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{"created":"2022-01-31T14:11:22.353452+00:00","id":"lit19155","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer, Hans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 70: 256-263","fulltext":[{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des \u00df-Menthollactosids und sein Verhalten im Organismus.\nVon\nHans Fischer.\n(Aue der II. Mediiiniechcn Klinik zu M\u00fcnchen.)\n(Der Redaktion zugegangen am 19. November 1910.)\nE. Fischer und seine Sch\u00fcler haben durch Einwirkung von Halogenzucker auf K\u00f6rper mit OH- und SH-Gruppen zahlreiche Glukoside bezw. den Glukosiden analog konstruierte K\u00f6rper aufgebaut.\nVon Derivaten des Milchzuckers ist erst eines bekannt, das Thiophenollactosid, das durch Einwirkung von Acetobromlaktose auf Thiophenolnatrium erhalten wurde.1) Ich stellte nun analog dem von E. und H. Fischer2) gewonnenen Men-tholmaltosid das Menthollactosid dar. Die gut krystallisierende Acetylverbindung entsteht nur in sehr geringer Ausbeute: es scheint, als ob die Acetobromlactose trotz ihres sch\u00f6nen Aussehens ein Gemisch von a- und \u00df-Form w\u00e4re. Durch Verseifung der Acetylverbindung entsteht das freie krystallisierte Menthollactosid, das durch Emulsin glatt in Menthol und Milchzucker gespalten wird, soda\u00df man es wohl der \u00df-Reihe zuz\u00e4hlen kann.\nDas Menthollactosid stellte ich zu dem Zweck dar, sein Verhalten im Organismus zu pr\u00fcfen; ich hoffte dadurch einen Einblick in den bis jetzt noch nicht gekl\u00e4rten Mechanismus der Glukurons\u00fcurepaarung zu gewinnen.\nS c h m i e d e b e r g und M e y e r nahmen an, da\u00df der Traubenzucker zu Glukurons\u00e4ure oxydiert werde und diese, ein intermedi\u00e4res Stoffwechselprodukt, durch Paarung mit den fraglichen K\u00f6rpern vor weiterer Verbrennung gesch\u00fctzt werde.\n>, E. Fischer und K. Delbr\u00fcck, Ber. d. d. chem. Ges.. Bd. XL1I. S. H76.\n\u2022) E. und H. Fischer, Ber. d. d. ehern. Ges., Bd. XLIII, S. 2o21.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des \u00df-Menthollactosids usw.\n257\nGegen diese Auffassung wandten sich E. Fis che r*) und Piloty, indem sie darauf hinwiesen, wie unwahrscheinlich es sei, da\u00df die endst\u00e4ndige Alkoholgruppe des Traubenzuckers zur Carboxylgruppe oxydiert werde, w\u00e4hrend die so leicht oxydable Aldehydgruppe intakt bliebe. Sie vertreten die Ansicht, da\u00df der Traubenzucker sich zun\u00e4chst mit dem fraglichen K\u00f6rper zum Glukosid paart unter Festlegung der Aldehydgruppe und jetzt erst die CH2OH-Gruppe zur S\u00e4ure oxydiert wird. Die Versuche von Hildebrandt,l 2] besonders die Gewinnung von Borneolglukurons\u00e4ure nach subcutaner Zufuhr von Borneol-glukosid stimmen zwar mit der von E. Fischer und Piloty vertretenen Ansicht, jedoch besteht auch beim Versuch Hilde-Brandts noch immer die M\u00f6glichkeit, da\u00df das Borneolglukosid erst in seine Komponenten gespalten und dann mit Glukuron-s\u00e4ure gepaart wurde.\nBeimMenthollactosid lagen die Verh\u00e4ltnisse insofern g\u00fcnstig, als au\u00dfer der Entstehung der Mentholglukurons\u00e4ure durch vorausgegangene Spaltung in Mentholglukosid und Galaktose auch die Oxydation der endst\u00e4ndigen prim\u00e4ren Alkoholgruppe zur Carboxylgruppe, also die Bildung einer \u00abMenthollacturons\u00e4ure denkbar war. Eine Spaltung in Menthol und Milchzucker mu\u00dfte sich durch Ausscheidung des letzteren kund geben, der ja nach den Untersuchungen von F. Voit3) bei subcutaner Zufuhr quantitativ im Urin erscheint. Leider zeigte sich jedoch, da\u00df das Menthollactosid unver\u00e4ndert ausgeschieden wird. Es war also zur Entscheidung der vorliegenden Frage nicht geeignet.\nAnhangsweise f\u00fchre ich noch einige bis jetzt nicht festgestellte Konstanten der Mentholglukurons\u00e4ure an.\nHeptacetyl-\u00df-menthollactosid.\nZur Erzielung einer relativ guten Ausbeute ist ein gro\u00dfer \u00dcberschu\u00df von Menthol n\u00f6tig. 10 g Acetobrommilchzucker, 5 g Silbercarbonat, 25 g Menthol und 100 ccm Chloroform werden\nl) E. Fischer und 0. Piloty. Ber. d. d. chcm. Ges., Bd. XXIV,\nS. 521.\nH. Hildebrandt, Biochem. Zeitschr.. Bd. XXI, S. 1\n) F. Voit, Deutsches Archiv f. klin. Med., Bd. LVIII, 'S. 523.","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"25\u00ab\nHans Fischer.\nin einer St\u00f6pselflasche gesch\u00fcttelt. Bald beginnt Kohlens\u00e4ureentwicklung und nach ca. 30 Minuten ist die Umsetzung vollendet. Bei einigen Versuchen dauerte die Umsetzung auch l\u00e4nger, bis zu 12 Stunden. Man l\u00e4\u00dft den Silberr\u00fcckstand ab-sitzen, dekantiert die klare Fl\u00fcssigkeit durch ein Faltenfilter, nimmt den R\u00fcckstand noch mehrmals mit Chloroform auf und filtriert ab. Die vereinigten Filtrate werden auf dem Wasserbad eingeengt, sodann wird das \u00fcbersch\u00fcssige Menthol durch einen starken Dampfstrom schnell abgetrieben, was unter den angegebenen Mengenverh\u00e4ltnissen in 40 Minuten erreicht ist. Der \u00f6lige R\u00fcckstand erstarrt \u00fcber Nacht zu einer harten Masse. (Gewicht 10 g.) Um den K\u00f6rper krystallisiert zu erhalten, l\u00f6st man den R\u00fcckstand in Alkohol und versetzt mit hei\u00dfem Wasser, jedoch so, da\u00df die Temperatur 50\u00b0 nicht \u00fcbersteigt. Sobald die erste Tr\u00fcbung entsteht, l\u00e4\u00dft man langsam erkalten. Waren die Ausgangsmaterialien rein, so krystallisiert nun in der Regel der K\u00f6rper in langen Prismen. Durch zweimal wiederholtes Umkrystallisieren in der gleichen Weise erh\u00e4lt man das Acetyl-lactosid rein. Die Ausbeute betr\u00e4gt nur 4 g. Aus den Mutterlaugen ist durch erneuten Zusatz von Wasser nur noch wenig krystallisiertes Material zu gewinnen. Als Nebenprodukt entsteht ein reduzierender K\u00f6rper und vielleicht das isomere a-Acetyllactosid.\nDer Schmelzpunkt des Acetyllactosids liegt bei 125\u2014130\u00b0 und ist etwas abh\u00e4ngig von der Art des Erhitzens. Der K\u00f6rper ist geruchlos und reduziert Fehlingsche L\u00f6sung auch beim l\u00e4ngeren Kochen nicht. Wohl wegen seiner Schwerl\u00f6slichkeit in Wasser ist er geschmacklos. Er ist in Benzol, Eisessig, Alkohol, \u00c4ther, Essig\u00e4ther, Chloroform, Acetylentetrachlorid leicht, in Wasser, Petrol\u00e4ther und Ligroin schwer l\u00f6slich. Aus verd\u00fcnntem Eisessig kann man ihn ebenfalls sch\u00f6n krystallisiert erhalten in tyrosin\u00e4hnlichen B\u00fcscheln. Das Acetyllactosid ist \u00e4u\u00dferst widerstandsf\u00e4hig gegen Einwirkung von verd\u00fcnnten Minerals\u00e4uren. Er gleicht in dieser Hinsicht dem von E. Fischer und Baske1) beschriebenen Tetraacetylmentholglukosid. Die an der Luft getrocknete Substanz verlor im Vakuum \u00fcber\n*l Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. XLII, S. 1470.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des \u00df-Menthollactosids usw.\n259\nPhosphorpentoxyd bei 20 mm Druck kaum an Gewicht und gab bei der Analyse folgende Zahlen:\n0,1409 g Substanz gaben 0,2863 g Kohlens\u00e4ure und 0,0880 g Wasser.\nC36H\u00e44\u00b0is (774,44): Ber.: C 55,78\u00b0/\u00f4\tH 7,03\u00b0/o\nGef.: C 55,41 \u00b0/o\tH 6,98ft/0.\nDas Drehungsverm\u00f6gen wurde in Acetylentetrachlorid bestimmt.\n0,3312 g Substanz. Gesamtgewicht 3,0585 g. d = 1,56. Drehung im 1 dm-Rohr bei Natriumlicht = 5,01\u00bb nach links. Mithin\t[0j\u201c = - 29,65 (+ 0,2).\nEine zweite Bestimmung von einem Produkt einer anderen Darstellung hatte folgendes Ergebnis:\n0,2535 g Substanz. Gesamtgewicht 2,2645 g. d = 1,56. Drehung im 1 dm-Rohr bei Natriumlicht = 5,18\u00b0 nach links. Mithin\t|a]\u201c = - 29,66 (+ 0,2).\n\u00df-Menthollactosid.\n8,8 g reine Heptacetylverbindung in 150 ccm hei\u00dfem Alkohol gel\u00f6st, werden in eine kochende L\u00f6sung von 30 g reinem krystallwasserhaltigem Barythydrat in 600 ccm Wasser langsam innerhalb einer Viertelstunde eingegossen. Es wird dann IV2 Stunden \u00fcber freier Flamme gekocht, wobei bis auf einen geringf\u00fcgigen Rest alles in L\u00f6sung geht. Jetzt k\u00fchlt man ab, f\u00e4llt mit 9,32 g reiner konzentrierter Schwefels\u00e4ure, die vorher mit Wasser verd\u00fcnnt wird, den Baryt quantitativ als Sulfat und verdampft das Filtrat unter 15\u201420 mm Druck zur Trockene. Das Lactosid blieb bei der ersten Darstellung in amorphem Zustand zur\u00fcck und wurde aus konzentrierter w\u00e4sserig alkoholischer L\u00f6sung mit Hilfe einer K\u00e4ltemischung krystallisiert erhalten. Bei sp\u00e4teren Darstellungen krystallisierte es sofort beim Eindampfen, obwohl bei diesen Darstellungen nur einmal umkrystallisiertes Ausgangsmaterial angewandt wurde. Die Ausbeute an reinem Pr\u00e4parat betr\u00e4gt etwa 90\u00b0/o der Theorie. Der K\u00f6rper krystallisiert in konzentrisch angeordneten, nadelf\u00f6rmigen Prismen.\nDie bei gew\u00f6hnlicher Temperatur an der Luft getrock-","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\tHans Fischer,\nneten Krystalle enthalten 4 Molek\u00fcle Krystallwasser. Die zu den Analysen verwandte Substanz war noch dreimal aus Wasser umkrystallisiert. Der K\u00f6rper schmilzt ab 110\u00b0 unscharf. 0,8430 g lufttrockene Substanz verloren bei 100\u00b0 und 15mm\u00fcberPhosphor-pentoxyd 0,1080 g Wasser.\nC22H40Ou + 4 H20 (552,39): Ber.: H20 13,04 o/0\nGef.: H20 12,81\u00b0/o.\nF\u00fcr die Elementaranalyse, optische Bestimmung und L\u00f6slichkeitsproben wurde die bei 100\u00b0 und 15 mm getrocknete Substanz benutzt.\n0,1800 g gaben 0,3610 g C02 und 0,1369 g H20.\nC.22H40On (480,32): Ber.: C 54,96\u00b0/o\tH 8,39\u00b0/o\nGef.: C 54,70\u00b0/o\tH 8,51 o/o.\n0,1630 g Substanz. Gesamtgewicht der w\u00e4sserigen L\u00f6sung 12,5520 g. d = 1,01. Drehung im-2 dm-Rohr bei 16\u00b0 und Natriumlicht 1\u00b0 nach links.\nl< = -38,11 (\u00b10,3).\nEin Pr\u00e4parat anderer Darstellung, das viermal umkrystallisiert war, ergab: 0,1950 g Substanz. Gesamtgewicht 15,5850 g. d = 1,01. Drehung im 2 dm-Rohr bei 16\u00b0 und Natriumlicht 0,96\u00b0 nach links. Mithin\n[< = - 37,97 (\u00b10,3).\nDer wasserfreie K\u00f6rper zeigt ebenfalls keinen konstanten Schmelzpunkt. Wahrscheinlich, weil er stark hygroskopisch ist. Er zersetzt sich gegen 170\u00b0 im Kapillarrohr, jedoch tritt bei l\u00e4ngerem Erhitzen bei 120\u00b0 bereits vollkommene Zersetzung ein, die sich durch Mentholabspaltung kund gibt.\nEbenso wird durch einst\u00fcndige Einwirkung von l\u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure das Menthollactosid vollkommen in Menthol und reduzierenden Zucker zerlegt.\nIn hei\u00dfem Alkohol ist der K\u00f6rper l\u00f6slich, in kaltem Alkohol, Aceton, Chloroform, \u00c4ther, Benzol, Ligroin l\u00f6st er sich schwer, in Eisessig in der Hitze leicht. In Wasser ist die Substanz, wie schon aus den optischen Bestimmungen hervorgeht, ziemlich schwer l\u00f6slich, jedoch bildet sie leicht \u00fcbers\u00e4ttigte","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des \u00df-Mentholiactosids usw.\n2(>1\nL\u00f6sungen, die besonders bei Gegenwart von Verunreinigungen sehr haltbar sind. Hiedurch erkl\u00e4rt es sich, da\u00df zu den unten angef\u00fchrten Fermentversuchen eine viel h\u00f6here Konzentration angewandt werden konnte, obwohl zu diesen Versuchen selbstverst\u00e4ndlich analysiertes Material verwandt wurde. Der Geschmack ist derselbe wie der des Mentholmaltosids. Das Lacto-sid reduziert die Fehlingsche L\u00f6sung nicht. Durch.Bleiessig und Ammoniak wird es gef\u00e4llt.\nSpaltung durch Emulsin. Eine L\u00f6sung von 0,2 g lufttrockenem Lactosid in 6 ccm Wasser wurden mit 0,2 g k\u00e4uflichem Emulsin (E. Merk, Darmstadt) und wenig Toluol 40 Stunden bei 37\u00b0 aufbewahrt. Es entstand hiebei starker Geruch nach Menthol und nach der Titration mit Fehlingscher L\u00f6sung waren 85\u00b0/o des Lactosids gespalten, wenn die Reduktion auf entstandenen Milchzucker berechnet wird. Der Milchzucker wurde nachgewiesen durch das Osazon, das identifiziert wurde durch seine Leichtl\u00f6slichkeit in hei\u00dfem Wasser und seinen Schmelzpunkt. (Gegen 200\u00b0 unter Zersetzung.) Allerdings war auch etwas Phenylglukosazon vorhanden, das an seiner Unl\u00f6slichkeit in hei\u00dfem Wasser und typischen Krystall-f\u00f6rm erkannt wurde. Zu einer Schmelzpunktbestimmung reichte die erhaltene Menge nicht aus.\nDurch Hefenextrakt, der vorher auf seine Wirksamkeit gepr\u00fcft war, wurde das Lactosid nicht angegriffen. Durch Kefirlactase erfolgte eine schwache Spaltung. Mentholgeruch war nicht wahrnehmbar.\nVerhalten im Organismus bei subcutaner Zufuhr. Das Menthollactosid wurde 3 Kaninchen unter die R\u00fcckenhaut eingespritzt und zwar jedem Kaninchen je lg, in zwei Portionen \u00e0 0,5 g gel\u00f6st in 20 ccm Wasser, innerhalb 8 Stunden. Der w\u00e4hrend 48 Stunden abgeschiedene linksdrehende Urin, der mittels Katheter entnommen war und Fehlingsche L\u00f6sung nicht reduzierte, wurde mit Bleizucker gekl\u00e4rt, dann mit Bleiessig gef\u00e4llt. Das Filtrat vom Bleiessigniederschlag wurde mit Ammoniak und Bleiessig ersch\u00f6pfend gef\u00e4llt. In beiden Fraktionen konnte nach Entfernung des Bleis keine Mentholglukurons\u00e4ure nachgewiesen werden, dagegen wurden","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\nHans Fischer,\nnach 2st\u00e4ndiger Hydrolyse mit 5\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure reichliche Mengen von Phenylglukosazon neben freiem Menthol isoliert.\nDas Menthollactosid bewirkt bei Kaninchen Blasenl\u00e4hmung. Entleert man den Urin nicht mittels Katheter, so gehen die Tiere innerhalb 8 Tagen ein.\nMentholglukurons\u00e4ure.\nDie Mentholglukurons\u00e4ure wurde aus dem Harn von Kaninchen, denen t\u00e4glich 2\u20143 g Menthol mit der Schlundsonde gegeben war, gewonnen. Ich folgte zun\u00e4chst der Vorschrift von E. Fromm und P. Clemens,1) indem ich die Glukuron-s\u00e4ure mit basischem Bleiacetat f\u00e4llte. Das Filtrat von dem mit Schwefelwasserstoff zerlegten Niederschlag behandelte ich nach der Vorschrift von C. Neuberg und S. Lach mann,2) jedoch f\u00fchrte ich das sch\u00f6n krystallisierende Ammonsalz nicht in die Bleiverbindung \u00fcber, sondern entzog der mit Schwefels\u00e4ure versetzten L\u00f6sung die Glukurons\u00e4ure durch wenig \u00c4ther. Nach Verdunsten des letzteren und Versetzen mit Wasser krystallisierte die Mentholglukurons\u00e4ure in sechseckigen bis zu 1k cm breiten Platten. Aus hei\u00dfem Wasser l\u00e4\u00dft sich die Substanz ebenfalls umkrvstallisieren, jedoch tritt dabei leicht Zersetzung ein, erkennbar am Mentholgeruch.\nVon Fromm und Clemens ist angegeben, da\u00df die Verbindung 1 2 Molek\u00fcle Krystallwasser enth\u00e4lt. Da jedoch keine Krystallwasserbestimmung, ebenso keine optische Bestimmung ausgef\u00fchrt wurde, so habe ich diese Konstanten bestimmt. Es verloren 0,5620 g an der Luft zur Konstanz getrocknete Substanz 0,0510 g Wasser beim Trocknen im Vakuum \u00fcber Phosphorpentoxyd bei 80\u00b0.\n(:ir,H2807 + l12 H2() (360,23): Ber.: H20 8,67\u00b0/o\nGef. : H20 9,07 \u00b0/o.\nDer Schmelzpunkt der trockenen Substanz ist schwer zu bestimmen, da sie ungemein hygroskopisch ist. Ab 92\u00b0 tritt Sinterung ein und gegen 110\u00b0 ist der K\u00f6rper geschmolzen.\n\u2018) Diese Zeitschrift, Bd. XXXIV, S. 385.\n*) Biochem. Zeitschr., Bd. XXIV, S. 418.","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Synthese des \u00df-Menthollaetosids usw.\t263\nDas Drehungsverm\u00f6gen wurde in absolutem Alkohol bestimmt. 0,1951 g Substanz. Gesamtgewicht 2,5153 d = 0,815. Drehung im 1 dm-Rohr bei Natriumlicht = 6,58 nach links. Mithin [\u00ab].?\u201e = - 104,10 (+ 0,2).\nEine zweite Bestimmung mit einem Pr\u00e4parat anderer Darstellung ergab: 0,1300 g Substanz. Gesamtgewicht 1,4200 d = 0,8155. Drehung im 1 dm-Rohr bei Natriumlicht = 7,81\u00b0 nach links. Mithin\n(\u201c\u00a3, = - 104,6 (+ 0,2).","page":263}],"identifier":"lit19155","issued":"1910-11","language":"de","pages":"256-263","startpages":"256","title":"Synthese des b-Menthollactosids und sein Verhalten im Organismus","type":"Journal Article","volume":"70"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:11:22.353457+00:00"}