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{"created":"2022-01-31T13:31:45.560521+00:00","id":"lit19101","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, H","role":"author"},{"name":"E, Lindberg","role":"author"},{"name":"K. Melander","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 69: 152-166","fulltext":[{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Invertase.\nVorl\u00e4ufige Mitteilung.\nVon\nH. Euler, E. Limlberg und K. Melander.\niAns ilern biochemischen Laboratorium \u00ab1er Hochschule Stockholm.)\n(Der Hedaklion zu?e<raiij!en am 1H. September 1910.)\nInvertase aus Hefe kann man nach zwei wesentlich verschiedenen Methoden darstellen. Nach der einen zerst\u00f6rt mnn die Zellw\u00e4nde der Hefe durch Autolyse und f\u00e4llt den dabei erhaltenen Saft fraktioniert mit Alkohol. Nach der anderen werden die Hefezellen durch Trocknen bei h\u00f6heren Temperaturen oder durch Behandlung mit Alkohol oder Aceton entw\u00e4ssert und dann mit Wasser extrahiert. Auch ohne vorhergehende Entw\u00e4sserung der Hefezellen gelingt eine teilweise Extraktion der Invertase, wie E. Salkowski1) gezeigt hat.\nDas Extrakt ions verfahren mit der bei 105\u00b0 getrockneten Ilele ist 1877 von Salkowski und kurz darauf von seinem Sch\u00fcler Barth2) beschrieben und seitdem h\u00e4ufig angewandt worden. Zur Abt\u00f6tung der Hefe mit Alkohol behandelt Osborne :{) Hefe mit der gleichen Gewichtsmenge Alkohol, lallt einen Tag stehen und filtriert die Hefe ab. Wroblewski1\n*) Es bleibt zu untersuchen, ob bei der Extraktion von frisch\u00bb i liefe mil (Chloroformwasser wirklich tlie lebenden Hefezellen Invertase abgeben, oder ob es nicht die bei der Digestion mit Wasser abgestorbenen Zellen sind, welche das Enzym liefern.\n*) Her. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XI, S. 474, 1878; vgl. hierzu auch Salkowski, Diese Zeitschrift, Bd. XXXI, S. 307. 1900.\n3) Diese Zeitschrift, Bd. XXVIII, S. 408, 1899.\n4j Her. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XXXI, S. 1135, 1898.","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Invertase.\n153\nhatte ein Jahr fr\u00fcher Pre\u00dfhefe mit einer kleinen Menge von 20\u00b0/oigem Alkohol und der doppelten Menge Seesand zerrieben; nach 24 Stunden wurde das Filtrat mit Alkohol und \u00c4ther versetzt, wobei ein stark wirksames Invertasepr\u00e4parat\nausfiel.\nDa\u00df sich sehr kr\u00e4ftige Invertasepr\u00e4parate aus dem durch Autolyse der Hefe sich bildenden Saft gewinnen lassen, haben besonders O'Sullivan und Tompson*) gezeigt, kurz vorher hatte Salkowski2) die Autodigestion der Hefe eingehend -tudiert.\nSeit dieser Zeit sind die drei angegebenen Methoden zur (ie.winnung der Invertase vielfach angewandt worden, ohne da\u00df Angaben gesucht oder gefunden worden w\u00e4ren, nach welchen die relative Brauchbarkeit dieser Methoden beurteilt werden k\u00f6nnte. Da die Frage, wie die gr\u00f6\u00dften Ausbeuten an Invertase und die reinsten Pr\u00e4parate zu erhalten sind, gel\u00f6st werden mu\u00df, bevor eine rationelle Darstellung dieses Enzyms unternommen werden kann, so hat der eine von uns (Lindberg) diesbez\u00fcgliche Versuche ausgef\u00fchrt.\nZur Anwendung gelangte stets dieselbe Hefe, n\u00e4mlich I ntel liefe aus der hiesigen Hamburger Brauerei. Dieselbe wurde gesiebt, gewaschen und abgepre\u00dft, und dann entweder entw\u00e4ssert oder bis zum Eintritt der Autolyse sich selbst \u00fcberlassen.\nExtraktion getrockneter Hefe.\nBei der Trocknung kommt es darauf an, da\u00df die Hefe, so lange sie in gr\u00f6\u00dferer Menge Wasser enth\u00e4lt, keinen h\u00f6heren Temperaturen ausgesetzt wird, und da\u00df sich die Entw\u00e4sserung so schnell als m\u00f6glich vollzieht. Am geeignetsten breitet man die Hefe in d\u00fcnner Schicht \u00fcber den heizbaren Platten eines Fassburgschen Vakuumapparates aus, dessen Temperatur man anfangs auf etwa 40\u00b0 h\u00e4lt und sp\u00e4ter bis 100\u00b0 steigen l\u00e4\u00dft. Die Entw\u00e4sserung dauert ungef\u00e4hr eine halbe Stunde.\n:) Journ. Chem. Society, Bd. LVII, S. 834, 1890. *) Diese Zeitschrift, Bd. XIII, S. 506, 1889.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXIX.\n11","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"154\nH. Euler, E. Lindberg und K. Melander,\nNach dieser Behandlung bildet die Hefe ein sehr hellbraunes Pulver, das nun im M\u00f6rser weiter zerrieben werden kann.\nDiese Methode liefert, wie Euler und af Ugglas1) gefunden haben, ein Pr\u00e4parat von ungef\u00e4hr gleicher Wirksamkeit wie die Behandlung abgepre\u00dfter Hefe mit Alkohol,2\u00bb und da die Trockenmethode ein sparsameres Arbeiten gestattet, so haben wir sie zur Darstellung der Dauerpr\u00e4parate benutzt.\nDiese Dauerpr\u00e4parate wurden mit der lOfachen Menge Wasser w\u00e4hrend 20 Stunden bei Zimmertemperatur digeriert, durch einige Tropfen Toluol wurde die Mischung steril gehalten. Der so gewonnene Extrakt enth\u00e4lt au\u00dfer Invertase reichlich Eiwei\u00dfstoffe, deren Entfernung nicht ohne erheblichen Verlust an Invertase zu bewirken war. Die Reinigung geschah durch Adsorptionsmittel, welche nach Behandlung mit Salzs\u00e4ure und Wasser in feuchtem Zustande dem Extrakte zugesetzt wurden. Die Extrakte wurden mit dem Adsorptionsmittel etwa 1Stunde in Ber\u00fchrung gelassen, worauf letzteres abgesogen wurde. Der Gehalt der Extrakte an gesamter Trockensubstanz, ferner an Stickstoff und an Asche und der Einflu\u00df der Kaolinbehandlung auf diese Konzentrationen geht aus der folgenden labeile hervor. Der Gehalt an Trockensubstanz wurde durch Eindunsten der L\u00f6sung und Trocknen bei 105\u00b0 bestimmt: der Aschengehalt durch Gl\u00fchen des so gewonnenen R\u00fcckstandes und der Stickstoff wurde nach der Methode von Kjeldahl ermittelt.\nIn folgender Tabelle f\u00e4llt das konstante Verh\u00e4ltnis a b auf, welches zeigt, da\u00df durch Behandlung des Saftes mit Kaolin das Verh\u00e4ltnis zwischen Gesamttrockensubstanz und N nicht ge\u00e4ndert wird. Es scheint also, da\u00df Kaolin gleichzeitig mit Eiwei\u00df auch N-freie Bestandteile des Hefeextraktes adsorbiert. Da\u00df eine solche Adsorption von Stoffen wie Pektins\u00e4ure usw. eintreten kann, ist fr\u00fcher gezeigt worden.!)\n*) Arkiv f\u00fcr kemi etc.. Bd. III, Nr. 34, 1310.\n*) Sofern man \u00fcbersch\u00fcssigen absoluten Alkohol rasch einwirken l;if?t : sonst wird die Invertase erheblich beeintr\u00e4chtigt.","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Inverlase.\n155\nTabelle 1.\nBehandlung des Saftes\t5 ccm Saft enth\u00e4lt g Trockensubstanz a\t5 ccm Saft enth\u00e4lt g N b\t\u25a0 a b\t\u2022 5 ccm Saft euth\u00e4lt g Asche\n1. 115 g Hefe, getrocknet und hierauf mit Alkohol behandelt, werden mit 1150 ccm Wasser extrahiert. Filtrat.\t0,1030\t0,01345\t7.73\t0,0244\nNach Behandlung mit Kaolin . .\t0,1010\t0,01131\t0,01\t0,0220\nObiger Saft wird im Vakuum von i>35 ccm auf 110 ccm eingedunstet: hierauf mit 50 g Kaolin behandelt .\t0,1562\t0.01736\t8,00\t0,0311\nNach einer weiteren Kaolinbehandlung \t\t0,1206\t0,01519\t7,04\t0,0281\n2. 70 g Hefe werden mit 600 ccm Wasser extrahiert und mit Kaolin behandelt\t\t\t. 0,01617\t\u2022\t\nNach Eindunsten im Vakuum von HO auf HO ccm und Behandlung mit 10 g Kaolin\t\t0,2640\t- 0,03000\t*,77\t0,0463\n\u2022Nach weitererJBehandlung mit Kaolin und 10 g Kohle\t\t' 0,1297\t0,01316\t0,85\t0,0275\n3. 600 g Trockenhefe werden mit 6 1 Wasser behandelt; 250ccm dieses Kxtraktes wurden mit 300 g Kaolin behandelt ........\t0,0005\t' 0.000003\t0,06\t0,0161\nNach weiterer Behandlung mit 150 g Kohle\t .\t0,0172\t0,004067\t3,46\t0.0052\n\u00bb. 650 g Hefe werden mit 500 ccm Wasser verrieben. Der durch Autolyse gebildete Saft wird mit Kaolin behandelt \t\t. 0,1203\t- :* 0,01402\t\u25a0 \u25a0 8.58 \u2022\t0.0170\nNach weiterer Kaolinbehandlung (150 g Kaolin)\t\t| 0,0076 7\tj 0,01316\t74,\t0,0166\n5. 2300 g Hefe werden ohneWasser-;'Usatz 10 Tage bei 25\u00b0 G. stehen gelassen. Autolvsesaft\t\t\u25a0 . | 1.1948\t0,1352\t! 8,84 .\t0,1131\n0. 1820 g Hefe werden 14 Tage bei 2 )u C. stehen gelassen. Aulelysesaft.\t\u2022 1 1,3246\ti\t_\t0.1574\niAusbeute 300 ccm Saft, enthaltend 5 g Rohinvertase).\t\tI 1\t\t\nAutolyse gepre\u00dfter Hefe.\nDie zu obigen Versuchen angewandte Hefe wurde auch zu Autolyseversuchen benutzt. Sie wurde zu diesem Zweck\n11*","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"H. Euler, E. Lindberg und K. Melander,\n15\u00ab\nsoweit abgepre\u00dft, da\u00df auf 4 Teile Wasser 1 Teil Hefe kam. Die Autolyse wurde anfangs bei Zimmertemperatur durchgef\u00fchrt, sp\u00e4ter in einem Luftthermostaten bei etwa 25\u00b0. Die in Glaskolben befindliche Hefe war anfangs mit Thymol versetzt worden, sp\u00e4ter beschr\u00e4nkten wir uns auf Anwendung von Toluol, um nicht eventuelle Zersetzungs- oder Umwandlungsprodukte\nauftreten zu lassen.1)\nDa Versuche den durch Autolyse gebildeten Saft von den nicht gel\u00f6sten und schleimigen Bestandteilen der Hefe durch Zentrifugieren zu trennen wenig Erfolg hatten, so wurde der Saft durch eine gro\u00dfe Anzahl Faltenfilter direkt abfiltriert. Der so erhaltene klare, aber dunkle Saft wurde nun nach den Angaben von O'Sullivan und Tompson behandelt. Er wird zuerst unter lebhaftem Umr\u00fchren mit so viel Alkohol versetzt, da\u00df die L\u00f6sung in bezug auf diesen 47 \u00b0/oig wurde. Hierbei fallen gleichzeitig mit der Invertase noch Eiwei\u00dfstoffe. Nach Abdekantieren der alkoholischen L\u00f6sung wurde diese F\u00e4llung mit etwa 250\u2014300 ccm destillierten Wassers digeriert. Hierbei geht die Invertase in L\u00f6sung, w\u00e4hrend ein Teil der Eiwei\u00df-stoffe ungel\u00f6st bleibt. Setzt man nun so viel Alkohol zu, da\u00df die L\u00f6sung daran 28\u00b0/oig wird, so fallen Eiwei\u00dfstoffe, w\u00e4hrend Invertase in L\u00f6sung bleibt. Man filtriert nach einiger Zeit von diesen ab und macht nun die L\u00f6sung durch weiteren Alkohol-zusatz wieder 47 \u00b0/o ig. Die nun erhaltene schleimige, grauwei\u00dfe F\u00e4llung geht durch Verreiben mit absolutem Alkohol in Pulverform \u00fcber. Das Pulver wird weiter mit absolutem Alkohol gewaschen, abgesaugt und im Vakuumexsikkator verwahrt. Bei gew\u00f6hnlicher Temperatur verlieren solche Pr\u00e4parate ihren Alkoholgehalt, welcher bis 200,o betragen kann, nur sehr langsam, und m\u00fcssen deswegen vor der Analyse im Trockenschrank von Alkohol befreit werden. Ihre Wirksamkeit wird dadurch nicht wesentlich vermindert.\nDie Ausbeute an Rohinvertase betr\u00e4gt etwa 5 g pro 2 kg abgepre\u00dfter Hefe. Die Wirksamkeit dieses Pr\u00e4parates wurde nach einer Methode bestimmt, welche von O\u2019Sullivan und\n\u2022) Herzog. Diese Zeitschrift, Bd. XXXVII, S. 396, 1903.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Inverta.se.\nir>7\nTompson angewandt wurde. Wir l\u00f6sten n\u00e4mlich 0.05 g In-vertase in 5 ccm 0,0005 n-HCl oder in 0,5 n-NaH,PO rL\u00f6sung und setzten unmittelbar darauf 20 ccm einer 20\u00ae. oigen Rohrzucker-l\u00f6-ung zu und beobachteten die Zeiten, welche verstrichen, bis die Drehung der L\u00f6sung den Wert 0\u00b0 erreichte. Im allgemeinen zeigte sich die \\V irksamkeit der verschiedenen Pr\u00e4parate auffallend konstant. Diese Konzentration der Salzs\u00e4ure bezw. des Phosphats entsprach der optimalen Wirkung und erzeugte eine Konzentration der H-Ionen von etwa 5.10 was mit dem von\n> \u2022 \u00bb i e n s e n1 ) erhaltenen Lrgebnis in bester \u00dcbereinstimmung steht.\nVersuchen wir nun einen Vergleich anzustellen zwischen der Wirksamkeit der einerseits durch Extraktion der Trockenliefe, anderseits durch Autolyse gewonnenen S\u00e4fte, so ergibt sieh folgendes.\t\u00eb\nAutolyse. Aus 2 kg gepre\u00dfter Hefe = 0,1 kg getrock-ntder Hefe wurden 300 ccm L\u00f6sung bezw. Autolysesaft erhalten. 1 ccm von diesem Saft enthielt 0,2\u00df4 g Substanz. Wurde diese Menge mit so viel Rohrzuckerl\u00f6sung vermischt, da\u00df die Hohrzuckerkonzentration 20\u00b0/o betrug, und wurde f\u00fcr die optimale II-Konzentration durch Zusatz einer geringen Menge HCl pe.-orgt, so betrug die Wirksamkeit, ausgedr\u00fcckt durch die ln Versionsgeschwindigkeit der L\u00f6sung, k . 10* = 89.\nExtraktion. Werden 2 kg Trockenhefe in 201 Wasser \u25a0hgeriert, so enthalten 0,1 ccm des Extraktes 0,145 g Substanz. Wird diese Menge, wie oben, mit so viel Rohrzucker vermischt, 'lall die Mischung in bezug auf Rohrzucker 20\u00b0;,, ig war, so\u2019 wurde eine Inversionskonstante = 40 gefunden.\nDie Berechnung dieser Resultate geht aus der folgenden 1 abolie hervor.\nDieser Tabelle kann man das bemerkenswerte Resultat entnehmen, da\u00df aus einer gewissen Menge Trockenhefe sehr ?*nau die gleiche Menge wirksamer Invertase erhalten.wird, >( i es da\u00df man die Hefe der Autolyse unterwirft, sei es da\u00df direkt mit Wasser extrahiert wird. Da aber im ersten } \u00ab<ile die Gesamtmenge darstellbaren Enzyms in 300 ccm ent-\n') Biochem. Zeitschrift, Bd. XXI. S. 250. liHW.","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nH. Euler, E. Lindberg und K. Melander,\nhalten ist, w\u00e4hrend bei der Extraktion 20 l erforderlich waren, so verdient erstere Methode zur Darstellung von Invertase den Vorzug.\nTabelle 2.\n\tAngewandte 1 Trockenhefe kg\tEr- haltener Saft in ccm\tg Substanz im gesamten Saft a\t,\tiWirksam-1 Wirksam- keil von j keits- ! gesamter konstante1 Subs'anz 1 b\tGesamter Enzymgehalt a \u2022 b\nAutolyse\t0.4\t300\t79,2\t89 \u2022 104 ! 337 \u2022 104 1\t\n>\t2.0\t1500\t396,0\t89 \u2022 104 j 337 \u2022 104\t1335 \u2022 10\u00ab\nExtraktion\t2,0 1\t20000\t482,0\t40 104 | 276 \u2022 104 i\t1330 \u2022 10\u00ab\nTats\u00e4chlich wurde die Gesamtmenge Rohinvertase, welche von uns zur weiteren Verarbeitung benutzt wurde, auf letzterem Wege hergestellt.\nAnalyse der Rohinvertase.\nPr\u00e4parat a.\nDie Ausbeuten der einzelnen Darstellungen wurden gemischt und verrieben und betrugen zusammen ungef\u00e4hr 25 g. Dieses Produkt wurde in bezug auf N und Asche untersucht. Die N-Bestimmung geschah nach Kjeldahl. Die Analyse ergab als Resultat 3,06 \u00b0/o N und 8,04 \u00b0/o Asche.1)\nN-Bestimmung :\n1.0050 g Substanz enthielt 3,192 \u00b0,o N 0,9912 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t2.932 \u00b0/o \u00bb\nMittel 3,06 \u00bb/O N.\nAschebestimmung:\n0,4999 g Substanz gaben 0.0392 g = 7,842 \u00b0/o Asche 0,5012 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb 0,0413 \u00bb = 8,241 \u00b0,o *_\nMittel 8.04\u00b0/o Asche.\n\u00c4hnlich wie Pr\u00e4parat a wurden die Pr\u00e4parate b und c dargestellt. Ihre Analyse gab in bezug auf Stickstoff und Asche folgende Werte.\n') Nach Hafner (Diese Zeitschrift, Bd. XLII, S. 19, 1904) bestellt die Asche haupts\u00e4chlich aus Phosphors\u00e4ure und enth\u00e4lt daneben etwas Schwefels\u00e4ure, Magnesium und Kalium.","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Invertase.\n159\nPr\u00e4parat b.\n0.2493\tg Substanz\tenthielten\t3.70\u00b0 \u25a0>\tN\n0,1960\t\u00bb \u00bb\t.\t5,10V\tAsche.\nAktivit\u00e4t : \u00b1 0\u00b0 = 27 Min.\nPr\u00e4parat c.\n0,3402\tg Substanz\tenthielten\t3,40\u00b0/o\tN\n0,4218\t* \u00bb\t>\t7,25 \u00b0/o\tAsche.\nAktivit\u00e4t: + 0\u00bb = '25 Min.\nUntersuchung des gereinigten Materiales.\nPr\u00e4parat A.\n20 g dieses Ausgangsmateriales wurden nun in 175 ccm destillierten Wassers gel\u00f6st und zun\u00e4chst einmal mit 75 g Kaolin und sodann zweimal mit 50 g Kaolin behandelt. Nach der Filtrierung wurde die Invertase mit \u00fcbersch\u00fcssigem absolutem Alkohol gef\u00e4llt. Das erhaltene Pr\u00e4parat A war nun vollst\u00e4ndig farblos und wurde nun zun\u00e4chst auf seine Wirksamkeit untersucht. Die Aktivit\u00e4t bezw. katalytische Wirksamkeit der Invertase wird am besten durch die Reaktionskonstante ausgedr\u00fcckt, welche sich bei Anwendung einer bestimmten Konzentration des Enzyms und Rohrzuckers ergibt. Dies soll nat\u00fcrlich auch bei den definitiven Messungen geschehen. Vollkommen einwandfrei ist es auch, die Aktivit\u00e4t des Enzvms durch die Zeiten anzugeben, welche zum Umsatz von gewissen Bruchteilen des Substrates erforderlich sind, wie dies O'Sullivan und Tompson getan haben. F\u00fcr jeden Grad Rechtsdrehung der urspr\u00fcnglichen Zuckerl\u00f6sung tritt bei 20\u00b0 schlie\u00dflich eine Linksdrehung von 0,32\u00b0 auf. Wird also w\u00e4hrend der ganzen Keaktion die Drehung 1 -f- 0,32\u00b0 durchlaufen, so ist, wenn die Drehung 0\u00b0 betr\u00e4gt, der umgesetzte Teil 1 : 1,32 = 0,7575.\nMan bestimmt also in dieser Weise die Zeit, wrelche zum 1 msatz von nahezu 3/4 der Reaktion erforderlich ist. Aus dieser Zeit ergibt sich die Reaktionskonstante nach der Gleichung\n, 0,1206\nFehlerhaft ist hingegen, zur Vergleichung der Aktivit\u00e4t, wie es oft geschieht, die Drehungen anzugeben, welche nach","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"100\nII. Euler, E. Lindberg und K. M\u00e7lander.\ngleichen Zeiten erreicht werden, resp. die Zuckermengen, welche nach gleichen Zeitintervallen gebildet werden. Bekanntlich ist\n.\t1\t, a\n1 ~ k' n \u00e4-x\u2019\nalso ist t nicht direkt proportional der umgesetzten Menge.\nWie O'Sullivan und Tornpson haben wir die Wirksamkeit stets unter folgenden Bedingungen bestimmt :\n0,05 g Invertase wurden in 5 ccm 0,5. n-NaHsP0.l gel\u00f6st und zu 20 com 20\u00b0 niger Bohrzuckerl\u00f6sung gegeben. Die Zeit, welche verging, bis (nach Aufhebung der Multirotation durch Soda) die Drehung 0\u00b0 betrug, wird durch -f 0\u00b0 ausgedr\u00fcckt.\nPr\u00e4parat A: -1- 0\u00b0 = 23 Min.\nOptische Drehung. 0,5 g Substanz wurden in 10 ccm Wasser gel\u00f6st und bei Na-Licht im 50 mm-Rohr beobachtet. \u00ab = 2,01\u00b0. Hieraus berechnet sich .[a]JJ = 80\". Diese Zahl stellt nat\u00fcrlich nur einen ann\u00e4hernden Wert dar. Einerseits kann, wie unten gezeigt wird, das Pr\u00e4parat noch weiter gereinigt werden, anderseits ist keine Garantie daf\u00fcr vorhanden, da\u00df die gesamte Invertase sich in ihrem aktiven Zustande befand und die entsprechende Drehung besa\u00df. Es ist n\u00e4mlich nicht unwahrscheinlich, da\u00df die Inaktivierung der Invertase von einer Drehungs\u00e4nderung begleitet ist. Durch Zusatz von Alkali ging die oben angegebene Drehung allerdings nur wenig zur\u00fcck.\nMit Molischs Reagens (a-Naphthol und konzentrierter Schwefels\u00e4ure) lieferten auch unsere besten Pr\u00e4parate deutliche Zuckerreaktion. Indessen enthielten diese Pr\u00e4parate keine Aldosen oder Ketosen. Als n\u00e4mlich 0,5 g Invertasepr\u00e4parat mit 1 g Phenylhydrazin gekocht wurde, konnte keine Andeutung von Osazonbildung erhalten werden.\nGummi, auf welchen wir in R\u00fccksicht auf die Arbeiten von Salkowski1) unsere besondere Aufmerksamkeit lenkten, kann sich in unseren Pr\u00e4paraten nur in Spuren gefunden haben: jedenfalls konnte mit F eh ling scher L\u00f6sung nach Salkowski s Vorschrift keine F\u00fcllung erzeugt werden. Um so auffallender war. da\u00df unsere besten Pr\u00e4parate trotzdem beim Kochen mit\n!) 1. c. und Diese Zeitschrift, Bd. LXI, S. 124. 1901).","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Invertase.\n161\nSalzs\u00e4ure Mannosehydrazon lieferten. Leider wurde 'infolge eines Versehens das Hydrazon nicht zur W\u00e4gung gebracht. Das Auftreten desselben wird sofort weiter quantitativ verfolgt.\n1 g Invertasepr\u00e4parat wurde mit 3(H) ccm 5\u00b0/<iigerSchwefels\u00e4ure in einem Kolben 6 Stunden im Wasserbade erhitzt. Die Fl\u00fcssigkeit wurde dann mit hei\u00dfer Barytl\u00f6sung und schlie\u00dflich mit Barvumcarboiiat neutralisiert, abfiltriert und eingedampft. Nach Zusatz von in Eisessig gel\u00f6stem Phenylhydrazin zur abgek\u00fchlten L\u00f6sung erstarrte die Fl\u00fcssigkeit bald zu einem d\u00fcnnen Krystallbrei von Mannosehydrazon.\nIm folgenden stellen wir nun die Analysen der rohen und\ngereinigten Pr\u00e4parate zusammen.1) -\n\u2713\nN-Bestimmungen nach Dumas.\nPr\u00e4parat A.\n0.2415 g Substanz gaben\ta,0 ccm\tN (18,3\"\tund\t740.5\tmm Hg)\n0,1575 \u00bb\t>\t\u00bb\t0.25.84 g\tCOjj und\t0,1504\tg\tILO\n0,4182 \u00bb\t\u00bb\ts\t0,0076 \u00bb\tAsche\n0.4723 \u00bb\t*\t*\t0.0083 \u00bb\nAbo gefunden :*)\nN -= 1,4 \u00b0;o C = 44,7\u00b0/\u00ab\nIt = 10.7 O/\u00ab\nAsche \u2014 1,82 und 1,76%.\nPr\u00e4parat B.\n25 g der nach obigen Angaben hergestellten Rohinvertase wurden in 300 ccm destillierten Wassers gel\u00f6st. Die L\u00f6sung i't etwas gelblich, tr\u00fcb und ein wenig schleimig. Sie wurde mit 50 g gereinigter Tierkohle w\u00e4hrend 2 Stunden stehen gelassen und dann abfiltriert. Das Filtrat wurde zweimal mit je \u2022>0 g Kaolin behandelt. Das Filtrat wurde hierauf mit viel etwa 4 Liter) 95\u00b0/oigem Alkohol gef\u00e4llt. Es entstand ein rein wei\u00dfer, flockiger Niederschlag; Ausbeute 10 g: dies scheinbar trockene Pr\u00e4parat enth\u00e4lt noch reichlich Alkohol, welcher im 1 rockenschrank bei 70\u00b0 vertrieben wird.\n') Die Analysen beziehen sich auf Substanz, welche bei 70\u00b0 bis :\u2019,,r (\u00bbewichtskonstanz getrocknet wurde. Die Pr\u00e4parate waren hygroskopisch und hielten auch sehr energisch Alkohol zur\u00fcck.\n*). Der Wasserstoffgehalt ist vielleicht infolge eines Analysenfehlers ;:u hoch gefunden worden.","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"162\nH. Euler, E. Lindberg und K. Melander,\nBr\n0,2091 g Substanz gaben 5,6 ccm N (18\u00b0 und 742 mm Hg)\n0,2021 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0059 g Asche.\nAlso gefunden:\nN -2,10/o Asche = 2.9 V Aktivit\u00e4t: + 0\u00b0 = 23 Min.\nBn.\n7 g des Pr\u00e4parates Bi wurden in 50 ccm Wasser gel\u00f6st und mit 15 g Kohle behandelt. Ausbeute 3,8 g.\n0,1540 g Substanz gaben 2,15 ccm N (19\u00b0 und 752 mm Hg)\n0,2565 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0054 g Asche.\nAlso gefunden:\nN = 1,6 #/o Asche = 2,1 \u00b0/o Aktivit\u00e4t: +0\u00b0 = 20 Min.\nBIII*\n2 g des Pr\u00e4parates Bn wurden in 50 ccm Wasser gel\u00f6st und mit 5 g Kohle und hierauf mit 20 g Kaolin behandelt. Ausbeute 1 g.\n0,2479 g Substanz gaben\t0,8 ccm\tN (17,5\u00b0\tund 746\tmm Hg)\n0,1447 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0030\tg\tAsche\n0,2042 *\t\u00bb\t\u00bb\t0,3206\t*\tCO* und\t0,1130\tg\tH.,0\n0.2070 *\t\u00bb\t\u00bb\t0,3195\t\u00bb\t\u00bb\t*\t0,1112\t\u00bb\t\u00bb\nAlso gefunden:\nN = 0,36 \u00b0/o 0 = 42,8 und 42,1 \u00b0/o II = 6,2 \u00bb\t6,0V\nAsche = 2,07 V Aktivit\u00e4t: + 0\u00b0 = 14 Min.\nPr\u00e4parat C.\n(Aus neuem Ausgangsmaterial.)\n20 g der Rohinvertase wurden in 300 ccm Wasser gel\u00f6st und zuerst mit 100 g, dann mit 50 g gereinigter Tierkohle behandelt. Das Filtrat wird mit 95\u00b0/oigem Alkohol gef\u00e4llt. Ausbeute 3,5 g rein wei\u00dfe Substanz.\n0,2800 g Substanz gaben 2,0 ccm N (20\u00b0 und 748 mm Hg) 0,3481 \u00bb\t*\t\u00bb\t0,0090 g Asche.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Irivertase.\n163\nAlso gefunden:\nN = 0,8 \u00b0/o Asche = 2,B\u00b0/o Aktivit\u00e4t: + 0\u00b0 = 17 Min.\nFolgende Tabelle erleichtert die \u00dcbersicht \u00fcber die Resultate. 1 )\nTabelle 3.\n\tRohinvertase\tPr\u00e4parate\t\t\t\tvf O'Sullivan und Tompson\n\ta j h | c\tA\tBi\tH|!\tBm C\t\n\u00b00 N . .\t3.1; 3,8' 3,4\t1 4\t21\t1,0\t0,3\u00ab! 0,8\t4,2 (Mittel)\n0 ) Asche\t8,0\t5,1 : 7,3 I\t1\t1,\u00ab\t2,9\t2,1\t2,07 2,0\t\u2014\nT 0\u00b0 . .\t- 27 ! 25 1 1\t23\t23\t20 .\t14 } 17 i\t25,1 Minuten\nWas sofort auff\u00e4llt, ist der au\u00dferordentlich niedrige Stickstoffgehalt unserer wirksamsten Pr\u00e4parate, welcher zeigt, da\u00df eine weitergehende Reinigung gelungen ist, als dies bei fr\u00fcheren Arbeiten \u00fcber Invertase der Fall war. Immerhin ist noch keine Garantie gegeben, da\u00df die vollst\u00e4ndige Reinigung der Invertase erreicht worden ist, und wir betrachten die hier angegebenen Versuche nur als eine Vorarbeit.2) Von weitgehenden Schl\u00fcssen \u00fcber die Natur dieses Enzyms wollen wir uns um so mehr enthalten, als solche bereits in allzu gro\u00dfer Zahl vorliegen und meist auf ein au\u00dferordentlich unzureichendes experimentelles Material aufgebaut worden sind. Besonders wollen wir auch die lange und viel diskutierte Frage, ob die Invertase ein Eiwei\u00df-korper ist oder nicht, verschieben, bis wir eine konstante Zusammensetzung des Enzyms angeben k\u00f6nnen. O\u2019Sullivan und Tompson, welchen wir die eingehendste und gr\u00fcndlichste Untersuchung \u00fcber die Invertase verdanken, waren der Ansicht, da\u00df ihr Pr\u00e4parat, das die Wirksamkeit Hb 0\u00b0 = 25 Minuten zeigte\n\u2018) Die Berechnungen des Prozentgehaltes N, sowie C und H. gelten durchweg f\u00fcr die aschehaltige Substanz.\n*) Dies gilt auch hinsichtlich der hier befolgten Methodik. Wir haben 1 g unseres besten Pr\u00e4parates aus etwa 50 kg Hefe unter Verbrauch von etwa 50 1 Alkohol erhalten; wir sind damit besch\u00e4ftigt, ein einfacheres und wenig kostspieliges Verfahren zur Reindarstellung der Invertase auszuarbeiten.","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"H. Euler. K. Lindberg unci K. Melander,\nun\nund einen X-CJehalt von 4,2\u00b0 o aufwies, nicht weit von der Reinheit entfernt sei, und haben diese Ansicht begr\u00fcndet. Wenn sich nun hier zeigte, da\u00df das Pr\u00e4parat der englischen Forscher noch in bezug auf Wirksamkeit \u00fcbertrotTeu werden kann. kann ja behauptet werden, da\u00df auch unsere Invertasepr\u00e4parate nur einen kleinen Teil an Enzym, und im \u00fcbrigen unwirksame Substanzen enth\u00e4lt: dieser kleine Teil k\u00f6nnte dann ein Eiwei\u00dfk\u00f6rper sein.1) Unser Pr\u00e4parat Rh w\u00e4re dann allerdings vom Zustand der Reinheit noch au\u00dferordentlich weit entfernt und d\u00fcrfte nur 2n.\u00bb Invertase enthalten. Es ist dies nicht ganz ausgeschlossen, aber gar nicht wahrscheinlich, wenn man die\n1 In einem Heferat in den Ergebnissen der Physiologie, Rd. IX. S. 227. \u00e4u\u00dfert sieh II. M. Vernon folgenderma\u00dfen:\n\u00abDie chemische Natur der Enzyme ist von Euler (Erg. d. Physio!.. Rd. VI und IX\u00bb er\u00f6rtert worden: er schlo\u00df, da\u00df die beigebrachton beweise auf den nicht eiwei\u00dfartigen Charakter der Enzyme Hinweisen. Mit dieser Anschauung stimme ich nicht \u00fcberein. Sie st\u00fctzt sich haupts\u00e4chlich auf die Behauptung vieler Forscher, die aktive Pr\u00e4parate v*n verschiedenen Enzymen erhielten, welche nicht die gew\u00f6hnliche Eiwei\u00dfreaktion gaben. Darauf ist einzuwenden, da\u00df die Enzymwirkung sehr viel feiner sein kann, als irgend eine bekannte Eiwei\u00dfreaktion.\u00bb\nWas die beiden letzten S\u00e4tze betrifft, so k\u00f6nnen wir Herrn Venom ohne weiteres recht gehen; sie decken sich auch vollkommen mit d*-r Auffassung, welche der eine von uns (E.) in seiner \u00abAllgemeine ('.hernie der Enzyme\u00bb (Wiesbaden. Januar 1910) so formuliert hat:\n\u00abWas zun\u00e4chst die chemische Natur der Enzyme heirilft, so ist das Ergebnis unserer \u00dcbersicht nur ein negatives, insofern wir aus den vorliegenden Analysen der verschiedenen Enzympr\u00e4parate und aus ihr* n chemischen Reaktionen nur feststellen k\u00f6nnen, da\u00df f\u00fcr die in der Literatur oft vertretene Annahme, die Enzyme seien Eiwei\u00dfk\u00f6rper, keine Anhaltspunkte vorliegen.; auch spricht nichts daf\u00fcr, da\u00df die Enzyme einer einzigen K\u00f6rperklasse angeh\u00f6ren. Anderseits existiert keine Tatsache, welche bestimmt den Eiwei\u00dfcharakter eines der hydrolysierenden Enzyme ausschl\u00f6sse, denn die Angaben \u00fcber ausgebliehene Eiwei\u00dfreaktionen von Enzyml\u00f6sungen sind nicht von Konzentrationsangaben und gen\u00fcgenden Parallelversuchen mit ebenso verd\u00fcnnten L\u00f6sungen unzweifelhafter Eiwei\u00dfk\u00f6rper begleitet.\u00bb\nVernon h\u00e4tte also mit einer kleinen, aber wesentlichen \u00c4nderung seines ersten Satzes so referieren sollen :\n\u00abEuler schlo\u00df, da\u00df die beigebrachten Beweise nicht auf den eiwei\u00dfartigen Charakter der Enzyme hinweisen.\u00bb","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der Invertase.\n165\nSerie A\u2014C in obiger Tabelle betrachtet. Je mehr der Stickstoffgehalt abnimmt, je mehr Eiwei\u00dfk\u00f6rper durch Adsorption entfernt werden, um so wirksamer werden die Pr\u00e4parate.\nSalkowski1) und sein Sch\u00fcler Niro Masuda*) haben mit gummifreien Invertasel\u00f6sungen gearbeitet, welche keine Eiwei\u00dfreaktionen zeigten. Da der Stickstoffgehalt nicht untersucht und die Wirksamkeit in einer anderen Weise gemessen wurde als von Uns, lassen sich unsere Ergebnisse leider nicht ohne weiteres vergleichen. Immerhin haben wir an unserem Pr\u00e4parate Hm festge.stellt, da\u00df es in einer Stunde bei 25\u00b0 das 400fache seines Gewichtes an Rohrzucker invertiert, w\u00e4hrend der immerhin auffallend kr\u00e4ftige Hefenextrakt von Salkowski 160mal mehr Zucker spaltete, als der organischen Trockensubstanz des Extraktes entsprach.\nI nsereErgebnisse fassen wir folgenderma\u00dfen zusammen:\n1.\tAus einer gewissen Menge Hefe kann man die gleiche Menge Invertase darstellen, sei es, da\u00df man die getrocknete Hefe mit Wasser extrahiert, oder sie der Autolyse \u00fcberl\u00e4\u00dft.\n2.\tAus dem durch Autolyse der Hefe sich bildenden Saft wird ein Invertasepr\u00e4parat gewonnen, welches0,36'V N, 42,3\u00b0/o C und 2,07 \u00b0/o Asche enth\u00e4lt. Es ist das wirksamste bis jetzt beschriebene Pr\u00e4parat. L\u00f6st man 0,05 g der Substanz in 5 ccm 0. ) n-NaILP04 und setzt 20 ccm 20\u00b0/\u00abige Rohrzuckerl\u00f6sung zu, so wird die Drehung 0\u00b0 bei Zimmertemperatur (20\u00b0) in 14 Minuten erreicht.\nNachtrag.\nSchlie\u00dflich seien noch Versuche erw\u00e4hnt, welche bezweckten, den gewonnenen Autolvsesaft mit Kohle und Kaolin direkt zu reinigen. Wir erhielten folgende Resultate:\n110 ccm Autolysesaft wurden mit 80 g wasserhaltigem Kaolin und das Filtrat mit 15 g Kohle behandelt. Aus dem neuen Filtrate wurde die Invertase mit absolutem Alkohol im\n') Diese Zeitschrift, Bd. LXI, S. 121, 1909.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. LXVI, S. 145, 1910.","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"166 H.Euler,E.Lindbergu.K.Melander, Zur Kenntnis der Invertase.\n\u00dcberschu\u00df gef\u00e4llt. Das Pr\u00e4parat wurde mit absolutem Alkohol und \u00c4ther gewaschen und im Vakuumexsikkator verwahrt.\nDie Wirksamkeit wurde bestimmt: 0,0493 g Invertase, 5 ccm 0,0005 n-HCl, 20 ccm 20\u00b0/oige Rohrzuckerl\u00f6sung. Nach 23 Minuten war die Drehung = 0\u00b0.\nEs zeigt sich also, da\u00df man, um ein wirksames Pr\u00e4parat zu erhalten, den Saft mit Kohle und Kaolin direkt behandeln kann. Die Reaktionsgeschwindigkeit des reinsten Pr\u00e4parates war ja ebenfalls +0\u00b0 nach 23 Minuten; dagegen war sein N-Gehalt l,40\u00b0/o, w\u00e4hrend die neue Substanz 2,86% N h\u00e4lt.\n0,3964 g Substanz gaben 10,0 ccm N (18,5\u00b0 und 750 mm Hg) 0,1626 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0053 g Asche.\nAlso gefunden:\nN = 2,86 \u00b0/o Asche = 3,26 \u00b0/o.\nKoaguliert man Autolysesaft oder L\u00f6sungen von Rnh-invertase auf dem Wasserbade und f\u00e4llt das Filtrat mit Alkohol, so enth\u00e4lt der Niederschlag immerhin noch erhebliche Mengen Stickstoff.\nPr\u00e4parat D.\n0,2513 g Substanz gaben 5,5 ccm N (17\u00b0 und 753 mm Hgi.\nAlso gefunden:\nN - 2,47 #>.\n\u00dcber die Untersuchung der in diesem Filtrat vorhandenen Stolle wird der eine von uns sp\u00e4ter berichten.","page":166}],"identifier":"lit19101","issued":"1910","language":"de","pages":"152-166","startpages":"152","title":"Zur Kenntnis der Invertase. Vorl\u00e4ufige Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"69"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:31:45.560526+00:00"}