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{"created":"2022-01-31T15:18:16.610457+00:00","id":"lit19098","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Zdarek, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 69: 127-137","fulltext":[{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung des Fluors in den einzelnen Organen\ndes Menschen.\nVon\nDr. Kmil Zdarek.\n(Aus dom Laboratorium f\u00fcr angewandte medizinische Chemie in Wien.\u00bb vDer Redaktion zujjegangen am 11. September lt\u00bbio.)\nDie Fluorverbindungen des Mineralreiches haben vorz\u00fcglich von Seite der Mineralogen und der Mineralchemiker seit Scheeles Zeiten ihre wissenschaftliche Bearbeitung gefunden; dus Studium der Minerale und der aus ihnen zusammengesetzten Gesteine hat bald ein viel h\u00e4ufigeres Vorkommen aufgedeckt, als man urspr\u00fcnglich erwartet hatte. Als fluorhaltige Minerale wurden nebst Flu\u00dfspate und dem Kryolith erkannt: Huocerit, Hamortit, Topas, Lepidolith, die Fluorapatite, die Phosphorite, manche Feldspate, Glimmer, Amphibol, Kalksteine, Steinkohlen und Gesteine, welche die genannten Minerale enthalten.\nFluorverbindungen hat man auch in der Ackererde, in verschiedenen Mineralw\u00e4ssern, wie im Karlsbader und Gasteiner Thermalwasser, in Soolw\u00e4ssern, im Meerwasser, in den W\u00e4ssern von Fl\u00fcssen wie der Loire, Rhone, Sa\u00f4ne gefunden und nach den bestehenden Erfahrungen d\u00fcrfte noch ein viel h\u00e4ufigeres Vorkommen des Fluors in den nat\u00fcrlichen W\u00e4ssern zu konstatieren sein, wenn man zur Untersuchung viel gr\u00f6\u00dfere Wassermengen verwenden w\u00fcrde, als dies bisher geschehen is.t, also z. B. mehrere Hektoliter; wenn auch das Fluorcalcium in reinem Wasser nur \u00e4u\u00dferst schwer l\u00f6slich ist, so wirkt doch die gleichzeitige Anwesenheit der Kohlens\u00e4ure auf den L\u00f6sungsvorgang beg\u00fcnstigend ein. Es sind daher die Bedingungen f\u00fcr die Aufnahme von Fluorverbindungen durch Pflanzen, insbesondere","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nEmil Zdarek,\nvon Fluorcalcium und komplizierteren Verbindungen desselben mit anderen Salzen und wohl auch von Kieselfluorverbindungen gegeben: die \u00dcberwanderung aus dem Pflanzenreich in das Tierreich ist dann selbstverst\u00e4ndlich.\nZahlreiche Untersuchungen von Pflanzenaschen haben in denselben einen Fluorgehalt nachgewiesen, so in der Asche von Armeria maritima, Equisetaceen, von Saccharum officinale, im Teakholze, im Gerstenstroh von Ryegras, Bambus, Holzkohle, Steinkohle, Heu, Dactylis caespitosa, Elymus arenarius, Lycopodium complanatum.\nUntersuchungen \u00fcber die Verbreitung des Fluors im Tierreiche gehen bis auf Berzelius' Zeit zur\u00fcck, zuerst waren es-namentlich die Knochen, welche das Material dazu abgaben (lleintz):*) dann kamen. Untersuchungen \u00fcber Blut und Milch von Tieren: Wilson*) konnte in der Asche von 21 Pinten Ochsenblut und 9 Pinten Milch deutlich Fluor nachweisen. Im Jahre 1850 berichtet Nickl\u00e8s*) \u00fcber den Nachweis von Fluor im Blute von Menschen, S\u00e4ugetieren und V\u00f6geln, in den n\u00e4chsten Jahren folgt dann von demselben Autor eine Erg\u00e4nzung dieser Arbeit, die im wesentlichen folgendes enth\u00e4lt: er findet, dal) im Blute nur in sehr geringer Menge Fluor enthalten ist, ebenso im Harn: aus 1 kg Knochensubstanz erhielt er 0,05 g Fl.,(la.\nIm Jahre 1869 bringt E. N. Horsford eine Arbeit \u00fcber den Nachweis von Fluor im Gehirn. Erst 19 Jahre sp\u00e4ter 1888 folgt dann eine wichtige Arbeit von G. Tamman. *) Die Methode, die dieser Forscher anwendet, ist kurz folgende: er mengt die Asche mit Quarzpulver, l\u00e4\u00dft darauf konzentrierte Schwefels\u00e4ure einwirken und treibt das sich bildende Fluorsilicium im trockenen Lul'tstrom durch eine enge Glasr\u00f6he in eine Vorlage mit Wasser: bereits 0,0001 g Fl gen\u00fcgt, um einen sichtbaren Kieselring zu erzeugen. Die quantitative Bestimmung wird in der Weise durchgef\u00fchrt, da\u00df man die Vorlage mit Kalilauge aussp\u00fclt, die L\u00f6sung zur Trockene bringt, den R\u00fcckstand in Salzs\u00e4ure l\u00f6st, das Kieselfluorkalium mit Alkohol ausf\u00e4llt und schlie\u00dflich das Kiesellluorkalium mit Kalilauge titriert. Eischalen enthielten nur\n*i Literaturverzeichnis.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber die-Verteilung des Fluors in den Organen des Menschen. 120\n?ehr wenig, etwas mehr das Eiwei\u00df, 100 g Eidotter gaben in 2 Doppelbestimmungen rund 1 mg Fl. 180 g Kalbshirn gaben 0.0014 g Fl, 1 1 Kulmilch gab 0,0004 g Fl und auch in 300 g Kuhblut wurde Fluor nachgewiesen.\nSchlie\u00dflich gibt ,1. Stoklasa*) an, da\u00df im frischen Knochen sehr wenig Fluor enthalten ist, w\u00e4hrend in den fossilen Knochen und zwar in der Trockensubstanz der Knochen von Elephas primigenius 2,08 und 2,98 \u00b0/o Fl enthalten sind ; in Urnenknochen v\u00b0n Bukacov fand er l,0(>\u00b0/o Fl, in Knochen aus dem \u00e4lteren Alluvium der Insel Festigas 1,58 \u00ae/o Fl. Auch A. Carnot*) untersuchte zur Feststellung des Alters vorhistorischer menschlicher Gebeine die Knochen auf Fluor.\nSchlie\u00dflich wies P. Carles*) Fluor in Molluskenschalen nach und zwar in Schalen von frischen Austern aus Arachon <M>12o/o Fl, in Schalen von Miesmuscheln aus demselben Becken iM>12, in fossilen Schalen von Austern von Sainte Croix du Mont *U>15 /0 Fl, terner auch noch in Schalen von nicht marinen Mollusken, so in denen der Teichschnecken (in 10 g #\u20144 mg Fluoride) der Tellersclmecken (Planorbis) und Landschnecken je in 100 g 2\u20143 mg F'luoride).\nAuch in Korallen wurde Fluor naehgewiesen.\nEs ist somit \u00fcber das Vorkommen des Fluors im tierischen Organismus recht viel gearbeitet worden, aber eine systematische Untersuchung \u00fcber die Verteilung dieses Elementes in len Organen des menschlichen Organismus fehlt noch. Um diese L\u00fccke auszuf\u00fcllen, habe ich an einem geeigneten Materiale, das mir Herr Professor I)r. Alexander Kolisko. Vorhand des gerichtlich-medizinischen Institutes der Universit\u00e4t Wien giitigst zur Verf\u00fcgung stellte, eine solche systematische Untersuchung unternommen. Dieses Material, bestehend\u2019 aus Herz, Niere, Gehirn, Lunge, Milz, Leber. Blut und Knochen, entstammte den Leichen von zwei gesunden verungl\u00fcckten M\u00e4nnern.\nDie frischen Organe wurden m\u00f6glichst fein zerschnitten und in Porzellansehalen auf dem Wasserbade zur Trockene gebracht, um sie f\u00fcr die weitere Verarbeitung aufbewahren 'U k\u00f6nnen.","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nEmil Zdarek,\nDiese getrockneten zerkleinerten Organe wurden auf dem Wasserbade mit Wasser unter Zusatz von so viel \u00c4tznatron (e natrio), da\u00df in der berechneten Asche sicher alle Phosphors\u00e4ure als terti\u00e4res Phosphat und immer auch ein bedeutender \u00dcberschu\u00df von \u00c4tznatron vorhanden sein mu\u00dfte, erw\u00e4rmt, wobei die zerkleinerten Organe aufquollen und fast vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung gingen. Diese Masse wurde zur Trockene gebracht und in Schalen aus Elbogner Porzellan auf Wiesnegg-\u00d6fen vorsichtig, ja nicht \u00fcberm\u00e4\u00dfig erhitzt, bis vollst\u00e4ndige Verkohlung eingetreten war, die kohlige Masse wurde sodann mit Wasser ausgezogen, die r\u00fcckst\u00e4ndige Kohle bei m\u00e4\u00dfiger Hitze verbrannt, was sich glatt vollzieht. Die nun zur\u00fcckbleibende Asche wurde dann mit Wasser ausgezogen und mit dem ersten w\u00e4sserigen Auszuge vereinigt. Der unl\u00f6sliche Anteil der Asche wurde mit ganz verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure l\u00e4ngere Zeit behandelt, dann filtriert, das Ungel\u00f6ste auf dem Filter gut gewaschen und das Filter verascht, der Gl\u00fchr\u00fcckstand mit kohlensaurem Natronkali innig gemengt und bei eben ausreichender Hitze aufgeschlossen. Die erkaltete Schmelze wurde in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung filtriert, im Filtrat die Fluorbestimmung gewichtsanalytisch durchgef\u00fchrt. Im wasserl\u00f6slichen Anteil der Organasche war es notwendig, die Phorphors\u00e4ure zu entfernen ; einschl\u00e4gige Versuche haben mir ergeben, da\u00df bei der F\u00e4llung der Phosphors\u00e4ure mit Eisen kein Verlust an Fluor in der L\u00f6sung ein-tritt, und so wurde denn bei diesen Bestimmungen \u00fcberall die F\u00e4llung der Phosphors\u00e4ure mittels Eisenchlorid durchgef\u00fchlt: es wurde zun\u00e4chst das \u00fcbersch\u00fcssige Natriumcarbonat mit ; Salzs\u00e4ure bis zur schwach alkalischen Reaktion abgestumpft, hierauf mit Eisenchlorid in der W\u00e4rme gef\u00e4llt, der sehr volumin\u00f6se Niederschlag gut absetzen gelassen und auf einem Saugfilter gut abgesaugt und gewaschen, eventuell wurde der Niederschlag noch einmal gel\u00f6st und neuerdings gef\u00e4llt. Beim Eindampfen der gro\u00dfen Fl\u00fcssigkeitsmengen schied sich manchmal noch eine kleine Menge von Eisenphosphat aus, die durch Filtrieren entfernt wurde: dann wurde die Analyse in der \u00fcblichen Weise weitergef\u00fchrt.\nDie Analyse der Knochen wurde in folgender Weise vor-","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung des Fluors in den Organen des Menschen. 131\ngenommen : Die Knochen wurden m\u00f6glichst von den anhaftenden Sehnen befreit, dann in kleine St\u00fccke zers\u00e4gt und in einem Trockenkasten bei 100\u00b0 ca. 1 Monat trocknen gelassen ; dabei sammelte sich eine gr\u00f6\u00dfere Menge Fett am Boden der Schale, dieses Fett wurde von der \u00fcbrigen Knochenmasse getrennt, diese in einem \u00c4therextraktionsapparate solange mit \u00c4ther ausgezogen, bis der \u00c4ther nichts mehr aufnahm. Der \u00c4ther wurde verdunsten gelassen und das zur\u00fcckbleibende Fett mit dem durch Ausschmelzen gewonnenen vereinigt. Das Fett wurde so verarbeitet wie die Organe.\nDie fettfreien Knochen wurden durch einige Tage mit Wasser auf dem Wasserbade in Quarzschalen behandelt, bis neue \\\\ asserportionen nichts Nennenswertes mehr aufnahinen. Die w\u00e4sserigen Ausz\u00fcge wurden eingedampft und ebenfalls wie die Organe verarbeitet. Der nun zur\u00fcckbleibende R\u00fcckstand der Knochen wurde mit 1 \u00b0/o iger Salzs\u00e4ure solange ausgezogen, bis die Knochensalze vollst\u00e4ndig herausgel\u00f6st waren; diese salzs\u00e4urehaltige L\u00f6sung wurde mit Lauge fast bis zur neutralen Reaktion neutralisiert und in gro\u00dfen Zylindern einige Wochen Oehen gelassen : die Fl\u00fcssigkeit blieb vollst\u00e4ndig klar, es schied sich nicht die leiseste Spur eines Niederschlages aus. Das nach Herausl\u00f6sung der Knochensalze zur\u00fcckbleibende Gewebe-Ger\u00fcst wurde auf einer Nutsche von der salzsauren Fl\u00fcssigkeit abfiltriert, abgesaugt und bis zum Verschwinden der sauren Reaktion ausgewaschen, schlie\u00dflich wurde es in derselben Weise verarbeitet wie die \u00fcbrigen Organe.\nBevor ich die Ergebnisse der quantitativen Bestimmung anf\u00fchre, will ich noch folgendes vorausschicken. Das Fluor wurde als Fluorcalcium gewogen, nachdem dasselbe sorgf\u00e4ltigst Gewaschen und sicher von etwa anhaftendem Gips befreit war, was durch Pr\u00fcfung des Waschwassers kontrolliert wurde. Das in kleinem Platintiegel gewogene Fluorcalcium wurde mit einigen Tropfen konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt, der sich nun entwickelnde Fluorwasserstoff durch den Geruch und durch die Atzwirkung auf Glas gepr\u00fcft. Auf diese Weise wurde das Fluor qualitativ nachgewiesen in dem gesamten angef\u00fchrten Unter-^uchungsmaterial, mit Ausnahme des Blutes, von dem mir","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nErnil Ztlarek,\nnur eine relativ geringe Menge zur Verf\u00fcgung stand: immer trat nach dem Zusatz von Schwefels\u00e4ure zu dem abgeschiedenen Fluorcalcium der charakteristische Geruch der Flu\u00dfs\u00e4ure auf und ebenso zeigte sich deutlich die \u00c4tzwirkung auf einem mit Wachs \u00fcberzogenen, stellenweise von diesem \u00dcberz\u00fcge befreiten Uhrglase, mit dem der Platintiegel bedeckt wurde. Nachdem diese qualitativen Proben beendet waren, wurde die Schwefels\u00e4ure vorsichtig abgeraucht, der R\u00fcckstand gegl\u00fcht und gewogen. Das Gewicht des so erhaltenen Calciumsulfates diente zugleich als Kontrolle f\u00fcr das gewogene Fluorcalcium.\nDie Analysen haben folgende direkte Resultate geliefert:\nI.\nHerz. 070 g des frischen Organes ergaben 240 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche <\u00bb, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0023 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0011 g Fl.\nNieren. 300 g des frischen Organes ergaben 130 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche <>, aus dem unl\u00f6slichen Anteile der Asche 0,0011 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0020 g Fl.\nGehirn. 1145 g des frischen Organes ergaben 305 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche <>, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0018 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0009 g Fl.\nLunge. 1500 g des frischen Organes ergaben 000 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0027 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0013 g Fl.\nMilz. 300 g des frischen Organes ergaben 97 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,001b g Fluorcalcium, entsprechend 0,0008 g Fl.\nRlut. 58 g frisches Blut gaben 11g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten : aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche \u2018>, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0004 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0002 g Fl.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Cher die Verteilung des Fluors in den Organen des Menschen/. 133\nLeber. 1935 g des frischen Organes ergaben 000 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0.0084 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0041 g Fl.\nFemur. 1050 g wogen nach Ausschmelzen bei 100\u00b0 und Extraktion mit \u00c4ther 580 g. Aus dem Fett wurden erhalten : aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche <\\ aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche0,0033 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0016g Fl.\nAus dem Kollagen wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0010g Fluorcalcium, entsprechend 0,0005 g Fl, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche o.\nAus dem entkalkten Knochenger\u00fcst wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0018 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0009 g Fl.\nF\u00fcr den ganzen Femur ergibt sich 0,0030 g Fl.\n11.\nHerz. 310 g Herz des frischen Organes ergaben 111 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten in dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, in dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0010 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0005 g Fl.\nNieren. 245 g des frischen Organes ergaben 82 g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,O023 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0011 g Fl.\nGehirn. 1240g des frischen Organes ergaben 330g Trockensubstanz. Daraus wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0.0018 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0009 g Fl.\nLunge. 840 g des frischen Organes ergaben 200 g Trockensubstanz. Daraus wurde erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0029 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0014 g Fl.\nMilz. 65 g des frischen Organes ergaben 17 g Trockensubstanz. Daraus wurde erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche \u00ab, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0009 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0004 g Fl.","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"m\nEmil Zdarek,\nLeber. 1335 g des frischen Organes ergaben 510 g Trockensubstanz. Daraus wurde erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0039 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0019 g Fl, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0045 g Fluorcaleium, entsprechend 0,0022 g Fl, daher zusammen 0,0041 g Fl.\nHumerus. 290 g; nach Ausziehen des Fettes betrug das Gewicht 180 g; aus dem Fett wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0008 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0004 g Fl.\nAus dem Kollagen wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0008 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0001 g Fl, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche o.\nAus dem entkalkten Knochenger\u00fcst wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0010 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0005 g FI.\nF\u00fcr den ganzen Humerus 0,0013 g Fl.\nFemur. 800 g, nach Ausziehen des Fettes betrug das Gewicht 445 g. Aus dem Fett wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0023 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0011 g Fl.\nAus dem Kollagen wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0021 g Fluorcalcium, entsprechend 0,0010 g Fl, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche <>.\nAus dem entkalkten Knochenger\u00fcst wurden erhalten: aus dem l\u00f6slichen Anteil der Asche o, aus dem unl\u00f6slichen Anteil der Asche 0,0014 g Fluorcaleium, entsprechend 0,0007 g Kl, f\u00fcr den ganzen Femur 0,0028 g Fl.\nZusammenstellung der Ergebnisse der quantitativen\nOrgan\tBestimmungen. I. Gewicht des Organs\t\tFluor\nHerz\tfrisch g 670\tgetrocknet g 240\tg 0.0011\nNieren\t390\t130\t0.0020\nGehirn .\t1445\t305\t0,0009\nLunge\t1500\t(500\t0.0013\nMilz\t800\t07\t0.0008\nBlut\t58\t11\t0.0002\nLeber\t1085\t600\t0.0041","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Verteilung des Fluors in den Organen des Menschen. 135\t\t\t\nOrgan\tGewicht des Organs\t\tFluor\n\tfrisch\tgetrocknet\t\n\tg\tg\tg\n\tt\tohne Fett\t\nFemur\t1050\t580\t_\nFett\t\u2014\t\u2014\t0.0016\nKollagen\t\u2014\t\u2014\t0,0005\nKnochenger\u00fcst\t\u2014\t\t\u2014\t0.0009\n\t\t\t0,0030\n\tII.\t\t\nOrgan\tGewicht des\tOrgans\tFluor\n\tfrisch\tgetrocknet\t\n\tg\tg\tg\nHerz\t310\t111\t0,0005\nNieren\t245\t82\t0.0011\nGehirn\t1240\t330\t0,0009\nLunge\t840\t200\t0.0014\nMilz\t05\t17\t0.0004\nLeber\t1335\t510\t0.0041\n\t\tohne Fett\t\nHumerus\t290\t180\t\t\nFett\t\u2014\t\u2014\t0.0004\nKollagen\t\u2014\t\u2014\t0,0004\nKnochenger\u00fcst\t\u2014\t\t\u2014\t0.0005\n\t\t\t0,0013\nFemur\t800\t445\t\t\nFett\t\u2014\t\u2014\t0.0011\nKollagen\t\u2014 '\t\u2014\t0,0010 !\nKnochenger\u00fcst\t\u2014\t\t\u2014\t0.0007\n\t\t\t0.0028\nZusammenstellung der gefundenen Fluorwer\t\t\tte f\u00fcr 1 kg des\n\tfrischen Organs.\t\t\nI.\t\t\tII.\nOrgan\tFluor in 1 kg\tOrgan\tFluor in 1 kg\n\tg\t\tg\nHerz\t0,001\u00ab\tHerz\t0.001\u00ab\nNieren\t0,0051\tNieren\t0.0045 \u2022\nGehirn\t0,000\u00ab\tGehirn\t0,000?\nLunge\t0,0009\tLunge\t0,0017\nMilz\t0,0027\tMilz\t0,0062\nBlut\t0.0035\tLeber\t0.0031.\nLeber\t0.0021\tHumerus\t0,0045.\nFemur\t0.0029\tFemur\t0,0035","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nEmil Zdarek\nZusammenstellung der gefundenen Fluorvverte f\u00fcr 1 k<' Trockensubstanz der Organe.\nOrgan\tFluor f\u00fcr 1 kg er $5\tOrgan\tFluor f\u00fcr 1 k * o g\nHerz\t0,0046\tHerz\t0,0045\nNieren\t0.0154\tNieren\t0,0131\nGehirn\t0,0023\tGehirn\t0,0027\nLunge\t0.0022\tLunge\t0,0070\nMilz\t0,0082\tMilz\t0,0235\nLeber\t0.0068\tLeber\t0,0080\nAus den Ergebnissen meiner Analysen geht hervor, .dull das Fluor im ganzen Organismus verbreitet ist, die Mengen desselben sind allerdings durchwegs kleine: die relativ grollte Menge findet sich in der Leber, Niere und im Knochen., bez\u00fcglich des Knochens ist es auffallend, da\u00df sich die H\u00e4lfte des Fluor in seinem F'ette befindet. Die gefundenen Werte bewegen sich ungef\u00e4hr in der Gr\u00f6\u00dfenordnung, wie sie Tamman*. in seiner Arbeit: \u00ab Vorkommen von Fluor in Organismen f\u00fcr H\u00fchnereiwei\u00df, Eidotter, Kalbsgehirn, Milch und Blut einer Kuh gefunden hat.\nLiteraturverzeichnis.\nA. V\u00f6Icker, \u00dcber das Vorkommen von Jod und Fluor in der Asche v.m Armeria maritima. Chem. Gaz., 1849, S. 409. J. B. 2, 251. lleintz, Zusammensetzung der Knochen. Pogg. Ann., Bd LXXV1I S *>67 J.R 2, 535.\nG. Wilson, Fluor im Meerwasser. Chem. Gaz., 1849, S. 404. J. R 2, all Forchhammer, Vorkommen von Fluor im Meerwasser. Instit. 1849, 8 517 J.R 2, 611.\nG. Wilson, Vorkommen von Fluor in Blut und Milch. Chem. Gaz lSTm S. 366. J. B. 3, 278.\nForchhammer, Phosphors\u00e4ure u. a. im Meerwasser. Proceedings \u00ab4 the royal society of Edinburgh, Bd. II, Nr. 38, 303. J. B. 3, 621. G. Wilson, Vorkommen des Fluors in Pflanzen und Felsarten. Edinl\u00bb. Phil. J., Bd. LUI, S. 356. J. B. 5, S. 351.\nJ. Nickl\u00e8s, Fluorgehall des Blutes. Compt. rend., Bd. XLI1I S 885 J. B. 9, 704.\n\u2014 Vorkommen des Fluors in nat\u00fcrlichen W\u00e4ssern und dem Organismus Compt. rend., Bd. XLIV, S. 783, Bd. XLV, S. 311. J. R 10, 127 Verbreitung und Nachweisung des Fluors. Ann. Chim. phys., Bd. LUI. S. 433. J.B. 11,102.","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Iber die Verteilung des Fluors in den Organen des Menschen. 137\nJ. Nicklfcs, \u00dcber den Fluorgehalt nat\u00fcrlicher W\u00e4sser. J. pharm [31 Bd. XXXVIII. S. 182. J. B. 13, S. 97.\nMene, Ch., Fluorgehalt flie\u00dfender W\u00e4sser. Compt. rend., Bd. L. S 731 J. B. 13. 97.\nj^alm Horstmar, Fluor in der Asche von Lycopodium complanatum. Pogg. Ann., Bd. CXI, S. 339. J. B. 13. 540.\nHorsford, Fluor im Gehirn. Ann. Chem. Pharm., Bd. CXL1X S. 202. J. B. 1869, 815.\nTamman, Vorkommen von Fluor in Organismen. Diese Zeitschrift. Bd. XII, S. 322. J. B. 1888. 2407.\n.1. Stoklasa, Untersuchung von frischen und fossilen Knochen auf Fluor.\nChem. Zentr. 1889, S. 57. J. B. 1889, 2360.\nA. Carnot, Fluorgehalt von Knochen. Compt. rend., Bd. CXV, S. 337. J. B. 1892, 2179.\n8. Gabriel, Fluor in den Z\u00e4hnen des Rindes. Zeitschr. anal. Chemie, 1892. S. 522. J.B. 1892.\nV. Carles, Fluor in Molluskenschalen. C. r. d. l\u2019Acad. des sciences, Bd. CXLIV, S. 437. Chem. Z., 1907, Bd. I, 2, S. 1141.\n-----Fluor in den Schalen der nicht marinen Mollusken. C. r. d. l\u2019Achd.\ndes sciences, Bd. CXLIV, S. 1240. Chem. Z.. 1907, Bd. II. 1, S. 342.\n-----Fluor in den Schalen der nicht marinen Mollusken. Journ. Pharm.\net Chim. [fi], Bd. XXVI. S. 101. Ch. Z., 1907, Bd. II, 1, S. 1000.\n\ni\nlloppe-Seyler\u2019s Zeitsdirift f. phydol. Chemie. LXIX.\n10","page":137}],"identifier":"lit19098","issued":"1910","language":"de","pages":"127-137","startpages":"127","title":"\u00dcber die Verteilung des Fluors in den einzelnen Organen des Menschen","type":"Journal Article","volume":"69"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:18:16.610463+00:00"}