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{"created":"2022-01-31T14:10:48.685729+00:00","id":"lit19097","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Best, Fr.","role":"author"},{"name":"Otto Cohnheim","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 69: 125-126","fulltext":[{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den R\u00fcckflu\u00df von Galle in den Magen bei Fettf\u00fctterung.\nVon\nFr. Best und O. Colin heim.\n(Aus \u00ablim Laboratorium von I)r, Best.)\n\u00abIler Redaktion ziigejrange\u00bb am \u00d6. August ly 10.i\nEs ist eine l\u00e4ngst bekannte Tatsache, da\u00df Galle und D.arm-\u00bbaft h\u00e4ufig in den Magen zur\u00fcckllie\u00dfen; bei der Aussp\u00fclung des n\u00fcchternen Magens ist ein reichlicher R\u00fcckflu\u00df von Galle in den Magen ein t\u00e4glicher Befund. Nach Boldireff1) tritt hei anhaltendem Hungern, bei Verf\u00fctterung von Fett- und . fettreicher Nahrung ein Gemisch von Galle, Pankreassaft und [\u00bbarmsalt in den Magen zur\u00fcck. Volhard*) und Faubel) gossen 01 durch die .Schlundsonde ein und ben\u00fctzten das r\u00fcck-gellossene Gemenge zur Trypsinbestimmung: Abderhalden\n11.1.1\tMedigreceanu3) zur Lntersuchung \u00fcber das Vorkommen l'Ojitolytischer Fermente im Darmsafte.\nUnsere Untersuchungen bezweckten, festzustellen, ob sich nicht die Bedingungen linden lie\u00dfen, unter welchen ein R\u00fccktritt von Galle in den Magen statthat, bei F\u00fctterung von reinen [etten und fettreicher Nahrung.\nIm unabh\u00e4ngig von der kre\u00dflust des Hundes zu sein\n1111.1\tum auch Fette f\u00fcttern zu k\u00f6nnen, die Hunde zu fressen \u00fcberhaupt verweigern, ben\u00fctzten wir zu unseren Untersuchungen <men \u00f6sophagotomierten Hund, der zugleich eine Magenfistel hatte. Auf diese Weise war es uns m\u00f6glich, die psychische Motilit\u00e4t des Magens und die Abscheidung des Appetitsaftes\n') Zentralblatt f\u00fcr Physiol., Bd. XVIII, S. 457. \u2014 Pfl\u00fcgers Archiv, \u00df'l. < XXI. S. 13 (1907).\n*) Volhard, M\u00fcnchener med. Wochensclir.. 1907. S. 403.\n') Abderhalden und Medigreceanu, Diese Zeitschrift. Bd' LVII IS. 317.","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126 Fr. Best u. 0. Cohn heim, R\u00fcckflu\u00df von Galle in den Magen.\nnach Belieben ein- oder auszuschalten, je nachdem wir den Hund w\u00e4hrend der Versuche scheinf\u00fctterten oder ihm unbemerkt die Fette durch die Magenfistel in den Magen brachten.\nUm psychische Erregung sicher auszuschalten, wurde der Hund lange Zeit im Stalle gef\u00fcttert, soda\u00df er im Versuchszimmer kein Futter erwartete; vor dem Versuche sp\u00fclten wir ihm den Magen leer.\nBrachten wir dann Oliven\u00f6l, Palmin oder Speck in don Magen, ohne den Hund scheinzuf\u00fcttern, so fanden wir regelm\u00e4\u00dfig nach einer V* Stunde reichlich Galle im Magen.\nIn der 2. Versuchsreihe wurde der Hund dabei scheingef\u00fcttert; dann war in keinem Falle Galle zur\u00fcckgeflossen.\nErsetzten wir den psychischen Appetitsaft durch Eingabe von Salzs\u00e4ure mit den Fetten, ohne Scheinf\u00fctterung, also noch mit Ausschlu\u00df der psychischen Motilit\u00e4t, dann war in den meisten F\u00e4llen auch keine Galle zur\u00fcckgeflossen: der Befund war aber nicht konstant.\nWir fanden also nie einen R\u00fccktritt von Galle in den Magen, wenn der Hund mit Appetit fra\u00df: der sofortige Beginn der psychischen Motilit\u00e4t, d. h. der Ausspritzt\u00e4tigkeit des antrum pylori verhinderte die Galle, einen r\u00fcckl\u00e4ufigen Weg zu nehmen.\nUnsere Versuche weisen auf eine mehr als bisher angenommene Bedeutung der psychisch bedingten Motilit\u00e4t hin.","page":126}],"identifier":"lit19097","issued":"1910","language":"de","pages":"125-126","startpages":"125","title":"\u00dcber den R\u00fcckflu\u00df von Galle in den Magen bei Fettf\u00fctterung","type":"Journal Article","volume":"69"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:10:48.685735+00:00"}