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{"created":"2022-01-31T16:48:00.804070+00:00","id":"lit19116","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulze, E.","role":"author"},{"name":"G. Trier","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 69: 326-328","fulltext":[{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022\u00bb-\u201d\tKorn\u00e9l v. Kor\u00f6sv. Cher F.iwei\u00dfzufuhr.\nwurde, wie enteral gegebenes Eiwei\u00df, oder nicht, dar\u00fcber geben die Versuche keinen Aufschlu\u00df, dies ist ja aber \u00fcberhaupt eine offene Frage betreffs parenteral zugef\u00fchrten Eiwei\u00dfes. Welcher Grad von Vorsicht diesbez\u00fcglich geboten ist, das ist unter anderem aus den in kurzem erscheinenden Untersuchungen von Somogvi zu ersehen.. Soviel konnten wir aber\n* <-\nmit Wahrscheinlichkeit folgern, da\u00df das injizierte Eiwei\u00df unter den erw\u00e4hnten Bedingungen aus der Blutbahn in die Gewebe \u00dcbertritt. Als Schlu\u00dfresultat fand ich also f\u00fcr das Schicksal des intraven\u00f6s injizierten Eiwei\u00dfes keinen Unterschied, ob es mit dem Blutstrome die Darmwand passiert oder nicht.\nHerrn Adjunkt Dr. M. Bek\u00e4r sage ich aufrichtigsten Dank f\u00fcr das diesen Versuchen entgegengebrachte Interesse, ebenso den Herren T. v. F\u00f6ldessy und I. v. Szukov\u00e4thy f\u00fcr die mir bei denselben geleistete Hilfe.\nErwiderung auf R. Engelands Bemerkungen zu den Abhandlungen \u00fcber die pflanzlichen Betaine und \u00fcber\ndas Stachydrin.\nVon\nE. Schulze und G. Trier.\n(Der Redaktion /\u00bbgegangen am 3. Oktober 1910.)\nWir haben uns dar\u00fcber beklagt, daft R. Engeland unsere, im April 1909 in dieser Zeitschrift1) erschienene, vorl\u00e4ufige Mitteilung \u00fcber das Stachydrin, durch die wir die weitere Bearbeitung dieses Themas uns reservieren wollten, nicht ber\u00fccksichtigt und in seinen Abhandlungen nicht erw\u00e4hnt li\u00e2t.*) Wir machten zugleich darauf aufmerksam, da\u00df Enge land in einem am 10. Februar 1909 in Marburg gehaltenen Vortrage zwar die N-Methylhygrins\u00e4ure besprochen, das Stachydrin aber\n. *) Diese Zeitschrift. Bd. LIX, S. 283.\n*) Wir verweisen auf unsere Abhandlungen in dieser Zeitschrift. Bd. UXVT1, S. 59.","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Erwiderung auf R. Engelands Bemerkungen.\t327\nnicht erw\u00e4hnt hat \u2014 woraus man schlie\u00dfen kann, da\u00df er damals mit der Frage der Konstitution des Stachydrins sieh noch nicht besch\u00e4ftigt hatte. Engeland1) erkl\u00e4rt nun. da\u00df unsere vorl\u00e4ufige Mitteilung ihm unbekannt geblichen sei. Dies hat uns in hohem Grade \u00fcberrascht. Wir glauben annehmen zu d\u00fcrfen, da\u00df in dem physiologisch-chemischen Laboratorium. in welchem Engeland seine Untersuchungen ausf\u00fchrte, die Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie eine der am meisten gelesenen Zeitschriften ist. Da\u00df Engeland in diesem Laboratorium \u00fcber die Konstitution des Stachydrins arbeiten konnte, ohne von einer \u00fcber den gleichen Gegenstand in der genannten Zeitschrift im gleichen Jahre erschienenen Mitteilung irgend etwas zu erfahren, ist uns unbegreiflich *i \u2014 umsomehr, als ja in dem Chemischen Zentralblatt, im Biochemischen Zentralblatt und in der Chemikerzeitung Referate \u00fcber jene Mitteilung erstattet worden sind.\nWir sind \u00fcbrigens nicht die ersten, die sich \u00fcber Engeland wegen Nichtber\u00fccksichtigung ihrer Arbeiten beklagt haben; den Beweis daf\u00fcr gehen die Bemerkungen, die R. Krimberg1) zu Enge lands Abhandlung \u00fcber Bestandteile des Fleischextraktes gemacht hat.\nEngeland doc. eit.) glaubt sich nun dar\u00fcber beschweren zu k\u00f6nnen, da\u00df wir, ohne seine Abhandlungen zu zitieren, \u00fcber die Bildung der Betaine in den Pflanzen Vermutungen ausgesprochen haben, die mit den von ihm ge\u00e4u\u00dferten \u00fcbereinstimmen. Darauf haben wir folgendes zu antworten: Nachdem die in unserer vorl\u00e4ufigen Mitteilung erw\u00e4hnten Tatsachen zu der Vermutung gef\u00fchrt hatten, da\u00df \u00ablas Stachydrin das Methylbetain der Hygrins\u00e4ure (Dimethylbetain des a-Prolins) sei, mu\u00dfte man schon an einen genetischen Zusammenhang dieser Base mit dem heim Eiwei\u00dfabbau entstehenden \u00ab-Prolin denken. Uns lag dieser Gedanke um so n\u00e4her, als in unserem Laboratorium gezeigt worden ist, da\u00df Prolin m den Pflanzen vorkommt und da\u00df im Safte der Stachysknollen das Stachydrin neben Tyrosin, Arginin und Glutamin, also neben Produkten des Eiwei\u00dfumsatzes, auftritt. Steht aber die Bildung des Stachydrins in den Pflanzen in einem solchen Zusammenh\u00e4nge mit dem Eiwei\u00dfabbau, so ist dies auch f\u00fcr das Betain C5HnN02 nicht unwahrscheinlich, wobei freilich in Betracht kommt, da\u00df diese Base auch durch Oxydation des Cholins entstehen kann. Es ist also leicht zu erkennen, da\u00df die Ergebnisse unserer Untersuchungen \u00fcber das Stachydrin die Grundlage jener \\ermutungen bilden.4) Wir hielten uns aber nicht f\u00fcr verpflichtet, beim\nG Diese Zeitschrift, Bd. LXVII. S. 4011.\n*) Man pflegt doch, falls die Zeit zum eingehenden Studium \u00ab1er in den Fachzeitschriften erschienenen Abhandlungen fehlt, wenigstens die Titel dieser Abhandlungen zu lesen, damit man wei\u00df, wor\u00fcber andere Autoren gearbeitet haben.\n3) Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XLII. S. 3878.\n4i Bestimmt ist dies auch ausgesprochen bei E. Winterstein und G. Trier: \u00abDie Alkaloide\u00bb. Berlin 1910, S. 290.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022J28 K. Schulze u. G. Trier, Erwiderung auf En gel and s Bemerkungen.\nAussprachen von Schlu\u00dffolgerungen, die wir aus diesen Untersuchungen abgeleitet haben, Engelands Abhandlungen zu zitieren, in denen wir vorgeblich nach einer Erw\u00e4hnung unserer vorl\u00e4ufigen Mitteilung \u00fcber das Stachydrin suchen mu\u00dften. Wir w\u00fcrden trotzdem Engelands \u00c4u\u00dferungen zitiert haben, wenn dieselben in anderer Hinsicht zu dem in Hede stehenden Problem etwas Neues br\u00e4chten. Dies ist aber nicht der Fall. Denn der Gedanke, da\u00df die Methylierung von Eiwei\u00dfabbauprodukten hei der Bildung der Alkaloide, zu denen man ja die Betaine als einfachere Glieder der Stoffgruppe zu rechnen pflegt,1) eine Rolle spielt, isl bekanntlich fr\u00fcher schon von A. Pictet, der den Formaldehyd als methy-lierendes Agens anspricht, ge\u00e4u\u00dfert worden; auch ist l\u00e4ngst festgestellt, da\u00df man Aminos\u00e4uren auf dem auch von Engeland eingeschlagenen Wege methylieren kann. Wir m\u00fcssen daher in Abrede stellen, da\u00df Engeland das Recht hat, aus der Nichterw\u00e4hnung seiner Abhandlung* n uns einen Vorwurf zu machen.\nEs sei hier noch daran erinnert, da\u00df die Verbreitung der Betaine in den Pflanzen wiederholt schon Gegenstand der in unserem Laboratorium ausgef\u00fchrten Versuche gewesen ist.*) Da\u00df bei Ausf\u00fchrung dieser Untersuchungen, die zum Teil mit dem Studium des Eiwei\u00dfstoffwechsols \u00bb1er Pflanze im Zusammenhang standen, auch die Frage nach der Bildungsweise der Betaine in den Bilanzen sich aufdr\u00e4ngen mu\u00dfte, ist leicht begreiflich. Es wird daher auch wohl niemand annehmen, da\u00df wir erst durch die in den Abhandlungen anderer Autoren enthaltenen \u00c4u\u00dferungen veranla\u00dft worden seien, uns mit dieser Frage zti besch\u00e4ftigen.\n\u2018i Da\u00df manche Autoren diejenigen Glieder dieser Stoffgruppe, die eine kompliziertere Struktur besitzen, als \u00abechte Alkaloide\u00bb oder \u00abAlkaloide im engeren Sinne\u00bb bezeichnen und sie durch diese Bezeichnung von den .Betainen trennen, ist ein Umstand, der hier nicht von Belang ist.\n*' Was die dabei erhaltenen Resultate betrifft, so wurde u. a. Betain in den Samen, den etiolierten Keimpflanzen und den jungen gr\u00fcnen Pflanzen der Wieke, ferner im Embryo des Weizenkoms, in Malzkeimen und in den Knollen des Topinamburs nachgewiesen ; die \u00fcber das Vorkommen des Trigonellins gemachten Befunde sind schon in unserer Abhandlung \u00fcber die pflanzlichen Betaine mitgeteilt worden.","page":328}],"identifier":"lit19116","issued":"1910","language":"de","pages":"326-328","startpages":"326","title":"Erwiderung auf R. Engelands Bemerkungen zu den Abhandlungen \u00fcber die pflanzlichen Betaine und \u00fcber das Stachydrin","type":"Journal Article","volume":"69"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:48:00.804076+00:00"}