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{"created":"2022-01-31T14:08:34.399689+00:00","id":"lit19054","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"London, E. S.","role":"author"},{"name":"C. Schwarz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 68: 378-380","fulltext":[{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"Zum Chemismus der Verdauung und Resorption im tierischen\nK\u00f6rper.\nXL. Mitteilung.\nZum Studium der Magenverdauung bei zusammengesetzter\nEiwei\u00dfnahrung.\nVon\nE. S. London und C. Schwarz (Wien).\nAus \u00fcem pathologischen Laboratorium des K. Institutes f\u00fcr experimentelle Medizin\nzu St. Petersburg.)\nDer Redaktion zugegangen am 30. Juli 1910.)\nAus don Untersuchungen des einen von uns mit W. Po-lnwzowa1) und A. Snlima2) ist es bekannt, da\u00df rohes Fleisch und rohes Eiereiwei\u00df, wenn diese Substanzen jede f\u00fcr sich dem Hunde per os in den Magen gebracht werden, in sehr verschiedenen Zeiten und in einem ebenso verschiedenen Zustand den Magen verlassen. W\u00e4hrend n\u00e4mlich von dem rohen Eiereiwei\u00df nach ca. I1 i Stunden fast unabh\u00e4ngig von der eingef\u00fchrten Menge \u2014 wenigstens in gewissen Grenzen \u2014 ca. 87\u00b0,'o in unver\u00e4ndertem Zustand verlassen hat, geht die Herausbef\u00f6rderung des per os gegebenen Fleisches aus dem Magen nach Ma\u00dfgabe seiner \u00dcberf\u00fchrung in einen mehr oder minder gleichen Zustand in bedeutend l\u00e4ngerer Zeit vor sieh, in erster Linie abh\u00e4ngig von der zugef\u00fchrten Menge (nach der Quadratwurzelformel).\nEs wurde nun der Versuch gemacht, das Verhalten von rohem Fleisch und rohem Eiereiwei\u00df im Magen zu studieren, wenn beide Substanzen innig vermengt per os eingef\u00fchrt w\u00fcrden. Zu diesem Behufe wurde dem Magenfistelhund Woltschok eine bestimmte Menge feingemahlenen rohen Pferdefleisches\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LVII, S. 113.\n*) Diese Zeitschrift. Bd. XLVI, S. 209.","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Verdauung und Resorption im tierischen K\u00f6rper. XL. 379\noder rohes Eiereiwei\u00df oder ein inniges Gemenge beider Stoffe per os verf\u00fcttert, das so zugerichtet war, da\u00df ein Teil des Fleisches durch ein Quantum Eiereiwei\u00df von demselben absoluten N-Gehalt ersetzt wurde.\nZwei Stunden nach der F\u00fctterung wurde.die Magentistel ge\u00f6ffnet, der Mageninhalt quantitativ entleert und der Magen durch eine gr\u00f6\u00dfere Menge warmen Wassers gr\u00fcndlich ausgesp\u00fclt. Mageninhalt wie Sp\u00fclwasser wurden am Wasserbad zur Trockene gebracht, dann weiterhin bei 100\u00b0 C getrocknet, fein zerrieben und aus mehreren Proben sein N-Gehalt bestimmt.\nDie beifolgende Tabelle gibt die genannten Versuche in \u00fcbersichtlicher Weise wieder.\nNum- mer des Ver- -uches\tDutum 1910\tZugef\u00fchrte Nahrun j Fleisch i Eierklar j !\u25a0 Menge N Menge N in g in g in g in g\t\t\t\tg Ge- samt- N in g\tMagen- inhalt nac N in g in\u00b0/u\t\tAus dem Magen bef\u00f6rdert l 2 Stunden N in einzelnen Mittel-Versuchen werte in g ! in \u00b0/o j\t\t\nI\t4. IV.\t100\t3,2\t-\u25a0\t\t3.2\t0,97\t31\t2.32\t69 i ]\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t} 6(5\nII\t5. \u00bb\t100\t3,2\t\t\t3,2\t1,17\t37\t2,03\t(53 j\t\nIII\t28. III.\t\u2014\t\u2014\t175\t3.2 *\t3,2\t0,15\t5\t3,05\t95\t\nIV\t29. \u00bb\t\u2014\t\u2014\t175\t3,2\t3,2\t0,16\t6\t3,04\t94\t95\nV\t2. IV\t\u2014\t\t175\t*,2\t3,2\t0,10\t3\t3,10\t97\t\nVI\t25. III.\t400\t12,8\t_\t\t12.8\t6,63\t52\t6.17\t48\t\nVII\t26. \u00bb\t400\t12,8\t\u2014\t\t\t12,8\t7,78\t61\t5,02\t30\t46\nVIII\t27. \u00bb\t400\t12,8\t\t\t12,8\t6,15\t48\t6,65\t52\t\nIX\t30. \u00bb\t400\t12,8\t175\t3,2\t16,0\t8,93\t56\t7,07\t44 )\t\nX\t1. IV.\t400\t12,8\t175\t3,2\t16,0\t9,49\t60\t6,51\t40\t43\nXI\t\u00bb. \u00bb\t400\t12,8\t175\t3,2\t16,0\t8,71\t54\t7,29\t46\t\nXII\t6. >\t500\t1\u00ab,0\t_\t\t16,0\t11,20\t70\t4,80\t30\t\nXIII\t7. \u00bb\t500\t16,0\t\t_\t16,0\t10,80j\t67\t5,20\t33\t29\nXIV\t10. *\t500\t16,0\t.\t\t16,0\t12,0 '\t75\t4,0\t25\t\n\u00dcberblickt man diese Versuche, so sieht man, da\u00df in dem Falle, in dem 400 g rohes Fleisch und 175 g rohes Eiereiwei\u00df Versuche IX\u2014XI), also von 16 g des GesamtstickstofTs 3,2 g durch 175 g rohes Eiereiwei\u00df ersetzt wurde, 13% Stickstoff","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380 London und Schwarz, \u00dcber Verdauung und Resorption. XL\nmehr den Magen verl\u00e4\u00dft, als wenn der gesamte zugef\u00fchrte Stickstoff in Form von Fleisch gegeben wurde (Versuche XII\u2014XIV i Wollte man mit R\u00fccksicht auf das ganz verschiedene Verhalten von rohem Fleisch und rohem Eiereiwei\u00df bei Einzeldarreichung annehmen, da\u00df die chemischen und motorischen Einwirkungen des Magens auf beide Substanzen so vor sich gingen, als w\u00fcrden beide Substanzen unabh\u00e4ngig voneinander sich im Magen befinden, so m\u00fc\u00dften bei einem Gesamt-N-Gehalt der eingef\u00fchrten Nahrungsmittel von 16 g 56\u00b0/o des Gesamt-N nach '2 Stunden den Magen verlassen haben, w\u00e4hrend tats\u00e4chlich nur 43\u00b0/o herausbef\u00f6rdert wurden und zwar fast so viel wie im Falle, wo das Fleisch allein dargereicht wurde (46 \u00b0/o).\nIn dem Rahmen der vorliegenden Versuchsreihe scheint uns also der Schlu\u00df berechtigt zu sein, da\u00df bei zusammengesetzter Eiwei\u00dfnahrung der Verlauf der Magenverdauung durch diejenige Eiwei\u00dfart geregelt wird, welche aus dem Magen bei einzelner Zufuhr langsamer herausbef\u00f6rdert wird.\nWeitere Versuche in derselben Richtung werden im hiesigen Institut n\u00e4chstens vorgenommen werden.","page":380}],"identifier":"lit19054","issued":"1910","language":"de","pages":"378-380","startpages":"378","title":"Zum Chemismus der Verdauung und Resorption im tierischen K\u00f6rper. 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