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{"created":"2022-01-31T14:14:59.992433+00:00","id":"lit19320","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Steudel, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 73: 471-477","fulltext":[{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Hfetochemie der Spermatozoon.\nII. Mitteilung.1)\nVon\nH. Stendel.\n(Ans dem physiologischen Institute der.Universit\u00e4t Berlin.)\n(Der Redaktion zugegangen am 14. Juli 1911.)\nDie mit Wasser gewaschenen, mit Alkohol und \u00c4ther entfetteten K\u00f6pfe der Heringsspermatozoen hatten, nach der Neumannschen Methode auf Nucleins\u00e4ure untersucht, Werte ergeben, die im gro\u00dfen und ganzen mit den von Miesch er bei der Untersuchung der Lachsspermatoz\u00f6en erhaltenen \u00fcbereinstimmten. Fast der gesamte Phosphor war im Nucleins\u00e4ure-riiederschlag wiedergefunden worden. Die K\u00f6pfe, die theoretisch 71,8\u00b0/o Nucleins\u00e4ure h\u00e4tten liefern m\u00fcssen, unter der Voraussetzung, da\u00df aller Phosphor in Form von Nucleins\u00e4ure in ihnen enthalten war, gaben eine Ausbeute von 65,4\u00b0/o Nucleins\u00e4ure, so da\u00df nur 6,4\u00b0/o, als Nucleins\u00e4ure berechnet, der Bestimmung entgangen waren.\nUm nun diese Befunde noch weiter zu st\u00fctzen, habe ich die Frage von einer anderen Seite her in Angriff genommen. Versucht man, durch Extraktion mit schwachen Minerals\u00e4\u00fcren in der K\u00e4lte den Spermatozoenk\u00f6pfen das Protamin zu entziehen, so ist allen bisherigen Untersiiehern aufgefallen, da\u00df sich bei weitem nicht, diejenige Menge Protamin aus den K\u00f6pfen gewinnen l\u00e4\u00dft, die sich aus der Differenz : K\u00f6pfe minus Nucleins\u00e4ure berechnen l\u00e4\u00dft, also 28,2\u00ae/o. Sch\u00fcttelt man die K\u00f6pfe in der K\u00e4lte mit l\u00b0/<> Schwefels\u00e4ure je eine Viertelstunde lang, so geht schon in das dritte Extrakt nur eine sehr kleine Menge Protamin, dagegen erscheinen schon hier und massenhaft in\n*) I. Mitteilung, Diese Zeitschrift, Bet. 72. S. 305.","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\tH. Stcudel ,\ndon folgenden Extrakten Nucleinbasen und phosphors\u00e4urehaltige Zersetzungsprodukte der Nucleins\u00e4ure, ohne da\u00df weiter Protamin als solches extrahiert wird. Schmiedeberg berechnet aus den Miescherschen Zahlen, da\u00df im g\u00fcnstigsten Falle 19,78\u00b0/o Protamin (aus seinen Zahlen berechnet) extrahiert werden, und meint, das noch fehlende Protamin verbleibe im R\u00fcckstand an Nucleins\u00e4ure gebunden.\nDa man also durch S\u00e4ureextraktion nicht die Gesamtmenge des Protamins bestimmen kann, habe ich versucht, aus der Menge des Arginins, das man durch S\u00e4urehydrolyse aus den Spermatozoenk\u00f6pfen gewinnen kann, die Menge des Protamins zu bestimmen.\nEs wurden 20 g K\u00f6pfe von Heringsspermatozoen mit einer Mischung von 120 ccm Wasser und 60 g konzentrierter Schwefels\u00e4ure 14 Stunden lang am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler gekocht, dann von einem minimalen R\u00fcckstand abfiltriert und auf 1 1 aufgef\u00fcllt.\n10 ccm, nach Kjeldahl verascht, neutralisieren 24,8 ccm\n\"ho-S\u00e4ure.\n10 ccm, nach Kjeldahl verascht, neutralisieren 24,7 ccm\n11 lo-S\u00e4ure.\n50 ccm, mit Barytwasser genau neutralisiert und mit Baryumcarbonat im Wasserdampfstrom destilliert, neutralisieren 3,8 cCm n/io-S\u00e4ure.\t-\n50 ccm, ebenso behandelt, neutralisieren 3,7 ccm n/io-S\u00e4ure. 50 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t3,4 \u00bb .\t\u00bb\nAus der Testierenden Fl\u00fcssigkeit, 830 ccm, wurde sodann nach dem bekannten Verfahren von Kossel und Kutscher, das letzthin von Weiss1) eingehend beschrieben worden ist, unter sorgf\u00e4ltiger Beobachtung aller f\u00fcr quantitative Bestimmungen n\u00f6tigen Kautelen eine Argininfraktion gewonnen, die nach ihrem Stickstoffgehalt 3,1 g Arginin enthielt.\nDie Fl\u00fcssigkeit war auf 200 ccm aufgef\u00fcllt.\n5 ccm davon s\u00e4ttigten nach Kjeldahl 18,2 ccm \u00bb io-S\u00e4ure = 3,164 g Arginin.\n') Diese Zeitsclirifl. Bd. 52. $. KR","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Zur llistochemie der Spermatozoen. II.\t473\n5 ccm davon s\u00e4ttigten nach Kjeldahl 17,8 ccm n/io-S\u00e4ure = 3,095 g Arginin.\nAls Pikrol\u00f6nat wurden aus der L\u00f6sung 7,6 g gewonnen, die 3 g Arginin entspreche^ w\u00fcrden, also eine gute \u00dcbereinstimmung mit der Stickstoffbestimmung.\nNun enthalten die mit Wasser, Alkohol und \u00c4ther behandelten trockenen Spermatozoenk\u00f6pfe im Durchschnitt aus vielen \u00fcbereinstimmenden Analysen verschiedener Untersucher 20,78\u00b0/\u00bb N. Davon entfallen, da die K\u00f6pfe 71,81 \u00b0/o Nuclein-s\u00e4ure enthalten, 10,87 g N auf die Nucleins\u00e4ure,. soda\u00df f\u00fcr das Protamin 9,91 g N \u00fcbrig bleiben. Da ferner von 100 g Protaminstickstoff 89 g Argininstickstoff sind, so werden von den 9,91 g Protamin-N 8,82 g N auf Arginin entfallen; demnach m\u00fc\u00dften nach der theoretischen Berechnung 100 g K\u00f6pfe 27,39 g Arginin liefern, wenn wirklich au\u00dfer Nucleins\u00e4ure und Protamin keine andere organische Substanz in den wie oben vorbehandelten K\u00f6pfen vorhanden w\u00e4re.\nIn dem von mir angestellten Versuch waren im ganzen 830 ccm mit 2,88 g N auf Arginin verarbeitet worden, die unter Zugrundelegen der eben entwickelten Werte 3,8 g Arginin h\u00e4tten ergeben m\u00fcssen. Gefunden sind demnach statt dir verlangten 27,39 \u00b0/o Arginin 21,64 \u00b0/\u00bb oder statt der verfolgten 28,19\u00b0/o Protamin 22,28\u00b0/o.\nGegen die berechnete Menge ergibt sich also immerhin ein Verlust von 5,9\u00b0/o Protamin, den ich bisher nicht habe verengern k\u00f6nnen, trotzdem ich den oben beschriebenen Versuch treimal gemacht habe. Merkw\u00fcrdigerweise ist der Verlust b\u00ea der Protammbestimmung fast ebenso gro\u00df wie hei der Nmleins\u00e4\u00fcrebestimmung (hier 6,4\u00b0/o).\nBe der S\u00e4urehydrolyse der K\u00f6pfe wurden 2,96 \u00b0/o des Gesamtst.-kstoffs als Amm\u00f6niakstickstoff gefunden. Sie sind wohl gam auf die Nucleins\u00e4ure zu beziehen, denn diese liefert f\u00fcr sich alein unter den gleichen Bedingungen 5#0\u00b0/o des Gesamt-N is Ammoniakstickstoff.1} Auf die ganzen K\u00f6pfe umgerechnet, w\u00fcrde das einen Wert von 2,72\u00b0/\u00bb geben, der mit dem experimentell gefundenen gen\u00fcgend genau \u00fcbereinstimmt.\n') H. Sleidel. Diese Zeitschrift, Bd. 43. S. 403. .","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"4'4\t'\tH. St cud el,\nDer Menge nach wesentliche Bestandteile sind also auch nach diesen Resultaten nicht mehr in den K\u00f6pfen der Sperma-tozoen zu erwarten, und diese Bestimmungen nach neuen Methoden h\u00e4tten im wesentlichen eine Best\u00e4tigung der bisherigen Annahmen gebracht. Selbstverst\u00e4ndlich gelten diese Analysen nur f\u00fcr die ersch\u00f6pfend mit Wasser, Alkohol und \u00c4ther behandelten Spermatozoenk\u00f6pfe. W\u00e4hlt man eine andere Isolierungsmethode, z. B. F\u00e4llung des frischen, mit Wasser verd\u00fcnnten Spermas mit Essigs\u00e4ure, so erh\u00e4lt man sofort kompliziertere Verh\u00e4ltnisse durch Beimengung von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern. Nach Miesch er sollen freilich diese Eiwei\u00dfk\u00f6rper kein integrierender Bestandteil der K\u00f6pfe sein; als Beweis f\u00fcr seine Ansicht gibt er aber nur das unver\u00e4nderte mikroskopische Bild der K\u00f6pfe nach der Wasserextraktion an. Man k\u00f6nnte sich aber wohl vorstellen, da\u00df Eiwei\u00df aus dem Spermatozoenkopf herausgel\u00f6st wird, ohne da\u00df die Struktur ver\u00e4ndert wird.\nN\u00e4heres wird man zurzeit kaum dar\u00fcber sagen k\u00f6nnen, um so weniger, als au\u00dfer den Miescherschen Beobachtungen keine Angaben vorliegen. Da\u00df es wesentlich ist, welche Methode man zur Darstellung der Spermatozoenk\u00f6pfe w\u00e4hlt, habe ich in diesem Fr\u00fchjahr zeigen k\u00f6nnen.\nEs wurde im M\u00e4rz lebendfrisches, reifes Heringssperna bezogen, das sofort nach seiner Ankunft verarbeitet wurde. Die Hoden waren blutleer, lie\u00dfen aus der Schnittfl\u00e4che ein wei\u00dfes, rahmiges Sekret austreten, mikroskopisch zeigtenh\u00e4u-fige Pr\u00fcfungen immer das gleiche Bild massenhafter selr lebhaft sich bewegender Samenf\u00e4den, kurz, es waren s\u00e4ntliche Zeichen der absoluten Reife der Hoden vorhanden.\nDie Massen wurden durch ein sehr feines Haajsieb getrieben, mit Wasser zu einer d\u00fcnnen Milch anger\u00fchr und nun ein Teil so lange zentrifugiert, bis das immer wiedererneuerte .Wasser nichts mehr aufnahm und die K\u00f6pfe als schneewei\u00dfes Pulver sich in der Zentrifuge absetzten. Dann wurde das Pr\u00e4parat mit Alkohol und mit \u00c4ther ersch\u00f6pfen\u00bb extrahiert.\nEin anderer Teil der Wasseraufschwemmuig der Sper-matozoen wurde mit einem kleinen \u00dcberschu\u00df vm Essigs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, filtriert, mit schwach saurem Wasser jewaschen und","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Hisiochemie der Spermat'ozoen. II.\t475\nebenfalls mit Alkohol und \u00c4ther ersch\u00f6pft. Nun lie) schon bei der Darstellung ohne weiteres auf, da\u00df die mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llte Portion immer etwas gr\u00f6\u00dfere Ausbeuten lieferte, wie der mit Wasser allein behandelte Teil. Als die Pr\u00e4parate dann analysiert wurden, zeigte sieh deutlich, da\u00df in die Essigs\u00e4uref\u00e4llung eine nicht zu vernachl\u00e4ssigende Menge Eiwei\u00df hineingegangen war.\nBeide Pr\u00e4parate sind wei\u00dfe, lockere Pulver, das mit Wasser behandelte ist rein wei\u00df, die Essigs\u00e4uref\u00e4llung hat einen Stich ins Gelbliche.\nDie Substanz wurde bei 80\u00b0 vorgetrocknet und b\u00e8i 110\u00b0 bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Die analytischen Methoden waren dieselben wie in meiner ersten Arbeit.1)\nDas nur mit Wasser behandelte Pr\u00e4parat gab folgende Werte:\n0,5823 g gaben 0,1238 g Mg2P207 = 6,00\u00b0/\u00ab P\n0,4430 >\t.\u00bb\t0,0956 *\t>\t\u2014\t6,00\u00b0/o\t\u00bb\n0,3833 \u00bb\t\u00bb\t0,0836 >\tt\t=\t6,07\u00ab/\u00ab\t>\n0,4877 \u00bb\t\u00bb\t0,1067\t>\t=\t6,09\u00ab/\u00ab\t\u00bb\n0,1784 g s\u00e4ttigen 26,7 ccm\tn/n>-S\u00e4ure\t=\t20,50\u00ab/\u00ab\tN (Kjeldahl)\n0,1792 > . v 26,3 >\t=\t20,57\u00ae/\u00ab\t\u00bb (\t)\n0,1684 \u00bb\t\u00bb\t25,2\t>\t\u00bb\t= 20,97 \u00b0/o \u00bb.(\t' \u00bb\t)\n0,1832 \u00bb.\t>\t26,5\t\u00bb\t\u25a0>\t= 20,27\u00b0/\u00ab \u00bb (\t\u00bb'\t)\nDie Werte stimmen also mit den bisher bekannten durchaus \u00fcberein. Anders das Pr\u00e4parat, das mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt war:\n0,5182 g gaben 0,0671 g Mg2P,07 = 3,60\u00ab/\u00ab P\n0,4638 \u00bb\t0,0594 \u00bb V \u2022\u2014 3,59\u00b0/o \u00bb\n0,5115 *\t\u00bb\t0,0602 \u00bb\t= 3,28\u00ab/\u00ab -\n0,5290 >\t>\t0,0639\t\\\u00bb\t=3,36\u00ab/\u00ab \u00bb\n0,1549 g s\u00e4ttigen 19,7 ccm\tn.'i\u00ab-S\u00e4ure\t=\t17,82\u00b0/\u00ab\tN (Kjeldahl)\n0,1116 >\t\u00bb\t14,2\t\u00bb\t>\t=\t17,83\u00ab/\u00ab\t\u00bb (\t)\n0,1416 \u00bb\t\u00bb\t18,0\t*\t^\t= 17,41\u00ab/\u00ab \u00bb (\t\u00bb\t)\n0,1490 *\t\u00bb\t19,9\t\u00bb\t\u00bb\t=17.87 \u00ab/\u00ab*'(\t>\t)\nDa\u00df es sich bei dem mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llten Pr\u00e4parat um eine Beimengung eines Eiwei\u00dfk\u00f6rpers handelte, konnte durch\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 72, S. 30f>.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"den positiven Ausfall der Mill on sehen Probe bewiesen werden. Freilich gab das Pr\u00e4parat sie nicht in der Weise wie die gew\u00f6hnlichen Eiwei\u00dfk\u00f6rper, stellte man aber eine Aufschwemmung des Pr\u00e4parates in wenigen Kubikzentimetern Wasser, mit 3 bis 4 Tropfen Milloris Reagenz versetzt, beiseite, so war nach 2\u20143 Tagen die Substanz deutlich rot gef\u00e4rbt, w\u00e4hrend die nur mit Wasser behandelten Spermatozoenk\u00fcpfe unter den gleichen Bedingungen nur einen \u00e4u\u00dferst schwachen rosaroten Hauch zeigten,\n2\u00f6 g des mit Essigs\u00e4ure behandelten Pr\u00e4parates wurden quantitativ auf Nucleins\u00e4ure untersucht und hierbei 90\u00b0/\u00ab der theoretisch verlangten Menge an Nucleins\u00e4ure gefunden. Der Niederschlag von nucleinsaurem Natron enthielt 8,10\u00b0/o P an Stelle der verlangten 8,40\u00ab/\u00ab P.\n0,2011 g s\u00e4ttigen 29,4 ccm Ws-S\u00e4ure (P-Bestimmung nach Neumann).\nDer in dem mit Essigs\u00e4ure behandelten Pr\u00e4parat vorhandene Eiwei\u00dfk\u00f6rper fiel gr\u00f6\u00dftenteils aus, wenn die L\u00f6sung der K\u00f6pfe in Natronlauge (bei der Darstellung der Nucleins\u00e4ure nach Neumann) mit Essigs\u00e4ure unges\u00e4uert wurde. Die mit Wasser behandelten K\u00f6pfe hatten bei der gleichen Behandlung an dieser Stelle keinen Niederschlag gegeben.\nEs ist jedenfalls bemerkenswert, da\u00df der Phosphorgehalt der K\u00f6pfe nach der Essigs\u00e4uremethode um etwa die H\u00e4lfte durch die Gegenwart des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers sinkt. Ob dieser Eiwei\u00dfk\u00f6rper den K\u00f6pfen oder den Schw\u00e4nzen angeh\u00f6rt, mu\u00df vorl\u00e4ufig dahingestellt bleiben; da\u00df er aus der Substanz der Hoden stammt, die der Menge nach gegen\u00fcber den K\u00f6pfen verschwindend klein war, ist wenig wahrscheinlich, daf\u00fcr sind die zur Beobachtung gekommenen Mengen zu gro\u00df.\nZu meinen in der ersten Mitteilung beschriebenen Versuchen \u00fcber die quantitative Nucleins\u00e4urebestimmung ist noch nachzutragen, da\u00df sich beim Aufl\u00f6sen der Spermatozoenk\u00fcpfe in der hei\u00dfen Natronlauge Ammoniak entwickelt. Da bei der Verarbeitung der Reaktionsfl\u00fcssigkeit auf Arginin an Stelle desselben Ornithin gefunden wurde, so ist damit bewiesen, da\u00df das Ammoniak dem Protamin und nicht der Nucleins\u00e4ure-","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Zur llislochemie der Spermatozoon. II.\t477\nkomponente entstammt. \u2014 Nucleins\u00e4ure ist gegen Alkalien sehr best\u00e4ndig.\nEs wurden z. B. 25 g mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llte, mit Alkohol und \u00c4ther ersch\u00f6pfte Spermatozoenk\u00f6pfe mit 270 ccm Wasser, 15 ccm 33rt/rtiger Natronlauge und 20 g Natriumaeetat 3. Stunden im Wasserbade erw\u00e4rmt und w\u00e4hrenddessen ein langsamer Luftstrom durch die Fl\u00fcssigkeit gesaugt, der eine vorgelegte Waschllasche passieren mu\u00dfte, in der eine bekannte Menge n'io-S\u00e4ure sich befand. Auf diese Weise gingen im Laufe der 3 Stunden 0,050 g N, entsprechend 39,9 ccm n/io-S\u00e4ure, \u00fcber. In der auf 500 ccm aufgef\u00fcllten Reaktionsfl\u00fcssigkeit waren noch 0,27 g N als Ammoniak enthalten.\n50 ccm\tliefern\tAmmoniak\tentsprechend\t18,5 ccm\tn;io-S\u00e4ure\n50\t\u00bb\t?\t\u00bb\t\u00bb\t19,0\t\u00bb\t\u00bb.\nDer Gesamtstickstoffgehalt der L\u00f6sung betrug 1,45 g.\n5 cem, nach Kjeldalil verascht, s\u00e4ttigen 31,3 ccm n'io-S\u00e4ure o \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t31.5 \u00bb\t\u25a0 \u00bb\nEs waren also im ganzen 7,2 \u00b0/o des Stickstoffs als Ammoniak-stickst\u00f6ff durch die Behandlung nach Neumann abgespalten.\nDas mit Wasser, Alkohol und \u00c4ther ersch\u00f6pfte Sperma lieferte fast die gleichen Zahlen. Bei der Verarbeitung von 25 g, wie oben beschrieben, gingen 0,0924 g N als Ammoniakstickstoff \u00fcber, entsprechend 06,0 ccm n, io-S\u00e4u.re. Die Reaktionsfl\u00fcssigkeit, auf 500ccm aufgef\u00fcllt, enthielt 4,3 g Gesamtstickstoff: 5 ccm s\u00e4ttigen 30,6 ccm n\u2019io-S\u00e4ure (Kjeldahl)\n5- *\u00bb ' \u2019\t>\t30,8 \u00bb\t: \u00bb\t' ( ' >\t)\nund 0,02534 g Aramoniakslickstolf.\n50 ccm lassen Ammoniak \u00fcbergehen, entspr. 18,1 ccm n/io-S\u00e4urC 50 \u25a0>\t\u00bb.\t\u2022,.\u00bb\t*,\t\u00bb\t18,2 \u00bb\t\u00bb\nDie Werte, in Prozenten umgerechnet, geben 7,75\u00b0/o des Gesamtstickstoffs als Ammoniakstickstoff.\nAuf die Berechnungen in meiner ersten Arbeit sind \u00fcbrigens die beim Erw\u00e4rmen in alkalischer L\u00f6sung auftretenden Stickstoffverluste ohne Einflu\u00df.\nF\u00fcr die vorstehenden Untersuchungen wurde mir eine Beihilfe aus der Gr\u00e4fin Bose-Stiftung gew\u00e4hrt, deren Kuratorium ich auch an dieser Stelle meinen besten Dank abstatte.","page":477}],"identifier":"lit19320","issued":"1911","language":"de","pages":"471-477","startpages":"471","title":"Zur Histochemie der Spermatozoen. II. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"73"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:14:59.992439+00:00"}