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Glykocholsäure und Paraglykocholsäure

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{"created":"2022-01-31T14:27:45.359413+00:00","id":"lit19303","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Letsche, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 73: 308-311","fulltext":[{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"Glykochols\u00e4ure und Paraglykochols\u00e4ure.\nVon\nE. Letsche.\nMit einer Abbildung im Text,\n(Aus dem physiolog.-chein, Institut der Universit\u00e4t T\u00fcbingen.) (Oer Redaktion zugegangen am 23. Juni 1911.)\nVor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle1) eine kleine Mitteilung \u00fcber Glykochols\u00e4ure und Paraglykochols\u00e4ure gebracht. Als Resultat meiner damaligen Untersuchung hatte sich ergeben, da\u00df die Paraglykochols\u00e4ure aus Glykochols\u00e4ure unter dem Einflu\u00df erh\u00f6hter Temperatur entsteht und da\u00df diese beiden S\u00e4uren als physikalische Isom\u00e8re anzusehen sind. Neuerdings hat Knoop2) die Richtigkeit der Auffassung des Verh\u00e4ltnisses der beiden S\u00e4uren zu einander angezweifelt und mit dem Hinweis darauf, da\u00df die Glykochols\u00e4ure l1'* Mol. Krystallwasser enth\u00e4lt, was bisher \u00fcbersehen worden war, die Frage aufgeworfen, ob die Paras\u00e4ure vielleicht nicht einfach nur eine krystallwasserfreie Form der Glykochols\u00e4ure darstelle.\nIch habe seinerzeit dem Wassergehalt der Glykochols\u00e4ure keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt und f\u00fcr alle meine Versuche Material, das bis zur Gewichtskonstanz getrocknet worden war, verwendet. Die Glykochols\u00e4ure war bei gew\u00f6hnlicher Temperatur im Vakuum \u00fcber konzentrierter H2S04, die Paras\u00e4ure zum Teil ebenso, zum Teil bei 105\u00b0 getrocknet worden; beide S\u00e4uren enthalten dann, wie meine Analysen zeigen,3) kein Krystallwasser mehr; die von mir festgestellten Unterschiede der beiden konnten also nicht auf Verschiedenheit im Krvstallwassergehalt zur\u00fcckgef\u00fchrt werden. Wenn ich trotzdem den Einwand von Knoop gepr\u00fcft habe, so geschah dies vor allem mit R\u00fccksicht auf die Frage, ob die Paraform nicht am Ende auch Krystallwasser enthalte. Ich habe dabei\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 60. S. 402.\n*).Die Gallens\u00e4uren von Fr. Knoop. Biochem. Handlexikon herausgegeben von E. Abderhalden. Bd.. 3. S. 312. 1911.\nDiese Zeitschrift. Bd. 60, S. 467 und 472.","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Glykochols\u00e4ure und Paraglykochols\u00e4ure.\t309\ndie Angabe von Knoop, da\u00df Glykochols\u00e4ure mit l1 2 Mol. Wasser krystallisiert, best\u00e4tigt gefunden und zugl\u00e9ich feststellen k\u00f6nnen, da\u00df auch die Paras\u00e4ure Krystallwasser \u2014 und zwar 1 Mol. enth\u00e4lt. Die weiter unten beschriebene Beobachtung, da\u00df die aus krystallwasserhaltiger Glykochols\u00e4ure und P\u00e4ra-s\u00e4ure zu erhaltenden wasserfreien Formen bei der Wasseraufnahme aus feuchter Luft sich verschieden verhalten, ergab eine neue St\u00fctze f\u00fcr die Auffassung der beiden S\u00e4uren als Isomere.\nDie Glykochols\u00e4ure, aus Galle, die auf Zusatz von \u00c4ther und konzentrierter HCl spontan krystallisiert, \u2018) erhalten, wurde 3 mal aus H20 umkrystallisiert ; die Paras\u00e4ure habe ich aus 3 mal umkrystallisierter Glykochols\u00e4ure dargestellt, indem ich diese mit Wasser zu einem nicht zu dicken Brei anr\u00fchrte, diesen 3\u20144 Stunden auf dem kochenden Wasserbade erhitzte, dann rasch absaugte und die perlmuttergl\u00e4nzende wei\u00dfe Masse einige Male mit kochendem Wasser auswusch. Nach diesem Verfahren erh\u00e4lt man die Paras\u00e4ure sicherer und reiner, als wenn man trockene Glykochols\u00e4ure einige Zeit auf etwa 105\u00b0 erhitzt.2)\nMan erh\u00e4lt sie dabei in Form d\u00fcnner Tafeln, die an den Schmalseiten meist stark korrodiert sind; allseitig ausgebildete Krystalle sind selten; sie zeigen die in nebenstehender Figur abgebildete Form; zum Vergleich sind die Formen, in welchen Glykochols\u00e4ure aus w\u00e4sseriger L\u00f6sung sich abscheidet, in gleicher Vergr\u00f6\u00dferung mit abgebildet.\tv.\n* ' . . \u00bb .\nDiese Zeitschrift, Bd. 60, S. 464.\n*) ln der fr\u00fcheren Mitteilung ist infolge eines Versehens 115\u00b0 statt 105\u00b0 angegeben. Bei dieser Temperatur (115\u00b0) tritt, wie folgende Zahlen zeigen, schon teilweise Zersetzung ein. die sich \u00e4u\u00dferlich durch eine Gelbf\u00e4rbung zu erkennen gibl.\n0,2658 g Glykochols\u00e4ure (lufttrocken) verlieren innerhalb 8 Stunden bei 115\u00b0 0,0182 g = 6,85 \u00b0/o ihres Gewichts ; beim Stehen an feuchter Luft werden innerhalb 5><24 Stunden nur 0.0117 g = 4,5l\u00f6;u wieder aufgenommen;\t\u2022\n0,2684 g Paras\u00e4ure geben unter gleichen Bedingungen in 8 St\u00fcnden 0.0121 g = 4,51 \u00b0/o ab; innerhalb 5 Tagen werden 0,0111 g = 4,15\u00ae/* * wieder aufgenommen.","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nE. Letsche,\nParaglykochols\u00e4ure\nf-200\nGlykochols\u00e4ure\nLufttrockene Glykochols\u00e4ure gab bei der Analyse folgende Zahlen :\n0,1371 g Substanz gaben 0,3190 g C02; 0,1174 g HsO.\n0,5063 \u00bb\t\u00bb\" liefern 10,75 ccm n/m-NH3.\nFtir G2eH4306N . 1*/2 H20:\nBerechnet: 63,36 \u00ae/o G 9,41 \u00ae/0 H 2,85o/o N.\nGefunden: 63,46 \u00b0/o G 9,57\u00b0/o H 2,97o/o N.\nKrystallwasserbestimmung :\n0,4672 g Substanz verlieren im Vakuum \u00fcber H2S0, innerhalb 7 Tagen 0,0250 g = 5,35\"/0 H20, die im Laufe von 2 Tagen aus feuchter Luft wieder aufgenommen wurden.\nF\u00fcr C26H430\u00c4N \u2022 Vit HgO berechnet 5,50\u00b0/\u00ab H20.\n0.1377 g Paraglykochols\u00e4ure (lufttrocken) liefern 0.3264 g C02; 0,119? g H20. F\u00fcr C26H4306N . H20:\nBerechnet: 64,54 \u00b0/o G 9,38 \u00ae/o H.\nGefunden: 64,65 \u00b0/o C 9,68\u00b0/o H","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Glykochols\u00e4ure und Paraglykochols\u00e4ure.\t311\nKrystallwasserbestimm\u00fcng :\n0,7257 g Paras\u00e4ure verlieren \u00fcber HaS04 im Vakuum\ninnerhalb 6 Tagen 0,0236 g == 3,25\u00ab/o HsO;\n0,7021 g Paras\u00e4ure (vakuumtrocken) nehmen an feuchter Luft in 2 Tagen 0,0242 g = 3,34\u00b0/o HaO wieder auf.\nBei wiederholtem Trocknen bei 105\u00b0 (nicht h\u00f6her) verlieren 0,7263 g lufttrockene Paras\u00e4ure 0,0261 g HaO = 3,60 \u00ae/o.\nF\u00fcr Gi6H4306N \u2022 HaO berechnet 3,73\u00b0/o.\nW\u00e4ren die Unterschiede der beiden S\u00e4uren lediglich in dem verschiedenen Krystallwassergehalt begr\u00fcndet, so m\u00fc\u00dfte man erwarten, da\u00df die krystallwasserfreie Substanz beim Liegen an feuchter Luft dieselbe Menge Wasser aufnehmen werde, gleichg\u00fcltig ob man von der einen oder der anderen der beiden krystallwasserhaltigen S\u00e4uren ausging. Wie die oben wiedergegebenen Zahlen zeigen, ist dies jedoch nicht der Fall : vielmehr nimmt die Trockensubstanz der Paraform nur 1 Molek\u00fcl, die andere dagegen wieder IV* Molek\u00fcl Wasser auf. Diese Tatsache w\u00fcrde allein schon gen\u00fcgen, die beiden Sauren als verschiedene Formen zu charakterisieren, auch wenn man die weiter unten angegebene Differenz in den Zersetzungspunkten der beiden krystallwasserfreien Formen nicht kennen w\u00fcrde.\nAbgesehen vom Krystallwassergehalt, der Krystallf\u00f6rm und der geringeren L\u00f6slichkeit in Wasser unterscheidet sich die Paras\u00e4ure von Glykochols\u00e4ure auch noch durch ihren wesentlich h\u00f6heren Zersetzungspunkt.\nBei raschem Erhitzen sintert krystallwasserfreie Glykochols\u00e4ure bei 130\u2014132\u00b0 vollkommen zusammen und zersetzt sich unter Aufsch\u00e4umen bei 154\u2014155? ; im gleichen Bad erhitzt zeigt die krystallwasserfreie Paraform bis gegen 190\u00b0 keine Ver\u00e4nderung: bei 193\u2014194\u00b0 tritt ganz leichtes Sintern, bei 198\u00b0 Zersetzung ein.\nKrystall wasserhaltige Glykochols\u00e4ure sintert bei raschem Erhitzen bei 126\u00b0; bei 130\u00b0 ist ein lebhaftes Aufsch\u00e4umenzu beobachten: im gleichen Bad zeigt die krystalhvasserhaltige Paraform bei 186\u00b0 ein leichtes Sintern und zersetzt sich unter Aufsch\u00e4umen bei 198\u00b0.","page":311}],"identifier":"lit19303","issued":"1911","language":"de","pages":"308-311","startpages":"308","title":"Glykochols\u00e4ure und Paraglykochols\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"73"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:45.359418+00:00"}

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