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{"created":"2022-01-31T14:04:26.341202+00:00","id":"lit19265","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Euler, Hans","role":"author"},{"name":"Sixten Kullberg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 73: 85-100","fulltext":[{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten freier und an Protoplasma gebundener\nHefenenzyme.1)\nVon\nHans Euler und Sixten Kullberg. .\t,\nMit sieben-Figuren im Text.\t-\t,\n<\\n* dem biochemischen Laboratorium der Hochschule Stockholm.)\n(Der Redaktion zugegangen am 18. Mai 1911.)\nIn bezug auf Wirksamkeit, L\u00f6slichkeit und Verhalten gegen iin\u00e4sthetisierende Mittel bestehen zwischen den kohlenhydratspaltenden Hefenenzymen, der Zymase (im weiteren Sinne), der M\u00e4ltase und der Invertase erhebliche und anscheinend sehr wesentliche Unterschiede. Es soll in der vorliegenden Mitteilung gezeigt werden, da\u00df die Versuchsergebnisse, welche hinsichtlich dieser drei Enzyme vorliegen, sich Von einem gemeinsamen Gesichtspunkt aus darstellen lassen.\nWir geben zuerst eine Zusammenfassung der Hierher geh\u00f6renden Tatsachen.\nI. Zymase.\t\u2018\t.\nLebende Hefezellen verg\u00e4ren Glukose unter folgenden Bedingungen.2)\nDie G\u00e4rung verl\u00e4uft um so schneller, je verd\u00fcnnter die Zuckerl\u00f6sung ist. Nach Aberson verh\u00e4lt sich die Geschwindigkeit in 14\u00b0/oiger Glukosel\u00f6sung zu der in 8,5 \u00b0/o ig\u00e9r L\u00f6sung wie 64,4 zu 93,3. Nach Slator3) besteht, ein Maximum der Geschwindigkeit in 4 \u00b0/oiger L\u00f6sung. j,.\nDamit steht in Zusammenhang, da\u00df die Formel f\u00fcr Reaktionen erster Ordnung nicht zutrifft, sondirn da\u00df die nach\nV) Z. T. aus Svenska Vct. Akad. Arkiv f. Kemi, Bd 4, Nr. IS, 1911\n*) Rec. Trav. Ohim. Pays-Bas, Bd. 22, S.. 78, 1903!\n*) Journ. Chem. Soc., Bd. 89, S. 133, 1906.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Euler und Sixten Kullberg,\ndieser Formel berechneten Konstanten mit fortschreitender Reaktion wachsen. Aberson nimmt an, da\u00df die Formel\nk = | In a + s\nf\u00fcr die G\u00e4rung allgemein g\u00fcltig ist. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist angen\u00e4hert proportional der angewandten Hefemenge (1. c., S. X5).\nIn bezug auf die vorstehenden Resultate mu\u00df folgendes betont werden :\nAberson hat die G\u00e4rungsgeschwindigkeit auf optischem Wege, durch Beobachtung der Drehungs\u00e4nderung der Zuckerl\u00f6sung gemessen. Kr hat angenommen, da\u00df er damit die Mengen der bei der Reaktion verbrauchten Glukose ermittelt, und da\u00df dieselben streng proportional sind mit der Menge der auftretenden Kohlens\u00e4ure. Eine einfache \u00dcberlegung1) zeigt, da\u00df dies nicht der Fall zu sein braucht, wenn man das Auftreten eines Zwischenproduktes ber\u00fccksichtigt (Buchner und Meisenheimer), dessen Existenz zwar noch nicht bewiesen, aber wahrscheinlich geworden ist. Wenn n\u00e4mlich ein Zwischenprodukt in me\u00dfbarer Konzentration auftritt, so kann dies nur dadurch geschehen, da\u00df mehr Zucker gespalten wird, als der entwickelten Menge von Kohlens\u00e4ure entspricht, und diese Abweichung von der Proportionalit\u00e4t zwischen verbrauchtem Zucker und gebildeter Kohlens\u00e4ure mu\u00df sich so lange geltend machen, als ein Zwischenprodukt in der L\u00f6sung besteht. Wie Versuche, die der eine von Uns mit Herrn Dr. F odor ausgef\u00fchrt hat, zeigen, tritt tats\u00e4chlich eine erhebliche Differenz auf zwischen dem R\u00fcckgang der optischen Drehung einerseits und der entwickelten Kohlens\u00e4uremenge anderseits. Die Versuche von Aberson liefern also kein vollst\u00e4ndiges Bild der G\u00e4rungsgeschwindigkeit; vielmehr geben sie, unter Voraussetzung, da\u00df das Zwischenprodukt der G\u00e4rung optisch inaktiv ist, die Reaktionsgeschwindigkeit: Zucker \u2014 Zwischenprodukt. Dieser Vorgang wird zweifellos sekund\u00e4r durch den weiteren Zerfall des\n\u2018i II. Euler und B. af Ugglas, Zeitschrift f. allgem. Physiologie, Bd. 12, S. 361:","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenenzyme.\tK7\nZwischenproduktes beeinflu\u00dft. Mi\u00dft man die Entwickelung der Kohlens\u00e4ure, so bestimmt man dadurch die Geschwindigkeit:\nZwischenprodukt Alkohol 4- C02, welche ihrerseits durch die Bildungsgeschwindigkeit des- Zwischenproduktes beeinflu\u00dft wird.\nEs ist also von vornherein nicht zu erwarten, da\u00df die nach den bisher angewandten Methoden gemessene Zucker-Spaltung durch lebende Hefe, Dauerhefe oder Hefepre\u00dfsaft sich als einfache Reaktion erster Ordnung d\u00e4rsLellen l\u00e4\u00dft.\nEinflu\u00df von Toluol, Thymol und Chloroform aiif die G\u00e4rung der lebenden Hefe.\nDie G\u00e4rung der lebenden Hefe wird durch an\u00e4stheti-sierende Mittel schnell und fast vollst\u00e4ndig aufgehoben. Jedoch, trat bei unserer Hefe anfangs eine, allerdings geringe, Kohlen-saureentwickelung ein.\nlg abgepre\u00dfte Hefe -j- 20 ccm 10\u00b0/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung.\nOhne Chloroform Mit 1 ccm Chloroform Mit Thymol \u00cf CO, in 120 Minuten 0.2038\t0,0105\tO.\u00fcllO\nDie geringf\u00fcgige, aber immerhin me\u00dfbare Kohlens\u00e4\u00fcre-ontwicklung, die in Gegenwart von Chloroform und Thymol eintrat, blieb auch dapp nicht aus, wenn die Hef\u00e8 vor dem;Zuckerzusatz mit dem betreffenden Antiseptikum behandelt wurde.\n0.\t25 g Hefe + 25 ccm HaO -f- 1 ccm Chloroform. Bleibt nach dem Umsch\u00fctteln 30 Minuten st\u00e8hen. Hierauf Zusatz von } g Rohrzucker.\ng Kohlens\u00e4ure\nNach 38 Minuten . . . . ...\t0.0115\nNach weiteren 28 Stunden . .\t0;0125\nAuch Toluol \u00fcbt eine \u00e4hnliche Wirkung aus, wie die beiden folgenden Versuchspaare zeigen. (Fig. l a.)\n1.\t0,5 g abgepre\u00dfte Hefe + 2 g Glukose -f- 25 ccm 2'Yviger NaH2P04.\na)\tOhne Toluol\nb)\tMit 2 ccm Toluol.\t\u2022 .\nII. 0,5 .g abgepre\u00dfte Hefe -|- 2 g Glukose -J- 25 ccm Wasser.\nai Ohne Toluol\nb) Mit 2 ccm Toluol..","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Euler und Sixten Kullberg,\nIn Gegenwart von Toluol bleibt also h\u00f6chstens etwa 1\u00b0 ,) der G\u00e4rwirkung erhalten, auch dieser Rest verschwindet nach einigen Stunden.\nEinflu\u00df von NaH,,P04.\nAus der Figur l a geht gleichzeitig hervor, da\u00df die G\u00e4rung unserer Hefe H durch 2\u00ae/piges NaHaP04 beschleunigt wird und zwar um etwa 25\u00b0/o. Es entspricht dies fr\u00fcher von uns an der gleichen Hefe gewonnenen Ergebnissen.\nSacch\u00e0fwjccs c\u00dfipsoMeus I !\ntOO 300 \u00cfOO \u00a300\nwo Minuten\nl-'iff. ll>.\nVVfir haben auch einige Versuche \u00fcber den Einflu\u00df von NaHJ\u2019f )4 auf andere Hefearlen angestellt.\nVersuch mit Saccharomyces ellipso\u00efdeus.\n0,;\u00bbg Saccharomyces ellipso\u00efdeus II (abgepre\u00dft, drei Monate alte Kultur aus mit Rohrzucker versetzter N\u00e4hrungs-l\u00f6sungi 25 ccm 8 \u00b0/oiger Glukosel\u00f6sung. Im Parallelversuch war die L\u00f6sung 2 \".oig in bezug auf NaH2P04. Siehe Fig. lb.\nDie Beschleunigung durch das saure Phosphat erwies sich hier etwas geringer als bei unserer Bierhefe H.\nVersuch mit Saccharomyces thermantitonum.\nDie Hefe war in Hefewasser kultiviert worden unter Zusatz von 1% Glukose.","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenenzyme.. '\n0,5 g Hefe -f- 25 ccm m 8 0 o ige Glukosel\u00f6sung. Im Parallelversuch war die L\u00f6s-\n160\nung 2\u00b0.oig in bezug auf\nNaH*P\u00fc4. Siehe Fig. lc.\n\" 120\nDie Beschleunigung istg etwa die gleiche wie bei un- e\nSL\nserer Bierhefe H.\nG\u00e4rung durch Trockenhefe.\nBeim Trocknen bleibt bekanntlich ein Teil der Zvmase\tMinuten\n\u2022\t.. e\naktiv, auch wenn die so ge-\t-Firn\nwonnenen Dauerpr\u00e4parate ganz steril sind. Da keine Angaben dar\u00fcber vorliegen, welcher Anteil der G\u00e4rwirkung sich bei vorsichtigem Entw\u00e4ssern erhalten l\u00e4\u00dft,1) geben wir hier einige Versuche an.\nBei denselben kam die Hefe teils frisch abgepre\u00dft zur Anwendung, teils nach dem Trocknen. Die Trocknung geschah im Vakuum unter 40\u00b0; hierauf folgte eine etwa, halbst\u00fcndige Erhitzung auf etwa .90\u00b0.\n0,25 g abgepre\u00dfte Hefe in 25 ccm 8\u00b0/oiger Glukosel\u00f6sung :\nUngetrocknet Nach dein Trocknen Verh\u00e4ltnis g CO,\tnach 4\tStunden\t0.0620\t\u00d6,003H\ti\u00df\n\u2022\t>\t20\t\u00bb\t0.3254\t0,0090\t36\nlg abgepre\u00dfte Hefe in 20 ccm lO\u2019/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung:\nUngetrocknet Nach dem Trocknen Verh\u00e4ltnis Vers, a.) g COg nach 2 Stunden\t0.3200\t0,0110\t30\t.1\n*\tb) \u00bb *\t\u00bb\t2\t\u00bb\t0.1937\t.0,0114)\n'\u00bb c; ; \u00bb\t\u00bb\t2\t>\t0,1939\t0.0140\tU / 1\n\u2018J Quantitative Untersuchungen hat Buchner (Zym\u00e4seg\u00e4rurig, S.252) nur in der Weise angestellt, da\u00df einerseits die G\u00e4rkraft (Tes Pre\u00dfsaftes eines Trockenpr\u00e4parates mit dem Pre\u00dfsaft aus frischer Hefe verglichen wurde, wobei nat\u00fcrlich die unvermeidlichen Versuchsfehler gr\u00fc\u00df sein m\u00fcssen.^","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2019\tHans Euler und Sixlen Kullberg,\n1 g abgepre\u00dfte Hefe (2\u20143 Stunden vorbehandelt mit neutralisiertem KH2P04) in 20 ccm 10\u00b0/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung:\nUngetrocknet Nach dem Trocknen Verh\u00e4ltnis Vers, a) g\tnach 2 Stunden\t0.2:45\t0,0087\t27:1\n' b) \u00bb\t\u00bb\t,\t2\t\u00bb\t0,223\u00ab\t0,0091\t25M\n1 g abgepre\u00dfte Hefe (2\u20143 Stunden vorbehandelt mit KH2l>04) in 20 ccm 10\u00b0/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung:\nIJngetrocknet Nach dem Trocknen Verh\u00e4ltnis Vers, a) g <:<J2 nach 2 Stunden 0,2231\t\u2019 0,0137\t16:1\n1 b) *\t*\t\u00bb\t2\t\u00bb\t0,2395\t0,0172\tU : 1\nBei sehr vorsichtiger Entw\u00e4sserung durch Trocknung lie\u00df sich also h\u00f6chstens L'io\u20141.ao der Zymase\nwirksamerhalten.\nBei der Entw\u00e4sserung unserer Hefe mit Alkohol und \u00c4ther wurde die G\u00e4rwirkung noch mehr geschw\u00e4cht als durch das Trocknen im Vakuum.\nEine T\u00f6tung der Hefe wurde auch bei der Temperatur der fl\u00fcssigen Luft vorgenommen.\n2 verschlossene K\u00f6lbchen mit je 0,5 g abgepre\u00dfter Hefe (Wassergehalt 62\u00b0/o) wurden w\u00e4hrend einer halben Stunde in ein Bad von fl\u00fcssiger Luft gestellt. Dann wurden die K\u00f6lbchen auf Zimmertemperatur gebracht und gleichzeitig mit 2 anderen, nicht abgek\u00fchlten, mit 20 ccm 8\u00b0/0iger Rohrzuckerl\u00f6sung- versetzt Die Kohlens\u00e4ureentwicklung wurde volumetrisch verfolgt.\nTabelle 1.\nMinuten i\tocm\nj gefrorene Hefe i nicht gefrorene Hefe\nf>\u00b0\t1\t31\n100\t2\t62\n- ' 200\t. j\t127 '\nDurch eine halbst\u00fcndige Abk\u00fchlung auf etwa - 180\u00b0 wird also die Hefe stark geschw\u00e4cht, aber nicht vollkommen get\u00f6tet.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenchzyine.\t91\n\u2022 j , \u2022\nAn\u00e4sthetisierende Mittel.\nDurch mechanisches Zerreiben der Hefezelleh mit Sand und Kieselgur ist es bekanntlich Buchner gelungen, einen zellfreien, g\u00e4rungskr\u00e4ftigen Saft darzustellen. Die G\u00e4rwirkung dieses Saftes wird durch Zus\u00e4tze von Toluol fast nicht, durch Thymol und Chloroform wenig beeinflu\u00dft.\nEs w\u00e4re demnach zu erwarten gewesen, dal\u00bb auch die G\u00e4rkraft der Trockenhefe durch die genannten antiseptischen Stoffe nur wenig vermindert wird. Indessen zeigte sich eine auffallend starke Beeinflussung.\nI.\tThymol. Bierhefe iin Passburgschen Vakuumapparat unter 40\u00b0 vollst\u00e4ndig entw\u00e4ssert. Dann w\u00e4hrend 2 Stunden bei ansteigender Temperatur (50\u2014100\u00b0) erhitzt.\n0.25 g dieser Dauerhefe -f 20 ccm 10\u00b0/oiger Dohrzuckerlosung:\n-f-5 ccm Wasser -f 5 ccm Thymolwasser\n\u2022 iges\u00e4\u00fcigt)\nMenge CO* in. 1.4 Stunden 0,0080 g\t0,002(5 g\nII.\tToluol. 1 g Trockenhefe -j- 25 ccm 8\u00b0roiger Glukosel\u00f6sung -j- 2 ccm Toluol bei\nDie Einwirkung des als \u00bbGift\u00bb wirkenden Toluols macht sich vom Beginn der Reaktion an geltend, der Vergiftungsgrad ist aber nicht konstant, sondern nimmt mit fortschreitender Reaktion zu.\nDa die im Vakuum ge- \u00a3 trocknete Hefe selten ganz steril ist und also die M\u00f6glichkeit vorlag, da\u00df ein nicht zu vernachl\u00e4ssigender Anteil des Hefepr\u00e4parates noch lebensf\u00e4hige Zellen enthielt, so haben wir dieses Pr\u00e4parat w\u00e4hrend einer halben Stunde mit absolutem Alkohol behandelt. Nach dem Abpressen und Trocknen wurde dann ein\nHO,6\u00b0. (Siehe folgende Figur 2.)\n300 \u2018*00\t500","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"92\nHans Euler und Sixten Kuliberg,\nic\n30-\n\n10\n\u2022\t\tmm\t\t\t^r\n\t\tj \u00dfi\t\u25a0\t\t\n\t\t\u2022mit.\ticrnA\tnotuol\t\n\t\t\u2014-mJJ\t\t\t\nWO 200\nMinuten\n300\t400\t500\t600\nKig.-fc\nVersuch ganz in der gleichen Weise angestellt wie der zuletzt beschriebene. Das Ergebnis desselben geht aus den Kurven der Fig. 3 hervor. Toluol \u00fcbt also auch auf vollkommen sterile Trockenhefe eine stark hemmende Wirkung aus.\nII. Maltase.\nIn bezug auf die Maltosespaltung durch Hefe sind die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen sehr auseinandergegangen. Die genauesten Angaben verdanken wir E. Fischer.1) Feuchte, unverletzte Hefe spaltet in Gegenwart von vielChloroform-a-Methylglukosid; in Chloroformwasser betrug die Glukosidspaltung durch Saaz-Hefe 25 \u00b0/o, w\u00e4hrend eine Frohberg-Hefe keine Spaltung bewirkte. Maltose wird in Chloroformwasser von keiner lebenden Hefe gespalten. In Gegenwart anderer Antiseptika trat sowohl in Maltosel\u00f6sungen als in \u00ab-Methylghikosidl\u00f6sungen Spaltung ein.\nNach eigenen Versuchen mit Unterhefe der hiesigen St. Eriks-Brauerei verh\u00e4lt sich die lebende Hefe gegen\u00fcber Maltose folgendermalten :\n0,5 g Hefe in 25 ccm 8 rt/oiger Maltosel\u00f6sung: Reaktionszeit: 260 Minuten bei 30\".\nDrehungsr\u00fcckgang Kohlens\u00e4ureentwicklung .3.08\u00b0 = 31,0 \u00b0/o\t0.1990 = 20,0\u00ab/o\n.0,41\u00b0 = 4,2*/o\t0,0103 = 1,0*/\u00ab\nFrische Hefe spaltet aber Maltose je nach Art und Vorbehandlung. Bei einem Versuch mit sehr kr\u00e4ftiger Bierhefe, welche ich selbst in Pasteurschen-Kolben auf mit Maltose versetztem Hefewasser gez\u00fcchtet habe, verlief die Maltosespaltung anscheinend etwas schneller als die G\u00e4rung. In den\nOhne Toluol. . . .Mit 1 ccm Toluol\n') Her. d. Deutsch, chem. Ges., Bd. 28, S. 1429, 1895.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenenzym\u00e9.\t93\nmeisten F\u00e4llen aber waren die Resultate zweifelhaft. Wir f\u00fchren beispielsweise folgenden Versuch an:\t-\nIn 25 ccm 8\u00b0/oiger Maltosel\u00f6sung 1 g abgepre\u00dfte Hefe. Reaktionszeit: 5 Stunden bei 20\u00b0.\nDrehungsr\u00fcckgang Kohlens\u00e4ureentwicklung Ohne Toluol .... .4,10\u00bb = 42,0\u00ab-\u00bb\t0.2643 g = 27,0\u00bb/\u00bb\n.Mit 1 ccm Toluol. . .0,52\u00b0 \u2014 \u00f6,3\u00b0/*\t0,0170 g 1,7\u00b0/\u00ab\t\u25a0\nNun betragen zwar in den beiden letzten Versuchen die entwickelten Mengen C02 20 und 27 bezw. 1 und 1,7\u00b0/o der bei vollst\u00e4ndiger Reaktion auftretenden Kohlens\u00e4ure, w\u00e4hrend der Drehungsr\u00fcckstand 31 und 42, bezw. 4,2 und 5,3 \u00b0/o betr\u00e4gt. Indessen zeigt sich eine derartige Differenz auch stets bei der Verg\u00e4rung der Glukose und beruht, wie in einer folgenden Mitteilung n\u00e4her gezeigt werden, wird, auf der Bildung eines Zwischenproduktes.!)\nIn \u00dcbereinstimmung mit Morris2) und mit E, Fischer fand ich, da\u00df Chloroform die Maltosespaltung ebenso vollst\u00e4ndig aufhebt wie die G\u00e4rung. Bei'Gegenwart von Toluol, \u00c4ther und anderen antiseptischen Mitteln findet nach Fischer Maltosespaltung statt. Immerhin wird schon durch Zusatz von Toluol die Maltosespaltung der lebenden Hefe sehr stark herab-gedr\u00fcckt, wie z. B. obiger Versuch zeigt.\nIn bezug auf Dauerhefe gibt Fischer an: \u00abWar die Hefe trocken, so geht die Hydrolyse des Disaccharides (der Maltose) leicht vonstatten. Unter diesen Umst\u00e4nden wird eben das Enzym gel\u00f6st, wovon ich mich durch einen besonderen Versuch mit ges\u00e4ttigtem Chloroformwasser \u00fcberzeugt habe.\u00bb\nHI. Invert aae.\nDie chemische Dynamik der Rohrzuckerspaltung durch lebende Hefe haben wir in einer vorhergehenden Mitteilung studiert. Diese Zeitschrift, Bd. 71, S. 14, 1911.\nDurch Wasser l\u00e4\u00dft sich Invertase aus frischen Hefezellen bei gew\u00f6hnlicher Temperatur bekanntlich nur in sehr geringem\n\u2019) Proc. Chem. Soc., 1895, 8. 46.\n*) H. Euler und A. Fodor, Svenska Vet. Akad. Arkiv f. Kemi, Bd. 4, 1911.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022*'*\tHans Euler und Sixten Kullberg,\nMa\u00df auslaugen: schon bei SO* kann aber aus frischer Hefe viel aktive Invertase direkt extrahiert werden. Noch vollst\u00e4ndiger ist die Extraktion, wenn die Hefe nach den bekannten Verfahren vor der Extraktion entw\u00e4ssert wird.\nWir haben einen hierauf bez\u00fcglichen quantitativen Versuch angestellt. *)\nEs lagen bis jetzt keine Angaben dar\u00fcber vor, wie viel von der invertierenden F\u00e4higkeit der Hefe erhalten bleibt, wenn frische Hefe vorsichtig im Vakuum getrocknet wird.\n0,25 g lebende, abgepre\u00dfte Hefe in 25 ccm 10\u00b0/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung bei 20\u00b0. Wassergehalt der Hefe:..57,3\u00ae/\u00bb.\nTabelle 2.\nMinuten\tDrehung\ta\u2014x\tk-104\n0\t4.07\t5,37\t. \u2022\n15\t1,38\t2.68\t201\n25\t0.45\t1,75\t195\n35 \u2022\t\u2014 0.03\t1.27\t180\n*\t-1,30\t_\t\u2014\n0,1 g.gelrocknete Hefe in 25 ccm 10\u00b0/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung bei 20\u00b0.\n*) 5 g Trockenhefe wurden w\u00e4hrend 12 Stunden mit 100 ccm Wasser extrahiert. 5 ccm dieses Extraktes wurden mit 20 ccm 10^/oiger Rohrzuckerl\u00f6sung und 5 ccm 5\u00b0/oiger NaH,P04-L\u00f6sung gemischt. Mit dieser L\u00f6sung wurde die Inversionsk\u00f6nstante\nk-104 = 48\nerhalten. Dies entspricht einer extrahierten Hefemenge von 0.25 g. Nach obiger Tabelle w\u00fcrde die entsprechende Menge getrockneter Hefe in 25 ccm der gleichen Rohrzuckerl\u00f6sung eine Inversionskonstante\nk-104 = 220\nliefern. Durch Extraktion der Trockenhefe mit dem 20-fachen Gewicht Wasser geht also etwa ein Viertel ihres Invertasegehaltes in L\u00f6sung.\nDa ferner beim Trocknen der Hefe etwa die H\u00e4lfte der invertierenden Wirkung erhallen bleibt (siehe unten), so ergibt sich, da\u00df nach der \u00fcblichen Extraktionsmethode etwa V* des Invertasesystems in die w\u00e4sserige L\u00f6sung \u00fcbergeht.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenenzyme. ' \u25a0\t95\nTabelle 3.\nMinuten\tDrehung\ta\u2014x\tk \u2022 10'\n0\t4,07\t5.37\t\n17\t2.41\t3.71\t.94 .\n26\t1.81\t3.21\t8tf\n37\t1,32\t2.62\t84\n*\t\u20141.30\t\u2014\u2019 .\t\nRechnet man die Konstanten auf Grund des oben angegebenen Wassergehaltes auf gleiche Hefemengen um, so er- \u2022 gibt sich:\nk \u2022 io\u00ab . '\nFrische Hefe..... 192 Getrocknete Hefe... HS\nEs bleibt also etwa die H\u00e4lfte der Invertase beim Entw\u00e4ssern erhalten. Zum Vergleich sei erw\u00e4hnt, da\u00df die gleiche Hefe bei derselben Trocknung nicht mehr als etwa \u2018/zo ihrer G\u00e4rwirkung behielt.\nZusatz von Chloroform, Toluol und Thymol ist fast ganz ohne Einflu\u00df auf die invertierende Wirkung der Hefe. Dies geht aus folgendem Versuch hervor, der mit 10\u00b0/uger Rohrzuckerl\u00f6sung bei 20\u00b0 angestellt worden ist.\nk-l\u00f6\u00ab\nMit Chloroform ... 94 Ohne \u00bb\t. . . 96\nEbenso ist die Invertase der getrockneten Hierhefe gegen Zusatz von Giften unempfindlich.\nAnders als in gew\u00f6hnlicher Hefe verh\u00e4lt sich die Invertase in Monilia Candida. Dieselbe ist ebenfalls von E. Fischer studiert worden. Er gibt an: \u00abFrische Monilia spaltet in Gegenwart von antiseptischen Mitteln Rohrzucker nicht. Trocknet man die Moniliazellen, so tritt auch in Gegenwart von anti-septischen Stoffen Spaltung ein*.\nDie obigen Ergebnisse stellen wir jetzt in einer Tabelle zusammen.\tr","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022*f>\tHans Euler und Sixten Kullberg.\nTabelle 4. *\n\t\t' Zymase\t\u2022 Monilia- invertase\t* . Maltase\tBierhefen- invertase\n\tRelative Reaktionsgeschwindigkeit in 8\u00b0/oigorZuckeri\u00f6sung\t1\t. .. 1 (bis 2)\t- 1 (bis 2)\t170\n\tExtrahierbarkeit. .\t0\t0\t0\tGering\nLebende\tGiftwirkung: Chloroform . . .\tHemmt\tHemmt\tHemmt\tSchw\u00e4cht\nHefe\t\tvollst\u00e4ndig'vollst\u00e4ndig vollst\u00e4ndig\t\t\tfast nicht\n\tThymol . . . .\t\u00bb\t\u2022 > \"\tSchw\u00e4cht\tSchw\u00e4cht\n\tToluol . . . . .\t\u00bb\t\tsehr stark Schw\u00e4cht\tnicht ' \u2022 \u2022 ; - .\u2022 \u2022\n\tSchw\u00e4chung beim Trocknen. . . .\t20:1\t25:1\tsehr stark\t2:1\n\tExtrahierbarkeit. .\tSehr gering\tSehr gering\tSehr unvoll-\tEtwa 20*\u00ab\nTrocken- hefe\t- : \u2022 Giftwirkung: Chloroform . . .\t| ; Schw\u00e4cht\t\tst\u00e4ndig \u25a0 . . \u25a0 . \u25a0\tSchw\u00e4cht nicht\n\t\u2018 Toluol . . . . . \u2022 \u2022 \u2022\tSchw\u00e4cht\tSchw\u00e4cht\tSchw\u00e4cht\tSchw\u00e4cht nicht\nIn erster Linie f\u00e4llt in vorstehender Tabelle der kontinuierliche \u00dcbergang im Verhalten der verschiedenen Hefenenzyme auf.\nHinsichtlich der \u00ab Zymase \u00bb wurde fr\u00fcher der Schlu\u00df gezogen, da\u00df dieselbe (zum gr\u00f6\u00dften Teil) mit dem Protoplasma verbunden ist, und von demselben durch Entw\u00e4ssern mehr oder weniger vollst\u00e4ndig abgetrennt wird. Nun lassen sich die \u00fcber die Hefenenzyme oben mitgeteilten Tatsachen durch folgende erweiterte Arbeitshypothese zusammenfassen:\nDie Hefenenzyme sind urspr\u00fcnglich Bestandteile des Plasmas and icerden entweder schon in der lebenden Zelle vom Plasma abgeschieden and dann am Plasma wieder regeneriert; sic sind dann relativ leicht extrahierbar und sind in relativ gro\u00dfer Meng\u00bb\u2019 in den Zellen vorhanden. Oder aber die Abtrennung erfolgt erst (teilweise) beim Entw\u00e4ssern der Hefe oder durch mechanische","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenenzymo.\t07\nMittel, \u00fcberhaupt unter den Umstanden, unter welchen das Plasma ijet\u00f6tet wird. Gegen Antiseptika si)id die Hefenenzyme in dem Ma\u00dfe unempfindlich, als sie vom lebenden Plasma lief reit sind.\nHierzu sind folgende Erl\u00e4uterungen zu f\u00fcgen:\nMan k\u00f6nnte ein wenden, da\u00df die \u00ab Zymase \u00bb der Dauerhefe, welche vom lebenden Plasma befreit ist, sich etwa im selben Grad wie die \u00abMaltase\u00bb extrahieren lassen sollte. Dies scheint tats\u00e4chlich der Fall zu sein. Ich lie\u00df sorgf\u00e4ltig getrocknete Brauereihefe mit der doppelten Menge Wasser 24 Stunden stehen und filtrierte dann. Das Filtrat zeigte deutliche, wenn auch geringe G\u00e4rung. Aus 20 c\u00e7m Filtrat entwickelten sich bei 30\u00b0 in 24 Stunden 10 ccm GO*. Bei anderen Hefen gelingt die Extraktion vielleicht besser.1)\nDie in obiger Tabelle angegebenen Reaktionsgeschwindigkeiten k\u00f6nnen nat\u00fcrlich in verschiedenen Hefen schwanken; es sind Mittelwerte, welche nur zur allgemeinen Orientierung dienen sollen. Auch ist die Gr\u00f6\u00dfe dieser Reaktionsgeschwindigkeit kein genaues Ma\u00df f\u00fcr die Enzymmengen, da ja die verschiedenen Reaktionen bei gleicher .Katalysatormenge verschieden rasch verlaufen. Immerhin zeigt , sich deutlich, da\u00df in der gew\u00f6hnlichen Bierhefe viel mehr Invertase als Maltase vorhanden ist.\nBei Monilia liegen die Verh\u00e4ltnisse anders : Hier bleibt das Enzym in der lebenden Zelle an das Plasma gebunden, wird infolge dessen nicht regeneriert und die invertierende Wirkung ist demgem\u00e4\u00df sehr gering (anderseits ist das Enzym fast nicht extrahierbar und wird durch Antiseptika gehemmt). Die unbedeutende invertierende Wirkung der Moniliazellen geht aus folgenden quantitativen Versuchen hervor: Die Hefe entstammt dem Berliner \u00abInstitut f\u00fcr G\u00e4rungsgewerbe\u00bb und wurde hier auf Hefewasser unter Maltosezusatz gez\u00fcchtet ;, es kam eine 14 Tage alte Kultur zur Verwendung.\n.') Seit der Ausf\u00fchrung dieser im Februar 1911 ver\u00f6ffentlichten Versuche ist A. v. Lebedew zu \u00e4hnlichen Ergebnissen gekommen (l'ompt. rend., Bd. 152, S. 49, 1911). Wir verweisen auf. die interessante Mitteilung dieses Forschers.\nHoppe>Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIll.\t7","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"Hans Euler und Sixten Kullberg,\nS\u00e4mtliche Zuckerl\u00f6sungen sind 8\u00b0/\u00abig und enthalten 0.5 g frische Moniliahefe in 25 ccm. Temp. 30\u00b0. Wassergehalt der Hefe: 60,3\u00b0/o.\nTabelle 5.\n\tReaktions- zeit\tDrehung\t; Drehungs-\tEntwickelte\n\tMinuten\t\t! riiekgang\tCO,\nClukose .... .\t0\t4.34\u00b0\t\u25a0 ' :: t\t\n.\t\" '*\t* . ; .\ti\t187\t3,43\u00b0\t:0.910 = 20.97 */o\t0.0660g = 6.60\u00b0; <\nMaltose . . . . .\t0\t9,90\u00b0\ti. !\t\u2022 \u25a0\n* .....\t185\t<\t-9,00\"\t0,40\" -= 6,55 \u00b0/'\u00a9 0.0220g\u20142,20 \", \u00ab\t\nSaccharose . . . .\t0\t0,08\"\t. |\t\nr\t.\t181\t4.71n\t0,37\" --- 5,51 \u00ab/\u201e\t0,0400g \u2014 4.0\" o\n\u00bb\tandere .\t0\t5,08\"\t\t\n\u00bb Moniliakultur\t180\t4,65\u00b0\t0,43\u00b0= 0,41 \u00b0/o R . \u25a0\t-\t0,0500 g=5,0'%\nMycodcrma\t0\t5.08\u00b0\t\t\nder gleichen Kultur\t2t Kl\t4,05\"\t0.43 0 = 6,41 % 0.0550 g 5.5\t\nVon Monilia wird also Glukose am schnellsten vergoren, Maltose am langsamsten. Von gew\u00f6hnlicher Bierhefe wird im allgemeinen Maltose etwa ebenso schnell vergoren wie Glukose und Rohrzucker.\nln einer vorhergehenden Mitteilungl) wurde gezeigt, da\u00df die G\u00e4rung lebender Hefe durch Vorbehandlung mit verd\u00fcnnter (2/a\u2014i o/o jger reiner oder neutralisierter) Monophosphatl\u00f6sung nicht wesentlich beeintr\u00e4chtigt wird, w\u00e4hrend die Vorbehandlung mit st\u00e4rkeren Monophosphatl\u00f6sungen eine deutliche Schw\u00e4chung hervorruft.\nWird Trocken lief e mit 2\u00b0/oiger KH2P04-L\u00f6sung vorbehandelt, so zeigt sieh gegen\u00fcber einem mit Wasser digerierten Pr\u00e4parat eine deutliche Schw\u00e4chung.\n. Versuch:\ni. 10 g Trockenhefe wurden w\u00e4hrend 3 Stunden mit 100 ccm Wasser digeriert, abgesogen und auf Ton getrocknet.\nVH. Euler u. S. Kullberg. Diese Zeitschrift. Bd. 71, S. 14,1911.","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten von Hefenenzyme.\n2. 10 g Trocken-hefe wurden w\u00e4hrend 3 Stunden mit 100 ecm 2 \u00b0/o iger KH2P04-L\u00f6sung behandelt. Filtration und Trocknen wie bei 1.\nJe l g der nach 1 und 2 vorbehan-\n30\n10\n.\t\u201d\u25a01\u201c\t\tv \u2022\t\n1 ! \u2019 \u2022 _\t\t'\u2022*\t\t\n\tV\tJ--- i\u2014\t\t\t\t\u2014\ti\t\u2014\nSO 100\nMinuten\ndelten Hefe wurden mit 25 ccm 8 Ho iger Glukosel\u00f6sung verhetzt. G\u00e4rungstemperatur 30,6\".\nDurch Vorbehandlung unserer Hefe mit Rohrzuckerl\u00f6sungen wird die weitere G\u00e4rkraft der Hefe nicht beeinflu\u00dft. G\u00e4rt, hingegen die Hefe in Gegenwart von Phosphat, so zeigt sich dann die G\u00e4rkraft unserer Hefe verst\u00e4rkt.1)\nEs kann angenommen werden, da\u00df. hier der g\u00fcnstige Einflu\u00df des Phosphates mit dem konstanten Phosphatgehalt in der Hefe zusammenh\u00e4ngt. Wir haben in folgenden Versuchen die Hefe in Gegenwart anderer Bestandteile ihrer Asche, n\u00e4mlich in Gegenwart von Mg-, Ca- und Ionen, verg\u00e4ren lassen.\nVersuche: 30 g Hefe H g\u00e4ren w\u00e4hrend 2 Stunden 300 ccm einer 10\u00b0/oigen Rohrzuckerl\u00f6sung, unter Zusatz von :\nI.\t1,5 g MgS04,\nII.\t1,5 g CaCl,,\nIII.\tCaS04 (ges\u00e4ttigte L\u00f6sung).\nDer Parallelversuch ohne Zusatz\nist mit IV bezeichnet.\nDas Resultat geht aus den Kurven der Fig. 5 hervor. Von den drei Salzen beschleunigte nur . KiM-\nEuler und Lundeqvist. Diese Zeitschrift, Bd. 72,1911.\nVgl. hierzu die zahlreichen Versuche von Lange (W\u00f6cli. f. Brauerei, 1907).\n\u2022\t7* '\u25a0","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100 H. Euler und S. Kullberg, \u00dcber das Verhalten von Hefenenzyme.\ndas CaS04 die G\u00e4rung. Wird eine 10\u00b0/o ige \u00c7lukosel\u00f4sung durch 0,5 g abgepre\u00dfte Hefe H bei 30\u00b0 mit der Geschwindigkeit 1 vergoren,l) so betr\u00e4gt die G\u00e4rungsgeschwindigkeit, wenn die gleiche L\u00f6sung 2\u00b0/oig in bezug auf NaH8P04 ist, k \u2014 1,4.\nWird die gleiche Hefe getrocknet, so ist die Beschleunigung erheblich gr\u00f6\u00dfer, wie der folgende Versuch zeigt; bei welchem die L\u00f6sung a in bezug auf NaH8P04 l\u00b0/oig war. w\u00e4hrend die L\u00f6sung b kein Phosphat enthielt.\nUnmittelbar nach der letzten Ablesung wurde die Drehung der L\u00f6sung ermittelt, um die Menge des in der Zeit t verschwundenen Zuckers mit der Menge der in der gleichen Zeit entwickelten Kohlens\u00e4ure zu vergleichen. Solche Vergleiche hat der eine von uns mit lebender Hefe angestellt; sie gaben einen Aufschlu\u00df \u00fcber die Menge der in der L\u00f6sung anwesenden Zwischenprodukte.2)\nTabelle 6.\nMinuten\tccm a\tco4 b\tIn \u00b0/o der gesamten CO* * a | b\tDrehung a | b\t\tDrehungs\u00e4nderung in\u20190/\u00ab a | b\t\n0\t0,0\t0,0\t0,0 j 0,0\t2,15\t2,15\t0.0\t0,0\n300\t29,0\t16,2\t\u2014 i\t\u25a0\u2014\t\u2014\t\t\u2022\t\u2014\t\t. \u2019\n400\t36,5\t19,5\ti\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\u2022'\n1320\t77,0\t34,0\t14,38 i 6,35\t1,82\t2,03\t15,82\t5,12\nDie Differenz zwischen der entwickelten C02 und dem umgewandelten Zucker ist hier auffallenderweise sehr viel geringer als bei der G\u00e4rung mit lebender Hefe, wo zuweilen die Drehungs\u00e4nderung das Doppelte des aus den entwickelten Kohlens\u00e4uren theoretisch berechneten Wertes betr\u00e4gt. Wir behalten uns die Erweiterung und Berechnung dieser Versuche auf eine folgende Mitteilung vor.\n11. Euler und G. Lundeqvist, Diese Zeitschrift, Bd. 72, 1911.\n*) H. Euler und A. Fodor, Svenska Vet. Akad. Arkiv f. Kemi. Bd. 4, 1911.","page":100}],"identifier":"lit19265","issued":"1911","language":"de","pages":"85-100","startpages":"85","title":"\u00dcber das Verhalten freier und an Protoplasma gebundener Hefenenzyme","type":"Journal Article","volume":"73"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:04:26.341207+00:00"}