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{"created":"2022-01-31T14:02:33.723933+00:00","id":"lit19305","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 73: 314-316","fulltext":[{"file":"p0314.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zu der Arbeit von H. Euier und A \u00abZur Kenntnis des Hefegummis\u00bb.\nVon\nE. Salkowski.\n\u00bber Redaktion zugegangen am 7. Juli 1911\nFodor:\nDie Arbeit von Euler und Fodor in dieser Zeitschrift (Bd. 72 S. 340i n\u00f6tigt mich zu einigen Bemerkungen.\nI.\tEuler und Fodor beginnen ihre Abhandlung mit den Worten:\n\u00abStellt man Pr\u00e4parate von Hefeinvertase dar. sei es durch Extraktion der getrockneten Zellen mit Wasser, sei es aus autol ysierter Hefe so enth\u00e4lt das enzymatisch wirksame Produkt reichliche Wengen eines Kohlenhydrates, welches Salkowski als Hefegummi bezeichnet hat. Die Invertiisepi\u00e4paratc liefern n\u00e4mlich mit Fehlingscher L\u00f6sung das vor Salkowski beschriebene Kupfersalz des Gummis, das nach der Hydrolyse Mannosehvdrazon liefert.\u00bb\nDanach k\u00f6nnte es scheinen, als ob Euler und Fodur den Gehalt der Invertinpr\u00e4parate an Hefegummi erst entdeckt h\u00e4tten, w\u00e4hrend diesei Befund tats\u00e4chlich von mir herr\u00fchrt: *) ich habe nicht allein auf den Gehalt der Invertinpr\u00e4parate an Hefegummi, welcher eine Aufkl\u00e4rung f\u00fcr den niedrigen N-Gehalt der Invertinpr\u00e4parate gibt, und auf den Nachweis durch Fehlingsche L\u00f6sung aufmerksam gemacht, sondern auch in einer Anzahl von Invertinpr\u00e4paraten den Gehalt an Hefegummi quantitativ bestimmt Den Autoren scheint dies entgangen zu sein, sonst k\u00f6nnten sic den Sachverhalt doch nicht als scheinbar neu mitteilen, ohne sich auf mich zu beziehen oder \u00abbekanntlich\u00bb hinzuzusetzen.\nII.\tWeiterhin sagen die Verfasser:\t'\n\u00abNun haben es einerseits die im hiesigen Laboratorium angestellten Reinigungsversuche sehr unwahrscheinlich gemacht, da\u00df die Invertase, wie fr\u00bbh*r fast durchweg angenommen wurde und jetzt noch vielfach angenommen wird, ein Einwei\u00dfk\u00f6rper ist, denn nach der Behandlung der Pr\u00e4parate mit Kaolin und anderen Adsorplionsmitteln f\u00fcr Eiwei\u00dfstoffe bleibt ein Rest von hoher Aktivit\u00e4t zur\u00fcck. Anderseits sind offenbar eine Reihe chemischer Reaktionen dem Hefegummi und der Invertase gemeinsam, und es wird hierdurch die Annahme nahegelegt, da\u00df die Invertase selbst ein h\u00f6heres Kohlenhydrat und zum Hefegummi chemisch verwandt ist.\u00bb\n\u2022) Diese Zeitschrift. Bd. 31, S. 305 (1900/lfM)l).","page":314},{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zu der Arbeit von H. Euler und A. Fodor,\u2019 315\nDazu habe ich folgendes zu bemerken :\n1.\tOb das Verhalten zu Kaolin ganz beweisend ist, ') mag hier un-er\u00f6rtert bleiben, jedenfalls hat schon vor langen Jahren M. Bart.h,*) der unter meiner Leitung arbeitete, mit aller Bestimmtheit ausgesprochen, da\u00df das Invertin kein Eiwei\u00dfk\u00f6rper sei, ebenso ich selbst sp\u00e4ter auf Grund von Reaktionen (1. c., S. 815).\n2.\tWelche Reaktionen dem Invertin und dem Hefegummi gemeinsam seien, haben die Autoren leider nicht n\u00e4her ausgef\u00fchrt. Eine Beziehung des Invertins zu Kohlenhydraten ist schon \u25a0 von verschiedenen Autoren, so von Osborne und K\u00f6lle, dann auch von Hafner ange- 1 nommen worden, in der zitierten Arbeit, sowie in einer sp\u00e4teren, auf die ich gleich zu sprechen komme, habe ich die Gr\u00fcnde er\u00f6rtert, warum ich. im Gegensatz zu den genannten Autoren, in dem Gehalt der Invertinpr\u00e4parate an Gummi nur eine Verunreinigung sehe. Aber ganz abgesehen von den Gr\u00fcnden, die f\u00fcr meine Auffassung sprechen, ist es mir ja gelungen (nicht konstant, aber doch wiederholt), sehr wirksame Invertinl\u00f6sungen herzustellen, die keine Sp\u00fcr von Gummi enthielten.3) Ich verstehe nicht, wie man danach die Frage eines Zusammenhanges des Invertins mit dem Kohlenhydrat \u00fcberhaupt noch aufwerfen oder gar eine Zusammengeh\u00f6rigkeit annchmen kann, es sei denn, da\u00df den Autoren meine Mitteilung entgangen ist, was wenig Wahrscheinlichkeit f\u00fcr sich hat. Was das Invertin ist. kann ich freilich nicht sagen;-wenn ich aber ausnahmsweise eine Vermutung aussprechen darf \u2014 das ist ja im allgemeinen nicht \u00fcblich, vielleicht aber in diesem Fall durch besondere Verh\u00e4ltnisse gerechtfertigt \u2014, so geht diese dahin, da\u00df das Invertin vielleicht das Magnesiumsalz einer Stickstoff- und phosphorhaltigen S\u00e4ure ist. Es spricht sehr vieles daf\u00fcr; ich gedenke noch, darauf zur\u00fcckzukommen.\nIII. Auf Seite 341 sagen die Verfasser:\n\u2666Weit besser erwies sich die von Salkowski angegebene Darstellung aus autolysierter Hefe, insofern dabei ein reineres Produkt erhalten wurde.\u00bb\nDieser Satz k\u00f6nnte zu der mi\u00dfverst\u00e4ndlichen Annahme f\u00fchren, da\u00df ich autolysierte Hefe als Ausgangsmaterial benutzt oder empfohlen habe. Das ist nie geschehen.4) Ich habe nur die Darstellung aus Pre\u00dfhefe 6) beschrieben. Sie liefert, wenn man genau nach meiner Vorschrift\n*) Die Angabe r\u00fchrt \u00fcbrigens von L. Michaelis (vgl. Biochem. Zeitschr., Bd. 7, S- 488) her; nach ihm besitzt die Invertinl\u00f6sung nach Behandlung mit Kaolin sogar ihre volle invertierende Wirkung.\n*) Ber. d. deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. 11. S. 474 (1878). \u2022\n3) Diese Zeitschrift, Bd; 61, S. 124. Das ist mir seitdem noch \u00f6fters gegl\u00fcckt.\n. *; Die Verfasser wollen wohl sagen: \u00abdas von Salkowski angegebene Verfahren, auf autolysierte Hefe angewendet\u00bb.\n5) Ber. d. deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. 27, S. 497 (1894).","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316 E. Salkowski, Bemerkungen zu der Arbeit von Euler u. Fodor.\narbeitet, ein absolut reines Produkt, ich habe dieser Vorschrift nichts hinzuzusetzen. Es ist mir nicht verst\u00e4ndlich, warum die Verfasser dieses \u00e4u\u00dferst einfache Verfahren nicht angewendet haben, umsoweniger, als Meigen und Spreng ') damit zu guten Resultaten gelangt sind. Die Darstellung aus dem \u00abdurch mehrw\u00f6chentliche Autolyse aus Brauereihefe erhaltenen Saft\u00bb erscheint mir recht unzweckm\u00e4\u00dfig, da dieser wohl \u00fcberhaupt nur wenig Hefegummi enth\u00e4lt. Selbstverst\u00e4ndlich tritt bei meiner Darstellung auch nicht die von den Verfassern beobachtete Reduktion beim Erhitzen mit Fehlingscher L\u00f6sung ein.\nk Schlie\u00dflich noch eine Bemerkung, die in keiner direkten Beziehung zu der Publikation von Euler und Fodor steht. Es ist in neuerer Zeit Mode geworden, das Invertin \u00abInverl\u00e4se\u00bb zu nennen. Diese Benennung balle ich f\u00fcr durchaus verfehlt. Es ist gewi\u00df nichts dagegen zu sagen, wenn man die Namen der Fermente auf die Endigung \u00abase* ausgehen l\u00e4\u00dft und sie von dem Substrat ableitet, auf welches das Ferment einwirkt, also von Maltase, Protease, Nuclease spricht, dann mu\u00df man aber auch das Prinzip wahren und das Invertin als Saccharase bezeichnen. Dagegen ist nichts einzuwenden, die Bezeichnung \u00abInvertin\u00bb aber in \u00abInverta.se\u00bb umzu\u00e4ndern, dazu liegt nicht der geringste Grund vor.\n') Diese Zeitschrift, Bd. 55, S. 48 (1908).","page":316}],"identifier":"lit19305","issued":"1911","language":"de","pages":"314-316","startpages":"314","title":"Bemerkung zu der Arbeit von H. Euler und A. Fodor: \"Zur Kenntnis des Hefegummis\"","type":"Journal Article","volume":"73"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:02:33.723938+00:00"}