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{"created":"2022-01-31T14:09:05.643059+00:00","id":"lit19102","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bang, Ivar","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 69: 167-168","fulltext":[{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Guanyls\u00e4ure.\nVon\nIvar Bang.\n(Der Redaktion zugegangen am 11. September l!\u00bbl\u00fc.)\nIn einer neulich erschienenen Abhandlung verteidigen St eu del und Brigl1) f\u00fcr die Guanyls\u00e4ure eine Formel C10H,4N6PO8 gegen\u00fcber der von mir aufgestellten C44H6CNioP40S4. Gegen\u00fcber der Beweisf\u00fchrung der Verfasser m\u00f6chte ich folgendes bemerken:\n1.\tA priori kann man selbstverst\u00e4ndlich eine beliebige Anzahl Formeln aufstellen, wenp man nur die Werte f\u00fcr N und P ber\u00fccksichtigt. Dagegen l\u00e4\u00dft sich kaum eine von der meinigen verschiedene Formel auf-skllen, wenn man C-H, N und P ber\u00fccksichtigt. Die Formel von S. und B. entspricht aber einem Gehalt von ca. 33\u00b0/\u00ab G und \u00fcber 19\u00b0,o N, w\u00e4hrend meine zahlreichen Analysen 34\u00b0 o C und 18\u00b0/o N aufweisen. S. und B. glauben erwiesen zu haben, da\u00df ich nicht die freie S\u00e4ure, sondern das K-Salz analysiert habe. In diesem Falle m\u00fc\u00dften die Analysen 29,9 \u00b0o C und 17,15 \u00b0/o N ergeben. Trotzdem ich aber meine Guanyls\u00e4urepr\u00e4parate nach verschiedenen Methoden*) dargestellt habe, stimmen doch s\u00e4mtliche C-H, X- und P-Analysen (s\u00e4mtliche Elemente auf allen Pr\u00e4paraten bestimmt) gut untereinander und mit den berechneten Werten \u00fcberein, n\u00e4mlich 34,28\u00ae/\u00ab C, 34,5\u00b0/o C. 33,9\u00b0/o C, 34,2\u00ae/\u00ab C und 34,2 \u2022/\u00ab C, 18,2\u00b0o N, 1X.10\u00b0/o N, 18,2\u00b0/o N, 18,2\u00b0/\u00ab N. und 18,0\u00b0/o N, 7.84-8,02\u00b0/o P. Dagegen haben S. und B. keine einzige C-H-Analysc ausgef\u00fchrt, und dessen ungeachtet stellen sie also eine Formel auf, welche lu \u00bb weniger C und l\u00b0/o mehr N fordert!\n2.\tDa\u00df meine Pr\u00e4parate K-haltig waren, kann jedenfalls nicht f\u00fcr das zweimal mit Salzs\u00e4ure niedergeschlagene Pr\u00e4parat zutreffen, welches betreffs der Zusammensetzung genau mit den \u00fcbrigen \u00fcbereinstimmte. Bei Verwendung von Essigs\u00e4ure und konzentrierter w\u00e4sseriger Kaliumacetatl\u00f6sung bekamen S. und B. K-haltige K\u00f6rper. Bei zwei Pr\u00e4paraten differierten die K-Werte 50\u00b0/o. S. und B. heben die M\u00f6glichkeit la rvor, da\u00df man beim letzten Pr\u00e4parat eine Mischung der reinen freien\n\u00e4ure mit dem K-Salz hat. Also bleibt hiernach die M\u00f6glichkeit offen,\nS\u00e4\n\u2018) Steudel und Brigl, Diese Zeitschrift. Bd. LXVIII, S. 40, 1910. *) Bang, Diese Zeitschrift, Bd. XXXI, S. 419, 1898. Biochem. Zeitschrift, Bd. XXVI, S. 308, 1910.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"108\nIvar Bang, Cher Guanyls\u00e4ure.\ndaft man schon durch Essigs\u00e4ure zu der freien Guanyls\u00e4ure kommen kann. Und wenn dies also den Verfassern nicht gelungen ist, tr\u00e4gt di.* Methode nicht die Schuld. (Die N-Werte 16,91 \u00b0/o und 16,89\u00b0/o sprechen entschieden daf\u00fcr, da\u00df S. und B. ein nicht gereinigtes Pr\u00e4parat analysiert haben. Steudel hat seihst fr\u00fcher 17,K8\u00b0/o N gefunden, ich, wie bemerkt 18.1 #/o N.)\n3.\tBetreffs der gefundenen Zuckerwerte (41 \u00b0A>) erkl\u00e4ren die Verfasser, da\u00df die Werte auf \u00abaschefreie\u00bb Substanz umgerechnet sind. F\u00fcr die a-S\u00e4ure ist dies ganz falsch. Die Werte sind die gefundene*\u00bb F\u00fcr die \u00df-S\u00e4ure sind die Werte des Zuckers, des Guanins und der Elementar-werte auf aschefreie Substanz umgerechnet, da die Substanz aus der Darstellung sowohl K wie Schwefels\u00e4ure enthielt. Das letzte verschweigen ganz einfach die Verfasser. Dagegen benutzen die Verfasser die C-H-Werte der aschehaltigen Substanz als Belege f\u00fcr ihre Formel mit 29,9 \u00b0/o C, obwohl die korrespondierenden Werte f\u00fcr N 13,58 \u00b0/o gegen die berechneten 17.45\u00b0/o und f\u00fcr P 5,96\u00b0/o gegen 7,72\u00b0/o P waren! Und so schlie\u00dfen die Verfasser zufrieden, da\u00df: \u00abdie experimentellen Ergebnisse berechtigen also dazu, als einfachsten Ausdruck der Gyanyls\u00e4ure die Formel Cl0HuN.PO, aufzustellen \u2014 s\u00e4mtliche Versuchsresultate lassen sich mit ihr in Einklang bringen\u00bb.\n4.\tGegen meine Auffassung, da\u00df das Molek\u00fcl der Guanyls\u00e4ure mindestens 4mal gr\u00f6\u00dfer sein mu\u00df, bemerken S. und B., da\u00df die von mir gefundene Gelatinierbarkeit nichts sagt. Sie verschweigen aber, da\u00df mein wesentliches Argument in der Tatsache besteht, da\u00df die Guanyls\u00e4ure nicht dial y si er t!\nKurz und gut, die Verfasser haben ein experimentelles Material geliefert, welches zur Entscheidung der zwischen uns schwebenden Fragen g\u00e4nzlich ungeeignet ist. Bei der Polemik verschweigen sie einige von meinen Argumenten und entstellen die \u00fcbrigen.","page":168}],"identifier":"lit19102","issued":"1910","language":"de","pages":"167-168","startpages":"167","title":"\u00dcber die Guanyls\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"69"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:09:05.643065+00:00"}