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{"created":"2022-01-31T14:06:08.333563+00:00","id":"lit19272","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Edelstein, F.","role":"author"},{"name":"E. Welde","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 73: 152-156","fulltext":[{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die quantitative Bestimmung fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren.\n(Notiz zu gleichlautender Arbeit von R. S. Caugheyj\nVon\nF. Edelstein und E. Weide, Berlin.\n(Aus dem Kaiserin Auguste Victoria-Hause zur Bek\u00e4mpfung der S\u00e4uglingssterblichkeit im Deutschen Ft eiche: Dirigent I\u2019rof. Langstein.)\n(Der Itedaktion zugegangen am U. Juni 1911.)\nItn letzten Heft dieser Zeitschrift hat R. S. Caughey1! die von uns*) beschriebene Methode der quantitativen Bestim mutig fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren einer Kritik unterzogen; er h\u00e4lt dieselbe f\u00fcr die quantitative Ermittlung der freien fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren f\u00fcr brauchbar, erhebt jedoch f\u00fcr die Bestimmung der gebundenen fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren den Einwand, da\u00df die in einer w\u00e4sserigen Suspension im Vakuumdampf unter Zugabe von Phosphors\u00e4ure destillierten F\u00e4eces einer die Resultate beeintr\u00e4chtigenden Hydrolyse unterliegen. Er fa\u00dft seine Resultate folgenderma\u00dfen zusammen : Die Vakuumdampfmethode, wie sie zuerst von Weide f\u00fcr die quantitative Bestimmung freier fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren angewandt wurde, ist, abgesehen von den kleinen durch Schwankungen im Vakuum, durch die Dampfentwicklung und durch geringe Mengen von Milchs\u00e4ure bedingten Fehlern, ziemlich genau, wenn die obenerw\u00e4hnte Korrektur f\u00fcr Kohlens\u00e4ure und fl\u00fcchtige Phosphors\u00e4ure angebracht wird. F\u00fcr die Bestimmung der Gesamtacidit\u00e4t ist sie jedoch ungenau und das Verfahren dauert viele Stunden.\nDurch Darstellung eines alkoholischen Extraktes in der obenangegebenen Weise und durch Vakuumdampfdestillation\n*) Robert S. McCaughey, \u00dcber die quantitative Bestimmung fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren in den Faeces. Diese Zeitschrift. 72. Bd.. S. 140, 1011.\n*) E Weide. Eine neue quantitative Bestimmung fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren. Biochemische Zeitschrift, Bd. 28. S. 510.1910. \u2014 Bahrdt. Edelstein. Langstein. Weide. Untersuchungen \u00fcber die Pathogenese der Verdauungst\u00fcrimgeri im S\u00e4ughngsalter. Zeitschrift f\u00fcr Kinderheilkunde. 1. Bd . S. 199. 19.10.","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die quantitative Bestimmung fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren. 153\nerlangt man schon in zwei Stunden Resultate, die fast \u00fcbereinstimmend genau sind. Bei der Destillation einer w\u00e4sserigen Aufschwemmung, wie Weide dies tut, unter Vakuumdampf mit Phosphors\u00e4ure von D \u2014 1,12, ist es unm\u00f6glich, eine Endreaktion in zwei Stunden zu erhalten, wenn man auch nur 5 g Substanz nimmt\u00bb.\nWir m\u00fcssen demgegen\u00fcber betonen, da\u00df wir (bei. \u00fcber 100 Destillationen von in Wasser aufgeschwemmten. Faeces) andere Erfahrungen gemacht haben : Im allgemeinen verbrauchte die zweite Vorlage der Phosphors\u00e4uredestillation durchweg 1 a, sehr oft nur Vs des ersten Destillates an \u00ab/io-Natronlauge, nur in sehr wenig F\u00e4llen, wenn die Druckverh\u00e4ltnisse ung\u00fcnstig waren (dann ist aut Augenblicke eine st\u00e4rkere Erhitzung nicht zu vermeiden) haben wir im zweiten Destillat eine gr\u00f6\u00dfere Menge S\u00e4uren als sonst beobachten k\u00f6nnen.\nAllerdings mu\u00df man streng darauf achten, da\u00df die Phosphors\u00e4ure mechanisch nicht mitgerissen wird, von der einige wenige Tropfen das Resultat vollkommen ver\u00e4ndern. Wir haben deshalb sehr oft das Destillat auf Phosphors\u00e4ure gepr\u00fcft.\nMcCaughey gibt folgendes Beispiel an: 15 g Stuhl wurde in Wasser aufgeschwemmt, auf 1000 ccm aufgef\u00fcllt, davon wurde '/s Volumen iin Vakuumdampf unter Zugabe von 10 ccm Phosphors\u00e4ure von 1.12 D destilliert.\nDas Destillat\tverbraucht\tin 1\tStunde\t5.4 n/io-NaOH\n1\t\u00bb\t1\t\u00bb\t2\tStunden\t3.4\t\u00bb\t\u2022\n* . . \u00bb. \u00bb \u00bb ' > 2.0 ,\u00bb \u2018 . . \u2022\n\u00bb\t\u00bb\t*\t\u00bb\t4\t\u00bb\t\u25a0 1.7.\t\u00bb\n*\u25a0\t.\t\u25a0\t\u25a0\t\u00bb\t\u00bb\t5\t\u00bb\t.\t3.0\t\u00bb\t\u2022\t'V .\n\u2022 * ' \"\t\u25a0\t*\t*\t\u00bb\t6\t\u00bb\t1.3\t\u00bb\nSS\t17.4\t\u2022 \u2022 l\nDiesem Resultat stellten wir unsere aus verschiedenen Versuchen hervorgegangene gegen\u00fcber.\t*\t\u2019\tV\nVersuche von Stafford McLean und von v. Csonka.')\nI. 5.69 g Stuhl schwachsauer, in etwa 150 Wasser suspendiert.\nA. Destillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1 2.6 ccm n/io-NaOH.\n2. 0,3 \u00bb\t\u00bb\t;\n\u25a0) Diese. Versuche werden demn\u00e4chst an anderer Stelle publiziert werden.\t.","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"F. Edelstein und E. Weide,\nB. Destillation mit 7,5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12.\n1.\tH,35 ccm n/\u00abo-NaOH.\n2.\t0.55\t\u00bb\t\u00bb\nII.\t12,63 g Stuhl schwach saiier.\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1.\t1.0 ccm n/io-NaOH.\n2.\t- \u00bb\nB.\tDestillation mit 7,5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12.\n1.\t11,85 ccm n/io-NaOH.\n2.\t2.0\t\u00bb\t\u00bb\nIII.\t20,14 g Stuhl sauer.\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1.\t11,45 ccm n/io-NaOH.\n2.\t2.0 '\t\u00bb.\t\u2022-*\nB.\tDestillation mit 7.5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12.\n1.\t11.3 ccm n/i\u00ab\u00bb-NaOH.\n2.\t1,15 \u00bb\t\u2022 'i\nIV.\t6,97 g Stuhl schwach sauer.\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1.\t2,4 ccm n/io-NaOH.\n2.\t0,3\t\u00bb\t\u25a0\t\u00bb\nB.\tDestillation mit 7.5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12. 1. 8,2 ccm n/io-NaOH.\n. 2. 0.1 \u00bb\nV.\t2,5 g Stuhl fast neutral.\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1.\t0 ccm n/io-NaOH (alkalischer Destillat!)\n2.\t\u2014\u00bb. \u00bb \u00bb\nB.\tDestillation mit 7,5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12.\n1\t2,5\tccm\tn/io-NaOH.\n2.\t1.4 \u00bb \\.\n3.\t0.9\t\u00bb\t\u00bb\nVI.\t9,7 g Stuhl sauer.\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1.\t0,5 ccm n/io-NaOH.\n2.\t\u2014 \u00bb \u00bb\nB.\tDestillation mit 7.5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12.\n1.\t8.4 ccm \u00abv\u2019to-N\u00e4OH..\n2.\t0.4 \u00bb\nVII.\t10.25 g Stuhl sauer.\nA. Destillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1. 0,3 ccm n/ip-NaOH.\n. 2. - \u00bb","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die quantitative Bestimmung fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren. 155\nB. Destillation mit 7,5 ccm Phosphors\u00e4ure voni D \u20141,1*2.\n1.\t8,8 ccm n/io-NaOH.\t\u2022. '<\n2.\t1.8 \u00bb - \u00bb\nVIII. 8,71 g Stuhl fast neutral.'\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n1.\t0,1 ccm ri/to-NaOH.\n2.\t\u2014\u2022\u00bb *\nB.\tDestillation mit 7,5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141.12.\n1.\t10,4 ccm \"Ao-NaOH.\n2.\t1,9 \u00bb\nIX. 47,28 g Stuhl stark sauer.\n\u00bb\nA.\tDestillation ohne Phosphors\u00e4ure.\n2 | 9,2 ccm n/t#\"NaOH.\nB.\tDestillation mit 7,5 ccm Phosphors\u00e4ure von D \u20141,12.\n1.\t45.1 ccm n/io-NaOH.\n2.\t14,7\t\u00bb\t\u25a0\t\u2022\u00bb\n3.\t8.2 \u00bb\t\u00bb\t.\t..\n4.\t5.1\t\u00bb\t\u00bb\n5.\t2.7 \u00bb\t,\t\u00bb\n. 6. 0,9 ' *\t*\t..\n7. 0.4 \u00bb\t\u00bb\nDas Destillat jeder Stunde betrug durchschnittlich 750 ccm.\nBei gr\u00f6\u00dferen Mengen von Stuhl (25 g und dar\u00fcber) mu\u00df man l\u00e4nger als 2 Stunden destillieren, aber auch hier kommt man zu einem Endpunkt, wie dies der letzte Versuch deutlich zeigt.\nDa\u00df infolge der Empfindlichkeit der Kohlens\u00e4ure , gegen\u00fcber Phenolphthalein ein kleiner Titrationsfehler entsteht, ist selbstverst\u00e4ndlich. Wir waren uns dessen vollkommen bewu\u00dft, mu\u00dften aber doch zu Phenolphthalein greifen, weil es, was ja McCaughev selbst erprobt hat, sehr scharf den Farbenumschlag zeigt, Da\u00df wir nicht darauf hingewiesen, im speziellen nicht angegeben haben, wieviel man von der verbrauchten Kubikmeterzahl Natronlauge als Korrektur abzuziehen h\u00e4tte, liegt daran, da\u00df es eine allgemein bekannte, in jedem analytischen Lehrbuche verzeichnte. Tatsache ist, da\u00df destilliertes Wasser Kohlens\u00e4ure enth\u00e4lt und bei Anwendung von Phenolphthalein als Indikator 0,5 bis sogar 2 ccm n!io-Natronlauge","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"1\u00d66\tF. Edelstein und E. Weide, \u00dcber Fetts\u00e4uren.\nverbraucht und weil es au\u00dferdem von der Qualit\u00e4t des destillierten Wassers abh\u00e4ngt, wie die Korrektur ausfallt.\nAur Bestimmung der gesamtfl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren w\u00e4re es selbstverst\u00e4ndlich prinzipiell besser, die Faeces (durch alkoholische Extraktion) von den Eiwei\u00dfk\u00f6rpern zu befreien; auch wir haben diese M\u00f6glichkeit in Erw\u00e4gung gezogen, sind aber sp\u00e4ter davon abgekommen, weil es fraglich war, ob durch Extraktionen, nachtr\u00e4gliches Absaugen usw. nicht Verluste entstehen, die quantitativ wahrscheinlich mehr in die Wagschale fallen, als die \u00fcbrigens auch von uns in ganz geringen Mengen als m\u00f6glich hingestellte Hydrolyse. Ob eine quantitative Extraktion besonders der niederen Fetts\u00e4uren ' und ihrer Salze mit Alkohol m\u00f6glich ist (speziell der S\u00e4uglingsstuhl enth\u00e4lt sehr viel Wasser), k\u00f6nnen wir vorl\u00e4ulig nicht entscheiden : dar\u00fcber gibt auch die Arbeit von McCaughey keine gen\u00fcgende Aufkl\u00e4rung, da diesbez\u00fcgliche Kontrollversuche fehlen.","page":156}],"identifier":"lit19272","issued":"1911","language":"de","pages":"152-156","startpages":"152","title":"\u00dcber die quantitative Bestimmung fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren. (Notiz zu gleichlautender Arbeit von R. S. Caughey)","type":"Journal Article","volume":"73"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:06:08.333568+00:00"}