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{"created":"2022-01-31T14:05:49.817692+00:00","id":"lit19229","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wacker, Leonhard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 71: 143-152","fulltext":[{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Zur kolorimetrischen Methode der Bestimmung der Molekular-\ngro\u00dfe von Polysacchariden.\nVon\nl)r. Leonhard Wacker,\nChemiker am pathologischen Institut der Universit\u00e4t M\u00fcnchen.\n\u25a0 . \u2014-.\u00bb \u00a9:\n(L)or Redaktion zugegangen am 5. Februar 1\u2018Jll )\nDie Farbstoffbildung aus Kohlenhydraten und p-Phenyl-hydrazinsulfos\u00e4ure bei Gegenwart von Natronlauge ist ein Autoxv-dationsvorgang, dem wahrscheinlieh eine prim\u00e4re Reaktion wie Hydrazon- oder Osazonbildung vorangeht. Sie ist insofern interessant, als molekulare Kohlenhydrat mengen konstante Parbst\u00e4rke \u00bb)\u25a0 liefern, soda\u00df man aus der Intensit\u00e4t der Farbe vor und nach der Inversion einen R\u00fcckschlu\u00df auf die Anzahl der im Polysaccharid verkuppelten Hexose-Einheiten ziehen kann.\nGleiche Gewichtsmengen von Polysacchariden verschie-dener Molekulargr\u00f6\u00dfe liefern nach der Inversion theoretisch nahezu gleiche Ausbeute an Hexose, dementsprechend zeigt mich das Experiment der Farbstoffbildung, da\u00df gleiche Gewichts-Lengen von Polysacchariden nach erfolgter Inversion gleich tarbstarke Reaktion liefern, w\u00e4hrend die nicht invertierten Polysaccharide um so viele Male schw\u00e4cher sind, als die Anzahl Hexosen betr\u00e4gt, aus denen sich das Polysaccharid-molek\u00fcl zusammensetzt. Es liefern beispielsweise 100 Teile t ines Dextrins mit 4 Hexosen [(C6H1005)4H\u00e4OJ nach der Inversion 108,1 Teile Traubenzucker (4C6H1206), w\u00e4hrend aus einem Polysaccharid mit 10 Hexosen theoretisch 109,8 Teile Hexose entstehen. Der Unterschied in der Ausbeute an Hexose zwischen beiden Polysacchariden ist sehr gering (1,7 \u00b0/o). Die aus'gleiehen Gewichtsmengen der Polysaccharide erh\u00e4ltlichen Inversionsprodukte differieren somit bez\u00fcglich der Farbst\u00e4rke auch nur um\tein Unterschied, der bei der Farbreaktion kaum\nerkennbar ist. Die Zunahme an Farbintensit\u00e4t, welche die\n') Leonh. Wacker, Bei. d. Deutsch. chem. Bes., Bd. XU. 8. 2RU 1 bus\u00bb: Bd. XLII, S. 2675 (190\u00ceP.","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"Leonliard Wacker.\nbeiden erw\u00e4hnten Polysaccharide nach der Inversion gegen\u00fcber der gleichen Traubenzuckermenge erfahren, betr\u00e4gt 8,1 bezw. P.8\" ,,. entsprechend der Ausbeute an Ilexose aus den Polysacchariden. Aus dem Gesagten ergibt sich, da\u00df man bei der kolorimetrischen Molekulargewichtsbestimmung nicht n\u00f6tig hat. die Farbst\u00fcrke nach der Inversion festzustellen, solange Produkte von der allgemeinen Formel (C\u00c4H10O:jnH20 in Frage kommen, da die Intensit\u00e4t konstant ist bezw. mit steigendem Molekulargewicht des Polysaccharids ganz wenig zunimmt. (Die Dilferenz zwischen einem Polysaccharid von \\ und 10 Hexosen betr\u00e4gt nur 1,70 o.)\nDie konstante Farbst\u00e4rke (im Mittel 100, bei Traubenzucker = 100, siehe Tabelle 11) der Polysaccharide nach der Inversion dividiert durch die, je nach der Gr\u00f6\u00dfe des Molek\u00fcls variable Farbst\u00e4rke vor der Inversion ergibt die Molekulargr\u00f6\u00dfe d. h. die Zahl, welche fr\u00fcher als Inversionsquotient bezeichnet wurde.\nGegen\u00fcber diesen Verh\u00e4ltnissen nimmt die L\u00e4vulose eine Ausnahmestellung ein, insofern als L\u00e4vulose und invertierte l\u00e4vulosehaltige Polysaccharide eine intensivere Farbreaktion liefern, als die Theorie erfordert. Vielleicht steht diese Erscheinung mit dem Ketose-Charakter der L\u00e4vulose in Zusammenhang oder sie ist auf die Zerlegbarkeit durch Alkali zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nIn dieser Zeitschrift1 ) habe ich j\u00fcngst eine kolorimetrische Blutzuckerbestimmungsmethode beschrieben und erw\u00e4hnt, da\u00df sich dieselbe vorz\u00fcglich zur Molekulargewichtsbestimmung eignet. Ich habe daher die Farbst\u00e4rke \u00e4quimolekularer Kohlenhydratmengen nochmals, gegen Traubenzucker als Typ, verglichen und die Resultate in der folgenden Tafel I niedergelegt:\nDie zum Vergleiche der F\u00e4rbungen hergestellte Farbskala erm\u00f6glicht, Unterschiede von 0,02 bis 0,05 mg Traubenzucker oder \u00e4quimolekularer Mengen eines andern Kohlenhydrats zu erkennen bezw. quantitativ nachzuweisen. Zur Herstellung dieseivSkala verf\u00e4hrt man wie folgt (loc. cit. S. 205): Zu 0,5. 1.0, 1,5 bis 8.0 ccm einer 0,01\u00b0/\u00abigen Traubenzuckerl\u00f6sung.\n') L. Wacker. Diese Zeitschrift. Bd. LXVII, S. 1% (11)10).","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Bestimmung der Molekulargr\u00f6\u00dfe von Polysacchariden. 1 b\u00bb\nDie folgende Tabelle gibt die Farbst\u00e4rke einiger Kohlenhydrate und mehrwertiger Alkohole mit p-Phenylhydrazinsulfos\u00e4ure verglichen\nmit Traubenzucker.\nTabelle 1.\nXr.\tAnzahl Konzen\u00bb der t ration verwen- ,\tdel en der i\tKubik- Name\tKohlen- zen^ liydrat- nieter l\u00f6sung Kohlenin % hydrat-l\u00fcsung\t\tF\u00e4rb- Theost\u00e4rke F. retisch 1 der\tberech- Kohlen- nete liydrat- Farbl\u00f6sung st\u00e4rke ver- in Kubik-glichen ! zenti-i mit\tmeter Trauben- 0.01 \u00b0;'o zucker- Traubenl\u00f6sung zucker-0,01 V l\u00f6sung\t\tFarh- st\u00e4rke \" -1 berechnet * auf i.- \u25a0 \u2022\t- 4 Trauben- zucker j - - BIO \\ . \u25a0 -\t\\nzabl der an- gestetl\u00bb ten Ver- suche\n1\t\u2022 ! Glycerin\t0.01 1.0\t2,2 \u2018)\t\u2014\t'\t\u2022' t T\u2019 \u2022 i I\t1 -\n\t\t;\tI.*\t3.2\t\t' m 1 !\t1\n\ti\t2.5\t5.0\t4,89\tI\t1\n2\tArabinose\t0.01\t1.5 \u25a0>,5\t\u2022> *) ; \"\u25a0 ; 8.8\t3.0\t! 121\t1 1\n*\u00bb\tMannit\t0,01 1\t2.5\t; o,2\t2.47\t251\t5\n4\tL\u00e4vulose\t0.01 |\t2.5\t!' 3,5; :i\t2.5\t! IM\t0\n5\tInosil\t0.01\t2.5\t\t\u25a0 -, \u2014\u25a0\ti\t\t\t5\n(i\tGalaktose\t0.01 I 2,5\ti 2,3\t2,5\t92\t4\n** t\tMannose\t0,01 j 2.5\t2,4\t\t9<;\t0 \u2022 \u2022\nS\tMaltose\t0.02 2,5\t\u2022j 2.3\t\u25a0 *-\u2022 ;\t92\t.. o\ntt\tMilchzucker\t0.02 j, 2,5\t9 :i\t\u2014 \u2019\tl 2.5\tV loo\t3\n10 1\tRohrzucker\t0.02\t2.5\t2.2\to 5\t80\t\u00ab\n11\tRaft i nose\t0.03 j 2.5\t0 s !\tj .2.5\t\u2022 100 \u2022\t7\n12\tAchroodextrin\t0,01 i 2.5\t!\t2.7\t\t\u2014 \u25a0\tr> 4 \u2022\u2022 \u2022-. \u2022\n13 - .\tErythrodextrin\t0,04\t2,5.\t'\t2.5\t\t\t\u2014\t: 5\n14\tSt\u00e4rke (nat\u00fcrl. Gemisch)\tj;. -\tt 0,07\t2.5 i\ti\t2,8\t; 1 \u2019 \u25a0 : \u2019. i ,\ty - ; ; S '\t2 f:\n15\tGlykogen\tj 0.00\t2.5 :\t. '\tj\ti 2.0\t\t\u2014\t\u2022> t...\t\u2022\u00bb I .\t;.\nl\u00f6\tGummi arabic. *j\t0,14\t2.5\t2,4\t\u2014\t\t9 i \u25a0\t**\n*) Die Bruchzahlen in der Farbst\u00e4rke. wie z. B. 2,2 oder 2,0, wurden erhaben durch Vergleich mit der Skala einerseits und anderseits durch Vergleich der verschiedenen Kohlenhydratf\u00e4rbungen unter sich.\nDas zu den Pentosanen z\u00e4hlende Gummi arabicum, in m\u00f6glichst reiner k\u00e4uflicher Form, enth\u00e4lt 2.61 \u00b0/o Asche","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nLeonhard Wacker,\ndie auf 16 gleichweite Glaszylinder von 31 mm Durchmesser verteilt und mit Wasser auf 10 ccm Fl\u00fcssigkeit erg\u00e4nzt sind, f\u00fcgt man 2 ccm einer p-Phenylhydrazinsulfos\u00e4urel\u00f6sung (enthaltend 0,04 g) und 2 ccm Natronlauge 33 % ig. Gegen diese Skala vergleicht man 2,5 ccm der zu untersuchenden Kohlenhydratl\u00f6sung, nachdem man vorher gleichfalls mit Wasser auf 10 ccm aufgef\u00fcllt und die Reagenzien beigef\u00fcgt hat nach 4 st\u00e4ndigem Stehen unter h\u00e4ufigem Umsch\u00fctteln.\nAus der vorstehenden Tabelle ergibt sich, da\u00df die Kohlenhydrate bekannter Molekulargr\u00f6\u00dfe unter Nr. 6 bis 11 konstante Farbst\u00fcrke, mit Schwankungen bis zu 11 \"liefern, sie zeigt ferner die Ausnahmestellung der L\u00e4vulose, des Mannits und des lnosits. Letzterer liefert als sekund\u00e4rer Alkohol in dieser Verd\u00fcnnung, gem\u00e4\u00df fr\u00fcherer Mitteilung, \u00fcberhaupt keine Rotf\u00e4rbung. sondern reagiert erst in einer 10 fachen Konzentration. Mannit ist ziemlich genau 2,5 mal st\u00e4rker, als die Theorie erfordert, und die L\u00e4vulose ist 40\u00b0'o zu stark.\nDie Tatsache, da\u00df gleiche Gewichtsmengen invertierter, l\u00fcvulosefreier Polysaccharide theoretisch gleiche Farbst\u00e4rken liefern, ergibt sich in \u00fcbersichtlicher Weise aus der folgenden Zusammenstellung.\nTabelle II.\n\u25a0 . :\t;:\u2022( n (:*HiA)H2<) ! 7-\t; c .\ti \u2022 -\u2022 \u25a0 . . \u2018 - !\u2022 -\t\u25a0 \u2022.\ti\t! Mole- i kular- \u25a0 . f gewicht . 1\tnf.cH1206 Ausbeute an 2,5 ccm invertierte invertiertes invertiertem Kohlenhydratl\u00f6sung PoJv- Kohlenhydrat OOP/uig sind gleiche aus den Poly- Anzahl Kubikzenti-saccha- i sacchariden meter Traubenzucker-ride ,\tin \u201c u . j l\u00f6sung 0,01\u00b0/\u00abig\t\t\n\t004 i\t540\t107.1\t2.67\n1 \u2022 1 \u00bb\t\u00ab66 i\t720\t108.1\t2.70\n5\t\u00bb\t82\u00ab\t1)00\t108J\t2,72\n0\tDUO I\t1 080\t10h. 1\t2,73\n7\t\u00bb\t1 152 |\t12(50 !\t100,3\t2,73\ns\t\u00bb\t1314 ;\t1 MO\t109.5\t2,74\nil\t*\t147\u00ab |\t1620 V\t100.7\t2 74\n10\tum i\ti \u00ab(Kt \u2022\t100.8\tO m f\n20 \u00bb\t3 258\t3 600 7\t110.4\t2.76\nPK) \u2022 \u00bb\t1(5 218\t18(KM) '\t110,0\t2,7/","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Bestimmung der Molekulargr\u00fcbe von Polysacchariden. 147\n\u00ab\n2,5 ccm einer invertierten 0,01\u00b0/oigen Polysacrharidl\u00f6sung sind somit bez\u00fcglich des FarbstolTbildungsverm\u00f6gens theoretisch gleich 2,67 bis 2.74 ccm einer 0,01 \u00b0/o igen Traubenzuckerl\u00f6sung, je nachdem sich das Molek\u00fcl aus 3 bis 10 Hexosen zusammensetzt. Aus dieser geringen Differenz folgt, da\u00df die Inversion bei der Molekulargewichtsbestimmung in Wegfall kommen kann, da ein Mittelwert (109 entsprechend 2,725) zur Berechnung gen\u00fcgt.\nDie praktischen Ergebnisse bei der Inversion gleicher Gewichtsmengen verschiedener Polysaccharide sind in der Tabelle III wiedergegeben. Gleichzeitig wurden auch Traubenzucker und L\u00e4vulose auf S\u00e4urebest\u00e4ndigkeit gepr\u00fcft. Weiter enth\u00e4lt die Zusammenstellung der Tabelle III eine Umrechnung der Farbst\u00e4rke nach der Invertierung auf die .Substanzmengen der Tafel I (molekulare Mengen).\nDie fett gedruckten Zahlen unter Nr. 5\u201410 stellen die Farbst\u00e4rke von 2,5 ccm invertierter 0,01 \u00b0/oiger Polysaccharidl\u00f6sung dar verglichen mit 0,01\u00b0/oiger Traubenzuckerl\u00f6sung. Die ziemlich konstanten Werte n\u00e4hern sich im Mittel der Zahl 2,7. Demgegen\u00fcber liefern L\u00e4vulose und l\u00e4vulose-lialtige Polysaccharide intensivere F\u00e4rbungen (Nr. 1\u20143). Die Intensit\u00e4t der F\u00e4rbung nimmt mit dem L\u00fcvulosegehalt des Molek\u00fcls ab1).\nTraubenzucker erweist sich als s\u00e4urebest\u00e4ndig, w\u00e4hrend L\u00e4vulose auch durch S\u00e4ure zersetzt zu werden scheint, da die Farbst\u00e4rke etwas zunimmt.\nIn der folgenden Tafel IV sind die mit der Hydrazin-sulfos\u00e4ure erzeugten F\u00e4rbungen einiger Polysaccharide bei Zugrundelegung gleicher Substanzmengen vor und nach der Inversion gem\u00e4\u00df den Ergebnissen nach Tafel I und III vergleichend zusammengestellt. Durch Division der Farbst\u00e4rke Fir vor der Inversion, in die Farbst\u00e4rke F\u201e nach der Inversion, wurde der Inversionsquotieut, d. h. die Anzahl Hexosen des Polysaccharids berechnet. Fb ist die theoretisch berechnete\n\u2019) Oie L\u00e4vulose und l\u00e4vulosehaltigen Polysaccharide f\u00e4rben sich hei der Inversion nach Verfahren I gelb. Die Intensit\u00e4t dieser Gelbf\u00e4rbung nimmt gleichfalls mit fallendem L\u00e4vulosegehalt ab.","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dc8\tLeonhard Wacker.\nFarbst\u00e4rke einiger Polysaccharide (und Hexosen\u00bb nach der Inversion mit Salzs\u00e4ure, verglichen mit Traubenzucker in 0.01\u00b0 *iger L\u00f6sung.\nTabelle III.\n\t\tKon-\tAnzahl\tFarbst\u00e4rke\tMittlere F\u00e4rb-\tUmrechnung\t\t\n\t\tzent ration der invertierten\tder Kubik-\tdes inver-\tst\u00e4rke von\tauf Substanzmengen der\t\tIn-\nNr.\tName\t\tZenti- meter inver-\ttierten Polv- .4 saccharids verglichen\t2,5 ccm einer 0.01 \u00b0u igen L\u00f6sung des\tTabelle 1 Kon- F\u00e4rb-\t\tver- sions-\n\t\tL\u00f6- sung\ttierten Poly- saccha-\tmit Traubenzucker\tinvertierten Polv- 4\tzen- tration\tst\u00e4rke F2nach der In-\tme- thod**\n\t\tin %\trids\t0,01 0.)\tsaccharids\tin \u00b0/u\tversion\t\n1\tU\u00e4vulose\t0,01\t2.5 2.5\t4.3 4,0\t4.1\t0.01\t4.1\t1 li\n\u25a0j\tRohrzucker\t0.01\t2,5\t3.5\t\t\t\t1\n\t\t\t2.5\t3.5\t3.5\t0.02\t7.0\t11\n\t\t\t5.t )\t7.0\t\t\t\tII\n\tHaltinose\t0.01\t2.5\t3.3\t\t0,03\tJ|,W i\t. '\t1\n\t\t\t2.5\t2,4*)\to.H\t\t\tII\n1\tTraubenzucker\t0,01\t0 .*i\t2.(1\t2,0\t0.01\tI 2.6\t1\n5\tMilchzucker\t0.01\t2.5\t2.0\t\t0,02\t\ti\n\t\t\t5.0\t5.0\t2.5\t\ti 5.1\t1\n6\tMallose\t0,01\t2,5 5.0\t2.5 5.5\t2,6\t0.02\t5.2\t\nt\tAchroodextrin\t0,01\t2.5\t2.7\t2.7\t0,04\t10.8\t\n8\tErythrodextrin\t0.01\t2.5\t2.7\t2,7\t0,04\t10.8\t1\n0\tSt\u00e4rke (nalitrl.\t0.01\t2.5\t2,8\t\t\t\t1\n\tGemisch!\t\t5.0\t5.5\t2.7\t0.07\t18.9\tI\n\t\t\t2.5\t2,7\t\t\t\t1 ;l\n10\t(ilykogen\t0.01\t2,5 5.0\t3,0 5,3\t2.8\t0.09\t25,2\t1 1\n1!\tGummi arabicum\t0.0 t\t2.5 5,0\t2,5 5,3\t2,5\t0.14\t36,0\t1 1\n') Zur Inversion wurden 2 verschiedene Verfahren eingeschlagen: I. 0.1 g Polysaccharid wurden mit 25 ccm Wasser in 1,7 ccm konzentrierter Salzs\u00e4ure (ca. 38\u00b0 > 8 Stunden im kochenden Wasserbad mit R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchlung erhitzt und dann auf 1 Liter Fl\u00fcssigkeit verd\u00fcnnt. 11. Vorschrift d. deutschen Zuckerindustriellen. (Siehe Elsnei Praxis d. Chemikers. 8. Aut!., S. 858.) Unter denselben Konzont rations Verh\u00e4ltnissen wie vorher, erhitzt man 5 Minuten lang auf 69\u00b0 C.\n\u2022*) Nicht vollst\u00e4ndig invertiert. Vgl. Lip.pmann. \u00abChemie der Zuckerailvn\u00bb-X Aull, S. 1010.\n3) Hie St\u00e4rke wurde vor der Inversion mehrere Stunden im Druckk\u00f6lbchen au JO;')0 erhitzt.","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ef'bt'r Bestimmung der Molekulargr.'i|>e von Polvsacebai itlen. HB\n^aibst\u00e4rke der Polysaccharide nach der Inversion (d. h \u2014 100, wenn Traubenzucker = 100). Die Zahl 2,720 ist demnach die mittlere berechnete barbst\u00e4rke von 2.*) ccm einer invertierten\n0,0t0/oigen Polysaccharidl\u00f6sung / \u2014 .liV \u2014 2,72\u00f6V Durch\n\\ 100 ' /\nI nirec linung auf die Konzenlration (1er Kohleuhydratl\u00f6sung erh\u00e4lt\nni\tp\nman daraus Fb. Die Inversionsquotienten \u2018 und sind\nH !\tF,\nnahezu gleich, wodurch bewiesen ist, da\u00df die inversion praktisch in W egfall kommen kann. Die Inversionsquotienten sind in Bruchzahlen angegeben, obschon nat\u00fcrlich nur ganze Hexose-molek\u00fcle in Frage kommen k\u00f6nnen, ln einer weiteren Rubrik der Tafel IV sind daher die betr. Bruchzahlen auf ganze Zahlen auf- bezw. abgerundet.\nTabelle IV.\nT:\nNr.\nName\nInver-\nsions-\nKonzen- Anzahl\ntration c der\tinvorder > ver-\tsions- t h\nKohl<'n- (Sn ; F- F* f\u201c'U X 2,7251 'I110' ! i Hydrat- Kubik-\tlen\ttienl | (l\u00e4ngs-\nt.\nAb-\nrun-\nl\u00fcsungen zenti-0' meler\nlient\nF,\nF,\nX loo\n.'\u2022I:!\nF b\nF,\nzahlen\n1\tRohrzucker\t0,02\t2.5\t2.2\t7.0\t3,1\t5.15\t2,1\t*\t2\tOb\n2\tMilchzucker ; 0,02\t;\t2,5\t[2,5 ;\t5,1\t2.0\t!\t5.15\t2.1\t2\n0.02\tj\t2.5\t} 2,3\t5,2\t2,2\t|\t5,15\t2,3\t!\t2\n0.03\t2.5\t2,5\t9,9\t3,9\t8,17\t3;2\t|\t3\t(1)\n0.01 | 2,5\t2.7 10.8\t1.0\t10.90\t! 1.0\t1>,\n!\tI\t' .\n3 Maltose 1 Raffmose\nAchroo-\ndextrin\nErythro-\ndextrin\n0,01 ! 2.5\t2,5 10,8\n1.3 1\t10,90\t4.3\t1\n: 19.10\t6.8\t7\n- St\u00e4rke (nat\u00fcr-i\t\u201e\t. .\n' lieh. Gemisch)!\t1^\t0.7\n\u25a0 !\u25a0 -\n\u00ab Glykogen' 0.09 i 2.5 ! 2,9 25.2 8,0. i 24,52\t8 4 j8-9\u2018)\n\u2022 -\t-\t_ \\\t' J\u25a0 ' ; - V XT ' \u00ee ;\n11 Achroo- und Erythrodextrin sind demnach von gleicher Mole-kulargr\u00f6lk\u00bb. Vielleicht ist dies so zu deuten, da\u00df Achroodextrin beim Abbau von St\u00e4rkecellulose und Erythrodextrin beim Zerfall von Granul\u00f6se entsteht. Das Verhalten der beiden Dextrine, sowie der genannten M\u00e4rkebestandteile gegen Jod w\u00fcrde darauf Hinweisen.\n*i Das Glykogenmolek\u00fcl ist gegen\u00fcber fr\u00fcheren Angaben kleiner.","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"150\nLeonhard Wacker.\nDie kolorimetrische Methode auf l\u00e4vulosehaltige Puly-saccharide (Nr. 1 u. 4) \u00fcbertragen, kann aus erw\u00e4hnten Gr\u00fcnden bei der Inversion zu T\u00e4uschungen Veranlassung geben, dagegen verhalten sieh die nicht invertierten Kohlenhydrate (Rohrzucker und Raffmose) normal und passen in die Reihe hinein (vgl. auch Tafel I, Nr. 10 und 11). Unter Zuhilfenahme der f\u00fcr Derivate des Traubenzuckers g\u00fcltigen Mittelzahl (Fb) erh\u00e4lt man auch bei Rohrzucker und Raffinose den richtigen Inversionsquotienten.\nln einer fr\u00fcheren Mitteilung (loc.cit) habe ich die Zerlegbarkeit der Polysaccharide unter dem Einfl\u00fcsse der bei der Methode verwendeten Alkalilauge besprochen. Diese Verh\u00e4ltnisse habe ich eingehend gepr\u00fcft. (Vgl. Tafel V.)\nDie Pr\u00fcfung der Alkaliempfindlichkeit wurde in der Weise (lurchgef\u00fchrt, da\u00df die Kohlenhydratl\u00f6sungen, in der bei den Versuchen eingehaltenen Konzentration, l\u00e4ngere Zeit der Einwirkung von Natronlauge exponiert und dann gegen die gleiche Menge eines frischen Ansatzes verglichen wurden, welche nicht mit Lauge vorbehandelt worden war.\nAus den Versuchen geht hervor, da\u00df bei einer kurzen Einwirkungszeit der Natronlauge, welche etwa der Dauer der Farbstoflbildung entspricht, die Ver\u00e4nderung durch Alkali (mit Ausnahme der L\u00e4vulose) gering ist. Bei l\u00e4ngerer Einwirkung findet eine Zerlegung der Kohlenhydrate statt, die dadurch gekennzeichnet ist, da\u00df die Farbintensit\u00e4t zunimmt. Die Zerlegbarkeit der Kohlenhydrate durch \u00e4tzende und kohlensaure Alkalien,1) schon ohne die Mithilfe von Fermenten, ist von physiologischem Interesse, denn es ist vielleicht kein Zufall, da\u00df der Organismus des Diabetikers gegen\u00fcber jenen Kohlenhydraten und \u00e4hnlichen Substanzen (L\u00e4vulose, Mannit), welche die st\u00e4rkere Empfindlichkeit gegen die Alkalien zeigen, die gr\u00f6\u00dfere Toleranz aufweist. Auch die Resistenz des Glykogens gegen Alkali ist bemerkenswert.\nS\u00e4mtliches Glykog\u00ebn des Handels ist stark durch Eiwei\u00df verunreinigt und liefert daher eine zu gro\u00dfe Hexoseanzahl.\nV L. Wacker. Das Glykogen und die Kohlenhydrate des Blutes. Sitzungsberichte d. physikal.-medizin. Gesellsch. W\u00fcrzburg, Januar 1910. \u2014","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Bestimmung der Molekulargr\u00fc\u00dfe von Polysacchariden. 151\nVerhalten derHexosen und Polysaccharide gegen ca. 5>ige Natronlauge.\n\tTabelle V.\nNr.\t\u2019 Name . \u25a0 \u25a0 \u25a0. \u2022 ;.\tKonzen- tration der Kohlenhydratl\u00f6sung in \u00b0/o .. .\tAnzahl der verwendeten Kubik-zentimet. Kohlen-hydral-l\u00f6sung\tEin- wirkungs- dauer der 5\u00b0/oigen Natron- lauge Std.u.Min.\tF\u00e4rb-\tFarb- st\u00e4rke\tst\u00e4rk\u00ab\u00bb nach dem ohne Vor* ... n n i behand-Krallu\u00df\t. lung der Lauge,mj( LaUg<\u00bb\t\n1\t. \u2022 > \u2022- Traubenzucker\t0,01\t2,5\t1 15\t2,8\t2.5\n'\t1 - \u25a0 \u2022\t0.01 \u2022\t2,5\t2\t2,8\t2,5\n\t... ' \u2022 \u2022 .\t0,01\t2,5\t17 -\t3.5\t2.5\n\t. -\t0.01\t9 ?i -.\u00bb/\t41 -\t\u00abi - \u2022io i\t\u2022> \\\n2\tL\u00e4vulose\t0,01\t2,5\t- 28\t> 4,5\t3,8\n\t\t0,01\t2,5\t1 15\t5,5 i\t3,5\n\t\t0,01\t2,5\t17 -\t' u\t3,8\n\t\u2019 .\t0.01\t2,5\t41 -\t3,4\t*\t3,5\n3\tGalaktose\t0,01\t2,5\t\u25a0 2\t\t2,0\t2 4\n\t\t0,01\t2,5\t17 -\t3,5\t2.4\n\t\t0,01\t2.5\t41 ~\t3.5\t2,4\n\\\tMannose . \u25a0-\t0,01\t2,5\t17 -\t3,0\t2,4\n\t.\t0,01\t2,5\t41 -\t3,2\t2,4\n5\tr\tMaltose \u2022\t0,02\t2.5\t2\t\t2,4\t2.2\n\t.\t0,02\t2,5\t17 -\t4,0\t2,3\n\t\t0,02\t2,5\t41 -\t5,2\t2,3\n<;\tMilchzucker ;. \u25a0\t0,02\t9 *,\t9 -\t2,1\t2,8\n\t\u25a0 \u2022 \u2022\t0,02\t2,5\t1/ rf\u201c \u2022\t4,3\t2.5\n\u2022\t. . .\t0,02\t2,5\t11 -\t5.5\t2J)\n7\tRohrzucker\t0,02\t2,5\t\u2019 2 \u2014\t2,5\t2,1\n\t;\t0,02\t2,5\t17 -\t2,4\t2,2\n\t\t0,02\t2,5\t41 \u2014\t2,5\t9 \u2022)\n8\tRaffmose\t0,03\t2,5\t2 _\t2,8\t9 7 w , /\n\t\t0,03\t2,5\t17 \u2014\t2,8\t2,5\n'\t\t0,03\t2,5\t41 -\t\u2022\t3.0\t2.5\n\tAchroodextrin\t0,01\t2,5\t2 \t\t3,1\ty 2,7\n\t\t0,01\t2.5\t15 \u2014\t4.9\t2,7\n10\tErythrodextrin\t0,04\t2,5\t2 \u2014-\t:\t27 \u2022\t\u25a0f 9 .\t2,5 \u00ab\n\t-\t0,04\t2,5\t15' \u2014\t3^9\t2,5\n11\tSt\u00e4rke\t0,07\t2,5\t. 2 \u2014\t3,3\t2,8\n\t'\t0,07\t2,5\t14 -\t8,7\t2,8\n,\tV; '\t0,07\t2,5\t41 -\t5,8 \u2022\t2,8\n12\tGlykogen\t0,00\t2,5\t1 15\t2,9\t2,9\n'\t\u2022\t0,09\t2,5\t17-\t2.9\t2,9\n\t\u25a0 \u25a0 .\t0,09\t9 \\\t41 -\t27\t2,9","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"1*0\nI-)- L. Wacker, Bestimmung der Molekulargr\u00f6\u00dfe von Polysacchariden.\nInteressant ist ferner, da\u00df bei l\u00e4ngerer Einwirkung (41 Stunden) der Lauge auf die Hexosen (vgl. Tafel V, Nr. 1, 2. 3 und \\) sich die Farbintensit\u00e4t ungef\u00e4hr auf eine konstante Zahl der Skala einstellt. W\u00e4hrend L\u00e4vulose gegen Alkali sehr empfindlich ist, sind die l\u00e4vulosehaltigen Polysaccharide \u00abRohrzucker und Raffinose> gegen Alkalien ziemlich widerstandsf\u00e4hig *).\nDie Ver\u00e4nderung der Hexosen durch Laugen la\u00dft sich im Polarisationsapparat verfolgen und decken sich die Befunde nach Tafel V mit den Resultaten der Untersuchung anderer Autoren2).\nM\u00fcnchen, patholog. Institut der Univers., Februar 1911.\nL Wacker und Kr. Poly, Untersuchungen \u00fcber den Kohlenhydratstuft-wechsel. Deutsch. Archiv f. klin. Medizin, Bd. C, ' 1910, S. 571. Festschrift auf v. Leube. Verlag von F. C. W. Vogel, Leipzig 1910.\n\u2018) Li ppmann.t.hemie der Zuckerai ten (Braunschweig 1904). S. 231, 232. 1238. 1(540.\n*) Ebendort, S. 330. 342.343, \u00ab15. 713.835.1475,154\u00ab. \u2014 A. Jolies,\nBeitr\u00e4ge zur Kenntnis der Kohlenhydrate. Zentralblatt d. gesamten Medizin. Nr. 1, 1911.","page":152}],"identifier":"lit19229","issued":"1911","language":"de","pages":"143-152","startpages":"143","title":"Zur kolorimetrischen Methode der Bestimmung der Molekulargr\u00f6\u00dfe von Polysacchariden","type":"Journal Article","volume":"71"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:05:49.817698+00:00"}