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{"created":"2022-01-31T15:39:05.608220+00:00","id":"lit19230","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buraczewski, J.","role":"author"},{"name":"L. Krauze","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 71: 153-156","fulltext":[{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Oxyprotsulfons\u00e4ure.\n(Vorl\u00e4ufige Mitteilung.)\nVon\nJ. Buraczewski und L. Krauze. .\n(Aus dem Laboratorium f\u00fcr allgemeine und analytische Chemie der k. k. Staatsgewerbesehule in Krakau.)\n(Der Redaktion zugegangen am (i. Februar 1911.>\nDie von Mal y *) zuerst dargestellte Oxyprotsulfons\u00e4ure, die von ihm als eine einheitliche Substanz mit ungespaitenem Eiwei\u00dfmolek\u00fcl angesehen wurde, ist sp\u00e4ter zum Gegenstand der Untersuchungen vieler Forscher geworden. St, Bondzyhski und L. Zoja2) wiederholten die Mal y sehe Arbeit mit kry-stallisiertem Eiwei\u00df. Sp\u00e4ter besch\u00e4ftigten sich Bernert*) und Schulz4) mit der genannten S\u00e4ure in verschiedener Richtung. 11. Bernert betrachtet die S\u00e4ure auf Grund der fraktionierten Kristallisation mit Ammonsulfat als ein Gemisch von wenigstens zwei verschiedenen S\u00e4uren.\nWir haben bei Gelegenheit einer Arbeit \u00fcber Eiwei\u00df-korper, die den ersten von uns mit einem anderen Herrn zur Zeit besch\u00e4ftigt, festgestellt, da\u00df die Oxyprotsulfons\u00e4ure, aus verschiedenen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern nach der Mal y sehen Methode dargestellt, sich sehr leicht in zwei, wenn nicht drei, ganz verschiedene Komponenten von ausgepr\u00e4gt saurem Charakter zerlegt werden kann.\nI nser Verfahren ist folgendes : Das fein zerriebene lufttrockene Produkt kochen wir l\u00e4ngere Zeit am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler mit Eisessig: ein betr\u00e4chtlicher Teil der angewandten Menge\n') Monatshefte f. Ehern.. Bd. VI. 8. 107 (1885) : Bd. IX, S. 258 < 1888c B\u00abl. X. S. 26 (18891.\n*i Diese. Zeitschrift. Bd. XIX, S. 225 (1891).\n*) Ibid., Bd. XXVI. S. 272 (18981.\n4- Ibid.. Bd. XXIX. S. 86 (1899).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXI\t11","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022I. Huraczewski und L. Krauze,\nlost \u00abich dabei in Eisessig auf, w\u00e4hrend ein anderer Teil auch bei sehr langem Kochen ungel\u00f6st bleibt. Es wurde hei\u00df filtriert (1-iltraf I). Der ungel\u00f6ste R\u00fcckstand mit einer neuen Portion Eisessig gekocht und in ein anderes Gef\u00e4\u00df filtriert (Filtrat II). Aus dem ersten Filtrat scheidet sich beim Erkalten, falls Oxy-protsulf\u00f6ns\u00e4ure aus Eier- resp. Serumalbumin in beschriebener Weise mit Eisessig behandelt wurde, ein ziemlich reichlicher Niederschlag (B) ab, der beim Aufkochen der Fl\u00fcssigkeit sich wiederum vollst\u00e4ndig klar aufl\u00f6st, beim Erkalten aber sich von neuem abscheidet: bei der Oxyprotsulfons\u00e4ure aus Gasein scheidet sich beim Erkalten des Eisessigfiltrates kein Niederschlag ab. In dem Filtrate II haben wir keinesfalls die Abscheidung eines Niederschlages beim Erkalten beobachten k\u00f6nnen.\nNach dein Abfiltrieren der Niederschl\u00e4ge, welche sich aus den Eisessigl\u00f6sungen der Oxyprotsulfons\u00e4ure (aus Eier- resp. Serumalbumin) beim Erkalten abscheiden, haben wir diese Filtrate (das Filtrat der Gaseinoxyprotsulfons\u00e4ure direkt) mit viel \u00c4ther versetzt. W7ir erhielten dabei reichliche, wei\u00dfe und flockige Niederschl\u00e4ge (G). Der in Eisessig unl\u00f6sliche R\u00fcckstand ( A) wurde zuerst mit hei\u00dfem Eisessig, dann mit \u00c4ther gewaschen, der Niederschlag R mit kaltem Eisessig, da er von hei\u00dfem\nleicht aufgel\u00f6st wird, und sp\u00e4ter mit \u00c4ther, der Niederschlag < mit \u00c4ther gut durchgewaschen und im Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure unter Evakuieren getrocknet.\nEs ist zu bemerken, da\u00df die Niederschl\u00e4ge B und G, besonders aber G. falls die Essigs\u00e4ure nicht vollst\u00e4ndig mit \u00c4ther abgewaschen wird, beim Abdunsten des \u00c4thers zur\nGallerte erstarren, sp\u00e4ter aber in einer hornartigen Masse vertrocknen, was freilich mit ihrer L\u00f6slichkeit in Essigs\u00e4ure im Zusammenh\u00e4nge steht.\nDie drei erhaltenen Niederschl\u00e4ge, von denen der erste jedenfalls, die zwei folgenden aber nur nach gr\u00fcndlichem Durchwaschen mit \u00c4ther feinpulvrig erhalten werden, verhalten sieh v\u00f6llig analog der urspr\u00fcnglichen Oxyprotsulfons\u00e4ure : sie l\u00f6sen sich sehr leicht in verd\u00fcnnten Natriumacetat- und Natriumcarbonatl\u00f6sungen: aus diesen L\u00f6sungen f\u00e4llt Salzs\u00e4ure in allen F\u00e4llen reichliche rein wei\u00dfe Niederschl\u00e4ge. Der erste von diesen","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber < Ixyprotsulfons\u00fcure.\n1 \u00f4f)\nK\u00f6rpern ist. wie zu erwarten, in Eisessig unl\u00f6slich, die zwei folgenden aber l\u00f6sen sich in demselben beim Erw\u00e4rmen vollst\u00e4ndig auf.\nBeim Versetzen des Filtrates II mit \u00c4ther erhielten wir nur schwache Opalescenz, aber keinen merkbaren Niederschlag.\nWir haben die aus CaseinoxyprotSulfons\u00e4ure stammenden K\u00f6rper analysiert und folgende Resultate erhalten.1)\nI.\tK\u00f6rper A (unl\u00f6slich in Essigs\u00e4ure):\n0.1502 g Substanz gaben 0,2582 g CO, und 0,0979 g U/J. daraus C = 46,88 \u00b0/0 und H \u2014 7,29%.\n0.1019 g Substanz gaben 19.5 ccm Stickstoff bei t \u2014 20,j C. und 1> \u2014 752 mm Hg.\nalso N = 13,58%.\nDas Verh\u00e4ltnis von Kohlenstoff zu Stickstoff ist in diesem Falle = 3,44.\nII.\tK\u00f6rper C (leicht l\u00f6slich in Essigs\u00e4ure).\n0.1298 g Substanz gaben 0,2353 g C0, und 0,1008 g H,0.\nd. h. C \u2014 49,44% und H = 8,69 \u00b0/o.\n0,0920 g Substanz gaben 12 ccm Stickstoff bei t \u2014 21\" C. und b \u2014 758 mm Hg,\nalso N = 14,74 \u00b0/o.\nDas Verh\u00e4ltnis von Kohlenstoff zu Stickstoff ist also hier 3,35.\nDie letzten Zahlen 3,44 und 3,35, welche das Verh\u00e4ltnis von Kohlenstoff zu Stickstoff in den analysierten K\u00f6rpern zeigen, stimmen ganz gut mit der diesbez\u00fcglichen Zahl des Caseins selbst, welche zu 3,38 (nach Hammarsten) bestimmt ist. Es w\u00e4re dann zu schlie\u00dfen, da\u00df die beiden K\u00f6rper, obwohl vollst\u00e4ndig voneinander \u2014 was das L\u00f6sungsverm\u00f6gen in Essigs\u00e4ure und prozentische Zusammensetzung anbetrifft \u2014 verschieden, in der Richtung Analogie zeigen, da\u00df beide ein ungespaltenes Eiwei\u00dfmolek\u00fcl enthalten. Wir werden bis auf weiteres die Frage als ungel\u00f6st betrachten, ob der dritte K\u00f6rper B,\nl) Hio Analysen wurden mit im Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrockneten Substanzen ausgef\u00fchrt. Wir geben dieselben vorl\u00e4ufig mit Vorbehalt an, da die entsprechenden Zalden beim gr\u00fcndlichen Trocknen \u2022 twas anders ausfallen k\u00f6nnten. Es handelte sich haupts\u00e4chlich f\u00fcr uns 11111 das Verh\u00e4ltnis von Kohlenstoff zu Stickstoff.\n11*","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"l\u00f6tf\nBurarzevv.ski und L. Krauze, (Iber Oxyprotsulfons\u00e4ure.\nder beim Behandeln der aus Bier- resp. Serumalbumin erhaltenen Oxyprotsulfons\u00e4ure mit hei\u00dfer Essigs\u00e4ure aus der L\u00f6sung beim Erkalten derselben herausf\u00e4llt, wirklich ein besonderer Bestandteil der urspr\u00fcnglichen Oxyprotsulfons\u00e4ure sei. oder er mit dem K\u00f6rper G identisch ist (was jedoch wenig wahrscheinlich erscheint) und nur infolge der \u00dcbers\u00e4ttigung der L\u00f6sung herausf\u00e4llt.\nDie von uns bis dahin erhaltenen Resultate lassen sich kurz folgenderma\u00dfen formulieren:\nL Oie Oxyprotsulfons\u00e4ure aus Eier-, Serumalbumin und Gasein l\u00e4\u00dft sich durch Behandeln ; mit kochender absoluter Essigs\u00e4ure in verschiedene K\u00f6rper von saurem Charakter scharf trennen :\na)\tden in Essigs\u00e4ure unl\u00f6slichen \u2014 wir werden ihn a-Oxyprotsulfons\u00e4ure nennen.\nb)\tden in Essigs\u00e4ure l\u00f6slichen, durch \u00c4ther oder Wasser f\u00e4llbaren Teil \u2014 welchen wir \u00df-Oxyprotsulfons\u00e4ure nennen werden.\n-\u2022 Im Falle der Oxyprotsulfons\u00e4ure aus Eier- oder Serumalbumin f\u00e4llt beim Erkalten der essigsauren L\u00f6sung ein saurer K\u00f6rper heraus, den wir vorl\u00e4ufig nicht n\u00e4her bezeichnen wollen.\n\u00df Aus dem Verh\u00e4ltnis von Kohlenstoff zu Stickstoff in den aus Casein erhaltenen a- und \u00df-Oxyprotsulfons\u00e4uren w\u00e4re zu schlie\u00dfen, was auch Ma ly vermutet hatte, da\u00df das Eiwei\u00df molek\u00fcl wesentlich ungespaltet geblieben ist.\nDie Lntersuehung wird von uns in jeder Richtung weiter fortgesetzt.","page":156}],"identifier":"lit19230","issued":"1911","language":"de","pages":"153-156","startpages":"153","title":"\u00dcber Oxyprotsulfons\u00e4ure. (Vorl\u00e4ufige Mitteilung)","type":"Journal Article","volume":"71"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:39:05.608225+00:00"}