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{"created":"2022-01-31T14:00:59.883776+00:00","id":"lit19165","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Totani, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 70: 386-390","fulltext":[{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"m\nRudolf Kohler.\nDabei ergaben sieh folgende Resultate:\n1.\tDie von Bence Jones gemachte, von Roberts scheinbar begr\u00fcndete und nach ihm von vielen anderen Autoren \u00fcbernommene Annahme, die Quadriurate seien eine f\u00fcr sich bestehende, besondere Verbindung von Harns\u00e4ure und Base im\nSinne der Formel entbehrt jeglicher St\u00fctze. Durch die\nin dieser Arbeit niedergelegten Versuche erscheint es viel plausibler und wird im h\u00f6chsten Grade wahrscheinlich gemacht, da\u00df das Quadriurat ein Gemisch von prim\u00e4rem Urat und Harns\u00e4ure im Verh\u00e4ltnis 1 : 1 ist, das bei gewissen Bereitungsarten, z. B. beim Eintr\u00e4gen von Harns\u00e4ure in hei\u00dfe 3\u20145\u00b0/oige Acetatl\u00f6sungen oft ann\u00e4hernd resultiert. Man kann jedoch durch Modifikation der Bereitung, besonders durch Verwendung von Acetatl\u00f6sungen st\u00e4rkerer oder schw\u00e4cherer Konzentration, Gemische von beliebigem Verh\u00e4ltnis erhalten von reiner Harns\u00e4ure bis zum Biurat.\n2.\tDiese Anschauung ist auch theoretisch durch physikalisch-chemische Betrachtung der Entstehungsweise k\u00fcnstlicher Salze begr\u00fcndet worden. Es konnte gezeigt werden, wie sich so die Entstehung verschiedener Gemische von prim\u00e4rem Urat und Harns\u00e4ure bei Verwendung von Acetatl\u00f6sungen verschiedener Konzentration erkl\u00e4ren l\u00e4\u00dft, und es konnten so die experimentellen Ergebnisse auch theoretisch gest\u00fctzt werden. Es konnte ferner gezeigt werden, da\u00df auch beim Eintr\u00e4gen von prim\u00e4rer Phosphatl\u00f6sung in \u00fcbers\u00e4ttigte Biuratl\u00f6sung die Bildung eines Gemisches von Biurat und Harns\u00e4ure erkl\u00e4rlich ist.\nSprechen, schon diese Beobachtungen und Erw\u00e4gungen sehr f\u00fcr unsere Annahme, so konnten auch die \u00fcbrigen von Roberts f\u00fcr die Existenz von Ouadriuraten angef\u00fchrten Beweise widerlegt werden. Denn\n3.\tdie Spaltbarkeit durch Wasser ist keine den sogenannten Ouadriuraten zukommende Eigent\u00fcmlichkeit. Es gibt Quadriurate, die keine Zersetzung durch Wasser zeigen, und es gibt Biurate, denen diese Eigenschaft zukommt. Sie leitet sich bei k\u00fcnstlichen Salzen aus der Bereitungsmethode her und erkl\u00e4rt sich zum Teil wenigstens aus der Adsorption von","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Frage dor Quadriurate.\n387\nS\u00e4ure aus dem Entstehungsmedium bei der Bereitung und dem \u00dcbertreten dieser S\u00e4ure in das Wasser, welches die Zersetzung des Salzes herbeif\u00fchren soll. Bei Salzen, die mehr Harns\u00e4ure enthalten, als es dem Biurat zukommt, mag bei Wasserzusatz noch eine scheinbare Harns\u00e4ureabspaltung hinzukommen. indem das weit l\u00f6slichere Biurat herausgel\u00f6st wird.\n4.\tBei Schlangenexkrementen, bei denen dieselbe Zersetzlichkeit durch Wasser zu beobachten ist, handelt es sich offenbar ebenfalls um die Wirkung von S\u00e4uren, die, wie ich nachweisen konnte, beim Zusammenbringen mit Wasser in dieses \u00fcbertreten.\n5.\tAuch im normalen menschlichen Harn sind alle Bedingungen f\u00fcr den gleichzeitigen Ausfall von Biurat und Harns\u00e4ure gegeben und die Abnahme der Harnacidit\u00e4t nach Ausfall des Sediments wird durch das Mitausfallen von Harns\u00e4ure erkl\u00e4rt.\nf>. F\u00fcr die Darstellung eines BJurats, das Kugelform mit radi\u00e4rer Streifung hat, ist eine Methode angegeben worden.\nAnmerkung: In der vorliegenden Arbeit wird der Wahrscheinlichkeitsbeweis daf\u00fcr erbracht, da\u00df Quadriurate im eigentlichen Sinne des Worts, d. h. \u00fcbersaure Salze der Harns\u00e4ure nicht existieren. Inzwischen ist mir jedoch durch physikalisch-chemische Untersuchung des Verhaltens der Harns\u00e4ure in llratl\u00f6sungen auch der ganz einwandsfreie Beweis f\u00fcr diesen Sachverhalt gelungen, der Gegenstand einer weiteren Abhandlung werden soll.","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die basischen Bestandteile der Bambussch\u00f6\u00dflinge.\nVon\nG. Totani.\ntiiiMiiziiiiVth-rljvmist-lieii Institut ih r Universit\u00e4t zu Kyoln.)\n\u00bbIW Koilaktion zii^ojianpi-n am :?(). November litio.)\nIn einer vor kurzem publizierten Arbeit4) habe ich ge-zeijit, da\u00df au\u00dfer den von Kozai gefundenen Bestandteilen, Tyrosin. Asparagin. Guanin, Xanthin und Hypoxanthin, das Ade-nin in einer nachweisbaren Menge in den Bambussch\u00f6\u00dflingen enthalten ist. Bei der Fortsetzung der Untersuchung gelang es mir. eine Beihe der organischen Basen zu isolieren, und ich berichte zun\u00e4chst \u00fcber den Teil, welcher das Cholin und das Betain betrifft. Weitere Mitteilungen \u00fcber die anderen basischen Bestandteile behalte ich mir vor.\n20 kg frischer Bambussch\u00f6\u00dflinge wurden von der Binde befreit, zerkleinert und unter starkem Druck ausgepre\u00dft. Der Pre\u00dfsaft wurde nach der Tanninmethode von F. Kutscher gereinigt, im Vakuum auf ca. 11 eingeengt und vom ausgeschiedenen Tyrosin abliltriert: das Filtrat wurde zur Kntfernung der Purinbasen schwach mit Salpeters\u00e4ure anges\u00e4uert und mit einer 20<>/oigen Silbernitratl\u00f6sung gef\u00e4llt. Das Filtrat vom Silberniederschlag gab nur einen geringen Niederschlag beim weiteren Zusatz von Silbernitrat und Barytwasser, der nicht weiter untersucht wurde. Das Filtrat vom Silbernitratbarytniederschlag s\u00e4uerte ich stark mit Salzs\u00e4ure und Schwefels\u00e4urt* an, wodurch der \u00dcberschu\u00df vom Silber und Baryt gef\u00e4llt wurde, filtrierte und f\u00e4llte mit einer 10\u00b0/oigen Phosphorwolframs\u00e4urel\u00f6sung aus.\nDer Phosphorwolframs\u00e4ureniederschlag wurde in der bekannten Weise mit Baryt zerlegt und durch Kohlens\u00e4ure vom\n') Diese Zeitschrift, IW. I.XII, S. 118.","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"('bor die basischen Bestandteile der Banibussch\u00fclMinge. 889\n\u00fcbersch\u00fcssigen Baryt befreit; es resultierte nun eine alkalische L\u00f6sung, welche organische Basen enthielt. Diese L\u00f6sung wurde nach Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure im Vakuum zur Trockne eingedampft. der R\u00fcckstand mit hei\u00dfem Alkohol extrahiert.-der alkoholische Auszug mit einer alkoholischen Sublimatl\u00f6sung v\u00f6llig ausgef\u00e4llt und nach 24sl\u00fcndigem Stehenlassen ahiillriert. Die gewonnenen Ouecksilberdoppelsalze wurden (\u2018inmal aus hei\u00dfem Wasser umkrystallisiert und dann mit Schwefelwasserstoff zerlegt. Die vom Ouecksilbersulfid abfiltrierte Fl\u00fcssigkeit wurde im Vakuum eingedampft, der R\u00fcckstand ausgetrocknet und mit kaltem absolutem Alkohol ersch\u00f6pft. Nach der Angabe von L. Schulze und G. Trier1) damplte ich die alkoholischen Ausz\u00fcge wieder zur Trockne4 ein und extrahierte den R\u00fcckstand mit kaltem absolutem Alkohol. Durch diese Manipulation lie\u00df sich jetzt das Gemenge der salzsauren Basen in einen in kaltem absolutem Alkohol l\u00f6slichen und einen darin unl\u00f6slichen Teil sondern.\nDen in kaltem absolutem Alkohol gel\u00f6sten Teil f\u00e4llte ich nun mit einer alkoholischen Platinchloridl\u00f6sung aus, wusch die Platinf\u00e4llung gr\u00fcndlich mit Alkohol aus und l\u00f6ste sie in hei\u00dfem Wasser. Beim langsamen Verdunsten der L\u00f6sung schied sich das Platindoppelsalz in wohl ausgebildelcn orangeroten Prismen ab, die bei 238\u00b0 C. (unkorr.i schmolzen und bei der Analyse folgende Werte gaben;\n0,2211 g Substanz gaben 0,1585 g CO, 10,55 \u00b0/o C und 0,0015 g 11,0 1,50 \u00b0/o H.\n0,2900 g Substanz gaben 18,3 ccm Stickstoff bei 20\u00b0 0. und 751 mm B., entsprechend 4.77\u00b0/\u00bb X.\n0.1483 g Substanz gaben 0,0409 g Pt ^ 31,54\u00b0 o Pl.\nBerechnet f\u00fcr C5H14NOClaPtCl4\tGefunden:\nG 10,48 o/o \u201d\t19,55 o/o\nH\t4,54 \u00b0/o\t4,59o/o\nN\t4,54 \u00b0/o\t4,77 \u00b0/o\nPt 31,65\u00b0\u2019o\t31,54\u201c 0\nDie Krystallform, der Schmelzpunkt und die analytischen Daten stellten es au\u00dfer Zweifel, da\u00df das\n*) E. Schulze und G. Trier. Diese Zeitschrift, Bd. LXVII. S. 52.","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022>90 fi. Totani. \u00dcber die basischen Bestandteile der Bambussch\u00f6filin^e\nvon mir erhaltene Platindoppelsalz mit Cholinplatin-chlorid identisch war. Somit bestand das in kaltem absolutem Alkohol l\u00f6sliche Chlorid aus Cholinchlor-hvdrat.\nOie in kaltem absolutem Alkohol unl\u00f6slichen Chloride wurden mit siedendem absolutem Alkohol ersch\u00f6pft, die alkoholischen Ausz\u00fcge verdunstet, der R\u00fcckstand in Wasser gel\u00f6st. Reim Zusatz von einer 20%igen w\u00e4sserigen Goldchloridl\u00f6sung zu dieser Chloridl\u00f6sung schied sich das Aurai in vierseitigen Prismen ab. deren Zersetzungspunkt bei 230\u2014232\u00b0 C. lag.\n0,1894 u Substanz gaben. 0,0818 g Au 43,18 %> Au.\n0,1308 g Substanz gaben 0,0563 g Au \u2022 43,04\u00b0/\u00ab Au.\nRerechnet f\u00fcr C-H12()2NAuC14:\tGefunden:\nAu 1-3,14 \u00abV,/\t43,18% 43,04%\nDurch Zusatz von kalt ges\u00e4ttigter w\u00e4sseriger Pikrins\u00e4urel\u00f6sung in die durch Zerlegung des Golddoppelsalzes mittels Schwefelwasserstoffs erhaltene Basel\u00f6sung wurde das Pikrat dargestellt. Dieses krystallisierte in gelben Nadeln und gab Analysenwerte, die mit den f\u00fcr ein Betainpikrat berechneten \u00fcbereinstimmten.\n0.1621 g Substanz gaben 0.2276 g CO., = 38,20* \u00ab C und 0,0635 g 11,0 - 1.35% II.\n0,1393 g Substanz gaben 21,1 ccm Stickstoff bei 31,2\u00b0 0. und 756,3 mm H.. entsprechend 16,16\u00b0/\u00ab N.\nBerechnei f\u00fcr Cr,Hn02N \u2022 C6H2(N02)30U :\tGefunden\nC\t38,11 %\t38,29 \u00b0/o\nH\t4,11 \u00b0/o\t4,35 %\nN\t16,18%.\t10,16 %\nDer Zersetzungspunkt von 180\u2014181\u00b0 G. entsprach gleichfalls dem des Betainpikrats. Das Betainchlorid war demnach in dem in kaltem absolutem Alkohol unl\u00f6slichen Teile vorhanden.","page":390}],"identifier":"lit19165","issued":"1910-11","language":"de","pages":"386-390","startpages":"386","title":"\u00dcber die basischen Bestandteile der Bambussch\u00f6\u00dflinge","type":"Journal Article","volume":"70"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:00:59.883781+00:00"}