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{"created":"2022-01-31T15:14:50.411863+00:00","id":"lit19171","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Warburg, Otto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 70: 413-432","fulltext":[{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"Ober Beeinflussung der Sauerstoffatmung.\nVon\nOtto Warburg.\nMit finer Abbildung im Text und zwei Tafeln.\n(Aus der medizinischen Klinik in Heidelberg.) (Der Redaktion zugegangen am 18. Dezember 1910.)\nln fr\u00fcheren Mitteilungen ') wurde gezeigt, wie sieh die Oxydationen in lebenden Zellen beeinflussen lassen. Zu den Versuchen dienten teils rote Blutk\u00f6rperchen, teils Kc-hiniden-eier. Die beiden Zellarten verhalten sich nun gegen eine Klasse von Stoffen ganz \u00e4hnlich, gegen eine andere ganz verschieden, und dieser Unterschied bildet den Ausgangspunkt der folgenden Experimente. Sie verhalten sich \u00e4hnlich gegen die indifferenten lipoidl\u00f6slichen Substanzen und gegen die lipoidl\u00f6sliche Blaus\u00e4ure, wie aus nachstehender Zusammenstellung hervorgeht.\n\t| ! i\t\u2014 i Gramm-Molek\u00fcl i\tpro Liter\tHemmung des \u00d6lverbrauchs in Prozenten\n\u00c4thvlurethan\t! ; Seeigelei\t0,11\t33\n\t1 Blutzellen\t0,33\t50\nPhenylurethan\t! ! Seeigelei , \u2014j\t0,002 :\t43\n\tBlutzellen j\t0,004\t50\n\u00c4thylalkohol .\t! 1 l Seeigelei\t1 1,0\t40.\n\t1 Blutzellen i\ti\t1,6\t50\nBlaus\u00e4ure\ti Seeigelei\t0,00001\t70\n\tBlutzellen ! \u00ab\t0,00005\t50\nNicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ, hinsichtlich\t\t\t\n\u2019) Diesc Zeitschrift, lid. LVI1, S. 1; Bd. LIX, S. 112; ltd LX s- Bd. LXVI, S. 305; Bd. LXIX, S. 452.\nHoppe-Scylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXX.\t28","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee\tOtto Warburg.\ndor Gr\u00f6\u00dfenordnung der wirksamen Dosis, ist die \u00dcbereinstimmung bemerkenswert.\nGanz anders die Salze, die bekanntlich zum gro\u00dfen Teil lipoidunl\u00f6slich sind. Die Oxydationen im Ei werden durch sie derartig beeinflu\u00dft, da\u00df fast jeder erheblichen Ab\u00e4nderung des Salzmilieus eine \u00c4nderung der Oxydationsgr\u00f6\u00dfe entspricht. Die Salzwirkung ist h\u00f6chst wahrscheinlich1) eine Wirkung auf die Grenzschicht: da die Natur der Grenzschicht von den begrenzenden Schichten bestimmt wird, ist nicht zu erwarten, da\u00df verschiedene Zellen in gleichen Salzl\u00f6sungen die gleiche Reaktion zeigen, sondern gerade f\u00fcr Grenzschichtwirkungen sind spezifische Wirkungen zu erwarten. Aber, die Indifferenz der Krythrocyten, deren Atmung nicht einmal durch eine isotone Baryumchloridl\u00f6sung beeinflu\u00dft werden konnte, ging soweit, da\u00df der Verdacht entstand, die Plasmahaut der Erythrocyten, die ja im wesentlichen an H\u00e4moglobin grenzt, habe nicht mehr die Bedeutung der Grenzschicht anderer Zellen. Diese Vermutung konnte durch das Experiment gepr\u00fcft werden und hat. sich als richtig erwiesen.\nDie Blutzellen der V\u00f6gel sind elliptische Zellen mit stark f\u00e4rbbarem Kern. Derjenige Teil, der dem Protoplasma anderer Zellen entspricht, besteht gro\u00dfenteils aus H\u00e4moglobin. Ich habe nun gefunden, da\u00df die Plasmahaut durch vorsichtiges Gefrieren und Auftauen zerst\u00f6rt werden kann, ohne da\u00df dadurch der Stoffwechsel beeintr\u00e4chtigt wird: ja, die Oxydationsgr\u00f6\u00dfe l\u00e4\u00dft sich durch Gefrieren unter besonderen Bedingungen sogar um mehr als 50\u00b0/o steigern. Aus derartigen Zellen ist der fl\u00fcssige Inhalt des Zelleibes ausgetreten, w\u00e4hrend der Kern noch deutlich f\u00e4rbbar erhalten bleibt. Auf Tafel I sind die unverletzten und die verletzten Elemente nebeneinander abgebildet (der Best des Protoplasmas, der den Kern noch umh\u00fcllt, ist im gef\u00e4rbten Pr\u00e4parat sehr undeutlich, dagegen im h\u00e4ngenden Tropfen gut zu sehen). Die Frage, ob in diesen Elementen nur der Kern atmet, oder ob auch der Protoplasmaschatten sich an dem Sauerstoffverbrauch beteiligt, lasse ich offen.\ni Diese Zeitschrift, Bd. LXVI. S. 30i>.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"i\u00ef>or li.einllussung (1er SaurotofTatmnng.\tili\")\nhs ist nun interessant, da\u00df nach Zerst\u00f6rung der Plasma-haut die Atmung salzempfmdlich geworden ist: w\u00e4hrend hei unver\u00e4nderter Plasmahaut eine isolone Baryumchloridl\u00f6sung die Oxydationsgr\u00f6\u00dfe gar nicht beeinflu\u00dft, wirkt nach Verletzung der Plasmahaut schon eine zehnmal so kleine liary\u00fcmmenge zerst\u00f6rend auf die Atmung. Auch Calcium und Magnesium, die vorher ganz indifferent waren, erweisen sich als wirksam. Dagegen beeinflussen die lipoidl\u00f6slichen Stoffe die Oxydations-gr\u00f6\u00dfe in gleicher W eise, ob die Plasmahaut zerst\u00f6rt ist oder nicht. Die Indifferenz der Sauerstoffatmung gegen die lipoid-unl\u00f6slichen Stoffe scheint mir somit aufgekl\u00e4rt.\nIn den cvtolysierten Krythroevten haben wir Formele-inente, in denen die Stolle noch ebenso zersetzlich oder noch zersetzlicher sind als in den intakten Zellen, und sie m\u00fcssen, soweit chemische Probleme in Betracht kommen, durchaus als lebend bezeichnet werden. F\u00fcr Kernstudien ist es ein gro\u00dfer Vorteil, da\u00df der Kern von dem Experimentator nicht mehr durch die Plasmahaut getrennt ist, und ich glaube, da\u00df sich an diesem Material manche Fragen, wie die nach der Natur der Kernmembran, gut studieren lassen. \u2014 Die Unwirksamkeit eines sonst so stark wirksamen Gilles wie Baryum zeigt ferner, da\u00df die lipoide Grenzschicht als solche nicht empfindlich ist gegen Salze, sondern da\u00df es olfenbar darauf ankommt, da\u00df lebendes Protoplasma an sie grenzt. - Schlie\u00dflich sind die mitgeteilten Tatsachen wohl eine gute Best\u00e4tigung der Overton-sehen Theorie.\nIn einer fr\u00fcheren Untersuchung1; habe ich die Wirkungs-st\u00e4rke von Substanzen homologer Reihen auf die Atmung verglichen mit dem Resultat, da\u00df die hemmenden Grenzkonzentrationen um so kleiner sind, je gr\u00f6\u00dfer das Teilungsverh\u00e4ltnis 01 . rv\nWasser lst\u2018 *)iese Ziehung ist ganz allgemein, wie wir uns '\ndurch Pr\u00fcfung organischer Substanzen der verschiedensten Konstitution \u00fcberzeugt haben. Die Beeinflussung durch eine Anzahl\nl\u00bb Diese Zeitschrift, IM. LXIX. S. 452.","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"Otto Warburg,\n41 fi\nsubstituierter Harnstoffe ist besonders instruktiv (Abschnitt V), teils, weil es sieh wieder um sehr gro\u00dfe Unterschiede handelt, teils, weil die Hemmungen vollkommen reversibel sind. Es l\u00e4\u00dft sieh jetzt sagen, da\u00df weniger die Konstitution als die L\u00f6sliehkeitsverh\u00e4ltnisse bei einer gro\u00dfen Anzahl von Verbindungen das Entseheidende f\u00fcr die Oxydationsbeeinflussungen sind, und da\u00df die Oxydationsprozesse in engstem Zusammenhang mit dem physikalischen Zustand der Lipoide stehen.\nDie oxydationshemmenden Konzentrationen f\u00fcr Blutzellen liegen \u00fcber den narkotischen Grenzkonzentrationen f\u00fcr Ganglienzellen,1 ) wie aus einem Vergleich der Zahlen von Hans Meyer8) oder Overton3) mit den meinigen hervorgeht; und zwar scheinen die relativen Unterschiede innerhalb einer homologen Beihe f\u00fcr die einzelnen Glieder verschieden zu sein. \u2014 Daraus ergibt sich u. a., da\u00df ein Stoff nicht oxydationsbeeinflussend auf die Blulzellen wirken wird, wenn erst seine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung Gehirnnarkose verursacht. Dies fanden wir an verschiedenen Beispielen best\u00e4tigt.\nDurch den Parallelismus von narkotischer und oxydationsbeeinflussender Wirkungsst\u00e4rke gewinnt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Narkose und Sauerstoffatmung besonderes Interesse. Warum ein urs\u00e4chlicher Zusammenhang allgemein nicht besteht, habe ich schon ausgef\u00fchrt.4) Die Mikrophotogramme am Schl\u00fcsse dieser Abhandlung sollen dokumentieren, da\u00df bei meinen Messungen die Zellen wirklich narkotisiert waren.\nAlle Beeinflussungen der Sauerstoffatmung, die ich bisher mitgeteilt habe, kommen f\u00fcr die spezielle Physiologie der Wirbel-\n\u25a0') Eine Ausnahme ist O.hloralhydrat, wie in einer sp\u00e4teren Mitteilung {jezeigt werden wird, und vielleicht Amylalkohol.\n*) Hans Meyer, Schmiedebergs Archiv, Bd. XLII, S. 109, 119: t Bd XLV1, s. m\n') Overton, Studien \u00fcber die Narkose, Jena 1901.\n4i Biese Zeitschrift. Bd. LXIX, S. 452.","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"( bei Beeinflussung der Sauersloffalmung.\t417\ntiere kaum in Betracht, da ein lebendes Tier so erhebliche Ab\u00e4nderungen der die /ollen umgehenden Fl\u00fcssigkeit nicht ertr\u00e4gt: und was die indifferenten eindringenden Substanzen anbetrilft, so wirken sie gr\u00f6\u00dftenteils1) auf die (langlienzellen, bevor die Grenzkonzentration f\u00fcr die Blutzellen erreicht ist. Ich habe jetzt eine Beeinflussung gefunden, der m\u00f6glicherweise eine speziell physiologische Bedeutung zukommt. Wenn man n\u00e4mlich der Salzl\u00f6sung, in der die Blutzellen suspendiert sind, minimale Mengen Ammoniak zuf\u00fcgt, so steigt der Saucr-stolfverbraueh sehr erheblich. Es handelt sich hier um 1,7 mg auf 100 ccm, also Ammoniakmengen, wie sie im Blut angelrnlfen werden. Auch wenn man zu Serum NH.,-Mengen zusetzt, die die Reaktion gegen Indikatoren noch nicht ver\u00e4ndern, werden deutliche Beeinflussungen beobachtet.\nMethode.\nAlle Versuche sollten mit jungen Erythrocyte\u00bb angeslellf werden, teils weil sie st\u00e4rker ahnen, teils weil sie interessantere Eigenschaften zeigen: man kann G\u00e4nsen erhebliche Mengen Elut entnehmen, ohne sie zu t\u00f6ten: beispielsweise erhielten wir von einer Gans in 24 Tagen (560 ccm Blut bei io Entnahmen. Besonders wenn man mit einem starken Aderlali beginnt (100 ccm), treten sehr bald junge Zellen in die Blut-bahn \u00fcber, und man hat in wenigen Tagen brauchbares Material.\nDie Methode der Sauerstoflbestimmung ist die in der vorigen Mitteilung2) beschriebene. Die Messungen sind wiederum nicht umgerechnet, sondern die beobachteten Druckverminderungen in Millimeter Wasser angegeben, abz\u00fcglich 3 nun Wasser (der Barcroftschen\u00bb) Korrektur f\u00fcr CO,-Absorptio>. aus der Sch\u00fcttelflasche, die bei meiner Versuchsanordnung aber nicht addiert, sondern subtrahiert werden mu\u00df). Die Druckverminderungen sind direkt vergleichbar, weil immer die gleiche Menge Blut. 1,8 ccm, verwendet wurde und das Volumen der\n') Siehe Anmerkung 1 der vorigen Seile.\n*) loc. cil.. Bd. LX1X, S. 452.\n\u2019\u2019 Ergebnisse der Physiologie. 1!M)8. S. 785.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"Ul to War bur <j,\nHft\nSch\u00fcttelflasche, abz\u00fcglich der eingef\u00e4llten Fl\u00fcssigkeiten, ca. .\u201812 ccm betrug.\nDie Atrnungsgl\u00e4schen, in die das Blut eingeschlossen wird, haben die aus der Zeichnung ersichtliche Form erhalten. Sie haben den Vorteil, da\u00df bei Abk\u00fchlung, z. B. beim Herausnehmen aus dem Thermostaten, kein luftverd\u00fcnnter Baum \u00fcber dem Blut entsteht, sondern der Faden in der Kapillare bewegt sich nach Ma\u00dfgabe der Kontraktion. Trotzdem ist das Blut f\u00fcr die Sauerstoffbestimmung so gut wie abgeschlossen von der Luft.\n1.\nZerst\u00f6rung der Plasmahaut durch Gefrieren und Auftauen.\nDie Blutk\u00fcrperchensuspension wird bei \u201415 bis -20\u00b0 gefroren und schnell bei 38\u00b0 aufgetaut. Die nunmehr tiefdunkle Fl\u00fcssigkeit f\u00fcllt man sofort in das Atmungsgl\u00e4schen: in ein zweites Gl\u00e4schen die nicht gefrorene Kontrolle. Die Unterschiede im Sauerstoffverbrauch waren anfangs unregelm\u00e4\u00dfig, bis sich herausstellte, da\u00df die Konzentration der Zellen von Bedeutung ist. Denken wir uns den Grenzfall, da\u00df eine Zelle so dicht neben der anderen liegt, da\u00df gar kein Serum dazwischen ist. Dann wird durch das Auftauen die Plasmahaut zwar zerst\u00f6rt: das Milieu, in dem sich die Formelemente befinden, \u00e4ndert sich aber nicht, es sei denn, da\u00df der (l\u00e4ssige Inhalt des Protoplasmaleibes verschie-x dener Zellen sich vermischt. Diesen Grenzfall kann man schwer erreichen ; aber man kommt ihm nahe durch starkes Zentrifugieren und Abheben der \u00fcberstehenden Fl\u00fcssigkeit. Solche konzentriert gefrorene Zellen sind auf Tafel I, Fig. I abgebildet und man sieht, da\u00df die Kerne wenig ver\u00e4ndert sind, durch Vergleich mit den Kernen intakter Zellen auf Fig. II. \u2014 Wenn man das Blut, ohne die Elemente zu konzentrieren, gefriert, so wird das Milieu sehr erheblich abge\u00e4ndert, weil der fl\u00fcssige Inhalt","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Beeinflussung der Sauerstof\u00efatinung.\n\u00bb10\ndes Protoplasmaleibes mit dem Serum verd\u00fcnnt wird. Derartig gefrorene Zellen sind auf Tafel I, Fig. III abgebildet.\nEs hat sich nun gezeigt, da\u00df konzentrierte Suspensionen (junger) Erythrocyten nach Zerst\u00f6rung der Plasmahaut bedeutend mehr Sauerstoff verbrauchen, als dieselbe Suspension intakter Zellen.\nAtmung bei 38\u00b0 (an\u00e4m. Plut).\n\t02-Verbrauch\t1 Versucliszeit Steigerung durch ...\t,\tGefrieren in Minuten jn Prozenten\t\nGefroren 1\t127 it = 15)\t60\t\nKontrolle\t77 (t = 15)\t\t65\nGefroren 2 \t\t\t\t1^ II\t1 ! 80 i\t\nKontrolle\tII o:\t\t51\nGefroren \u2022 I i) Kontrolle\t127 it = 16) 84 (t = 16)\t80\t51\nDer Einflu\u00df der Konzentration der Zellen geht aus folgenden Zahlen hervor ( \u00abverd\u00fcnnt > ist etwa die Konzentration des Blutes).\nAtmung bei 38\u00b0 (an\u00e4m. Blut).\nj\t\u00d6\u201e -Verbrauch\nI\ti.J\nJ Konzentr. gefroren 187 (t = 15)\nKontrolle konzentr. 104 (t = 15) Verd\u00fcnnt gefroren 70 ft = 15) Kontrolle verd\u00fcnnt 50 (t = 15)\n;\ti\nKonzentr. gefroren 175 (t = 15) Kontrolle konzentr. 104 (t = 15) Verd\u00fcnnt gefroren 57 (t = 15) Kontrolle verd\u00fcnnt 64 (t 15)\nS loi ge run g \u2022 Versuchszeif \u00b0A\u00bb\tMin.\n80\n40\n6(1\n70\n70\n\u2014 11","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"hs ergibt sich somit, da\u00df Serum die Atmung nach Zerst\u00f6rung der Plasmahaut sch\u00e4digt. Normale falte) Blutzellen zeigen beim Gefrieren in konzentrierter Suspension keine oder eine sehr viel kleinere Steigerung, als junge Blutzellen, und deshalb sieht man beim Gefrieren normaler Erythrocyt\u00e9n in verd\u00fcnnter Suspension starke Abnahme des Sauerstoffverbrauchs.\nAtmung bei 88\u00b0 (normales Blut).\n\t08-Verbrauch\tSteigerung Versuchszeit \u00b0/\u00fc\tMin.\nKonzentr. gefroren\t7) (t = 15)\t25\nKontrolle konzentr.\t57 (t = 15)\t\n1 Verd\u00fcnnt gefroren\ti7 (t = i5) ;\t(>0\nKontrolle verd\u00fcnnt\t39 (t = 15) '\t\u2014 56\nKonzentr. gefroren 50 (t = 14)\nKontrolle konzentr. 52 (t \u2014 14)\n\u201c\t;\t65\nVerd\u00fcnnt gefroren 23 (t = 14)\n-------- _ 40\nKontrolle verd\u00fcnnt 37 (t = 14)\nKeine \u00c4nderung des Sauerstoffverbrauchs durch Zerst\u00f6ren der Plasmahaut findet man demgem\u00e4\u00df manchmal bei alten Zellen in konzentrierter Suspension oder bei jungen in verd\u00fcnnter Suspension, ohne da\u00df solchen I bereinstimmungen Bedeutung zuk\u00e4me. Denn sie sind das mehr zuf\u00e4llige Resultat von zwei in verschiedener Richtung wirkenden Einfl\u00fcssen.\nDurch h\u00e4ufiges Gefrieren in verd\u00fcnnter Suspension kann die Atmung fast v\u00f6llig aufgehoben werden.\nEs entstand jetzt die Frage, ob die ausgetretene Fl\u00fcssigkeit des Protoplasmaleibes oder die zur\u00fcckbleibenden Formelemente den Sauerstoff verbrauchen. Es wurde deshalb nach dem Auftauen zentrifugiert, und der Sauerstoffverbrauch der \u00fcberstehenden klaren und der tieferen, die Formelemente enthaltenden Schicht, verglichen. Da die z\u00e4he Fl\u00fcssigkeit sich","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Beeinflussung der SauerstofTalmung.\n121\nschwer zentrifugieren l\u00e4\u00dft (man zentrifugiert am besten warm, wobei die geringere Reibung viel ausmacht), mu\u00df man eine relativ gro\u00dfe Menge Blut in Arbeit nehmen, um wenige Kubikzentimeter Fl\u00fcssigkeit zu erhalten. Aus den folgenden 3 Versuchen scheint hervorzugehen, da\u00df der Sauerstoff nicht in der zellfreien Fl\u00fcssigkeit verbraucht wird. In Nr. 2 ist allerdings ein geringer 02-Verbraucb zu konstatieren, aber man mu\u00df bedenken, da\u00df eine vollst\u00e4ndige zellfreie Fl\u00fcssigkeit schwer zu erhalten ist ; immerhin ist auch in 2 der Unterschied zwischen den beiden Schichten sehr gro\u00df (14 : 101).\nAtmung bei 38\u00b0.\n(VVerl.im.cl, ' Versuchs**\n\u00dcberstellende Fl\u00fcssigkeit 3 (t = l\u00fc)\n1\t-\tHO\nFormelemente\t102 (t = 16) ;\ni\n\u00dcberstehende Fl\u00fcssigkeit\t14\t(t\t\u2014\t16)\n2\t75\nFormelemente\t101\t(t\t=\t16)\n\u00dcberstellende Fl\u00fcssigkeit\t\u2014\t(t\t=\t15)\n3\t----------- 60\nFormelemente\t21\t(t\t==\t15)\nDa\u00df in der zellfreien Fl\u00fcssigkeit gar kein Sauerstoff verbraucht wird, k\u00f6nnen wir aus den angef\u00fchrten Messungen nicht schlie\u00dfen; der Verbrauch k\u00f6nnte von einer anderen Gr\u00f6\u00dfenordnung sein.\nEs fragte sich weiter, ob wir es nach Zerst\u00f6rung der Plasmahaut noch mit einer wirklichen Sauerstoffatmung zu tun haben, d. h., ob die Oxydationen noch bis zur C02-Bildung f\u00fchren. Diese Frage mu\u00df auf Grund folgender Versuche bejaht worden :\na) GO2 vor dem Versuch in 1 ccm k\u00e4ltecytolv-\nsierten Blutes.............................. 0,35 ccm\nG()2 nach dem Versuch in 1 ccm k\u00e4lteeytoly-\nsierten Blutes.............................. 0,52\nPro Stunde bei 38\u00b0 in 1 ccm entstanden G02.\t0,17 ccm\n(0\u00b0. 760 mm).","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"m\nOtto Warburg.\nb) CO, vor dem Versuch in 1 ccm k\u00e4ltecytolv-\nsierten Blutes.............................0,15 ccm\nCO, nach dem Versuch in 1 ccm k\u00e4ltecvtoly-\nsierten Blutes.............................0,24 \u25a0>\nPro Stunde hei 38\u00b0 in 1 ccm entstanden CO, . 0,09 ccm\nCO\u201c, 760 mm).\nIn a) wurde Blut in Serum gefroren: in b) in 0,9'Viiger NaCl, beide in konzentrierter Suspension. Es ist methodisch g\u00fcnstiger, die C< )2-Versuche in NaCl zu machen als in Serum, damit die C02-Menge vor dem Versuch m\u00f6glichst klein ist. Das Blut wurde zuerst mit U2 ges\u00e4ttigt und dann die C02 nach Haldane-Barcroft entwickelt. Auch die C0,-Bestimmung wird sch\u00f6ner, wenn man, wie ich es in der letzten Mitteilung beschrieb, das Ferricvanidverfahren vermeidet.\nII.\nZerst\u00f6rung der Plasmahaut durch destilliertes Wasser.\nDie Plasmahaut der Erythrocyten l\u00e4\u00dft sich noch durch \u00ab\u2018in anderes physikalisches Verfahren zerst\u00f6ren, durch Verminderung des osmotischen Druckes der umsp\u00fclenden Fl\u00fcssigkeit. Zentrifugiert man das Serum ab und f\u00fcgt viel destilliertes Wasser zu, so tritt nicht nur das H\u00e4moglobin aus, sondern auch die Kerne werden zu einer fadenziehenden gequollenen Masse und sind offenbar zerst\u00f6rt. Wenn man aber den Wasserzusatz vorsichtig bemi\u00dft, so l\u00e4\u00dft sich die Plasmahaut zerst\u00f6ren, ohne da\u00df die Kerne gleichzeitig vernichtet werden. In Ausstrichpr\u00e4paraten sieht man dann den stark vergr\u00f6\u00dferten und schwach f\u00e4rbbaren Kern, den der Protoplasmaschatten als enge Zone umgibt. Die Bilder erkl\u00e4ren sich wohl so, da\u00df die osmotischen Eigenschaften der Kernmembran noch erhalten sind: l\u00fcgt man zu solchen Suspensionen Salz, so wird der Kern wieder kleiner. Es stellte sich nun heraus, da\u00df auch derartige Elemente noch eine sehr erhebliche und gegen die Kontrolle nur wenig verminderte Sauerstoffatmung zeigen. In den folgenden Versuchen, zu denen wieder nur Blutzellen an\u00e4mischer G\u00e4nse verwendet wurden, war die H\u00e4molvse \u00abkom-","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"(\u25a0ber Beeinflussung der Sauerstoffatmung.\nm\nplett\u00bb, d. h. Proben, die nach dem Atmungsversuch zentrifugiert wurden, gaben ein rein wei\u00dfes Sediment beim Waschen mit physiologischer NaCl2-L\u00f6sung.\nAtmung bei 38\u00b0.\nI j\t\u2022 ! Oa-Ver brauch 1 ' i\tAbnahme in \u00b0/o\tVersuchszeit Min.\n! ^\tH\u00e4molyse 1,5 : 3 Kontrolle in Serum\t58 t t = 11) 66 (t = 14)\t12\t.60\n! H\u00e4molyse 1 : 3 9 i .... ...\t...\t60 (t = 14)\t25\t75\n| Kontrolle in Serum\tII oc\t1\t\nH\u00e4molvse 3 Kontrolle in NaCl\t60 (t = 15) 72 (t = 15)\t17\t60\nDie Zahlen neben \u00abH\u00e4molyse > bedeuten, da\u00df z. B. 1,5 ccm konzentriert in Serum zentrifugierter Blutk\u00f6rperchen auf 5 ccm mit destilliertem Wasser gebracht wurden. Die Kontrollen sind Versuche mit unverletzten Zellen. Nach den Besultaten des Abschnitts 1 erkl\u00e4rt sich die Abnahme des 0.\u00bb-Verbrauchs nicht durch Zerst\u00f6rung der Plasmahaut, sondern durch die Verd\u00fcnnung, die sich bei der Wasserh\u00e4molyse nicht vermeiden l\u00e4\u00dft.\nIch lasse noch einige Bestimmungen folgen, die in derselben Weise wie in Abschnitt I entscheiden sollten, ob die Atmung in der Fl\u00fcssigkeit oder in den Formbestandteilen vor sich geht. Die Versuche zeigen, da\u00df nur die Formbestandteile atmen.\nAtmung bei 38\u00b0.\n0.,-Verbrauoh\nVersuchszeit\nMin.\n1\t\u00dcberstellende Fl\u00fcssigkeit Formelemente i\t2 (t = 13) : 73 (t - 13)\t60\n\t1 \u00dcberstehende Fl\u00fcssigkeit\t1 (t = 16)\t\n2 , 60\nFormelemente\t59 (t = 16)","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"m\nOtto Warburg.\nIII.\nKine gro\u00dfe Zahl von Stoffen hemmen die Atmung schon in subl\u00f6sender Dosis.1) Steigert man die Konzentrationen derartiger Substanzen bis zur l\u00f6senden Dosis, so findet man, wie nicht anders zu. erwarten, auch nach der L\u00f6sung keinen 0 -Verbrauch. Es gibt aber auch Stoffe, die in subl\u00f6sender Dosis den 0.,-Verbrauch nicht beeinflussen; zu diesen geh\u00f6ren nach einigen Vorversuchen z. B. Saponin und die spezifischen Lysine.\nIV.\nWie anfangs erw\u00e4hnt, verbrauchen die intakten Erythro-eyfen in den verschiedensten Salzl\u00f6sungen die gleiche Menge Sauerstoff und selbst Ionen, wie Baryumionen, die sonst in kleinen Mengen zerst\u00f6rend wirken, beeinflussen in ca. 2,5\u00b0/oiger L\u00f6sung den Stoffwechsel nicht.\n2 Stunden bei 38ft. \u2014 Sauerstoffverbrauch.\nIn\tisoton.\tNaCl\t7f>\tt\t=\t18\n\u00bb\tKCl\t83\tt\t=\t18\n\u00bb\t\u00bb\tBaCl2\t78\tt\t=\t18\nDie folgenden Versuche sind wieder mit Zellen an\u00e4mischer C\u00e4nse angestellt; von ein und derselben Suspension (konzentrierte Suspension in Serum) wurde eine Probe, etwa 1,5 ccm. gefroren und aufgetaut und mit der zu pr\u00fcfenden Salzl\u00f6sung auf o ccm aufgef\u00fcllt; eine zweite nicht gefrorene Probe wurde immer zur Kontrolle in gleichem Verh\u00e4ltnis mit der Salzl\u00f6sung vermisch!.\nI\n1 Stunde bei 38\".\nPlasmahaut intakt in Serum 43 (t = 14), in isot. BaClo 42 (t = 14).\nPlasmahaut verletzt in Serum\t52 (t = 14),\nin BaCl., 4 (t \u2014 14).\nIsotonische Baryumehloridl\u00f6sung wirkt also bei verletzter Plasmahaut ungemein giftig. Selbst wenn man eine isotonische NaCl-L\u00f6sung mit1 /1o einer isotonischen BaCl2-L\u00f6sung vermischt,\nV1 Diese Zeitschrift, Bd. LXIX. S. 452. und diese Arbeit. Abschnitt V","page":424},{"file":"p0424s0001table1.txt","language":"de","ocr_de":"\n*\n1\nTafel I.\n1er'\u00bb Zeitschrift tur physiologische Chemie. Baii.l LXX, Tafel 1 Warburg. I'ber Beeinflussung der Sauerstoffatmung\u00bb.\nIloppe-Sey Zu \u00abOtto\ni\nVerlag von Karl .T. Tr\u00fcbncr in stra\u00dfhurg.","page":0},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Beeinflussung der Sauerstoffatmimg.\t425\nso wirkt diese L\u00f6sung auf die Zellen mit verletzter Plasmahaut noeh stark giftig.\n1 Stunde bei 38\u00b0.\nPlasmaha\u00fct verletzt in NaCl:\t47 (t = 13),\nin NaCl + Cio BaCl2: 17 (t = 13).\nAuch CaCl2 wirkt ganz anders nach dem (jefrieren.\n1 Stunde bei 38\u00b0.\nPlasmahaut intakt in KCl: 62 (t = 14), in CaCl2: 67 (t = 14). Plasmahaut verletzt in KCl: 57 (t = 14), in CaCl2: 9 (t = 14).\nMgClg. 1 Stunde bei 38\u00b0.\nj\tPlasmahaut\tintakt\tin\tNaCl:\t47\ttt =.\t13),\nj\tin\tisot. MgCl2 :\t47\t(t =\t13).\nI\tPlasmaha\u00fct\tverletzt\tin\tNaCl:\t47\t(t =\t13),\nj\tin\tisot. MgClg :\t17\t(t =\t13).\n70 Minuten bei 38\u00b0 (NaCl, CaCl2, BaCl2).\nj Plasmahaut intakt in isot. NaCl: 6t (t in isot. CaCl2: 57 (t |\tin\tisot. BaCl2:\t57\t(t\n!\tPlasmahaut\tverletzt\tin\tisot. NaCl:\t57\t(t\n\u2022\tin\tisot. CaCl2:\t10\t(t\nin isot. BaCl2: 6 (t\n(Ein Einwand gegen alle diese Unterschiede w\u00e4re, da\u00df die Salze mit dem H\u00e4moglobin Verbindungen bilden, die den Sauerstoff nicht mehr leicht abgeben. Meth\u00e4moglobin entstand nicht, sondern die, Gl\u00e4schen blieben ganz hellrot. Ich habe mich aber auch \u00fcberzeugt, da\u00df der Sauerstoff durch Wasserstoff ganz normal ausgetrieben wird, und damit ist der Einwand widerlegt.)\n= \u00ab); = 17),\n= 17). = 17), = 17), = 17).","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"Otto Warburg.\n420\nVon lipoidl\u00f6slichen Substanzen wurden gepr\u00fcft \u00c4thyl-urethan, Propylurethan und Blaus\u00e4ure.1)\n90 Minuten bei 38\u00b0.\nPlasmahaut intakt in NaCl :\t36 (t = 14),\nin NaCl 1ioooo-n-HCN: 19 (t = 14).\nPlasmahaut verletzt in NaCl:\t21 (t=14),\nin NaCl 1 aooo-n-HCN : 12 (t = 14).\nDie Blaus\u00e4ure bewirkt also Hemmung der Atmung um den gleichen Teil, ob die Plasmahaut verletzt ist oder nicht. Ebenso verhalten sich die Urethane, die in solchen Konzentrationen in isotonischer NaCl-L\u00f6sung gel\u00f6st waren, da\u00df nach dem Vermischen mit der konzentrierten Blutk\u00f6rperchensuspension die angegebenen Konzentrationen entstahden.\nAtmung bei 38\".\nPlasmahaut intakt. NaCl:\t58 (t = I6j,\n3,3% \u00c4thylurethan: 17 (t = 16), 1,5% Propylurethan: 5 (t = 16). Plasmahaut verletzt. NaCl:\t49 (t = 16),\n3,3% \u00c4thylurethan: 15 (t = 16), 1,5% Propylurethan: 6 (t = 16).\nAuf die Hemmungswirkung der Urethane hat demnach die Verletzung der Plasmahaut nicht den geringsten Einflu\u00df.\nEin bemerkenswertes Resultat gab arsenige S\u00e4ure, die nach Versuchen des Herrn Onaka die Oxydationen der Blutzellen stark hemmt. Arsenige S\u00e4ure soll in Lipoiden spurenweise l\u00f6slich sein ; wir versuchten, das Teilungsverh\u00e4ltnis\n01\nWasser\nzu bestimmen, fanden aber keine Abnahme des Arsen-\n*) Hlaus\u00e4ure ist lipoidl\u00f6slidi. Das Teilungsverh\u00e4ltnis\nOliven\u00f6l\nWasser\nfand ich zu 0.1\u20140,13 hei 29\u00b0: es wurde eine KCN-L\u00fcsung mit HaS04 so neutralisiert wie f\u00fcr biolog. Versuche, d. h. gegen Phenolphth. Spur rosa. 20 ccm dieser L\u00f6sung verbrauchten 8.8 ccm n/io-AgNO;J; davon wurden 40 ccm mit 125 ccm Oliven\u00f6l 30 Min. bei 29\u00b0 gedreht in vollst\u00e4noig gef\u00fcllter Flasche. Dann verbrauchten 20 ccm 6,2 n/to-AgN03. Ein weiterer Versuch bei 70 Min. Drehzeit gab f\u00fcr das Teilungsverb\u00e4ltnis 0.1.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"( ber Beeinflussung der Sauerstoffatmung\n427\ntiters (jodometrisch), als wir 30 ccm einer w\u00e4sserigen As803-L\u00fcsung (10 ccm = 5,9-n/io-Jod) mit 140 ccm Oliven\u00f6l 50 Min. bei 29\u00b0 sch\u00fcttelten. Arsenige S\u00e4ure wird also, falls sie \u00fcberhaupt auf diosmotischem Weg eindringt, sehr langsam ein-dringen. Es ergab sich nun, da\u00df arsenige S\u00e4ure in etwa lOfacher Verd\u00fcnnung wirkt,1) wenn die Plasmahaut verletzt ist. ln je 1,8 ccm konzentrierter Blutk\u00f6rperchensuspension in Serum, gefroren und nicht gefroren, wurden 3,2 ccm arsenige S\u00e4ure-l\u00f6snng der angegebenen Konzentration gegeben.\n1 Stunde bei 38\u00b0.\nPlasmahaut\tintakt.\tNaCl:\t04\t(1\n0,001 Wo\tAs/V.\t58\t(t\n0,01 Wo\t27\tit\nPlasmahaut\tverletzt.\tNaCl:\t39\t(t\n0,001 Wo\tAs3U3 :*)\t20\t(t\nV.\nSubstituierte Harnstoffe.\nDie Subtanzen wurden in Locke scher Fl\u00fcssigkeit gel\u00f6st und im \u00fcbrigen so verfahren, wie in der vorigen Mitteilung (Diese Zeitschrift, Bd. LXIX, S. 452) beschrieben ist. Deutliche Hemmung der Atmung wird bewirkt durch folgende Konzentrationen :\nDimethvlharnstoff (asymmetrisch) 12Wo, Di\u00e4thylharnstoff (symmetrisch)\t6 Wo,\nPhenylharnstofT\t0,25 Wo.\nTolylsulfoharnstolf\t0,25%.\n*) Wenn die arsenige* S\u00e4ure sein langsam eindringt, k\u00f6nnte diese Tatsache so erkl\u00e4rt werden, da\u00df bei Versuchen mit unverletzter Plasmahaut nie Gleichgewicht erreicht war.\n*) Die Arsenkonzentration ist dann nach dem Vermischen noch etwas kleiner.\n= 13), = 13), = 13). = 13), = 23).","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"Otto Warburg\nm\nAnalytische Belege.\nI3 4 Stunden bei 29\u00b0.\n02-Verbrauch\n1.\tin Locke\t51\tt\t=\t17\n2.\tDimethylharnstoff 12\u00b0/o 30 t = 17\n|\t8. Di\u00e4thvlharnstoff 6\u00b0/o\t18 t = 17\nj\n! Nach dem Waschen der 3 Kontrollproben mit Locke:\n1.\taus Locke\t47\tt\t=\t17\n2.\tDimethylharnstof\u00ef 48 t = 17\n3.\tDi\u00e4thvlharnstoff 52 t = 17\ni\n13/4 Stunden bei 29\u00b0.\n02-Verbrauch i\n*\t1. in Locke\t62 t = 17 j\n2.\t0,25 \u00b0/o Phenylharnstoff\t37\tt = 17\t!\n3.\t0,25 \u00b0/o Tolylsulfoharnstoff 35\tt = 17\nNach dem Waschen der 3 Kontrollproben mit Locke:\n1.\taus Locke\t59\tt =\t17\n2.\t*\tPhenylharnstoff\t71\tt = 17\t;\n3.\tTolylsulfoharnstoff\t68\tt =\t17\nAuch hier sieht man wieder, da\u00df nach der Hemmung eher eine geringe Steigerung des Stoffwechsels zu konstatieren ist.\nVI.\nnh3.\nWenn man die Atmung der (unverletzten) Erythrocyten in Salzl\u00f6sungen mit der in Serum vergleicht, findet man h\u00e4ufig ziemlich bedeutende Unterschiede, manchmal geringe und manchmal gar keine. Ebenso findet man Unterschiede zwischen Serum und der Lock eschen zuckerhaltigen Fl\u00fcssigkeit. Alle Angaben dieses Abschnitts beziehen sich wieder nur auf die jungen Erythrocyten.","page":428},{"file":"p0428s0002_0003table2.txt","language":"de","ocr_de":"See\\\\ ,'tKSVI'.\nIMieliy lmellian ; (m'n/.konzLMil ration.\nH\"|||''\u2018-v' Vl<\u2018i,'s /fitscljrilt f\u00fcr physiologische Chemie, Band LXX, Tafel \u2018J. /ii \u00bbiM to W.irbiirg. fiter Beeinflussung der Sauerstotfatmung\u00bb.\nPhenylurethan;\ni- I fache der Grenzkonzentration.\n\n;;h\n- Verlag VOJI Karl .t.T'rubiier in Strai'\u00bbbnr&","page":0},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"i\u2019ber Keein\u00dcussung der SauersloH'alnuin^.\t429\nDie Bedeutungslosigkeit der Plasmahaut f\u00fcr die Oxydationen. die aus den vorigen Abschnitten hervorgeht, lie\u00df vermuten, dal\u00bb der steigernde Stolfim Serum eine lipoidl\u00f6sliche Substanz sei. Von diesem Gesichtspunkt aus untersuchte ich auch den Kinllu\u00df von NH.-Spuren und fand, da\u00df sich mit Hilfe von NH.. Salzl\u00f6sungen herstellen lassen, in denen die Zellen ebensostark oder noch st\u00e4rker atmen als im Serum. Ob im Serum das NH3 wirklich dieser Stolf ist, ist damit nicht festgestellt. Es handelt sich hier um 1 moo-n-NH.-Losungen \u2022 in NaCl), mit denen etwa 2 ccm der Suspension 3 mal gewaschen wurden in Zentrifugiergl\u00e4sern von 20 ccm Inhalt. Es ist aber bei den NIL-Versuchen nicht bis zum Gleichgewicht mit den entsprechenden L\u00f6sungen gewaschen worden (wie aus der Pr\u00fcfung der Waschw\u00e4sser mit Phenolphthalein hervorging \u00bb, und so haben die angegebenen NIL-Zahlen nur den Wert von Maximalzahlen.\nWenn man den NIL-Gehalt weiter steigert, so wird die Atmung gehemmt, und zwar ist die Hemmung, wenn sie stark ist. irreversibel. Wenn man den NH.rGehalt erheblich steigert, so tritt, wie bekannt. Gytolyse ein.\n1 W) Minuten bei 29\".\nin Serum\t70\tt\t=\t10\n1 loon-n-NIL\t77\tt\t\u2014\t16\nV 200-n-NH..\t62\tt\t=\t16\nLocke1)\t\u00f62\tt\t==\t16\nl\u00df\u00f6 Minuten bei 29\u00b0.\nNaOI:\t4\u00df\tt\t\u2014\t16.\n1. i'.oo-n-NH3:\t(iS\tt\t\u2014\t16,\n\\r\u00bboo-n-NH.>:\t6i\tt\t=\t16,\n1 *:\u00bbo-n-NH3:\t\u00bbN\tt\t=\t10.\n'I Die Lm keselie Losung fin \u00ablie \u00ab,r>U(,lu* .time \u00dfiearbonat iloppe-Spylcr's Zeits.hrilt f. phy^inl. C.l\u00abt*mn* I.XX\t20","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"m\nOtto Warburg\nH5 Minuten bei 29\u00b0.\nSerum:\t60 t = 16,\n15 Serum -j- 1 ccm n/io-NH3: 81 t = 16.\nDurch Zusatz derartiger NH.rMengen zu Serum wird die Reaktion gegen Phenolphthalein nicht merklich ver\u00e4ndert. Man sieht aus diesem Versuch, da\u00df die NH3-Mengen. die im Serum steigernd wirken, gr\u00f6\u00dfer sind als in NaCl, was wahrscheinlich mit Reaktionen des Nil, im Serum zusammenh\u00e4ngt. F\u00fcr die Serumversuche wurde immer nur einmal gewaschen und zwar 2 ccm mit 15 ccm NH.rSerum.\n1 Stunde bei 38\u00b0.\n1.\tSerum :\t\t\t84\tt = 16,\n2\t15 Serum\t! T\t0,5 \",io-NH3:\t105\t1 = 16,\n3.\t15\t1\t1,0\t112\tt = 16,\n4.\t15\t4-\t3,0\t82\tt = 16.\n1 Stunde bei 38\u00b0,\n1.\tSerum:\t55 t = 15,\n2.\t15 Serum -|- 1 ccm n,'io-NH3: 74 t = 15.\n1 Stunde bei 38\u00b0.\nNaCl:\t39\tt\t=\t15,\n1 2ooo-n-NH3:\t57\tt\t=\t15,\nViooo-n-NH.*:\t66\tt\t\u2014\t15.\n1 Stunde bei 38\u00b0.\nSerum :\t74,\n15 Serum --fr- 1 ccm n,io-NH3: 84.","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"I ber Beeinflussung der Sauerstoffatmung.\t131\nAus allen diesen Versuchen geht die steigernde Wirkung des NH3 hervor, \u00fcber deren Mechanismus wir aber gar nichts aussagen k\u00f6nnen. Besonders die zuletzt angef\u00fchrte Messung zeigt, da\u00df die Steigerung im Serum nicht immer um den gleichen Betrag durch gleiche Mengen erzielt werden kann, w\u00e4hrend die NaCl-Versuche doch recht regelm\u00e4\u00dfig sind.\nOb NaOH, dem Serum zugesetzt, gleichfalls wirkt, habe ich noch nicht gepr\u00fcft; es ist aber wahrscheinlich, da die Bindungsverh\u00e4ltnisse des NH.j im Serum durch NaOH verschoben werden. Man k\u00f6nnte sich so erkl\u00e4ren, warum Mengen Alkali, die die Reaktion des Serums noch nicht verschieben, steigernd auf den Stoffwechsel wirken.1 )\nVH.\nErkl\u00e4rung zu den Tafeln.\nTafel I; Ausstrichpr\u00e4parate, gef\u00e4rbt nach May-Gr\u00fcn-wald (Eosin \u2014Methylenblau). Mit dem Zeichenapparat gezeichnet.\nTafel II: Alles Eier von Stongylocentrotus lividus. Konserviert in Pikrinessigs\u00e4ure nach Boveri. Gef\u00e4rbt mit H\u00e4malaun.\nDie Mikrophotogramme hat Herr Professor v. Wasie-lewski, Chefarzt im Samariterhaus, angefertigt, wof\u00fcr ich ihm auch hier vielen Dank sage.\nDie 9 Bilder 1, la, lb; 2, 2a, 2b; 3, 3a, 3b sind Proben desselben Materials. Es wurde, bei 15\u00b0, IO20 befruchtet. 1050 wurden die Eier in 3 Schalen verteilt: 1. Seewasser, 2. V^ooo-n-Phenylurethanseewasser, 3. Hsoo-n-Phenylurethan-seewasser und darauf sofort eine Probe aus jeder Schale konserviert: Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3 der Tafel. Nachdem die Eier 1 Stunde 30 Minuten (bei 15\u00b0) in den Schalen gewesen waren, wurden wieder 3 Proben konserviert: la, 2a, 3a (um 1220), und schlie\u00dflich um l00 wieder 3 Proben: lb, 2b, 3b.\nWie man sieht, ist um 1\u00b0\u00b0 die Probe in Seewasser im \u2022i'-Zellenstadium, in der Probe in 1-jooo-n-Phenylurethan sind\n') Zuntz erhielt z. B. Steigerung des (iesamtstoffwechsels eines Tieres durch Soda.\n29*","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"I.i2 Otto Warburg,' \u00dcber Beeinflussung der Saueistoffatmung.\ndie Astrosph\u00e4ren noch nicht einmal zur 2-Teilung auseinander-gegangen und in der dritten Frohe ist es \u00fcberhaupt nicht zur Anlage der Astrosph\u00e4ren gekommen.\nObwohl nun in 1/2ooo-n-Phenylurethan keine Furchung .stattgefunden hat (man kann auch sagen, die Entwicklung ist enorm verlangsamt), wurde der Sauerstoffverbrauch gegen\u00fcber der Kontrolle in Seewasser nicht oder nur wenig herabgesetzt gefunden.1) ln V.-.oo-n-Phenylurethan war der Sauerstoffverbrauch um etwa 10\u00b0/o gesunken.\nHier, die in der schwachen Phenylurethanl\u00f6sung l\u00e4ngere Zeit gelassen werden, zerfallen, und zwar fr\u00fcher als solche in der st\u00e4rkeren Phenylurethanl\u00f6sung. Die Hrkl\u00e4rung dieser zun\u00e4chst paradoxen Erscheinung Phenylurethan wird durch Phenyluretlum entgiftet \u2014 ist ohne weiteres durch die Sauerstoffbestimmungen gegeben.\nNr. 5 geh\u00f6rt nicht in den Zusammenhang dieser Abhandlung. Ks ist ein unbefruchtetes Fi von Stongvlocentrotus. das eine Stunde in einer hypertonischen L\u00f6sung und darauf (\u2018ine Stunde in Seewasser gewesen ist. Au\u00dfer den Astrosph\u00e4ren um den Kern sind 7 weitere Strahlungen an der Peripherie entstanden. Derartige interessante Dilder sieht man h\u00e4utig, wenn' das Fi stark atmet, sich aber aus irgend einem Grund nicht furcht.\nM Dios\u00bb* Z(\u2018iisdirift, Bd. LXVI, S. :\u00bb0f>.","page":432}],"identifier":"lit19171","issued":"1910-11","language":"de","pages":"413-432","startpages":"413","title":"\u00dcber Beeinflussung der Sauerstoffatmung","type":"Journal Article","volume":"70"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:14:50.411869+00:00"}