Open Access
{"created":"2022-01-31T14:11:01.749294+00:00","id":"lit19156","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Serkowski, S.","role":"author"},{"name":"Mozdzenski","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 70: 264-278","fulltext":[{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber sogenannte Oxalurie.\nVon\nDr. S. Serkowski und Dr. phil. Mozdzenski.\n(Aus dem Laboratorium der Warschauer mediz. Gesellschaft.) (Der Redaktion zugegangen am 26. November 1910.)\nVon den oxalsauren Salzen ist f\u00fcr die S\u00e9miologie des Harnes von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung der oxalsaure Kalk, welcher mit einem H20 als C2Ca04H20 im monoklinen System (Pl\u00e4ttchen) krystallisiert, mit 3 H20 als C2Ca04 \u2022 3 H20 im tetrago-nalen System (Oktaeder, quadratische Prismen mit pyramidalen Enden) ; die ersten fallen aus ges\u00e4ttigten, die zweiten aus verd\u00fcnnten L\u00f6sungen aus.\nDer Organismus eines Erwachsenen scheidet t\u00e4glich bis 20 mg Oxals\u00e4ure aus; unter pathologischen Umst\u00e4nden kann diese Menge, selbstverst\u00e4ndlich, bedeutend gr\u00f6\u00dfer werden. Interessant, aber bis in die letzte Zeit noch nicht v\u00f6llig aufgekl\u00e4rt ist die Frage, ob der Organismus nur jene Oxals\u00e4ure eliminiert, welche mit den Speisen eingef\u00fchrt wurde, oder ob er sie selbst produziert. Man sollte meinen, da\u00df Speisen wie Spargel, Blumenkohl, Kraut, Spinat, Sauerampfer, Honig, Obst, Tee, au\u00dferdem Leim und leimbildende Substanzen, welche an und f\u00fcr sich viel Oxals\u00e4ure enthalten, die Ausscheidung derselben beg\u00fcnstigen m\u00fcssen, da\u00df ferner, nach Genu\u00df von Fleisch, Fetten und anderen wie Milch, Butter, Eier, welche keine Oxals\u00e4uren enthalten, die Menge derselben bis auf ein Minimum herabsteigt; zuweilen geschieht jedoch etwas ganz anderes. Man hat sich n\u00e4mlich \u00fcberzeugt, da\u00df zuweilen nach Genu\u00df von Speisen, welche bestimmt gro\u00dfe Mengen Oxals\u00e4ure enthalten, ein Uberschu\u00df derselben in den Exkreten nicht beobachtet werden konnte, w\u00e4hrend dieselbe im Urin auftrat nach Genu\u00df oxals\u00e4urefreier Speisen (Mohn, Salmen). Sehr bezeich-","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"265\n\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\nnend sind in dieser Beziehung die Versuche an Hunden von Wesley-Millo (Virchows Archiv, Bd. XCIX), vor allem aber die Versuche von L\u00fcthje (Zeitschr. f. klin. Med., Bd. XXXV, S. 271\u2014272); diese Autoren fanden namentlich die Oxals\u00e4ure in Exkreten von ausschlie\u00dflich mit Fleisch und Speck, also vollst\u00e4ndig oxals\u00e4urefreien Speisen gef\u00fctterten Hunden.\nSomit kann die Gegenwart der Oxals\u00e4ure im Organismus und seine reichliche Absonderung unter pathologischen Umst\u00e4nden, z. B. bei Oxalurie unter Umst\u00e4nden von Genu\u00df oxals\u00e4urehaltiger Speisen unabh\u00e4ngig sein. In der letzten Zeit bricht sich immer mehr die Ansicht Bahn, da\u00df die Oxals\u00e4ure in hohem Ma\u00dfe im Organismus selbst entsteht : den einen zufolge entsteht sie aus Eiwei\u00dfk\u00f6rpern, die anderen sind der Ansicht, da\u00df hier Nucleine im Spiele sind, von einigen wird die Quelle der Oxals\u00e4ure im Kreatinin und Glykokoll gesucht. Klemperer hat bewiesen, da\u00df in der Tat nach k\u00fcnstlicher Einf\u00fchrung des Glykokolls die Menge der Oxals\u00e4ure in den Absonderungen zunahm. Ob jedoch eine solche Glykokolldosis in diesem Falle unmittelbar oder indirekt st\u00e4rkere Absonderung von Oxals\u00e4ure bewirkt, bleibt dahingestellt.\nFerner wurde mehrmals bewiesen, da\u00df ein gro\u00dfer Teil der in den Organismus per os eingef\u00fchrten Oxals\u00e4ure oxydiert wird; so ergeben z. B. die Versuche von Pietrowski und Buchheim im Harn kaum 15\u00b0/o der Menge der eingef\u00fchrten Oxals\u00e4ure. Diese Absorption von Oxals\u00e4ure f\u00fchrte zu der Vermutung, da\u00df die S\u00e4ure im Organismus selbst oxydiert wird; diese Vermutung wurde von Klemperer umgeworfen, welcher bewiesen hat, da\u00df eine Oxydation der Oxals\u00e4ure im Organismus aus dem Grunde zweifelhaft ist, da\u00df subcutan Hunden injizierte oxalsaure Salze in den Absonderungen in urspr\u00fcnglicher Menge gefunden wurden ; wahrscheinlich ist die Theorie, da\u00df der Schwund der per os eingef\u00fchrten Oxals\u00e4ure durch gew\u00f6hnlichen Zerfall derselben unter der Wirkung der Darmbakterien erfolgt (Klemperer, Fritschler bei Richter: Der Stoffwechsel und seine Krankheiten), nicht jedoch durch Stoffwechsel in den Geweben des Organismus. In der Literatur \u00fcber Oxals\u00e4ure findet man schon seit geraumer Zeit Andeutungen, da\u00df ein","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266\nS. Serkowski und Mozdzenski,\n\u00dcberschu\u00df, die Gegenwart oder der Mangel an Oxals\u00e4ure oder Oxalaten im Harnsediment noch kein Beweis ist, da\u00df wir es mit \u00abOxalurie\u00bb, normalem Harn oder oxalurinem Harn zu tun haben (Richter: Der Stoffwechsel und seine Krankheiten; Serkowski: Grundri\u00df der Semiotik des Harnes. Vergl. Karger, Neubauer und Vogel: Qualitative und quantitative Harnanalyse); trotzdem wird in klinischer und analytischer Praxis die Oxals\u00e4ure nur auf mikroskopischem Wege ermittelt.\nIn jenen F\u00e4llen, wo die Oxals\u00e4ure und deren Derivate im Sedimente vorhanden sind, kann man von ihrer Gegenwart im Urin reden ; wenn jedoch das Resultat mikroskopischer Untersuchung auf Oxalate ein negatives ist, so ist damit noch nicht der Beweis erbracht, da\u00df der Urin keine Oxalate enth\u00e4lt, oder da\u00df sie nicht im \u00dcberschu\u00df sind. Der Urin kann reich an Oxalaten sein, ohne sie aus der L\u00f6sung auszuscheiden.\nEs ist wahr, da\u00df die quantitative Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Urin m\u00fchsam und langwierig ist, da\u00df die Methodik noch viel zu w\u00fcnschen \u00fcbrig l\u00e4\u00dft, doch berechtigt uns dies nicht, auf Grund einer leichten, aber einseitigen mikroskopischen Untersuchung larga manu die Diagnose auf Oxalurie zu stellen, ohne die Folgen einer solchen Diagnose zu bedenken.\nDie Tabelle I gibt die Harnanalysen auf Oxals\u00e4ure wieder. Letztere wurde im filtrierten und nicht filtrierten Urin untersucht.\nDie Ergebnisse der in der Tabelle I enthaltenen Analysen beweisen, da\u00df 1. die Oxals\u00e4ure sich wirklich in der L\u00f6sung befindet und 2., da\u00df sie in filtrierten und nicht filtrierten Harnen in verschiedener Menge auftritt. Sehr wichtig in dieser Beziehung ist zweifellos die Antwort auf folgende Frage : wodurch ist die Anwesenheit des oxalsauren Kalks einmal im Sediment, ein anderes Mal in filtriertem Urin, dann wieder in beiden bedingt ?\nDie uns zug\u00e4ngliche Literatur enth\u00e4lt nur zerstreute, sp\u00e4rliche Angaben, und es lassen sich aus denselben vorderhand noch keine festen Schl\u00fcsse ziehen.\nAn dieser Stelle werden wir die theoretische Seite des Ursprungs der Oxals\u00e4ure im Urin nicht ber\u00fccksichtigen und","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\t267\nTabelle I.\nGehalt der Oxals\u00e4ure im Urin in Milligrammen.\nIm Liter.\nGesamtgehalt\tIm Sediment\tIn L\u00f6sung\n9,18\t4,59\t4,59\n88,56\t1,09\t37,47\n20,52\t11,17\t8,75\n22,49\t10,55\t11,94\n'5,89\t3,55\t2,34\n7,49\t1,06\t6,43\n48,60\t3,78\t44,82\n53,92\t21,78\t32,14\n8,65\t3,23\t5,42\n16,04\t10,81\t5,23\n25,02\t14,76\t10,26\n15,70\t3,57\t12,13\nwollen uns nur darauf beschr\u00e4nken, was am Anfang dieser Arbeit gesagt wurde. Wir m\u00f6chten nur in praktischer Hinsicht folgende Fragen stellen.\n1.\tBewegt sich die allgemeine, im Urin enthaltene Menge der Oxals\u00e4ure und des oxalsauren Kalks parallel zu den \u00fcbrigen Bestandteilen des Urins?\n2.\tBesteht ein Zusammenhang zwischen der Menge des im Harn Gel\u00f6sten und der im Sediment vorhandenen Oxals\u00e4ure?\n3.\tIst es m\u00f6glich, auf Grund einer Untersuchung des Sedimentes die Vermehrung oder Herabsetzung der Menge der Oxals\u00e4ure festzustellen, und somit eine \u00abOxalurie\u00bb oder Mangel an Oxals\u00e4ure zu diagnostizieren?\n4.\tWodurch ist das Ausfallen eines oxals\u00e4urehaltigen Sedimentes selbst aus oxals\u00e4urearmen Harnen bedingt?\nBetrachten wir die Zahlen, welche die Verbindungen im Harne repr\u00e4sentieren, und vergleichen wir sie mit den Mengen der Oxals\u00e4ure, so m\u00fcssen wir zu dem Schlu\u00df kommen, da\u00df ein bestimmter sich wiederholender Zusammenhang fehlt.","page":267},{"file":"p0268_0269.txt","language":"de","ocr_de":"268\nS. Serkowski und Mozdzenski,\nTabelle\nNr.\tReaktion\tSpez. Gew.\tGefrier- punkt des Urins \u00d9\tEiwei\u00df \u00b0/oo\tZuckei (Glu- kose) \u00b0/oo\tr Indikan\tStick stoff\t- Harn stoff\t- Harn s\u00e4ure\t- Chloj * ride\n1\tsauer\t1,0191\t1,49\tminimale Spuren\tfehlt\tvermehrt\t12,22\t26,0(\t) 0,84\t6,78\n2\t\u00bb\t1,0151\t1,45\t\u00bb\t\u00bb\tnicht vermehrt\t11,75\t25,0C\t) 0,34\t7,371\n3\t\u00bb\t1,0262\t1,20\t\t\u00bb\t\u00bb\t6,11\t13,0C\t) 0,08\t9,12\n4\t\u00bb\t1,0182\t1,47\tfehlt\t\u00bb\tvermehrt\t12,22\t26,0C\t\u00bb 0,92\t9,59\n5\t\u00bb\t1,0223\t1,79\t0,08\t\u00bb\t\u00bb\t12,69\t27,00\t\u00bb 0,92\t\t.( 13,10 1\n6\ty>\t1,0102\t0,85\tminimale Spuren\ty>\tschwach vermehrt\t5,64\t12,00\t0,59\t2,69\n7\tschwach sauer\t1,0155\t1,19\tfehlt\t1,08\t\u00bb\t5,64\t12,00\t0,76\t6,43\n8\tsauer\t1,0137\t1,19\tminimale Spuren\tfehlt\t\u00bb\t8,41\t18,00\t0,84\t8,65\n9\talkalisch\t1,0295\t2,33\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t9,40\t20,00\t0,92\t14,15\n10\tsauer\t1,0163\t1,15\t0,03\t\u00bb\t\u00bb\t7,52\t16,00\t0,17\t9,36\n11\t\u00bb\t1,0155\t1,27\t0,15\t\u00bb\tvermehrt\t9,40\t20,00\t0,92\t9,84\n12\t\u00bb\t1,0222\t1,83\tfehlt\t\u00bb\tschwach vermehrt\t8,46\t18,00\t0,76\t11,70\n13\t\u00bb\t1,0225\t1,68\tminimale Spuren\t\u00bb\tvermehrt :\t16,92\t36,00\t0,34\t9,36\n14\t\u00bb\t1,0175\t1,29\t\u00bb\t\u00bb\tnicht vermehrt\t9,40\t20,00\t0,59\t9,86 1\n15\t\u00bb\t1,0265\t1,96\ty>\t*\tstark 1 vermehrt\tL3,63\t29,00\t1,09 1\t14,27\n16\ty>\t1,0184\t1,41\t\u00bb\t\u00bb\tvermehrt\t8,93\t19,00\t0,76 i\t10,06 ,\n\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\n269\n\nPhos-\nphate\n2,24\nSaure\nPhos-\nphate\n1,75\n\t\u00c4ther-\tS\u00e4uregrad\nSulfate\tsu'lfo-\tberechnet\n\ts\u00e4ure\tauf P205\n0,90\tnor- mal\t1,75\nOxals\u00e4ure in mg\n10,6\nMikroskopische Untersuchung des Sedimentes\nZahlreiche Schleimstreifen u. Zylindroide, sehr viel Kalkoxalate: Konglomerate, Oktaeder, Owoide.\n1,57\t1,25\t0,75\t\u00bb\t1,25\t18,8\tLeukocyten \u00fcber der Norm. Sonst alles normal.\n1,80\t1,60\t1,50\t\u00bb\t1,60\t16,9\tKeine pathologischen Ver\u00e4nderungen.\n1,34\t1,05\t0,55\t\u00bb\t1,05\t16,5\tKeine Nierenzylinder. \u00dcberschu\u00df an oxal- saurem Kalk (Konglomerate); etwas Harns\u00e4ure.\n1,80\t1,55\t1,00\t\u00bb\t1,55\t12,5\tGruppen v. Leukocyten, sp\u00e4rliche Schleimstreifen. Keine Krystalle.\n0,89\t0,65\t2,25\t\u00bb\t0,65\t9,9\tEinzelne Krystalle v. schwefelsaurem und oxals. Kalk. Keine pathol.Ver\u00e4nderung.\n1,12\t0,90\t1,85\t\u00bb\t0,92\t10,9\tSp\u00e4rliche Krystalle v. Oxals\u00e4ure u. oxal-sauremKalk. Vereinzelte Krystalle von Harns\u00e4ure. Keine pathol. Ver\u00e4nderung.\n1,34\t0,90\t0,75\t\u00bb\t0,90\t13,9\tReichliche Epithelien aus den Harnwegen u. Genitalien, Leukocyten, viel Schleimstreifen mit Leukocyten und Oxalat, viel oxalsaurer Kalk in Oktaedern.\n2,24\t2,00\t2,50\t\u00bb\t\u2014\t15,7\tEpithelien aus Harnr\u00f6hre und Genitalien, Konglomerate von Leukocyten auf Schleimflocken. Krystalle von Ameno-magnesiumphosphaten.\n1,57\t1,15\t1,35\t\u00fcber der Norm\t1,15\t17,2\tZahlreiche Epithelien aus den Genitalien, Leukocyten \u00fcber der Norm; Schleim. Keine Krystalle.\n1,80\t0,85\t0,75\t\u00bb\t0,85\t9,5\tSp\u00e4rliche Hyaline, Nierenzylinder. Keine Krystalle.\n2,07\t1,60\t1,00\tfehlt\t1,60\t9,1\tZahlreiche Epithelien aus den Genitalien, ovale und spindelf\u00f6rmige. Leukocyten 2\u20145 im Sehfeld. \u00dcberschu\u00df an einzelnen Krystallen v. oxalsaurem Kalk.\n2,24\t2,00\t1,50\t\u00fcber der Norm\t2,00\t5,8\tEpithelien aus den unteren Harnwegen. Leukocyten 2\u20143 im Sehfeld. \u00dcberschu\u00df an Oxalaten, Rhomben und Oktaedern. Viel Harns\u00e4ure, Urate, keine Nierenelemente.\n2,00\t1,05\t0,85\tnor- mal\t1,05\t11,2\tZahlreiche Epithelien; viel gequollene Leukocyten. Schleim mit Leukocyten. Keine Krystalle.\n2,75\t1,40\t1,55\t\u00fcber der Norm\t1,40\t18,7\tViel Epithelien u. Leukocyten in Gruppen. Viel Schleim, \u00dcberschu\u00df an oxalsaurem Kalk (Oktaeder).\n2,60\t2,05\t0,75\tnor- mal\t2,05\t12,5\tSp\u00e4rliche Epithelien und Leukocyten. Viel Schleim und oxalsaurer Kalk. \u00dcberschu\u00df an Harns\u00e4ure.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXX.\n19","page":0},{"file":"p0270_0271.txt","language":"de","ocr_de":"270\nS. Serkowski und Mozdzenski,\nTabelle II.\nNr.\tReaktion\tSpez. Gew.\tGefrier- punkt des Urins A\tEiwei\u00df \u00b0/oo\tZucker (Glu- kose) \u00b0/oo\tIndikan\tStick- stoff\tHarn- stoff\tHarn- s\u00e4ure\tChlo- ride\n17\tsauer\t1,0128\t0,86\tminimale Spuren\tfehlt\tnicht vermehrt\t6,11\t13,00\t0,34\t7,02\n18\t\u00bb\t1,0245\t1,78\t0,08\t\u00bb\tvermehrt\t13,16\t28,00\t0,59\t10,75\n19\t>\t1,0202\t1,58\tminimale Spuren\t\u00bb\t\u00bb\t10,81\t23,00\t0,50\t12,63\n20\t\u00bb\t1,0155\t1,19\t0,03\t\u00bb\tstark vermehrt\t9,40\t20,00\t0,42\t6,40\n21\t\u00bb\t1,0091\t0,59\tminimale Spuren\t\u00bb\tvermehrt\t4,70\t10,00\t0,42\t8,42\n22\t\u00bb\t1,0285\t2,20\t\u00bb\t\u00bb\twenig vermehrt\t17,86\t38,00\t1,09\t10,63\n23\t\u00bb\t1,0225\t1,58\t0,28\t\u00bb\tnicht vermehrt\t12,22\t26,00\t0,59\t10,70\n24\t\u00bb\t1,0205\t2,37\t\u2014\t\u00bb\tvermehrt\t15,04\t32,00\t0,59\t9,45 \u00ab\n25\t\u00bb \u00ab\t1,0231\t1,90\tminimale Spuren\t\u00bb\t\u00bb\t12,22\t26,00\t0,34\t13,33 - \u2022 \u25a0 \u2019 ',(\u2022 \u2022\n26 \u00ab\t\u00bb\t1,0241\t2,00\t\u2014\t\u00bb\t\u00bb\t10,34\t22,00\t0,25\t: \\ ' I 9,00\n27\t\u00bb\t1,0141\t1,21\tminimale Spuren\t\u00bb\tnicht vermehrt\t4,70\t10,00\t0,17\t14,04 '\n28\t\u00bb\t1,0096\t0,71\t\u2014\t\u00bb\tetwas vermehrt\t6,11\t13,00\t0,17\t3,27\n29\t\u00bb\t1,0211\t1,68\t\u2014\ty>\tvermehrt\t10,34\t22,00\t0,59\t14,85\n30\t3>\t1,0254\t1,17\t0,08\t5,2\tnicht vermehrt\t4,70\t10,00\t0,25\t4,21\n31\t\u00bb\t1,0168\t1,31\tminimale Spuren\t\u2014\t\u00bb\t11,75\t25,00\t0,67\t5,80\n32\t\u00bb\t1,0206\t1,54\t\u00bb\t\u2014\t>\t9,87\t21,00\t0,70\t13,45\n33\talkalisch\t1,0143\t1,05\t\u00bb\t\u2014\tetwas vermehrt\t5,17\t11,00\t0,42\t\n34\tschwach alkalisch\t1,0137\t1,19\t\u00bb\t\u2014\t\u00bb\t6,11\t13,00\t0,42\t8,77 '\n35\tsauer\t1,0194\t1,75\t\u00bb\t\u2014\tnicht vermehrt\t9,87\t21,00\t0,34\t12,98\n36\t\t1,0121\t0,94\t0,18\t\u2014\tschwach vermehrt\t3,76\t8,00\t0,50\t6,20\n37\t\u00bb\t1,0145\t1,21\t0,05\t\u2014\tnicht vermehrt\t7,05\t15,00\t0,08\t8,l4j -\n\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\n271\nFortsetzung.\nPhos- phate\tSaure ' Phosphate\t\u25a0 Sulfate\t\u00c4ther-! sulfo- s\u00e4ure\tS\u00e4uregrad berechnet auf P206\tl Oxals\u00e4ure in mg\tMikroskopische Untersuchung des Sedimentes\n1,55\t1,20\t0,65\t\u00fcber d. Norm\t1,20\t4,9\tLeukocyten etwas vermehrt. Sp\u00e4rliche Krystalle v. Oxals\u00e4ure und oxals. Kalk.\n2,25\t1,85\t1,50\t\u00bb\t1,85\t6,4\tSp\u00e4rl. Leukocyten auf Schleimflocken, viel Schleim, feine Kryst. v. oxals. Kalk.\n1,80\t1,35\t2,25\tnor- mal\t1,35\t10,3\tFeine Oxalate im \u00dcberschu\u00df. Keine pathologischen Ver\u00e4nderungen.\n2.25\t1,80\t1,50\t\u00fcber d. Norm\t1,80\t5,1\tSehr viel Epithelien aus den Genitalien. \u00dcbersch. an Leukocyten. Schleimballen.\n1,34\t1,00\t0,75\tnor- mal\t1,00\t6,9\tGruppen von 5\u201410 Leukocyten. Keine pathologischen Ver\u00e4nderungen.\n4,30\t3,00\t0,80\t\u00bb\t3,00\t19,6\tViel saures harnsaures Na. Sp\u00e4rliche Harns\u00e4ure, Krystalle und Oxalate.\n2,80\t1,45\t1,50\t\u00bb\t1,45\t15,1\tErythrocyten reichlich im Sehfeld. Fibrin, viel Oxalate, Rhomben und Oktaeder.\n2,70\t1,00\t2,50.\t\u00fcber der Norm\t1,00\t15,2\t2\u20145 Leukocyten im Sehfeld. Oxalate im \u00dcberschu\u00df, isolierte Rhomben, Oktaeder, Oxals\u00e4urekrystalle.\n2,24\t1,75\t0,75\t\u00bb\t1,75\t13,7\tGruppen von Leukocyten, zahlreiche Schleimballen, Zylindroide.\n2,24\t1,90\t1,05\t*\t1,90\t20,5\tSchleimflocken mit Leukocyten und Oxalaten. Viel oxalsaurer Kalk, Rhomben, Oktaeder.\n1,00\t0,60\t0,75\t\u00bb\t0,60\t13,9\tKeine pathologischen Ver\u00e4nderungen.\n1,90\t1,75\t0,70\t\u00bb\t1,75\t24,8\tKleine Leukocytengruppen. Feine Kryst. von oxalsaurem Kalk im \u00dcberschu\u00df.\n1,80\t1,60\t0,75\t\u00bb\t1,60\t24,7\tViel Oxalate ; wenig Harns\u00e4ure (Rosetten).\n1,80\t1,55\t0,60\t\u00bb\t1,55\t22,7\tHyalinzylinder mit Leukocyten. Isolierte formlose Kryst. v. Oxals. u. Harns\u00e4ure.\n2,80\t2,40\t0,75\ty>\t2,40\t16,8\tGro\u00dfe Gruppen von saurem harns. Na. Isolierte oxalsaure Kalkkrystalle.\n1,15\t0,90\t0,65\ty>\t0,90\t15,1\tIm Sehfeld verstreute Leukocyten. Kleine Krystalle von oxals. Kalk im \u00dcberschu\u00df. Isolierte Urate.\n1,60\t1,25\t3,00\tnor- mal\t\u2014\t9,6\tNeutr. phosphors. Kalk. Etwas schwefelsaurer Kalk und kohlensaurer Kalk.\n1,60\t1,45\t0,75\t\u00bb\t\u2014\t28,9\tNeutr. phosphorsaurer Kalk und Trippelphosphate; kohlensaurer Kalk.\n2,70\t2,50\t0,65\t\u00bb\t2,50\t32,9\tGro\u00dfe Kryst. v. oxals. Kalk. Oktaeder.\n1,60\t1,40\t0,65\t\u00bb\t1,40\t16,9 ;\tZahlreiche polynucl. Leukocyten. Gruppen von Uraten und Bakterien.\n1,70\t0,65\t0,75\t\u00bb\t0,65\t20,6 1\tGruppen von 5\u20148 Leukocyten, sonst keine pathol. Ver\u00e4nderungen.\n19*","page":0},{"file":"p0272_0273.txt","language":"de","ocr_de":"272\nS. Serkowski und Mozdzenski,\n\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\n273\nTabelle\nIII.\nNr.\tRe- aktion\tSpezi- fisches Ge- wicht\tGe- frier- punkt des Harns A\tEiwei\u00df \u00b0/oo\tZucker (Glu- kose) \u00b0/oo\tIndikan\tStick- stoff\tHarn- stoff\tHarn- s\u00e4ure\tChlo- rate\tsj fate!\n1\tsauer\t1,0262\t2,06\tmini- male Spuren\tnicht vor- handen\tetwas ver- mehrt\t11,28\t24,00\t0,67\t13,22\t0,90\n2\t\u00bb\t1,0216\t1,74\tde sgl.\t0,9\tver- mehrt\t13,63\t29,00\t0,17\t4,44\t! i 0,95\n3\t\u00bb\t1,0185\t1,61\t\u00bb\tnicht vor- han- den\tnicht ver- mehrt\t11,28\t24,00\t0,67\t8,19\t11,00\n4\tneutral\t1,0136\t1,02\t\u00bb\tdesgl.\tdesgl.\t6,11\t13,00\t0,84\t8,30\t0,80\n5\tsauer\t1,0057\t0,58\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t3,78\t8,00\t0,50\t4,09\t0,75\n6\t\u00bb\t1,0085\t0,77\t0,08\t\u00bb\tschwach ver- mehrt\t5,17\t11,00\t0,42\t4,68\t0,75\n7\t\u00bb\t1,0162\t1,21\t0,03\t\u00bb\tetwas ver- mehrt\t7,05\t15,00\t0,50\t7,72\t1,00\n8\tal- kalisch\t1,0172\t1,35\tmin. Spuren\t\u00bb\tver- mehrt\t7,05\t15,00\t0,69\t11,70\t1,50\n9\tschwach al- kalisch\t1,0165\t1,45\tdesgl.\t*\tdesgl.\t5,63\t12,00\t0,84\t8,15\t0,65\n10\tsauer\t1,026\t1,43\t0,02\t9,8\tleicht vermehrt\t5,64\t12,00\t0,42\t6,44\t0,75,\n11\t>\t1,0311\t2,06\tmini- male Spuren\t3,2\tdesgl.\t10,81\t23,00\t0,42\t9,59\t! 1,50'\n12\t\u00bb\t1,0099\t0,83\t0,13\tnicht vor- han- den\tnicht ver- mehrt\t7,91\t17,00\t0,34\t4,21\t1,15\n\u00c4ther-\nsulfate\nGe-\nsamt-\nphos-\nphor-\ns\u00e4ure\nSaure\nein-\nbasische\nPhos-\nphate\nMH2P04\nZwei-\nbasische\nPhos-\nphate\nM2HP04\nOxal-\ns\u00e4ure\nin\nnicht\nfiltrier-\ntem\nUrin\nOxal-\ns\u00e4ure\nin\nfiltrier-\ntem\nUrin\nMikroskopische Untersuchung\ndes Sediments\nnormal\t3,099\t1,741\t1,358\t9,18\t4,59\tReichliche Streifen von Schleim. \u00dcberschu\u00df an oxalsaurem Kalk in Rhomben und Oktaedern.\n\u00bb\t2,545\t1,672\t0,873\t38,56\t31,47\tHyaline Nierenzylinder (5\u201410) im Pr\u00e4parat; \u00dcberschu\u00df im Sediment an Harns\u00e4ure, \u00dcberschu\u00df an feinen Krystallen von oxalsaurem Kalk.\n\t1,772\t0,802\t0,970'\t20,52\t8,75\tZahlreiche gro\u00dfe Konglomerate von Plattenepithelien, Leukocyten \u00fcber der Norm, viel Schleim mit Leukocyten und Epithelien.\n\t0,654\t0,266\t0,387\t22,49\t11,94\tKeine pathologischen Ver\u00e4nderungen.\n\u00bb\t0,563\t0,121\t0,442\t5,89\t2,34\tEinzelne Leukocyten und Gruppen gequollener, mehr kerniger.\n\u00bb\t1,200\t0,771\t0,429\t7,49\t6,43\tEpithelien aus den Genitalien. Viel mehrkernige Eiterzellen, Schleimballen.\n\t2,091\t1,729\t0,362\t48,0\t49,82\tLeukocyten zu mehreren im Sehfeld. Polynuclease L., zahlreiche Schleimstreifen mit Oxalaten, Konglomerate und einzelne Oktaeder von oxalsaurem Kalk.\n\u00bb\t2,599\t0,784\t1,815\t53,92\t32,14\tZahlreiche gequollene polynucl. Leukocyten, reichliche Schleimstreifen.\n\u00fcber der Norm\t1,205\t0.601\t0,604\t8,65\t5,42\tVerschiedene Epithelien aus Genit. und Blase, zahlreiche Leukocyten. Hyaline Zylinder.\nnormal\t1,672\t0,447\t0,225\t16,04\t5,23\tLeukocyten \u00fcber der Norm. Harns\u00e4uregries.\n>\t2,254\t1,253\t1,001\t25,02\t10,26\tEinzelne Hyalink\u00f6rper. \u00dcberschu\u00df an oxyals. Kalk. Gruppen von saurem harnsaurem Natron.\n\t1,653\t1,052\t0,601\t15,70\t12,13\tKleine polygonale Epithelien; Hyalinzylinder, viel Schleim. Kleine Gruppen von saurem harnsaurem Natron. Harns\u00e4urekrystalle.\n/","page":0},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nS. Serkowski und Mozdzenski,\nEs wurde versucht \u00ab\u2014 worauf noch bis jetzt die Forscher aufmerksam machen \u2014, ein stets wiederkommendes Verh\u00e4ltnis zu finden, welches die Quantit\u00e4t oder den L\u00f6slichkeitsgrad der Oxals\u00e4ure zu bestimmen imstande w\u00e4re.\nBleiben wir somit beim Indikan, bei der Harns\u00e4ure und den sauren Phosphaten stehen. Wir wollen diesen Vergleich anstellen, weil eine vermehrte Indikanmenge den als Indoxyl-urie bekannten pathologischen Zustand herbeif\u00fchren kann, welcher h\u00e4ufig mit der sogenannten \u00abOxalurie\u00bb einhergehen kann; einigen Forschern zufolge hat die Harns\u00e4ure mit der Oxals\u00e4ure eine gemeinsame Ursprungsquelle, und saure Phosphate besitzen einen gewissen Einflu\u00df auf die L\u00f6slichkeit der Oxals\u00e4ure.\nDie Methodik der einzelnen Bestimmungen wird am Ende der Arbeit angef\u00fchrt.\nAus den in der Tabelle II angef\u00fchrten Analysen ergibt sich die Beobachtung, da\u00df die Indikanmenge dort vermehrt ist, wo der Urin 16,5, 20,5, 24,7 mg Oxals\u00e4ure, auch dort, wo der Urin 5,8, 6,4, 6,9 mg Oxals\u00e4ure im Liter enth\u00e4lt: weiterhin ist die Indikanmenge normal oder etwas vermehrt bei relativ hohen Zahlen der Oxals\u00e4ure, z. B. bei 18,6, 22,7, 32 g und bei ganz geringen Zahlen : 7,4, 9,6, 9,1 g. Somit besteht kein deutlicher Zusammenhang.\nWas den Vergleich zwischen Harns\u00e4ure und Oxals\u00e4ure betrifft, so besteht ein gewisser Zusammenhang, wenigstens diesen Autoren zufolge, welche behaupten, da\u00df die Oxals\u00e4ure aus Nucleinen entsteht und da\u00df beide S\u00e4uren eine gleiche Ursprungsquelle besitzen und daher im Urin in einem gegenseitigen Zusammenhang auftreten. So konnte z. B. Cippolina feststellen, da\u00df gewisse Organe, wie Milz, Leber, Muskeln, Harns\u00e4ure in Oxals\u00e4ure \u00fcberf\u00fchren k\u00f6nnen. Montuori bemerkte bei mit Oxals\u00e4ure gef\u00fctterten Tieren eine erh\u00f6hte Sekretion von Oxals\u00e4ure. Untersuchungen an Menschen lie\u00dfen dieses Verh\u00e4ltnis nicht feststellen. Zu diesem Schlu\u00df berechtigt der Vergleich zwischen den in Tabelle II und III angef\u00fchrten Analysen, aus welchen unten die am meisten charakteristischen Zahlen angef\u00fchrt werden.","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"275\n\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\nDie h\u00f6chste Harns\u00e4ure\tMenge der Oxals\u00e4ure\tDie geringste Harns\u00e4ure\t> Menge der Oxals\u00e4ure\nCO o\t22,49\t0,17\t24,8\n0,84\t8,69\t0,34\t32,9\n1,09\t19,60\t0,08\t20,6\n0,76\t15,1\t0,34\t4,4\n0,92\t12,5\t0,42\t6,43\n1,09\t18,7\t0,17\t38,56\nObige Zusammenstellung ergibt, da\u00df zwischen beiden erw\u00e4hnten S\u00e4uren kein quantitativer Zusammenhang besteht: sowohl bei den gr\u00f6\u00dften als auch bei den geringsten Mengen von Harns\u00e4ure \u2014 sowohl hohe wie kleine Quantit\u00e4ten Oxals\u00e4ure. Was die sauren Phosphate betrifft, so begegnet man in der Literatur der Meinung, da\u00df die Menge der Oxals\u00e4ure in der L\u00f6sung dann vermehrt ist, wenn zugleich die Quantit\u00e4t der sauren Phosphate gr\u00f6\u00dfer wird; mit anderen Worten : die sauren Phosphate erhalten die Oxals\u00e4ure in L\u00f6sung.\nIn der Tabelle III werden die speziellen Untersuchungen auf Phosphorverbindungen (gesamte Phosphors\u00e4ure, saure und zweibasische Phosphate) parallel mit der Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Sediment und L\u00f6sung ber\u00fccksichtigt. Zwecks leichterer Orientierung werden in der Tafel IV die Mengen der sauren Phosphate und der gel\u00f6sten Oxals\u00e4ure in Prozenten ausgedr\u00fcckt. Aus den 12 angef\u00fchrten Resultaten ergibt sich ein gewisser Zusammenhang : in dem Ma\u00dfe, als die Menge der sauren Phosphate zunimmt, nimmt auch die Menge der Oxals\u00e4ure zu und umgekehrt.\nEs kommen jedoch, wie aus den Analysen 10 und 11 ersichtlich, Schwankungen der quantitativen Verh\u00e4ltnisse, ja selbst Abweichungen von dem erw\u00e4hnten Zusammenh\u00e4nge vor, und zwar ohne bekannte Ursachen. Weitere diesbez\u00fcgliche Untersuchungen werden ausgef\u00fchrt und im zweiten Teile unserer Arbeit nach Schlu\u00df der klinischen Arbeiten eine Ber\u00fccksichtigung finden.","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"276\nS, Serkowski und Mozdzenski,\nTabelle IV.\n\tProzentuales Verh\u00e4ltnis\t\n\tder gel\u00f6sten Oxals\u00e4ure zu der Gesamtoxals\u00e4ure \u00b0/o\tder sauren Phosphate zu den Gesamtphosphaten \u00b0/o\n1\t50\t54\n2\t97\t65\n3\t43\t45\n4\t53\t40\n5\t39\t21\n6\t85\t64\n7\t92\t82\n8\t59\t32\n9\t62\t50\n10\t32\t65\n11\t41\t55\n12\t77\t63\nBetrachten wir die Resultate der in den ersten 3 Tabellen enthaltenen Analysen, so k\u00f6nnen wir mit Bestimmtheit behaupten, da\u00df zwischen der Menge der gel\u00f6sten Oxals\u00e4ure und der im Sediment enthaltenen kein Zusammenhang besteht. Die Analysen der Tabelle I beweisen, da\u00df zwischen den Mengen der Oxals\u00e4ure im Sediment und in L\u00f6sung kein Zusammenhang besteht; letztere tritt in wechselnden Quantit\u00e4ten auf.\nDiese Tatsache steht in innigem Zusammenhang mit dem Punkt 3a zusammen: \u00abIst es m\u00f6glich, auf Grund der Untersuchung des Sedimentes eine Vermehrung oder Herabsetzung der Ausscheidung von Oxals\u00e4ure festzustellen, mit anderen Worten: berechtigt das Sediment zur Diagnose \u00abOxalurie\u00bb?\u00bb Vergleichen wir die drei letzten Kolonnen der Tabelle III und die zwei letzten der Tabelle II, d. h. die Zahlen, welche die Menge der Oxals\u00e4ure im filtrierten und nicht filtrierten Harn bezeichnen, mit dem Resultat mikroskopischer Sedimentsuntersuchung, so werden wir sehen, wie oft mikroskopisch viel Oxals\u00e4ure gefunden wird dort, wo dieselbe sp\u00e4rlich ist; umgekehrt schweigt das Mikroskop manchmal dort, wo die Oxal-","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber sogenannte \u00abOxalurie\u00bb.\n277\ns\u00e4ure reichlich auftritt; besonders oft ist letzteres der Fall. Das Verh\u00e4ltnis des oxalsauren Kalks in L\u00f6sung und im Sediment ist aus Tabelle IV ersichtlich.\nTrotz der in den oben zitierten Handb\u00fcchern hier und da zitierten Bemerkungen, da\u00df man auf Grund des Harnsediments \u00fcber den Gehalt an Oxals\u00e4ure nicht urteilen darf, wird in klinisch-analytischer Praxis zu oft von Oxalurie oder \u00abMangel an Oxalaten\u00bb gesprochen, was der Wirklichkeit widerspricht. Unsere Zahlen best\u00e4tigen vollauf die Tatsache, da\u00df wir auf Grund der Anwesenheit von Oxalaten im Urinsediment nicht berechtigt sind, eine Oxalurie zu diagnostizieren, welche nur durch quantitative Untersuchung erkannt werden darf.\nDie Oxals\u00e4ure wurde im Urin nach der Methode von Salkowski bestimmt. Die Einzelheiten derselben sind in dieser Zeitschrift, Bd. XXXI, S. 113 ff., sowie etwas abgek\u00fcrzt in F. Blumenthals \u00abPathologie des Harnes\u00bb, S. 180, zu finden. In einem der letzten Hefte dieser Zeitschrift im Bd. LX aus dem Jahre 1909, findet sich eine Arbeit von Hugh MacLean: \u00abQuantitative Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Urin\u00bb. Verfasser, welcher die Oxals\u00e4ure zugleich nach Salkowski und Auten-rieth-Barth bestimmt, behauptet, die erstere sei besser und genauer; aus diesem Grunde habe ich ihr bei meinen Untersuchungen den Vorzug gegeben. Indessen ergeben unsere Untersuchungen, da\u00df die Resultate der Methode von Autenrieth-Barth nicht so ung\u00fcnstig sind, wie es Hugh MacLean haben will. So ergeben drei der von mir ausgef\u00fchrten Analysen eines und desselben Urins nach beiden Methoden folgende Zahlen (in Grammen auf 500 ccm Urin):\nSalkowski\tAutenrieth-Barth\tUnterschied\n0,0106\t0,0098\t0,0007\n0,0235\t0,0218\t0,0017\n0,0196\t0,0181\t0,0015\nUm sich zu \u00fcberzeugen, ob und in welchem Ma\u00dfe von der Ausf\u00fchrung der Methode von Salkowski der Enderfolg abh\u00e4ngt, habe ich mittels dieser Methode mehrere Portionen","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\nS. Serkowski und Mozdzenski, \u00dcber \u00abOxalurie\u00bb.\neines und desselben Urins untersucht; die maximalen Unterschiede sind folgende:\na) \u2014 0,0104 g\nUrin I\nII\n{\n!\n!\n}\nUnterschied 0,0008 g\n0,0012\nb) \u2014 0,0096 \u00bb\na)\t\u2014 0,0231 g\nb)\t\u2014 0,0243 \u00bb\nAu\u00dferdem gibt es noch eine Methode von Neubauer, eine Modifikation von F\u00fcrbringer und Czapek und die alte Methode von Schultzen; aus dem Vergleiche der letzteren mit der von Salkowski ergeben sich folgende Unterschiede (in Grammen):\nI\tII\nSalkowski:\t0,0171\t0,0385\nSchultzen ;\t0,0159\t0,0394.\nSomit sind beide Methoden in bezug auf Exaktheit so ziemlich \u00e4hnlich.\nF\u00fcr die Untersuchung nach Salkowski braucht man ziemlich viel Urin (Minimum 500 ccm), welcher dann noch abgedampft wird und zwar l\u00e4nger, als es Salkowski haben will (bis 50\u201475 ccm). Die Oxals\u00e4ure wird 4\u20145 mal mit Alkohol\u00e4ther extrahiert; nach F\u00e4llung mit Chlorkalk wird der nxalsaure Kalk m\u00f6glichst lange bei 60\u201470\u00b0 gehalten und erst nach 18\u201424 Stunden filtriert. Die ganze Untersuchung ist m\u00fchsam und dauert etwa 30 Stunden.\nZu den Tabellen II und III:\nAus den Tabellen II und III ersieht man, da\u00df der Oxals\u00e4ure Kalk haupts\u00e4chlich in denjenigen Harnen ausf\u00e4llt, die die gr\u00f6\u00dfte Acidit\u00e4t haben. In der Tabelle II finden wir 14 und in der Tabelle III 4 Harne, deren Acidit\u00e4t durchschnittlich 1,88 ev. 1,84 ist, und in welchen im Sedimente der Oxals\u00e4ure Kalk vermehrt vorkommt. Es ist leicht m\u00f6glich, da\u00df die sauren phosphorsauren Salze den Ausfall der Oxalate beg\u00fcnstigen.","page":278}],"identifier":"lit19156","issued":"1910-11","language":"de","pages":"264-278","startpages":"264","title":"\u00dcber sogenannte Oxalurie","type":"Journal Article","volume":"70"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:11:01.749300+00:00"}