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{"created":"2022-01-31T14:03:48.916875+00:00","id":"lit19268","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Oswald, Adolf","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 73: 128-130","fulltext":[{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Darstellung von \u00df-Jodindol.\nVc>n\nAdolf Oswald.\nAu\u00ab .lein ajrikuHurchemisi heii Laboratorium des Eidgen\u00f6ssischen Polytechnikums\nin Z\u00fcrich.)\n(Der Redaktion zugegangen am 30. Mai l'Jll.i\nIm Band 60 auf S. 289 dieser Zeitschrift habe ich gezeigt, da\u00df durch einfaches Behandeln mit Jodtinktur bei Zimmertemperatur in Gegenwart der berechneten Menge Alkali a-Methyl-indol in alkoholischer L\u00f6sung sich in das Monojodsubstitutionsprodukt \u00fcberf\u00fchren l\u00e4\u00dft, das beim Verd\u00fcnnen der L\u00f6sung mit essigs\u00e4urehaltigem Wasser in sch\u00f6nen wei\u00dfen Krystallen ausf\u00e4llt.1) Beim \u00dcbertragen dieser Versuchsanordnung auf das Indol erhielt ich kein definierbares Produkt: die L\u00f6sung nahm ein dunkelbraunes Kolorit an und beim Ans\u00e4uern schieden sich schmutzigblauschwarze Flocken aus. Auch als ich den Jodierungsproze\u00df bei 0\u00b0 vornahm und den 96\u00bb/oigen Alkohorturch absoluten ersetzte, kam ich zu demselben negativen Resultat. Durch das Jod fand eine Oxydation des leicht oxydablen Indolmolek\u00fcls statt (unter teilweiser Bildung von Indigo, wie sich aus der Blauf\u00e4rbung entnehmen lie\u00df). Ich gelangte jedoch zum Ziel, als ich als L\u00f6sungsmittel mit Wasser soweit verd\u00fcnnten Alkohol nahm, da\u00df das Indol sich eben noch l\u00f6ste. Bei der Einwirkung von Jod fiel dann ein \u00fcppiger krystallinischer.\n\u2018) Kurz vorher war eine Arbeit von H. Pauly und K. Gundermann (Ber. d. Deutsch, ehern. Ges., Bd. 41, S. 3999 [1908]) erschienen, welche durch Jodiercn in w\u00e4sseriger L\u00f6sung zum gleichen Resultat gelangt w\u00e4ren. Meine Versuche waren vollst\u00e4ndig unabh\u00e4ngig von denen der beiden Autoren angestellt worden und waren bereits abgeschlossen, als ihre Arbeit erschien. Aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden war die Publikation meiner Versuche erst am Schlu\u00df des Winters erfolgt.","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Darstellung von \u00df-Jodindol.\t129\nschneewei\u00dfer Niederschlag aus, der sich als ein Monojod-indol erwies.\nDas Verfahren lehnt sich im Prinzip dem von Pauly und Gundermann angewandten Modus an, der seinerseits eine f\u00fcr den konkreten Fall vorgenommene Modifikation des alten Messinger-Vortm\u00e0nnsch\u00e9n Verfahrens zur Jodierung von Phenolen darstellt. Wie Pauly und Gundermann hervorheben, ist aber bei ihrem Verfahren, das einer Jodierung in w\u00e4sseriger L\u00f6sung gleichkommt, nur unter sehr vorsichtigem Jodzusatz und unter Anwendung sehr gro\u00dfer Mengen Wassers (also aus sehr verd\u00fcnnter L\u00f6sung) ein farbloses kry-stallinisches Produkt erh\u00e4ltlich, wogegen die Anwendung verd\u00fcnnten Alkohols weit rascher und glatter zum Ziele f\u00fchrt und keine weiteren Kautelen erfordert.\nDer Jodierungsproze\u00df gestaltet sich folgenderma\u00dfen: 0,2 g Indol wurden in 20 ccm 96\u00b0/oigen Alkohols gel\u00f6st und dazu 4 cpm 10\u00b0;oiger Kalilauge (= 1 Mol. KOH) gebracht, worauf die L\u00f6sung mit Wasser bis zur beginnenden; Tr\u00fcbung versetzt wurde. (An Stelle der Kali- oder Natronlauge l\u00e4\u00dft sich auch Natriumcarbonat oder-bicarbonat verwenden.) Alsdann wurde unter Sch\u00fctteln eine Aufl\u00f6sung von 0,43 g Jod in w\u00e4sseriger Jodkaliuml\u00fcsung in kleinen Portionen in kurzen Abst\u00e4nden und ohne weitere Kautelen hinzugesetzt.1) Es schied sich sofort ein schneewei\u00dfer, aus Schuppen bestehender K\u00f6rper aus. Auf der Nutsche gesammelt, wurde er in Alkohol, gel\u00f6st und daraus mit Wasser, dem Essigs\u00e4ure zugesetzt worden war, gef\u00e4llt. Im Vakuum getrocknet, schmolz er bei 72\u00b0 und zeigte einen f\u00fcr Monojod indol berechneten Jodgehalt.\n0.1243 g Substanz ergaben 0.1196 g \u00c0gJ ~=- 01,97% J.\nBerechnet f\u00fcr C\u201eHtiNJ : 52,26\u00b0;\u00ab:\t\u2022 \\\t.\nSomit handelt es sich um ein Monojodsubstitutionsprodukt. Der K\u00f6rper ist sehr unbest\u00e4ndig und schw\u00e4rzt sich an der Luft.\n\u00df-Methvlindol (Skatol) lie\u00df sich weder auf die in. meiner fr\u00fcheren Arbeit beschriebene Weise noch auf diese jodieren.\n') ln meiner oben erw\u00e4hnten Arbeit ist ein Druckfehler stehen geblieben. Es soll dort hei\u00dfen, da\u00df zur Jodierung von 1 g a-Methyl-mdol nicht 1,2 g J notwendig sind, sondern 1.9 g.\nIloppc-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXIII.\t9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130 Adolf Oswald, Zur Darstellung von \u00df-Jodindol.\nEs l\u00e4\u00dft sich daraus in \u00dcbereinstimmung mit Pauly und Gundermanns Befunden entnehmen, da\u00df das Jod in \u00df-Stel-lung eintritt, und da\u00df auch das Jod-a-methylindol die fr\u00fcher von mir und ebenso von den beiden erw\u00e4hnten Autoren angenommene Formel hat:\n/V'/\\ c-J\nj !\t)f'.H\t|\t1 >C C.H. .\n\\/ N<.\t\\/ Nil\nUnter diesen Umst\u00e4nden war es zu erwarten, da\u00df auch andere \u00df-Substitutionsprodukte sich nicht direkt jodieren lie\u00dfen. In der Tat gelUng es mir nicht, aus Tryptophan1) auf die angegebene Weise ein krystallinisches Jodierungsprodukt zu erlangen.\n') Das Pr\u00e4parat verdanke ich der Liebensw\u00fcrdigkeit des Herrn Prof. Ellinger in K\u00f4nigsb\u00e9rg.","page":130}],"identifier":"lit19268","issued":"1911","language":"de","pages":"128-130","startpages":"128","title":"Zur Darstellung von b-Jodindol","type":"Journal Article","volume":"73"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:03:48.916881+00:00"}