\u00e4sserigen I-'\u00bbHingen von Albumin, in sodaalkalischen L\u00f6sungen von Witt es'Pepton ind v >n Jodalbose.\n1 Vielleicht im Imidazolkern. Vgl. Pauly, B. XLHI, & 2243 (1910).\nHr.ppe-Seyk-r's Zeitschrift f. physio!. Chemie. LXVI1I.\t16","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nTh. Weyl,\ndarauf auch in der W\u00e4rme einwirken. Hierbei wurde ein jodfreies Produkt, die Redalbose, erhalten. Vgl. die Analysen in der untenstehenden Tabelle. Die Redalbose ist in \u00e4tzenden und in kohlensauren Alkalien leicht l\u00f6slich und aus diesen L\u00f6sungen durch verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure f\u00e4llbar. Sie wird zum Unterschiede von der Jodalbose und der Apojodalbose durch 25\u00b0/oige Essigs\u00e4ure nicht gel\u00f6st. Durch etwa 20/oige Natronlauge wird sie bei mehrst\u00fcndigem Stehen in der K\u00e4lte unter Abspaltung einer leicht fl\u00fcchtigen Base, deren Geruch an den unreinen Skatols erinnert, ver\u00e4ndert. Die Reaktion von Moli sch, die Proben auf Schwefelblei und auf Biuret versagten.\nDie Redalbose n\u00e4hert sich in ihrer Zusammensetzung wieder ihrer Muttersubstanz, dem Eieralbumin. Doch ist ihr Stickstoffgehalt um etwa l\u00b0/o niedriger. Ilm-Reaktionen dagegen weichen von der des Eieralbumins in wesentlichen Punkten ab. Es fehlen der Redalbose z. B. die Koagulierbarkeit und der bei der Hydrolyse des Albumins auftretend\u00ab-reduzierende Atomkomplex.\nBerechnet auf aschfreie Substanz\n\t\t\tJod-\tJodalbosen\t\t\t\tApojodalbose\t\t\tRedalbose\t\n\tHier-\t\talbu-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\talbumin\t\tmin (Hof-\tJo.l- ;ilbosr A\t\tJort- albose B\t\tPraep. I\t\tPraep.\tPraep.\tPra< J\n\t\t\tmeistt-r)\t0\tb\ta\tb\ta\tb\t11\tI\tII\nr.\t52,4-\t-53,3\t47,9\t52,0\t51.8\t53,0\t52,7\t50,6\t50,9\t51.2\t53,4\t53.;>\nh\t7.1-\t-7,4\t6.6\t6,9\t6,7\t7,3\t6.9\t6,7\t6,7\t7,2\t7,4\t7.,:\nN\t15.0-\t-15,6\t14,3\t12,5\t12,8\t13,6\t13.8\t14,3\t\t13,6 13,8\t14,2\tn.i\ns\t1,2-\t-1,6\t1,3\t1.3\t\t1,8\t\t2,0\t\t1,9\t1,5\t1.9\nJ\t0\t\t8.9\t5.2\t5,3\t3.6\t\t3,7\t\t3,1\t0\t(0.7,\n0\t22,0-\t-24,3\t21.0\t22,1\t\t20,7\t\t22,7\t\t23.0\t23,5\t\nVersuche.\nI. Jodalbosen. 25 g Eieralbumin (Kahlbaum) werden im Laufe von etwa 20 Minuten unter Turbinieren in kleinen Anteilen in 75 ccm Jodwasserstoffs\u00e4ure von 1,50 D eingetragen, die sich in bedeckter Schale auf kochendem Wasserbade befinden. Die Temperatur der Jodwasserstoffs\u00e4ure betrug 75 '","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber (1. Verhalten v. k\u00e4uflichem Eieralbumin zu JodwasserstofTs\u00e4ure. 239\nDie entstandene dunkelgef\u00e4rbte, \u00fcbelriechende Fl\u00fcssigkeit l\u00e4\u00dft man unter Umr\u00fcliren in 250 ccm Wasser einflie\u00dfen. Der entstandene Niederschlag wird unter Wasser zerrieben. Nachdem er sich abgesetzt hat, wird die braune w\u00e4sserige L\u00f6sung abgegossen und durch frisches Wasser ersetzt. In dieser Weise f\u00e4hrt man fort, bis etwa 2 1 Wasser verbraucht sind. Dann saugt man den ockerfarbenen Niederschlag ab. Er wird abgepre\u00dft, zun\u00e4chst auf Porzellan, dann im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure und Natronkalk getrocknet. Ausbeute 7,5 g, entsprechend 30\u00b0/o des angewandten Albumins. Der ockergelbe, mit Wasser h\u00e4ufig gewaschene K\u00f6rper ist in feuchtem Zustande in 98\u00b0/oigem Alkohol zum Teil l\u00f6slich, nach dem Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Vakuum aber in Alkohol unl\u00f6slich.\nJodalbose A: Der noch feuchte, durch Wasser erhaltene ockerfarbene Niederschlag wird unter Erw\u00e4rmen in 150 ccm 1 \u00fc,\u00abiger Sodal\u00f6sung gel\u00f6st, liltriert, mit Wasser auf 750 ccm verd\u00fcnnt und mit 0,5\",oijger Essigs\u00e4ure vorsichtig ausgef\u00e4llt. Der Niederschlag setzt sich gut ab ; er wird zweimal mit Wasser, dem man wenige Tropfen der 0,5\u00b0/oigen Essigs\u00e4ure zugesetzt hat. dekantiert. Dieser Proze\u00df der L\u00f6sung in Soda und F\u00e4llung mit Essigs\u00e4ure wird nochmals wiederholt. Das schlie\u00dflich erhaltene rotbraune Sediment wird zweimal mit je 200 ccm 98\u00b0/uigen Alkohols durchgesch\u00fcttelt, .jedesmal durch Abhebern vom Alkohol befreit und dann im M\u00f6rser mit absolutem Alkohol verrieben. Der Alkohol wird abgegossen und zuletzt durch wasserfreien \u00c4ther ersetzt. Der Niederschlag ist jetzt sandig geworden und l\u00e4\u00dft sich im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure und Paraffin leicht trocknen. Er bildet zerrieben ein schwach br\u00e4unlich gef\u00e4rbtes Pulver. Die beiden mit dem gleichen, bei 100\u00b0 getrockneten Pr\u00e4parate angestellten Analysen ergaben folgende, auf aschehaltige Substanz1) berechnete Werte:\na 0.1096 g: 0,3707 C02 und 0,1211 11,0\u00ab) = 51,63\u00b0/o C und 6,82% II. 0.1996 g: 0,0014 g Asche = 0,71 \u00b0/o Asche.21 0.2005 g: 22,4 ccm N (22,5\u00b0 und 754 mm) = 12.4% N.\n0.1996 g: 0.0180 AgJ = 0,00973 J = 4.9\u00b0;\u00ab J.\n0.5995 g (geschm. mit KOH -f- KNO.,): 0,056 AgJ = 0.03026 J =\n5,04 \u00fc/o J und (im Filtrate von AgJ) 0,0595 DaS04 \u2014 0,00818 S \u2014\n1.3% S.\n*) Die Asche stammt fast ausschlie\u00dflich aus dem als R\u00fchrer benutzten Glasstab und aus der Porzellanschale, in der HJ auf Ei wei\u00df eingewirkt hatte.\n*) Die mit bezeichneten Analysen hatte Herr Dennstedt die Freundlichkeit, nach seiner vortrefflichen Methode f\u00fcr mich durch Herrn Dr. Kl\u00fcnder ausf\u00fchren zu lassen.","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"2*0\nTh. Weyl,\nb) 0.2034 g: 0.3707 CO,, 0,1211 H,0 und 0.0002 g Asche = 51,82\u00b0 0 C.\n6.70 \u00b0 o H und 0,10\u00b0/o Asche.1)\n0.1400 g: 16.7 ccm N (18,5\u00b0 und 711 mm) = 12,8 \u00b0/o N.\n0.2034 g: 0,0200 AgJ = 0,01081 J = 5,3\u00b0/o J.1)\nJodalbose B. Bei nochmaliger Darstellung der Jodalbose A zeigte sich nun, da\u00df der jodhaltige Fiwei\u00dfk\u00f6rper, welcher bei Ausf\u00e4llung der jodwasserstoffhaltigen braunen Fl\u00fcssigkeit mit Wasser erhalten und noch nicht getrocknet worden war, sich zum gro\u00dfen Teil in Aceton l\u00f6ste. Diese Beobachtung f\u00fchrte zur Darstellung der Jodalbose B. Es wurden also 25 g Eieralbumin in 75 ccm HJ von 1,50 D in der unter Jodalbose A angegebenen Weise eingetragen und der braune Niederschlag, den Wasser in der jodwasserstoffhaltigen Reaktionsfl\u00fcssigkeit hervorbrachte \u2014 er entspricht im wesentlichen der Jodalbose A \u2014, mit 2 1 Wasser ausgewaschen, abgepre\u00dft und dann in 200 ccm Aceton bei 45\u00b0 gel\u00f6st. Das mittels h\u00e4ufig gewechselter Papierfilter erhaltene braune Fillrat* *) wird verdunstet und der R\u00fcckstand in 150 ccm l\u00b0/\u00abiger Sodal\u00f6sung unter Erw\u00e4rmen gel\u00f6st. Das Filtrat wurde dann genau, wie unter Jodalbose A geschildert ist (Verd\u00fcnnen mit Wasser, Ausf\u00fcllung mit Essigs\u00e4ure usw.) behandelt. Das schlie\u00dflich nach dem Trocknen im Vakuum erhaltene Pulver war nach dem Zerreiben fast wei\u00df gef\u00e4rbt. Ausbeute aus 25 g Albumin etwa 5 g Jodalbose. also 20\u00b0/o des angewandten Albumins. Die Analysen der bei 100 '> getrockneten Substanz ergaben folgende Werte:\n0.4025 : 0,0145 Asche3) = 3,6\u00b0 o Asche.\n0.602 (verschmolzen mit KOH -f KN03): 0,044 g AgJ = 3,5\u00b0 \u00ab J und 0,0862 g BaS04 = 1,7 \u00b0/\u00ab S.\n0.5175: 60,2 ccm N (22\u00b0 und 769 mm) = 13,1 \u00b0/o N.\n0,1074 : 0,2018 CO, = 51.2\u00b0/o C und 0,0678 H,0 = 7,01\u00b0,\u00ab H.\n0,1048 : 0,1956 C0, = 50.88\u00b0/o C und 0,0630 H20 = 6,67\u00b0/o H.\nApojodalbn,sc: 25 g Eieralbumin (Kahlbaum) wurden, wie oben S. 238 unter Jodalbose angegeben, mit 75 ccm HJ von 1.501) verarbeitet. Der noch feuchte, durch Wasser in der Keaktions-lliissigkeit erhaltene und durch 1,5 1 Wasser ausgewaschene Niederschlag wurde noch feucht mit 250 ccm 98\u00b0/oigen Alkohols \u00fcbergossen und unter h\u00e4ufigem Umsch\u00fctteln 24 Stunden stehen gelassen. Die braune alkoholische L\u00f6sung wurde dann abge-\n') Die mit \u2019) bezeichneten Analysen hatte Herr Dennstedt de Freundlichkeit, nach seiner vortrefflichen Methode f\u00fcr mich durch Herrn Dr. KHinder ausf\u00fchren zu lassen.\n*) Es bleibt etwa \u2018.3 des braunen Niederschlages ungel\u00f6st zur\u00fcck.\n*) Die Asche stammt fast ausschlie\u00dflich aus dem als R\u00fchrer benutzten Glasstabe und der Porzellanschale, in welcher die Einwirkung von 11.1 auf Eiwei\u00df erfolgt war.","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. Verhalten v. k\u00e4uflichem Eieralbumin zu JodwasserstolTs\u00e4ure. 241\nhebert, filtriert und unter \u00e4u\u00dferer K\u00fchlung mit gasf\u00f6rmigem Ammoniak behandelt. Es entstand sofort ein Wei\u00dfer flockiger Niederschlag, der sich gut zusammenballt und aus regelm\u00e4\u00dfigen Kugeln besteht. Er besitzt also ein krystallinisches Aussehen. Die \u00fcber dem Niederschlag stehende Fl\u00fcssigkeit wurde abgehebert und durch 150 ccm 98\u00b0/oigen Alkohols ersetzt. Dann wurde nochmals unter \u00e4u\u00dferer K\u00fchlung gasf\u00f6rmiges Ammoniak eingeleitet. Niederschlag und ammoniakalische Fl\u00fcssigkeit wurden auf dem Wasserbade erw \u00e4rmt, bis sich der Niederschlag gut abgesetzt hat. Nachdem die ammoniakalische Fl\u00fcssigkeit abgehebert ist, wird der Niederschlag abgesaugt, mit absolutem Alkohol, der mit gasf\u00f6rmigem Ammoniak ges\u00e4ttigt ist, ausgewaschen und nach dem Abpressen in Vio norm. Natronlauge gel\u00f6st. Die auf 250 ccm mit Wasser verd\u00fcnnte L\u00f6sung wird nach der Filtration mit 1 io norm. Essigs\u00e4ure vorsichtig ausgef\u00e4llt. Der flockig ausfallende K\u00f6rper wird nach dem Absitzen zweimal mit essigsaurem Wasser dekantiert, wiederum in der Natronlauge von angegebener Konzentration gel\u00f6st und mit 1 io norm. Essigs\u00e4ure vorsichtig ausgef\u00e4llt. Der Niederschlag wird mehrfach mit essigsaurem Wasser dekantiert und durch Alkohol, zuletzt mit \u00c4ther, wie dieses oben S. 239 angegeben wurde, behandelt. Die \u00fcber Schwefels\u00e4ure, Natronkalk und Paraffin getrocknete Substanz l\u00e4\u00dft sich leicht zu einem w\u2019ei\u00dfen Pulver zerreiben, das f\u00fcr die Analyse bei 100\u00b0 getrocknet wurde. Ausbeute aus 25 g Eieralbumin 0,75 g Apojodalbose, entspr. 3 \u00b0/o.\nEr wmrden zwei Pr\u00e4parate verschiedener Darstellung analysiert, die beide bei 100\u00b0 getrocknet waren.\nPr\u00e4parat I. 0.4725g : 0.0010g Asche = 0.21 \u00b0/o Asche.\n0,5325 g (geschm. mit K\u00dcH -{- KN03) : 0,0365 Ag.I = 3,7\u00b0 ..) und 0.0790 g BaSO, = 2,03 \u00b0/o S.\n0.1176 g : 15,5 ccm N (18\u00b0 und 714 mm) = 14,3 V N.\n0,1546 g : 0,2837 g CO, = 50,5 \u00b0/o C und 0,0921 g H,0 = 6.6\u00b0 \u00ab H\n0,1048 g : 0,1956 CO, = 50.8 C und 0,0630 g H,0 = 6,67 0 . H.\nPr\u00e4parat II. 0,1956g : 23,6ccm N (20\u00b0 und 761 mm) = 13,8V N.\n0,293g : 33,9ccm N (18\u00b0 und 773 mm) = 13,6 V X.\n0,1653g : 0.3097g CO, = 51.09\u00b0/o C. H,0 Bestimmung verloren.\n0,1259g : 0,2365 C02 = 51,22 \u00b0/o C und 0.0820g H,0 = 7.22V H.\n0,7035 g : 0,041 g AgJ = 3,14 V J (Kalkmethode). Keine Asche.","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nTh. Weyl. \u00dcber Eieralbumin.\nHifhilhosr : Die nach S. 289 erhaltene braune alkoholische L\u00f6sung der Jodalbose bleibt zun\u00e4chst in der K\u00e4lte 24 Stunden unter h\u00e4ufigem Umsch\u00fctteln stehen. Sie ist dann nahezu farblos geworden. Nun f\u00fcgt man nochmals Zinkstaub hinzu und digeriert die L\u00f6sung auf dem Wasserbade etwa 5 Stunden lang.1) Nach v\u00f6lligem Erkalten wird abgesaugt und mit 95\u00b0/oigem Alkohol mehrmals nachgewaschen. Dann verteilt man den vom Filter genommenen Niederschlag in Vio norm. Natronlauge und erh\u00e4lt nach mehrmaligem Umsch\u00fctteln eine leicht filtrierende L\u00f6sung. Sie setzt nach 2 \\ st\u00e4ndigem Stehen in der K\u00e4lte nochmals einen flockigen Niederschlag ab, von dem sie durch Filtration befreit wird. Dann verd\u00fcnnt man die alkalische L\u00f6sung (200 ccm) mit Wasser auf einen halben Liter und f\u00e4llt sie mit Vio norm. Kssigs\u00e4ure vorsichtig aus. Wie oben S. 289 unter Jodalbose angegeben ist, wird der Niederschlag dekantiert, L\u00f6sung und F\u00e4llung wiederholt und schlie\u00dflich durch Behandlung mit Alkohol2) und \u00c4ther nach dem Trocknen im Vakuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure, Natronkalk und \u00c4ther eine Masse erhalten, die sich leicht durch Zerreiben in ein fast wei\u00dfes Pulver verwandeln l\u00e4\u00dft. Es wurde f\u00fcr die Analyse bei 100\u00b0 getrocknet. Ausbeute: 11,5g Redalbose aus 150 g Eieralbumin, also 7,7 0\na> 0.8795 g : 0.0230 Asche (ZnO) \u2014 0.01846 Zn = 2.1 V Zn.\nL331g (geschm. mit KOH-f-KN03) : 0,1450 Ba S04 = 1.49\u00b0 S.\n0.2594 g: 38.9 ccm N < 18a und 711 mm) = 13.9%, N.\n0.1479g: 0,2829 C02 und 0.0966g IU) = 52.16 V (- und 7.25 \" , II. bi 0.3020g : 0,0070 Asche (ZnO) = 0.0056 Zn -= 1.8%, Zn.\n0.168 g : 20,49 ccm X (22,8\u00b0 und 764 mm) 13.8 % N.\n0.5402 g (geschm. mit KOH -f- KXO.,) : 0.0070 g Ag i -= 0.69 %> J und 0.0775 g BaS04 = 1.9 V S.\no.l968g: 0.3779 CO, und 0.1313 H20 = 52.3%, C und 7.4%, H.\nOrganisches Laboratorium der Technischen Hochschule\nCharlottenburg.\n' Hei Pr\u00e4parat II war das Erw\u00e4rmen mit Zinkstaub unterlassen und daher ein muh etwas jodhaltiges Produkt erhalten worden.\n*i Hierbei .treten Verluste ein. da die frisch gef\u00e4llte Redalbose in Alkohol etwas l\u00f6slich ist.","page":242}],"identifier":"lit19037","issued":"1910","language":"de","pages":"236-242","startpages":"236","title":"\u00dcber das Verhalten von k\u00e4uflichem Eieralbumin zu Jodwasserstoffs\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"68"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:07:19.074397+00:00"}