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{"created":"2022-01-31T13:59:44.347298+00:00","id":"lit19166","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mayerhofer, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 70: 391-397","fulltext":[{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"Oie klinische Bedeutung der G. Goldschmiedtschen Glukurons\u00e4urereaktion fur den S\u00e4uglingsharn.\nVon\nErnst Mayerhofer.\n(Ans \u00bb1er Kimlorabteiliiiij' des k. k. Kaiser-Franz-.losophspital\u00f6\u00ab in VVienA (Vorstand: Prim. Dozent I)r. Paul Moser'\n'Der Redaktion zugejranpen am 7. Dezember ltMO.i *\nDurch eine pers\u00f6nliche \"Mitteilung G. Goldschmiedts noch vor der Publikation \u00fcber seine neue Glukurons\u00e4urereaktion1) wurde ich seit l\u00e4ngerer Zeit schon in den Stand gesetzt, diese neue Farbenreaktion auf ihre klinische Bedeutung hin zu pr\u00fcfen. Ich habe insbesondere die zweite Notiz2) Goldschmiedts beachtet, in welcher auf eine Fehlerquelle bei der Anwendung dieser Reaktion auf den menschlilichen Harn aufmerksam gemacht wird, n\u00e4mlich auf die im Harne enthaltenen Nitrate, welche ebenfalls mit a-Naphthol und konzentrierter Schwefels\u00e4ure eine Gr\u00fcnf\u00e4rbung geben. Die im Harne enthaltenen Nitrate (oder durch Bakterienwirkung zu Nitriten reduziert) stammen nach R\u00f6hmann ausschlie\u00dflich aus der Nahrung, daher kann es ja sein, da\u00df man diese Reaktion f\u00fcr den Erwachsenen nicht oft wird verwenden k\u00f6nnen. Doch fehlt mir zu einem Urteil dar\u00fcber Erfahrung. Wichtiger wird die Reaktion nach Goldschmiedts Meinung f\u00fcr Laboratoriums-und klinische Versuche, bei denen die Vorbedingung einer nitratfreien Nahrung (Milch. Wei\u00dfbrot, Fleisch) erf\u00fcllt ist. Auch f\u00fcr tierexperimentelle Studien kann diese neue Reaktion Bedeutung gewinnen, denn Hunde entleeren bei Fleischnahrung einen nitratfreien Harn : auch der Kaninchenharn enth\u00e4lt nach R\u00f6hmann keine Nitrate.\n\u2018) Guido Goldschmiedl, Eine neue Reaktion auf Glukmons\u00e4ure. Diese Zeitschrift, Bd. LXV, S. 3KW. (MIO)\n*) G. Goldschmiedl, \u00dcber den Nachweis der Glukuroiis\u00e4urc im Harne. Diese Zeitschrift. P\u00bbd. LXYII, S. Mi (1910'","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"\nErnst Mayerhol'er.\nWenn also die* Goldschmicdtsche Reaktion f\u00fcr alle diese F\u00e4llt' Irotz ihrer durch die Harnnitrate gebotenen Einschr\u00e4nkung eine gewisse Bedeutung erlangen kann, so war uns ihre Wichtig keit f\u00fcr \u00ablie Praxis einer S\u00e4uglingsklinik von vornherein klar: denn bei der nat\u00fcrlichen und auch bei der k\u00fcnstlichen Ern\u00e4hrung isl ja die Vorbedingung der nitratfreien Nahrungseinfuhr erf\u00fcllt. Frauenmilch. Kuhmilch, sowie die \u00fcblichen Milchpr\u00e4parate erf\u00fcllen ja diese Bedingung: sie geben weder eine positive Nitrat-noch eine positive Glukurons\u00e4urereaktion. Eine Ausnahme macht nur die Hafermehlabkoehung, welche eine positive Goldschmied tsche Glukurons\u00e4urereaktion gibt: mag sein, da\u00df dies mit der Ausnahmsstellung, die das Hafermehl unter den \u00fcbrigen Mehlen behauptet, zusammenh\u00e4ngt. Selbstverst\u00e4ndlich mu\u00df auch das verabreichte Trinkwasser auf die Abwesenheit von Nitraten untersucht werden. Das Wiener Hochquellwasser erf\u00fcllt diese hygienische Forderung.\nNach unseren zahlreichen und t\u00e4glich im klinischen Betriebe ausgef\u00fchrten Untersuchungen fehlt im Harne gesunder Brustkinder die Glukurons\u00e4ure, indem die Goldschmicdtsche Beaktion negativ aust\u00e4llt, welchem Befunde bei der gro\u00dfen Empfindlichkeit der Beaktion eine hohe Bedeutung zukommt. Wir haben vielfach bei den negativen Reaktionen mehr wie einen Tropfen Harn verwendet (bis zu einem Kubikzentimeter). Ein erstes Erfordernis sind reinste Reagenzien und reinste Gef\u00e4\u00dfe: besonders ist die Schwefels\u00e4ure auf Nitrate zu pr\u00fcfen. Wenn man diese Bedingungen einh\u00e4lt, so findet man bei systematischer Ilarnpr\u00fcfung gesunder Brustkinder, da\u00df die in den lagen der Gesundheit absolut negative Naphtholreaktion schon vielfach bei den geringslen Anzeichen einer beginnenden Ern\u00e4hrungsst\u00f6rung (Ekzem, Erythema dyspepticum, cutis marmo-rata, belegte Zunge, Meteorismus usw. ) positiv wird. Bei den gr\u00f6beren Symptomen einer Brustdyspepsie, wobei unverdaute, gr\u00fcne St\u00fchle, Erbrechen usw. auftreten, ist die a-Naphthol-reaktion regelm\u00e4\u00dfig und deutlich positiv vorhanden: mit der Verschlechterung des Zustandes wird die Reaktion immer st\u00e4rker und weist die st\u00e4rksten Grade bei den schweren Enteritiden mit stark schleimigen St\u00fchlen auf. (Inanitions-","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"I>i*\u2018 Hedeulung der R. Goldschmiedtschen Glukuronsaurereaktion.\nzustande, bei denen die Glukurons\u00e4urcausfuhr ersch\u00f6pft ist, ausgenommen.) .\nNach der Warnung Goldsehmiedts bez\u00fcglich der Fehlerquelle durch die Nitrate haben wir regelm\u00e4\u00dfig auch die Diphenvl-aminreaktion vor der a-Naphtholreaktion angestellt: wir betrachteten vorerst die positive a-Naptholreaktion nur dann als Glukurons\u00e4urereaktion, wenn die Diphenylaminreaktion negativ ausgefallen war: man ist hierzu berechtigt, da die Diphenylaminreaktion viel empfindlicher Nitrate oder Nitrite anzeigt, als durch die in diesem Falle t\u00e4uschende a-Naphtholreaktion geschieht. Fin kurzer Vergleich \u00fcber die verschiedene Empfindlichkeit beider Reaktionen kann durch die folgende kleine Tabelle gegeben werden, wobei bemerkt werden mu\u00df, da\u00df diese Tabelle subjektiv gewonnen wurde, d. h. nach der Empfindlichkeit meines eigenen Auges. Hei verschiedenem Kaliumnitratgehalt einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung fanden wir:\nKNO, in mg\tDiphenylaminreaktion\ta-Naphtholreaktion\n1 00\tEine in der ersten Viertelstunde f\u00fcr negativ gehaltene Reaktion nach dieser Zeit erkennbar positiv geworden\to: verglichen mit der Konirolle: a-Naphthol, destilliertes Wasser und konzentrierte Schwefels\u00e4ure\n\u25a0\u2019 100\tNach ca. \u00f6 Minuten ein himmelblauer Ring\to: verglichen mit ilei Kontrolle\n4/l\u00f6o\tNach wenigen Minuten ein tiefhinunelblauer Ring\to: verglichen mil der Kontrolle\nVlO\tEin sehr bald erscheinender kr\u00e4ftiger kornblumenblauer i Ring\tEin anf\u00e4nglich noch gelber Ring, der erst nach l\u00e4nge-! rem Stehen einen zunehmend gr\u00fcnen Stieb bekommt.\nDiese allerdings subjektive Tabelle ergibt also, da\u00df die Empfindlichkeit der Diphenylaminreaktion der von a-Naphthol auf Nitrate um das 10fache \u00fcberlegen ist. Doch auch f\u00fcr den Farbensinn anderer Augen besteht dieser Unterschied. Nach","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"Ernst Mayerhofer.\nm\neiner brieflichen Mitteilung G. Goldschmiedts machte auch er die Beobachtung, da\u00df bei einer Verd\u00fcnnung einer Nitratl\u00f6sung, bei welcher die Diphenvlaniinreaktion auf Salpeters\u00e4ure noch sehr deutlich ist, jene mit a-Naphthol vollst\u00e4ndig versagt. Bei dieser Gelegenheit m\u00f6ge eine Bemerkung Goldschmiedts gebracht werden, um deren Publikation er mich ersucht hat. \u00bb)\nBei der systematischen Durchpr\u00fcfung der S\u00e4uglingsharne fanden wir sehr oft Harne, welche eine vor\u00fcbergehende und sehr schwache Nitratdiphenylaminreaktion2) zeigten bei sehr\n') In seiner -Notiz zur Naphtholreaktion des Traubenzuckers\u00bb (Diese Zeitschritt, \u00dfd. LXVIII, S, 8S) hat L. v. Udr\u00e4nszky einige Bemerkungen zu meiner Publikation \u00abEine neue Reaktion der Glukurons\u00e4ure\u00bb (Diese. Zeitschrift, Hd. LXV. S. \u00d689) gemacht, zu welchen ich nachstehendes sagen m\u00f6chte :\nEs beruht auf einem Mi\u00dfverst\u00e4ndnisse, \u00ablas vielleicht durch nicht ganz pr\u00e4zise Fassung meinerseits veranla\u00dft worden ist, wenn v. Udr\u00e4nszky zur Ansicht gelangt ist, ich h\u00e4tte den violetten Ring, welchen a-Naphthol und konzentriert\u00ab* Schwefels\u00e4ure in Zuckerl\u00f6sungen erzeugt, nicht beobachten k\u00f6nnen. Ich habe diese Reaktion selbstverst\u00e4ndlich immer wahr-genommen; der Satz (S. M2) -Diese Erscheinung habe ich trotz sehr oft wiederholter Versuche nie hervorbringen k\u00f6nnen usvv.\u00bb bezieht sich nur auf den Unterschied der Beobachtungen von Moli sch und anderen einerseits und jenen von v. Udr\u00e4nszky anderseits, d. h. auf den gr\u00fcnen Saum, welcher, wie wir jetzt wissen, durch die Gegenwart von Nitraten, Nitriten oder Glukurons\u00e4ure hervorgerufen werden kann.\nDa\u00df K. Luther diese Reaktion \u00ab1er Nitrate und Nitrite bereits kannte, ist mir tats\u00e4chlich entgangen, ein \u00dcbersehen, welches mit R\u00fccksicht auf den Umstand, da\u00df sie Luther in seiner Dissertation ver\u00f6ffentlicht hat, da\u00df weder das Zentralblatt, noch der Jahresbericht dar\u00fcber referierten und da\u00df das Beilsteinsche Handbuch keine Notiz davon genommen hat, verzeihlich erscheint. Nachdem ich die Beobachtung selbst gemacht hatte, habe ich schon etwa sechs Wochen vor dem Erscheinen von v. Udr\u00e4nszkvs Notiz in einer Bemerkung \u00ab\u00dcber den Nachweis der Glukurons\u00e4ure im Harne\u00bb (Diese Zeitschrift, Bd. LXVII, S. 194) auf die Gefahr einer Verwechslung von Nitraten mit Glukurons\u00e4ure hingewiesen und demgem\u00e4\u00df die Anwendbarkeit der a-Naphtholreaktion f\u00fcr den Glu-kurons\u00e4urenachweis eingeschr\u00e4nkt. Da\u00df sie. wie ich behauptete, f\u00fcr klinische Untersuchungen nicht wertlos ist, beweist die vorliegende Arbeit des Herrn Dr. Mayerhofer, welcher die Freundlichkeit hatte, mir Einsicht in sein Manuskript zu gew\u00e4hren.\tGoldschmiedt.\n*) Die Diphenylaminreaktion f\u00fchrten wir mit dem von Lunge empfohlenen Reagens aus. (L\u00f6sung von 0.5 Diphenylamin in 100 ccm","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"Die Hedeutung der G. Goldschmiedtschon Glukurons\u00e4uroreaklion. 395\nstarker a-Naphtholreaktion. I)a nach Goldschmied!\u00bb und nach meinen eigenen Beobachtungen die Empfindlichkeitsgrenzen der Diphenylaminnitratreaktion und der a-Naphtholnitratreaktion so gl\u00fccklich weit auseinander liegen, so sind wir auch in diesen scheinbar paradoxen F\u00e4llen der stark positiven a-Naphtholreaktion und schwachen Diphenylaminreaktion berechtigt, auf die Anwesenheit von Glukurons\u00e4ure zu schlie\u00dfen. Unsere in einer eigenen klinischen Arbeit mit Hilfe der Goldschmiedtschen Reaktion erhobenen Befunde stimmen mit den Befunden anderer Autoren \u00fcberein (Finizio. Langstein.)\nInteressant ist, da\u00df man durch die neue G oldschmied t-sche Glukurons\u00e4urereaktion schon die ersten Spuren einer Darmf\u00e4ulnis leicht und schnell erkennen kann, da die Indikan-reaktion erst bei schwereren Formen von Darmst\u00f6rungen des S\u00e4uglings schwach positiv wird. Die Wichtigkeit der Glukurons\u00e4ure als Indikator der Darmf\u00e4ulnis ist eben darin gelegen, da\u00df sie einen Teil der entstandenen F\u00e4ulnisprodukte entgiftend bindet und ausf\u00fchrt. Beim Studium der Indikanreaktion bei gleichzeitiger quantitativer Bestimmung der \u00c4therschwefels\u00e4uren machte ich schon vor l\u00e4ngerer Zeit auf die Anregung von L\u00f6biseh1) hin in Selbstversuchen die Beobachtung, da\u00df oft bei geringer Indikanreaktion die \u00c4therschwefels\u00e4urezahl trotzdem eine hohe war oder, es fiel auch umgekehrt bei geringerer \u00c4therschwefels\u00e4urezahl die Indikanreaktion intensiver aus, indem ja die Indikanreaktion, die allein im klinischen Schnellbetriebe brauchbar ist, nur zwei Komponenten, n\u00e4mlich das indoxylschwefels\u00e4ure Kalium und die Indoxylglukurons\u00e4ure umfa\u00dft. Der S\u00e4uglingsorganismus nimmt aber auch diesbez\u00fcglich\nkonzentrierter Schwefels\u00e4ure mit Zusatz von 20 ccm Wasser.) Oder man setzt einige Tropfen einer alkoholischen Diphenylaminl\u00f6sung dem Harne zu und unterschichtet das Gemisch mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure; wenn man mehr Harn an wenden kann, so schichtet man besser die mit der alkoholischen Diphenylaminl\u00f6sung gemischte Harnporlion vorsichtig \u00fcber konzentrierte Schwefels\u00e4ure.\n\\) W. F. L\u00f6biseh, \u00dcber den Einflu\u00df des Urotropins auf die Darmf\u00e4ulnis. Wiener mod. Presse Nr. 27, S. 1273. und Nr. 28, S. 1330 (1901).","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"Enist Mavcrlmfer.\n396\ninsofern eine Sonderstellung ein, als das Indol unregelm\u00e4\u00dfig, verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig erst sp\u00e4t und bei schwereren F\u00e4llen von Darmf\u00e4ulnis erscheint. Der Wert , der Goldschmiedtschen Reaktion liegt eben darin, da\u00df sie das allererste Stadium der Darmf\u00e4ulnis erkennen lehrt, in welchem noch nicht indoxvl-schwefelsaures Kalium und Indoxylglukurons\u00e4ure ausgeschieden wird, sondern blo\u00df Skatoxyl- und Phenylglukurons\u00e4ure. Dieses Stadium der Darmf\u00e4ulnis blieb bisher in seinem Anf\u00e4nge unerkannt : denn die Nachreduktionen bei Anstellung der Zuckerproben bringen auch erst bei stark erh\u00f6htem Gehalte an gepaarten Glukurons\u00e4uren die Darmf\u00e4ulnis bei der Harnuntersuchung zum Ausdruck. Der Grund, da\u00df schon bei den allergeringsten Darmst\u00f6rungen der Brustkinder gepaarte Glukurons\u00e4uren im Harne auftreten, d\u00fcrfte in der erh\u00f6hten Absonderung von Darmsekret gelegen sein, da Milch an und f\u00fcr sich nicht f\u00e4ulnisf\u00e4hig ist und da auch bei langer Wasserdi\u00e4t und gleichzeitiger Abscheidung vieler schleimiger St\u00fchle, weiche blo\u00df reines Darmsekret vorstellen, die Glukurons\u00e4urereaktion oft stark positiv ist. Darmschleim ist n\u00e4mlich enorm f\u00e4ulnisf\u00e4hig (Czerny-Kteinitz1)). Die k\u00fcnstliche Ern\u00e4hrung bedingt an und f\u00fcr sich bereits eine gesteigerte Darmsekretion, die ihren Ausdruck bisher darin land, da\u00df das bei tadellos gedeihenden Brustkindern gar nicht beobachtete Auftreten von Indikan (Senator, Hochsinger, Zamfiresco) im Harn unnat\u00fcrlich gen\u00e4hrter Kinder nichts Ungew\u00f6hnliches ist (Gzernv-Steinitz). Bei den unnat\u00fcrlich gen\u00e4hrten, aber sonst gut gedeihenden Kindern fanden wir auch bei fehlender In-dikanreaktion fast stets nach der Reaktion von Gold-schmiedt Glukurons\u00e4ure im Harne, so da\u00df man sagen kann, da\u00df ein k\u00fcnstlich gen\u00e4hrter S\u00e4ugling ohne Anzeichen von Darmf\u00e4ulnis eine Ausnahme bildet.\nWenn wir also in kurzen Worten die Wichtigkeit der Goldschmiedtschen Glukurons\u00e4urereaktion f\u00fcr die S\u00e4uglingsklinik ausdr\u00fccken sollen, so m\u00fcssen\n'i A. Czerny u. Fr. Steinitz, Stoffwechselpathologie des Kindes in C. V. Noordens Handbuch der Pathologie des Stoffwechsels. II. Bd . S. 505.","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"Dio Bedeutung der (i. Goldschmiedts\u00e7hen Glukurons\u00e4urereaklion. 397\nwir sagen, da\u00df sie ein viel feinerer Indikator der Darmf\u00e4ulnis ist als die bisher angewendete Indikanreaktion. die gerade beim Brustkinde oftmals versagt. Feinere Anzeichen der Darmf\u00e4ulnis sind f\u00fcr S\u00e4uglinge derzeit unbekannt.\nDurch das gleichzeitig notwendig gewordene Studium der Nitratreaktion wurde au\u00dferdem noch der Befund erhoben, da\u00df es bei dem kranken Brustkinde einen bisher unber\u00fccksichtigt gebliebenen Nitratstickstolf im Harne gibt, der entweder aus dem abnorm abgebauten Eiwei\u00df der Frauenmilch oder aus dem zerfallenden K\u00f6rpereiwei\u00df stammen mu\u00df, analog etwa dem Verhalten des Phosphors, welche Frage seinerzeit von Molll> studiert worden ist. Auch diesbez\u00fcglich mu\u00df auf die Kasuistik der im Erscheinen begriffenen klinischen Arbeit verwiesen werden.\nD L. Moll, Die klinische Bedeutung der Phosphorausscheidung im Harn heim Brustkind, .lahrb. f. Kinderheilk.. Bd. LXIX, N. F., Bd. XIX.\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXX.","page":397}],"identifier":"lit19166","issued":"1910-11","language":"de","pages":"391-397","startpages":"391","title":"Die klinische Bedeutung der G. Goldschmiedtschen Glukurons\u00e4urereaktion f\u00fcr den S\u00e4uglingsharn","type":"Journal Article","volume":"70"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:59:44.347303+00:00"}