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{"created":"2022-01-31T14:14:38.890788+00:00","id":"lit19321","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Howland, John","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 74: 1-12","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Der Chemismus und Energieumsatz bei schlafenden Kindern. \u2019)\nVon\nJohn Howland, St. Louis, Mo.. U. S. A.\n(Aus der physiologischen Abteilung der Cornell-Universitiit in New-York [Prof. (Iraharn Lusk; und aus der ersten medizinischen Abteilung des Bellevue-llospitales in Xcw-York.\u00bb\n(Der Redaktion zugegangen am 22. Juni UMl.t\nDie Versuche, welche im folgenden kurz verzeichnet werden sollen, wurden mit einem, (\u00fcr kleine Kinder und Tiere besonders konstruierten Kalorimeter nach dem Typus von Atwater-Rosa-Benedikt vorgenommen. Der Apparat wird in \u00abthe American Journal of Physiology\u00bb von Dr. H. B. Williams, der ihn entworfen und konstruiert hat, beschrieben werden.\nDas Prinzip des Apparates ist von Benedikt und Carpenter2) angegeben worden, es wurden aber noch gewisse Verfeinerungen angebracht, die es gestatten, aucli kleinere Quantit\u00e4ten genau zu * messen. Ein Gebl\u00e4se treibt innerhalb eines vollst\u00e4ndig geschlossenen Systems die Luft aus dem Kalorimeter und durch eine Serie von Absorptionsflaschen hindurch wieder zum Kalorimeter zur\u00fcck.\nDer Wasserdampf wird durch Schwefels\u00e4ure, die Kohlens\u00e4ure durch Natronkalk absorbiert.\nDurch W\u00e4gen der absorbierenden Substanzen am Anfang und Ende jeder Stunde k\u00f6nnen die Mengen des Wassers und der Kohlens\u00e4ure bestimmt werden.\nSauerstoff wird automatisch von einem kleinen Zylinder aus zugeleitet. Der Gewichtsverlust des Zylinders gibt den\n*) Eine ausf\u00fchrliche Mitteilung dieser Versuche wird in englischer Sprache im \u00abAmerican Journal of Diseases of Children\u00bb erscheinen,\n*) Benedict und Carpenter, Respiration Calorimeters for studying the Respiratory Exchange and Energy Transformations of Man. Publication Nr. 123 of the Carnegie Institution of Washington, 11110.\nlloppe-Seyler\u2019s Zeitschrift (. physiol. Chemie. LXX1V.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\n.lohn Howland.\nSauerstoffverbrauch an, wobei allerdings die zu Beginn und am Ende jeder Stunde im Kalorimeter befindliche Menge, sowie der Wechsel von Luftdruck und Temperatur mit in Rechnung gezogen werden m\u00fcssen. Die abgegebene W\u00e4rme wird aus der Temperaturdifferenz (zwischen Beginn und Ende) einer bekannten Menge Wassers, das im Kalorimeter zirkuliert, berechnet. F\u00fcr die Temperaturschwankungen des Kalorimeters und auch der Versuchsperson ist eine Korrektur vorgesehen. Die Temperatur der Versuchsperson wird genau gemessen durch ein elektrisches Thermometer, das konstant im Rektum verbleibt.\nH\u00e4ufige Versuche mit brennendem Alkohol und elektrisch erzeugter W\u00e4rme haben einen Fehler von weniger als 2 n> einer Kalorie f\u00fcr 15 Kalorien gezeigt d,3\u00b0-ol\nUm einen m\u00f6glichst gleichm\u00e4\u00dfigen Umsatz zu erzielen, wurden die Kinder alle 4 Stunden gen\u00e4hrt, also in 24 Stunden 6 mal. Nachdem sie gew\u00f6hnt worden waren, das Rektalthermometer f\u00fcr mehrere Tage im Rektum zu behalten, wurden sie unmittelbar nach einer Mahlzeit p\u00fcnktlich um 1 Uhr mittags in das Kalorimeter gelegt. Das Experiment begann dann kurz vor 2 Uhr mittags. Es wurde im allgemeinen 3 Stunden lang, bis zur n\u00e4chsten Mahlzeit, fortgesetzt. Bei einigen dieser Experimente, besonders den ersten, wurde der Sauerstoff nicht bestimmt.\nEs stellte sich bald heraus, da\u00df ein genauer Vergleich von Stunde zu Stunde und zwischen verschiedenen Kindern nur m\u00f6glich ist, wenn die Bedingungen genau dieselben sind, und sie sind die gleichen nur w\u00e4hrend des Schlafes. Die Kinder wurden vordem Experiment den ganzen Vormittag wachgehalten. Sie schliefen deshalb unmittelbar ein, sobald sie getrunken hatten und in das Kalorimeter gebracht worden waren.\nDurch gelegentliche Beobachtungen konnte man sich \u00fcberzeugen, ob das Kind wach war oder schlief. Noch viel genauer konnte man dies jedoch aus den Temperaturschwankungen der Luft im Kalorimeter und am Kinde ersehen. Diese zeigten dem Beobachter am Koritrolltisch sofort, ob das Kind wach war oder schlief.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"Dor (.hemismus und Knergicunisatz hei schlafenden Kindern. \u2022\u00bb\nDie Wachst unden wurden von den Schlafstunden abgezogen und bei Berechnung des Durchschnittes nicht mitgez\u00e4hlt.\nDie Notwendigkeit einer derartigen Berechnung wird durch die Experimente mit den ersten beiden Kindern erwiesen. Die W\u00e4rmeproduktion stieg in einem Fall von 13.72 Kalorien per Stunde, wenn das Kind schlief, auf 16,13 Kalorien per Stunde, wenn das Kind wach war und schrie. In dem anderen Fall stieg sie unter denselben Bedingungen von 14,85 Kalorien per Stunde auf 20,58 Kalorien per Stunde.\nRubner und Heubner1) vernachl\u00e4ssigen in einer Wiedergabe ihrer ausgedehnten Bestimmungen \u00fcber den respiratorischen Gaswechsel bei schlafenden und wachenden Kindern diese Unterschiede und deuten an, da\u00df ein S\u00e4ugling keinen wirklich me\u00dfbaren Betrag an Arbeit leisten kann. Unsere Zahlen unterst\u00fctzen diese Feststellung keineswegs, ebensowenig tun dies die Zahlen von Schlossmann und Murschhauser,2) welche berechnet haben, da\u00df die von einem schreienden Kinde abgegebene Kohlens\u00e4ure nahezu zweimal soviel betr\u00e4gt, wie die desselben Kindes im Schlaf, und da\u00df ein heftig schreiendes Kind von 5 kg Gewicht eine Arbeit leistet, die einem F\u00fcnftel der Arbeit, die von einem Manne bei schwerer k\u00f6rperlicher Anstrengung geleistet wird, \u00e4quivalent ist.\nDas erste Kind, dessen Stotfwechsel bestimmt wurde, war ein gesunder Junge von drei Monaten. Er wog 4,77 kg und war 58,5 cm lang. Er wurde mit einer Mischung von Milch und Wasser (zu gleichen Teilen) unter Zusatz von 5\u00b0/o Milchzucker ern\u00e4hrt. Das Kind erhielt alle 4 Stunden 200 ccm, also sechs Mahlzeiten t\u00e4glich.\nVon den 2,98 g Stickstoff, die es in seiner. Nahrung bekam, schied es in zwei Tagen im Harn je 1,61 und 1,76 g aus. Es nahm langsam und stetig zu. Seine Verdauung war normal. Der Einfachheit halber habe ich in der Tabelle bei der ersten Serie meiner Versuche immer dasselbe Gewicht verzeichnet, trotzdem die Gewichtszunahme 230 g betrug. Im\n*) Rubner und Heubner, Zeitschrift f. Riol.. Rd. 38, 1839. S. 315.\n*) Schlossmann und Murschhauser, Biochem. Zeitschrift. Bd. 26. 1910, S. 14.\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"lohn Howland,\n\\\nFebruar erlitt es einen Anfall von Influenza und Pneumonie, durch welchen sein Gewicht merklich reduziert wurde.\nAls es wieder hergestellt und in normaler Verfassung war, wurden neue Versuche mit ihm vorgenommen. Sein Stoffwechsel war derselbe, per Quadratmeter Oberfl\u00e4che berechnet, wie in der ersten Periode.\nZwei weitere Versuche wurden gemacht zur Feststellung, ob ein \u00dcberma\u00df an stickstoffhaltiger Nahrung eine Vermehrung der W\u00e4rmeproduktion zur Folge h\u00e4tte.\nRubner und Heubner1) legen auf die Tatsache Gewicht, da\u00df der Umsatz bei mit Kuhmilch ern\u00e4hrten Kindern ein gr\u00f6\u00dferer ist, als bei den mit Muttermilch gen\u00e4hrten, und f\u00fchren dies zur\u00fcck auf den spezifischen dynamischen Effekt, der durch den h\u00f6heren Eiwei\u00dfgehalt der Kuhmilch bedingt sei. Es wurden also 15 g Nutrose pro Tag den Mahlzeiten beigegehen, diese 15 g wurden auf die ersten drei Mahlzeiten mit je 5 g verteilt. Nutrose enth\u00e4lt 14,25\u00b0/o Stickstoff. Dieser Zusatz vermehrte den Stickstoff der Nahrung von 2,98 g auf 5,12 g und den Stickstoff des Harns von 1,76 g auf 2,72 g. Der Erfolg war an beiden Tagen ein augenscheinlicher. Es erfolgte ein Ansteigen der W\u00e4rmeproduktion von 952 auf 1050 Kalorien per Quadratmeter und Tag, d. h. um, etwas \u00fcber 10\u00b0/o. W\u00e4hrend bei gew\u00f6hnlicher Ern\u00e4hrung 14 \u00b0/o der W\u00e4rmeproduktion von der Eiwei\u00dfnahrung stammten, entfallen bei hohem Eiwei\u00dfgehalt der Nahrung 2O\u00b0/0 der W\u00e4rmeproduktion auf die Eiwei\u00dfnahrung.\nEin weiterer Versuch wurde mit dem Kind im Hungerzustand vorgenommen. 18 Stunden vor dem Versuch erhielt es nur leichten Tee mit Saccharin. Es wurde nunmehr eine genaue Hestimmung gemacht: Die produzierte W\u00e4rme betrug 16,72 Kalorien per Stunde, also nicht weniger als in den Zeiten, m denen das Kind regelm\u00e4\u00dfig ern\u00e4hrt wurde. Es scheint also, da\u00df (\u2018in Hungern von 18 Stunden den Stoffwechsel nicht in merklichem Grade herabzusetzen vermag. Da\u00df sein Vorrat an Glykogen nicht ersch\u00f6pft war, wird auch durch den respiratorischen Quotienten von 0,85 bewiesen.\nH\u00fcbner und Heubner, loc. eit.\n1","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Dor Chemismus und Energieumsatz bei schlafenden Kindern\nAn vier Versuchstagen wurde der 24 st\u00e4ndige Harn gesammelt. Unter der Annahme, da\u00df die Stickstofl\u00e4usscheidung gleichbleibt \u2014 eine Annahme, welche durch die gleiche Anzahl und Art der Mahlzeiten gerechtfertigt erscheint \u2014, wurde aus der Stickstoffausscheidung und dem Sauerstoffverbraiich eine indirekte Berechnung der W\u00e4rmeproduktion nach Zuntz vorgenommen. Bei Zusammenz\u00e4hlen der Einzelbestimmungen jedes l ages ergab es sich, da\u00df die Zahlen der wirklich gemessenen und der berechneten W\u00e4rmeproduktion gut \u00fcbereinstimmten.\nGemessen: 21. M\u00e4rz: 11,61 29.\t15,11\n1. April: 44,90 12.\t15,06\nBerechnet: 42,45 Kalorien 14,02 45,17 44,28\nDiese \u00dcbereinstimmung gilt teilweise als Kontrolle f\u00fcr die Messungen, gleich wie dies bis zu einer gewissen Grenze auch mit dem respiratorischen Quotienten der Fall ist.\nln jeder Periode wurde diese Tatsache durch ein Absinken von dem hohen Punkt mit fast vollst\u00e4ndiger Zuckerverbrennung zu einem niedrigen mit geringer Zuckerverbrennung erwiesen. Am letzten Tage ohne jedwede Zuckerverdauung war der respiratorische Quotient durch drei Stunden hindurch niedrig. Die durchschnittliche Kohlens\u00e4ureausscheidung betrug bei gew\u00f6hnlicher Ern\u00e4hrung und w\u00e4hrend des Schlafes 14,6 g per Quadratmeter K\u00f6rperoberfl\u00e4che und Stunde.\nDas zweite Kind war ein kleiner, aber sehr kr\u00e4ftiger und lebhafter Junge von 7 Monaten. Er wog 4,32 kg und war 61 cm lang. Er gedieh gut w\u00e4hrend der Monate vor den Versuchen. Seine Verdauung war gut. Bis auf seinen kleinen Wuchs war er vollst\u00e4ndig normal.\nEr erhielt ^ Milch mit 5\u00b0/o Milchzucker und 30 g Malzextrakt. Er bekam 3,58 g Stickstoff in seiner Nahrung und schied 2,20 g Stickstoff im Harne aus. Die durchschnittliche W\u00e4rme, gemessen w\u00e4hrend 7 Schlafstunden, betrug 14,91 Kalorien oder 1097 Kalorien per Quadratmeter am Tage.\nIn einem weiteren Versuche erhielt er an drei aufeinanderfolgenden Tagen 30 g Nutrose zu seiner gew\u00f6hnlichen Nahrung.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"John Howland,\n6\ndann wurde an den beiden letzten Tagen sein Stoffwechsel bestimmt. Die Resultate, welche an diesen Tagen innerhalb 5 Stunden erhalten wurden, m\u00fcssen als Durchschnittswerte angenommen werden. Der Erfolg war sehr auffallend. Die W\u00e4rmeproduktion stieg von 14,91 auf 18,81 Kalorien per Stunde oder von 1097 auf 1383 Kalorien per Quadratmeter und Tag : also ein Anwachsen auf 26\u00b0/n \u00fcber die W\u00e4rmeproduktion bei gew\u00f6hnlicher Di\u00e4t.\nInfolge der Zugabe von Nutrose zur Nahrung enthielt diese 7,85 g Stickstoff, ln dem Urin wurden 1,49 \u00a3 Stickstoff aus-geschieden, fast zweimal soviel als vorher.\nRei gew\u00f6hnlicher Di\u00e4t stammten 16\u00b0/n der W\u00e4rmeproduktion von der Eiwei\u00dfnahrung her. Bei Hinzuf\u00fcgung von Nutrose stammten 260/o der W\u00e4rmeproduktion vom Eiwei\u00df her.\nIm Vergleich zum ersten Kinde entwickelte das zweite Kind bei gew\u00f6hnlicher Di\u00e4t eine gr\u00f6\u00dfere W\u00e4rme (1097:952).\nDiese Tatsache kann auf zwei verschiedene Weisen erkl\u00e4rt werden:\nEs ist wahrscheinlich, da\u00df die zur Berechnung der Ober-\n*\t5\nIl\u00e4cbenausdehnung gebr\u00e4uchliche Formel (12,3 x \\ r,owi(.hl *) keinen allgemeing\u00fcltigen Wert ergibt. F\u00fcr lange und magere Kinder scheint die Formel zu kleine Zahlen zu ergeben, denn sie ber\u00fccksichtigt nur die Gewichtsvarianlen. Das zweite Kind war l\u00e4nger als das erste, obgleich es leichter war. Die L\u00e4nge wird aber bei der Zusammenstellung der Formel nicht in Betracht gezogen. Diese Tatsache ist meiner Meinung nach der Hauptgrund f\u00fcr die widersprechenden Befunde, der Unterschied in den Untersuchungsergebnissen ist also mehr ein scheinbarer als wirklicher. Eine zweite Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeit liegt in dem etwas gr\u00f6\u00dferen Eiwei\u00dfgehalt, welchen das zweite Kind in seiner Nahrung empling, obgleich es unwahrscheinlich ist, da\u00df solche geringe Unterschiede einen gr\u00f6\u00dferen Ausschlag geben k\u00f6nnten. Die durchschnittliche Kohlens\u00e4ureausscheidung per Quadratmeter Oberfl\u00e4che und Stunde betrug 16,6 g, war also ebenfalls h\u00f6her als bei dem ersten Kinde. Sie ist wahrscheinlich auf dieselbe Weise zu erkl\u00e4ren.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Her Chemismus und Energieumsalz bei schlafenden Kindern. 7\nBis jetzt gab es keine Versuche, mit welchen diese Resultate verglichen werden k\u00f6nnen, da eine direkte Bestimmung der durch Kinder produzierten W\u00e4rme noch nicht gemacht worden ist. Carpenter und Murlin1) bestimmten die W\u00e4rmeproduktion von schlafenden und neugeborenen Kindern nach der Differenz zwischen der W\u00e4rmeproduktion der Mutter mit und ohne ihr Kind. Die durchschnittliche W\u00e4rmeproduktion dieser Kinder wurde mit 790 Kalorien per Quadratmeter, und Tag berechnet. Diese rohe Bestimmungsmethode kann jedoch nur approximative Werte liefern. Carpenter und Murlin erkennen selbst die rI atsache an, da\u00df die Erw\u00e4rmung der Kinder durch die Mutter ihre Resultate beeinllu\u00dft haben k\u00f6nnte.\nDie Bestimmung des respiratorischen Gaswechsels wurde in H\u00fchners und Heubners Versuchen durch 20 von 21 Stunden hindurch vorgenommen, ohne R\u00fccksicht auf Wachen und Schlafen, ein Umstand, welcher die Resultate stark beeinflu\u00dft, wie ich gezeigt habe.\nSch 1 os sma n n s2) Bestimmungen \u00fcberden respiratorischen Gas Wechsel wurden in Perioden von 8 Stunden gemacht, wobei die Kinder nicht immer schliefen. Er machte nur eine Bestimmung bei drei Stunden Dauer, w\u00e4hrend welcher das Kind die ganze Zeit \u00fcber schlief, und erhielt 15,52 g Kohlens\u00e4ure per Stunde und Quadratmeter Oberfl\u00e4che, eine Zahl, wrelche halbwegs zwischen den Werten 14,0 meines ersten und 16,6 meines zweiten Falles liegt.\nWeitere Untersuchungen habe ich \u00fcber den Stoffwechsel zweier stark anormaler Kinder vorgenommen.\nDas erste dieser beiden war ein Kind von 6 Monaten, das 3,05 kg wog. Es war mehrere Male in dem Hospital gewesen und wurde jedesmal, sobald es an Gewicht regelm\u00e4\u00dfig zunahm, entlassen, wurde aber in jedem Falle in \u00e4u\u00dferst schlechtem Ern\u00e4hrungszust\u00e4nde wieder zur\u00fcckgebracht, da es zu Hause eine durchaus ungen\u00fcgende Pflege hatte. Es war buchst\u00e4blich Haut und Knochen, ohne Fett, und hatte sehr wenig Muskulatur.\n\u2018) Carpenter and Murlin. Archives of Internal Medicine, Bd. 7, IBM, S. 220.\n2) Schlossmann, Oppenheimer und Mui schhauser, Biochem. Zeitschrift. Bd. 1 i. 1008. S. 38\u00fb.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"s\nJohn Howland.\nVor dem Experiment hatte es wenige Gramm zugenommen, seine Verdauung war ziemlich gut.\nEs erhielt 2 r> Milch mit 5\u00b0/.o Milchzuckerl\u00f6sung. An zwei verschiedenen Tagen wurden die Bestimmungen vorgenommen. Seine W\u00e4rmeproduktion war gering, sie betrug im Mittel 7,94 Kalorien per Stunde oder 737 Kalorien per Quadratmeter und Tag. Die berechnete W\u00e4rmeproduktion war ungef\u00e4hr ebenso groll, n\u00e4mlich 729 Kalorien per Quadratmeter. Die Kohlens\u00e4ureausscheidung war ebenfalls sehr niedrig, 12,97 g per Quadratmeter und Stunde.\nEast gleiche Resultate wurden erhalten mit einem achtj\u00e4hrigen Kind, das im \u00e4u\u00dfersten Grade abgemagert und ohne Muskulatur war. Es hatte vor HVa Jahren an Meningitis cerebrospinalis gelitten und war idiotisch geblieben, mit kontrahierten Extremit\u00e4ten. Das Kind wog 5,9 kg, als es in das Hospital aufgenommen wurde, nahm aber bald zu. Versuche wurden mit ihm vorgenommen, als sein Gewicht 6,60 kg betrug. Die Verdauung war immer gut. Es erhielt :\\4 1 Milch ohne Zucker. Drei der Versuche waren vollst\u00e4ndig befriedigend. W\u00e4hrend der ganzen Versuchszeit schlief das Kind im Kalorimeter. Die\u00bb an diesen drei Tagen durchschnittlich abgegebene W\u00e4rme betrug 13.23 Kalorien per Stunde oder 733 Kalorien per Quadratmeter und Tag, fast genau dieselbe Zahl, wie bei dem vorher erw\u00e4hnten Kind mit 737 g. Die durchschnittliche Menge der Kohlens\u00e4ure betrug per Quadratmeter und Stunde 11,1 g. Ein Irrtum in bezug auf die Oberfl\u00fcchenberechnung kann f\u00fcr diese niedrigen Zahlen nicht in Betracht kommen. Jeder Fehler der Formel w\u00fcrde die berechnete Oberfl\u00e4che zu klein, folglich die W\u00e4rmeproduktion per Quadratmeter zu gro\u00df erscheinen lassen. Die niedrige W\u00e4rmeproduktion r\u00fchrt unzweifelhaft von dem gro\u00dfen Mangel an lebendem funktionierendem Muskelgewebe her. Das Gesetz, da\u00df die W\u00e4rmeproduktion proportional ist zu der Oberfl\u00e4che des K\u00f6rpers, bew\u00e4hrt sich also nur f\u00fcr das gut und selbst m\u00e4\u00dfig ern\u00e4hrte Kind, es trifft aber nicht f\u00fcr das im h\u00f6chsten Grad abgemagerte Kind zu, dem die Muskulatur mangelt.","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Dor Chemismus und\nEnergieumsatz hei schlafenden Kindern.\nOl \u00bbft\nOl \u00ceC\nOl X\nO i cc oi\nX o\n\u00ab o","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nlohn Howland.\n1. Kind, 3 Monate alt.\nDatum\tGe- wicht\tOber- fl\u00e4che *\tg CO/\tpm- qm r .()u\t\tDi\u00e4t\tVerhalten\n\t\t\tper\tund\t\t\t\num\tkg\tin qm\tStunde\tStunde\t\t\t\n23. Jan.\t1.77\t0.348(5\ti 5.13\t14.7\t\tVerd\u00fcnnte Milch und\tDie erste Stunde schlafend\n\t\t\t5.22\t14.9\t\tZnrkfM*\tDie letzte Stunde\n\t\t\t\u2019*\u25a0\t\t\t\twachend\n\t\t0,348(5 \u2019\t4.7 t\t13.5\t\t\tDie ganze Zeit\n25.\t\u00bb\t!,//\t\t\t\t.\t\t\t\n\t\t\t5,14\t14.7\t\t\tschlafend\n2. Kehr.\t\t\t4.88\t\t\t\tWachend, doch\n\t4,77\t0.348(5\t\t14.0\t\t i\tb\t\n\t\t\t\t\t\t\truhig\n\t\u2022\t\t5,61\t16,1\t\t\tDie erste Stunde\n9 1. *\t\u20221.77\t0,3486 '\t5,29\t15.2\t\t\u2022 1\twachend\n\t.\t\t\t13.1\t\t\tDie letzten zwei\n\t\t\t4,o8\t\t\t\tStunden schlafend\n\t\t0.3486\t5.03\tUA\t\t\tDie ganze Zeit\n*!. *\t\u25a0t.u\t\t\t\t\u2014\t\u00bb\t\n\t\t\t5,24\t15.0\t\t1 i\tschlafend\n\t'\t\t\t\t:\ti\tDie erste Stunde\nS. \u00bb\t4.* <\t0.3486\t0,8(5\tlli.S\t0.8(5 .\t;\twachend\n\t'\t\t5,34\t15.3\t\t\tDie letzte Stunde\n\t\t\t\t\t\t\tschlafend\n21. M\u00e4rz\t\u2022\t\u25a0\t5.14 *\t15,0\t0,9(5\t\tDie ganze Zeit\n\t4.(55\t0,3427\t5,10 5 *> 4\t\t0,87\t>\tschlafend\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\tl\u00f6,3\t0.90\t\t\n\t\t0,3427 \u00b0\t5.37\t15.7 \u2022\t0.89\tNut rose\t\n2!*. *\t1,(55\t\t-\t\t\t\t\u00bb\n\t\t\t\t15,9\t0,87\t\t\n\t\t\u25a0\t5.17\t15.1\t0,87\t\t\n1. April\t4,65\t0.3427\t5.59\t16,3\t0.94\t\t\u00bb\n\t\t\t5,53\t16,2\t0,88\t\t\n\t\t\t\t\t\t\tDie erste Stunde\n\t\t\t5,09\t14,9\t0,85\t*\tschlafend\n12 *\t4,(55\t0.3427\t4.57 \u25a0\t13,3\t0.77\tHungernd\tDie zweite Stunde wachend\n\t\t\t5.30\t15.5\t0.80\t\tDie dritte Stunde\n\t\t\t\t\t\t\tschreiend","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"nor Chemismus und Energieumsatz bei schlafenden Kindern. 11\n2. Kind, 7 Monate alt.\nDatum\tGe-\tOber-\tg co,\tGO,\t\t\n\twicht\tfl\u00e4che\t\tper qm\tDi\u00e4t\tVerhalten\n1911\t\t\tper\tper\t\t\n\tkg\tin qm\tStunde\tStunde\t\t\n10. Febr.\t4.32\t0,3203\t4.98\t15.26\tVerd\u00fcnnte Milch und\tDie ganze Zeit schlafend\n\t\t\t0.3;)\t16.4\tZucker\t\n13.\t4.32\t0.3203\t5,29\t10,21\t\tDie erste Stunde schlafend\n\t\t\t6.21\t19.03\t\tzweite\twachend\n\t\t\t5,30\t10.24\t\t\u2022\n23.\t4.32\t0,3203\t5.61\t17,19\t\tDie ganze Zewl schlafend\n\t\t.\t5.62\t17,19\t\t\n*\t\t\t6.50\t19.92\tZusatz\t\u00ab\n25.\t\u00bb\t4.32\t0,3203\t0.07\t20.44\tvon\t\n\t\t\t7.02\t21,51\tNutrose\t\n\t\t\t6,46\t19,80\t\tDie ersten zwei Stunden\n27.\t*\t4.32\t0,3203\t0.04\t20,35\t*\tschlafend\n\t\t\t7.38\t22,62\t\tDie letzte Stunde wachend\n14. M\u00e4rz\t\t\t5.70\t17,47\tVerd\u00fcnnte Die erste Stunde schlafend\t\n\t4.32\t0.3203\t5.74\t17,59\tMilch und\tzweite \u00bb wachend\n\t\t\t0.39\t19.58\tZucker\t\u00bb dritte\t\u00bb schreiend\n\t\t\t2. Kind, 7 Monate alt.\t\t\t\nDatum\tGe-\tOber-\tKalorien\tKalorien\t\t.\n\twicht\tfl\u00e4che\tper\tper qm\tDi\u00e4t\tVerhalten\n1911\t\t\t\tper\t\t\n\tkg\tin qm\tStunde\t24 Std.\t\t\n\t\tj\t14,35 15,09\tinr,r.\tVerd\u00fcnnte\t\u2022\n10. Febr.\t4,32\t0.3263 1\t\t1110\tMilch und Die ganze Zeit schlafend Zucker j\t\n13.\t>\t4,32\t0.3203 !\t14,02\t1031\t\tDie erste Stunde schlafend\n\t\t\t14,78\t1087\t\t\u00bb zweite \u2022 wachend\n\t\tj 0.3263'\t15,25\t1122\t\t\t\n23.\t\u00bb\t4.32\t\t15,14\t1114\tx>\tDie ganze Zeit schlafend -\n\t_\t\t15,07\t1153\t,\t\n\t\t\t18,37\t1351\tZusatz\t,\n25.\t4.32\t0,3263\t19,59\t1441\tvon\t> > / >\n__\t\t1\t19,96\t1468\tNut rose\t\n\t\t1\t17,29\t1272\t.\tDie ersten zwei Stunden\n27.\t\u00bb\t4.32\t0.3263\t18,83\t1385\t. -\tschlafend\n\t\t\t20,91\t1538\t\u2022 .\tDie letzte Stunde wachend\n'\t\t\t14,85\t1002\tverd\u00fcnnte\t, Die erste Stunde schlafend\n14. M\u00e4rz\t4.32\t0,3263\t17,18\t1204\tMilch und\t* zweite \u00bb wachend\n\t\t\t20.58\t1514\tZucker\t\u25a0' dritte \u00bb * schreiend","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022lohn Howland, I ber Chemisms usw. bei schlafenden Kindern.\n3. Kind, 6 Monate alt.\nDatum 1011\nGewicht Oberfl\u00e4che kg in qm\ni\tj\t|\ng CO, CO, per qm R f ipcrStunde per Stunde |\nDi\u00e4t j Verhalten l\n________i_____\n5. April\t3,05\t0,2587\t3,31 3.43\t13.0 13.3\t) 1.13 1.0\n)\ti\t3.05\t0.2087\t3.21\t12.(5\t1.0\n3. Kind, 6 Monate alt.\nVerd\u00fcnnte1 (Milch und! schlafend Zucker\n*\tI\nllalu.n\tOl,or- 8\u00b0, wicht fl\u00e4che pPr DH 1 kg in qm'Stunde\tKalorien per Stunde ge-\tbe- messen rechnet\tKalorien per qm per Tag ge-\tbe- messen rechnet\t! Di\u00e4t ; Verhallen i !\ni 3 April 3.0.) (1.2587 2.50 | 5\t-\t3.07\u00bb 0.2587 2.3(5\t7.88\t7.28 8.38\tS.;\u2018)(i 7.;>7\t7.71\t731\t\u00ab75 777 791 702\t715\tVerd\u00fcnnte Milch und; sc,Jafend Zucker y\t\u00bb\n4. Kind, 8 Jahre alt.\nDalum (Jewicht Oberfl\u00e4che g CO, CO-per um \u201e ,\t.....\t1\nitHl kg in < | in\tperStunde per Stunde V~ v*u~\tVerhalten\n22. M\u00e4r/ \u00ab.\u00ab0\t\t5,33\t12,3\t0.91\n\t0.1328\t5,20\t12,0\t0,97 \u25a0'/< Milch1\n\t\t5,29\t12.2\t0.81\n\t\t1,18\t.10,3\t\n2i.\t\u00ab.\u00ab0\t0.1328\t1.(5\u00ab\t10.8\t\t\t\t\u00a3\t\u00ce\n\t\t1.82\t11.1\t1\n\t\t1.15\t10.3\t0.93\tf\n28\t>\t3.1 iO\t0.1328\t4.53\t10,5\t0.79\n\t\t. 1,63\t10.7\t0.8\u00ab\ni. Kind, S Jahre alt.\nDatum 1911\tGewicht kg\tOberfl\u00e4che in qm\tKalorien perStunde\tKalorien per qm per Tag ;\tDi\u00e4t 1\n\t\t\t13.11\t727 j\tI\n22 M\u00e4rz\t(5.(50\t0,1328\t11.33\t795\t|\t:!, < Milch\n\t\t!\t16,08\t892\t1\n\t\t\t12,17\t675\t* i\n2! \u00bb\t\u00ab.\u00ab0\t0.1328\t12.90\t715\t1\t\u00bb\n\t\t\t12,32\t(583\ti\n\t\t|\t11.82\t655\t\u2022 i\n2s\t\u00ab.\u00ab0\t0.1328\t13.21\t~o.\u00bb / O. )\ti >\n\t\t\t12.9(5\t719\t\nVerhalten\nDie ganze Zeit schlafend\n>","page":12}],"identifier":"lit19321","issued":"1911","language":"de","pages":"1-12","startpages":"1","title":"Der Chemismus und Energieumsatz bei schlafenden Kindern","type":"Journal Article","volume":"74"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:14:38.890794+00:00"}